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Thread für Komplexität, Makroökonomik, volks-/sozialwirtschaftliche Aspekte und dgl.


Phoenix 2.0

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Am 27.5.2024 um 16:39 schrieb AnkH:

Stimmt, die Gleichberechtigung von Frauen hatte nur das Ziel, mehr Wohlstand anzuhäufen und Konsum anzukurbeln *facepalm* 

 

Das Thema ist etwas komplexer und kann nicht in einem Posting so ohne weiteres dargelegt werden; um Zusammenhänge zu erkennen, muss man sich in mehrere Bereiche einarbeiten - es gibt da keinen Shortcut!

 

Johannes

 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Urs Wildermuth
vor 23 Stunden schrieb AnkH:

Stimmt, die Gleichberechtigung von Frauen hatte nur das Ziel, mehr Wohlstand anzuhäufen und Konsum anzukurbeln *facepalm* 

 

Nö. Aber es war die logische Konsequenz davon. Und leider auch, dass heute doppelverdienen praktisch zum muss wird, weil ein Gehalt allein kaum mehr ausreicht um die steigenden Kosten zu meistern. Was dann halt auch wieder dazu führt, dass eine völlig neue "Industrie" mit der Kinderbetreuung ins Leben gerufen wurde, was früher kaum notwendig war, da in der "normalen" Familie eben meist nur einer arbeitete.

 

Die Gleichberechtigung war überfällig und ist ja nach wie vor in gewissen Teilen ein "work in progress" heisst nicht voll erreicht. Und sie steht auch nirgends zur Diskussion, im Gegenteil.

 

Natürlich hat sie aber auch dazu geführt, dass sich das Arbeitsumfeld massiv verändert hat, was halt heute mehr oder weniger dazu führt, dass in den meisten Familien beide Elternteile arbeiten und auch dass sich viele Leute von vorneherein gegen eine Familie entscheiden und lieber arbeiten. Andererseits entsteht auf Leute, die lieber in den konventionellen Funktionen aufgehen ein grosser Druck, sowohl finanzieller Art als auch gesellschaftlicher.

 

 

 

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich bleib dabei: Die scheinbar so erfolgreiche "Gleichberechtigung" war mehr ein Nebenprodukt, welches mal als moralisches und progressives Hauptmotiv "verkaufen" konnte, während man im Hintergrund vorrangig die Skalierung der Produktion, des Konsum u. dgl. verfolgte, um weiteres Wachstum sicherzustellen.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Das sind von den Frauen hart erkämpfte Gleichberechtigungen. Sei es das Wahlrecht, oder in einer Ehe ein eigenes Konto führen zu dürfen. Auch in einer Ehe arbeiten gehen zu dürfen. Sich nicht in einer Ehe vergewaltigen lassen zu müssen. Das ist alles noch nicht so lange her.

Die Gleichberechtigung ist oft nur möglich durch eine finanzielle Unabhängigkeit der Frauen und freie Berufswahl, Bildung.  Ohne die Frauen in der Berufswelt gäbe es hier einen sofortigen Zusammenbruch der Gesellschaft. Heute sind Pilotinnen selbstverständlich. Das findet doch jeder gut diese Entwicklung.

 

Das sind alles bekannte Sachen. In einer Demokratie muss man ja auch Gleichberechtigungen schaffen. Man braucht sich nur einige Länder anzusehen, wo

Frauen wie Leibeigene behandelt werden. Das geht nur in bestimmten "Systemen". Wo meist die Religion das Sagen hat.

 

 

 

 

Bearbeitet von LS-DUS
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vor 18 Stunden schrieb LS-DUS:

...................

Das sind alles bekannte Sachen. In einer Demokratie muss man ja auch Gleichberechtigungen schaffen. Man braucht sich nur einige Länder anzusehen, wo

Frauen wie Leibeigene behandelt werden. Das geht nur in bestimmten "Systemen". Wo meist die Religion das Sagen hat.

...............

Auch in Russland wurde während der Gorbatschow/Jelzin Aera ein Gesetz erlassen, das Gewalt in der Ehe unter Strafe stellte. W. Putin sah das naturgemäß anders, und hat das Gesetz, das das Individuum  schützt,  schnell wieder einkassiert.

 

Seitdem kursiert dort der sarkastische Witz:

 

Eine verzweifelte Frau kommt auf das Polizeirevier und bittet um Hilfe: "Mein Mann schlägt mich, und will mich umbringen!....." . Der diensthabende Polizist sieht kurz auf und sagt: "Was wollen Sie? Sie können ja immer noch reden und laufen. Gehen Sie nach Hause, und kommen Sie wieder, wenn sie tot sind....."

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Am 28.5.2024 um 16:03 schrieb Urs Wildermuth:

Andererseits entsteht auf Leute, die lieber in den konventionellen Funktionen aufgehen ein grosser Druck, sowohl finanzieller Art als auch gesellschaftlicher.

Das ist ein wichtiger Punkt. Wie in der Volkswirtschaft ist auch in der Familie eine Arbeitsteilung effizienter. Gehen beide Elternteile je 50% arbeiten, verdienen sie nicht soviel wie wenn ein Elternteil 100% arbeitet. Ganz einfach, weil sie erstens weniger verantwortungsvolle Jobs kriegen, und selbst wenn, sich nur halb so lange ihrer Berufung widmen. Ein 50% Pilot ist am Ende des Lebens eben nur halb so flugerfahren wie ein 100% Pilot.


Das Resultat ist in erster Ordnung, ceteris paribus, dass Haushalte bei gleichem Gesamtpensum weniger verdienen und übrigens auch die Küche schlechter geführt wird, weil nun jeder alles macht und keiner sich auf sein Fachgebiet wirklich spezialisiert. 

 

Darauf folgt zwangsläufig, dass pro Haushalt mehr gearbeitet werden muss um schon diesen Rückstand aufzuholen. Spätestens beim zweiten Kind kann man das Zweiteinkommen gleich an die Kinderbetreuung durchreichen, und beim dritten Kind muss die Grossmutter 2 Tage pro Woche einspringen weil die Kita unbezahlbar wird. Kollegen von mir haben 3 Kinder, 57'000.- CHF für Kinderbetreuung pro Jahr. Es braucht also die Kräfte von 3-4 Personen, damit dieser Haushalt funktioniert.

 

Ich glaube an die Gleichberechtigung und Chancengleichheit, aber in voller Konsequenz ausgelebt hat auch sie einen Preis. Man kommt als double income Paar mit Kindern sofort auf 16h Auslastung pro Tag; der Rest ist fürs Schlafen und Rasen mähen, ausser man hat noch eine Reinigungskraft angestellt. Früher selten, aber heute auch beim Pöbel wie mir anzutreffen, weil wir zu Stosszeiten (nicht falsch verstehen) einfach keine Zeit mehr hatten, aber dafür kam wenigstens Geld rein. Trotz Abzug aller Zusatzkosten bleibt natürlich schon mehr Geld übrig, keine Frage. Die Unternehmen freut es noch mehr, da sie mehr Fachkräfte aus dem gleichen Pool herausholen können, und das ohne die sekundären Kosten wie Kita und dergleichen zu tragen. Familienplanung in der Schweiz ist halt Privatsache, Kinder sind in erster Linie ein millionenteures Ego-Projekt, so hat es unser Wirtschaftsblatt NZZ mal geschrieben.

 

Das Problem ist nun, dass sich die Wirtschaft und auch die Preise auf diese neue double Income Kaufkraft eingestellt haben. Wir reissen uns den Arsch auf und verdienen pro Haushalt mehr, aber mit der flächendeckend steigenden Kaufkraft steigt eben auch das Preisniveau. Früher waren Double Incomes die Könige, heute ist es das neue Normal und der Single Income Haushalt das neue arm. Überspitzt gesagt. Und es gibt kein zurück mehr. Wer jetzt noch zu einem single income Familienmodell zurück will, kann sich das je nach Region kaum mehr das leisten, was früher gang und gäbe war.

 

Der gesellschaftliche Druck ist natürlich auch da, wie immer wenn man von der gesellschaftlichen Norm abweicht. Eine Familie, die eine traditionelle Arbeitsteilung lebt, muss ein gesundes Selbstbewusstsein haben. Denn ringsherum im Quartier machen beide Elternteile Karriere und stellen gut gemeinte aber unangenehme Fragen, wie zB was denn "ihr beide" so beruflich macht, wann die Mutter wieder gedenkt einzusteigen und so. Da kann man schon mal ein schlechtes Gefühl dabei kriegen.

 

Bearbeitet von Hotas
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Sehr interessante Studie 🖕:

Kulminiert u.a. in dem Satz

"Kinder sind in erster Linie ein millionenteures Ego-Projekt"

 

Wie soll man das verstehen🙃, wenn "Geringverdiener" und die ganzen mittellosen Flüchtlinge weiterhin Kinder in die Welt setzen?

Das Gefälle wird immer größer;  die Diskrepanzen und die soziale ✂️ öffnen sich immer weiter.

 

Gruss Richard

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Habe den Artikel ausgegraben, manchmal bin ich selber erstaunt ab meinem Erinnerungsvermögen😄

Kinder sind ein Ego-Projekt | NZZ

 

Nach Ansicht dieser Erbsenzähler kosten ja Kinder, aber im Wesentlichen sind es ja Opportunitätskosten für die Zeit die man sich nicht "gewinnbringenden" Lebensinhalten widmen kann (ich hoffe ihr versteht die Ironie in meinem Subtext).

 

Es kommt wie überall auf den Flight Level an, aus dem man die Dinge betrachtet. Wenn ich alleine kinderlos bleibe, dann ist das für mich natürlich zeitlich und finanziell ein Vorteil. Volkswirtschaftlich ist es aber anders.

 

Man stelle sich mal den Extremfall vor, niemand hätte Kinder. Für eine Generation lang wären wir alle steinreich und hätten Zeit ohne ende, jeder hat sich 3 Millionen für die Rente angespart... -und plötzlich merken alle im Altersheim, dass niemand mehr da ist der einen pflegt, der die Strassen unterhält, der die Produkte produziert, der die Rentner in die Ferien fliegt. Zusammenbruch. Ich will dann den NZZ Autor fragen, ob er bei seinem Artikel bleibt.

 

Wir sind ja mit unseren Fertilitätsraten auf dem Weg dorthin; wir sind eine reiche Generation (weil wenige Kosten für Kinder) und wissen gleichzeitig dass die Party bald vorbei ist wenn kein Kindernachschub von innen oder von aussen kommt. 

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vor 16 Stunden schrieb Hotas:

Kollegen von mir haben 3 Kinder, 57'000.- CHF für Kinderbetreuung pro Jahr.

 

Da sollte auch der Staat mehr Angebote anbieten bei der Kinderbetreuung und mehr Kosten übernehmen. Was sollen Alleinerziehende machen? Das ist auch im Sinne vom Staat wenn Kinder geboren werden. Die zahlen

auch wieder Steuern nach der Schule oder Ausbildung. Das sollte kein Thema nur für Wohlhabende sein, Kinder zu bekommen. 

 

vor 16 Stunden schrieb Hotas:

Ich glaube an die Gleichberechtigung und Chancengleichheit, aber in voller Konsequenz ausgelebt hat auch sie einen Preis

 

Zumindest kann sich jeder das so aussuchen, wie es für die Familie und finanziell am besten ist. Hier in D. geht es auch immer mehr in Richtung Teilzeit.  Eben auch für die Familie mehr da zu sein und wegen der Freizeit (Erholungszeit). Sich mit der Familie zu beschäftigen hat heute mehr Wert, als noch 10 Überstunden zu machen.

Der Wunsch nach Teilzeit ist auch oft eine Antwort auf die zunehmende Arbeitsbelastung. Vor allem in bestimmten Berufen. Bei Lehrern, Erziehern, Pflegern und Sozialberufen. Aber auch Ärzte machen das. Da muss man schon weniger arbeiten um seine Arbeitskraft zu erhalten. Natürlich auch immer eine Frage des Geldes das machen zu können.

 

Bearbeitet von LS-DUS
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  • 1 Monat später...

Unglaublicher Rechtsruck in ganz Europa. Erst die EU-Wahl. Jetzt in Frankreich über 30% der Stimmen. Das kann zu extremen Spannungen führen. Migranten gegen Rechte. In den Niederlanden, in Österreich. In Deutschland bei den nächsten Landtagswahlen. Das ist unglaublich, was da passiert. 

Den Franzosen scheint alles egal zu sein? Die EU, der Euro (?). 

 

Das ist sehr besorgniserregend. Wenn die Vernunft nicht mehr siegt, dann kann das übel enden. Und gerade Europa mit seiner Geschichte. Auch mit seiner demokratischen Geschichte. Auch mit den Kriegen. 

 

Wenn D. nicht mehr als solvent angesehen wird, dann ist der Euro Geschichte. Aber dann wird auch in so Ländern wie Frankreich die Armut ausbrechen. 

An dem eigenen Ast zu sägen kann sich verheerend auswirken. 

 

2024 kann sehr negativ in die Geschichte eingehen. Da kommen ja nur noch schlechte Meldungen. 

 

Bearbeitet von LS-DUS
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Rechtsruck ja, aber noch kein Grund zur Veranlassung.

 

Le Pens Partei RN (Rassemblement national) ja mit 29% nur relativ stärkste Partei. Fast gleichauf mit 28% ist die Union de la gauche - also die Linkspartei (die schalten sich also 1:1 aus). Dahinter kommt Macrons Partei mit 20% Anteil, und noch andere Parteien die nicht alle mit der RN zusammenhalten. In der Schweiz ist die rechtskonservative SVP ja mit noch grösserem Abstand stärkste Partei, aber das heisst noch lange nicht, dass sie durchregieren können.

 

Zweitens ist es ja die Korrektur, die sich gefühlt alle hier im Forum seit Jahren schon herbeigewünscht haben. Keine Ahnung warum jetzt auch wieder nicht gut ist? Wir haben doch hier seitenweise geschrieben darüber dass sich die EU, allen voran Deutschland, mit seiner EU- / Klima- und Migrationspolitik abschafft oder?

 

Es ist doch das ganz normale, korrigierende demokratische Moment das hier einsetzt. Leute sind nicht happy, leute wählen anders. Normaler geht schon fast gar nicht.

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Geschrieben (bearbeitet)

@Lothar: Tief durchatmen!

 

Macron hat das Ganze wohl nicht so emotional entschieden, wie viele meinen. Ich denke, er opfert nun die Regierung seiner Partei für die "linke Front". Es ist nur die krassere Version dessen, was Merkel in Bezug auf die Ampel getan hat. Reine Taktik! 

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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vor 29 Minuten schrieb Hotas:

Zweitens ist es ja die Korrektur, die sich gefühlt alle hier im Forum seit Jahren schon herbeigewünscht haben

 

Eine Korrektur wäre auch so wie in Dänemark möglich. Zumindest wenn demokratische Parteien handlungsfähig sind und Probleme nicht verschweigen, sondern angehen und nicht den Rechten überlassen. 

Hier hat die SPD noch 12%, auch weil der Bundeskanzler völlig unfähig ist. 

Da gibt es schon Ideen mit Drittstaaten Lösungen, die man auch über die Uno regeln könnte, also mit Kontrolle und Förderprogrammen für diese Drittstaaten. 

Asyl ist dann nur noch über legale Wege möglich, per Antrag, und nicht per illegalen Grenzübertritt. 

Grenzen der Humanität ist ein schwieriges Thema. Aber wenn wir keine Grenzen setzen, geht der Rechtsstaat und die Demokratie vor die Hunde. 

Dann wird von den Rechten erst die Gerichtsbarkeit unterwandert, dann die freie Presse. Das muss doch alles nicht sein. 

Auch ein demokratischer Rechtsstaat kann und muss Grenzen setzen. 

 

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Am 1.7.2024 um 21:08 schrieb LS-DUS:

Dann wird von den Rechten erst die Gerichtsbarkeit unterwandert, dann die freie Presse. Das muss doch alles nicht sein. 

 

Mit Verlaub, aber wenn wir von Deutschland sprechen, dann frage ich mich, welche "freie Presse" Du meinst! 😜

Und bitte mich nun nicht, hier Quellen und Beweise anzuführen - ich poste hier im Forum seit Jahren über den Niedergang der "freien Qualitätsmedien".

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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vor 21 Minuten schrieb Phoenix 2.0:

Mit Verlaub, aber wenn wir von Deutschland sprechen, dann frage ich mich, welche "freie Presse" Du meinst!

 

Die öffentlich-rechtlichen sind hier politisch gefärbt. Die sind nach Ländern unterteilt wie BR, WDR, HR usw. 

Aber es gibt trotzdem die Möglichkeit, auch durch viele andere Quellen, sich seine Meinung zu bilden. 

Die NSDAP hatte auch mal nur 30% und man dachte, die zerlegen sich selber, wenn sie in der Regierung sind. Daher ist sowas in D. schon anders, als in einigen anderen Ländern. Hier gibt es zum Glück keine Massenarmut oder Arbeitslosigkeit. 

Aber da braucht nur der Euro hops gehen und soziale Unruhen sind möglich. 

Auch in Frankreich kann es schnell zu Unruhen kommen, wenn Teile der Bevölkerung gegeneinander aufgehetzt werden. Aber es gibt noch 70% andere Wähler. 

Bei drohenden Wohlstandsverlusten wählen die Wähler leider oft emotional. 

 

Frankreich ist dazu grenzwertig überschuldet. Wenn Länder unregierbar werden, dann gute Nacht. 

Man sehnt sich fast in die 80 iger zurück. Da gab es "nur" saueren Regen und den kalten Krieg. Und Tschernobyl. 

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Lothar, alles ok deine Szenarien, aber das was heute draussen passiert sieht anders aus:

 

https://www.nzz.ch/der-andere-blick/gewalttaetiger-protest-in-essen-die-afd-hat-das-recht-auf-einen-parteitag-ld.1837505
 

Zitat

 

Der gewalttätige Protest gegen den AfD-Parteitag ist kein Anlass zur Freude, sondern ein Armutszeugnis für die deutsche Demokratie. [..]

Man stelle sich vor, Zehntausende würden versuchen, einen Parteitag der Grünen zu verhindern. Niemand würde von einem «starken Zeichen» für die Demokratie sprechen. Aber wenn es «gegen rechts» geht, dann ist in Deutschland so gut wie alles erlaubt.

 


Ist ja ok mit wehret den Anfängen und so weiter, ich weiss wie du es meinst, aber ich glaube die deutsche Polit- und Presselandschaft hat hier seit längerem den Kompass verloren bzw. ist auf einem Auge blind geworden.

Bearbeitet von Hotas
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Am 1.7.2024 um 21:54 schrieb Phoenix 2.0:

 

Mit Verlaub, aber wenn wir von Deutschland sprechen, dann frage ich mich, welche "freie Presse" Du meinst! 😜

Und bitte mich nun nicht, hier Quellen und Beweise anzuführen - ich poste hier im Forum seit Jahren über den Niedergang der "freien Qualitätsmedien".

 

Dieses Argument hört man immer wieder, so richtig nachvollziehen kann ich es trotzdem nicht. "Freie Presse" heisst doch auch, der einzelne Journalist ist komplett "frei" in Bezug darauf, was er publizieren möchte. Wenn man mit "frei" aber die Medienlandschaft als Ganzes betrachtet und mit "frei" eine komplett politisch unabhängige Medienlandschaft meint, tja, dann gibt es die wohl nicht. Da frage ich mich aber: gab es denn die je? Ist nicht jede Gesellschaft in irgend einer Form geprägt und Medien versuchen jeweils einfach, ihr Klientel zu bedienen? Wenn also alle "Presse" ins selbe Horn bläst, kann man dahinter natürlich gleich iwas riechen (Think Tanks und NGOs...) oder sich fragen, warum das so ist... 

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vor 9 Stunden schrieb AnkH:

Freie Presse" heisst doch auch, der einzelne Journalist ist komplett "frei" in Bezug darauf, was er publizieren möchte.

 

letzendlich gibt es da kaum eine Objektivität, weil ja der Journalist selber geprägt ist von Meinungen, von seiner Sozialisation. Natürlich wird man beim Bayerischen

Rundfunk als Moderator nicht weit kommen, wenn man dort nur linke Meinungen positiv ins Bild setzt. Es gibt also personelle und äußere Faktoren.

Aber frei ist ja auch, man kommt nicht ins Gefängnis wenn man seine Meinung mitteilt oder auch Fehlverhalten von Politikern anspricht. Auch gibt es hier unendlich viele Quellen an Informationsmöglichkeiten.

Aber es gibt in D. schon merkwürdige Tendenzen bestimmte Sachverhalte nicht anzusprechen, oder vor der EU Wahl die AFD wie eine Sau durchs Dorf zu treiben.

Das sind schon sehr auffällige Sachen.

Es bringt nichts den Gegner anzugreifen, man muss sich mit den Gründen auseinandersetzen und die Probleme ansprechen. Sonst wird man als Partei die Mitte der Bevölkerung nicht erreichen.

 

Bearbeitet von LS-DUS
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vor 30 Minuten schrieb LS-DUS:

Es bringt nichts den Gegner anzugreifen, man muss sich mit den Gründen auseinandersetzen und die Probleme ansprechen.  

 

 

Schön wärs. Auch lustig, wie man gerade das AFD angreifen verteufelt, während AFD und ihre Counterparts in den anderen Staaten fast ausschliesslich Politik damit betreiben, für irgendwas einen Schuldigen direkt zu benennen und an den Pranger zu stellen. Man muss sich nur schon hier zu Gemüte führen, wie über grüne Politik geschrieben wird... Grüne und deren Partei nicht angegriffen? Hmmm...

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Die AFD profitiert ja nur von der Schwäche der Regierungsparteien, seit 2015 bestimmte Probleme nicht anzusprechen oder darauf zu reagieren. Die AFD war ursprünglich eine Partei gegen den Euro. Wer kennt schon das Parteiprogramm der AFD? Man wählt die wegen einer bestimmten Haltung oder aus Protest. In der AFD gibt es natürlich auch ernstzunehmende Politiker. Aber leider auch Parteimitglieder, wo man sich größere Sorgen machen muss. Wie man so eine Partei völlig bedeutungslos machen kann, haben die Sozialdemokraten in Dänemark bewiesen. Und die haben nicht die Partei  angegriffen, sondern sich dem Thema angenommen.

 

 

 

 

 

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Am 3.7.2024 um 09:06 schrieb AnkH:

... oder sich fragen, warum das so ist... 

 

Das hierin (wahrscheinlich) schlummernde Argument, dass ALLE Mittel recht sein müssen dürfen, um mit vereinten Kräften eine "feindliche Übernahme" durch Rechts zu verhindern, ist m.E. eben genau das Problem. Es schüttet das Kind mit dem Bade aus, und das realisieren immer mehr - trotz, oder eben gerade wegen dieser einseitigen Berichterstattung in den ÖRR-Medien sowie SPIEGEL, ZEIT, SDZ und dgl.

 

Dass es zu einem "großen rechten Durchbruch" in Europa kommt, halte ich allerdings immer noch für unwahrscheinlich. Nirgends scheint - trotz relativer Wahlgewinne hüben wie drüben - eine absolute Mehrheit in Reichweite, und die brauchen sie wohl, weil - zumindest angeblich - niemand koalieren will. Die Niederlande waren hier jedoch eine Überraschung. Mal schauen, wie Frankreich wählt und danach reagiert. Das wird u.U. ein Zündfunke für ganz Europa, vor allem wenn die Rechten gewännen. Dann gäbe es wohl "Solidaritäts-Ausschreitungen" am ganzen Kontinent. Was umgekehrt geschehen wird, wird auch interessant. Manche sehen vor ihrem geistigen Auge wohl schon die "Glatzen", Hooligans und Neonazis aufmarschieren...

 

Gruß

Johannes 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Das Problem ist, dass die rechten Parteien aus der Problematik der Zuwanderung immer (!) Kapital schlagen können und den einfachen Leuten einfache "Lösungen" anpreisen. Sieht man ja auch hier im Forum, im Endeffekt geht es immer wieder nur um diesen einen Aspekt. Nur, dass die rechten Parteien in der Realität genau gar kein Interesse haben, dass die Zuwanderung eingeschränkt wird, das können (und wollen?) ihre Wähler nicht verstehen und DAS bringt mich regelmässig aus der Fassung, zur Verzweiflung oder macht mich schlicht sprachlos. Und ja, absolut richtig: die anderen Parteien scheinen teilweise nicht "zuzuhören", was den Eindruck erwecken kann, dass sie an den Bürger vorbeipolitisieren. Meiner Meinung nach DAS grosse Problem der linken Parteien: sie erreichen ihre Wähler nicht mehr. 

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Urs Wildermuth
Am 3.7.2024 um 23:13 schrieb Phoenix 2.0:

Fazit: Mich wundert mittlerweile, wie man sich wundern kann, dass Rechts überall am aufsteigenden Ast scheint!

 

Guck mal nach England. Dort wurde die konservative Regierung und die Tory Partei, die u.a. den Brexit in ihrem Ausweis hat, gerade in Grund und Boden abgewählt. In Frankreich passiert wohl gerade das Gegenteil, dort dürfte Marine LePen am Ziel ihrer Träume sein und wohl beim nächsten Präsidentenwahlkampf als Favoritin ins Rennen steigen.

 

Mit anderen Worten: Momentan hat von den meisten Regierungen kaum irgendeine den Leistungsausweis den die Wähler mit einer Wiederwahl goutieren, Fehlleistungen werden gnadenlos abgestraft. Die Engländer mussten zur Kenntnis nehmen, dass sie wohl den grössten Bock der kürzeren Europäischen Geschichte geschossen hatten mit dem Austritt aus der EU und haben die Akteure dieses Debakels nun krachend rausgeworfen. Genau so wird es wohl der Ampel gehen, wobei dort Gelb ja immer irgendwo wieder unterkommt, mal links mal rechts. Dafür geht der Präsident des Landes, das gerade den EU Vorsitz hat, mal kurz bei Putin Kaffee trinken. Und in den USA geben sich zwei Greise auf die Birne bis wohl einer davon ins Gras beisst. Und in Bulgarien besteht seit über 3 Jahren keine Regierung mehr, weil die Parteien so zerstritten sind, dass bereits 5 mal neu gewählt werden musste....

 

Inzwischen übt sich das brave Volk vor dem Fernseher in Nationalismus und schwenkt Fähnchen zu Europameisterschaft und ESC...

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Am 4.7.2024 um 09:34 schrieb AnkH:

und den einfachen Leuten einfache "Lösungen" anpreisen. Sieht man ja auch hier im Forum, im Endeffekt geht es immer wieder nur um diesen einen Aspekt.

 

Das werden keine einfachen Lösungen sein. Es geht nicht um Ausländerfeindlichkeit. Es geht um Begrenzung illegaler und unkontrollierter Zuwanderung. Migration ist für jedes Land sehr wichtig und eine Bereicherung. Nur muss man für Migration auch genug Schulen, Kindergärten, Wohnungen usw. haben. sonst ist keine gelungene Integration möglich.

Einen Kontrollverlust an der Grenze bzw. bei der Zuwanderung wird hier die Mittelschicht nicht hinnehmen. Die Ampel scheint fast unfähig zu sein da Regeln einzuführen.

 

Also es geht nicht um Fremdenhass sondern um ein vernüntiges Miteinander mit gemeinsamen Werten (Verfassung, Rechtsstaat). In der Regel klappt das auch gut.

Nur darf die Stimmung nicht umkippen wegen Kontrollverlusten. Jedes Land hat nur begenzte Kapazitäten jährlicher Aufnahmemöglichkeiten. Die muss man resprektieren.

 

Selbst die Migranten hier fordern solche Grenzen der Einwanderung. Die schütteln mit dem Kopf und können das nicht glauben, was hier in D. passiert. Hier gibt es keine Regeln.

Selbst Menschen ohne Bleibrecht können hier bleiben. Ein sehr schwieriges Thema aber es bringt nichts das zu ignorieren. Sonst hat die AFD bald 40% Stimmanteil.

 

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