cosy Geschrieben 29. April 2022 Teilen Geschrieben 29. April 2022 (bearbeitet) Dieser Classic-Doppeldecker mit 7-Zyl. Sternmotor (220PS) war in Dijon-Darois in Jahreswartung. Auf dem Rückführungsflug fiel der Motor nach 1h25 Flugzeit etwas südlich von Orléan über einer geschlossenen grossen Waldfläche auf etwa 1000ft Ground ohne Vorwarnung / Anzeichen aus. Es war eine Zwischenlandung in Blois zum Nachtanken vorgesehen, mit Ziel Dinard (westl. v. Saint Malo in der Bretagne). Diese Maschine: https://www.pictaero.com/fr/pictures/picture,218711 Der Pilot erinnert sich, dass er kurz vorher eine Lichtung überflog und macht sofort eine Umkehrkurve und einen Restart-Versuch, der nicht gelingt. Daraufhin beginnt er die Emergency-Checklist zu lesen, die auf einem Aluschild in der Kabine aufgenietet ist. Jetzt erkennt er, dass er vergessen hatte, die Stellung des Tankwahlschalters zu checken. Er guckt nach draussen und entscheidet, dass er zu tief ist für einen Startversuch (400ft) und bereitet sich auf die Notlandung vor. Der Doppeldecker , im Sinkflug mit best glide speed kollidiert mit Bäumen am Rand der Lichtung. Das Wrack kommt 15m vom Waldrand in der Lichtung zum Stillstand. Vom Moment der Kollision an hat der Pilot überhaupt keine Kontrolle mehr über den Verlauf. Er wird schwer verletzt und ist bewusstlos. Die Alarmierung erfolgt über Passanten, die den Unfall beobachteten. Das Muster (Erstflug 1930) in der Version YMF wurde erstmals 1934 produziert. Die Unfallmaschine wurde 1990 hergestellt- auf Basis eines STC basierend auf der Erstzulassung vor 90 Jahren. Der Club in Dinard hatte die Maschine im Oktober 2019 gekauft. also fast 2 Jahre vor dem Unfall (wobei in Frankreich fast 10 Monate Flugverbot für die Privatfliegerei galt während COVID). Die Maschine hatte zwei Flügeltanks mit je 24.5 Gal. wovon je 90 Liter nutzbar sind. Auf beiden Seiten an der Kabinenwand befanden sich Zugklinken, um den jeweiligen Sperrhahn in der Leitung vom Tank zum Motorraum zu öffnen. Der Füllstand jedes Tanks ist in einem Sichtrohr abzulesen. Das rechte Rohr wurde in der Jahreswartung ausgewechselt. Dazu musste der Schieber für den rechten Tank geschlossen werden. Der Pilot unterliess den Check der beiden Hahnen. Die Checkliste ist im Cockpit beschriftet sichtbar angebracht. Der erfahrene Pilot hatte zum Zeitpunkt: gültiges ATPL(A) Endorsments B777/787 , SEP-L , UL-Schein (F) +15'000h, wovon 1 482 auf SEP 12 h40' SEP in den vergangenen 90 Tg. total 37h auf dem Muster, wovon 5h in den letzten 90 Tg. er war Miteigentümer des Unfallflugzeugs. Der Vorbesitzer empfahl den Käufern, die beiden Hahnen immer offen zu lassen. Das Wetter spielte keine Rolle beim Verlauf dieses Unfalls. In den USA gab es ähnlich geartete Motorausfälle mit diesem Muster Links: Report des BIA (französisch) Fazit: - Checkliste* (IMMER) ab Blatt durcharbeiten, selbst wenn man glaubt, man könne das im Schlaf! * Jene Abschnitte, wo man mit Parkbremse noch steht. (so halte ich es mindestens) Cosy Bearbeitet 29. April 2022 von cosy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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