FalconJockey Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April Dieser "Angriff" des Iran auf Israel war doch nur dazu gedacht, das Gesicht zu wahren. Ewig konnte sich das Regime es nicht gefallen lassen, dass ein hochrangiges Mitglied ihres Militärs nach dem anderen von den Israelis oder Amis weggehauen wird. Sonst würde man ja komplett Schwäche vor dem eigenen Volk zeigen, vor dem man zumindest unterschwellig Angst hat. Die Israelis wussten genau, was da in Gaza vor sich ging, der Geheimdienst hat es entweder nicht ernst genommen oder nicht an die Leute weitergereicht, die es besser beurteilen konnten. War doch bei 9/11 der gleiche Mist: Die Geheimdienste hatten konkrete Hinweise, aber sie wurde nicht weitergetragen. Sonst hätte man diese Amateure vorher einkassieren können und nichts wäre passiert. 3 1 Zitieren
Dierk Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April (bearbeitet) vor 21 Minuten schrieb FalconJockey: Dieser "Angriff" des Iran auf Israel war doch nur dazu gedacht, das Gesicht zu wahren. Ewig konnte sich das Regime es nicht gefallen lassen, dass ein hochrangiges Mitglied ihres Militärs nach dem anderen von den Israelis oder Amis weggehauen wird. Sonst würde man ja komplett Schwäche vor dem eigenen Volk zeigen, vor dem man zumindest unterschwellig Angst hat. Die Israelis wussten genau, was da in Gaza vor sich ging, der Geheimdienst hat es entweder nicht ernst genommen oder nicht an die Leute weitergereicht, die es besser beurteilen konnten. War doch bei 9/11 der gleiche Mist: Die Geheimdienste hatten konkrete Hinweise, aber sie wurde nicht weitergetragen. Sonst hätte man diese Amateure vorher einkassieren können und nichts wäre passiert. Rein theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit, dass die Information weitergereicht wurde, aber aufgrund von Fehleinschätzungen weiter oben beerdigt wurde, oder dass die Information weitergereicht wurde, man sie aber an höherer Stelle entschieden hat, nichts zu unternehmen um einen guten Grund zu haben, mit aller Härte zu antworten. Bearbeitet 16. April von Dierk Zitieren
Hotas Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April (bearbeitet) Unabhängig davon ob eine hidden Agenda dahinter ist: Unterhalb der Kriegsschwelle oder in einem asymmetrischen Szenario vermute ich einfach a priori mehr Möglichkeiten, vom Überraschungsmoment Gebrauch zu machen (und davon überrascht zu werden). Im jüngsten Angriff hingegen nahm der Iran den offenen Kampf auf gegen die 4 schlagstärksten westlichen Streitkräfte, in einem klassischen Szenario. Dies gegen Israel, das jahrelange Erfahrung in der Raketenabwehr hat und auch Versuchen zur Übersättigung der Raketenabwehr immer wieder stand hielt. Auch die Erfahrungen aus dem Ukrainekrieg trugen dazu bei, dass die westliche Flugabwehr bestens auf die Drohnen- und Raketenangriffe, ihre Signaturen und Flugprofile etc. eingestellt war. Aber 300 Flugkörper zu 99% mit einer koordinierten (!) Abwehr mit Flugzeugen aus 4 Streitkräften und Flugabwehrraketen herauszunehmen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen, darüber kann man schon staunen. Technisch, taktisch und auch organisatorisch war hier sicher die erste Mannschaft im Spiel. Als Erfolglos würde ich diesen Vergeltungsangriff allerdings nicht bezeichnen. Die Tötung eines Generals kostete den Westen 1.5 Milliarden, und wahrscheinlich ist der Iran sogar noch froh darüber, dass er trotz grossem Feuerwerk am Himmel (Gesichtswahrung) kein Inferno am Boden (Eskalationsgefahr) angerichtet hat. Bearbeitet 16. April von Hotas 2 2 Zitieren
Gulfstream Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April vor 41 Minuten schrieb Dierk: Rein theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit, dass die Information weitergereicht wurde, aber aufgrund von Fehleinschätzungen weiter oben beerdigt wurde, oder dass die Information weitergereicht wurde, man sie aber an höherer Stelle entschieden hat, nichts zu unternehmen um einen guten Grund zu haben, mit aller Härte zu antworten. Ist es nicht so, dass solche Entscheide enorm herausfordernd sind und man die Wahrheit im Nachhinein besser verträgt, weil passiert und dann die Ausreden parat hat? Und man daher Informationen entsprechend beurteilt (der Wahrheitsgehalt ist ja immer fraglich). Keiner von uns musste je einen Angriff oder einschneidende Aktion befehlen (gehe ich mal davon aus). Sollten wir nicht unterschätzen, da schaut man schon mal weg, redet schön, hofft oder was immer. Denn diejenigen, welche sowas entscheiden müssen, sind idR Politiker und wollen wieder gewählt werden. Rauchende Krater passen da nicht so ins Bild. Das Problem bei diesem Konflikt ist, dass die Rache aus Religionsgründen gerächt werden muss und dann die Rache der Rache wieder gerächt. Wenn die Entscheider das nicht unterbrechen können/wollen, wird's lauschig.... Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 16. April Autor Geschrieben 16. April (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb FalconJockey: Die Israelis wussten genau, was da in Gaza vor sich ging, der Geheimdienst hat es entweder nicht ernst genommen oder nicht an die Leute weitergereicht, die es besser beurteilen konnten. War doch bei 9/11 der gleiche Mist: Die Geheimdienste hatten konkrete Hinweise, aber sie wurde nicht weitergetragen. Sonst hätte man diese Amateure vorher einkassieren können und nichts wäre passiert. Wenn ich das schreibe, kommen die "Krähen" und picken mir die Augen aus... - "VT-Großalarm"... Gruß Johannes Bearbeitet 16. April von Phoenix 2.0 2 Zitieren
Hotas Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April Unsereins wittert halt nicht immer und überall eine hidden Agenda. Andreas hat sein Kontingent nur noch nicht ausgeschöpft. 2 Zitieren
LS-DUS Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April (bearbeitet) Zum Thema Volkswirtschaftliche Aspekte. Vor Jahren wäre so eine Meldung noch undenkbar gewesen. Bayern versucht jetzt den Bierkonsum auf Volksfesten zu schützen. Bayern beschließt Kiff-Verbot für Volksfeste und Biergärten vor 3 Stunden schrieb FalconJockey: Die Israelis wussten genau, was da in Gaza vor sich ging, der Geheimdienst hat es entweder nicht ernst genommen oder nicht an die Leute weitergereicht, die es besser beurteilen konnten. wohl auch ein Grund einiger Machthaber den Krieg zu verlängern, um eine Aufarbeitung zu verzögern. Es sollen damals gezielt Bodentruppen nach Norden (Grenze Libanon) beordert worden sein, weil man da eher Probleme vermutet hat. Bisher gab es in der Sache nur ein Bauernopfer. Sich auf diesen Zaun zu verlassen erscheint doch recht naiv. Vorher gab es die Demonstrationen wegen der Einschränkung der Rechte von Richtern bzw. dem obersten Gericht. Da war das Land schon gespalten. Viele sehen da keine Verhältnismäßigkeit mehr, was in Palestina passiert. Selbst die USA nicht mehr. Da ist ein enormes Pulverfass vorhanden in der Gegend. Iran wird vermutlich in der Lage sein eigene Atombomben herzustellen. Bearbeitet 16. April von LS-DUS Zitieren
reverser Geschrieben 16. April Geschrieben 16. April vor 6 Stunden schrieb Hotas: Aber 300 Flugkörper zu 99% mit einer koordinierten (!) Abwehr mit Flugzeugen aus 4 Streitkräften und Flugabwehrraketen herauszunehmen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen, darüber kann man schon staunen. Technisch, taktisch und auch organisatorisch war hier sicher die erste Mannschaft im Spiel. Zitat Zielschleppwinde / Luft-Luft-Zielschlepper anyone? Sehr aufwändiges und kosten-intensives Verfahren um Abschüsse von feindlichen Flugkörpern mit Ködern dieser Art zu trainieren. Hier in diesem Fall (Iran) gab es die Möglichkeit, solche Übungen, ohne "decoys" unter realistischen Umständen, und in Anbetracht des sich rapide verändernden technischen Knowhows "on the spot" abzuhalten. Die Resultate werden minutiös ausgewertet und fliessen in künftige strategische Planungen ein. Gruss Richard Zitieren
Hotas Geschrieben 17. April Geschrieben 17. April Unbedingt lesen, bevor der höchst interessante Artikel mit einer Paywall belegt wird: Laut einer Rekonstruktion der NZZ wurde am Sonntag wirklich alles aufgeboten, was man in der Gegend hatte. Die alliierte Präsenz und Einsatzbereitschaft in der Golfregion ist schon beeindruckend. Hollywood hat in "Transformers" jedenfalls nicht übertrieben, als 5 Minuten nach einem Telefonat des Soldaten ein Strike Package die Wirkmittel lieferte, um es mal unspektakulär auszudrücken. Allerdings -und das spricht sehr für Andreas' Beitrag oben- hat der Iran das bemerkenswert früh und detailliert angekündigt. Man darf also daraus schliessen, dass sie den Alliierten die Chance (und Scheissarbeit) gegeben haben, das Feuerwerk kontrolliert abbrennen zu lassen. Zitieren
Dierk Geschrieben 17. April Geschrieben 17. April vor 36 Minuten schrieb Hotas: Unbedingt lesen, bevor der höchst interessante Artikel mit einer Paywall belegt wird: Laut einer Rekonstruktion der NZZ wurde am Sonntag wirklich alles aufgeboten, was man in der Gegend hatte. Die alliierte Präsenz und Einsatzbereitschaft in der Golfregion ist schon beeindruckend. Hollywood hat in "Transformers" jedenfalls nicht übertrieben, als 5 Minuten nach einem Telefonat des Soldaten ein Strike Package die Wirkmittel lieferte, um es mal unspektakulär auszudrücken. Allerdings -und das spricht sehr für Andreas' Beitrag oben- hat der Iran das bemerkenswert früh und detailliert angekündigt. Man darf also daraus schliessen, dass sie den Alliierten die Chance (und Scheissarbeit) gegeben haben, das Feuerwerk kontrolliert abbrennen zu lassen. Nächstes Mal den Beschuss mit 300 Flugkörpern bitte ordentlich via NOTAM ankündigen. Das war ein erweitertes "War game", das über das von gewissen Ländern bekannte Testen der Response time hinausging. Eigentlich eine eindeutige Kriegserklärung. Gehört aber in der Region offenbar zu den üblichen gegenseitigen "Ohrfeigen". Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 19. April Autor Geschrieben 19. April (bearbeitet) Das "Perpetuum Mobile" der Nahost-Gewalt dreht sich weiter. Interessanterweise will Iran wohl auf einen folgenden Gegenschlag verzichten. Das läßt jenen für viele wohl nun"vernünftiger" dastehen, als Israel. Gruß Johannes Bearbeitet 16. Juni von Phoenix 2.0 1 Zitieren
LS-DUS Geschrieben 19. April Geschrieben 19. April (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Phoenix 2.0: Das "Perpetuum Mobile" der Nahost-Gewalt dreht sich weiter. Interessanterweise will Iran wohl auf einen folgenden Gegenschlag verzichten. Das läßt jenen für viele wohl nun"vernünftiger" dastehen, als Israel. Ich kann mich nur wiederholen - mir tun die jungen Leute leid. Auf sie lauert quasi überall der potentielle Tod - zuerst Covid, dann Klima nun der Krieg und zukünftig womöglich Probleme in der medizinischen Versorgung bzw. Kollaps des Sozialstaates. Für letzteres gibt es aber keinen Aktivismus, das frisst sich einfach von langsam vorwärts, wie das der Brand bei SR111 - und irgendwann ist es zu spät. Gruß Johannes ein gutes Beispiel mit dem britischen Gesundheitssystem. Solche Systeme werden mit der Zeit immer maroder. Dort fehlt es vor allem an Geld. Dazu noch der Fachkräftemangel. Das sind alles Umlagesysteme (Rente, Gesundheit) und werden heute schon durch Steuerzahlungen bezuschusst. Ein Kollaps wird vor allem die Älteren und Hilfebedürftigen treffen, wenn die Pflege nicht mehr bezahlt wird oder es keine Leute mehr dafür gibt (Soylent Green). Die jungen Leute können da noch versuchen Vermögen aufzubauen, für das Alter. In England ist die Vermögensverteilung besonders schlimm. Es ist auch in solchen Ländern mit sozialen Unruhen zu rechnen. Leider wird auch die Migration von einigen Ländern gezielt angeheißt durch Destabilisierung einiger Länder in Afrika. Noch funktionsfähige Staaten müssen einen sozialen Ausgleich herstellen, auch durch Vermögensverteilungen und durch Abbau von Bürokratie und Kürzung von Sozialleistungen (für wirklich arbeitsfähige Menschen). Auch muss es mehr Abgrenzungen geben, was leider auch die Migration betrifft. Es gibt eben keine unbegrenzten Hilfsmöglichkeiten. Auch sollte sich der Staat nicht selber finanziell schaden durch zu einen zu schnellen Ausstieg aus günstiger Energie. Die Welt war noch nie fair. Durch die Bevölkerungsanstiege und durch die Klimaprobleme wird die auch nicht besser werden. Daher wird es eher eine Deglobalisierung geben, um den Wohlstand noch etwas halten zu können. Und der ist hier jetzt schon begrenzt. Jedes 5. Kind lebt hier in Armut. In Deutschland sind fast 20% der Bevölkerung von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Durch diese Situation entstehen Unruhen, was bestimmten Parteien zugute kommt. Obwohl diese Parteien im Grunde ein Armutszeugnis abgeben an Inkompetenz. Nur in einem funktionsfähigen und wirtschaftlich stabilen Staat kann es ausreichende Sozialleistungen geben und auch Entwicklungshilfe für andere Länder. Ich verstehe da einige Grüne und Linke nicht die Kinder haben. Bei der verantwortungslosen Politik von denen ist doch deren Zukunft massiv eingeschränkt. Wohhabende sind hier oft abgekoppelt von der Realität. Die Kinder gehen in schöne Kindergärten und Schulen, weil die Schüler nach dem Bezirk verteilt werden. Kinder aus prekären Schichten sammeln sich in auch in solchen Schulen. Die Wohlhabenden wohnen noch im Paradies in einer schönen Wohnung in einer schönen Gegend. Aber da macht man sich auch langsam Sorgen wegen der zunehmenden Kriminalität. Eine funktionierende soziale Marktwirtschaft zu erhalten und den sozialen Frieden ist nicht einfach. Ideologische Politik (Klima, ungebremste Migration usw.) hilft da wenig. Bearbeitet 19. April von LS-DUS 1 1 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 20. April Autor Geschrieben 20. April (bearbeitet) Das Lied ist absoluter Trash, und wir haben es gehasst, wenn das Autoplay der Jukebox es allzu oft gespielt hat (damit man genervt Geld reinwirft für die "Stone Temple Pilots" oder so). Manchmal haben wir die Kellnerin geärgert (sie hasste den Song noch mehr), indem wir Geld in die JB geworfen und extra diesen Song selected haben. Mei,... wir waren halt jung... Die Mucke ist übernommen von einem Song aus der selben Ära, der hieß "ich bin so froh dass ich ein Mädchen bin". ABER der Text dieser Klamauk-Version ist das eigentlich Interessante! Das lief damals auch im Radio! Also bitte unter dem Gesichtspunkt anhören, was heute passieren würde, wenn man so was macht. Daran erkennt man m.E., wie sich die echte Demokratie ins Negative verändert hat: Gruß Johannes Bearbeitet 16. Juni von Phoenix 2.0 1 Zitieren
LS-DUS Geschrieben 20. April Geschrieben 20. April (bearbeitet) Ein Beispiel der Konkurrenzfähigkeit von Produkten aus China. Ein Motorrad mit BMW Motor, wo man 40-50% sparen kann. Das Beispiel auf Autos oder andere Produkte bezogen zeigt, dass die hiesige Industrie keine Chancen hat mehr mitzuhalten. Auch ist da schon die Qualität fast gleich zu europäischen Modellen. Das mag für Verbaucher gut sein, aber das wird enorm viele Arbeitsplätze kosten. Das wird auch Tesla betreffen. Die Chinesen können E-Autos mit ähnlicher Qualität konkurrenzlos günstiger anbieten. Bearbeitet 20. April von LS-DUS Zitieren
Hotas Geschrieben 21. April Geschrieben 21. April Aber was ist jetzt das Argument? Dass wir die Löhne auf einen Viertel senken müssen, um nicht unterzugehen? Oder das Streikrecht einschränken? Oder die Wochenarbeitszeit auf 60 erhöhen? Oder einen strengen politischen 5-Jahresplan zur Förderung von irgendeiner Technologie beschliessen? Zitieren
LS-DUS Geschrieben 21. April Geschrieben 21. April Zölle. Die können jeden Industriezweig mit dem Dumping zerstören. Im Solarbereich schon passiert. In Amerika mit weisser Ware. Ohne Schutzzölle wird das nicht gehen. BMW z.B. stellt ja selber die Motorräder in China her. Daher haben die auch das know how. Also es wird auch hier die Rentabilität gesteigert durch ausnutzen solcher Lohngefälle. Aber trotzdem wird man da nicht mithalten können. Auch dürfen bestimmte Industriezweige nicht abwandern, weil es sonst bei Konflikten oder wie bei Corona zu extremen Abhängigkeiten kommen kann. Du kannst jede Industrie durch Dumping zerstören und danach die Preise bestimmen, wenn die Konkurrenz weg ist. Da müssen sich die Länder einfach schützen um die Arbeitskräfte zu erhalten und auch die Forschung und Entwicklung. In China gibt es tausende arbeitslose Ingenieure. China meldet heute schon mehr Patente an, als in Europa. Auch werden da Industriezweige systematisch subventioniert. Wer da für den freien Markt ist, soll das dann bitte den Menschen erklären, die ihre guten Jobs verlieren. Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 21. April Autor Geschrieben 21. April (bearbeitet) Deglobalisierung nennt man das glaub'ich, oder? Nur eigenartig, dass Deutschland sich zu deindustrialisieren scheint. Das klingt ähnlich bizarr wie eine aufrechte Inflation, während man eigentlich im Hintergrund eine Deflation hat. Gruß Johannes Bearbeitet 22. April von Phoenix 2.0 Zitieren
Hotas Geschrieben 22. April Geschrieben 22. April (bearbeitet) Entschuldigt mich dafür, dass ich nicht in den Abgesang der deutschen Industrie einstimme. Freihandelsabkommen funktionieren in beide Richtungen, d.h. China ist auch für Deutschland der absolut wichtigste Absatzmarkt. Und es war gerade die Wirtschaft, die das so wollte. Und zwar nicht der Dienstleistungssektor, sondern allen voran die exportorientierte Industrie. Also Automobil- und Maschinenhersteller. Mir sind die Effekte alle bewusst wegen gegenseitigen Abhängigkeiten, dass es zuweilen Verlierer gibt, Handelsbilanzdefizits, Wissenstransfer, dass sich China nicht an die WTO Regeln hält etc., aber setzt das doch in Relation zum Nutzen, der zweifelsfrei und messbar da ist. Es stünde der Autoindustrie ja frei, nicht nach China zu expandieren und nur "made in Germany" anzubieten. Und in der Eigentümerschaft der deutschen Industrie sitzen auch nicht nur profitgeile Quartalszieljäger, sondern auch langfristig denkende institutionelle Investoren, Bundesländer, Familiendynastien et cetera. Die haben das alles frei so gewählt, wie es heute ist. Die Deindustrialisierung ist weniger absolut, sondern vor allem relativ zum Dienstleistungssektor zu verstehen. Aber was willst du denn, wenn die Produktivität in der Industrie steigt, willst du 3, 4, 5 Autos auf deinem Vorplatz stehen haben? Irgendwann ist der Markt an Industrieprodukten einfach gesättigt, gerade in hochindustrialisierten Ländern. Wir geben dann eben anteilsmässig mehr Geld aus für Müssiggang, Tourismus für medizinische Pflege, Weiterbildung und Seminare, wir leisten uns grössere Verwaltungen und Bürokratie, Genderbeauftragte, und jeder hat nebst dem Hausarzt noch ein Hauspsychologe und Ernährungsberater.. Sprich, wir gehen halt eher unseren Hobbys nach = bedienen uns gegenseitig mit Dienstleistungen, denn viel mehr Güter produzieren bringt nichts mehr - AUSSER man exportiert diese, aber dafür müssen die Rahmenbedingungen in den Exportmärkten eben auch gegeben sein. Sprich: Abbau von Zollschranken. Man kann halt nicht alles gleichzeitig haben. In Kurz, wir haben alle Anteil an dieser Entwicklung, die Globalisierung und Deindustrialisierung ist kein Masterplan aus Deutschlands politischer Elite, sondern ist von uns Konsumenten bzw. von den Märkten getrieben. Du kannst in global unsicheren Zeiten wieder Zollschranken einführen, um die wirtschaftliche Resilienz zu erhöhen und die lokale Industrie zu fördern, aber nebst der Tatsache dass die Gegenpartei dann seine Zollschranken gleichsam erhöht, werden die Marktkräfte langfristig wieder in Richtung Zollabbau streben. Weisst du, ich arbeite in der Industrie und bin täglich von den Volatilitäten des Marktes, Materialpreise, Lieferketten und Qualitätsfragen direkt betroffen. Nach Corona haben sich alle vorgenommen, wieder strategische Materiallager anzulegen, langfristige Verträge, Insourcing von vorher ausgelagerten Arbeitsschritten und so weiter. Nicht eine einzige Idee wurde umgesetzt, mir ist in meinem Umfeld keine Firma bekannt die das macht. Alle warten darauf, bis China wieder liefert, und weiter gehts wie bisher. Einfach, weil strategisches Insourcing und Lagerhaltung zu teuer wäre; die Versicherungsprämie steht sozusagen in keinem Verhältnis zur Auszahlung im Schadensfall. Bearbeitet 22. April von Hotas 3 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 22. April Autor Geschrieben 22. April (bearbeitet) Steile und gute Vorlage... , danke für die Einblicke! Wenn Miele nach Polen, Stihl in die Schweiz (!) und andere ebenfalls vermehrt ins Ausland abwandern oder gar Pleite gehen, dann hat das m. E. nicht nur mit makroökonomischen und volkswirtschaftlichen Ausgleichsmechanismen und dgl. zu tun; die Deutschen haben sich ihren nationalen Energiesektor vorsätzlich zu Klump geschlagen und auch schlagen lassen. Putin ist für den ersten Impuls verantwortlich, aber die darauf gefolgten miesen Entscheidungen traf die hiesige Politik; und wer Nordstream zerstört hat, interessiert(e) komischerweise niemanden. Und das "Beste": die Ampel und viele Deutsche sind auch noch stolz drauf, dass sie sich so reinreiten. Frankreich etwa überlegt derzeit, die Kosten für ihre neuen AKWs auf die Abnehmer abzuwälzen (u.a. auch auf die Schweiz). Gruß, Johannes Bearbeitet 16. Juni von Phoenix 2.0 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 22. April Autor Geschrieben 22. April (bearbeitet) Noch eine Depesche zum Tage: Die Malediven rücken näher an China und wenden sich somit von Indien ab. Irgendwie kurios, denn in Indien leben zumindest knapp 180 Mio Muslime (ca. 13,5% d. Bevölkerung), und die sehen sich äußerlich sehr ähnlich, die ersten Siedler sollen aus Ceylon und Indien stammen. In China gibt es nur 2 Mio (>2%) Muslime. China wird nicht auf Leute von den Inseln "warten"..., aber ich bin mir sicher, dass China an den Inseln seine Interessen hat. Das Addu-Atoll (ganz im Süden der Insel-Nation) war früher mal ein Stützpunkt der RAF. Ich denke, den Chinesen schwebt auf den Malediven bald eine Art chinesisches "Diego Garcia" vor..., aber auch mit großem Marine-Stützpunkt. Gruß Johannes Bearbeitet 16. Juni von Phoenix 2.0 1 Zitieren
LS-DUS Geschrieben 22. April Geschrieben 22. April Bei Zöllen muss man natürlich in den einzelnen Bereichen gute Gründe finden. Es gibt ja zwischen den USA und China einige Strafzölle. Auch sollte man nicht jedes Unternehmen in Europa von chinesischen Firmen kaufen lassen. Auch im Bereich Medizin, Masken, Technologie usw. ist eine Unabhängigkeit sinnvoll. Auch sollten Firmen schnell in der Lage sein auf eigene Produktion umzusteigen. Solche Einschränkungen wie bei Corona sind selten. Aber eben weitere Probleme mit China und Taiwan sind denkbar. Ich denke es gibt einen Unterschied was z.b. VW gut findet und was die Regierung im Land gut findet, um die soziale Stabilität zu erhalten. Die soziale Marktwirtschaft ist eben nicht nur freier Handel und Kapitalismus. Auch bei Immobilien sollte es Beschränkungen geben, welche Firmen oder Personen aus dem Ausland kaufen dürfen. Vor allem bei sehr angespannten Märkten. Eine völlig freie Wirtschaft führt zu solchen asozialen Zuständen wie in den USA, wo man für 7,25 $ den Job machen muss und du keine Familie mehr ernähren kannst. Warum gibt es die Kommunisten in Salzburg? Eben wegen den Wohnungsproblemen. Ein Staat sollte auch sehen, was schlecht ist für das Land. Die Heuschrecken machen alles kaputt. Schau dir an, was das Shareholder Value aus Boeing gemacht hat. Wenn das reine Kapital regiert, gibt es zum Schluss wieder den Manchester Kapitalismus. Der Staat muss die Möglichkeit haben Einnahmen zu generieren. Ansonsten, wenn die Armutsquote jenseits der 20% liegt, also bei 40-50%, dann wird es sehr ungemütlich. Dann wohnen reiche Leute in eigenen Bezirken, um sich zu schützen. Aber in so einem Staat will doch keiner mehr leben. Dass die Regierung hier dem Gemeinwohl schadet, ist hoffentlich nur eine kurzfristige Anomalie. Wobei die Folgen leider auf Jahre Probleme bereiten werden. In Österreich ist zu vermuten, dass da bald die Faschisten gegen die Kommunisten kämpfen (Bürgerkrieg), und es von dort eine Auswanderungswelle in die Schweiz und nach Deutschland gibt. Wenn da die Kommunisten siegen, werde die sich sicher mit dem Putin "vereinigen". Also da können noch schlimme Sachen passieren... Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 22. April Autor Geschrieben 22. April (bearbeitet) Am 22.4.2024 um 18:55 schrieb LS-DUS: In Österreich ist zu vermuten, dass da bald die Faschisten gegen die Kommunisten kämpfen (Bürgerkrieg), und es von dort eine Auswanderungswelle in die Schweiz und nach Deutschland gibt. Wenn da die Kommunisten siegen, werde die sich sicher mit dem Putin "vereinigen". Glaub' nicht alles, was Du von Böhmermann und so hörst und liest! Bei euch gibt es keine objektive Berichterstattung mehr! Gruß, Johannes Bearbeitet 16. Juni von Phoenix 2.0 Zitieren
reverser Geschrieben 22. April Geschrieben 22. April vor 33 Minuten schrieb Phoenix 2.0: Ich wandere eher aus, wenn bei uns der selbsternannte Marxist gewinnt und Kanzler wird. Die Chancen stehen gut - um Lichtjahre besser, als dass Kickl Kanzer wird; Letzteres wird nicht gehen, selbst wenn er gewänne; das würde so enden wie mit Geert Wilders in den NL, niemand koaliert mit ihm. Es gäbe eine Minderheiten-Regierung oder Patchwork-Koalition mit dem Roten (SPÖ) an der Spitze. Aber in die Schweiz kann ich ned abhauen, dazu hab ich zu wenig Stutz und zu wenig Skills, die wirklich zählen. Zudem passe ich nicht in ein calvinistisches Gefüge, ich bin zu sehr Geniesser und Müssiggänger. "Auswandern", in einer zunehmend globalisierten Weltsituation? Wo du überall den gleichen Mist antriffst? Kaum eine Option. Bleibt noch die "Innere Emigration". Klingt zwar etwas "eskaptistisch"; aber der Weg nach Innen führt auch wo hin. Wohin? Weiss nicht so genau; aber immerhin. Gruß Richard Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 22. April Autor Geschrieben 22. April vor einer Stunde schrieb reverser: "Auswandern", in einer zunehmend globalisierten Weltsituation? Wo du überall den gleichen Mist antriffst? Kaum eine Option. Bleibt noch die "Innere Emigration". Klingt zwar etwas "eskaptistisch"; aber der Weg nach Innen führt auch wo hin. Wohin? Du triffst den Nagel auf den Kopf - es ist der vorrangige Weg. Aber wenn es unerträglich würde und man mich mittels Zwang per Neuralink an das neosozialistische "Kollektiv" anstecken will, dann ist der Ofen aus für mich. Da gehe ich vorher nach Papua und riskiere, innert der ersten Wochen an Malaria, Dengue, Amöbenruhr, Typhus, Cholera und als Kannibalen-Imbiss zu (ver)enden... (Ironie OFF)- Gruß Johannes Zitieren
Hotas Geschrieben 23. April Geschrieben 23. April vor 17 Stunden schrieb Phoenix 2.0: Fazit: Ich habe bis heute keinen Schimmer, wie es dazu kommen konnte, dass nun mit Deutschland das geschieht, was grade geschieht. Weil der "Great Reset" des WEF ist doch VT, oder? Niemand kann Interesse daran haben, etwas vorsätzlich zu zerstören...., oder? Oder bilde ich mir das alles nur ein?? Alles ist möglich, wenn man den Konstruktivismus als Basis hernimmt... Ich glaube jedenfalls nicht, dass Deutschlands Politiker das Land mit Absicht abwracken. Wieso sollten sie ein Interesse daran haben. Wirf ihnen Unfähigkeit, Idealismus, Dilettantismus, naive Toleranz, freundliche Inkompetenz etc. vor, was auch immer, aber keine hidden Agenda für einen Great Reset oder so. Stell dir mal vor, die BRD bringt es ja kaum zustande einen Flughafen zu bauen; wie sollten sie dann ein so gross angelegtes Ding wie der totale Umbau der Gesellschaft jemals hinkriegen? Und wir vergessen ja immer wieder, dass der Kurs dieser Politiker demokratisch legitimiert und regelmässig bestätigt wird. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Deutschen tatsächlich an diese Ideale (Toleranz, Pluralismus, Umweltschutz, Selbstkasteiung) glaubt und diese Werte politisch unterstützt. Das Wahlbarometer zeigt gerade eine Trendwende, aber das ist weniger ein Skandal, sondern ein korrigierendes Moment wie es sich für eine gesunde Demokratie gehört. Soviel zur angeblichen Zerstörung von innen, die aus meiner Sicht keine vorsätzliche ist, sondern gut gemeinten Absichten entspringt. Es gibt verschiedene Vorstellungen was gut oder schlecht ist, aber ich gehe davon aus dass jede Partei, von SPD bis AfD -aus ihrer Sicht- nur das Beste für Deutschland wollen. Ich glaube übrigens auch nicht an das Modell der "relativen Machterhöhung", indem eine Elite das Volk gezielt materiell und geistig niederhält (z.B. die Intelligenzija ausradieren) um dadurch bei gleichzeitiger Verlotterung des Landes seine Machtposition zu festigen. 2 Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.