Roemer Geschrieben 10. April 2003 Teilen Geschrieben 10. April 2003 Hallo zusammen Habe momentan Zeit, das PTM von Andreas gründlich durchzulesen. Beim Kurskreisel tauchte dann eine Frage auf und von euch Wissenschaftler erhoffe ich nun eine gute Anwort. ;) Was passiert mit dem Kurskreisel resp. Kompass, wenn man über den Äquator fliegt? Habe vor wenigen Tagen gehört, dass dieser früher Probleme verursachte, da er um 180° drehte. Und so kann man ja nicht wirklich sicher fliegen. Wie wird denn das heute in den modernen Flugzeugen richtig eingestellt? Oder dreht sich der Kompass gar nicht und was ich oben beschrieben habe kann gar nicht stimmen? Bin vor lauter Gedanken selber etwas irritiert :rolleyes: So jetzt seid ihr gefordert (oder auch nicht...) :) Schon mal danke fürs antworten, ich werde jetzt nach Hause gehen und schauen, ob das Wasser nun im uhrzeigersinn abläuft oder nicht... :D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Bruno Geschrieben 10. April 2003 Teilen Geschrieben 10. April 2003 sind da nicht zwei sachen durcheinander gekommen....? Am Äquator passiert nichts, ausser Neptun besucht dich :D Aber an den Polen ist das mit dem Kompass eine ganz spezielle Sache, welche hier sicherlich noch erläutert wird! Gruss Brünu Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
vortilon Geschrieben 10. April 2003 Teilen Geschrieben 10. April 2003 Hallo Also ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen.... Der magnetische Kompass (eben auch Schnapskompass genannt, da er mit einem Alkohol gefüllt ist) hat ein Magnet (meistens zwei) welche auf magnetisch Nord zeigen. Daher sollte der eigentlich auch beim Aequator-Ueberflug auch nicht drehen. Die magnetischen Kraftlinien am Aequator sind ja eigentlich ideal. An den Polen zeigen sie "nach unten", die Nadel wird also auf der einen Seite quasi nach unten gezogen, welches aber Kompassintern kompensiert wird. Bei kleineren Fluzeugen (e.g. C172) wird bereits nicht mehr nur nach Magnetkompass geflogen. Dafür gibt es den "Heading Indicator", welcher jedoch nach dem Magnetischen Kompass eingestellt werden muss. Da der Heading Indicator jedoch intern Reibungswiderstand hat, läuft erb ab, d.h, er muss von Zeit zu Zeit wieder nachgestellt werden. Der Heading Indicator funktioniert nach dem Prinzip wie alle Gyroinstrumente. Bei noch moderneren Flugzeugen ist die Funktion des magnetischen Compass mit dem Heading Indicator kombiniert, d.h er korrigiert sich jeweils selber und muss nicht immer wieder neu eingestellt werden. Bei "Airlinern" wird ein geophysischer Sensor eingesetzt der Richtung bezügl. magn. Nord bestimmt. Die daten werden dann in ein FMs (Flight Managment System) geleitet, wo sie weiter verarbeitet werden zur Navigation. Hat noch jemand anders wertvolle Infos dazu ? Grüsse Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TooLowFlap Geschrieben 11. April 2003 Teilen Geschrieben 11. April 2003 Stefan sehr schöne Ausführungen, jedoch: Zunächst zeigt ein "Whiskeykompass" die Resultierende aus der Horizontalkomponente des Magnetfelds und dem Flugzeugstörfeld an. Selbst wenn das Flugzeugstörfeld völlig herauskorrigiert wäre, die Nadel würde auf magnetisch SÜD (!!) Zeigen, oder halt den Magnetischen Nordpol! Weiterhin haben die mir bekannten Airliner (A320, A330, A340) keinen geophysischen Sensor! Mit Hilfe der IRS kann jederzeit die Lage des geographischen Nordpols ermittelt werden, und somit der TRUE HEADING bestimmt werden (Winkel zwischen Richtung zu TRUE NORTH und Flugzeuglängsachse). Anschließend wird unter Berücksichtigung imenser eingespeicherter Variationstabellen der Magnetic Heading ausgegeben entsprechend dargestellt. Gruß Jo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
vortilon Geschrieben 11. April 2003 Teilen Geschrieben 11. April 2003 Danke für den Input, Jo. Es war in der Tat gar nicht so einfach herauszufinden wie eigentlich ein Airliner das Heading oder den Track bestimmt. Collins bietet diese Sensoren an und ich denke der SAAB 2000 hatte so einen eingebaut. Allerdings ist dies aus den Manuals nicht herauszufinden. Wenn es das IRS kann, dann kann es das GPS ja auch, oder nicht ? Gruess Stef Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TooLowFlap Geschrieben 11. April 2003 Teilen Geschrieben 11. April 2003 GPS kann soweit ich weiß nur das True Track (mit entsprechender Database eventuell auch Magnetic Track) ausgeben. Es kann ja nur aufgrund von Positionsvergleichen der aktuellen Position mit der letzten Position zwischen 2 Messungen den Weg über Grund (Track und Groundspeed) bestimmen. So zumindest die Theorie...bei uns haben die GPS eh nur Positionsupdate-aufgaben für die 3 IR-Units! Gruß Jo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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