cosy Geschrieben 4. April 2022 Geschrieben 4. April 2022 (bearbeitet) Am Samstag morgen startete die Maschine mit 2 POB in EGBW (Wellesbourne) zu einem Nav nach Le Touquet LFAT, France- zusammen mit 5 anderen Vereinsmaschinen im Rahmen eines auf deren Website angekündigten Fly-Out. Der Zwischenfall wurde 09:02 an die Behörde gemeldet (Start war 07:56). Die verunfallte Maschine geparkt an ihrer Homebase (Archivbild) Die Französische Seerettung (Les Abeilles du Languedoc mit Maschinen vom Typ SA365, ein Seetaugllicher H. mit 2 Turbinen) und die franz. Marine ( 1 Falcon 50) wurden zur Suche aktiviert. Am Samstag abend wurde die Suche unterbrochen. Am Sonntag setzte man die Flüge fort. Auch die Schifffahrt wurde gebeten, nach Dingi oder Personen mit Schwimmwesten Ausschau zu halten. Die Maschine mit BJ 1976 ist auf den Thrust Social Infrastructure Ltd gemeldet, welche dem englischen Unternehmer / Politiker Guy Wakeley gehört. Letzterer ist selbst Pilot und Instruktur und Flight Examiner , tätig für den Club, wo die Maschine stationiert war (Wellesbourne) . Er soll die Maschine mit ständigem Nutzungsvertrag an die Flugschule ausgeliehen haben. Er sagte der Presse am Sonntag, er sei nicht involviert in diesen Flug und wisse nicht, wer da drinn war. AVS-record: https://aviation-safety.net/wikibase/277035 Presse: https://patabook.com/news/2022/04/03/two-people-missing-after-english-channel-plane-crash/ Cosy Bearbeitet 4. April 2022 von cosy Zitieren
cosy Geschrieben 8. April 2022 Autor Geschrieben 8. April 2022 Die BEA hat nun ihren Fall eröffnet: https://bea.aero/les-enquetes/evenements-notifies/detail/accident-dun-piper-pa28r-survenu-le-02-04-2022-au-large-du-touquet-62/ Sie schreibt eingangs, dass das Flugzeug 20Nm westlich von Le Touquet verunfallt sei. In der franz. Presse ist inzwischen zu lesen, dass gut verpackte Dokumente am Strand von Equihen (link) angespühlt worden sein. Dabei handle es sich um 'offizielle Dokumente , welche den beiden vermissten Personen gehören und dadurch Rückschlüsse betr. der im Flugzeug befindlichen Insassen zuliessen.' Von anderen Dingen , Bruchstücken ist nichts dabei. Die Besatzung und das Flugzeug gilt nach wie vor als Vermisst, und die aktive Suche wurde beendet. Die passive ist immer noch offen (Meldungen und Sichtungen der Marine..). Cosy Zitieren
cosy Geschrieben 9. September 2022 Autor Geschrieben 9. September 2022 Die englische Behörde hat ihren Bericht AAIB veröffentlicht. https://assets.publishing.service.gov.uk/media/627d2b3f8fa8f53f90e3b9b1/S1-2022_Piper_PA-28R-200-2_G-EGVA.pdf Die französische Flugunfallbehörde BEA hat in ihrem eröffneten Fall noch keinen Link auf diesen Bericht publiziert- was sie sonst üblicherweise machen. https://bea.aero/en/investigation-reports/notified-events/detail/accident-to-a-piper-pa28r-on-02-04-2022-off-the-coast-of-le-touquet/ Mein Kommentar: Die Arrow mit Einspritzmotor war mit 2 Personen besetzt (vorne) die beide über ein gültiges PPL für VFR only verfügten: - Pilot links 200h wovon 2022 2 Flüge mit C152 in 1.3h und 2021 3 Flüge in 2.6h plus 1h mit Instruktor - Auf der Arrow hatte er total nur 4.7h (also weniger als 3% seiner gesamten PIC-Zeit). - Der Pilot rechts hatte eine total PIC von 167h, wovon 2022 1.4h in 2 Flügen und 2021 total 14.h. Sämgliche Flüge beider Piloten in 2022 (total 4) wurden auf einer C152 ausgeführt. Das kann man unerfahren nennen. Er geriet in IMC während des Channel- Transits, wo er vor einer Cu-Strasse , welche ihm den Weg versperrte eine Durchflugsschneise suchen musste. Der Stressaufbau mit einem nicht vertrauten Flugzeug in IMC mit rel. wenig Erfahrung, und nach zweimaliger Aufforderung des Controllers, seine Position zu melden, kann u.U. schnell die ertägliche Limite überschreiten. Summa-sumarum und ..Was etwas brisant ist: Der Anlass war ein Vereins- Fly Out nach Le Touquet mit geplanter Rückkehr am selben Tag. Es nahmen sieben Flugzeuge am Fly-Out teil. 1. G-EGVA PA28R 200-II (dieser Unfall, ACT missing) 3. Eine C172, 4. Eine PA-28 (weitere Details nicht publiziert) 5. unknown type Eine Maschine, welche den geplanten Flug abbrach, weil die Crew keinen Weg fand, die ausregnenende konvektive Wolkenstrasse zu überwinden 6. G-BJNZ, PA23 AZTEC, der Flug dieser Maschine wurde unter IFR- Rhules geplant und durchgeführt. Die Behörde schreibt im verlinkten Unfallbericht, dass diese Maschine (/Crew) Gegenstand einer separaten AAIB- Untersuchung sei, da sie am selben Tag in einen anderen Unfall involviert war. ?? man findet keinen Bericht in der Suchfunktion des AAIB.. 7 unknown Alle Maschinen mit Ausnahme von 1) und 5) erreichten Le Touquet und flogen gleichentags wieder nach England zurück. Alle ausser 6) flogen unter VFR- Rhules. Zum Unfall der AZTEC (Maschine Nr. 6): Auf dem Rückflug machte diese Crew eine Gear-Up Landung in einem Grasfeld. Es gibt keine amtlichen Infos darüber. Nur Gerüchte-Gewäsch aus getrocknetem, gepressten Holzbrei und dem Datennirwana der Social media. Hier . Cosy 2 Zitieren
cosy Geschrieben 9. September 2022 Autor Geschrieben 9. September 2022 Nachtrag: Diese AZTEC: (Piper PA23-250) gehört seit 2012 John Arthur Douglas Richardson. Er ist Mgmt Consultant bei Cornhill Training Consultants Ltd. (source) Zitieren
teetwoten Geschrieben 10. September 2022 Geschrieben 10. September 2022 Dieser Unfall mit der Arrow ist wirklich sehr bedauerlich, wenn man das Radarbild der Wolken ansieht: Da hätte er offenbar gut rundherum fliegen können. VFR on top war für uns seinerzeit ein "no-go" ausser vielleicht die Überquerung des Mittellandes im Nebel, wenn man ständige Sicht auf die Alpen rsp. den Jura hatte. VFR on top hat ja min. zwei Tücken, nämlich, wenn Du runtermusst und nicht für IMC qualifiziert bist und wenn Du im Zielgebiet kein "Loch" findest, das gross genug ist. Ist noch zu sagen, dass wir früher meist mit Experimentals unterwegs waren ohne Funk und ohne Strom, also nur mit Karte und Kompass. So haben wir auch den Ärmelkanal unzählige Male überflogen. Dieser bietet ja verschiedene Erleichterungen, wie etwa die absolute Hindernisfreiheit über dem Wasser oder die Orientierungshilfe der Frachtschiffe, welche einem ungefähr die Kanalachse zeigten. Am hilfreichsten waren die Hovercrafts zwischen Calais und Dover. Sie waren etwa gleich schnell wie wir und hinterliessen eine lange Spur im Wasser! Desweiteren scheinen sich Aztecs und schlechtes Wetter in Südengland nicht gut zu vertragen. Da kommt mir der Autorennfahrer Graham Hill in den Sinn, welcher im Landeanflug auf Elstree mit seiner Aztec im Nebel hängen blieb. Stefan 2 Zitieren
Dominik L Geschrieben 10. September 2022 Geschrieben 10. September 2022 Ich denke mal, die wollten unten durch. Als dies nicht ging (Wolken teilweise bis ins Meer) wurde versucht on top zu fliegen. Bei FL75 kam dann der Level Off da darüber Airspace A liegt. Aus irgendeinem Grund hat man sich dann entschieden die kurze Strecke in IMC zu verbringen. Ich gehe mal davon aus, dass ATC wie in den meisten Ländern auch durch den Alpha gecleared hätte, wenn es nicht anders geht. My lessons learned: - Safety 2 culture (möglichst vieles richtig machen) statt Safety 1 culture (möglichst wenig falsch machen) - Gemeinsame Fly-outs erhöht den Druck an der Destination anzukommen. Sich persönliche Limiten zu setzen hilft beim Entscheid umzudrehen. - Fragen! ATC hätte vermutlich helfen können (in Alpha clearen, Wetterradar) - Wenn on top, dann mit Plan und nicht kurz vorher häb chläb über die Wolken steigen. 2 Zitieren
ArminZ Geschrieben 10. September 2022 Geschrieben 10. September 2022 On 9/9/2022 at 11:50 AM, cosy said: Die englische Behörde hat ihren Bericht AAIB veröffentlicht. (...) Die französische Flugunfallbehörde BEA hat in ihrem eröffneten Fall noch keinen Link auf diesen Bericht publiziert- was sie sonst üblicherweise machen. (...) IMHO ist der englische Report ja (noch) nicht der final report (Titel "Special Bulletin"). Vielleicht wartet die französische Behörde bis zu dessen Veröffentlichung? Zitat des letzten Satzes aus dem Bulletin: Quote A final report will be issued in due course. Zitieren
cosy Geschrieben 10. September 2022 Autor Geschrieben 10. September 2022 6 hours ago, ArminZ said: Vielleicht wartet die französische Behörde bis zu dessen Veröffentlichung? Zitat des letzten Satzes aus dem Bulletin: Das war auch mein Gedanke. Ich denke als eine nicht federführende Behördeninstitution müssen sie sehr vorsichtig sein. Der Vorbericht dürfte ja auch noch verändert werden oder die Schwerpunkte anders gewichtet werden im Schlussbericht. Da kann man sich u.U. die Finger verbrennen wenn zu früh was offiziell publiziert wird. Cosy Zitieren
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