Zum Inhalt springen

35 Jahre Lockerbie-Anschlag, neues Buch: "Pan Am Flug 103: Die Tragödie von Lockerbie"


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Guten Abend, zusammen!

 

Ich erlaube mir, auf mein heute erschienenes Buch "Pan Am Flug 103: Die Tragödie von Lockerbie - Weihnachtsreise in den Tod" hinzuweisen. In einigen Tagen ist das Buch dann auch über Amazon, Thalia, Weltbild, etc ... verfügbar. Der bis heute nicht wirklich aufgeklärte Terroranschlag jährt sich in exakt einer Woche zum 35. Mal. Sollte dies das falsche Forum sein, bitte ich höflich darum, dass ein Moderator es an die richtige Stelle verschiebt.

 

Softcover: ISBN: 978-3-758447-58-7
Hardcover: ISBN: 978-3-758447-63-1

 

Inhaltsangabe

Am 21. Dezember 1988, einem kalten unwirtlichen Mittwoch drei Tage vor Weihnachten, explodierte um 19:02:50 Uhr über Lockerbie eine Bombe im vorderen Frachtraum eines Pan Am Jumbos, der sich in rund 9.450 Metern Höhe gerade auf dem Nachtflug von London Heathrow nach New York JFK befand. Die Trümmer von Flug PA103 stürzten zum Teil direkt in die Wohngebiete der schottischen Kleinstadt Lockerbie. Die gewaltige Explosion von fast 100.000 Kilogramm Kerosin beim Aufschlag des Rumpfmittelteils und der Tragflächen mit den Treibstofftanks setzte in Sekundenbruchteilen zahlreiche Häuser in Vollbrand und entfachte ein wahres Flammenmeer in der kleinen Gemeinde. Neben den Trümmern des Flugzeuges fielen auch das Gepäck der Passagiere, die Frachtcontainer sowie mehr als 200 menschliche Körper vom dunklen Himmel und landeten auf Wiesen, in Wäldern, auf Dächern, in Gartenhecken, auf Zäunen oder mitten in den Vorgärten der Häuser von Lockerbie. Während einige der Insassen des Jumbos durch den Aufprall fürchterlich entstellt waren, sahen andere aus als schliefen sie nur ‒ und wirkten auf den ersten Blick körperlich weitgehend unverletzt. Die Feuerwehr brauchte bis in die frühen Morgenstunden, um die Brände zu löschen. Denn ihr Einsatz wurde unter anderem dadurch erschwert, dass durch den Absturz des Flugzeuges zahlreiche Strom- und Telefonleitungen zerstört worden waren.

Neben allen 243 Passagieren und 16 Crewmitgliedern an Bord der Boeing 747-121 mit dem klangvollen Namen „Clipper Maid of the Seas“ (Deutsch: wörtlich „Clipper Jungfrau der Meere“, sinngemäß „Clipper Meerjungfrau“), kamen bei dem Unglück auch 11 Einwohner von Lockerbie ums Leben. Das jüngste Opfer dieser Katastrophe war gerade einmal 2 Monate alt, das älteste 82 Jahre. Von einigen der Unglücklichen ließ das Flammeninferno nur noch Asche und verkohlte Knochen übrig. Da diese Toten nicht mehr zu identifizieren waren, setzte man ihre Überreste schließlich in einem Gemeinschaftsgrab bei.

Während die Absturzursache rasch ermittelt werden konnte, ist dagegen bis heute nicht aufgeklärt, wer eigentlich hinter dem Bombenanschlag steckte. Zwar wurde im Jahr 2001 der Libyer Abdel Basit Ali al-Megrahi für den Terrorakt zu lebenslanger Haft verurteilt, doch dieser Schuldspruch stieß sowohl bei Fachleuten als auch bei etlichen Angehörigen der Opfer auf scharfe Kritik. Der österreichische UN-Prozessbeobachter Hans Köchler etwa sprach sofort von einem „Justizirrtum“. Trotzdem kam der Verurteilte in Großbritannien in Haft, eine erste Berufung wurde prompt abgewiesen.

Rund sechseinhalb Jahre nach dem Schuldspruch, am 28. Juni 2007, erklärte dann allerdings sogar eine schottische Kommission zur Überprüfung von Strafurteilen, die Scottish Criminal Cases Review Commission (SCCRC), dass in diesem Fall ein „möglicher Justizirrtum“ nicht auszuschließen sei. Mittlerweile ist die weitgehend anerkannte Sichtweise, dass die Verurteilung von Al-Megrahi ein Fehlurteil darstellt. Die SCCRC billigte Al-Megrahi daher die Einbringung neuer Rechtsmittel zu, was dieser auch tat.

Im Jahr 2008 wurde bei Al-Megrahi, der zu diesem Zeitpunkt immer noch im Gefängnis saß, dann jedoch völlig überraschend Krebs diagnostiziert. Offiziell aus „humanitären Gründen“, bot man ihm 2009 eine Haftentlassung an, allerdings nur wenn er zuvor seine zweite Berufung wieder zurückziehen würde ‒ was der Verzweifelte dann auch tat, um nicht das Risiko eingehen zu müssen, im schottischen Gefängnis zu sterben, ohne seine Kinder und seine Ehefrau noch einmal in Freiheit zu sehen. Kurz darauf wurde der bereits schwer von seiner Krankheit gezeichnete fünffache Vater tatsächlich entlassen und konnte zu seiner Familie nach Libyen heimkehren.

Dort starb Al-Megrahi am 20. Mai 2012 inmitten der Wirren des libyschen Bürgerkrieges an seiner Krebserkrankung ‒ nicht ohne zuvor noch auf dem Sterbebett seine Unschuld beteuert zu haben. Juristisch wurde er bis heute nicht rehabilitiert. Wenn Al-Megrahi aber tatsächlich nichts mit dem Terroranschlag auf Pan Am 103 zu tun hatte ‒ und für seine Unschuld spricht in der Tat sehr viel ‒, wer war es dann?

Der Iran, worauf zahlreiche Indizien hindeuteten? Immerhin hatte das radikal-islamische Mullah-Regime blutige Rache für den versehentlichen Abschuss einer iranischen Passagiermaschine (290 Todesopfer) durch das amerikanische Kriegsschiff „USS Vincennes“ im Sommer 1988 ‒ ein halbes Jahr vor dem Anschlag auf den Pan Am Jumbo ‒ geschworen. Die Palästinenser? Syrien? Vielleicht doch Libyen? Oder ging es am Ende gar um geheime Drogentransporte aus dem Nahen Osten in die USA, die von den US-Behörden aus nachrichtendienstlichem Interesse toleriert worden sein sollen? Es gibt Zeugenaussagen, dass an der Unglücksstelle Drogen gefunden wurden. Auffällig war in jedem Fall, dass nachweislich etliche bedeutende Politiker, Militärs und Geheimdienstmitarbeiter den Flug PA103 an diesem Tag kurzfristig nicht antraten, darunter der damalige südafrikanische Außenminister Pik Botha und seine 22-köpfige Delegation.

Das Sachbuch „Pan Am Flug 103: Die Tragödie von Lockerbie ‒ Weihnachtsreise in den Tod“zeichnet den letzten Flug der „Clipper Maid of the Seas“ minutiös nach und beleuchtet Biographien von Crewmitgliedern, Passagieren sowie Einwohnern von Lockerbie bis ins kleinste Detail. Außerdem richtet der Autor den Fokus auf die Ermittlungen der Unfallsachverständigen, die Arbeit der Justiz und auf jene Menschen, die Flug Pan Am 103 nicht antraten oder durch einen glücklichen Zufall verpassten ‒ darunter die bekannte britische Schauspielerin Kim Cattrall („Police Academy“, „Sex and the City“). Auch die technischen Aspekte des Unglücks werden ausführlich behandelt.

LG
HuPa
www.der-rasende-reporter.info

Geschrieben

Die größte österreichisches Tageszeitung berichtet ausführlich über mein Lockerbie-Buch - inkl. Leseproben - der Artikel ist in jedem FAll sehr interessant, auch für jemanden, der jetzt kein Interesse am Buch hat: https://www.krone.at/3197349

 

Frohe Weihnachten!

 

LG
HuPa

Geschrieben (bearbeitet)

Und auch in dieser Sache endet - u.a. wie bei der "Helderberg" (SAA 747-200C) - die Geschichte in einem "Nebel". Praktischerweise kann man alles, was nicht dem offiziellen Urteil gleichkommt, als "krude Verschwörungstheorien" abstempeln.

 

Der Begriff "Verschwörungstheorie" ist vor allem ein "Segen" für jene, die etwas zu verbergen trachten und Kritiker auf einfache Art und Weise mundtot machen wollen.

 

Zwei Zitate aus dem oben verlinkten Krone-Artikel:

Und tatsächlich: Zahlreiche hochrangige Politiker, Geheimdienstmitarbeiter oder Militärs stornierten Flug PA103 oder buchten ihn kurzfristig um, darunter der damalige südafrikanische Außenminister Pik Botha und seine 22-köpfige Delegation, die zur gleichen Feier der UNO wie der an Bord von Pan Am 103 getötete Bernt Carlsson fliegen sollten. Später sagte Botha gegenüber britischen Medien, dass er wegen einer „glaubhaften Warnung“ umgebucht habe, verneinte jedoch, gewusst zu haben, dass sich tatsächlich eine Bombe an Bord des Pan Am Jumbos befand. Diese „glaubhafte Warnung“ dürfte vom südafrikanischen Geheimdienst gekommen sein, der in jenen Tagen beste Beziehungen zur amerikanischen CIA und zum israelischen Mossad unterhielt.

 

Ich denke, dass die Wahrheit gut versteckt ist. Es scheint mir ziemlich klar, dass es irgendwo jemanden gibt, der nicht will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Es wurden große Anstrengungen unternommen, um die Wahrheit zu verschleiern und sie auf verschiedene Weise zu verbergen. Deshalb bezweifle ich, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird, zumindest zu meinen Lebzeiten“, sagte der britische Reverend John Mosey noch Ende 2022. Er verlor beim Absturz seine 19-jährige Tochter Helga und ist, wie so viele Angehörige, überzeugt, dass der einzige Mann, der jemals für das Attentat verurteilt wurde, unschuldig ist und nur aus reinem Pech zwischen die Mühlsteine der großen Weltpolitik geraten ist. Quelle: krone.at

----------------

 

Sers HuPa - spannend, dass se jemand der Sache nochmal angenommen hat. Vü Erfoig fia Dei neichs Buach!

 

Grüße aus OÖ

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben

DAnke, Phoenix 2.0

 

Wirklich "aufklären" kann man die Sache ohnedies nicht, das könnten nur die Geheimdienste. Aber man kann die Geschichte mit ALLEN irgendwie bekannten Fakten erzählen und daraus möge jeder für sich ableiten, wie wahrscheinlich die offizielle Theorie vom libyischen Einzeltäter ist.

 

Besonders spannend finde ich, dass vor allem in Europa und bei den Angehörigen der britischen Opfer eigentlich niemand an die offizielle Version glaubt, während bei einem Großteil der Angehörigen der amerikanischen Opfer diese Version völlig kritiklos angenommen wird/wurde.

 

Das hat auch schon zu Spannungen zwischen den Hinterbliebenen-Gruppen geführt.

LG und guten Rutsch an die Forum-Community!

 

HuPa

Geschrieben
Am 28.12.2023 um 09:38 schrieb Phoenix 2.0:

Diese „glaubhafte Warnung“ dürfte vom südafrikanischen Geheimdienst gekommen sein, der in jenen Tagen beste Beziehungen zur amerikanischen CIA und zum israelischen Mossad unterhielt.

 

Damit hätte der Geheimdienst auch direkt die Fluglinie warnen können und müssen. Der Absturz hätte demnach verhindert werden können. Auch Pan Am würde es vielleicht noch geben.

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Pan Am wusste von großen Sicherheitsproblemen.

 

"Die marode US-Fluglinie Pan Am, die größtenteils in den Besitz des Konkurrenten Delta Air Lines übergeht, hat schon seit Jahren  Probleme mit den vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen. Dem Tochterunternehmen Alert Management Systems, bei Pan Am zuständig für die Kontrolle von Passagieren und Gepäck ist, hat hier versagt und war nicht in der Lage, die Sicheheit her zu stellen. Aber es wurde von den Pan Am Kunden eine Sicherehitsgebühr verlangt.

Die Folge: Bei gleichbleibendem Passagieraufkommen ist die Suche nach Waffen und Sprengstoff nur noch eingeschränkt möglich. Auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen, der größten Pan-Am-Basis in Deutschland, waren vergangene Woche noch gerade die Hälfte der vorgesehenen Sicherheitsagenten im Einsatz. Letzten Freitag schließlich übertrug der Frankfurter Pan-Am-Chef Ray McIntyre ("Wir haben keine Security-Probleme") einen Teil der Kontrollen an eine neue Firma. Doch deren 20 Mitarbeiter konnten die Lücke auch nicht füllen."

 

Das war auch die Erfahrung um 1988, dass bis zu 50% der PAX ungeprüft in die Pan Am Maschine eingestiegen sind.

Mann hat mit Uniforem und Schäferhunden mittes der Firma Alert versucht, den Leuten Sicherheit vorzugaukeln, die Pan Am nicht mehr  herstellen konnte.

Grüße Frank

 

 

"

Bearbeitet von Frank Holly Lake

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...