Zum Inhalt springen

Sichere Arbeitsstelle?


Mister Volare

Empfohlene Beiträge

Mister Volare

Hi

 

So, nun habe ich eine ''Klatsch & Tratsch'' Meldung:

 

Vor 5 Minuten habe ich was ''Interessantes'' mit meinem Scanner gehöhrt. Und zwar sprach der Fluglotse (TWR 118.100) mit einem Swiss Flugzeug über Kündigung, Germanwings und Skyguide... Der Lotse kannte  scheinbar den Swiss Pilot  (Kumpel?)und sagte ihm (auf CH-Deutsch)''...Etwa im Herbst fange ich an, aber zuerst muss ich hier Kündigen (Skyguide)...'' danach sprach der Lotse etwas von Germanwings bis er sagte:''Nein lieber nicht, eine Arbeitsstelle im Cockpit ist immer ein bischen wie ein Schleudersitz...'' irgenwie hat er ja leider recht...:rolleyes:

 

 

 

 

 

Devis

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja, und auch der Lotse wird dieses Berufsrisiko immer mehr haben (mit der Umorganisation resp. Privatisierung der Flugsicherungsfirmen). Zwar wird es immer (jedenfalls in absehbarer Zukunft) die gleiche Menge resp. mehr Lotsen brauchen, aber: JEDER Lotse muss damit rechnen, in 10, vielleicht 20 Jahren weiss nicht wo zu arbeiten.

 

Anfangen tut's schon mit den armen Zürcher ACC-Lotsen, wo ein Teil nach Genf kommen muss (ab 2005). Ist das UAC mal verwirklicht, weiss niemant, ob dieser Luftraum dann später von Marseille, Frankfurt, Maastricht, Rom oder wo auch immer aus kontrolliert wird - Folge: umziehen. Und dann die lower-ACC und APP: das Risiko besteht, dass auch das mal in Frankfurt oder weiss der Teufel wo gemacht wird......die einzige langfristig sichere Arbeitsstelle ist der TWR, wobei man da im Falle eines 'standalone-towers' viel weniger Lotsen bräuchte als momentan.

 

Ich bin zwar noch nicht am Koffer packen, aber schon ein bisschen am Herumschauen im Ausland.....bevor mich die Firma degradiert - was evtl. in ein paar Jahren der Fall sein wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mister Volare

Ich gebe es zu nicht unbedigt viel über die Systeme eines ACC zu verstehen. Ich habe aber einmal im TV gesehen wie ein ''Gewerkschafter'' er hiess glaub Baumgatrner oder so mal sagte das es in Zukunft immer der Airproxe und vorallem Kollisionen geben wird!!! Weil es einfach immer mehr verkehr gibt und auf der Gegenseite immer weniger Lotsen... Ich kann mich immer noch erinnern als ich vor ca 3 Jahre in Cointrin im ACC ''reinschauen'' durfte, ich hatte und habe grossen Bewunderung für diese Menschen die vielmals am Limit sind. Ein teil des Raumes war noch leer, anscheinden Plante Skyguide damals noch in Ausland zu expandieren... Das was noch im TV gezeigt wurde ist ein System das mit Datentransfer arbeiten, also ohne ''Fehlerhafte Menschliche kommandos oder readbacks'',alles Computer gesteuert und angeblich Fehlerfrei.

 

 

 

Devis

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Devis,

 

das war wohl Marc Baumgartner, Präsident der IFATCA (Weltweite Vereinigung der Fluglotsengewerkschaften) und Controller im ACC Genf.

 

Der Verkehr nimmt wieder zu - und auch die Erwartung der Fluglinien für Kapazitätserhöhungen. Aber: durch mehr Verkehr wird für den einzelnen Flug kein erhöhtes Airprox-Risiko resultieren, denn die Kapazitäten sind trotzdem abhängig von den Procedures und technischen Systemen ermittelt. Um den Mehrverkehr aufnehmen zu können ist die Flugsicherung ständig am Entwickeln neuer Technik und Procedures. Aber: logisch, dass es bei mehr Verkehr pro Jahr und Sektor mehr Nearmisses geben wird......beim Osterverkehr gibt es auch mehr Autounfälle auf der Autobahn als um 6 Uhr morgens unter der Woche.

 

Das System, das Du ansprichst ist wahrscheinlich der Datalink, der langfristig wahrscheinlich in Kombination mit ATMAS (neues Radarumfeld) entwickelt wird. Dieses System wird durch automatische Datentransfers via Mode S-Radar Intruktionen fehlerfrei übermitteln. Dadurch werden Dinge wie unverständliche Readbacks wegfallen. Ganz ersetzen kann es aber momentan den Funk nicht - in Testphasen wird es teilweise für die 'clearance delivery' oder Routenclearance im cruise benutzt, aber nicht für Instruktionen, die Separationen (Flight levels, Headings usw) sicherstellen.

 

Und: Das ist schlichtweg ein System zur Datenübermittlung. Es wird NICHT den Controller ersetzen. Auch ATMAS wird viele Tools haben, um Separationen zu erleichtern (z.B. MTCA medium term conflict alert), aber die Entscheidungen wird noch SEHR lange der Mensch treffen, denn Computer sind noch nicht fähig, dies zu übernehmen (man schaue mal, wie lange es dauerte, bis ein guter Schachcompuer entwickelt wurde). Und: geht's um turbulence, emergencies oder ganz einfach die Entscheidung, welchem Flug jetzt der Vorzug gegeben wird, da braucht es die menschliche Entscheidung (auch z.T. Intuition). Wo Menschen Entscheidungen treffen passieren Fehler - und genau da kommt die hochentwickelte Maschine zum Zug: jetzt haben wir schon TCAS (das theoretisch JEDE Kollision mit einem Transponder-Traffic verhindert sollte.....die Ausnahme haben wir leider vor einem Jahr demonstriert bekommen), STCA (Konfliktwarnung auf dem Radar)....und in Zukunft: Systeme, die die Routen und clearances der Flugzeuge kennen und damit Konflikte (zwischen Flugzeugen, aber auch Einflüge in Sperrzonen usw.) zuverlässig anzeigen.

 

Auf jeden Fall gibt es in diesem Metier eine unglaubliche technische Entwicklung. In meinen 5 Jahren in der Firma habe ich schon 3 verschiedene Systeme zur Flugplanverarbeitung erlebt, sowie zwei verschiedene Radar-Bedienoberflächen und schätzungsweise 5-8 Umorganisationen (neue Sektoren, Routen etc....)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Fliegerei sollte eigentlich immer sicherer werden. Wenn nun aber Lotsen und Piloten während der Arbeit nur noch daran denken können, ob und wann sie ihren Job verlieren werden, dann beginne ich daran zu zweifeln. Schade, wirklich schade.

Gruss aus Zürich. Adrian.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Adrian,

 

ich kann hier nur für mich reden, aber:

 

Ich denke zu keiner Sekunde meiner Arbeitszeit daran, wie mein Job wohl weitergehen wird oder nerve mich ab Entscheidungen meiner Firma.....diese Gedanken sind für zu Hause (oder das Forum ;) ). Meine Arbeit macht mir Spass und ich erledige sie mit bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Hätte ich die Wahl, in der Schweiz zu bleiben und einen anderen Beruf zu machen oder nach Timbuktu zu ziehen und zu schlechteren Bedingungen auf meinem Beruf zu arbeiten, so wäre die Wahl einfach: Timbuktu, ich komme.

 

Alles klar???

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Urs. Toll. Ich hoffe natürlich, Deine KollegInnen lassen sich wie Du nicht ablenken! Arbeit muss schliesslich auch Spass machen!

Gruss aus Zürich. Adrian.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...