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28.01.2022 | D-ECJN | Reims F172H Skyhawk | Coburg | Landeunfall


Himmelsstürmer

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Himmelsstürmer

Fluglehrer mit Schüler bei Platzrundentraining verunfallt. Der Fluglehrer ist kurz nach dem Unfall an seinen Verletzungen verstorben. Der Schüler ist schwer verletzt. Ein Polizeisprecher vor Ort sagte, es habe sich um eine Flugstunde gehandelt. Wer das Flugzeug zum Unfallzeitpunkt steuerte, sei noch unklar.

 

https://www.br.de/nachrichten/bayern/flugzeugabsturz-bei-coburg-zwei-personen-schwer-verletzt,SvoSZMo

 

Jörn

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Sieht mir nach klassischen Platzrundenflügen aus, sehr traurig! 

D-ECJN Flugtracking und Flugverlaufsdaten - FlightAware

 

Hat jemand Wetter Infos wie z.B. Wind von dem Tag in der Nähe? METARs fand ich grad nur von EDDN und EDDE in der Gegend, beide sagen Westwind, ca. 15kt, teils böig. Würde auch zu dem Wetter vor Ort passen. 

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Mein Beileid.

 

irritierende Bilder

 

Das Video zeigt:

- Leitwerk völlig intakt

- sehr starke Stauchung des Rumpfs , Kraftvektor in Flugrichtung

- starke Kraftwirkung - beim rechten Flügel sichtbar an den Holmbefestigungen, der Verfaltung an der Rumpfnase und dem FLAP-gestänge in Flugrichtung.

 

Es könnte allenfalls sein, dass die Schäden durch den Aufschlag (extreme Verzögerung-> extreme Beschleunigungskräfte nach vorn durch Massenträgheit) entstanden.

 

Das könnte (Spekulation) auf einen Strömungsabriss mit anschliessendem freien Fall über der Piste  hinweisen..

cosy

 

 

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Ein Abbremsen auf eine so kurze Strecke dürfte Beschleunigungen weit über den (damals) dimensionierenden 9g gegeben haben, womit wahrscheinlich auch die Gurten nicht gehalten haben. Ein Strömungsabriss muss sicher in Betracht gezogen werden, wobei er vermutlich keine grosse Querlage hatte.

 

Was mich aber am meisten irritiert ist seine Lage in Bezug auf die Piste. Gemäss FR24 kommt auch keine Notlandeübung mit kurzem diagonalen Reinkommen in Frage, sondern am ehesten wohl ein go-around. Er hatte am letzten Radarpunkt nur gerade Aufsetzgeschwindigkeit, war aber nicht über der Piste. Da muss was schiefgelaufen sein, trotz der Gutmütigkeit einer Skyhawk. Die Radardaten dürften ziemlich zuverlässig sein, weil er vermütlich über ADS-B verfügte.

 

Stefan

 

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Ja, FR24 und Flightaware sind relativ plausibel. Ich denke mit den 15-20kt Gegenwind in der Höhe müsste die Geschwindigkeit aber doch passen, ist auch vergleichbar mit den vorherigen Anflügen. Go Around nach einem verbockten Anflug oder sogar Touchdown tönt recht plausibel. 

 

Weiss jemand wo das genau ist im Vergleich zu der Piste? Ich war leider schon länger nicht mehr in Coburg.

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1 hour ago, Michi Moos said:

Weiss jemand wo das genau ist im Vergleich zu der Piste? I

In dem Video hier sieht man die PAPI Beleuchtung, und die Kurve des Taxiways B wo die Feuerwehr steht & ein Taxiwayschild. Also ist der Aufschlagsort wahrscheinlich ein paar Meter nordwestlich der Schwelle 30.

Beim Durchstarten gestallt? Klappen sind ja noch draussen...

Pic_Coburg.thumb.jpg.29175d43e5b35784d1195cd41fab9172.jpg

Gruss

 

Bearbeitet von spornrad
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Dann kommt Strömungsabriss wirklich in Frage und seine Flugrichtung hätte dabei um über 180° nach rechts gedreht. Vielleicht nicht Vollgas gegeben und/oder gezogen bevor die Geschwindigkeit ausreichend zugenommen hat. Was bei der Klappenstellung nicht so schnell geht!

 

Stefan

 

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5 hours ago, teetwoten said:

Dann kommt Strömungsabriss wirklich in Frage und seine Flugrichtung hätte dabei um über 180° nach rechts gedreht

Auf die Richtung der Endlage würde ich nicht viel geben, der Flieger kann sicher auch im Abkippen noch drehen, beginnendes Trudeln. Aber ich sehe die Nase in südlicher Richtung vom Taxiway weg Richtung Bahn, also wenn er Richtung 30 angeflogen ist (ADS-B) eher eine 90° Drehung nach links, aber mit einem Versatz nach Norden?

Pic_Coburg1.thumb.jpg.5387281b1b41bdf09fa6d3176d8679ff.jpg

Bearbeitet von spornrad
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vor einer Stunde schrieb spornrad:

Auf die Richtung der Endlage würde ich nicht viel geben, der Flieger kann sicher auch im Abkippen noch drehen, beginnendes Trudeln. Aber ich sehe die Nase in südlicher Richtung vom Taxiway weg Richtung Bahn, also wenn er Richtung 30 angeflogen ist (ADS-B) eher eine 90° Drehung nach links, aber mit einem Versatz nach Norden?

 

 

Wenn er mit einer (>90°) Linksdrehung in diese Lage gekommen wäre, so hätte der Kontrollverlust nördlich des Rollweges (fernab der Bahn) eintreten müssen, mit einer (>180°) Rechtsdrehung hätte er in Bahnnähe eintreten können. Der letzte Radarpunkt im FR24 ist ja sogar südlich der Bahn, was jedoch mit Vorsicht zu geniessen ist. Die Drehung dürfte als Folge des Strömungsabrisses passiert sein, weil hier tatsächlich Trudelanteile vorhanden sein mussten. Aber irgendwie konnte er die Drehung stoppen, da er ja scheinbar nicht mit dem Flügel zuerst aufgeschlagen hat, sondern offenbar direkt mit der Nase, was ihm die fatal kurze Bremsstrecke gegeben hat. Der rechte Flügel scheint hierbei infolge seiner Trägheit nach vorne ausgerissen zu sein. Auch ist der Rumpfhinterteil nicht weggebrochen sondern in der Achse gestaucht.

 

Stefan

 

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Jedenfalls muss er bei den relativ geringen Schäden am Flieger aus einer ziemlich niedrigen Höhe abgekippt sein, bestimmt nicht mehr als 10 m. Sehr viel Zeit zum Drehen hatte der nicht.

Der letzte ADS-B Punkt ist auf der Anfluglinie und noch ca 1 km vom Aufschlag weg. Hilft hier fürs Verständnis nicht weiter.

Wenn der Wind mit 15 kt aus Westen kam, hatte er im Anflug eine Seitenwindkomponente von links, die ihn auch schon vor dem endgültigen Kontrollverlust in Richtung Taxiway versetzt haben kann. Vielleicht ein Grund zum Durchstarten?

 

Ich bin nie mit einer 172 getrudelt, aber recht viel mit Segelflugzeugen (den Fluglehrern wars sonst langweilig 🙂). Und gerade am Anfang nach dem Abkippen schaut da die Nase immer gefühlt senkrecht nach unten. Du fliegst senkrecht auf den Acker zu und der dreht sich.

Erst nach ein paar Umdrehungen wird das flacher ala Ahornsamen....

 

Bearbeitet von spornrad
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Ja, es ist echt komisch mit der Endlage.

Den Wind hab ich aus der Grosswetterlage gehabt (EDDN und EDDE sind doch etwas entfernt). Ich hab jetzt grad auf der Website noch eine Wetterstation entdeckt, die lustigerweise aktuell grad noch bis 28.1. nachmittags zurückgeht. Dort ist die Richtung relativ konstant mit 290, variabel zw. 4 und 17kt

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vor 4 Stunden schrieb spornrad:

Jedenfalls muss er bei den relativ geringen Schäden am Flieger aus einer ziemlich niedrigen Höhe abgekippt sein, bestimmt nicht mehr als 10 m. Sehr viel Zeit zum Drehen hatte der nicht.

Der letzte ADS-B Punkt ist auf der Anfluglinie und noch ca 1 km vom Aufschlag weg. Hilft hier fürs Verständnis nicht weiter.

Wenn der Wind mit 15 kt aus Westen kam, hatte er im Anflug eine Seitenwindkomponente von links, die ihn auch schon vor dem endgültigen Kontrollverlust in Richtung Taxiway versetzt haben kann. Vielleicht ein Grund zum Durchstarten?

 

Ich bin nie mit einer 172 getrudelt, aber recht viel mit Segelflugzeugen (den Fluglehrern wars sonst langweilig 🙂). Und gerade am Anfang nach dem Abkippen schaut da die Nase immer gefühlt senkrecht nach unten. Du fliegst senkrecht auf den Acker zu und der dreht sich.

Erst nach ein paar Umdrehungen wird das flacher ala Ahornsamen....

 

 

Na was heisst hier geringer Schaden? Das Ding hat doch Totalschaden (written off). Da ist doch nichts mehr zu gebrauchen. Vermutlich dürften sogar Höhen- und Seitenruder Schaden genommen haben wegen der Trägheit der Ausgleichsgewichte (eigene Erfahrung)!

 

Die >90° Links- oder >180°-Rechtsdrehung hat er wohl kaum in Bodennähe kontrolliert gemacht, das müsste bereits eine Folge eines Trudelanteils (aus über 10m) gewesen sein!?

 

Stefan

 

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1 hour ago, teetwoten said:

Na was heisst hier geringer Schaden? Das Ding hat doch Totalschaden (written off).

Ja klar. Ich meinte das im Vergleich zu anderen senkrechten Einschlägen mit grösserer Geschwindigkeit. Das Ding ist ja klar mit dem Spinner zuerst eingeschlagen, aber wenigstens nicht auf einen halben Meter Gesamtlänge zusammengedrückt. Die Länge der Zelle ist grob noch da, wodurch es wenigstens für den Flugschüler überlebbar war, ich drück die Daumen dass er wieder gesund wird.

 

Vermute auch, dass der Auftrieb durch Strömungsabriss in geringer Höhe verlorenging und der Flieger (4-Sitzer mit 2 drin, also klar buglastig) sich unkontrolliert auf die Nase stellte und dabei noch ein bisschen gedreht hat, weil die beiden Flächen eben nie genau gleich stallen.

Gruss

Bearbeitet von spornrad
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vor 15 Stunden schrieb spornrad:

Vermute auch, dass der Auftrieb durch Strömungsabriss in geringer Höhe verlorenging und der Flieger (4-Sitzer mit 2 drin, also klar buglastig) sich unkontrolliert auf die Nase stellte und dabei noch ein bisschen gedreht hat, weil die beiden Flächen eben nie genau gleich stallen.

 

Jedes in dieser Kategorie zertifizierte Flugzeug muss beim Strömungsabriss auf die Nase gehen, solange der SP im zulässigen Bereich ist. Das kommt daher, weil zur Erfüllung der Stabilitätskriterien der SP immer vor dem Auftriebsmittelpunkt sein muss!

 

Stefan

 

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