cosy Geschrieben 6. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2021 (bearbeitet) Vorbemerkung: Diesen Unfallbericht zitiere ich hier, weil er aus technischer Sicht interessant ist für jeden Piloten, der einen Lycoming IO-360 "bewegt". Mich hat erstaunt, wie wenig es braucht, dass dieser altehrwürdige mechanische Einspritzer 'ins stottern' kommt. Die SUST hat hier einen summarischen Bericht zum Unfall veröffentlicht, nachdem anfang Monat das Unfallflugzeug aus dem Schweizer Register gelöscht wurde. Diese schöne Akro-Maschine, stationiert in Genf (Bild), flog ein Fluglehrer mit Schüler zwecks Ausbildung über dem Genfersee. Nach der zweiten Figur begann der Motor starke Vibrationen zu entwickeln, wobei alle Parameter normal erschienen und die Öltemperatur im untersten Segment war. Der Fluglehrer entschied sich auf dem nächstliegendem Platz, der Graspiste LA Côte zu landen. Er überflog die Piste mit erhöhter Geschwindigkeit, flog eine 180° Kurve und landete das Flugzeug, wobei er mehrfach aufsetzte und im der Piste 22 nachfolgenden Acker bei niederer Geschwindigkeit über Kopf überschlug. Bild beispielhaft Die Analyse des Motors (ein AEIO-360B2F) zeigte, dass - abgesehen von mangelnder Wartung (abgenutzte Kerzen , schlechter Zustand des Abgaskrümmers und nicht angeschlossener Geber CHT Cyl 3) auf dem Prüfstand die Sollwerte erreichte und korrekt lief, nachdem folgende Ursache gefunden und behoben wurde: Sie fanden jedoch in der Einspritzdüse des Zyl.2 einen Span (Alu-Legierung) von etwa 1mm Durchmesser, der die Durchflussmenge behinderte und so zum unruhigen Lauf führte. Als sie die gereinigte Düse einsetzen, lief der Motor auf dem Prüfstand rund! (siehe die Aufnahmen, insbesondere die Mikroskopphoto im Bericht) Cosy Bearbeitet 6. Dezember 2021 von cosy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
spornrad Geschrieben 6. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2021 36 minutes ago, cosy said: Die SUST hat hier einen summarischen Bericht zum Unfall veröffentlicht Hallo Cosy, dein Link geht zu nem anderen Flieger, die HB-SAW ist hier beschrieben. Der kam mit dem schüttelnden Motor zu hoch rein trotz voller Klappen, ist dann mir dem 3-Zylinderschütttler durchgestartet und umgedreht, war dann wieder viel zu schnell... Teilleistung war offensichtlich noch da, aber wohl auch viel Panik. Schade um den Flieger. Slippen lernen und üben! Damit kriegt man die Kiste ohne Überfahrt auf jeden Acker. Gruss Albrecht 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cosy Geschrieben 6. Dezember 2021 Autor Teilen Geschrieben 6. Dezember 2021 9 minutes ago, spornrad said: Hallo Cosy, dein Link geht zu nem anderen Flieger, die HB-SAW ist hier beschrieben. Der kam mit dem schüttelnden Motor zu hoch rein trotz voller Klappen, ist dann mir dem 3-Zylinderschütttler durchgestartet und umgedreht, war dann wieder viel zu schnell... Teilleistung war offensichtlich noch da, aber wohl auch viel Panik. Schade um den Flieger. Slippen lernen und üben! Damit kriegt man die Kiste ohne Überfahrt auf jeden Acker. Gruss Albrecht Danke für die Korrektur. Aber ja, Albrecht- ich glaube doch sehr, dass der Akkro-Fluglehrer slippen kann, sogar im Schlaf... Es ist vom Bürostuhl aus immer schwer abzuschätzen, was genau im Cockpit ablief zum fraglichen Zeitpunkt. Ich denke- wer schon eine wirkliche Notsituation mit Triebwerksstörung oder Totalausfall erlebt hatte, der wird vermutlich Jedem mit ansehnlichen Respekt begegnen. mit Fliegergruss und happy landing Cosy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 6. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2021 vor 9 Minuten schrieb spornrad: Slippen lernen und üben! Bei Hoch- und Doppeldeckern hast Du Recht, bei Tiefdeckern mit Landeklappen geht das nicht mehr so gut, auch nicht bei der Cap10. Besonders gut geht es bei den Pipern L4 und den Bückern: Massive Querlage und dann voll Fuss und Du kommst runter wie ein Stein. Dann einfach rechtzeitig retablieren und vielleicht wieder etwas Gas geben für eine schöne (Ziel-) Landung. Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
spornrad Geschrieben 6. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2021 (bearbeitet) 28 minutes ago, cosy said: Es ist vom Bürostuhl aus immer schwer abzuschätzen, was genau im Cockpit ablief zum fraglichen Zeitpunkt. Hast du natürlich völlig Recht, aber zum Klugscheissen / Mondaymorning quarterbacking ist das Forum doch da ... Ein Zylinder hat sich bei mir auch schon mal verabschiedet, klemmendes Ventil und krumme Stösselstange. Mein Puls war bestimmt >200. Der Motor hat so geschüttelt, dass ich Angst hatte, der reisst mir aus dem Träger. Und das war nur ein Zylinder von sechs, nicht von vier... Der Stress ist brutal. 26 minutes ago, teetwoten said: bei Tiefdeckern mit Landeklappen geht das nicht mehr so gut, auch nicht bei der Cap10 Hallo Stefan, mit dem grossen Seitenruder müsste die eigentlich ganz effektiv slippen. Manche Tiefdecker lassen sich prima slippen. Hab aber von der CAP10 keine Ahnung. Gruss Albrecht Bearbeitet 6. Dezember 2021 von spornrad Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 7. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 7. Dezember 2021 vor 8 Stunden schrieb spornrad: Hab aber von der CAP10 keine Ahnung. Also, ich fliege sie noch regelmässig (Kunstflug mit Paxen) und Glissaden mit einer Cap10 sind ein "Murks" und nicht zu vergleichen mit einer L4 oder Bücker. Das Seitenruder ist unter anderem deshalb so gross, weil es im Renversement fast nur noch durch den Propellerwind (von lediglich 180 PS) angeblasen wird und in den Vrillen Reserven schafft (Schulflugzeug). Stefan 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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