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Video - "Titan" Submersible und die Herausforderungen von Composite Materials


Phoenix 2.0

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

nachdem sich die medial aufgepeitschte und emotionalisierte Berichterstattung (worauf hier im Forum zum Glück nie eingegangen wurde) gelegt hat, kommen nun die m. E. wirklich interessanten Beiträge zu der Thematik. Ich dachte, dies könnte hier jemanden interessieren, weil die Aviatik ja seit dem Dreamliner auch besagte Technologien nutzt.
 

 

 

Gruß

Johannes

 

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Fast jeder Radfahrer weiss, dass Carbonfasern zuverlässig nur auf Zug, nicht jedoch auf Druck belastet werden können. Davon abgesehen war wohl die für den Kraftschluss mit den Titanringen vorgesehene Fläche zu gering dimensioniert.

 

 

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@Dierk: Stimmt, als ich das Videomaterial zum ersten mal sah, wo die den Überlappungsbereich einspachteln und dann den Ring draufsetzen (diese Footage ist im obigen Video auch enthalten), dachte ich mir auch als mega Nicht-Werkstoffexperte, dass das irgendwie nach gar wenig aussieht.

 

Aber naja, nachher wollen es halt dann immer ALLE gewusst haben. Vorher werden Kritiker und Warner als "innovationsfeindliche nay-sayer" und dgl. abgetan. Kennt man ja... 😜

 

Wir lernen aus der Sache vor allem wieder mal, wie Medien und Massenpsychologie funktionieren.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Das Thema an sich - so tragisch es ist - ist in Bezug auf recherchierbare Rahmenaspekte des gesamten Umfelds m. E. durchaus faszinierend und interessant. Nicht nur in Bezug auf die Titan, sondern auch auf die Titanic und darüber hinaus. 

 

Das hier etwa hat mich doch ziemlich verblüfft:

 

Futility is a novella written by Morgan Robertson, first published in 1898. It was revised as The Wreck of the Titan in 1912. It features a fictional British ocean liner named Titan that sinks in the North Atlantic Ocean after striking an iceberg. The Titan and its sinking are famous for similarities to the passenger ship RMS Titanic and its sinking 14 years later. After the sinking of the Titanic the novel was reissued with some changes, particularly to the ship's displacement.

 

Although the novel was written before the RMS Titanic was even conceptualized, there are some uncanny similarities between the fictional and real-life versions. Like the Titanic, the fictional ship sank after wrecking on an iceberg in April in the North Atlantic Ocean, and there were not enough lifeboats for all the passengers. The Titan would have survived a head-on collision with the iceberg, but a glancing encounter did more extensive damage. There are also similarities in size (800 ft [244 m] long for the Titan versus 882 ft 9 in [269 m] long for the Titanic), speed, and life-saving equipment. After the Titanic's sinking, some people credited Robertson with precognition and clairvoyance, which he denied. Scholars attribute the similarities to Robertson's extensive knowledge of shipbuilding and maritime.

 

Quelle: Wikipedia

 

Gruß

Johannes

 

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Ein Zufall. Und zum Thema Zufall gibt es ein schönes Video. 


Ab etwa Minute 07:00 geht es in die Richtung.

 

Kurzer sinngemäßer Übertrag vom Video zum Titan-Buch für alle die das Video nicht sehen wollen/können: Es gab schon viele große dokumentierte Unglücke in den letzten hunderten Jahren. Dass es ein Buch gibt, das ein Ereignis wie den Titanic-Untergang (das als Eisberg-Kollission gar nicht so einzigartig war damals) vorher in ähnlicher Weise beschrieben hat, ist für diesen Zeitraum gar nicht sooo unwahrscheinlich. Lässt man dann alles weg was nicht passt und nimmt die passenden Teile nicht allzu genau (law of near enough), schon wird es unheimlich.

Der deutsche Wikipedia-Artikel zum Buch geht auch auf die Meinung des Autors dazu ein, der sich den Zufall auch erklären konnte.
 

Gruß Alex

 

Bearbeitet von Alexh
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Ich glaube auch, dass Ingenieure, Erfinder, Innovatoren und auch Pioniere und Abenteurer sich gerne an Literatur, Filmen und dgl. aus ihrer Kindheit, Jugend und ggf. Studienzeit anlehnen, wenn sie später produktiv bzw. real tätig sind. So kommt es dann, dass ein Vehikel den Namen einer Art Vorlage aus einer Fiction erhält, welche dann ggf. (also zufällig) das selbe Schicksal erleidet, oder einen ähnlichen Erfolg.

 

Ich behaupte auch  gerne, dass jene, die Transhumanisten, welche die A.I., die Robotik, Brain-Computer-Interfaces und all dies vorantreiben, uns zu "BORG" machen wollen (siehe Star Trek). 😋

 

Fazit: SciFi ist - zu einem Zeitpunkt x - oft genug kreativ-künstlerischer fiktionaler Ausdruck dessen, was später durch Wissenschaftler, welche dadurch geprägt wurden, tatsächlich real werden kann.

 

Ich bin trotz des Rationalismus einer klassischen Ausbildung "abergläubisch" genug, um ein Vehikel, welches ich konstruiert hätte, nicht mit einem kollektiv oder speziell unglücksbehafteten Namen zu versehen. "Titan" spielt - wenn man es denn so sehen möchte - in diesem Kontext und Konnex auf gleich zwei an; auf die Titanic und auf die Titan aus dem Buch..., wobei der Name auch auf das Ego des CEOs zurückgehen könnte, oder auf Komponenten des Subs (die Verbindungsringe etwa), oder auf alle dieser Aspekte.

 

Man mag auch - trotz dieses Ausreissers - nicht glauben, wie abergläubisch Seefahrer oft sind - vor allem jene, die viel Zeit auf See verbringen/verbrachten. Viele taufen tatsächlich ein Boot nicht um nach einem Gebrauchtkauf, weil es "Unglück" bringt (man muss dann irgendwelche kuriosen Rituale durchführen, wenn man es dennoch tut), oder darauf achten beim Kauf, dass ein Boot keinen unheilvollen Namen trägt (z. B. "Maid of the Seas" - so hiess die 747 in Lockerbie). Habe das selbst - als auf Langfahrt - an Bar-Abenden von Weltumseglern erfahren, dass viele so ticken. Ehemalige Manager, IT'ler, Ärzte und dgl..., no shit.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Gewöhnungsbedürftiges Englisch, aber interessante Stress-Simulation eines deutschen TU'lers:

 

 

 

Gruss

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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  • 4 Wochen später...
Frank Holly Lake


Ich finde es absolut daneben, dass man mit so einem nicht zertifizierten Gerät Menschen befördert.


Dem Erbauer hätte im Vorfeld,  das tauchen mit diesem U Boot unter 1000 Meter, verboten werden müssen.

 

Offensichtlich hat es im Vorfeld Schäden gegeben. Und man hat das CFK nicht nach jedem Tauchgang oder überhaupt mal auf Schäden  untersucht.
Die geborgenen Trümmer zeigen, das Spanten und Stringer Ok waren. Die sind aus Titan,  die Kunststoffhülle hat versagt.


Der einzige Trost für die Hinterbleiben ist, dass die Menschen den Tot nicht mitbekommen haben.  Was Wir  wissen ist, dass der Tot so plötzlich kam, das die Leute  von ihrem Ableben nichts mitbekommen haben.  Ein Unfallmediziner  hat dazu gesagt, dass von 1 auf 400 Bar  ca  0,1 Sekunde gedauert hat. Da ist kein Nervensystem in der Lage,  so schnell irgend etwas noch zum Gehirn zu senden oder im Gehirn irgendetwas noch auszuwerten wie Schmerz.

Man hat auch leider keine Intakten Körper mehr gefunden.

 

Ein schwacher Trost für die Familien der Hinterbleiben die sich fragen: Wofür?   
RIP

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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In einem Interview schilderte ein Wissenschaftler (glaube ich war es), der mit einem russischen Sub mal unten war, dass sie sich eine Stunde im Bereich der Schraube und des Ruders der Titanic verklemmt hatten, weil eine unerwartete Tiefenströmung sie da reingetrieben hatte.

In dieser schier endlos scheinenden Stunde ging ihm unter anderen oftmals der Gedanke durch den Kopf, dass seine Seele womöglich hier unten an diesem schrecklichen Ort verbleiben würde, in "ewiger Gesellschaft" mit all jenen, die damals in die Tiefe gerissen wurden.

 

Selbst jemanden wie mich, der wissenschaftlich und somit rational geprägt sowie seit jeher kirchlich ungetauft ist, läßt so eine Aussage einen kalten Schauer über dei Rücken laufen. Denn ich meine zwischenzeitlich auch - frei nach Shakespeare -, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde geben könnte, als uns unsere Schulweisheit träumen lässt.

 

Ich würde jedenfalls nicht an so einen Ort wollen. Mich hat das Wracktauchen früher auch schon befremdet, obwohl ich mir einige angesehen habe. Ich mochte diesen Moment nie, wenn vor allem in jenen Tiefen, wo es keine "freundlichen" Farben mehr gibt, aus dem Nichts plötzlich das Wrack auftauchte... 😬

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Frank Holly Lake

Ja aber die bisherigen U Boote sind intakt geblieben. Die sind bis 6000 Meter getestet worden..

Damit deckt man 92 % des Meeresbodens ab.  Nur 8% gehen tiefer als 6000 Meter. Z.B. der Marianengraben mit knapp 11 KM.

 

Und wenn man ich  James Cameron und Robert Ballard denke, sind die grundsätzlich mit 2 U Booten  gleichzeitig getaucht.

Nicht, weil die nur das eine U Boot als Lichtturm gebraucht haben, sondern weil es da unten  das einzige ist , was Dir noch helfen kann, ein anderes U Boot.

Eine andere Hilfe gibt es da unten nicht mehr. Bis da 4 Km Seil von oben kommen, ist es zu spät. 

 

Ich will nicht kritiseiren, dass jemand zu Titanic taucht.

Jedoch dann Bitte mit 2 zertifizierten U Booten gleichzeitig. Das muss sein , auch wenn es viel mehr kostet. Geht was schief, kannn ich nicht mal schnell vor die Tür gehen in 4 Km Tiefe.

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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On 8/11/2023 at 12:01 AM, Frank Holly Lake said:

edoch dann Bitte mit 2 zertifizierten U Booten gleichzeitig. Das muss sein , auch wenn es viel mehr kostet. Geht was schief, kannn ich nicht mal schnell vor die Tür gehen in 4 Km Tiefe.

Grüße Frank

Vermutlich hast Du das Video nicht angeguckt über die Ursache des Unfalls. 

- Die Implosion ging so schnell vonstatten , dass das Hirn gar nicht erkennen konnte, was passiert (die Wahrnehmung dauert vier mal länger als die Dauer der Implosion.

Also Umsteigen oder sonstwie reagieren ist eine pure Illusion. 

Dein zweites Uboot geht nicht. Selbst eine zweite , vollständig dichte Hülle um die erste geht nicht: wenn die äussere Hülle berstet, ist die Druckwelle so gewaltig dass die Innere garantiert auch berstet.

 

Cosy

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  • 1 Jahr später...

Übrigens werden noch mehr Leute angehört.

 

Witness List- Titan Marine Board of Investigation Hearing Website Listing.pdf (uscg.mil)

 

Das besondere bei Lochridge war, er darf nur im Rahmen einer gerichtlichen Anhörung über das Thema reden, da er sonst pro Vorfall 10'000 $ Vertragsstrafe zahlen müsste (warum das so ist, hat er im Livestream ausführlich erörtert). Daher gab es ein paar neue Details. Das meiste jedoch dürfte, wer das Thema etwas tiefer verfolgt hat, bereits bekannt sein. 

 

 

Zitat

After the hearing, which is expected to last about two weeks, the board will create a public report, which will include looking into whether a criminal act took place under U.S. laws and making referrals to the relevant authorities for prosecution.

 

What to know about Titan submersible hearing on disaster cause, crew dangers - The Washington Post

 

 

Hier der sehr viel technischere erste Anhörungstag:

 

 

Bearbeitet von Dierk
video
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Frank Holly Lake

Man hat die vordere Titan Kuppel gefunden und das Titan Heck aus Titan.

Das Mittelstück aus Kohlefaser wurde von beiden Teilen zusammengedrückt und zermalmt innerhalb von  1/10 Sekunde.

 

Tony Nissen – der leitende Ingenieur der „Titan“ – wäre selbst nie in das Tauchboot gestiegen.

Nissen soll sich von seinem Chef unter Druck gesetzt gefühlt haben, mit dem Tauchboot zu fahren, obwohl er es für nicht sicher hielt. „Ich steige da nicht ein“, sagte er laut eigener Aussage zu Stockton Rush, dem Mitbegründer der Firma OceanGate, der die „Titan“ gehörte.

 

Auch der letzte Funkspruch wurde veröffentlicht. Zuerst wog sich die Besatzung in Sicherheit, so war eine der letzten Nachrichten der „Titan“ an das Hilfsschiff Polar Prince: „Hier ist alles in Ordnung“.

Die Situation änderte sich jedoch offenbar innerhalb von einer Minute. Im letzten Funkspruch der „Titan“ heißt es: „Dropped two wts“, (deutsch: haben zwei Gewichte abgeworfen). Damit ist laut CNN  das Gewicht gemeint, das abgeworfen wurde, um zurück zur Oberfläche zu kommen. Nur sechs Sekunden nach Eingang des Funkspruchs ging der Kontakt zum Tauchboot verloren.

 

Somit ist klar, dass ca 60 Sekunden vor dem Unglück ein Problem aufgetauscht ist, was die Crew zum sofortigen auftauchen zwang. Nach dem Abwurf der beiden Ballastgewichte blieben ihnen nur noch 6 Sekunden, bis das Signal ganz abrisss. Und es zur Implosion kam.  

 

 

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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