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HW für Helikopter-Steuerung - Bitte um Feedback echter Helipiloten


Alpin-Flier

Empfohlene Beiträge

Hoi zäme

 

Auf meinem Simi-Testplatz habe ich einen T16000M von Thrustmaster. Das Teil funktioniert präzise und einwandfrei. Um aber auch mit Helis fliegen zu können, stört mich die Zentrierung mit der eingebauten Feder doch ziemlich stark. Hat jemand von Euch Erfahrung, wie man die Feder durch eine Art einstellbare Friktion ersetzen könnte? Bin für jeden Tipp sehr dankbar.

 

LG Urs

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  • Alpin-Flier änderte den Titel in HW für Helikopter-Steuerung

Hoi zäme

 

Ich habe mein Problem mit der Helisteuerung nun gelöst 🙂. Den Thrustmaster wollte ich im Originalzustand belassen, weil ich damit ja auch weiterhin Flächenflieger steuern will. Zudem wäre ein Umbau auf Friktion statt Zentrierung konstruktionsbedingt praktisch unmöglich gewesen. Also musste was Neues her.

 

Nun bin ich stolzer Besitzer eines ProFlight Heli Trainers und habe schon meine ersten Flüge hinter mir 😎. Ein ganz neues Gefühl, aber so ganz ohne Zentrierungen von Knüppel und Fusspedalen schon etwas gewöhnungsbedürftig. Deshalb meine Fragen an echte Helipiloten:

 

Wie verhalten sich die Steuerdrücke während des Fliegens? Gehen einzelne Achsen der Taumelscheibe im Normalbetrieb von selbst in Richtung Mittelstellung, wenn man den Stick loslässt? Beim Collective dürfte das wohl nicht der Fall sein, weil zu gefährlich, denke ich. Wie sieht es bei den Fusspedalen aus? Ist das Ganze abhängig von der Fluggeschwindigkeit?

 

Ich würde mich über ein paar Infos dazu sehr freuen.

LG Urs

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  • FalconJockey änderte den Titel in HW für Helikopter-Steuerung - Bitte um Feedback echter Helipiloten
Andi Rotorchopf

Hoi Urs,

 

Gratuliere und schön, dass es Dir Spass macht.

 

Ich kann Dir vom Jet-Ranger und R44 Raven II sagen, dass es tatsächlich keine Rückstellkräfte am Cyclicstick gibt weil die über eine hydraulische Steuerunterstützung verfügen. Wird die Hydraulik abgeschaltet wird es anstengend, lange will man so nicht fliegen...

Die Steuerungen (Cyclic/ Collectiv) haben jeweils eigene Bremsen (frictions) welche nach bedarf leicht eingesetzt werden können. Vor der Landung sollten diese wieder gelöst werden, aber das sollte ein Punkt in der Checkliste sein...

Die Pedale sind ohne hydraulische Unterstützung und haben nur eine kleine Rückstellkraft und bleibt über den ganzen Geschwindigkeitsbereich gleich.

 

Der R22 ist im Schwebeflug mit wenig bis keinen keinen Rückstellkräften behaftet; im Reiseflug muss man aber immer etwas nachdrücken.

Um dies zu kompensieren hat es einen Trimknob den man ziehen kann und ein Fahrradgummi wird gespannt, welcher noch mittels Rädchen an der linken Pedestalseite ist feinjustiert werden kann.

 

Der Enstrom F28C hat keine Hydraulik und Rotorblätter mit kräftigem Rückstellmoment in Verbindung mit vollartikuliertem Rotorsystem will der Cyclicstick sehr gerne in seine Mittelstellung. Dafür (oder dagegen) gibt es eine Trimmung auf dem Griff (Cooliehat) mit welchem die Kräfte weggeklickt werden können. Das funktioniert so gut, dass man den Stick (wenn sauber getrimmt) loslassen kann um Funkgerät, Mixer usw. zu bedienen; Pilot sitzt links...  ah ja der Collectivstick hat eine Feder.

 

Dann gibt es noch jene, die sowohl Hydraulik und auch Trimmung haben: AS 350 oder BK117 und weiteres Grossgerät gerade wenn noch ein Autopilot mit wirken soll.

 

Mein bester Joystick war der Microsoft Sidewinder Forcefeedback Pro leider mit Gameportstecker und somit nicht mehr zu gebrauchen. Der alte Rechner hat sich abgeraucht.

Zum Helifliegen im Simi perfekt

 

Gruess Andi

...und immer eine Handbreit Luft unter den Kufen 😎

 

 

 

 

 

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Hoi Andi

 

Ganz herzlichen Dank für diese vielen Infos. Vieles verstehe ich, anderes überrascht mich eher. Ich nehme an, dass beim Jetranger und R44 wahrscheinlich eine Art Rändelschrauben vorhanden sind, die man mehr oder weniger anziehen kann.

 

Beim R22 musste ich schmunzeln über die Trimmung per Fahrradgummi, offenbar nach dem Prinzip "KISS" (keep it simple and stupid).

 

Den Enstrom durfte ich in den 70igern mal selbst fliegen (während meiner PPL-Ausbildung in Buttwil), erinnere mich aber nicht mehr an die Details. Was bewirkt denn die Feder am Collective? Der darf doch von selbst weder rauf noch runter? Oder sorgt die Feder für mehr oder weniger Friktion?

 

Verstehe ich das richtig, dass bei Helis mit Trimmung doch eine Art Zentrierung vorhanden ist? Sonst würde Trimmen ja keinen Sinn machen, oder? Im Moment fliege ich mit dem H135, der meines Wissens in der MSFS-Konfiguration auch Trimmmöglichkeiten anbietet. Muss ich deshalb davon ausgehen, dass zumindest der Cyclic-Stick im H135 eine Zentrierung aufweist?

 

Ich hoffe, ich nerve nicht mit so vielen Fragen. Uebrigens, so einen Sidewinder habe ich auch noch und erinnere mich ungern an den Frust, als ich ihn nicht mehr am neuen PC anschliessen konnte...😡

 

LG Urs

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Ich fliege immer wieder einen Agusta 109 Helikopter, der nach dem Ende seiner ersten Lebenszeit in einen Flugsimulator (basierend auf X-Plane 11) umgewandelt wurde. Dort ist es so, dass man eine Hydraulik dazuschalten kann, die den aktuellen Steuerdruck am Stick hält. Will man die Richtung verändern, hat man am Stick einen Coolie-Hat, den man um vier Achsen bewegen kann, um entsprechend zu trimmen.

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Andi Rotorchopf

Hoi Urs

 

vor 1 Stunde schrieb Alpin-Flier:

Ich nehme an, dass beim Jetranger und R44 wahrscheinlich eine Art Rändelschrauben vorhanden sind, die man mehr oder weniger anziehen kann.

 

Genau, beim alten B206 sind die gleich; Cyclic links wo der Stick unter dem Sitz verschwindet und beim Collective hinten neben dem Stick.

Bei den Robinsons hat es für den Collective ein kleines Hebelchen. 

 

vor 1 Stunde schrieb Alpin-Flier:

Beim R22 musste ich schmunzeln über die Trimmung per Fahrradgummi, offenbar nach dem Prinzip "KISS" (keep it simple and stupid).

Jeppp,  so Gepäckspinnenstrang...

 

vor 1 Stunde schrieb Alpin-Flier:

Den Enstrom durfte ich in den 70igern mal selbst fliegen (während meiner PPL-Ausbildung in Buttwil), erinnere mich aber nicht mehr an die Details. Was bewirkt denn die Feder am Collective? Der darf doch von selbst weder rauf noch runter? Oder sorgt die Feder für mehr oder weniger Friktion?

Ich durfte noch mit Papa Eichenberger das meiste mit der HB-XES fliegen; schaut komisch aus, ist aber der bequemste aller Helis die ich durfte...    Die Feder drückt gegen die Rückstellkräfte der Rotorblätter welche mechanisch bedingt kräftig auftreten. In unterster Stellung ist die Federkraft aber praktisch weg. Im Flug sind die Kräfte ziemlich ausgeglichen. Ach ja, Gas geben am Drehgriff musste man auch selber (auch R22 HB-XID)

Apropos Feder am Collective meine ich, dass Hughes 300 ein ähnliches System hat und einer mal leer aber im Idle von einem Helipad bei einer SAC-Hütte in den Abgrund stürzte weil die Friction am Collective nicht oder nicht genügend angezogen war. 

 

 

vor 2 Stunden schrieb Alpin-Flier:

Verstehe ich das richtig, dass bei Helis mit Trimmung doch eine Art Zentrierung vorhanden ist? Sonst würde Trimmen ja keinen Sinn machen, oder? Im Moment fliege ich mit dem H135, der meines Wissens in der MSFS-Konfiguration auch Trimmmöglichkeiten anbietet. Muss ich deshalb davon ausgehen, dass zumindest der Cyclic-Stick im H135 eine Zentrierung aufweist?

Zentrieren in diesem Sinne nicht wirklich; da sind Federn oder Federpakete drin, welche mit elektrischen Motoren jeweils gespannt (Cooliehat oder A/P) werden und den Cyclic in die jeweilige Position ziehen; also der "Kraftfreipunkt" kann im ganzen Bewegungsbereich des Sticks sein, wobei alles mit etwas Kraftaufwand manuell übersteuert werden kann.

 

vor 46 Minuten schrieb FalconJockey:

Will man die Richtung verändern, hat man am Stick einen Coolie-Hat, den man um vier Achsen bewegen kann, um entsprechend zu trimmen.

Naja, zwei Achsen reichen: Querachse (Nase hoch/runter; Längsachse (Bank rechts/links) 

 

Gruess Andi

 

 

 

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vor 38 Minuten schrieb Andi Rotorchopf:

Naja, zwei Achsen reichen: Querachse (Nase hoch/runter; Längsachse (Bank rechts/links)

Hoppla, meinte "vier Richtungen" 😄

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Besten Dank an Euch für die aufschlussreichen Infos. Als erstes schliesse ich daraus, dass fürs Helifliegen ein üblicher Stick mit fester Zentrierung tatsächlich nicht geeignet ist. Der Kraft-0-Punkt verändert sich je nach Flugsituation. Andererseits ist ein Verschieben dieses Punktes mittels Servos für den privaten Simulator wohl zu aufwendig. So kommt die Steuerung ohne Rückstellfedern, aber mit einstellbarer Friktion der Realität wohl am nächsten. Die Trimmfunktion wird dann insbesondere bzw. ausschliesslich im AP-Flug verwendet.  

 

Dann mach ich mich jetzt mal ans fleissige Ueben mit meinem neuen Trainer. Als erstes muss ich mir abgewöhnen, den Collective instinktiv in der falschen Richtung zu bewegen 😂 (keine Ahnung, woher ich das habe...)

 

LG Urs

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vor einer Stunde schrieb Alpin-Flier:

muss ich mir abgewöhnen, den Collective instinktiv in der falschen Richtung zu bewegen 😂 (keine Ahnung, woher ich das habe...)

Oh doch, jetzt ist es mir wieder eingefallen. Beim Fliegen meines Modellhelis habe ich den Collective auf dem linken Knüppel, mit mehr pitch nach vorne. Das hat mir mal ein Kollege empfohlen, damit ich kein Gnusch mit dem Gashebel beim Flächenflieger bekomme. Dafür habe ich das Gnusch jetzt 🤪

 

LG Urs

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Hallo Urs,
kommt immer auf den Hubi an, was da verbaut ist.
Einfache Varianten, wie der JetRanger haben keine Rückstellung oder Trimmung - und lediglich Friktion, also eine einstellbare Schwergängigkeit.
Fliegt sich trotzdem locker - man fühlt halt den Hubi - und kann ihn mit etwas Friktion angezogen durch Gewichtsverlagerung steuern.
Wenn die Hubis umfangreicher werden gibts mehr und mehr Unterstützung durch Trim-Systeme.
Die man natürlich auch abschalten kann - aber eingeschaltet kann man den Hubi trimmen - ohne Trimmung den Cyclic bewegen (Kurve) und wenn man loslässt, geht der Stick wieder in die ursprüngliche Stellung - was natürlich nicht bedeutet, dass der Hubi dann gerade aus fliegt.
Und dann gehts zu den Hubis mit Autopiloten, da läuft es gibts dann Aktuatoren, selbst Zentrierung auf Knopfdruck (aber eher fürs Anlassen/Abstellen und nicht für den Flug gedacht)
Man kommt nicht drum rum, den Hubi in die Luft "zu fühlen" bzw. an den Boden. (OK, einige "jerken" die Maschinen in die Luft und hämmern sie auf den Boden - aber das sollte ja eigentlich nicht so sein.

Gruß Udo
Flying Bull

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Hoi Udo

 

Auch Dir besten Dank für Deine Antwort. Schon interessant, dass es so unterschiedliche Systeme gibt. Das dürfte jeweils beim Umsteigen auf ein anderes System recht anspruchsvoll sein. Zumindest für "anständige" Starts und Landungen ist aber immer direkte Führung angesagt, wie Du treffend feststellst. Da hat man ja sicher auch keine Zeit, an der Trimmung rumzufummeln.

 

Beim H135 ist wahrscheinlich ein Trimmsystem mit Aktuatoren zur Nachführung der Nulllage des Sticks vorhanden. Ein ähnliches Feedbacksystem realisiere ich gerade bei meinem B737-Homecockpit. Es wäre aber sehr aufwendig, sowas beim Proflight Helitrainer einzubauen. So werde ich es bei der Friktionslösung belassen. Da der Stick beim Einschalten des Autopiloten keinen Einfluss mehr auf die Steuerachsen hat (natürlich nur im Simulator), kann man die Trimmung im AP-Bettrieb durchaus verwenden.

 

LG Urs

 

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