20.11.2023 | LOKH - Friesach/AT | I-D799 | JMB VL-3 | Landung ohne Fahrwerk

[FalconJockey]

Erfreulicherweise keine Verletzten bei diesem Zwischenfall. Das Fahrwerk war trotz Anzeige nicht ausgefahren.

 

https://aviation-safety.net/wikibase/348124

 

Unterhaltsame Pressemeldung dazu: https://kaernten.orf.at/stories/3233137/

Aus dem Piloten und seiner Passagierin machte der Zeitungspraktikant kurzerhand "2 Passagiere"...

 

Immerhin enthält der Artikel ein Video der Landung aus zwei verschiedenen Perspektive, Ansicht ist empfohlen.

 

Warum in aller Welt man auf einer Graspiste einen Schaumteppich gelegt hat, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht wollte die Dorffeuerwehr auch mal "Grossflughafen" spielen

[Alexh]

vor 11 Minuten schrieb FalconJockey:

 

 

Warum in aller Welt man auf einer Graspiste einen Schaumteppich gelegt hat, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht wollte die Dorffeuerwehr auch mal "Grossflughafen" spielen

 

Wenn fünf Feuerwehren mit 100 Einsatzkräften anrücken muss man schon etwas bieten!

 

Gruß Alex

[tdm850]

Wie man es auch macht, es ist nix und meckern geht wohl immer.

[FalconJockey]

Ist doch nur eine Frage: Warum Schaum auf einer Graspiste ausbringen?

[DaMane]

Vielleicht ist der Pilot/Besitzer gegen grün allergisch.....?   

[Garmin1]

vor 7 Stunden schrieb FalconJockey:

Ist doch nur eine Frage: Warum Schaum auf einer Graspiste ausbringen?

Ja, natürlich eine berechtiget Frage. Umkehrfrage: Die Zeit war da. Die Mittel waren da. Umweltschaden sehr klein. Hätte ein Stein ein Leck und ein Funke geschlagen, wäre der Aufschrei gross gewesen, in den Medien und auch hier?!

[Dierk]

vor 15 Stunden schrieb FalconJockey:

Warum in aller Welt man auf einer Graspiste einen Schaumteppich gelegt hat, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht wollte die Dorffeuerwehr auch mal "Grossflughafen" spielen

 

Die Schneekanonen für den Kunstschneeteppich waren kurzfristig nicht verfügbar 

[FalconJockey]

vor 4 Stunden schrieb Garmin1:

Umkehrfrage: Die Zeit war da. Die Mittel waren da. Umweltschaden sehr klein. Hätte ein Stein ein Leck und ein Funke geschlagen, wäre der Aufschrei gross gewesen, in den Medien und auch hier?!

Auf einer feuchten oder nassen Graspiste ist ein Feuer höchst unwahrscheinlich. Soweit ich es mitbekommen habe, legt man heutzutage auf großen Flughäfen meist keine Schaumteppiche mehr, weil der Nutzen (Feuerunterdrückung) deutlich geringer als der Aufwand (Reinigung der Bahnoberfläche) ist. Es ist effizienter, mehrere Löschfahrzeuge bereitstehen zu haben, die dann im Falle des Falles sofort und gezielt Löschmittel am Flugzeug ausbringen können.

[Phoenix 2.0]

@Andreas: ORF kann man nicht mehr ernst nehmen, ist ein grüner Zwangsgebührenstaatsfunk geworden. Deshalb auch die Möglichkeit, dass Manfred mit seiner Vermutung recht haben könnte (bzgl. "grün" ).

 

(Ironie ON)

Der Zweck des Schaumteppichs erschließt sich mir auch nicht, zumal bei uns in AUT die Landbevölkerung (insbesondere die bei der FF) im Rufe steht, den "Hausverstand" gepachtet zu haben und sich damit gegenüber den maturierten und gstudierten Gschaftelhubern profiliert. Hier aber scheint besagter Verstand ausgesetzt zu haben.

Möglicherweise gab es kurz vor dem Vorfall ein Feuerwehrfest, und die Entscheidungsträger waren schon etwas "illuminiert" und erinnerten sich angesichts des Notfalls an die "Airport"-Filme aus den 70ern: "Fronz..., do miass ma lei an Schaumdeppich spritzn losn!"

(Ironie OFF) 

 

Aber vielleicht gibt es einen speziellen Grund dafür, den wir derzeit noch nicht verstehen. Mir fällt hierbei auch dieser Österreicherwitz ein:
 

Ein Österreicher streut im Winter Mist auf den gefrorenen Bodensee.

Da kommt ein Schweizer und sagt: "Ha, du bist schlau, im Frühling taut's und der Mist versinkt im See!" Darauf der Österreicher: "Sei still!! Gleich kommt der Piefke. Der will den Acker kaufen!"

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet 21. November 2023 von Phoenix 2.0

[reverser]

vor 4 Stunden schrieb FalconJockey:

 Soweit ich es mitbekommen habe, legt man heutzutage auf großen Flughäfen meist keine Schaumteppiche mehr, weil der Nutzen (Feuerunterdrückung) deutlich geringer als der Aufwand (Reinigung der Bahnoberfläche).

Stimmt; habe ich mir noch nie überlegt, das mit dem Reinigungsaufwand: Muss ein ziemlich mühsames Geschäft sein.

 

Gruss Richard

[Garmin1]

vor 4 Stunden schrieb FalconJockey:

Auf einer feuchten oder nassen Graspiste ist ein Feuer höchst unwahrscheinlich. Soweit ich es mitbekommen habe, legt man heutzutage auf großen Flughäfen meist keine Schaumteppiche mehr, weil der Nutzen (Feuerunterdrückung) deutlich geringer als der Aufwand (Reinigung der Bahnoberfläche) ist. Es ist effizienter, mehrere Löschfahrzeuge bereitstehen zu haben, die dann im Falle des Falles sofort und gezielt Löschmittel am Flugzeug ausbringen können.

Alles gut! Aber da muss ein Orts-Militz-Feuerwehrkomandant innert nützlicher Frist entscheiden, und das tat er!  Was mich eher stört sind, dass 110 AdF ausgerückt sind. Das sind etwa 80 zu viele 

[Dierk]

Auf zum Schaumseminar

 

https://www.feuerwehrleben.de/schaumseminar-teil-1-ist-der-einsatz-von-loeschschaum-umweltgefaehrdend/?cn-reloaded=1

[Heiri_M]

Da bekommt man 1 einziges Mal im Feuerwehrleben die Gelegenheit, einen Schaumteppich zu legen, und schon kommen die Meckerer aus allen Löchern. Das Leben ist wirklich hart! 

[Trini_Tom]

Das sind 110 AdF die ihre freizeit oder dem arbeitgeber pflichtbewusst wegrennen durften, um hier ready zu sein. ein danke an alle Freiwilligen Feuerwehr mitglieder für deren einsatz!

[swissglobaltraveller]

vor 18 Stunden schrieb FalconJockey:

Ist doch nur eine Frage: Warum Schaum auf einer Graspiste ausbringen?

 

Nein, das ist eben nicht „nur“ eine Frage. Der Nachsatz mit „wollten vielleicht mal Grossflughafen spielen“ setzt hier den Ton und gibt dem ganzen einen lächerlichen „spin“. Aber ich greife das gerne auf, weil es ist ein guter Moment für Dich und einige andere hier, etwas zu lernen über die Gesellschaft und Zusammenhalt in ländlichen Gebieten.

 

Dieses Friesach hat knapp 5000 Einwohner, drumherum gibt es nicht viele grössere Ortschaften. Es ist also anzunehmen, dass das alles Freiwillige Feuerwehren sind. Am Abend oder am Wochenende legen die nicht gemütlich die Füsse hoch, sondern absolvieren intensive Trainings für den Ereignisfall - den sie dann nach bestem Wissen und Gewissen absolvieren. In diesem Fall war das offensichtlich, bei einem Flugzeug ohne Fahrwerk einen Schaumteppich auszulegen.

 

In ländlichen Gebieten funktioniert die Gemeinschaft nur dank dessen, dass man einander mit den eigenen Ressourcen hilft und unterstützt. Da hilft auch kein grosser Sack Geld; weil Geld kein Feuer löscht. 

 

Statt dass wir die vorliegende Leistung ins lächerliche ziehen sollten wir dankbar sein, dass es in ländlichen Gebieten Leute gibt welche sich Aus- und Weiterbilden und sofort ihre Arbeitsstelle oder das warme Bett verlassen, wenn der Ernstfall eintritt. Und sie tun das ohne mit der Wimper zu zucken auch für uns, welche aus Lust an der Freude durch die Luft tuckern. Ich sage da: Danke!

 

 

[FalconJockey]

Haben wir doch ins Wespennest gestochen? Ist da jemand nicht kritikfähig?

 

Also, mal ganz sachlich

• Schaumteppiche sind für solche Notfälle nicht nötig, nichtmal auf Betonbahnen - hat man früher getan, ist inzwischen out: Wie schon erklärt ist es eine riesige Sauerei auf der Oberfläche und ausserdem hält der Schaum ja nur für eine sehr kurze Zeit sein Volumen. Bringt man ihn zu früh aus, gibt es einfach nur Sauerei und sehr wenig Wirkung gegen die eigentliche Sache. Darum das Flugzeug lieber rutschen lassen und dann nach Stillstand gezielt kühlen oder löschen
• es mag sein, dass da wieder jedes Land, jeder Landkreis, jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kocht und der neueste Stand der Dinge noch nicht überall angekommen ist
• die Frage, ob ein Schaumteppich auf einer mit Gras bewachsenen Oberfläche sinnvoll ist, ist eine sehr gute und gültige Frage. Warum man da nicht mit einem Augenzwinkern noch etwas Dorfgeist hinterfragen darf, erschliesst sich mir nicht
• es ist kein Geheimnis und auch nicht ehrenrührig, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht so viel Fachwissen bzgl. Flugzeugen und Notfällen hat, im Vergleich zu einer professioneller ausgebildeten und spezialisierten Flughafenfeuerwehr
• dass man den Feuerwehren dankbar ist, versteht sich von selbst. Man darf doch aber wohl mal eine sachliche Frage stellen

Bitte nicht immer alles so Bierernst nehmen, das Leben ist zu kurz.

[Alexh]

So viel Lob für die FF, ich laufe heute Abend grad mit Stolz geschwellter Brust durchs Haus. Ein wahrer Held bin ich.

 

 

vor 4 Stunden schrieb Phoenix 2.0:

Aber vielleicht gibt es einen speziellen Grund dafür, den wir derzeit noch nicht verstehen.

 

Naja, ich vermute „Notlandung eines Leichtflugzeugs mit eingefahrenem Fahrwerk auf Graspiste“ kommt wahrscheinlich in keiner Ausbildung vor, bei mir zumindest noch nie, hab auch bei Erzählungen über die Führungsausbildung noch nie davon gehört. Der Schaumteppich liegt da auf den ersten Blick schon nahe.

 

Der Kräfteansatz erklärt sich natürlich aus der Struktur einer freiwilligen Feuerwehr. Da man nie weiß wie viele Einsatzkräfte tatsächlich kommen, muss man großzügig alarmieren. Aber jetzt mal ehrlich, 98 Einsatzkräfte der Feuerwehr haben wir bei uns noch nicht einmal zu einem Vollbrand eines Mehrfamilienhauses samstagmittags geschafft. Da fühlt man sich in einem Fall dann wirklich auch nicht toll, als Nummer 95 im Glied mit 85 Kameraden zusammen nichts zu machen als zuzuschauen. Und Angehörige und Arbeitgeber finden das auch nicht mmer toll. Wahre Helden des Alltags halt… Darüber kann ich nur lachen und das tue ich auch bei unseren Einsätzen.

 

Gruß Alex

Bearbeitet 21. November 2023 von Alexh

[Phoenix 2.0]

Es mehren sich auch hier diese hypermoralistischen Blehrungen, was man zu denken und zu meinen habe. Beim Krieg kann man das ja noch nachvollziehen, aber DAS hier!? Echt jetzt!?

 

Ich spende der FF immer mehr als nur paar rote Scheine, wenn sie an die Tür kommt. Man weiss, was die leisten. Aber es kann nicht angehen, dass man eine Aktion nicht schmunzelnd hinterfragen darf, die u.a. Geld der beteiligten Gemeinden gekostet  hat - denn WIR finanzieren die FF als Bürger mit, auch wenn wir nicht mitmachen. Zudem wäre interessant, was in dem Schaum enthalten ist und ob das einen chemischen Einfluss auf die Wiese hat.

 

Mich hätte die FF als Junger durchaus interessiert, aber damals war man halt kein "Mann", wenn man nicht mehr als drei Biere trinken wollte oder konnte. So hat man mich auf die Blasmusik vorbereitet, aber der kontnte ich zum Glück entfleuchen - ich bekam rechtzeitig einen neuen Lehrer, der auf Bossa Nova und Latin abfuhr, nicht auf Märsche.

 

Fazit: Regt euch ab, die Welt versinkt im Chaos, und hier ist man beleidigt, weil jemand es wagt, ironisch Dinge zu hinterfragen, die nicht nur physikalisch gesehen Sinn machen (u.a., wie sollen auf einer Wiese Funken entstehen, hah?!). Die Hinterfragung weist also eine naturwissenschaftliche Komponente auf, und dass etwas Ironie und ein wenig Stanmmtischgelächter vieler Altgedienter hier hinzu kommt, sollte man unter "Männern" aushalten, zumal Alex ja selbst bei der FF ist und mitlachen kann.

 

Was kommt als nächstes?! Jemand ist dann beleidigt, weil beim nächsten Flightsim-Weekend nicht alle im rosa Tütü herumlaufen??

 

so long

Johannes

Bearbeitet 21. November 2023 von Phoenix 2.0

[Urs Wildermuth]

Am 21.11.2023 um 00:00 schrieb FalconJockey:

Ist doch nur eine Frage: Warum Schaum auf einer Graspiste ausbringen?

Ungewöhnlich ja. Aber leider gibt es bei Kleinflugzeugen immer wieder Vorkommnisse, in denen Leute trotz überlebter Notlandung/Crash-Landung im Flieger verbrennen. Wenn man das verhindern kann, hat man verdammt viel gewonnen.

 

Feuer ist selten, speziell bei sowas. Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass auf Beton das Risiko eines Kopfstandes und allfällige Rückenlage viel geringer ist als bei Gras und dass dann ein Stand By der Feuerwehr ausreicht.

 

Ungewöhnlich ja. Aber so total abstrus? Nicht wirklich. Am Ende sind hier die Leute aus dem Flieger ausgestiegen. Das ist das wichtigste.

[FalconJockey]

Am 28.11.2023 um 23:44 schrieb Urs Wildermuth:

Aber leider gibt es bei Kleinflugzeugen immer wieder Vorkommnisse, in denen Leute trotz überlebter Notlandung/Crash-Landung im Flieger verbrennen. Wenn man das verhindern kann, hat man verdammt viel gewonnen.

Ich glaube nicht, dass ein Schaumteppich dies verhindern würde. Ein schnelles Eingreifen der Feuerwehr vor Ort dagegen schon. Von mir aus kann man da 10 Löschfahrzeuge an die Bahn stellen, die dann bei Bedarf loslegen. Effizienter und günstiger für alle.

[Urs Wildermuth]

vor 7 Stunden schrieb FalconJockey:

Ich glaube nicht, dass ein Schaumteppich dies verhindern würde. Ein schnelles Eingreifen der Feuerwehr vor Ort dagegen schon. Von mir aus kann man da 10 Löschfahrzeuge an die Bahn stellen, die dann bei Bedarf loslegen. Effizienter und günstiger für alle.

Von Weitem kann man das immer schlecht beurteilen.

 

Und von wegen Effizienz Feuerwehr habt Ihr ja in Speyer gesehen....

[FalconJockey]

In der Tat. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk ja auf der Personenrettung. Dass uns der Flieger abgebrannt ist, war sehr ärgerlich, aber wäre die Feuerwehr wenige Sekunden nach Ausbruch des Feuers anwesend gewesen, hätte man selbst mit alleinigem Einsatz von Wasser eventuell eingeschlossene Personen retten können. Daraufhin bezieht sich meine Meinung.

[jodelboy]

On 11/20/2023 at 6:40 PM, FalconJockey said:

Warum in aller Welt man auf einer Graspiste einen Schaumteppich gelegt hat, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht wollte die Dorffeuerwehr auch mal "Grossflughafen" spielen

Weniger Reibung -> längerer Bremsweg -> mutmasslich geringere Schäden am Flugzeug da es nicht so stark entschleunigt wird -> höhere Wahrscheinlichkeit die Ursache zu finden?

Ausserdem hat der Pilot so ein schönes Landeziel gehabt, die Landung hat er ja wirklich mal perfekt "getüpft".
On the numbers!

[FalconJockey]

Eher "on the Schaum"... Längerer Bremsweg ist keine gute Idee...

[DaMane]

vor 44 Minuten schrieb FalconJockey:

... Längerer Bremsweg ist keine gute Idee...

Doch, Jodelboy hat recht. Geringere Verzögerung - oder "Entschleunigung", wie er es nennt - generiert  weniger zerstörerische Kräfte auf dafür ungeeignete Kontaktflächen, als umgekehrt (solange die Länge der Rutschstrecke ausreichend ist und die Fahrt nicht gewaltsam stoppt).

 

Gruß

Manfred