HP. Rutschmann Geschrieben 16. Juni 2023 Geschrieben 16. Juni 2023 Liebe alle, In einem anderen Kontext wird oft rumgefragt, wie weit Sonnenaktivität die Radiowellen spürbar beeinträchtigen, konkret geht's dort um GPS-Empfang und 2,4GHz Datenübertragung. Deshalb meine Frage in die Runde: Wer hatte - sei's mit GPS, sei's mit VHF - schon Einflüsse erlebt? War da der KP-Index als Messgrösse ein Thema, oder nur "Sonnenflecken" allgemein? Worin bestand die Beeinträchtigung? Vielen Dank für Eure Erfahrungen, HP. Zitieren
Dierk Geschrieben 16. Juni 2023 Geschrieben 16. Juni 2023 Um einen Einfluss abschätzen zu können, müsste man sich regelmässig über die Sonnenaktivität informieren: Kp Index - Kp-Index (gfz-potsdam.de) Theoretisch könnte dies Teil des "Flugwetters" sein. 1 Zitieren
HP. Rutschmann Geschrieben 16. Juni 2023 Autor Geschrieben 16. Juni 2023 (bearbeitet) Hoi Dierk, Genau - und "theoretisch" ist das Schlüsselwort für meine Frage. Eine interessante Aussage ist Zitat Dem KP-Index wird meiner Meinung nach, bez. des Sende-Signal, zuviel Beachtung geschenkt. Ich fliege seit über 20 Jahren (40 / 35 MHz) und seit ca. 10 Jahren mit 2.4 GHz Steuerungen und hatte noch nie Probleme wegen des KP. Viel mehr beachtet werden, sollten WLans im Siedlungsgrenzbereich, Sendemasten, Hochspannungsleitungen und nicht zuletzt in unmittelbarer Nähe befindliche Handy vergessen werden. Letztere vor allem wegen aktiviertem WLan und/oder WLan-Hotspot. Aber auch hierfür gibt es mehrere Versuche über Anzahl Handy und Fluggeräte in unmittelbarer Nähe bis es zu Störungen kommen kann, dies sollte für die RKR nicht von Bedeutung sein da nur wenige Personen anwesend sind. Schlussendlich wie bei allem, es kommt auf die gleichzeitige Häufung von Einflüssen und die Dosis an. Mich interessieren deshalb Erfahrungswerte aus der bemannten Luftfahrt. Bearbeitet 16. Juni 2023 von HP. Rutschmann Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Juni 2023 Geschrieben 16. Juni 2023 Bisher nur Probleme mit HF-Radios, sonst nix. Und natürlich die Ablenkung der Crew durch Polarlichter! 1 Zitieren
Dierk Geschrieben 16. Juni 2023 Geschrieben 16. Juni 2023 Effect of intense December 2006 solar radio bursts on GPS receivers - Cerruti - 2008 - Space Weather - Wiley Online Library scheint eher selten aufzutreten und wenn, dann nur kurzzeitig, wobei es im Dez. 2006 vor allem die Global Differential GPS (GDGPS) Korrektur sowie offenbar alte GPS Geräte betraf, die nur 3-4 Satelliten gleichzeitig tracken können. Der Artikel ist von 2006, die GPS Chips sind heute sensitiver und können mehr Satelliten gleichzeitig tracken. Man darf also zurecht fragen, ob es überhaupt noch ein Problem ist. 1 Zitieren
fixusc Geschrieben 16. Juni 2023 Geschrieben 16. Juni 2023 vor 5 Stunden schrieb Dierk: scheint eher selten aufzutreten und wenn, dann nur kurzzeitig, wobei es im Dez. 2006 vor allem die Global Differential GPS (GDGPS) Korrektur sowie offenbar alte GPS Geräte betraf, die nur 3-4 Satelliten gleichzeitig tracken können. Der Artikel ist von 2006, die GPS Chips sind heute sensitiver und können mehr Satelliten gleichzeitig tracken. Man darf also zurecht fragen, ob es überhaupt noch ein Problem ist. Hoi Dierk Es ist für alle Receiver, die nur auf einer Frequenz messen und keine sonstigen Korrektursignale empfangen ein Problem, da die Signalverzögerung durch die Ionosphäre direkt die Positionslösung beeinträchtigt (unabhängig von der Anzahl Satelliten). Mit Mehrfrequenzempfängern, die heute fast überall üblich (inkl. Smartphones), aber in der Fliegerei zurzeit noch strikt nicht zertifiziert sind, kann man die Ionosphäre aber mathematisch eliminieren. Andererseits helfen aber auch Korrektursignale wie GBAS und SBAS, um Flieger in solchen Situationen sicher auf den Boden zu bringen. Zudem haben aviatische Receiver in der Regel gute RAIM-Algorithmen, die einzelne schlechte Signale rausfiltern können. Bei Ereignissen wie 2006 sind aber ziemlich sicher alle Satelliten betroffen, weshalb dann dieser Ansatz nichts mehr hilft. Dann kommt Sensor Fusion mit anderen on-board Sensoren (Inertialnavigation, Kompass, Barometer) zum Einsatz. Schlussendlich kann man mit GNSS meistens mindestens so genau messen wie das Flugzeug gross ist, auch in schlechten Bedingungen. Solange die Piloten nicht wissen, auf welchen Punkt am Flugzeug sich die Positionslösung überhaupt bezieht (macht bei einer 747 einen wichtigen Unterschied, ob es z. B. das Main Gear oder das Cockpit oder der Schwerpunkt ist), würde ich mir über schlechte GNSS-Positionen nicht viel Gedanken machen LG Felix 2 Zitieren
HP. Rutschmann Geschrieben 17. Juni 2023 Autor Geschrieben 17. Juni 2023 Danke Felix! Dein Beitrag enthält so viele neue Abküs für mich, dass ich viel spannnenden neuen Lesestoff habe. Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.