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09.06.2024 | OE-LBM | A320-200 | OS-434 | PMI-VIE | Beschädigung durch Hagel


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Tomi:

Hätte man den Vorbericht vor der Veröffentlichung kurz durchgelesen, wäre einem auf Seite 17 aufgefallen, dass es sich bei den Gewichten um kg handelt und nicht um lb wie angegeben.

 

Tomi

 

Schwerer Fehler.

 

Fred 

  • 2 Monate später...
Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Der Bericht ist da. Und es bleiben Fragen  siehe weiter oben.

 

Die Radar Einstellungen von GAIN und TILT werden weder am FDR noch am QAR ufgezeichnet und sind somit nur durch Aussagen der Besatzung rekonstruierbar. Gleiches gilt für die Einstellung der Helligkeit (Brightness) des Radarbildes auf den Bildschirmen. CM2  gab an, dass das Wetterradar nach der Kursänderung bei Bologna wie folgt konfiguriert war:
Range am F/O Navigationsdisplay: 160 nm, GAIN: AUTO, TILT: -0,75 für eine Reichweite von
ca. 80 nm

 

Über den Alpen gab es laut Besatzung diffuse, geschlossene Wolkenschichten. Beide Piloten
gaben nach dem Vorfall an, dass sie keine Anzeigen (Echos) auf den Navigation Displays
hatten, die auf Gewitter- oder Hagelaktivitäten hinwiesen. Das Wetterradar war dabei,
genau wie beim Hinflug, eingeschaltet und voll funktionsfähig. Dadurch, dass es keine
Anzeige bezüglich Wetter gab, wurde auch nicht intensiver mit verschiedenen GAIN Vorläufiger Untersuchungsbericht
Einstellungen danach gesucht Im Anflug , 3 Minuten vor der Gewitterzelle verlies der Kapitän wegen eines Bedütfnisses das Cockpit.

 

Um etwa 15:28 Uhr verließ CM1 das Cockpit.
Besatzung beim Anflugdienst (APP) WIEN RADAR an. Der Sinkflug wurde bis 15:31 Uhr fortgesetzt, als das Luftfahrzeug in eine Gewitterzelle mit starker Hagelaktivität einflog.
Zwischen 15:31:05 und 15:31:45 Uhr traten dabei mäßige Turbulenzen mit Spitzenwerten
bis 1,75 g vertikal auf. Am Wetterradar wurde laut CM2 weiterhin nichts angezeigt. Um
15:31:40 Uhr meldete dei Pilotin  das Auftreten von schwerem Hagel („we have ah heavy
hail“). Um 15:31:47 Uhr fiel die Geschwindigkeit CAS3 plötzlich von 339 kt auf 317 kt
15:33 Uhr wurde die Cockpittür von CM2 geöffnet, als CM1 das Cockpit im selben
Moment mittels Emergency Door Code öffnen wollte.


Weitere Information zur Hagelabwehr sind dem Abschnitt 1.7.6 Hagelabwehr zu entnehmen. Inwiefern das im Zuge der Hagelabwehr in die Gewitterzelle eingebrachte  Silberjodid Einfluss auf die für das Wetterradar relevante Reflektionsfähigkeit der Hagelzelle hatte, ist noch Teil der Untersuchung.

 

Vom CVR konnten zunächst nur die letzten 30 Minuten ausgelesen und abgespeichert werden. Die Aufzeichnung der letzten zwei Stunden erfordert eine abweichende Auslesetechnik, welche vom Luftfahrzeugbetreiber nicht zur Verfügung gestellt werden konnte.  Danach erfolgte ein Transport zur Sicherheitsuntersuchungsstelle (BEA).

FDR als auch CVR wurden vom BEA am 27. August 2024 ausgelesen (insbesondere die volle zweistündige CVR-Aufzeichnung) und die bereits beim Luftfahrzeugbetreiber ausgelesenen Daten validiert. Auslesung und Validierung der Daten waren erfolgreich.

 

Im Anflug im Sinkflug ging der Kapitän 5 Minuten auf die Toilette. Genau dann ging es in den Hagel. Im Sinkflug ein ungünstiger Moment?

Und kann die Hagelabwehr den Hagel erst erzeugt haben?

Grüße Frank

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Frank Holly Lake:

Im Anflug im Sinkflug ging der Kapitän 5 Minuten auf die Toilette. Genau dann ging es in den Hagel. Im Sinkflug ein ungünstiger Moment?

Im Sinkflug, nicht im Anflug. Wenn man muss, muss man.

Geschrieben
15 hours ago, Frank Holly Lake said:

 


Weitere Information zur Hagelabwehr sind dem Abschnitt 1.7.6 Hagelabwehr zu entnehmen. Inwiefern das im Zuge der Hagelabwehr in die Gewitterzelle eingebrachte  Silberjodid Einfluss auf die für das Wetterradar relevante Reflektionsfähigkeit der Hagelzelle hatte, ist noch Teil der Untersuchung.

 

Und kann die Hagelabwehr den Hagel erst erzeugt haben?

Grüße Frank

 

Es ist die Aufgabe der Hagelabwehr Hagel zu erzeugen. Aber eben kleiner Körner die weniger Schaden am Boden anrichten. Die Frage der Austro Control is völlig berechtig. Erzeugt das Siberjodid trockenen Hagel der am Radar nicht sichtbar ist.

 

sollte das der Fall sein müsste ATC in Hinkunft den Verkehr nach Wien um die geimpften Wolken herumführen. Bemerkung: Das Impfen der Wolken in der Obersteiermark ist sein Jahrzehnten üblich.

 

wolfgang

Geschrieben
Am 23.2.2025 um 23:24 schrieb FalconJockey:

Im Sinkflug, nicht im Anflug. Wenn man muss, muss man.

 

Korrekt. Aktuell machen da in Österreich manche aus einer Mücke einen Elefanten.

 

Ich habe mir daher erlaubt, das Thema am Wochenende in einem eigenen Kommentar zu behandeln: https://www.austrianwings.info/2025/02/kommentar-es-gib-kein-toilettenverbot-fuer-piloten/

 

LG

Patrick

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb HuPa:

 

Korrekt. Aktuell machen da in Österreich manche aus einer Mücke einen Elefanten.

 

Ich habe mir daher erlaubt, das Thema am Wochenende in einem eigenen Kommentar zu behandeln: https://www.austrianwings.info/2025/02/kommentar-es-gib-kein-toilettenverbot-fuer-piloten/

 

 

"Toilettenverbot"...wie kommt man denn auf so was?

Macht alles Sinn, IMO, was in dem Artikel steht.

Wobei ich mir nicht ganz verkneifen kann, mir den Kapitän auf der Toilette bildlich vorzustellen, während das Flugzeug "wie von einer Riesenfaust kräftig durchgeschüttelt wurde", wie da zu lesen ist.😎🤓

Gruss Richard

Geschrieben

War halt eine Scheiss Situation. 😄

  • Gefällt mir 3
  • Haha 4
Geschrieben (bearbeitet)

Furzdichte Windelhosen für Airline Pilot:innen …
 

😉 🙂

 

Gregor

 

 

Bearbeitet von sharkbay
  • 3 Wochen später...
Frank Holly Lake
Geschrieben

Also manchmal ......

 

Etliche Vorwürfe und Spekulationen – vor allem rund um die Frage, ob der Flug durch den Hagel nicht womöglich vermeidbar gewesen wäre. Im Dezember 2024 erschien ein vorläufiger Untersuchungsbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes, kurz SUB genannt.

Doch auch dieser Bericht brachte keine Ruhe in den Fall.

 

Wie die Zeitung Kurier jetzt berichtet, hat vergangene Woche das Landeskriminalamt Niederösterreich den Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder der OE-LBM «bei den Ermittlern des Verkehrsministeriums» sichergestellt. «Geklärt werden soll nun, ob Daten gelöscht oder manipuliert worden sein, so das Blatt.

 

Die «Sicherstellung erfolgte zur Abklärung eines allfälligen strafbaren Verhaltens der Beschuldigten», antwortete die Staatsanwaltschaft. «Die Beschuldigten sind die beiden PilotInnen des besagten Fluges sowie weitere, namentlich noch nicht bekannte, Mitarbeiter der AUA.»
Der Kurier berichtet auch: «Seit dieser Woche ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft gegen Bettina Bogner, die Leiterin der SUB.» Es gehe um den Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Begünstigung

Der Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder befinden sich laut Staatsanwaltschaft nun in der Verwahrstelle des Landesgerichtes Korneuburg. «Aktuell wird die Entscheidung des Gerichtes über die Auswertung der sichergestellten Gegenstände und Daten abgewartet.»
Man sei aber selbstverständlich an einer transparenten Aufklärung und einem zeitnahen Untersuchungsergebnis interessiert.

 

Quelle

https://www.aerotelegraph.com/polizei-stellt-blackboxen-von-austrians-hagel-flug-sicher

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