JanBu Geschrieben 2. April 2022 Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) (... jedenfalls ein Versuch davon) Die Sonne brennt von einem stahlblauen Himmel, rund um mich herum flirren die tief verschneiten Berghänge wie von Scheinwerfern angestrahlt. An sich ein schönes Bild, das sich ohne getönte Skibrille schnell als augenschädlich erweisen kann. Trotz der bitterkalten Temperaturen und dick eingepackt, schwitze ich bei jedem Schritt den Berg hinauf. Unterdessen fühlen sich die ungewohnten Schneeschuhe nach dem verhaltenen Start etwas vertrauter an; ob der stundenlangen Lauferei arbeitet die Herz-Lungen-Beinmaschine mittlerweile auf Hochtouren. Bei jedem Schritt knirscht der Schnee von neuem, ansonsten ist es um mich herum absolut still. Habe ich mir das wirklich gut überlegt, den Furkapass in die Knie zwingen zu wollen ? Szenenwechsel: 6 Monate später und fast 10'000 Kilometer entfernt ... Die Sonne brennt von einem mit hohen Cirruswolken bestückten Himmel und bereitet sich darauf vor, die Stadt einmal mehr den ganzen Tag in der Hitze zu braten, bevor sich dunkle Gewitterwolken ankündigen. Heisse Strahlen erobern Ihren Weg durch die Morgenschatten der Häuser zurück, während ich, noch pünktlich unterwegs, hinter Helmvisier, Schutzmaske und Sonnenbrille die Sekunden bis zum Ende der Rotphase abwarte. Weit zu fahren habe ich nicht mehr; vom Fluss her vervollständigt der Gestank nach faulen Eiern die Kakophonie aus Hupen, Geschrei, Auspuffstottern, Garküchengeruch und Geschwätz des Viertels. Endlich springt die Ampel auf grün, ich hebe das linke Bein wieder vom Boden hoch, nehme das rechte von der Bremse und fahre langsam an, schalte mit dem linken Fuss einen Gang höher und lege das Bike in die Rechtskurve, die mich auf die Brücke über den Fluss führt. Habe ich mir das wirklich gut überlegt, in einem fernen Land ein neues Leben aufbauen zu wollen ? Kapitel 0: Einleitung Dies sind nur zwei kurze Eindrücke aus 2019. Dank vieler kurzer Trips sehr abwechslungsreiche 12 Monate voller Leben und Reisen, aber auch geprägt von Neuanfang, Ungewohntheit und teilweiser Ungewissheit. Da die einzelnen Reisen an sich nicht immer sehr umfangreich sind, gibt es das nun hier in einem einzigen Bericht kondensiert. Unterteilt ist er in Kapitel, dazu gebe ich einen Einblick in einige Hintergründe, da einiges aufeinander aufbauen wird. Zu Anfang des Jahres treffe ich eine folgenreiche Entscheidung, die ich im weiteren Verlauf in die Tat umsetzen kann – sogar schneller als gedacht. Und wie es dazu gekommen ist, der Grund dafür ? Dafür klinken wir uns kurz ins Ende meines Vietnam- und Thailandberichtes ein: Dies ist diese andere Geschichte. In Vietnam hatte es mir unter anderem auch so gut gefallen, weil ich mich sehr zu einer meiner Kolleginnen hingezogen fühlte. (Der Einfachheit halber nenne ich sie von nun an H.A.) Allerdings liegen die Dinge zuerst nicht wirklich klar, eine Standortbestimmung musste her. Nach monatelanger Ungewissheit wie es nun weitergehen sollte, aber angesichts beiderseitiger mehrheitlich positiver Verbalbekundungen, kristallisiert sich ein neuerlicher Besuch heraus. Dank Jahresende spare ich einige Ferientage und Thai schmeisst mir ein bezahlbares Ticket hin: Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 1: Silvester in Südostasien, Đà Lạt und Mũi Né 29. Dezember 2018 Endlich ist die stressige Vorweihnachtszeit vorbei – da ich in der Speditionsbranche arbeite(te) immer eine der vielbeschäftigsten Zeiten, da alles noch vor Jahresende raus muss. Endich kann ich meinen wohlverdienten, aus vielerlei Gründen lang herbeigesehnten Trip antreten. Klirrend kalt ist es draussen vor der Tür, schnell an den ZRH ... ... der immer noch etwas Weihnachtsstimmung verbreitet. Ein krasser Gegensatz zu der Region, ich die ich mich gerade aufmache. Acharasobhit steht für den Elfstünder bereit, schade fliegen die schönen A346 nicht mehr ☹ · TG 971 ZRH-BKK · STD: 13:15 · STA: 06:10+ (10:55) · 4’886 nm / 9’054 km · Boeing B777-300ER HS-TKU „Acharasobhit“ (Bj. 2013) Zwei Reihen vor dem nicht ganz so stillen Örtchen habe ich mich niedergelassen, das baaasler Pärchen in der Reihe hinter mir nimmt währed des Fluges wohl so ziemlich jede kreative duale Schlafposition ein, die man sich nur denken kann – begleitet von gelegentlichen Knutschereien, sprich Schmatz- und Sauggeräuschen eine etwas gewöhnungsbedürftige Atmosphäre. Das dichte Winternebelmeer habe ich bis vor wenigen Minuten noch von unten bewundert, damit ist für die nächsten zwei Wochen definitiv Schluss ! 30. Dezember 2018 Stockdunkel ist es am nächsten Morgen, als ich verschlafen in BKK aufschlage und durchs Terminal gen meinem Anschlussflug krieche. Für besagten ist eigentlich ein hundskommuner 330 vorgesehen gewesen, da glotzt mich doch eine etwas eingegangene 777 an! Nicht, das mir dann wieder mit Begriffen wie "Airbusamateur" und "Tupperwarefetischist" gedroht wird, gell @Lubeja ? · TG 550 BKK-SGN · STD: 07:45 · STA: 09:15 (1:30) · 387 nm / 716 km · Boeing B777-200ER HS-TJU „Phichit“ (Bj. 2006) Trotz zerkratzter Scheiben gelingt mir ein ganz passabler Übersichtsshot der Stadt – auch ohne gute Augen erkennt man das höchste Gebäude ganz Südostasiens etwas links der Bildmitte Im Final fast über den Häuserdächern schweben wir in SGN ein, wo ich mit meiner südostasiatischen Flamme wiedervereinigt werde. Nur schon die Begrüssung lässt jede Zweifel und wäs-wäre-wohls sich in die flirrende Luft auflösen ! Wie jedes Jahr klopft Sylvester Stallone an die Tür und der Jahreswechsel steht bevor, also nichts wie weg – die Wahl fällt auf das mir unbekannte Đà Lạt, ein beliebter Ferienort der locals in den Highlands. Nein, mir ist hier nicht der Farbeimer ausgerutscht, die Beleuchtung auf der sechsstündigen Busfahrt sah wirklich so aus – Abfahrt um 5 Uhr morgens, noch mit Jetlag in den Beinen gelingt mir immerhin etwas Schlaf ... ... um dann die vorbeiziehende Szenerie der Highlands zu geniessen. Berge ! Đà Lạt wurde vor etwas mehr als 100 Jahren von französischen Kolonialherren gegründet, denen die Umgebung ausgesprochen gefiel. Heute ist die Hauptstadt der Provinz Lâm Đồng ein 300 Kilometer entferntes, beliebtes Urlaubziel gestresster Saigoner, die hier neben Ruhe vor allem eines finden, das es in der Grossstadt nicht gibt: Kälte ! Liegt doch Đà Lạt auf 1'500 Metern über Meer, knackige 15 Grad zeigt das Quecksilber an diesem bewölkten Morgen, als wir uns am hübsch gestalteten Bahnhof herumtreiben. Dabei hat selbiger sogar einen Bezug zur Schweiz: hier tat zwischen dem 2. Welt- und Vietnamkrieg verschiedenes eidgenössisch erbautes Lok- und Wagenmaterial dienst – das sich heute teilweise in der Zentralschweiz bei der Dampfbahn Furka Bergstrecke wiederfindet ! 1990 wurde in einer Mammutaktion der «Rücktransport» von vier Dampfloks in erbärmlichem Zustand organisiert und durchgeführt, mehr dazu erfährt man auf der Website der DFB. Das Bild stammt vom zusätzlich mitgeholten, nicht in Betrieb stehenden historischen Zahnradbahnwagen aus Realp. Majestätisch thront die St. Nicholas Kathedrale über der Stadt, die 1932 eine Vorgängerkirche ersetzte. Den eigentlichen Jahreswechsel verbringen wir in der Nähe des zentral gelegenen Stausees, das Jahr 2019 wird mit einem kleinen, aber feinen Feuerwerk willkommen geheissen. Davon sowie von der Rückfahrt nach Saigon gibt es keine Bilder, da meine Freundin wieder zurück an die Arbeit muss (nur der Neujahrstag ist ein voller Feiertag hier in Vietnam). 0000 Die Tage vergehen wie im Flug und dank manchen ruhigen Momenten fälle ich eine Entscheidung, deren Tragweite mir erst sehr viel später bewusst werden wird: Ich werde alle Zelte in der Schweiz abbrechen - und nach Vietnam auswandern, um hier ein neues Leben aufzubauen ! Ein paar Tage später ... ... haben wir uns nach Mũi Né begeben. 4-5 Busstunden gen Osten der Küste entlang ist es bevorzugter Strand- und Planschort der oben erwähnten gestressten Saigoner. Allerdings stellen sich die Strände als krebsübersäte Steinbrachen heraus, trotzdem soll das Windsurfen hier sehr gut sein – habe ich mir sagen lassen Die Seele in der Hängematte sprichwörtlich baumeln lassen ... Zurück in Hồ Chí Minh City: eine meiner Lieblingsspeisen hier «Bánh mì» - bedeutet einfach nur Brot, wurde aus dem französischen von «pain de mie» übernommen und wird gerne scharf mit Chilischoten nachgewürzt – für mich nur etwas davon, bitte ... Da meine Angebetete unter der Woche auf der Arbeit weilt, erkunde ich die Stadt entweder auf eigene Faust oder mit anderen Bekannten, so wie hier in Chinatown 12./13. Januar 2019 Der letzte Ferientag neigt sich seinem Ende zu und ich mache mich schweren Herzens und wehmütig auf den zähen Heimweg. Für ein wenig Aufmunterung sorgt die bereitstehende 3 mal 7, handelt es sich doch bei ihr mit Line Number 25 um einen waschechten Oldie ! · TG 557 SGN-BKK · STD: 20:10 · STA: 21:35 (1:25) · 387 nm / 716 km · Boeing B777-200 HS-TJA „Lamphun“ (Bj. 1996) Wie Schaltkreise überziehen die Highways das Land In immer leerer werdenden Hallen wird die TG-Europawelle abgefertigt ... · TG 970 BKK-ZRH · STD: 00:35 · STA: 06:55 (12:20) · 4’886 nm / 9’054 km · Boeing B777-300ER HS-TKQ „Khemarat“ (Bj. 2013) Worauf mich trübes Regenwetter zurück in der Schweiz empfängt. Toll. Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 2: Pläne und Plackerei im Pulverschnee Die Arbeit ruft, dem ich pflichtschuldigst folge - doch mein Entschluss zum Auswandern steht fest. Geplanter loser Zeitrahmen ist diesen Sommer, so nehmen in meinen freien Momenten nun mehrere Pläne in meinem Hinterkopf Gestalt an: Plan A: Wenn ich schon auswandere, möchte H.A. mich gerne im Sommer besuchen kommen, da sie noch nie zuvor Europa, ja einen anderen Kontinent besucht hat. Das zusammen mit der Kollegin D., die mir im Vorjahr ebenfalls bei meinem Vietnamtrip mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Die Schwester besagter D. lebt mitsamt Familie in Wien, so lässt sich das optimal einbauen und verbinden. Wir nehmen den Visumsprozess für die beiden Ladies in Angriff, sprich die beiden Girls dürfen fleissig Dokumente zusammentragen. Plan B: nun ist es Anfang Jahr, der Zeitrahmen für Plan A liegt bei Juni 2019, also fast ein halbes Jahr noch bis dahin. Das ist mir viel zu lange, und so überlege ich mir etwas, wie ich dem abhelfen kann. Dazu dann mehr in Kapitel 4 ! Plan C ist der letzte und verbunden mit Plan A. Wenn die beiden Vietnamesinnen schon hier sind, würde ich dann mit beiden zurück nach Vietnam fliegen – und dann dort bleiben. Für wie lange, das hingegen steht noch in den Sternen. 23. – 25. Februar 2018 Kleine Auszeit von der Arbeit: Für ein Wochenende plansche ich im Schnee statt Sand, im obersten Dorf des Wallis am Fusse von Grimsel und Furkapass, zieht es mich zusammen mit meinen Eltern nach Oberwald. Da mein Vater und ich beide in der Nähe des oder am Flughafen Zürich berufstätig sind, geht die Fahrt durchs Säuliamt, über die Axenstrasse und den Gotthard hinauf am Freitagabend schnell vorüber. Samstags stapfen mein Vater und ich mit Schneeschuhen bewaffnet die Ostseite des Furkapasses hoch. Die Passstrasse ist im Winter bis zum Restaurant Tiefenbach abgesperrt und zu Fuss begehbar. «Oben» angekommen, kann sich der erschöpfte Wanderer in der Beiz stärken, um dann die gewonnenen Höhenmeter per Schlitten wieder zu vernichten ! (Schlittenmiete kostet extra, oder man bringt selber mit). Die nächsten Wochen gehen vorüber wie im Flug. Ende März reiche ich nach fast vier Jahren in der gleichen Firma meine Kündigung ein, was von vielen Vorgesetzten, Arbeitskollegen und Mitarbeitern mit Unglauben, vielmals Neugier oder blanker Überraschung quittiert wird. Auf Nachfrage und mit meinen Plänen konfrontiert, wandeln sich manche Mienen zu «du bist doch übergeschnappt, aber viel Glück» oder «mach es gut und pass auf dich auf, lass von dir hören». Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 3: Roadtrip, swiss made – kreuz und quer durchs Land im kleinen Fiat 31. März bis 15. April 2019 Bevor ich unserem Land lebewohl sage und es mich in die Ferne zieht, habe ich mir einen netten Roadtrip zusammengestellt. Alleine mit mir selber spule ich die ersten paar Kilometer von meinem Wohnkanton zum ersten Stop in den äussersten Nordostzipfel der Schweiz ab: St. Margrethen an der österreichen Grenze Altes Kirchlein, idyllisch am Stadtrand gelegen Ende des nächsten Tages flaniere ich in Genf der Seepromenade entlang, gleich voraus der teuerste Schuppen der Stadt und zugleich der Alptraum Gaddafis: das President Wilson-Hotel Schon idyllisch hier am See mit Blick auf den Wasserflieger, dank Aprilanbruch wärmt die Sonne immerhin etwas Auch wenn man sich in Genf dank viel internationalem Flair nicht wirklich in der Schweiz wähnt, findet sich die Stadt auf meiner persönlichen Rangliste auf Platz 2 wieder (nach dem Spitzenreiter, unserer Bundesstadt). Abends treibe ich mich nach meiner Ankunft etwas in Basel herum, morgen steht mir eine weitere lange Fahrt quer durchs Land bevor. Dank eines sturzbetrunkenen Nachtschwärmers, der mitten in der Nacht in den Schlafsaal platzt und wenig später ein ganzes Heer von Sägewerken lautstark imitiert (dagegen ist die Guggemusig Kindergeburtstag), schleppe ich mich am nächsten Morgen zerknittert zum Frühstück. Umso wacher bin ich ein paar Stunden später am Fusse des Gotthardpasses – momoll, das kommt gut ! (des Autors fahrender Untersatz ist der rote Stadtflitzer). In Como am namensgebenden Comer See angekommen, irre ich zuerst umher auf der Suche nach Euromünzen. Ich stehe auf einem Parkplatz mit Parkuhr und wenn ich nicht bald ... ... doch als ich wieder zu meinem Auto komme, flattert mir schon hämisch die erste Parkbusse meiner Fahrkarriere an der Windschutzscheibe entgegen. Che Cazzo ! Ja gut, die 29,40 € machen jetzt den Braten auch nicht feiss ... Auch die Altstadt Comos ist ganz nett, wäre da nicht das Mistwetter. War da nicht etwas von Italien und immer eitel Sonnenschein und so ? Auch am nächsten Tag hat es wohl der Teufel auf mich abgesehen, stecke ich doch auf dem Weg nach Norden an der Gotthard-Südrampe bei Biasca im Stau. Keinen Milimeter bewegt sich die Blechkolonne von der Stelle, wegen zahlreicher Schneefälle im Kanton Uri geht momentan überhaupt nichts mehr. https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/nach-verkehrschaos-wegen-wintereinbruch-andermatt-vorerst-nur-per-bahn-erreichbar-ld.1108128 Zähneknirschend drehe ich um und finde in der Tessiner Kantonshauptstadt Bellinzona Unterschlupf. Eigentlich wäre die gar nicht auf dem Plan gestanden, umso überraschter bin ich ab dem netten Städtchen ! Durch die Altstadt keuche ich einen Hügel hoch, um den drei Burgen nachzuspüren. Aha, erwischt ! Ein weiteres UNESCO-Kulturerbe im Sack Neuer Tag, neues Glück: strahlender Sonnenschein begrüsst mich am Morgen, nichts wie ab auf die Piste Autobahn. Ennet dem Gotthard zeigt sich, wie sehr Frau Holle ihren Rock am gestrigen Tag ausgeschüttet hat ! Vierwaldstättersee wie aus dem Reiseprospekt. Wer muss da noch ins Reisebüro ?? Zurück in Basel angekommen verziehe ich mich für eine Weile an den Airport, worauf ich beim Belvedere auf dem Rückweg zum Auto dank eines unvorsichtigen Schrittes den Hügel hinunterpurzele. Hat sicher noch lustig ausgesehen für etwelche Zuschauer, wie ich das Rad geschlagen habe. Gottseidank trage ich eine frische Hose, dann macht sich die Schlammspur besser. Nicht. Am Tagesziel Bad Ragaz angekommen, gondele ich kurz vor Betriebsschluss den Pizol hinauf, um noch etwas Winterstimmung mitzunehmen. @Tis hat ja in seinem Postautobericht schon denselben Hoger porträtiert, es lohnt sich ! Meine Route führt mich nun in den nördlichsten Kanton der Schweiz, der zugleich meine Heimatprovinz ist. So lege ich einen kurzen Boxenstopp daheim ein, fasse nebst anderem frische Hosen und mache mich dann auf zum nördlichsten Punkt der Schweiz: dieser liegt in einem idyllischen Waldstück in der Nähe von Bargen SH Zwischenstopp auf dem Weg nach Süden an der Tellsplatte ... Worauf ich dem Kanton Uri wieder meine Aufwartung mache, und seinen Hauptort Altdorf erkunde. Ausser Wilhelm Tell sagt mir das Städtchen nichts, trotzdem ganz nett Weiter gen Westen treibt es mich nach Yverdon. Das Wetter spielt wieder einmal nicht mit, daher sehe ich mich nur etwas um. Links der Schlossturm aus dem 13. Jahrhundert, welches heute das Heimatmuseum beherbergt, in der Bildmitte die Stadtkirche. In Spiez am Thunersee geniesse ich am nächsten Morgen die Stimmung, während ich zum Hafen runterschlendere ... Majestätisch thront die Pyramide des Niesen in meinem Rücken. Auf seinen Gipfel führt eine Standseilbahn und entlang dieser die längste Treppe der Welt: 11'674 Stufen über 1'643 Höhenmeter. Jährlich wird der Niesenlauf die Treppe hinauf veranstaltet, der Rekord liegt bei 55 Minuten (ich nehm glaub lieber die Bahn) Später am Tag erkunde ich die Strandpromenade nahe Kreuzlingen am Bodensee Dicker Nebel verleiht meiner Exkursion in die Stadt etwas mystisches gespenstisches Ansonsten nichts spezielles, sind doch Konstanz und Kreuzlingen vor allem dank der zahlreichen Shoppingtouristen auf der Jagd nach Euroschnäppchen populär. Nichts wie weiter ! Über den etwas unspektakulären Brünigpass ... ... verschlägt es mich erneut an den Thunersee, diesmal aber in die namensgebende Stadt. Lange treibe ich mich nicht herum, vor Jahren schon hatte ich die Region ausgiebig besucht. Dafür kannte ich Iseltwald am Brienzersee noch nicht! Das Schloss Seeburg ist für die Öffentlichkeit allerdings nicht zugänglich, es soll wohl an einen Investor verkauft werden. Was hatten wir noch nicht? Ah ja, das Wallis – hier schaue ich mich in seiner grössten Stadt Brig etwas um. Auch wenn die Leute komisch reden – egal, für die bin ich sowieso ein Grüezini oder Üsserschwiizer Kreuz und quer ist das Stichwort, so finde ich mich am nächsten Morgen in der Uhrmacherstadt Le Locle wieder, Sitz zahlreicher Uhrenmanufakturen, darunter Certina und Tissot. Diese rote Kirche allerdings gehört Neuchatel, eine kurze Fahrt hinunter an den Neuenburgersee gelegen. Sie hört auf den Namen Notre-Dame-de-l’Assomption und ist mit Baujahr 1906 relativ neueren Datums. Neuenburg an sich ist ganz nett, aber nicht mehr. Da gefällt mir St. Gallen schon viel mehr, die wuchtige Stiftskirche zieht mich und einen angetroffenen Hong Konger in ihren Bann. Langsam werde ich des Flachlandes überdrüssig und verziehe mich zurück in die Berge, hier im Domleschg geniesse ich den Ausblick und mache mich dann auf die Anfahrt zum ... ... San Bernardino-Tunnel. Natürlich fährt mir mitten in in der Bergidylle eine giftgrün-orange, augenkrebserregende Busmonströsität namens «Flixbus» vor die Schnauze und spukt eine Ladung geräderter Passagiere in Shorts aus. So mache ich mich flugs auf die Weiterfahrt durch den Tunnel und das Misox hinunter. Wie immer wenn ich der Schweizer Sonnenstube meine Aufwartung mache, fängt es an zu giessen. So schwimme ich Ascona’s Seepromenade entlang zurück nach Locarno ... Immerhin zeigt sich die Piazza Grande unverstellt und sorgt für einen kurzen Lichtblick in der Abenddämmerung. Auch tags darauf ist Petrus in Giesskannenlaune, es kündigt sich ein Unwetter für den Nachmittag an. Und mir Dorftrottel steht eine lange Fahrt quer durchs Land bevor, über den San Bernardino zurück und bis in den Jura. So mache ich mich zeitig auf die Socken Räder Über den San Bernardino zockele ich im Gänsemarsch dank zahlreicher wohnwagenbewaffneter Zeitgenossen, die ob des Schneefalls ultravorsichtig den Pass hinunterschleichen. Obwohl es nicht rutschig ist, ist trotzdem Vorsicht geboten. Dann überquere ich den Sattel durch den Kanton Schwyz, stille den Durst des Fiats und brause dem Tagesziel im Jura entgegen Mein letzter Tag on the road. Morgens streiche ich durch Delémont, um mal einen Eindruck vom ominösen Jura zu gewinnen Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, das hier gelbe Busse durchfahren – ob dem wohl so ist ... ? Schlussendlich drehe ich noch eine Ehrenrunde durch den Kanton Glarus und treffe gegen Abend wieder daheim ein, wo ich meinen Koffer sogleich umpacke. Denn nur ein paar Tage später geht es erneut los: Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 4: Überraschungsbesuch in Asien: Wat Arun und Côn Đảo Mir geht das Warten auf den Sommer und den Besuch der beiden Damen zu lange, dazu vermisse ich H.A. und plane daher schon im Februar, sie mit einem Besuch Ende April / Anfang Mai zu überraschen. Dank tatkräftiger Mithilfe Ihrer Kollegin D. steht der Plan bald: ich würde zuerst nach Bangkok fliegen, dort das Wochenende verbringen und am Sonntagabend weiter nach Vietnam, da H.A. dann ganz sicher zu Hause sein würde! Nicht, das sie dann übers Wochenende irgendwo hinfährt und ich stehe alleine auf verlorenem Posten. Zudem befinden wir uns mitten im Schengen-Visumsprozess, die Ladies benötigen neben einem Stapel Kontoauszüge, Bestätigungen und Passfotos einen original unterschriebenen Brief von mir, in dem ich mich verpflichte, für die beiden im Falle eines Falles zu bürgen und alle eventuell anfallenden Kosten zu übernehmen. Doch ein Problem gibt es: die Briefe müssen im Original unterschrieben vorliegen und sind nun bei mir, werden aber nächste Woche in Saigon auf der Visumsagentur gebraucht. Und nun, wie bringen wir den Brief expressmässig nach Südostasien?, fragt mich H.A. Ich habe da eine Idee, antworte ich – gib mir bis nächste Woche Zeit 18./19. April 2019 · LX 180 ZRH-BKK · STD: 17:55 · STA: 09:35+ (10:40) · 4’886 nm / 9’054 km · Boeing B777-300ER HB-JND (Bj. 2016) Meiner ahnungslosen Freundin schreibe ich, das ich mit einem Kollegen übers Wochenende ins Tessin und nach Norditalien fahre. Dieser Trip hat sogar tatsächlich stattgefunden – nur zwei Jahre früher, so habe ich die Bilder dazu noch parat und der Überraschungsmoment bleibt erhalten. Für einmal erwische ich einen ruhigen, entspannten Flug ... ... und schlage ausgeruht am Suvarnabhumi auf. Viel hat sich nicht verändert, auch bei meinem sechsten Besuch präsentiert sich Bangkok heiss, smoggefüllt und verkehrsüberlastet. Eine lokale Bekannten nimmt mich mit zum Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte, welchen ich bisher schmählich links liegen gelassen habe. Zu unrecht, wie sich herausstellt ! Ursprünglich als Teil eines Königspalastes vor über 300 Jahren erbaut, hiess der Tempel damals Wat Makok und wurde Ende des 18. Jahrhunderts umgestaltet, um als neuer Wohnsitz der Jade-Buddhastatue zu dienen. 21. April 2019 Angspannt finde ich mich tags darauf am Gate in BKK ein, noch ahnt die gute H.A. überhaupt nichts und wähnt mich Cappucchino-schlürfend oder Spagetti-essend am Comer See ... · VN 604 BKK-SGN · STD: 14:25 · STA: 16:05 (1:40) · 387 nm / 716 km · Airbus A321-200 VN-A396 (Bj. 2012) Widebodies fliegen nur am Morgen und Spätabends zu ungünstigen Zeiten, darum möge man mir den Plastikbus verzeihen. Um Busse zu tun, trinke ich nun für jeden geflogenen A32X einen Biershot. Zum Wohl ! Inzwischen auch Geschichte: der langen A340 ist ihre allmächtige Exzellenz Durchlaucht Al Baker ebenfalls überdrüssig geworden, sie wurden noch im gleichen Jahr ausrangiert. Für einen A321 kam mir der Startlauf etwas lang vor – wohl gut gefüllt die Kiste ! Im Final über dem Häusermeer der Millionenstadt. Angekommen, wartet schon wie verabredet D. am Flughafen. Voraussichtlich habe ich eine Unterkunft in der Nähe von H.A.’s Wohnort gebucht ... ... und die Überraschung gelingt vollkommen ! Ein paar Tage später feiere ich meinen 29. Geburtstag und erkunde die Stadt auf eigene Faust weiter. Der Boulevard Nguyễn Huệ ist eine der lokalen Einkaufsmeilen, allerdings muss der Geldbeutel schon extrem locker sitzen sowie zum bersten prall gefüllt sein. 27. bis 29. April: Côn Đảo Island Binnen sechs Stunden schaukeln wir im Reisebüsschen durchs Mekong-Delta, der Landwirtschaftskammer Vietnams. 2 Stunden Schnellboot-Fahrt später finden wir auf der Insel Ruhe und vereinsamte Strände vor. Dieses Mal sind H.A. und ich Teil einer vietnamesischen Reisegruppe, die ob mir Langnase ihre helle Freude haben Hat etwas von der Insel aus Cast Away, dieses Côn Đảo Allerdings ist die Geschichte der Inselgruppe, bestehend aus 16 Inseln und Heimat von etwa 5'000 Menschen, alles andere als lustig. Zuerst bauten die französischen Kolonialisten Käfige für Oppositionelle, im Vietnamkrieg wurden zehntausende Kriegsgefangene gefoltert und massakriert. Heutzutage ist davon nichts mehr zu sehen, auch hier wird der Tourismus langsam aufgebaut. Noch ist es nicht überlaufen, doch immer mehr kommen hierher zum schnorcheln, um sich im Sand zu wälzen – oder das Grabmal der nur 18 Jahre alt gewordenen, ermordeten Widerstandskämpferin Võ Thị Sáu aufzusuchen. Vom Mitternachtsausflug auf den Friedhof gibt es keine Bilder, doch die Stimmung ist gespenstisch. Neben der zu Tode gekommenen Freiheitskämpferin liegen tausende namenlose Opfer begraben, und wegen der vielen umgekommenen nehmen die Vietnamesen noch heute keine Kleinkinder mit auf die Insel, schwangere Frauen weigern sich ebenfalls – dies wegen der bösen Geister der Verstorbenen (die Vietnamesen glauben ähnlich den Thais sehr stark ans übernatürliche). Am zweiten Tag geht die Rundtour weiter, an diesem unschuldig dreinblickenden Strand klettern wir auf einen Felsen, bis ich ein Brummen vernehme ... Der Flug aus Saigon harrt momentan noch einer Buchung, ist aber für die nahe Zukunft geplant ! Zeit zurück nach Hồ Chí Minh City zu fahren, noch einmal 2 Stunden Speedboat ... ... gefolgt von etlichen Stunden im Minibus. Doch beim Kartenspiel und nachfolgendem Karaoke-Singen vergeht die Zeit im Nu. Anfang Mai kündigen sich die ersten Vorboten der Regenzeit an, diese dauert den ganzen «Sommer» über an bis in den November. Wir nutzen meinen Aufenthalt auch dazu, das Schengen-Visum für H.A. und D. für Juli zu beantragen. Dies geschieht nicht auf dem Schweizer Generalkonsulat selbst, sondern bei einer Agentur. VFS Global nennt sich diese, zuständig für den ganzen Schengenraum plus ein paar andere Länder. Diese sammeln und prüfen die Antragsdokumente und sobald alles vollständig ist, werden diese an die Botschaft des entsprechenden Landes zur Visumsvergabe weitergeleitet. Den ganzen Morgen verbringen wir da, bis endlich alles stimmt und H.A. das Antragsformular das 6. Mal, nun korrekt ausgefüllt hat – beide Anträge sind deponiert, nun heisst es warten auf den Entscheid. Saigon Square – hier findet sich Gucci-, Prada- und Louis Vuitton-Ware massiv günstiger als in der Schweiz Warum nur .. ? 6. Mai 2019 Viel zu schnell stehe ich wieder am Airport für den Rückflug. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer, da dieses Mal der planmässig letzte Heimflug ist, nachher würde ich hier leben – hoffentlich. · TG 551 SGN-BKK · STD: 10:05 · STA: 11:30 (1:25) · 387 nm / 716 km · Boeing B777-200 HS-TJH „Suphan Buri“ (Bj. 1997) Und mit der Suphan Buri, einer weiteren 777-200 mache ich den vorherig beflogenen Luftbus hoffentlich wieder wett ! Wie immer geht der Hüpfer kurz vorüber, BKK-SGN wird langsam zu meiner zweiten Stammstecke. · LX 181 BKK-ZRH · STD: 13:05 · STA: 19:35 (11:30) · 4’886 nm / 9’054 km · Boeing B777-300ER HB-JNE (Bj. 2016) Ein Freiburger auf dem Gangplatz quasselt meinen elsässischen Sitznachbarn in erhöhter Lautstärke auf französisch voll. Nein, nicht nur jetzt gerade über Afghanistan, die ganzen elfeinhalb Stunden Flug lang. Meine Sprachkenntnisse sind zwar nur rudimentär, doch im weitesten Sinne bekomme ich es mit – das ganze ist nur Geschwurbel. Selten habe ich die Ankunft so sehr herbeigesehnt wie auf diesem Flug ... Am Schluss ziehen wir sogar über mein Heimatdorf hinweg. Meistens sehe ich nach der Arbeit zu hause auf der Terasse den TLV, BKK und EK-Abendkurs im Anflug hinwegziehen. Nur wenige Tage später trudelt eigenössisch gewappte Post bei mir ein, nun bin ich mit Dokumenten besorgen dran. Neben Bankkonto-, Betreibungs- und Strafregisterauszug muss ich nicht viel mehr beibringen. Auf dem kantonalen Migrationsamt wird mir schon beim zweiten Besuch grünes Licht gegeben, und ein paar Tage darauf die frohe Nachricht auf meinem Smartphone: es hat geklappt – beide haben das Visum für dreieinhalb Wochen im Juli bekommen, nun kann ich mich an die Detailplanung machen. Doch vorher nehme ich meinen Bruder noch einmal in seine zweite Heimat mit: nach London. Auch schon das vierte Mal, das wir zusammen durch die Metropole pirschen. Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 5: Cutty Sark und British Museum 14. – 17. Juni 2019 Die Wahl fällt auf LX – ein weiterer Bierschuss ist fällig. Santé ! · LX 340 ZRH-LHR · STD: 20:55 · STA: 21:40 (1:45) · 425 nm / 788 km · Airbus A321-100 HB-IOH „Wengen“ (Bj. 1997) Hier sind wir nicht das erste Mal, so statten wir der Royal Albert Hall eine Aussenvisite ab ... ... und streifen durch ein eher unbekanntes Viertel namens Ennismore Gardens. Noch nie sind wir beide im British Museum gewesen, wir reihen uns in die Schlange ein und bekommen recht zügig Einlass. Was langweilig klingt, ist in Wahrheit enorm spannend gemacht. Neben dem Rosetten-Stein gibt es allerhand sonstige Artefakte aus der ägyptischen und anderer Länder Geschichte zu besichtigen. Eine ruhige Ecke in Westminster Doch das zweite Highlight kommt erst noch: das Museumsschiff Cutty Sark. Der Teefrachter schipperte im späten 19. Jahrhundert fleissig zwischen Shanghai und Britannien umher und galt als schnellstes Segelschiff der Welt. Aufpassen wo man hinläuft unter Deck Nach der Eröffnung des Suezkanals rissen Dampfschiffe den Teehandel an sich und verdrängten den Dreimaster zu Gelegenheitsdiensten. 2007 brannte das Schiff mitten in der Renovierung steckend wegen eines defekten Staubsaugers fast vollständig aus. Zum Glück befanden sich die meisten Bordgegenstände nicht auf dem Schiff. Heute sieht man davon nicht mehr viel, 2012 wohnte das britische Königspaar der Wiedereröffnung bei. Die «Cutty Sark» wurde 1869 in Schottland gebaut, kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts nach Portugal verkauft und um 1932 von einem ehemaligen Schiffsjungen, der zuvor auf ihr Dienst getan hatte, in desolatem Stadium erworben und mühevoll so weit wie möglich in den Originalzustand zurückversetzt. Sie diente eine Weile als Ausbildungsschiff, bevor man sie an ihren endgültigen Platz in Greenwich versetzte. Der Name entstammt einer schottischen Sage und bedeutet «kurzes Unterhemd», aus diesem Grund ist die Gallionsfigur mit einem Fetzen Stoff bekleidet Weiter streifen wir durch Greenwich und durchs Royal Maritime Museum, leider ist die Ausstellung zur Franklin-Expedition nicht mehr präsent – trotzdem sind einige Stücke im Arktisteil integriert. Den Abreisetag widmen wir Camden Town, einem schrilleren Viertel Londons Und wieder einmal kann ich es nicht lassen, einer Filmlocation nachzuspüren. Errät jemand, in welcher Filmreihe dieser Laden vorkam ... ? Viel zu schnell sind wir wieder in Heathrow, abermals sündige ich fast frevelhaft – einen weiteren Biershot bitte. · LX 325 LHR-ZRH · STD: 17:10 · STA: 19:55 (1:45) · 425 nm / 788 km · Airbus A320-200 HB-IJH „Dübendorf“ (Bj. 1996) Die sanften Hügelketten des Juras heissen uns willkommen zurück 2 Wochen später ... Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 6: Europa mit anderen Augen gesehen 30. Juni bis 25. Juli 2019 Endlich ist es soweit. Die ganze Nacht über habe ich fast nicht schlafen können, als ich erwache befindet sich QR 93 bereits über dem Balkan. Flugs fahre ich meinen roten Boliden an den Heligrill, geniesse die frühmorgendliche Stimmung ... ... bis die beiden Vietnamesinnen endlich eintreffen. Nach dem langen Nachtflug haben sie sich etwas Ruhe verdient, worauf ich Ihnen Nachmittags und den Folgetag über meine Heimatregion zeige Erster Stop auf unserer Mini-Städtetour ist Wien, D.’s Schwester wohnt da mit ihrer Familie. Beim Inhalt des in Plastik verpackten Kartons links handelt es sich um einen sauschweren Phở-Kocher, den D. mitgebracht hat – und nun ratet mal, wer das vermaledeite Ding den ganzen Tag über vor sich her bugsiert hat. Habe wohl ausgehen wie ein laufendes Fragezeichen ... Etwas zähe 8 Stunden später spuckt uns der Railjet wieder aus, wobei ich mich unterwegs bei einem Blick auf die Menükarte frage, was denn ein «Jausenpackerl» wohl sein mag ? ... und nun bin auch ich ein Tourist: Schloss Schönbrunn muss zuerst dran glauben. Dann weiter in die Innenstadt, zum Stephansdom (im Volksmund «Steffl» genannt), Besitzer der drittgrössten freischwingenden Glocke der Welt. Beide Asiatinnen wissen nicht so recht, wie sie sich im Gotteshaus verhalten sollen, so raten Ihre mitgekommene Nichte und ich Ihnen, einfach respektvoll zu sein und nicht allzu auffällig zu fotografieren. Am Hundertwasser-Haus belustigen wir uns damit, den vielen unwissenden Amateurtouristen zuzuschauen, die vergeblich an den Türen rütteln. Wenn man sich den richtig informieren würde, wüsste man auch das es sich dabei um ganz normale, für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Wohnungen handelt . Schöne Abendstimmung vor der Karlskirche Am Folgetag rattert D. die umfangreiche Shoppingliste der daheimgebliebenen nahen und fernen Verwandschaft ab – voraussichtlich den ganzen Tag, so verziehen H.A. und ich uns auf die Donauinsel. Viel zu schnell stehen wir wieder am Bahnhof, D.’s Schwester hat uns hergebracht und verabschiedet sich herzlich von uns. Die kurze Fahrt mit dem Railjet nach München ist ereignislos, mein ortansässiger Bekannter, der ebenfalls mit einer Vietnamesin verbandelt ist, nimmt uns mit in den Augustiner Klosterwirt, wo wir einen sehr lustigen Abend verbringen. Bekannter, der schon etliche Male da zu Gast war : «Bedienung? Entschuldigt ... wir waren mal zufridn!» Bedienung: «Holt dei Goschn! I hol den Gschäftsführer!» Gschäftsführer: «Wos hobts denn?» Bekannter: «Wir waren mal zufridn!» Gschäftsführer: «Ja wollts abwoschn?!» Auf zum Stadtbummel. Obwohl meine Tante hier wohnt und ich mal vor x Jahren als Dreikäsehoch hier war, ist mir davon nichts mehr präsent. Via Viktualienmarkt ... ... geht es in die Peterskirche, dem ältesten Gotteshaus der Stadt. Ob den vielen Kirchen sind die beiden Ladies verwundert – warum wir denn hier überall die Dinger fröhlich hinstellen würden? Für diese Erklärung muss ich doch um etwas Bedenkzeit bitten ... Das Glockenspiel am Marienplatz verfolgen wir andächtig, während D. wie schon in Wien immerzu nach «SALE»-Schildern ausschau hält. Den ganzen Rest des Trips weisen H.A. und ich sie scherzhaft bei jedem einzelnen Schild darauf hin: «Sale, Sale, Sale!» Weiter zur Theatinerkirche am Odeonplatz, dem ersten Barockgotteshaus Bayerns - erbaut Ende des 17. Jahrhunderts Die Frauenkirche hat meines Wissens gerade nicht offen, als wir am nächsten Morgen daran vorbeilaufen. Als Ersatz hält der Englische Garten seinen Kopf hin, auch auf Empfehlung unseres Gastgebers und meines Bekannten – Ruhe und Entspannung en masse. Dann möchte ich den beiden noch etwas zeigen, verrate Ihnen aber erst als wir da sind um was es sich handelt Abends steht die Weiterfahrt in die deutsche Finanzhauptstadt an, wo in unserer Unterkunft angekommen, eine Gruppe mittel- bis starkalkoholisierter Männer vom Balkon aus fast das ganze Viertel mit Gegröle und Kraftausdrücken unterhält. Als wir gehen, ist man wohl kurz vor dem hinzuziehen der Ordnungshüter – nachher herrschte Ruhe ! Viele werden sich wohl fragen, weshalb ich um Himmels Willen einen Zwischenstopp in Frankfurt eingeplant habe ? Eigentlich hatte ich Berlin oder Hamburg einbauen wollen, aber beides liess sich nicht sinnvoll einfügen und bei der Unterkunftssuche im eigentlich geplanten Köln kippte ich ob den Hotelpreisen fast aus den Latschen. Also, sooo schlimm ist jetzt Frankfurt auch wieder nicht. Bei dem Regenwetter überliess uns die Herberge einen knallgelben Schirm, das gab den Bildern noch einen Schuss Farbe mehr. Gut, mehr als einen halben Tag habe ich hier nicht budgetiert, Nachmittags schaukelt uns der ICE binnen sechs zäher Stunden nach Amsterdam. In der holländischen Hauptstadt bin ich 2015 schon bei Mistwetter herumgeradelt, umso verbissener scheint die Sonne heute vom Himmel auf dem Weg nach Zaanse Schans Dabei handelt es sich um ein Freilichtmuseum etwas ausserhalb Amsterdams – Holland wie aus dem Bilderbuch mit Häuschen, Kanälen und Windmühlen. Dazu laufen Einheimische in Trachten herum, um die die obligaten fernöstlichen Touristenmassen herumschwirren. Vorsicht, die Preise sind exorbitant überrissen ! 1,9 Millionen machen hier schon jedes Jahr ihre Aufwartung. Nur mit viel Mühe habe ich D. den weiten Weg nach Giethoorn ausreden können, per ÖV hätten wir mit etwa 2,5 Stunden pro Weg rechnen müssen. Der Kompromiss gefällt den beiden trotzdem enorm, leider ist die Tulpensaison schon vorbei. Abends gönnen wir uns ein schön gebratenes argentinisches Steak in der Innenstadt, nachher fragen mich die beiden ob wir uns noch die «Chicken Girls» angucken könnten? Ob meines verwunderten Blickes erklären mir die beiden, das die Damen im horizontalen Gewerbe oft rote Fingernägel hätten, das sehe dann aus wie Hühnerfüsse – daher «Chicken Girl». Immer noch grinsend führe ich die beiden gerne durch das bekannte Viertel De Wallen, allerdings wimmelt es dank zahlreicher neugieriger Nasen nur so von Leuten. Natürlich schauen wir am zweiten Tag auch in der Stadt selbst vorbei, so wie hier am Rijksmuseum ... ... und am zentralen Platz «de Dam», mit dem königlichen Palais und der Nieuwe Kerk, die konträr ihres Namens die zweitälteste Kirche der Stadt ist. Auf der Weiterfahrt nach Paris erreicht mich im Thalys die einzige schlechte Nachricht des Trips: durch einen Erdrutsch ist die Bahnstrecke durch den Mont Cenis-Tunnel für einen Monat blockiert, unser gebuchter TGV nach Mailand fällt ersatzlos aus und wird uns rückerstattet. Kurzerhand wandele ich die Tickets für den EuroCity heim um in einen TGV von Paris zurück nach Zürich, so gewinnen wir auch einen reisefreien Tag dazwischen. Dafür geben wir uns die französische Hauptstadt als krönenden Abschluss: zuerst die überlaufene Sacre-Coeur, trotzdem beeindruckend. Emsig werden die Tribünen auf dem Place de la Concorde aufgebaut für den 14. Juli ... Natürlich dürfen die obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie Napoleon’s Bogen nicht fehlen .. ... sowie der Eifelturm, dank Metro-Baustelle dieses Mal nur mit Hindernissen erreichbar Die Hitze drückt am nächsten Morgen im Tuilerien-Garten, auf dem Weg zum ... ... überlaufenen Louvre. Ich hatte die beiden noch gewarnt, nicht im Juli zu kommen, weil es dann in allen Touristen-Hotspots zugeht wie auf dem Ameisenhaufen. Die Stadt an sich ist ja ganz nett und so, nur der Dreck sowie die Obdachlosen überall drücken das akzeptable Gesamtergebnis etwas herunter. Dafür sind die vielgescholtenen Einheimischen dieses Mal zu 99 % nett und zuvorkommend. Geschockt hatte ich Mitte April das Inferno auf dem Dach der Notre Dame am Fernseher verfolgt. Noch 2016 hatte ich Trottel davor gestanden – und war nicht hineingangen. Trotzdem bleibt der imposante Gesamteindruck der altehrwürdigen Kathedrale von aussen bestehen. Eine der beiden Ladies macht ein Louis Vitton-Museum im Süden der Stadt ausfindig. Sonst schon den Grossteil gesehen, man kann es sich ja mal angucken. Ui, hier ist wohl einer scharf auf den Designerpreis. Hatte ich noch geglaubt, die Ausstellung sei dem Schaffen des Herrn Louis gewidmet, werden wir drinnen eines besseren belehrt: eine Kunstausstellung aus seiner Sammlung. Das Grauen ... Punkte – und sonst nichts. Immerhin ergeben sich ein paar interessante Motive – nicht nur ich finde das Gebäude an sich spannender als den Inhalt ... Flugs auf den Heimweg, nichts wie weg. Nun gönnen wir uns ein paar entspannte Tage bei mir zu Hause. Unter anderem besuchen wir einen der grössten Wasserfälle Europas. So ein popeliger isländischer Fall ist doppelt so hoch, führt aber nur halb so viel Wasser wie der Kollege hier: Im Sommer stürzen sich bis zu 600 m3 Wasser pro Sekunde die 23 Meter hinunter Ein paar Tage später streifen wir durch Luzern – ich selber bin noch nie hier gewesen, sieht man von einem Besuch im Verkehrshaus vor vielen Jahren ab. Nicht ganz Postkartenwetter für die Kapellbrücke, der ältesten Holzbrücke Europas - erbaut 1365 als Wehrgang. Mittagspause am idyllischen See, in der Nähe des futuristisch anmutenden KKL. Zurück im Hotel teilt D. uns beiden mit, das sie Ihre Schwester in Wien vermisse und sie gerne noch mal besuchen würde. Der restliche Plan lässt das aus Zeitmangel nicht wirklich zu, so buche ich ihr einen weiteren Railjet nach Wien in ein paar Tagen und wir vereinbaren, das sie uns nach dem nächsten Stop Zermatt verlässt. In der Zentralschweiz gestaltete sich die Unterkunftssituation schon bei der Buchung mehr als angespannt. So bauen wir dies als Tagesstop ein, deponieren nach der Fahrt über den Brünig das schwere Gepäck in Interlaken und rattern schon bald das Lauterbrunnental hinauf. 140 Meter tief stürzt sich einer der Trümmelbachfälle in die Tiefe – was ich nicht wusste: man kann den Fall auch von hinten besichtigen. Mir höhenangst geplagtem sagt das nicht wirklich zu ... Dafür versorgen mich dann die Damen mit Bildmaterial. Weiter gehts nun das Tal hinauf, die Wengernalpbahn ... ... bringt uns nach oben auf die Kleine Scheidegg – Petrus sei dank spielt das Wetter für einmal mit ! Habe ich schon erwähnt, das es sich etwas überlaufen anfühlte an diesem Tag ? Beide sind von dem Panorama hin und weg, ein ausgedehntes Fotoshooting folgt (wie immer) bevor wir uns auf die abendliche Rück- und Weiterfahrt ins Wallis machen. Entgegen den Erwartungen finde ich eine bezahlbare Unterkunft in Zermatt – erwartungsvoll ruckeln wir nun den Gornergrat hoch, um das nächste Alpenpanorama auf die Bildschirme zu bannen Und werden nicht enttäuscht ! Selbstverständlich tue ich mein bestes, die Vietnamesinnen von der Zugtür wegzuzerren und von einer Bergwanderung hinunter auf die Riffelalp zu überzeugen. ... worauf alle 5 bis 10 Minuten ein Fotoshooting folgt. Und als sie die Bergblumen erspähen, ist es sowieso um beide geschehen Die Aussicht bleibt weiter gut, im Bild ist auch schon das Ziel des nächsten Tages auszumachen So ganz hat es mit der Spiegelung im See nicht hingehauen, die Wolken machen das ganze wieder wett. Leider ist der Platz inwzischen von fleissigen Instagrammern überrannt, insbesondere frühmorgens Auf der Riffelalp müssen wir uns beeilen mit dem Rückfahrbillet, da die Bahn gerade im Anmarsch ist. Ich habe wohl selten einen Walliser so schnell arbeiten sehen *duckundweg* Folgetag: auf dem Trockenen Steg hat man kürzlich eine neue 3S-Bahn aufs Klein Matterhorn hingeklotzt. Hätte jetzt nicht wirklich sein müssen, finde ich und so begeben wir uns auf die Wanderung ins Tal hinunter. Aber nicht ohne vorher kurz ins Sommerskigebiet aufzusteigen, damit die Ladies zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sehen und anfassen können. Was für unsereiner vollkommen normal ist, stellt für diese nach wie vor ein Exotikum dar. Dem Ende des Furgggletschers entlang wandern wir talabwärts Richtung Schwarzsee zurück ... Und kommen dabei dem «Horu» sehr nahe. Schon beeindruckend und faszinierend. Nun gehts steiler hinunter zum oben erwähnten Schwarzsee, wo mich meine Freundin H.A. fragt, ob hier mal ein gewisser Herr Bond seine Waffe vor der Filmkamera geschwungen hat. Die Location wäre eigentlich schon prädestiniert dazu; aber einige Szenen von Goldfinger wurden unter anderem am Furkapass gedreht, der Bungeesprung aus Goldeneye im Tessin und Im Geheimdienst ihrer Majestät im Kanton Bern. An der Zwischenstation Furi angekommen, hat die Seilbahn schon geschlossen und wir dürfen die letzten Meter bis nach Zermatt hinunter auch noch laufen. Nach den vernichteten 1'400 Höhenmetern schmeckt das Raclette in der Walliserstube an diesem Abend besonders gut ! Auf dem Weg in die Zentralschweiz verabschiedet sich D. in Brig von uns, nimmt den Direktzug nach Zürich und steigt dort wieder in den Railjet nach Wien zu ihrer Schwester. Ein paar Tage vor dem Abflug wird sie dann wieder zu uns stossen, nun fahren H.A. und ich alleine das Goms hoch. ... um dann mit der DFB über den gleichnamigen Pass zu dampfen. Wer sich an Đà Lạt erinnert, weiss das manches Rollmaterial ebenfalls vietnamesische Hintergründe hat ! Anderntags steht eine Postauto-Runde über den Nufenen, Gotthard und Furkapass an. Die Vorzüge der Route hat ja @Tis schon zur Genüge ausgebreitet, daher halte ich mich hier etwas in Grenzen Als H.A. und ich den Zug Richtung Graubünden besteigen, verabschieden wir uns auf unbestimmte Zeit von meinen Eltern, die noch ein paar Tage hier bleiben werden. Wie lange wir uns nicht sehen können würden, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ... Letzter Stop auf unserer Minirundreise ist St. Moritz, wo meine Flamme und ich von Pontresina aus die Sesselbahn hinauf zur Alp Languard besteigen. Abermals ein Traumtag, auch wenn der Höhenweg nichts für zartbesaitete ist ... ... wandert man doch über Stock und Stein ziemlich nahe am Abgrund. Angekommen am Zwischenziel Segantini-Hütte, wo der berühmte Maler vor über 100 Jahren verstarb. Von dort geht es das Seitental hinunter und wieder kurz hinauf bis zur Muottas Muragl-Standseilbahn, die unsere müden Gelenke Richtung Hotelbus bringt. Malerisch schön zeigt sich der See an unserem Abreisetag, als wir drumherum spazieren ... Die letzten paar Tage in Europa vergehen im Laufschritt. Schon vor Ankunft der Damen habe ich mich auf der Einwohnerkontrolle meiner Gemeinde abgemeldet und den Heimatschein sorgfältig deponiert. Zwei Kartonschachteln beinhalten alles, was ich neben meinem Fluggepäck nach Südostasien mitnehme, alles übrige wird in Kisten verpackt und auf dem elterlichen Dachboden verstaut. Meinen treuen fahrbaren Untersatz übergebe ich schweren Herzens einem Autohändler in der Region, nach 4 Jahren und über 65'000 gefahrenen unfallfreien Kilometern schaue ich ihm auf dem Parkplatz wehmütig hinterher. D. steigt zwei Tage vor unserem Rückflug übermüdet aus dem Nachtzug, worauf wir uns am selben Tag auf dem Weg nach Kloten machen. Nein, noch ist es nicht unser Flug – da ich in der Speditionsbranche arbeite, lasse ich meine persönlichen Gegenstände per Luftfracht nach Vietnam schicken. Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 7: Auswanderung und Neubeginn 26./27. Juli 2019 Der Tag der Abreise ist gekommen. Den ganzen Morgen verbringen wir mit packen, die Ladies haben fleissig immer wieder die Gelegenheit genutzt, den Geldbeutel zu zücken (man erinnere sich an «Sale, sale, sale!!!»). Die Kofferwaage stellt uns dann vor vollendete Tatsachen, nach denen ein Koffer zu viel auf dem Saldo steht. Den mitzunehmen lohnt sich nicht, so hinterlassen wir schriftliche Instruktionen zur Nachsendung und verabschieden uns von meinem Bruder sowie meiner über 80-jährigen Grossmutter, die D., H.A. und mich die 4 Wochen über beherbergt hat. In der Stadt angekommen, lasse ich noch ein paar Passfotos von mir anfertigen für das Visum, dann besteigen wir dank zahlreicher Koffer mit Mühen die S-Bahn an den Flughafen. Ein komisches Gefühl beschleicht mich auf der Fahrt nach Kloten, ich realisiere noch gar nicht, das ich mein Heimatland für sehr lange Zeit nicht sehen werde. Geplant ist, das mich meine Familie 2020 (damals nächstes Jahr) besuchen kommt, doch können wir nicht im Geringsten ahnen, was uns noch blühen wird ...) Am Check-in können wir unseren Hausrat endlich abladen, dank genug Zeitbudget stehen wir speditiv an E52. Welche Aussichten oder Zukunft mich in Vietnam erwarten wird, weiss ich noch nicht – ich werde es wohl herausfinden müssen, und nehmen wie es kommt. · QR 96 ZRH-DOH · STD: 18:05 · STA: 00:55+ (5:50) · 2’424 nm / 4’496 km · Airbus A350-900 A7-ALY (Bj. 2017) Qatar ist Ihrer Konkurrentin aus DXB meiner Meinung nach ebenbürtig; die sechs Stunden Flug gehen dank des süchtig machenden Minigames «2048» sehr schnell vorüber. Im dunklen Doha angekommen, haben wir nur eine knappe Stunde Umsteigezeit zu gute und schreiten daher zügig in Richtung unseres Anschlussgates. Als ich mich nach passieren der Sicherheitskontrolle mehrfach umsehe, fragt mich eine Beamtin ob ich denn etwas suche? Als ich dann trocken «my wife» entgegne, entgeht das verschmitzte Grinsen auf ihrem Gesicht nicht nur mir · QR 970 DOH-SGN · STD: 01:50 · STA: 13:45 (7:55) · 3’237 nm / 5’996 km · Airbus A350-900 A7-AMA (Bj. 2016) Ein weiterer Waschbär im LATAM-Tarngewand bricht mit uns an Bord nach Saigon auf; erst über Myanmar erwache ich ob Turbulenzen. Die Ankunft verläuft reibungslos, nun stehen wir uns am Visaschalter die Beine in den Bauch. Da ich nicht als Tourist einreise sondern ein Business-Visa für 3 Monate mit Einladung besitze, stellt sich das ganze als etwas zäh heraus, bis ich endlich den Stempel erhalte. Und was machen wohl die beiden Damen als erstes nach der Ankunft? Genau, noch am Flughafen eine Ladung Phở vernichten. Sodann verabschiedet sich D. herzlich von uns und besteigt das Taxi zu ihrem Wohnort, H.A. und ich beziehen mit etwas Mühe unsere erste gemeinsame Mietwohnung. Erschöpft nach der langen Reise fackeln wir nicht lange mit Auspacken, zudem hat sich eine mitgebrachte Packung Instantkaffee im Koffer breit gemacht und ihm so ein herrlich duftendes Aroma verliehen ... Die ersten paar Tage vergehen wie im Zeitraffer, noch realisiere ich gar nicht das ich sehr lange hier bleiben werde. Im Vorfeld habe ich mich natürlich ausgiebig schlau gemacht, wie die Aussichten hier sind, meinen Lebenslauf aktualiesiert und verschicke Ihn nun fleissig an viel- oder wenigversprechende Adressen. August 2019 Und es dauert nicht lange – schon eine Woche nach meiner Ankunft werde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Hätte besser laufen können, im Nachhinein höre ich nichts mehr davon. Mitte des Monats erhalte ich einen Anruf vom Flughafen Saigon – meine Sachen sind hier. Komisch, mein Spediteur daheim hat mir gar nichts geschickt. Ich tigere zum Frachtbereich des Airports und bezahle fleissig hier und dort den Zoll und die Abfertigung, die mit einer 50'000 VND-Note bedient sind. Gebrauchtartikel dürfen eigentlich nicht nach Vietnam eingeführt werden und die Zollgebühren sind, sagen wir mal ... flexibel Den ganzen Nachmittag verbringe ich dort und nehme die Kartons schlussendich im Taxi mit nach Hause, wobei der Regenzeit-Himmel mir die ganze Zeit mit einer Dusche droht. Nach einem Monat erhalte ich die gute Nachricht: offenbar ist das Interview kurz nach der Ankunft besser verlaufen als erhofft, erhalte ich doch einen Probevertrag. Zuerst pendele ich zwischen Wohnort im Distrikt 2 und Distrikt 7 hin und her, später beziehen wir ein einen fensterlosen Milchglashühnerstall in einem Innenstadthochhaus. Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 1 Zitieren
JanBu Geschrieben 2. April 2022 Autor Geschrieben 2. April 2022 (bearbeitet) Kapitel 8: Kurztrips bis zum Jahresende September 2019 So langsam fassen wir Fuss in einem geregelten Alltag, wir beide haben uns eingelebt und mit den neuen Lebensumständen arrangiert. Als Auszeit gönnen wir uns ein Wochenende in Mũi Né, da eine Freundin von H.A. hier in der Nähe wohnt – die mit einem Romands aus Lausanne verheiratet ist. Was ich nicht wusste: es gibt Dünen hier! Mit einem 4x4-Offroad-Jeep jagen wir die Sandberge hinauf und hinunter ... Sieht das aus wie in Arabien oder nicht ... ? Abends geniessen wir unter sternenlosen Himmel weit weg von daheim ein Fondue zusammen, während das Eröffnungsspiel der Rugby-WM im fernen Japan tonlos über den Bildschirm flimmert. Oktober 2019 Die Probezeit in meiner Firma geht schnell vorüber und man offeriert mir einen Fixvertrag, ein Schritt näher an der lange ersehnten Aufenthaltsgenehmigung. Als Ausländer gab es damals nur das oben erwähnte Geschäftsvisum für 3 Monate oder ein Monatvisum als Option, nur die Amerikaner bekommen ein Business Visa für ein volles Jahr genehmigt. Langfristig ist das Business Visa keine Option, da man es immer wieder verlängern und dafür das Land verlassen muss – sprich, einen Visa Run per Bus an die kambodschanische Grenze oder ins nahe Ausland. Theoretisch könnte man das über Jahre so machen, ob das ganz legal war oder ist, weiss niemand so genau – offenbar ist es eine Grauzone. Der Grenzbeamte entscheidet von Fall zu Fall, und sollten diese ahnen das der Foreigner irgendetwas im Schilde führen könnte, steht man schnell einmal auf der Strasse. Langfristig ist für Ausländer ein «TRC» (Temporary Resident Card) erhältlich, dieses ist immer an eine Arbeitsbewilligung gekoppelt, genannt «Work permit». Diese muss der Arbeitgeber beim Arbeitsministerium beantragen, das jeden Fall einzeln prüft. Die Dauer des Arbeitsvertrags legt dabei die Gültigkeit des TRC fest, das Maximum ist 3 Jahre. Ende Oktober neigte sich die Gültigkeit meines Geschäftsvisums dem Ende entgegen, meine Firma bereitete momentan noch das Work permit-Verfahren vor – sprich, ich musste verlängern. Daher entführe ich H.A. für ein Wochenende nach Bangkok, ich kannte die Stadt dank meinen zahlreichen Aufenthalten schon bestens. Zum ersten Mal probieren wir die Ultra-Billigairline VietJet aus: · VJ 801 SGN-BKK · STD: 08:35 · STA: 10:05 (1:30) · 387 nm / 716 km · Airbus A321-200 VN-A637 (Bj. 2017) Ach ja, Prosit ! *Hicks* Hatte H.A. mich am ersten Tag noch von Shoppingtempel zu Markt zu Outlet geschleppt, besichtigen wir am Sonntag den Golden Mountain, Wat Sraket mitten in der Stadt. Der Tempel wurde Ende des 18. Jahrhunderts anstelle eines Vorgängerbaus hingestellt, König Rama I. soll sich hier nach seiner Eroberung Kambodschas einem ausführlichen Reinigungsritual gewidmet haben. Bangkoks japanische Uraltbusse sind eine Attraktion für sich. Der Motor ist vorne unter dem weissen Tuch und die Dinger besitzen noch einen Holzboden ! Das Zeitbudget läuft uns auf dem Rückweg zum Hotel nur so davon, der Taxifahrer jagt in einem solchen Affenzahn über den Highway Richtung Suvarnambumi, das sogar Hamilton kalte Füsse bekommen würde. Trotzdem folgt am Schalter in BKK die Ernüchterung: der Flug ist schon weg – zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich einen Flug verpasst ! Natürlich lässt sich VJ zwei neue Tickets für den Abendflug etwas kosten, nun haben wir einige Stunden hier rumzukriegen bis wir endlich übermüdet zu Hause aufschlagen. · VJ 806 BKK-SGN · STD: 20:05 · STA: 21:35 (1:30) · 387 nm / 716 km · Airbus A321-200 VN-A649 (Bj. 2018) Zum Wohl ! Ja ja, ich weiss ... dauernd diese Plastikbusse schlägt einem schon auf die arg geplagte Altmetallseele Für Europäer ungewohnt, halten Vietnamesen bei der Arbeit immer ein Mittagschläfchen im Büro ab – das kann dann mitunter so aussehen ... November 2019 Gleich zu Monatsbeginn sind H.A. und ich auf die erste (von vielen) Hochzeitsfeiern eingeladen. Eine Arbeitskollegin von ihr wird sich in der Heimatprovinz vermählen, die gleich ausserhalb von Buôn Ma Thuột liegt. Als ich unsere Flüge buche habe ich noch nie von der Stadt gehört, die im zentralen Süden mitten in den Highlands liegt. An diesem frühen Samstagmorgen frage ich H.A. nach ihrer Identitätskarte, als wir schon am Flughafen Richtung Check-in laufen. Umso hektischer kramt sie in ihrer Handtasche umher, als die ID nirgendwo auffindbar ist – und offenbar noch zu Hause liegt. Na toll. Unser Flug geht in etwas mehr als einer Stunde um kurz vor Acht, jetzt ist es Viertel vor Sieben. Unsere Wohnung liegt etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde per Auto entfernt, je nach Verkehr. Das sieht schlecht aus, als sie sodann auf ein Motorradtaxi hüpft und davon jagt. Ich schwitze währenddessen Blut und Wasser, passe auf das Gepäck auf und zähle die verrinnenden Minuten. Kurz nach 7 Uhr schlägt H.A. zu Hause auf, schnappt sich ihre Schuhe (die sie auch noch vergessen hatte ...) und Ausweis, worauf sie der gleiche Motorbike-Fahrer zurück an den Airport mitnimmt. Ich weiss nicht in welchem Affenzahn, der unterwegs ist – die fahren schon normal wie von Valentino Rossi gebissen. Mittlerweile ist es 7:20 Uhr und von meiner inzwischen Verlobten ist noch nichts zu sehen, ob der Check-In noch offen hat weiss ich nicht einmal. Der Flug ist der einzige heute, der nächste würde erst Morgen gehen – und wir werden um 11 Uhr zur Hochzeit erwartet ... Um fast halb acht keucht sie endlich daher. Wider erwarten können wir noch einchecken, an der gut besuchten Fummelbude werden wir innerhalb von 2 Minuten durch einen Prioritätskanal geschleust und sprinten dann in Richtung unseres Busgates. Dort angekommen ist der Flug eigentlich schon geschlossen, wir werden aber doch noch durchgewunken – offenbar weil wir nur Handgepäck dabei haben, so geht es schnell. Wenig später setzen wir uns im Büsschen ganz nach hinten und machen uns klein, handelt es sich doch um den Vielflieger- und Businessshuttle. · VN 1414 SGN-BMV · STD: 07:55 · STA: 08:55 (1:00) · 140 nm / 261 km · Airbus A321-200 VN-A612 (Bj. 2014) Prompt setzen wir pünktlich am Provinzflughäfelchen Buôn Ma Thuột auf, die Trauung findet in einem kleinen Dorf auf dem Lande in der Nähe statt. Das geht hier nicht ohne Musik auf Level Gehörschaden und viel Kitsch. Buôn Ma Thuột ist mit seinen 340'000 Einwohnern die Hauptstadt der Provinz Đắk Lắk, hier soll es den besten Kaffee des Landes geben. Dank der fruchtbaren Böden ringsum werden hier Kaffeebohnen, Gummibäume und Wein angebaut. Dieser Umstand hat Vietnam in den letzten Jahren auf Platz 2 der globalen Kaffeeexporteure katapultiert - auf Kosten von Kolumbien und Indonesien. Der Kaffee an sich ist recht stark und besitzt eine schokoladige Note. Im Museum machen wir uns mit der Geschichte der Region bekannt, in der im Vietnamkrieg fleissig gefeuert wurde. Die Stadt an sich ist umgeben von Kiefernwäldern, sanften Hügeln und Seen. An einem der Stauseen geniessen wir die Ruhe und begeben uns abends an den Airport für den ruhigen Rückflug – dieses Mal ohne Umstände · VN 1415 BMV-SGN · STD: 19:40 · STA: 20:40 (1:00) · 140 nm / 261 km · Airbus A321neo VN-A617 (Bj. 2018) Wirt, bitte zwei weitere Biershots auf die Rechnung. So langsam muss ich mich wohl bremsen, aber immerhin handelt es sich hier um die NEO-Premiere. Abgesehen vom Triebwerkssound stelle ich jedoch keine gravierenden Unterschiede fest. Der November ist bei mir traditionall ein Reisemonat, wer sich an den zweiten Deppentrip erinnert, weiss wovon ich rede. So sind wir Mitte des Monats abermals unterwegs, und dann auch noch in die gleiche Region wie zuvor: dieses Mal besuchen wir eine gute Freundin von H.A., die kürzlich von Hồ Chí Minh City zurück in ihre Heimatprovinz gezogen ist: nach Pleiku. Bei Jetstar Pacific handelt es sich um eine Tochtergesellschaft von Vietnam Airlines, und anhand des Bildes sieht der geneigte Leser schon, das mir bedauernswertem Vielairbusflieger schon wieder zwei hopfenhaltige Getränke drohen ... · BL 442 SGN-PXU · STD: 07:50 · STA: 09:00 (1:10) · 207 nm / 384 km · Airbus A320-200 VN-A563 (Bj. 2005) Bei der Maschine handelt es sich um eine ex-Silk Air-Mühle, 2015 wurde sie dann über den Golf von Thailand zu Jetstar Pacific transferiert. Die Stadt Pleiku mit ihren 115'000 Einwohnern ist der Hauptort der Provinz Gia Lai, und an und für sich nichts spezielles – eine normale Kleinstadt eben, der Tempel der Minh Thanh Pagode ist da schon viel fotogener H.A.’s Bekannte nimmt uns an ihrem freien Wochenende mit zum T’ Nung Lake, einem beliebten Ausflugsziel in der Nähe. Sehr idyllisch Wie schon in Buôn Ma Thuột werden auch hier emsig die Felder beackert, um Kaffee und Gummibäume anzupflanzen. · VN 1427 PXU-SGN · STD: 18:40 · STA: 19:50 (1:10) · 207 nm / 384 km · Airbus A321-200 VN-A613 (Bj. 2015) Vom ereignislosen Rückflug gibt es keine Bilder, fand eh bei Dunkelheit statt Dezember 2019 Langsam aber sicher habe ich respektive haben wir uns eingelebt, jedoch sind wir mit unserem Mietapartment nicht mehr zu 100 % zufrieden. Oberste Priorität ist immer der Mietbetrag, aber was beschädigt oder kaputt ist, wird nur im Notfall repariert, der wohl ehemals weisse/helle Duschvorhang hängt mittlerweile schlaff herunter und ist von schleimiger Beschaffenheit, dazu können wir nirgendwo Esswaren hinstellen – ein paar Minuten später wimmelt es von Ameisen. Der Plage werden wir auch mit Ritzen abdichten und Insektenvernichtern nicht herr, so schauen wir uns nach einer neuen Bleibe um. Meine Arbeit ist und bleibt spannend, dabei handelt es sich um ein Start-up, das ausländischen Firmen beim Markteintritt in Vietnam hilft: von Produktregistrierung, Import über Label- und Artikeltext-Übersetzung sowie Marketing. Endlich wird es auch mit dem Work permit ernst, an einem Nachmittag melde ich mich ab und lasse die Tests über mich ergehen. Eine Blut- und Urinprobe wird genommen, Herz abgehört und Lunge geröntgt sowie die Zähne, Augen und Ohren kontrolliert (letztere drei allerdings eher oberflächlich). Nur mit einem Health Certificate bekommt man die Arbeitsbewilligung, der Zweck der Tests ist eher, um festzustellen das der Ausländer kein Drögeler ist sowie fit und gesund. Nicht auffälliges wird beanstandet, nun müssen fleissig weiter Papiere zusammengetragen werden. Zum Jahresende fahren H.A. und ich noch einmal nach Mũi Né, die Überlandbusse besitzen hier keine Sitze, sondern eine Art Bettkoje. Die Rückenlehne lässt sich in der Höhe verstellen zu einer Schlafposition, allerdings sind die Dinger für den Durchschnittsasiaten konzipiert worden und definitiv nicht für mich mit meinen 1.87 m. (@Lubeja, war da nicht was von wegen Icelandair und isländischer Orkgrösse? Wir können gerne tauschen ... ) In einer Strandbar geniessen wir den Jahreswechsel im kleinen Rahmen, was ist es doch für ein tolles 2019 gewesen – und wir hoffen, das 2020 noch viel besser sein würde. (Spoiler: ... nun ja ...) Mit diesem Ausblick von der Hotelterrasse auf das Ostmeer (die Vietnamesen sind da sehr eigen, wenn jemand auch nur vom südchinesischen Meer denkt, ist da schnell Feuer im Dach – das heisst hier Ostmeer) ist dieser Bericht am Ende angelangt. Ich hoffe, das ich einen kleinen (okay, wohl eher grossen) Einblick in mein Jahr geben konnte, sind doch die einzelnen Trips an sich kurz – dann noch jedesmal die Hintergrundgeschichte zu erläutern, macht nur wenig Sinn. Hoffentlich ist es unterhaltsam und/oder interessant, bei Fragen natürlich nur Fragen. Der nächste Bericht kommt bestimmt, bis dahin – ich habe fertig. Und in Zukunft werde ich mich hüten, @Lubeja etwas von meinen Reisen oder gar einem Tripreport in Arbeit zu verraten – zumal ich dann als Antwort so etwas zurückbekomme XD Gruss aus (immer noch) Vietnam, dieses Mal von H.A., M. und mir ! Bearbeitet 1. Dezember von JanBu Bildlinks ersetzt 3 1 Zitieren
cosy Geschrieben 2. April 2022 Geschrieben 2. April 2022 4 hours ago, JanBu said: Was hatten wir noch nicht? Ah ja, das Wallis – hier schaue ich mich in seiner grössten Stadt Brig etwas um. Super Bericht! Bravo!!! Da muss ich Dich leider korrigieren: Brig ist Nummer 4 in der Statistik der Einwohner des Wallis: (wobei ich aus einer Arbeit für die Stadtwerke Sion weiss, dass diese 52'000 Abonnenten haben: die Hauptstat ist also im Sinne des kompakten Stadtbilds einiges grösser als die Statistik, denn im Schnitt kommen auf etwa 2.1 Personen 1 Haushalt- jedoch sind in meiner Zahl natürlich auch Gewerbe und Firmengebäude eingeschlossen). Cosy Les communes et leurs districts ou demi-districts Nom N° OFS1 District ou demi-district1 Population (décembre 2020)2 Superficie (km2) 3 Densité (hab./km2) Sion 6266 Sion 34 978 34,85 1 004 Martigny 6136 Martigny 20 276 24,97 812 Monthey 6153 Monthey 17 820 28,63 622 Sierre 6248 Sierre 16 819 19,18 877 Brigue-Glis 6002 Brigue 13 221 38,08 347 Zitieren
cosy Geschrieben 2. April 2022 Geschrieben 2. April 2022 3 minutes ago, cosy said: Sion 6266 Sion 34 978 34,85 1 004 Hier ein Bild vom Anflug auf Sion, von der Gemmi herkommend (Leukerbad..) an diesem Punkt Echo2 ist man über dem Dorf Saint Léonard (jene die auf der Airbase Sion Militärdienst taten, kennen dies bestimmt). Vorne im Bild sieht man die Hügel mit den beiden Burg/Kirche 'Tourbillon'. cosy Zitieren
cosy Geschrieben 2. April 2022 Geschrieben 2. April 2022 2 hours ago, JanBu said: Die Location wäre eigentlich schon prädestiniert dazu; aber einige Szenen von Goldfinger wurden unter anderem am Furkapass gedreht, der Bungeesprung aus Goldeneye im Tessin und Im Geheimdienst ihrer Majestät im Kanton Bern. ..und da waren noch die Szenen von "Goldfinger, welche in Stans (eigentlich in Buochs, weil die gezeigten Hallen auf em Boden der Nachbarsgemeinde liegen):[wikipedia] Die Handlungsorte in der Buchvorlage : Goldfinger Miami, London, Grafschaft Kent, Frankreich, Schweiz, New York City, Kentucky Die Drehorte : Pinewood Studios, England, Andermatt, Furkapass, Pilatus Flugzeugwerke in Stans (Schweiz)*, Miami, Kentucky * die Szenen innerhalb des Pilatus Areal waren im Film die 'Auric Enterprises' - die Schweizer Filiale des Unternehmens von Goldfinger. Cosy 1 Zitieren
Lubeja Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 (bearbeitet) Seit Tagen, ach was, Wochen schulde ich dir schon ein paar hämische Kommentare, blöde Sprüche und unangemessene Bemerkungen zu diesen Trip Reports, im Plural. Oder war es doch ein Stück Lebensgeschichte? Da will ich dich nicht länger zappeln lassen Aber fangen wir mit etwas beruhigendem an: Am 2.4.2022 um 11:54 schrieb JanBu: Für besagten ist eigentlich ein hundskommuner 330 vorgesehen gewesen, da glotzt mich doch eine etwas eingegangene 777 an! Nicht, das mir dann wieder mit Begriffen wie "Airbusamateur" und "Tupperwarefetischist" gedroht wird, gell @Lubeja ? No,no, Dickschiffe gehen immer. So lange es kein A380 ist jedenfalls. Und die kurze Trippie ist ja schon mal ein netter Metallwechsel, sieht man in unseren Gefilden auch eher nicht täglich Am 2.4.2022 um 11:54 schrieb JanBu: Wie jedes Jahr klopft Sylvester Stallone an die Tür Fünf Stutz ins Kässeli für schlechte Phrasen Am 2.4.2022 um 11:54 schrieb JanBu: wurde aus dem französischen von «pain de mie» übernommen Da wussten die Franzosen auch noch nicht, was sie da für ein homophones Wortmonster geboren hatten Am 2.4.2022 um 12:52 schrieb JanBu: Jährlich wird der Niesenlauf die Treppe hinauf veranstaltet, der Rekord liegt bei 55 Minuten (ich nehm glaub lieber die Bahn) Beim letzteren wären wir schon zu zweit. Ich glaube, ich habe in meinem Island-Bericht genug durchblicken lassen, was ich von des Schweizers Lieblingsfreizeitbeschäftigung, dem Wandern, halte. Und dann das ganze auch noch als sportlicher Wettkampf? Wo bleibt da die UNO-Menschenrechtskommisson?!?!? Die haben wir auch schon längers nicht mehr bemüht Am 2.4.2022 um 12:52 schrieb JanBu: Kreuz und quer ist das Stichwort, so finde ich mich am nächsten Morgen in der Uhrmacherstadt Le Locle wieder, Kreuz und quer? Ich hatte beim lesen zeitweise das Gefühl, dass dir bei der Planung deines Road Trips versehentlich einen Teller Spaghetti auf eine Landkarte der Schweiz gekippt ist und du dann gedacht hast: Aber Le Locle ist tatsächlich mal einen Ausflug wert! Kleiner "Geheimtipp" am Rande: die unterirdischen Mühlen, sehr sehenswert! Am 2.4.2022 um 13:01 schrieb JanBu: Doch ein Problem gibt es: die Briefe müssen im Original unterschrieben vorliegen und sind nun bei mir, werden aber nächste Woche in Saigon auf der Visumsagentur gebraucht. Und nun, wie bringen wir den Brief expressmässig nach Südostasien?, fragt mich H.A. Ich habe da eine Idee, antworte ich – gib mir bis nächste Woche Zeit Hm, das kommt mir irgendwie bekannt vor, dass man sich gelegentlich selbst als selbstumladender Expressgutcontainer zweckentfremdet. Am 2.4.2022 um 13:01 schrieb JanBu: Um Busse zu tun, trinke ich nun für jeden geflogenen A32X einen Biershot. Zum Wohl ! Count me in Am 2.4.2022 um 13:01 schrieb JanBu: Am zweiten Tag geht die Rundtour weiter, an diesem unschuldig dreinblickenden Strand klettern wir auf einen Felsen, bis ich ein Brummen vernehme ... Du willst mir erzählen, du hättest davon von nichts gewusst im Vorfeld? Dann bist du entweder ein schlechter Lügner oder ein mieser Spotter Am 2.4.2022 um 13:01 schrieb JanBu: Und mit der Suphan Buri, einer weiteren 777-200 mache ich den vorherig beflogenen Luftbus hoffentlich wieder wett ! AFIRM Am 2.4.2022 um 13:01 schrieb JanBu: Ein Freiburger auf dem Gangplatz quasselt meinen elsässischen Sitznachbarn in erhöhter Lautstärke auf französisch voll. Nein, nicht nur jetzt gerade über Afghanistan, die ganzen elfeinhalb Stunden Flug lang. Meine Sprachkenntnisse sind zwar nur rudimentär, doch im weitesten Sinne bekomme ich es mit – das ganze ist nur Geschwurbel. Selten habe ich die Ankunft so sehr herbeigesehnt wie auf diesem Flug ... Oh Gott, gepriesen sei die Erfindung des Noise Cancelling Headsets - da hätte man aber vor Gericht mildernde Umstände gelten machen können, wenn das eskaliert wäre? Oder gar auf Notwehrhilfe für den armen Elsässer plädieren?!? Am 2.4.2022 um 13:09 schrieb JanBu: Aufpassen wo man hinläuft unter Deck Da muss ich unbedingt mal mit Patrick @eldior hin, dann kann ich mich mal wieder unangebracht über die Vorteile elaborieren, nicht allzu grossgewachsen zu sein Am 2.4.2022 um 15:15 schrieb JanBu: wobei ich mich unterwegs bei einem Blick auf die Menükarte frage, was denn ein «Jausenpackerl» wohl sein mag ? Und? Nicht ausprobiert? Am 2.4.2022 um 15:15 schrieb JanBu: Also, sooo schlimm ist jetzt Frankfurt auch wieder nicht. Tatsächlich wollte ich Frankfurt schon lange mal eine Chance geben. Sonst sieht man davon ja nicht viel mehr als Terminals und die Skyline von "Mainhattan" im Anflug... Da gibt's ne Spezialität namens "grüne Sauce", mit der kann man dann das Ösi-Zvieri Jausenpackerl aufmotzen Am 2.4.2022 um 15:15 schrieb JanBu: Hatte ich noch geglaubt, die Ausstellung sei dem Schaffen des Herrn Louis gewidmet, werden wir drinnen eines besseren belehrt: eine Kunstausstellung aus seiner Sammlung. Das Grauen ... Punkte – und sonst nichts. Von welcher Airline ist das schon wieder die neue Corporate Identity? Am 2.4.2022 um 15:15 schrieb JanBu: Selbstverständlich tue ich mein bestes, die Vietnamesinnen von der Zugtür wegzuzerren und von einer Bergwanderung hinunter auf die Riffelalp zu überzeugen. Frevel!!! Am 2.4.2022 um 15:15 schrieb JanBu: ... wandert man doch über Stock und Stein ziemlich nahe am Abgrund. Und genau deswegen hat man doch Helikopter erfunden, himmelherrgottnochmal!!! Am 2.4.2022 um 15:26 schrieb JanBu: Gebrauchtartikel dürfen eigentlich nicht nach Vietnam eingeführt werden und die Zollgebühren sind, sagen wir mal ... flexibel Hat hier niemand gesehen Am 2.4.2022 um 15:38 schrieb JanBu: Für Europäer ungewohnt, halten Vietnamesen bei der Arbeit immer ein Mittagschläfchen im Büro ab – das kann dann mitunter so aussehen ... Das hingegen sollte ich zumindest für mich auch mal einführen Am 2.4.2022 um 15:38 schrieb JanBu: Die Rückenlehne lässt sich in der Höhe verstellen zu einer Schlafposition, allerdings sind die Dinger für den Durchschnittsasiaten konzipiert worden und definitiv nicht für mich mit meinen 1.87 m. (@Lubeja, war da nicht was von wegen Icelandair und isländischer Orkgrösse? Wir können gerne tauschen ... ) Nee, lass mal stecken Am 2.4.2022 um 15:38 schrieb JanBu: In einer Strandbar geniessen wir den Jahreswechsel im kleinen Rahmen, was ist es doch für ein tolles 2019 gewesen – und wir hoffen, das 2020 noch viel besser sein würde. (Spoiler: ... nun ja ...) Nun, der Spoiler musste kommen und was du mir sonst so off-screen geschrieben hast, war das mit Lockdowns etc. ja ziemlich Pipifax was bei uns in CH abgelaufen ist, im Vergleich zu Vietnam. Aber aktuell sieht man doch zumindest ein paar Silberstreifen am Horizont, auch wenn noch nicht jeder dem Braten traut. Jedenfalls Gratulation zu deinem mutigen Schritt, den so wohl nur die wenigsten wagen würden! Nach Schweden oder Island könnte ich mir ja noch vorstelle, aber Südostasien? Schätze, das wäre mir vor allem zu heiss-feucht, um mich da längers wohl zu fühlen. Und wie man so hört, ging die Geschichte inzwischen ja doch noch ein Mü weiter... Und bevor du denkst, ich hätte es vergessen: Am 2.4.2022 um 15:38 schrieb JanBu: Und in Zukunft werde ich mich hüten, @Lubeja etwas von meinen Reisen oder gar einem Tripreport in Arbeit zu verraten – zumal ich dann als Antwort so etwas zurückbekomme XD Ey, du hast angefangen Bearbeitet 19. April 2022 von Lubeja Zitieren
JanBu Geschrieben 25. April 2022 Autor Geschrieben 25. April 2022 Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Seit Tagen, ach was, Wochen schulde ich dir schon ein paar hämische Kommentare, blöde Sprüche und unangemessene Bemerkungen zu diesen Trip Reports, im Plural. Oder war es doch ein Stück Lebensgeschichte? Da will ich dich nicht länger zappeln lassen Wenn ich schon per Whatsapp nachstochere dann muss ich mich nicht wundern Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Fünf Stutz ins Kässeli für schlechte Phrasen Ok gut, fair point. Dann hat sich der Spruch "der feine Herr fliegt wohl Business Class" schon längst darin häuslich eingerichtet Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Ich glaube, ich habe in meinem Island-Bericht genug durchblicken lassen, was ich von des Schweizers Lieblingsfreizeitbeschäftigung, dem Wandern, halte. Und dann das ganze auch noch als sportlicher Wettkampf? Wo bleibt da die UNO-Menschenrechtskommisson?!?!? Die haben wir auch schon längers nicht mehr bemüht Also so schlimm ist es jetzt bei mir auch nicht, und solange es einigermassen bergab geht und das Wetter stimmt bin ich dabei. Aber hast schon recht, da kann man gegenenfalls getrost über alternative Fortbewegungsmittel nachdenken ! Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Kreuz und quer? Ich hatte beim lesen zeitweise das Gefühl, dass dir bei der Planung deines Road Trips versehentlich einen Teller Spaghetti auf eine Landkarte der Schweiz gekippt ist und du dann gedacht hast: Ganz so schlimm war es nicht, es ging mehr darum etwas von der ganzen Schweiz zu sehen. Mehr Details zur Planung gerne per PN da doch etwas nerdig, das ganze Und die Mühlen kannte ich auch nicht, merci für denTipp ! Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Hm, das kommt mir irgendwie bekannt vor, dass man sich gelegentlich selbst als selbstumladender Expressgutcontainer zweckentfremdet. Affirm. Da war doch mal was mit einem vergessenen Kuscheltier elterlicherseits, und du hast den dann per KLM-Kurier nach Sizilen gebracht ... "gezwungermassen" ... ? Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Du willst mir erzählen, du hättest davon von nichts gewusst im Vorfeld? Dann bist du entweder ein schlechter Lügner oder ein mieser Spotter Nein, wirklich nicht. Ich kannte die Insel bis auf einen Tag vor dem Trip nicht einmal, aber ich gelobe feierlich besserung ! Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Oh Gott, gepriesen sei die Erfindung des Noise Cancelling Headsets - da hätte man aber vor Gericht mildernde Umstände gelten machen können, wenn das eskaliert wäre? Oder gar auf Notwehrhilfe für den armen Elsässer plädieren?!? Bin wirklich kurz davor gewesen mir einen anderen Platz zu suchen, mich dann aber entschieden einfach stumm zu leiden und mir haufenweise Filme reingezogen. Komischer Typ, was der da hingequasselt hat. Jänu. Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Da muss ich unbedingt mal mit Patrick @eldior hin, dann kann ich mich mal wieder unangebracht über die Vorteile elaborieren, nicht allzu grossgewachsen zu sein Da gehts mir mit meinen 1.87 gleich wie @eldior , dafür ist die Luft bei uns oben viel besser und reiner. Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Und? Nicht ausprobiert? Negative, da nicht hungrig und die Preise eher im oberen Segment angesetzt. Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Tatsächlich wollte ich Frankfurt schon lange mal eine Chance geben. Sonst sieht man davon ja nicht viel mehr als Terminals und die Skyline von "Mainhattan" im Anflug... Da gibt's ne Spezialität namens "grüne Sauce", mit der kann man dann das Ösi-Zvieri Jausenpackerl aufmotzen Count me in ! Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Von welcher Airline ist das schon wieder die neue Corporate Identity? Sieht wohl so aus als wären OU und SN hier auf Inspirationssuche gegangen. Meine Fresse so was einfallsloses aber auch. Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Nun, der Spoiler musste kommen und was du mir sonst so off-screen geschrieben hast, war das mit Lockdowns etc. ja ziemlich Pipifax was bei uns in CH abgelaufen ist, im Vergleich zu Vietnam. Aber aktuell sieht man doch zumindest ein paar Silberstreifen am Horizont, auch wenn noch nicht jeder dem Braten traut. Jedenfalls Gratulation zu deinem mutigen Schritt, den so wohl nur die wenigsten wagen würden! Nach Schweden oder Island könnte ich mir ja noch vorstelle, aber Südostasien? Schätze, das wäre mir vor allem zu heiss-feucht, um mich da längers wohl zu fühlen. Und wie man so hört, ging die Geschichte inzwischen ja doch noch ein Mü weiter... Jep, das ist dann Stoff für einen 2020er-Bericht, der dann noch kommt, geht dann noch ein Mü weiter . Und hast recht, was hier bei uns abgegangen ist dagegen waren die Massnahmen in der Schweiz oder EU Kindergeburtstag .. Momentan sind die Grenzen nach 2 Jahren wieder offen und wir haben stetig Fälle, aber man hört nicht mehr viel. Fleissig Maskentragen ist angesagt aber die Leute sind dessen überdrüssig geworden. Nur noch die Hardcore-Maskenträger halten sich wirlich daran. Merci vilmol für das nette Feedback, und ja so ein Schritt ist wohl nicht jedermanns Sache. Dazu gehört eine Menge Glück, Durchhaltewillen und finanzieller Sicherheit. Am 20.4.2022 um 03:38 schrieb Lubeja: Ey, du hast angefangen Zitieren
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