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22.10.2022 | Piaggio 180 Avanti | D-IRSG | Costa Rica | Vor Küste vermisst


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
29 minutes ago, CFM said:

bist du dir sicher die ES Daten gehen nur vom FMS aus?

Bin mir nicht sicher. Wir wissen einfach nicht, ob die selected altitude im FMS oder AP oder beiden gesetzt war. ADSBexchange sagt für die Piaggio unter STUFF/Nav. Modes: n/a

Bei Airliners steht da oft Nav. Modes: autopilot, vnav, tcas ...

 

https://globe.adsbexchange.com/?icao=3e4606&lat=10.501&lon=-83.067&zoom=11.4&showTrace=2022-10-21&leg=2&timestamp=1666396338

Wollte weiter oben nur darauf hinweisen, dass eben nicht klar ist, ob die per ES ausgesandte selected altitude überhaupt ein Zielwert für den AP im vertical path war.

Bearbeitet von spornrad
Geschrieben (bearbeitet)
13 hours ago, Dominik Lambrigger said:

Kann man ALT und V/S verwechseln?

Finde ich eines der möglichen Szenarien, dass er dachte, er dreht per Einstellknopf in der Kurve den neuen Kurs ein und dann die Sinkrate  auf 0fpm, war aber versehentlich in der Einstellung für die Zielhöhe. (In der Phase vor der Kurve mit 90° Track waren Zielhöhe in ft und Sinkrate in fpm fast identisch). In den ADSBexchange Daten geht zuerst "sel. heading" von 96 auf 195°, dann "sel alt" von 3000 auf 0. Die Werte wechseln nacheinander. Das sieht also nicht aus wie ein System, das bei Erreichen eines Wegpunkts die Zieldaten des nächsten Segments übernimmt. Das sieht aus wie ein manuelles Eindrehen neuer Zielwerte nacheinander in getrennten Menuepunkten.

Der ersichtliche Modus des manuellen Wählens von Werten spricht erneut gegen "pilot incapacitation" und auch gegen einen falsch programmierten Wegpunkt.

 

Gegen diese spekulative Szenario spricht, dass er noch fast 1 min weiter steil gesunken ist und erst bei 750ft abgefangen hat. Wenn ich das Sinken bewusst stoppe, checke ich das doch kurz per VSI und Höhenmesser. Und er hätte bestimmt gleichzeitig Gas reingeschoben und wäre dann schneller geworden, da der Abstieg unverhofft weiterging. (Oder Autothrottle? Bei seinem ersten Sinkflug aus Reisflughöhe gibt es einen kleinen Schlenker, die Speed nimmt erstmal zu, bevor er das Gas rausnimmt um das zu korrigieren).

 

Und nach dem Abfangen müsste er den Fehler korrigiert haben, eine gewählte Steigrate von 8000 fpm würde wohl kaum Sinn machen.

Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
Flughafen_Chemnitz
Geschrieben

Ich wage es ja kaum zu schreiben, aber ein wenig erinnert das an die Mayday-Folge "Kind im Cockpit". Oder bin ich der einzige, dem das so geht? Egbert

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Flughafen_Chemnitz:

Ich wage es ja kaum zu schreiben, aber ein wenig erinnert das an die Mayday-Folge "Kind im Cockpit". Oder bin ich der einzige, dem das so geht? Egbert

 

Halte ich für genau so abwegig, wie eine andere Mutmassung hier, dass der PAX, welcher nicht zur Familie gehörte, das Flugzeug absichtlich gecrasht hat, um sich für Duisburg (die Love-Parade) zu "rächen".

 

Nichts ist unmöglich, aber wahrscheinlicher sind andere Ursachen.

 

Gruß

Johannes

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Geschrieben

Ohne Brücksichtigung aller bisherigen guten Beiträge hätte ich auch noch eine Überlegung: Wenn ihm ein Fehler bei der Programmierung des A/P passiert ist und er merkte, dass das Flugzeug zu weit sinkt wollte er vermutlich den A/P rausschmeissen oder die Fehleingabe korrigieren. Wenn das aus irgend einem Grund nicht gelingt, dann muss er ihn manuell übersteuern (zwischenzeitliches Steigen), was ordentliche Steuerkräfte erfordern kann. Mit solch hohen Steuerkräften kann man nicht lange in Bodennähe fliegen (wenn man zugegebenerweise alleine ist) und dürfte vor allem nachts nicht schnell genug unheilvolle Flugbahnänderungen erkennen. Es schien auch nicht gelungen zu sein, das Flugzeug manuell in einen stabilen Zustand zu bringen und den Anflug manuell fortzusetzen.

 

Stefan

 

Flughafen_Chemnitz
Geschrieben
Zitat

Der ersichtliche Modus des manuellen Wählens von Werten spricht erneut gegen "pilot incapacitation" und auch gegen einen falsch programmierten Wegpunkt.

Klares Jein. Es spricht nur gegen eine vollständige "pilot incapacitation". Eine Bewusstseinstrübung nach z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall mit stark eingeschränkten visuellen, motorischen und/oder kognitiven Fähigkeiten bliebe davon unberührt.

Kleine Erläuterung zur Frage "Kind im Cockpit": Mir sind es einfach zu viele Fehler (also eine Fehlerkaskade) in Folge, für die ich keine vernünftige Erklärung finde. Also bleibt vielleicht nur eine unvernünftige Lösung übrig.

- zu hohe Sinkrate,  obwohl Entfernung nach Limon noch weit; trotz VOR/DME am Airport Limon, kann ja mal passieren, allerdings erfolgte keine Korrektur
- falsche Höhenvorwahl 0 ft im Autopiloten, kann auch mal passieren, wiederum keine Korrektur
- Sinken bis auf 700 ft - entweder Instrumente nicht beobachtet oder technische bzw. gesundheitliche Probleme, jetzt reiht sich Fehler an Fehler
- nach zunächst erfolgreichem Abfangen die fragwürdige Höheneingabe 8000 ft, kann im Einzelfall auch mal passieren, aber nicht in dieser Häufung
- erneuter Sinkflug und abdrehen Richtung Meer statt Richtung Land
- keinerlei Funkkontakt (ich weiß, steht bei Problemen an letzter Stelle)
- Aufschlag mit hoher Geschwindigkeit und Bahnneigung, Versuch einer Notwasserung scheint nicht ersichtlich

 

PS. Die Frage erscheint profan, ist jedoch völlig ernst gemeint. Was macht ein single pilot, wenn er während des Fluges wegen "Montezumas Rache" ganz dringend aufs WC müsste? Maschine allein auf Autopilot fliegen lassen und einen Passagier zur Beobachtung der Instrumente ins Cockpit setzen? Vermutlich verboten, aber besser, als eine riesen Sauerei anzurichten.  

 

Egbert

 

Geschrieben (bearbeitet)

Zu früh zu tief gesunken war wahrscheinlich ein Pilotenfehler, falls es nicht Absicht war, um zB noch über Wasser unter eine Wolkenschicht für den späteren Sichtanflug zu kommen. Das allein hat jedenfalls nicht zum Absturz geführt.

Bei allem anderen wissen wir erst recht nicht, ob Fehler oder Fehlfunktion. Die gewählte Höhe von 8000 ft nach dem Abfangen kann totalen Sinn machen, um auf eine sichere Höhe zu steigen und zB. Fehlfunktionen abzuklären. Kurs 150 bei Verdacht auf Fehlfunktion in der Trimmung: Wolken im Weg? Erstmal überm Meer bleiben, wo es garantiert keine Hindernisse gibt!

Wenn er (sehr wahrscheinlich) mit elektrischem Pitch trim abfangen wollte, und der Autopilot nicht disengaged hat, oder sogar ein Trim down runaway passiert ist, können da genausogut Fehlfunktionen wie Pilotenfehler passiert sein.

Nach dem Abfangen und wieder steigen hat er vermutlich versucht, den AP zu engagieren und in südöstlicher Richtung über dem Meer auf 8000 ft zu steigen. Sieht für mich wie ein sehr guter Plan in unklarer Lage aus. Und das hat offensichtlich aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert. Gut möglich, dass ihm da ein technisches Problem das Genick gebrochen hat. Oder dass er im Stress ein paar fatale Fehler gemacht hat. Wir haben keine Ahnung, die ADS-B und MODE-S Daten geben das nicht her.
Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb teetwoten:

wollte er vermutlich den A/P rausschmeissen oder die Fehleingabe korrigieren. Wenn das aus irgend einem Grund nicht gelingt, dann muss er ihn manuell übersteuern (zwischenzeitliches Steigen), was ordentliche Steuerkräfte erfordern kann. Mit solch hohen Steuerkräften kann man nicht lange in Bodennähe fliegen (wenn man zugegebenerweise alleine ist) 

 

 

Auch hat in dem Moment (beim hochziehen) vielleicht die Trimmung (Autopilot) weiter versucht die Nase nach unten zu nehmen. Und dann reichte die Zeit nicht mehr aus, dazu die Desorientierung. Das waren nur wenige Sekunden vom Nase hochziehen bis zum Absturz (30 Sekunden). Das Hauptproblem war dann der zu lange ca. fünf Minuten dauernde Sinkflug auf diese viel zu geringe Höhe. 

Bearbeitet von LS-DUS
Geschrieben

Ich staune manchmal schon etwas über die Phantasieen, Mutmassungen und Spekulationen, welche hier angestellt werden. Ok, wir sind ja in einem Diskussionsforum, aber trotzdem..........

 

Hausi

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Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Hausi122:

Ich staune manchmal schon etwas über die Phantasieen, Mutmassungen und Spekulationen, welche hier angestellt werden. Ok, wir sind ja in einem Diskussionsforum, aber trotzdem..........

 

Und wenn man sowas ähnliches selber schon mal erlebt hat...?

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Hausi122:

Ich staune manchmal schon etwas über die Phantasieen, Mutmassungen und Spekulationen, welche hier angestellt werden. Ok, wir sind ja in einem Diskussionsforum, aber trotzdem..........


Mich erinnert es, fachlich wenig passend, an den Fall Rebecca in Berlin, die Entführung einer 16-Jährigen, die auch viele interessiert hat, viele Theorien hat entstehen lassen, bei dem es aber auch bis heute keine wirklichen Anhaltspunkte gibt. Vieles scheint aus einer Sicht logisch, aus der anderen dann aber auch wieder nicht. 

Ich habe hier alle Kommentare mitgelesen. Bei der Diskussion ein, oder zwei Piloten möchte ich gerne zwei Dinge anfügen:
- ich habe schon Verständnis, dass man so eine private Reise mit Kindern gerne mit einem Piloten machen möchte den man kennt. Man wollte ja angeblich fünf Wochen unterwegs sein, von Island bis Feuerland, Familienurlaub halt. In einem familiären Kreis, in dem man sich wohlfühlt, wo man offen reden kann, nichts nach draußen dringt. Permanent einen zweiten Piloten dabei zu haben, auch wenn man tagelang ohne Flug lokale Ausflüge macht ändert halt komplett das Urlaubserlebnis. Und immer einen zweiten für Teilstrecken zu finden, in dieser Gegend, auch noch für diese Maschine, stelle ich mir sehr, sehr schwierig vor. 
- es gibt einen Spruch: es kommt nicht darauf an was du tust, sondern wie du es tust. Statt bezüglich der Piloten könnte man auch fragen: ist es sicherer auf vier Rädern zu fahren, oder auf zwei? Und ich denke wir kommen zu dem Ergebnis, vier. Trotzdem bin ich nun um die 100.000 km auf dem Motorrad gefahren und hatte nie einen Unfall. Nicht weil ich so clever bin, oder so ein toller Motorrad-Pilot, sondern ich bin brutal konsequent. Ich verhalte mich und organisiere mich mit Motorrad einfach ganz anders als mit Auto. Und dabei geht es vor allem um die Dinge wenn ich nicht auf dem Krad sitze.

Meine Einschätzung ist daher die, dass es auch bei dem Unfall evtl. sein kann, dass die Fehler (oder zumindest ein wichtiger Teil davon) außerhalb der Kabine gemacht wurden. Dass es evtl. nicht so entscheidend sein muss, dass man mit so einer Maschine mit nur einem Piloten fliegt, dann der aber auch noch die geografische Situation vor Ort kaum kennt, dann auch noch die lokalen Wetterbedingungen kaum kennt, dann auch noch auf kleinen unbekannten Flughäfen mit vermutlich reduzierter Infrastruktur landet ... und jetzt kommt mein Motorrad ins Spiel ... dann auch noch bei Nacht! Das meine ich mit "brutal konsequent". Dass man es nicht zu so einer negativen "Einflusskette" kommen lässt. Spätestens bei der Nacht wäre bei mir Schluss gewesen, koste es was es wolle. Dann eben einen Tag länger in Mexiko und einen Tag weniger im Congo Bongo-Resort, auch wenn´s schwerfällt weil man´s den Kindern doch versprochen hat.  

Da wir für das was im Cockpit passiert ist ja keine neuen Infos haben frage ich mich ganz besonders, wie war eigentlich die Reiseroute? Wo war wann das Flugzeug, wo der Pilot? War da was mit Jetlag, ... ?  Und da gibt es ganz erstaunliche Aussagen. Ich versuch mal das was man weiß zusammenzusuchen. Bis gleich. 

Gruß
Thomas
 

Geschrieben
Zur Reiseroute:  (unverbindlich, soweit für mich recherchierbar, Texte sind teils direkt aus Zeitungen kopiert, alle Zeitangaben Vorort-Zeit)

- Man hat sich insgesamt fünf Wochen für die Reise frei genommen. 
- Die Familie war (laut Focus) am Dienstag (am 18.10. ?) in Berlin nach USA aufgebrochen.
Die Reise ging über Grönland und Kanada nach Los Angeles.
- Am 20. Oktober startet man in Santa Ana in Kalifornien, 8:01, nach El Paso, Texas, 10:51 und weiter nach Vera Cruz, Mexiko, 15:59. 
- Und von dort am nächsten Tag Abflug 12:54 nach Palenque, Mexiko, 13:48. 
- Um 16:22 Abflug in Palenque und um 18:53 verschwindet der Flieger vom Radar.
- Am geplanten Ziel wurde schon vorher für zwei Tage die Unterkunft gebucht. Das Congo Bongo-Resort liegt 1,5 Autostunden von Limón, von einem Holländer betrieben.
- Angeblich Weiterflug von Costa Rica auf die Bahamas geplant.
- Die Reise sollte zumindest bis nach Feuerland im Süden Argentiniens gehen.     
 
offene Punkte:

- am 18. ist man in Berlin und am 20. in Mexiko? Bei so einer komplizierten, langen Route mit mehreren Stopps an schönen Orten und fünf Wochen Zeit?
Das Flugzeug stand vor der Reise drei Monate in USA am Boden. Hat man dann diese Maschine zuvor nach Deutschland überführt, oder flog man mit einer anderen Maschine nach USA? Ist von Berlin aus alles der Pilot Lips geflogen?


- in dem hier verlinkten französischsprachigen Artikel, lenouvelliste.ch, steht: "Nachdem er (der Pilot) Schottland, Island und Los Angeles überflogen hatte, kehrte der Pilot und Winzer zu seiner Familie zurück. Erst vor wenigen Tagen flog Rolf wieder zurück. Was war sein Ziel? Kalifornien, dann Mexiko, dann ein Zwischenstopp in Costa Rica, um die Bahamas zu erreichen."
Wie passt das alles zusammen? 

- warum landet man nach weniger als einer Stunde schon wieder in Palenque? Warum bleibt man da nur 2,5 Stunden? Warum plant man die Ankunft am unbekannten Flughafen Limón bei Nacht? Gab es ein technisches Problem, oder hat man die sehr bekannte Maya-Stadt dort besucht? Aber ist das möglich und sinnvoll in nur 2,5 Stunden Gesamtaufenthaltsdauer? 
 
- Warum fliegt man nicht direkt von Palenque nach Limón? Warum fliegt die Maschine in den ersten ca. 25 Minuten den Flug mit einer Abweichung von 90 Grad zum direkten, richtungsweisenden Flug und macht einen Umweg über Chiapas?

Weiß jemand mehr zu einzelnen Punkten?
 
Gruß
Thomas
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Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb T-OMAS:

- warum landet man nach weniger als einer Stunde schon wieder in Palenque? Warum bleibt man da nur 2,5 Stunden? Warum plant man die Ankunft am unbekannten Flughafen Limón bei Nacht? Gab es ein technisches Problem, oder hat man die sehr bekannte Maya-Stadt dort besucht? Aber ist das möglich und sinnvoll in nur 2,5 Stunden Gesamtaufenthaltsdauer? 

 

Gerade mal geschaut, vom Flugplatz zum Parkplatz der Ruinen-Stadt sind es 20 Minuten. Der Flugplatz ist sehr klein, ich denke als VIP ist man da unter 10min vom Flugzeug beim Taxi und Retour. Bleiben also 1,5h für die Maja-Stadt. Mit 5 und 6 jährigem Kind wird alles über dieser Zeit schon "langweilig" wenn kein Spielplatz oder Zoo in der Nähe ist. Also dieser Grund für die Zwischenlandung wäre logisch. 

Könnte mir vorstellen, dass man in Vera Cruz vielleicht früher los wollte, aber sich dann doch noch ein gemütliches Mittagessen gegönnt hat...

 

 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Flughafen_Chemnitz:

Ich wage es ja kaum zu schreiben, aber ein wenig erinnert das an die Mayday-Folge "Kind im Cockpit". Oder bin ich der einzige, dem das so geht? Egbert

Guten Abend zusammen, ich bin Psychologin, also nicht vom Fach. Trotzdem möchte ich mich kurz äußern. Ich halte diese Theorie für gar nicht „dumm“. Vor allem weil es hieß „Gefunden wurden bisher nur zwei Leichen. Ein Junge und vermutlich der Pilot.“ Ja, aus der BILD zitiert, aber die sind fast immer sehr gut unterrichtet. Ich möchte das nur als Denkanstoß geben und aus Erfahrung sagen, dass manchmal die dummen Dinge, die man macht/zulässt weit weniger mit persönlichem Versagen oder technischem Versagen zu tun haben, als viel mehr mit einem Machtgefüge. 
 

 

Geschrieben

So eine Planung erhöht sicher den Stress. Mit Jetlag, keine längeren Pausen eingeplant, dazu alles vorgeplant und durchgetaktet. Da kommt eher ein Tunnelblick auf. In dem Alter reagiert man vielleicht noch empfindlicher auf solche Belastungen. Dazu noch ein Zwischenstopp. 

In der Dunkelheit zu fliegen ist sicher auch anstrengender. Ich kenne jetzt die körperliche und mentale Belastung nicht auf solchen Flügen in so einem schnellen Flugzeug mit nur einem Piloten. 

Bei solchen Flügen und einer  solchen langen Reise sollte der Pilot immer an erster Stelle kommen, wie wohl er sich fühlt und die sonstige Planung an zweiter Stelle. Zumindest bei nur einem Piloten. 

Also diese Planung halte ich für zu stressig. Ein Jetlag soll drei Tage dauern. Da hätte ich die ersten 4-5 Tage  zur Erholung genutzt. 

Die gesamte Verantwortung und Last lag beim Piloten. Da sind mir zu viele Risikofaktoren. 

 

Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb LS-DUS:

Also diese Planung halte ich für zu stressig. Ein Jetlag soll drei Tage dauern. Da hätte ich die ersten 4-5 Tage  zur Erholung genutzt. 

Die gesamte Verantwortung und Last lag beim Piloten. Da sind mir zu viele Risikofaktoren. 


Weiß man denn, wann der Pilot wo war? Was ist mit diesem merkwürdigen Satz in der französischsprachigen Zeitung? Wonach er nach Los Angeles in die Schweiz zurück sein soll. Kann ja nicht sein, da war ja keine Zeit.
Weiß man ob alle sechs am 18.10. von Berlin aus geflogen sind? Wie war das mit der Maschine drei Monate in USA am Boden? Kann man in flightradar sehen wo die Maschine D-IRSG am 18.10. war und wie die von USA nach D gekommen ist?

@HotelSierra
Klar, kann im Extrem schon so sein, aber macht man das freiwillig? Und wenn ja, macht der Pilot sowas freiwillig mit? Nachdem er in drei Tagen von Berlin über Grönland, Kanada, Kalifornien und Texas nach Mexiko geflogen sein soll und nun nach Costa Rica soll. Stimmt das so überhaupt? 

Ich will jetzt nicht hier ins Blaue hinein spekulieren, aber ein paar Antworten zu grundsätzlichen Fragen wie die Reise davor abgelaufen ist würden schon helfen finde ich. 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb T-OMAS:


Weiß man denn, wann der Pilot wo war? Was ist mit diesem merkwürdigen Satz in der französischsprachigen Zeitung? Wonach er nach Los Angeles in die Schweiz zurück sein soll. Kann ja nicht sein, da war ja keine Zeit.
Weiß man ob alle sechs am 18.10. von Berlin aus geflogen sind? Wie war das mit der Maschine drei Monate in USA am Boden? Kann man in flightradar sehen wo die Maschine D-IRSG am 18.10. war und wie die von USA nach D gekommen ist?

 

Die Überführung in die USA fand bereits im Juli statt. Danach stand die D-IRSG im Zeitraum vom 23. Juli bis zum 20. Oktober in Santa Ana. Wäre ja möglich, dass da Wartungsarbeiten stattfanden, denn die Maschine war die Monate zuvor nie so lange am Boden.

 

Gruss

Diego

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb T-OMAS:

Klar, kann im Extrem schon so sein, aber macht man das freiwillig? Und wenn ja, macht der Pilot sowas freiwillig mit? Nachdem er in drei Tagen von Berlin über Grönland, Kanada, Kalifornien und Texas nach Mexiko geflogen sein soll und nun nach Costa Rica soll. Stimmt das so überhaupt? 

 

Das mit Berlin und Grönland, Kanada widerspricht im Moment noch der Aussage, dass die P180 3 Monate in Kalifornien stand. Vielleicht sind die ja auch alle per Airline nach LA gekommen.

 

Das andere Szenario kann ich mir gut vorstellen. "Ach hier in Vera Cruz ist es sooo schön, können wir nicht noch zum Mittag bleiben?" ,  "ja die Maya-Stadt wollen wir schon sehen, auch nur ganz kurz, Hauptsache mal dagewesen" , "wir können doch auch im dunklen Landen, ist doch sonst schönes Wetter und daheim machen wir das doch auch ständig" . So als potentielle Aussagen der Passagiere. 

 

Die Variante mit dem Kind im Cockpit als Ablenkung halte ich persönlich eher für unwahrscheinlich. Die Kinder waren 5 und 6. Meine Tochter ist 5 1/2 und im Flugzeug, egal ob Cockpit oder Kabine, sobald es dunkel ist total gelangweilt. Am Tag Wolken und den Boden beobachten findet sie super, aber sobald aus dem Fenster nix oder nur Wasser zu sehen ist, ist nix mehr spannend. 

 

 

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb T-OMAS:

Kann man in flightradar sehen wo die Maschine D-IRSG am 18.10. war und wie die von USA nach D gekommen ist?

Ja, kann man:

 

12 Jul 2022 Berlin (BER) Aberdeen (ABZ) 10:18 12:06
12 Jul 2022 Aberdeen (ABZ) Akureyri (AEY) 12:58 14:29
15 Jul 2022 Akureyri (AEY) Reykjavik (KEF) 11:07 11:51
16 Jul 2022 Reykjavik (KEF) Akureyri (AEY) 15:22 16:04
16 Jul 2022 Akureyri (AEY) Reykjavik (KEF) 16:31 17:12
18 Jul 2022 Reykjavik (KEF) Kangerlussuaq (SFJ) 06:04 06:25
19 Jul 2022 Kangerlussuaq (SFJ) Iqaluit (YFB) 14:00 13:49
19 Jul 2022 Iqaluit (YFB) Churchill (YYQ) 15:00 17:50
20 Jul 2022 Churchill (YYQ) Calgary (YYC) 12:56 14:54
22 Jul 2022 Calgary (YYC) San Francisco (SFO) 16:14 18:38
23 Jul 2022 San Francisco (SFO) Van Nuys (VNY) 14:22 15:32
23 Jul 2022 Van Nuys (VNY) Santa Ana (SNA) 16:47 17:10
20 Oct 2022 Santa Ana (SNA) El Paso (ELP) 08:01 10:51
20 Oct 2022 El Paso (ELP) Veracruz (VER) 12:03 15:59
21 Oct 2022 Veracruz (VER) Palenque (PQM) 12:54 13:48
Geschrieben (bearbeitet)
vor 20 Minuten schrieb DiegoSoll:

Die Überführung in die USA fand bereits im Juli statt. Danach stand die D-IRSG im Zeitraum vom 23. Juli bis zum 20. Oktober in Santa Ana. Wäre ja möglich, dass da Wartungsarbeiten stattfanden, denn die Maschine war die Monate zuvor nie so lange am Boden.


Das finde ich jetzt mal echt hilfreich, besten Dank! Auch an Jürgen L.! 

Das würde also bedeuten, dass die Maschine immer in USA war. Und lange nicht genutzt wurde. Erste Nutzung war am 20.10. einen Tag vor dem Absturz. Damit sind wir schon einen Schritt weiter. 
Aber warum schreibt die Presse dann, dass die Reise ab Berlin über Grönland nach Kanada ging? Warum fliegt man nicht direkt, wenn man schon nicht an so einen Privatflieger gebunden ist? Und wie ist der Pilot nach Santa Ana gekommen?
Und was ist mit dem merkwürdigen Satz in lenouvelliste.ch, dass der Pilot nach Los Angeles in die Schweiz zurück geflogen sein soll?  

Und dann gibt es noch eine Besonderheit: der letzte Flug vor der dreimonatigen Pause ist innerhalb von Los Angeles, nur ca. 60 km. 

Bearbeitet von T-OMAS
Geschrieben

Wer der Presse glaubt und daß sie nichts vermischen ist selber Schuld.

Es sieht so aus als ob die Maschine im Juli über Island, Grönland und Canada nach USA überstellt wurde. Der Pilot ist dann wieder zurück in die Schweiz. Im Oktober ist die Familie und vermutlich auch der Pilot per Linienfug, Charter was auch immer nach USA um ihren Reise anzutreten. 

 

Fred

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb CFM:

Wer der Presse glaubt und daß sie nichts vermischen ist selber Schuld.

Es sieht so aus als ob die Maschine im Juli über Island, Grönland und Canada nach USA überstellt wurde. Der Pilot ist dann wieder zurück in die Schweiz. Im Oktober ist die Familie und vermutlich auch der Pilot per Linienfug, Charter was auch immer nach USA um ihren Reise anzutreten. 


Naja, ich hab´s ja nicht geglaubt, es gibt eben nur bisher keine anderen Informationen. Deine Darstellung kling logisch und würde Vernunft in die bisher fragwürdigen Einzelaussagen bringen. Ich gehe also mal davon aus, dass es so abgelaufen ist.
Das würde dann bedeuten, dass folgende kritische Punkte bleiben:
- der Pilot ist sehr wahrscheinlich erst kurz zuvor nach USA gekommen und stand also noch unter Jetlag
- die dann folgende Planung ist recht "sportlich", vom 20. zum 21. ist man in Santa Ana, El Paso, Vera Cruz, Palenque und will nach Limón
- die Maschine stand drei Monate in Santa Ana und wurde erst einen Tag vor dem Absturz wieder bewegt
- der letzte Flug vor der dreimonatigen Pause war nur innerhalb von Los Angeles

(Nachtrag: merkwürdig ist aber schon, dass die ARD auf Ihrer MDR-Seite auch heute noch schreibt:
"Am Dienstag vergangener Woche (18.10.22) ist der Fitness-Unternehmer Rainer Schaller mit seiner Familie von Berlin aus nach Los Angeles aufgebrochen. Geplant war eine fünfwöchige Abenteuerreise mit dem eigenen Privatflugzeug. Per Insel-Hopping ging der Trip zunächst planmäßig über Grönland und Kanada bis nach Mexiko. Dort setzte die Familie am Freitagabend ihre Reise fort. Das nächste Ziel: Costa Rica."

Mittlerweile werden ja mehrere Familienmitglieder zitiert. Man müsste doch mindestens wissen wann die wo wie abgeflogen sind und mit welcher Maschine und welche Route. Merkwürdig)

Ich will hier die technische Diskussion nicht überlagern, aber ich finde schon, dass es sehr helfen würde wenn man wenigstens wüsste, ob die ganze Reise irgendwie ein "leichtsinniges" viel zu stressiges Abenteuer war. Denn wenn die ARD-Angaben stimmen, dann wäre die andere Variante, dass die mit einem anderen Privatjet über Grönland nach Los Angeles sind und wenn den auch R. Lips geflogen hat, dann kommt zum Jetleg noch eine richtig heftige Arbeitsleistung dazu. 

Bearbeitet von T-OMAS
Geschrieben
Am 26.10.2022 um 00:21 schrieb fieldinsight:

„AIN analysis comparing accidents involving one-pilot versus two-pilot business jet operations from 1977 through 2014 reveals, somewhat surprisingly, that from a statistics standpoint there is only a slight safety advantage to having a multiple cockpit crew in this class of airplane. The analysis examined 107 accidents, 40 (or 37 percent) of which were in jets piloted by a one-pilot crew versus 67 accidents (63 percent) in jets crewed by two pilots. Although there were more two-pilot accidents, half of the single-pilot accidents were fatal crashes compared with 45 percent of two-pilot accidents.“

Nur, wie viele Flüge wurden in der jeweiligen Kategorie durchgeführt? Wenn 67 der Unfälle auf 20 Millionen Flüge mit 2 Leuten im Cockpit passieren und 40 während 2 Millionen mit nur einem Piloten an Bord, dann spricht das wieder eine ganze andere Sprache!

Geschrieben
Am 26.10.2022 um 19:24 schrieb Urs Wildermuth:

Es wird interessant sein, rauszufinden mit welchem Altimeter Setting die Piaggio flog und woher sie das hatte.

Altimeter am Startort: 29.96 inHg = fast Standard

Altimeter am geplanten Ziel: 29.83 inHg = fast Standard

Quelle: LINK

 

Selbst wenn also beim Sinkflug von der Reiseflughöhe nicht von Standard 29.92 inHg auf das lokale Setting umgeschaltet wurde, wäre der Anzeigeunterschied vernachlässigbar. Weiterhin vergleicht man im Anflug das von ATC gegebene QNH/Altimeter Setting mit dem vom vorher eingeholten Wetterbericht auf Plausibilität.

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Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb T-OMAS:

Warum fliegt die Maschine in den ersten ca. 25 Minuten den Flug mit einer Abweichung von 90 Grad zum direkten, richtungsweisenden Flug und macht einen Umweg über Chiapas?

Weil die Airways (Luftstrassen) dort so angelegt sind: Link zu Skyvector mit Route

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