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26..06.23 | B738 Ryanair | Porto | trotz Landefreigabe Piste mit A321 besetzt..


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Lieber Manfred,

 

Das "ATM-System" funktionierte genau wie vorgesehen/geplant:

 

1) Staffelung durch die ATC;

2) Wenn nicht erfolgreich (ich spreche nicht gerne von Fehler/Error) dann durch die Piloten: "Duty of Care" (äbe useluge!);

 

Ganz genau so wie das multilayered (vielschichtige) ATM-System aufgebaut und konstruiert ist. Hat hier gut funktioniert.

Natürlich muss man jetzt untersuchen was falsch gelaufen ist, und wie man eventuell das "System" verbessern und sicherer machen könnte?

Die portuguesische SUST/SESE (mit dem Namen GPIAAF) hat auf jeden Fall schon eine offizielle Untersuchung gestartet.

 

Laut dem offiziellen Communiqué der GPIAAF hat die landende B737 Boeing 737-800 NG (von Ryanair) auf 275 Fuss/AGL den Go-around eingeleitet.

Und das war an einem Punkt genau 950 Meter vom Beginn des Runways entfernt.

Das ist doch eher "komfortabel", aber natürlich nicht gut. Das sollte sicherlich ganz anders verlaufen.

 

Ich glaube die Portugiesen sollten (sowohl in Lisboa-Portela, wie auch in Porto) endlich auch ein modernes Airport Surveillance System mit WAM/Radar (A-SMGCS) mit entsprechenden Safety Nets und Alarme (wie RIMCAS oder RWSL) einführen.

Das würde sicherlich helfen und die Sicherheit erheblich erhöhen (der Verkehr dort ist ja sicherlich nicht unbedeutend)....

 

LG Chris 

Geschrieben

Auf avherald schreibt ein user this: "In Europe it is actually not practice to receive landing clearance with an aircraft on the runway, at least not anywhere I've flown. In the USA however it is."

 

Ich glaubte bis jetzt, dass EASA verbiete, einem anfliegenden FLZ die Landefreigabe (clear to land) zu erteilen, wenn sich noch Verkehr auf der Runway oder über der Runway-Länge befindet . 

Ist dem nicht (mehr) so ?

 

Cosy

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb cosy:

Ich glaubte bis jetzt, dass EASA verbiete, einem anfliegenden FLZ die Landefreigabe (clear to land) zu erteilen, wenn sich noch Verkehr auf der Runway oder über der Runway-Länge befindet . 

 

 

Ja, lieber Cosy,

Das ist völlig richtig!

 

Ich glaube zwar nicht, dass es die EASA ist/war, die dies verbietet?  Aber dies ist nicht so wichtig (finde ich). Soviel ich weiss, gibt es KEIN europäisches/ausländisches Land dass diese spezielle FAA Regel auch anwendet?

(Ref. JO7110.65 FAA Order for ATS-Service):

 

3−10−6. ANTICIPATING SEPARATION

a. Landing clearance to succeeding aircraft in a landing sequence need not be withheld if you observe the positions of the aircraft and determine that prescribed runway separation will exist when the aircraft crosses the landing threshold.

 

Die Amis sagen, dass man eine Landing Clearance schon vorher ausgeben kann wenn "davon ausgegangen werden kann" (to anticipate) dass die nötige Staffelung bestehen wird wenn das landende Flugzeug die Schelle der Piste überfliegt.

 

Für die Amerikaner ist das halt ein totaler Stresstest zwischen Kapazität und Safety. Und die Angst vor grossen Verspätungen scheint hier viel grösser zu sein - als die Safety.

Die USA kämpft ja seit 2022/anfangs 2023 mit einer "schwarzen Serie" von Near Misses und Fast-Zusammenstössen auf US-Flughäfen (mehr als 10 Occurrences bis jetzt). Die US-Regierung/DOT hat nun eine High-Level Kommission eingesetzt, um dies zu studieren und um Verbesserungsvorschläge zu machen. Mich würde es aber überraschen, wenn sie diese "FAA short cuts" antasten würden (die die FAA ja (gefühlt) schon immer hatte, um in der Nähe und auf den US-Flughäfen den Verkehr zu beschleunigen (wie zB auch der FAA Visual Contact Approach).

 

LG Chris

Geschrieben

Es ist auch in EASA Land zugelassen 2 Maschinen gleichzeitig auf der Piste zu haben. Zitat AMC9 ATS.TR.210: "a succeeding landing aircraft may cross the runway threshold when a preceding Category 3 aircraft: (A) has landed and has passed a point at least 2400 m from the threshold of the runway, is in motion and will vacate the runway without backtracking; or  (B) is airborne and has passed a point at least 2400 m from the threshold of the runway;"

 

Category 3 ist alles was etwas größer ist. Für die kleineren kann der Abstand noch auf jeweils 600 und 1500 m reduziert werden.

 

In Paris habe ich schon öfter cleared to land bekommen mit besetzter Piste.

 

Fred

Geschrieben

In der Schweiz werden die Pisten auch (zu) optimal genutzt:

 

Die beiden Flugzeuge begannen gleichzeitig ihren Startlauf, das Geschäftsreiseflugzeug auf der Piste 10 und das einmotorige Flugzeug auf der gegenüberliegenden Piste 28. Das einmotorige Flugzeug hob früh von der Startbahn ab und überflog das entgegenkommende Geschäftsreiseflugzeug. Das Geschäftsreiseflugzeug hob wenig später ebenfalls von der Startbahn ab.

 

Siehe: https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/OE-FMK_HB-TRQ_VB.pdf

 

Stefan

 

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb CFM:

In Paris habe ich schon öfter cleared to land bekommen mit besetzter Piste.

 

Fred

 

Ja, lieber Fred,

 

Das ist korrekt. Ref. ist EASA Easy Access Rules for ATM-ANS Regulations (EU) 2017/23 (jetzt hat es gerade wieder ein Update/Revision gegeben/2023).

 

Es gibt 3 (Gewichts) Kategorien der Flugzeuge, wie Fred gut in seinem Post erwähnt hat. Je grösser-schwerer die Flieger, desto mehr Abstand wird gefordert. 2400 Meter Minimum ist bei CAT 3.

 

Ich muss auch noch meinen Kommentar an Cosy (siehe oben - 2 Posts vorher) korrigieren. Es ist doch die EASA die dies so regelt - sorry Cosy!

 

LG Chris

 

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
On 7/17/2023 at 11:48 AM, teetwoten said:

In der Schweiz werden die Pisten auch (zu) optimal genutzt:

 

Die beiden Flugzeuge begannen gleichzeitig ihren Startlauf, das Geschäftsreiseflugzeug auf der Piste 10 und das einmotorige Flugzeug auf der gegenüberliegenden Piste 28. Das einmotorige Flugzeug hob früh von der Startbahn ab und überflog das entgegenkommende Geschäftsreiseflugzeug. Das Geschäftsreiseflugzeug hob wenig später ebenfalls von der Startbahn ab.

 

Siehe: https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/OE-FMK_HB-TRQ_VB.pdf

 

Stefan

 

Das müsste doch schon eher als Fehlleistung des Verkehrsleiter gelten, oder?  Was in den USA gemacht wird, ist eigentlich ein Spiel mit der Grauzone? 

Geschrieben

Das war natürlich ironisch gemeint. Die Frage ist noch offen, ob beide tatsächlich auf derselben Piste (Hartbelag) gegeneinander gestartet sind, oder ob beispielsweise die Zlin nicht möglicherweise die Rasenpiste nutzte….

 

Stefan

 

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