AlexST_PC6 Geschrieben 18. Oktober 2021 Teilen Geschrieben 18. Oktober 2021 Hallo zusammen Um meine Flugerfahrung kontinuierlich ausbauen zu können, möchte ich künftig auch erste Flüge im nahen Ausland durchführen. Trotz zeitgemässen Mitteln zur Planung und während dem Flug, sind mir Papierkarten im Cockpit nach wie vor wichtig und ich lege persönlich auch viel Wert darauf, in der klassischen Navigation gut im Schuss zu bleiben. Nun habe ich - da soweit mir bekannt ist, keine Jeppesen VFR-Karten auf Papier mehr erhältlich sind - probehalber im Pilotenshop eine VFR-Karte "The Alps" aus der Air Million Series gekauft. Bereits nach einem kurzen Blick auf die Karte sind mir ein paar eindeutige Fehler aufgefallen, die z.T. doch recht happig sind, womit ich kein wirkliches Vertrauen in diese Karte fassen konnte. Ich beziehe mich auf die Ausgabe von 2021. So sind mir im Raum Bern-Grenchen-Neuenburg z.B. aufgefallen, dass die CTR von LSGC komplett fehlt, der VRP "W1" in LSZG mit "W" bezeichnet ist, in LFSB die TWR-Frequenz falsch ist usw. Allgemein finde ich die Karte - im Vergleich zu unserer offiziellen ICAO-Karte, welche mir persönlich für die Praxis sehr gut gefällt - auch recht unübersichtlich. So sind z.B. zahlreiche Lufträume (Restricted) eingezeichnet (z.B. im südlichen Teil der CTR-Bern und über den Alpen), welche ich weder von der offiziellen ICAO-Karte noch von DABS-Publikationen kenne. Weiter finde ich auch schade, dass kaum Ortsnamen aufgeführt sind, was ich z.B. für Position Reports im Ausland sehr praktisch fände. Wie ist eure Erfahrung mit diesen Karten? Habt ihr ähnliche Feststellungen gemacht, wie ich? Und schlussendlich langer Rede kurzer Sinn: Habt ihr mir evtl. eine Empfehlung für eine etwas vertrauenswürdigere Karte im Papierformat? Konkret geht es um einen VFR-Flug ins nördliche Italien, welchen ich voraussichtlich nächstens im Rahmen meines bereits fortgeschritteneren MEP-Trainings absolvieren werde. Eine Lösungsvariante, welche ich als Alternative sehe wäre, nach abgeschlossener Flugplanung die erforderlichen Kartenausschnitte mit genügend seitlicher Reserve in entsprechendem Massstab auf z.B. A3-Papier auszudrucken (ich nenne bewusst keine Namen von meinem Planungstool, damit ich nicht mit allfällig ausgelösten Religionskriegen von meiner Fragestellung ablenke ). Das Verfahren wäre zwar etwas umständlich, aber mit dem Kartenmaterial meines Tools habe ich bezüglich Korrektheit der Daten bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Als Ingenieur / Hardwareentwickler bin ich berufsbedingt (leider ) sehr Detailverliebt Beste Dank für eure Einschätzungen und fliegerische Grüsse aus Belp Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cosy Geschrieben 18. Oktober 2021 Teilen Geschrieben 18. Oktober 2021 (bearbeitet) 55 minutes ago, AlexST_PC6 said: 1) ...Bereits nach einem kurzen Blick auf die Karte sind mir ein paar eindeutige Fehler aufgefallen... in LFSB die TWR-Frequenz falsch ist usw. 2) Allgemein finde ich die Karte - im Vergleich zu unserer offiziellen ICAO-Karte, welche mir persönlich für die Praxis sehr gut gefällt - auch recht unübersichtlich. .. 3).. Weiter finde ich auch schade, dass kaum Ortsnamen aufgeführt sind, was ich z.B. für Position Reports im Ausland sehr praktisch fände. 4) ..Habt ihr mir evtl. eine Empfehlung für eine etwas vertrauenswürdigere Karte im Papierformat? ... Alex Zu 1) Das stolze und würdige Deutschland hatte es sogar fertiggebracht, dass dutzende von (8.33) Frequenzen falsch in den Karten gedruckt wurden- nicht nur Einzelne- die sie dann per lästige NOTAMS und Korrekturangaben publizierten.. Wenn Du was bewegen willst: der Verleger schreibt (und meint das ernst): Nous vous proposons également de nous faire parvenir vos remarques et suggestions afin d’améliorer la qualité de nos cartes, 2) Geschmackssache. Ich finde die Airmillion Karten gut lesbar. Allerdings sind die blau in blau Tönungen der verschieden klassierten Zonen etwas mühsam.. 3) Wenn Du die Ortsnamen nicht in der entsprechenden Sprache korrekt aussprechen kannst, nützt die Namensaufdruck wenig- man wird nicht verstanden. Besser ist es , seine Flugplan mit einem sprachkundigen Kollegen zu besprechen, um dann die Reporting-Points phonetisch zu notieren. Dies ist besonders wichtig in Lämdern, welche sehr auf Ortsnamen Wert legen bei den Pos-Reports. 4) Für Italien ist das Kit von Rogers nicht schlecht: mir persönlich gefallen auch die Sets von Avio Portolano gut (ist zwar Jahre her..) besonders weil viele italienische Plätze offiziell gar keinen Flugplatzstatus haben- und sowas daher offiziell nicht in NOTAMS usw abgedeckt ist (da weiss ich aber zuwenig) Für Frankreich empfehle ich unbedingt die Karten von Bossy. Die sind zuverlässig, präzise und besser als die Air Millions. Es gibt die Weekend und die Wochentag-Ausgabe. Das Format 1:1 Mio finde ich perfekt als Backupkarte im Strecken-Reiseflug. Bossy (Betty? ;-)) ist sehr ausgeklügelt- (ich hatte mal hier im Forum eine Beschreibung und Links publiziert, suche nach meinen Beiträgen). übrigens: Air Million (Paris) besteht aus ehemaligen Mitarbeitern von Bossy. Dieser hatte als notorischer Reiseflieger die halbe Welt besucht im privaten Leichtflugzeug. Und als es Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung der Aktivitäten gab, haben sie sich getrennt. Heute schmeissen die Frauen den Laden- und hatten dazu den Verlag editerra gegründet. Bearbeitet 18. Oktober 2021 von cosy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.