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20.05.2023 | HB-EQD | DR40 | LSGC | Mehrere Tote bei FLugzeugabsturz


frankie_crx

Empfohlene Beiträge

12 hours ago, PilotNextGen said:

 

"15000 Stunden IFR" - auf FL300+ ? Völlig irrelevant! Deshalb ist die FAA auch viel strenger als die EASA. Bei der FAA dürfen nur die "actual" or "simulated" gezählt werden.

 

Es herrschen vielerorts falsche Vorstellungen von der Arbeit eines Lininepiloten. In 25 Jahre Turboprop habe ich Flugfläche 300 nie gesehen. Der erste Dienst im Winter beginnt um 5 Uhe früh die letzte Landung ist so um 23h. Licht gibt zwischen 8 und 16 Uhr. Bei der entsprechenden Wetterlage über Europa bist Du über Wochen in IMC. Im Sommer wenn die Gewittertüme aufbauen und Du mit dem Wetterrader eine Weg duch die Sqall Lines suchst ist das ziemlich bewegtes IMC.  Darum sind  die Stunden eines Linenpiloten nicht ganz irrelevant für seine IMC Erfahrung. Dazu kommen etwa 500 Studen Simulator. In dem ist immer IMC auch im Upset Training.
"

 

Das einzige was ich eine gefährliche Illusion finde ist:

 


und genau beim 101 mal passiert es, dass Dein ehemaliger Flugschüler oder Flug-Kollege entweder bei Dämmerung, Wolken, Regen, Haze, durch ein Oil leak mit Beeinträchtigung der Cockpit-Scheibe, VFR-on-Top emergency descent, etc. oder was auch immer (der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - siehe weltweite Unfallberichte) die Sicht bzw. Orientierung beeinträchtigt, genau diesen Fall einer "VFR-into-IMC" Situation erlebt.

 

Bei einem OIL Leak wird er die Maschine notlanden müssen. Ich kann das nicht nach Instrumenten. Deshalb unterrichten wir den Sideslip.

 

Ein VFR on Top Decend durch Wolken führt durch die Turbulenz der Cumuli. Das überfordert eine nicht IFR ausgebildeten Piloten und verteilen die Trümmer ihre Maschinen über ein weite Fläche. VFR on Top muss in Gleitdistanz zu VMC erfolgen. Sonst ist bei den Schulung was schiefgelaufen. 


Loss of visual references? => "Maintain aircraft in level flight" mit Deinen Instrumenten => und dann alles weitere ...

 

Sprich: Kann ich zu 100% garantieren, dass ich als Pilot trotz VFR Flug nie die Orientierung verliere? Du schon?

Nein kann ich nicht. Ich kann nur garantieren, dass diese "üben wir mal etwas IFR Kurse" ihm die Orientierung nicht zurückbringen werden"

 

12 hours ago, PilotNextGen said:

 

2. Nein, dieser Flug hätte nicht tödlich enden müssen trotz Wolken oder Verlust der Sichtflug-Orientierung, hätte der Pilot beim unerwarteten Einflug in die Wolken genau gewusst wie zu reagieren ist.

 

Die vielen VFR Piloten die wir von unseren Bergwänden kratzen müssen haben genaus so gedacht.

 

Glaubst Du die hatten alle keine Ausbildung für eine IMC Umkehrkurve?.

 

Das läuft abe ganz anders wie bei den Übungen. Sie kämpfen darum Bodensicht zu behalten und plötzlich stecken sie in den Wolken. Also  nach Instrumenten vom Hang wegkurven. Aber wie weit ist es zu Gegenhang? Reichen die 30 grad Bank am Horizont? Doch besser 45 Grad. "Oh jetzt sinkt das aber ganz stark !" Wo ist den der Boden! Wieviel Sekunden waren 180 Grad bei 45 grad Bank? Wie war doch gleich mein Einflugkurs in den Dreck . Ich hab nicht hingeschaut ich hab den Boden gesucht. 

 

Bleib weg von den Wolken wenn Du so etwas nicht erleben willst.

 

Wolfgang

 

 

 

 

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Wolfgang, Du kannst aber nicht widersprechen, dass ein Basistraining zur Rettung aus ungeplantem IMC schon Sinn macht. Verführt man den einen oder anderen VFRler, auch mal an oder über die Grenzen zu gehen? Bestimmt. Die Mehrheit der so fortgebildeten VRFler wird aber einfach nur froh sein, durch das Training die Nerven zu behalten, die Instrumente anzuschauen und umzudrehen. Selbstverständlich reden wir von trivialen Situationen ohne Bergtäler, die man bei so einem Wetter gar nicht erst befliegen darf. Selbst mit IFR-Lizenz.

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8 minutes ago, FalconJockey said:

Wolfgang, Du kannst aber nicht widersprechen, dass ein Basistraining zur Rettung aus ungeplantem IMC schon Sinn macht. Verführt man den einen oder anderen VFRler, auch mal an oder über die Grenzen zu gehen? Bestimmt. Die Mehrheit der so fortgebildeten VRFler wird aber einfach nur froh sein, durch das Training die Nerven zu behalten, die Instrumente anzuschauen und umzudrehen. Selbstverständlich reden wir von trivialen Situationen ohne Bergtäler, die man bei so einem Wetter gar nicht erst befliegen darf. Selbst mit IFR-Lizenz.

 

Doch kann ich. Als FAA CFI muss ich dises Basistraining regelmäßig unterrichten da es dort sowohl zur PPL Grundausbildung gehört als auch bei der Überprüfung gefordert ist. 

In ruhiger Luft mit entsprechendem Briefing können das alle.  In einer halbwegs bissigen Termik (so wie in Wolken) ist die Hälfte so im Vertigo, dass sie die 2 Minuten nicht ausfliegen können. Wie soll das also unter Stress gehen.

 

Dazu kommt, dass sehr viele Blindfluginstrumente in reine VFR Flugzeugen nicht tauglich sind (müssen sie auch nicht). Da hängt der Horizont beim Geradeausflug. Der Gyrokompass geht schon nach Minuten  aus der Richtung. Und mit solchen Instrumenten soll der gestresste, kurz geschulte Pilot sein Flugzeug aus den Wolken bringen? 

 

Die FAA ist hier meines Erachtens widersprüchlich. Schon vor Jahren wurde das Spin Training aus der PPL Ausbildung vebannt, weil die FAA fürchtet der junge Pilot konnte glauben, dass er eine accidental Spin wirklich beherrschen könne. 

 

Wolfgang

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24 minutes ago, FalconJockey said:

 Selbstverständlich reden wir von trivialen Situationen ohne Bergtäler, die man bei so einem Wetter gar nicht erst befliegen darf. Selbst mit IFR-Lizenz.

 

Ist übrigens ein interessante Punkt.  Ausgebildete IFR Piloten sind viel vorsichtiger bei der Annäherung an Wolken im Bergprofil als viele mutige VFR Piloten. 

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mountain_Andy
vor 50 Minuten schrieb FalconJockey:

Die Mehrheit der so fortgebildeten VRFler wird aber einfach nur froh sein, durch das Training die Nerven zu behalten, die Instrumente anzuschauen und umzudrehen.

Aufgrund der konkreten Stress Situation erachte ich dies als nicht realistisch. Es ist eine Demonstration, wie etwas theoretisch angewendet würde. So sollte es im Briefing deklariert werden. Es ist kein Werkzeug im Sinne von "wenn ich in IMC gerate drehe ich halt um". Alles andere erzeugt ein falsches Selbstbewusstsein.

 

 

vor 23 Minuten schrieb Maxrpm:

Ist übrigens ein interessante Punkt.  Ausgebildete IFR Piloten sind viel vorsichtiger bei der Annäherung an Wolken im Bergprofil als viele mutige VFR Piloten. 

Ja weil sie wissen, dass man in IMC überhaupt nichts sieht. Ich denke, dass VFR Piloten sich eher vorstellen, dass es nur Wolkenfetzen sind, und man so die Referenz behalten könne. Genau das passiert ja, wenn man bei Schönem Wetter unter der Haube fliegt. Irgendwie kann man den Horizont immer finden. Sei es auch nur durch den Schattenwurf auf dem Instrumentenbrett.

Bearbeitet von mountain_Andy
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Da bin ich anderer Meinung. Beim AQP/SBT geht es ja genau darum: Eine stressige Situation bereits gesehen, erlebt und bewältigt zu haben, um dann in der tatsächlichen Situation nicht komplett die Fassung zu verlieren. Light IFR Training in bestem Wetter ist natürlich nur für die ersten Lektionen zuträglich, danach muss es schon etwas rauer zugehen. Von mir aus auch im mehr oder minder professionell aufgemachten Simulatorcockpit, die es inzwischen an jeder Ecke für wenig Geld zu mieten gibt.

 

Ich habe da halt bisher gegenteilige Erfahrungen gemacht, ich sehe das deutlich optimistischer.

 

  

vor 43 Minuten schrieb mountain_Andy:

Es ist kein Werkzeug im Sinne von "wenn ich in IMC gerate drehe ich halt um"

Doch genau das soll es sein: Wenn normale VFRler dem Tode ins Auge schauen, können sich diese Kandidaten zumindest etwas zusammenreissen und eine Umkehrkurve fliegen, ohne komplett aus den Parametern zu fallen.

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vor einer Stunde schrieb Maxrpm:

Dazu kommt, dass sehr viele Blindfluginstrumente in reine VFR Flugzeugen nicht tauglich sind (müssen sie auch nicht). Da hängt der Horizont beim Geradeausflug. Der Gyrokompass geht schon nach Minuten  aus der Richtung.

Mit was für Schrottbüchsen seit ihr denn da dauernd unterwegs? In meinem Verein ist zwar kein einziges Flugzeug für IFR zugelassen, aber da wir immer wieder Nachtflug durchführen, ist ein funktionierendes Panel die Grundlage der Sicherheit. Wenn die Leute halt an den wichtigsten Dingen sparen, kann man ihnen nicht helfen: PowerFLARM, AOA-Anzeige, funktionierendes Sixpack.

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VFR in IMC: Unterschiede zwischen VFR Pilot und IFR Pilot: der VFR Pilot verliert die Orientierung und stürzt ab, der IFR Pilot stürzt nicht ab, er kollidiert mit dem Gelände. (ist leider meistens so)

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Ja die Schweiz- von der hab ich auch nix anderes erwartet.

 

aber Österreich oder gar die USA. Wie oft hab ich plädiert das Zeug entweder in Schuss zu halten oder auszubauen 

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VFR to IMC, komischerweise war das gerade eine Frage die mich neulich beschäftigt hat, als ich auf der Autobahn bei LSZG vorbei fuhr und sich eine Riesige Regenwand auftat. Es war nur so eine Kurze Passing Shower, aber im Flieger CHA, mit einem Kompletten whiteout für etwa 2-3min, was hätte ich getan. Das waren meine Gedanken. 

 

Absichtlich fliegt man sicher nicht rein

 

Im Cockpit der CHA ein GNS430 und mein Ipad Mini mit Backup AHRS, ADS-B, GPWS und Wetter

 

  • Kann ich nicht einfach ATC bitten mich zu leiten, auch wenn ich keine IFR Ausbildung habe?
  • Umkehren ja, aber wohin? Alternate? Ganz ehrlich. Plane ich wirklich bei einem VFR Flug von LSZG nach LSZG einen Alternate?
  • Im Simulator habe ich keine Probleme mit einem IFR Flug under IMC condition. Da habe ich unzählige Stunden. Frage ich mich trotzdem, wenn dann real ist. Ist man dann immer noch so relaxed? Kann ich da ruhig genug bleiben und kühlen Kopf bewahren?

 

Ich habe Speed, Altitude, Attitude, VS um mich in der Luft zu halten und zu Fliegen. Das Ipad kann mir zudem die Umgebung darstellen zwischen dem Steuerhorn. Die Logik sagt mir - Müsste doch eigentlich gehen. Wenn ich nicht gerade in eine Gewitterzelle rein fliege.

 

 

 

 

 

 

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vor 17 Stunden schrieb Maxrpm:

Ja die Schweiz- von der hab ich auch nix anderes erwartet.

Ich fliege übrigens in Deutschland, bei einem kleinen Verein.

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vor 29 Minuten schrieb MartinM:

Umkehren ja, aber wohin? Alternate?

Umkehren oder die Route ändern ist die einzig richtige Antwort.

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1 hour ago, MartinM said:

VFR to IMC, komischerweise war das gerade eine Frage die mich neulich beschäftigt hat, als ich auf der Autobahn bei LSZG vorbei fuhr und sich eine Riesige Regenwand auftat. Es war nur so eine Kurze Passing Shower, aber im Flieger CHA, mit einem Kompletten whiteout für etwa 2-3min, was hätte ich getan. Das waren meine Gedanken. 

 

Absichtlich fliegt man sicher nicht rein

 

Im Cockpit der CHA ein GNS430 und mein Ipad Mini mit Backup AHRS, ADS-B, GPWS und Wetter

 

  • Kann ich nicht einfach ATC bitten mich zu leiten, auch wenn ich keine IFR Ausbildung habe?
  • Umkehren ja, aber wohin? Alternate? Ganz ehrlich. Plane ich wirklich bei einem VFR Flug von LSZG nach LSZG einen Alternate?
  • Im Simulator habe ich keine Probleme mit einem IFR Flug under IMC condition. Da habe ich unzählige Stunden. Frage ich mich trotzdem, wenn dann real ist. Ist man dann immer noch so relaxed? Kann ich da ruhig genug bleiben und kühlen Kopf bewahren?

 

Ich habe Speed, Altitude, Attitude, VS um mich in der Luft zu halten und zu Fliegen. Das Ipad kann mir zudem die Umgebung darstellen zwischen dem Steuerhorn. Die Logik sagt mir - Müsste doch eigentlich gehen. Wenn ich nicht gerade in eine Gewitterzelle rein fliege.

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Du nicht bewusst reinfliegst heisst das, der Schauer ist von oben aus der Wolke gekommen. Sowas kommt bei sehr labilen Lagen vor -( Frage of man da in der Luft sein sollte.)

 

Aber wenns doch passiert:

So ein Schauer ist wirklich sehr lokal beschränkt. Wenn Dir das passiert würde sich raten  halte die Fahrt und flieg einfach geradeaus weiter. Das resultiert mit hoher Wahrscheinlichkeit in der kürzesten Zeit im Schauer - wenn Du im Schauer umkehrst wird Du wahrscheinlich länger drin fliegen.

 

Darüber Hinaus ist es die einfachste IFR Fluglage geradeaus zu fliegen und sie hat die geringste Gefahr des Vertigo. Vergiss Dein IPAD, halte Deine Augen nur auf Horizont, Fahrt und VS.  So ein spontaner Wolkenschauer hat selten mehr als 1 km Durchmesser. Mit 100kts solltest Du also in 30 sec wieder draussen sein. Auch wenn sich das sicher wie 5 min anfühlt.

 

Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm
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vor einer Stunde schrieb MartinM:

Kann ich nicht einfach ATC bitten mich zu leiten, auch wenn ich keine IFR Ausbildung habe?

Unter der MVA wirds nicht viel geben, vielleicht nach einem PAN-PAN oder Mayday, hier müsste ein ATCler helfen wie detailliert deren Gelände Karte notfalls werden kann. In jedem Fall aber ne miese Situation. 

 

vor einer Stunde schrieb MartinM:

Umkehren ja, aber wohin? Alternate? Ganz ehrlich. Plane ich wirklich bei einem VFR Flug von LSZG nach LSZG einen Alternate?

Warum nicht?? Ich hab bei 6min Schleppflügen einen Alternate im Kopf, einfach kurz NOTAMs checken und schauen ob irgendwas ist. Was wenn Grenchen wegen einem Unfall zugeht? Aus eigener Erfahrung kennst doch in der Umgebung sicher einige Plätze gut genug. Bern hat z.B. ne gute Kaffeemaschine 😉 Wenns nur ein kurzer Schauer ist, wirds auch in 10 Minuten besser aussehen, dann halt nach einer Ehrenrunde nochmal probieren. 

 

Ich war bei meiner IFR Ausbildung echt erstaunt über den Unterschied zwischen Brille und realem IMC. Mit der Brille war alles "easy peasy", war zwar angespannt, aber nur weil ich alles perfekt machen wollte und schnell "richtig IFR fliegen" wollte. Kannte natürlich auch vieles aus dem Simulator und hab auch dort geübt. 

Das erste Mal richtig IMC war dann von oben in Hochnebel bei meinem ersten richtigen IFR Anflug auf Grenchen. Neben der zusätzlichen Belastung von allen neuen Prozeduren war ich schon nach ein paar Sekunden in der Wolke ziemlich desorientiert. Ich bin natürlich den Instrumenten nachgeflogen, aber mein Körper hätte gesagt, ich häng mit 30° Bank in der Luft. Was war ich happy, irgendwann unten raus zu kommen, nur um gefühlte Sekunden später missed approach wieder rein in die Suppe. Und - ich hatte einen Fluglehrer, alles war briefed, Flieger aufgesetzt und ich mental bereit dafür. Im Hochnebel waren keine Turbulenzen. Ist mir seither nie mehr so passiert, aber trotzdem froh das mit FI erlebt zu haben. 

 

vor 20 Stunden schrieb FalconJockey:

Light IFR Training in bestem Wetter ist natürlich nur für die ersten Lektionen zuträglich, danach muss es schon etwas rauer zugehen.

Nur aus Interesse, wie würde sowas praktisch aussehen? Musst ja fast IFR gehen - oder eben mit Simulator, wobei das eben aus meiner Erfahrung schon massiv anders ist weil der Popometer fehlt. Und die psychische Belastung. 

 

Wolfgang hat natürlich Recht, wenn du direkt drin bist. Zudem hatte ich glaub noch nie wirklich null Sicht in einem Schauer, hier war in meinem beschränkten Erfahrungsschatz der Horizont immer erkennbar. 

Bearbeitet von Michi Moos
Wolfgang's Post
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3 minutes ago, Michi Moos said:

 

 

Ich war bei meiner IFR Ausbildung echt erstaunt über den Unterschied zwischen Brille und realem IMC. Mit der Brille war alles "easy peasy", war zwar angespannt, aber nur weil ich alles perfekt machen wollte und schnell "richtig IFR fliegen" wollte. Kannte natürlich auch vieles aus dem Simulator und hab auch dort geübt. 

Das erste Mal richtig IMC war dann von oben in Hochnebel bei meinem ersten richtigen IFR Anflug auf Grenchen. Neben der zusätzlichen Belastung von allen neuen Prozeduren war ich schon nach ein paar Sekunden in der Wolke ziemlich desorientiert. Ich bin natürlich den Instrumenten nachgeflogen, aber mein Körper hätte gesagt, ich häng mit 30° Bank in der Luft. Was war ich happy, irgendwann unten raus zu kommen, nur um gefühlte Sekunden später missed approach wieder rein in die Suppe. Und - ich hatte einen Fluglehrer, alles war briefed, Flieger aufgesetzt und ich mental bereit dafür. Im Hochnebel waren keine Turbulenzen. Ist mir seither nie mehr so passiert, aber trotzdem froh das mit FI erlebt zu haben. 

 

Nur aus Interesse, wie würde sowas praktisch aussehen? Musst ja fast IFR gehen - oder eben mit Simulator, wobei das eben aus meiner Erfahrung schon massiv anders ist weil der Popometer fehlt. Und die psychische Belastung. 

 

Sehr guter Bericht - Danke. Ich glaube gerade sehr erfahrene IFR Piloten unterschätzen die massive Gefahr des Vertigo bei den Anfängern. 

 

Wolfgang

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Natürlich geht das nur mit Übung und vorallem mit regelmässiger Nutzung der Instrumente als alleinige Referenz. Ein wichtiger Schritt dabei ist aber, dass man cool bleibt und das Gehirn nach dem ersten Schreckmoment (fight, flight or freeze) löst und auf die antrainierten Kenntnisse zurückfällt. Genau dafür trainiert man, genau dafür gibt es AQP/SBT! Der Vorteil, von einer Situation nicht komplett überrumpelt zu werden, ist ein riesiger Schritt in Richtung Sicherheit, weil man so deutlichst schneller mehr Kapazität hat, um das Problem/die Situation zu bewältigen.

 

vor 46 Minuten schrieb Michi Moos:

Nur aus Interesse, wie würde sowas praktisch aussehen? Musst ja fast IFR gehen

Exakt Wenn das Wetter zu gut ist, muss eben bei Dunkelheit geflogen werden, um den natürlichen Horizont zu eliminieren. Hatte ich das damals während meiner IFR-Ausbildung? Nein! Hätte ich das gerne gehabt? Klar!

Im Simulator - egal ob in der Flugschule oder zuhause - kann man das IFR-Scanning gut trainieren und dies sollte regelmässig geschehen, wenn man nicht regelmässig in der Realität nach IFR unterwegs ist. Es ist neben dem theoretischen Wissen reine Übungssache.

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@MartinM Und nur damit wir uns richtig verstehen: Mit "umkehren" meine ich "vor Einflug ins Wetter" umdrehen. Wie Wolfgang geschrieben hat, sind solche lokalen Schauer relativ überschaubar und schnell durchflogen. Anders sieht es natürlich mit einer Warmfront und dem einhergehenden Niederschlagsband aus.

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Ich würde für VFR Flieger auch die Panik für ein grosses Risiko halten. 
 

Bin mit meinem Vater mal VFR ( er hatte IFR ) , länger in Wolken geflogen ( 25 Jahre her )…., totale Panik bekommen. Man sieht nur noch eine weisse Wand 2 cm vor der Scheibe. 
 

Ein Grund für mich, nie sowas zu wiederholen. Und ein Pilot in Panik ist ein grosses Risiko. 
 

lg micha

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vor 11 Minuten schrieb FalconJockey:

Training und Routine = keine Panik


Dann erzähl das mal den Hobby PPLer VFR , dass er ganz entspannt bei null Sicht vollkommend ruhig bleibt. 
 

Das ist ne Wunschvorstellung. 
 

Einfach kleine Brötchen backen, Top Gun VFR = Ganz übel. Und besser Flug absagen und es sein lassen. 
 

Schlechtes Wetter und VFR ist tödlich. 
 

lg micha
 

 

Bearbeitet von simones
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Wie hast Du "Training und Routine" interpretiert? Das bezieht sich in diesem Kontext einzig und alle auf IFR-Manöver. Auch wir Super-Berufspiloten rosten nach ein paar Wochen am Boden ein und müssen erst in den Simulator. Ich nutzte während meiner "Corona-Ferien" wöchentlich den Flugsimulator am Heimcomputer (mit Steuerhorn und Gashebeln), um mich zu beschäftigen und auch um in Übung zu bleiben.

 

IFR-Rettungsmanöver für VFR-Piloten sind nicht dazu gedacht, bei zweifelhaftem Wetter durchzukommen, sondern für den Tag, an dem der Wetterberichtung deutlich optimistischer war als gedacht und man sich daher zum Antritt eines Fluges entschieden hat. Es reicht ja schon, wenn es immer diesiger wird und die Horizontlinie kaum noch auszumachen ist. Dann vielleicht wegen Windmühlen und stinkenden Schweineställen ein wenig zu dicht an die Wolkenuntergrenze gewagt (Luftraum GOLF) und schwupps ist man in der Suppe.

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Und wie soll ich das trainieren? Am Simulator? Mmmmh, bleibt immer nen Problem. Die Grenze ist 1.5 Km horizontale Sicht im Luftraum G. Da gibt es keinen Horizont mehr ( nur nach Instrument ).  
 

Tu ich mir nicht an. Macht mir keinen Spass.  Lasse ich sein. 
 

lg micha

 

 

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Als Laie mit 25 Jahren Flusi-erfahrung ist das immer noch eines der grössten Rätsel für mich, dass da soviel schief laufen kann (und eben auch tut).

 

VFR Piloten können sich ja zu IFR Piloten ausbilden lassen, wenn da eine intrinsische Angst vorherrscht, wie geht den das bei all den IFR Piloten? Liest man hier und anderswo, wie unfassbar schrecklich ein Einflug in IFR Bedingungen für VFR Piloten ist, wundere ich mich, warum überhaupt einer IFR fliegen kann? Wie gesagt, Laie. Müsste das wohl mal in echt erleben (natürlich mit einem IFR Piloten 🤣). 

 

Ebenso wenig kann ich verstehen, wie ein funktionierender künstlicher Horizont nicht eine Hilfe sein kann. Die oben genannten 30° Bank würde man da ja sofort sehen, auch komplett ohne Ausbildung. 

 

Vielleicht ist aber auch gerade DAS das «Problem» eines Sim-Piloten? Er nutzt auch in VFR Bedingungen die IFR Instrumente, einfach weil das physikalische Feedback fehlt... Zumindest haben mich auf meinen wenigen RL Flügen immer sämtliche Piloten darauf hingewiesen, als Referenz visuelle Punkte zu nehmen und eben NICHT die Instrumente zu nutzen.

 

Nur verstehen kann ich es nicht wirklich (muss ich zum Glück auch nicht).

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Weil Du den G-Kräften nicht ausgesetzt bist ( oben unten …) keine Lebensgefahr besteht, weitere Umstände ( Technik / Motor / Avionik / Intercom ect ) könnten zuzüglich Probleme machen. Machen die aber nicht, weil Du am Tisch sitzt mit dem PC.  
 

Kannst den Computer ausschalten und aufs WC gehen. ….


Sehes so : Du schaust Dir nen Horrorfilm an, oft. Keine Angst mehr, da du den Film ausschalten kannst. Ist alles nicht echt. 
 

VFR into Zero Sicht : Dich will jemand umbringen und steht mit dem Messer vor Dir. Real. 
 

Das ist der feine Unterschied. 
 

lg micha
 

 

Bearbeitet von simones
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Back in the days, als Teil der 3hr instrument time für das FAA PPL habe ich unzählige und zT heftige unusual attitude recoveries im Kopf die ich machen musste (alle mit hood on, der hat mich so richtig geschlaucht).

Effekt: ich weiss bis heute dass ich ganz sicher nie unbewusst und hilflos VFR in IMC sein will, das war so ein richtig besch***enes Gefühl. Ok bei mir war der Effekt vielleicht zu extrem, ich fliege nur noch IFR :)

Man muss sich der Gefahren auch erst mal bewusst sein und den Respekt haben. Aus diesem Aspekt gesehen finde ich ein bisschen instrument time während der PPL schon gut. Mal ein bisschen Puls.

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