Phoenix 2.0 Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 (bearbeitet) Afghanistan wird sich m. E. sehr schnell nach innen "stabilisieren", wenn sich die neue "Führung" "professionalisiert". Das mag für viele, welche mit den Menschen dort mit-leiden, schier unerträglich klingen, aber man hat schon früher im Iran gesehen, dass so was "funktionieren" kann (im Sinne dessen, dass die Säkularität verloren geht). Die Taliban haben zudem ganz nebenbei - während sie tw. auf alten Mofas und Pick-ups - Region/Stadt um Region/Stadt eingenommen haben, auch modernstes militärisches Equipment einkassiert. Zwar nutzen ihnen gewisse Dinge (Helis, etc.) nix, aber ganz generell betrachtet wurde aus einer Art Guerilla-Truppe zumindest equipmentmäßig im Handumdrehen eine moderne Armee. Fazit: die Amis haben "ganze Arbeit" geleistet, und nicht mal ihr hinterlassenes Geraffel unbrauchbar gemacht (was früher militärisch irgendwie eine Art Checklist-Item war, wenn man den Rückzug antrat). Zudem halten sich seit Jahren die Informationen, dass die CIA damals (ganz zu Beginn) die Taliban indirekt mit Waffen unterstützt hatte, weil es ja gegen den Klassenfeind UDSSR ging und eine Einvernahme Afghanistands durch Letztere verhindert werden musste. Jaja, "die Geister die ich rief....", und am Ende leidet immer das Volk. Man kann trotz allen Leides nur hoffen, dass sich keine massive Flüchtlingswelle daraus entwickelt. Wer meint, dass wir Europäer das - zudem in Zeiten wie diesen - "schon schaffen", lebt m. E. in einer delusional bubble. Sie werden wohl ohnehin kommen (zusammen mit weiteren Bootsflüchtlingen aus Afrika) , aber wir werden es weder kurz- noch langfristig "schaffen", sondern es wird die Spaltung und das Etablieren weiterer Parallelgesellschaften forcieren, selbst wenn die Jungen es gut meinen und das Beste erhoffen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, denn nachdem wir Weißen ja eh "abdanken" (müssen), weil u. a. unsere eigene Jugend das einfordert, und wir auch zu wenig Kinder machen (es leben schließlich noch nicht genug Menschen auf dieser Kugel), braucht es ja angeblich den Zuzug der Massen, um qualifizierte Arbeitsplätze, Steuergelder/Renten, Konsum und all den ganzen wirtschaftlichen Brimborium aufrecht zu erhalten. Sprich - diese Neo-Bürger*innen werden dann TESLAS, VWs, IKEA-Möbel, iPhones und all dies kaufen , Sozialversicherung und Steuern zahlen, und das Werk weiter am Laufen halten und das "System" retten, während meine Generation dann in ihrer "nicht-Rente" (weil das Geld in den Märkten und in Krisen verloren ging und auch die ganzen Migranten das nicht "retten" konnten) im Trailerpark Rummikub spielt... Alles wird gut, wir schaffen das! *hust hust* "Genial" wäre die Idee, dass wir gesetzlich verpflichtet werden, Flüchtlinge bei uns zuhause aufzunehmen, wenn wir ein freies Zimmer oder gar einen Zweitwohnsitz haben. Das muss ich Annalena B. vorschlagen, vielleicht werde ich dann auch einer ihrer Top-Berater mit einem Tagsatz von EUR 5.000..., oder so. Wer Grips hat und sich anpassen kann, dürfte im zukünftigen progressiven "Teletubbie-Land" und am Untergang unserer Werte und kulturellen Identität mitunter viel Geld verdienen können. Fragt sich nur, ob man dann noch sein eigenes Bild im Spiegel erträgt... Gruß Johannes Bearbeitet 2. September 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 Manchmal ist vor 46 Minuten schrieb Phoenix 2.0: Afghanistan wird sich m. E. sehr schnell nach innen "stabilisieren", Manchmal ist eine stabiles Regime die bessere Option als ein ewiger Krieg in einer erzwungenen Demokratie. Der Erfolgsausweis der letzten 50 Jahre, aus gestürzten Regimes, arabischem Frühling, Nation Building etc. ist nicht berauschend. Rückblickend könnte man in den meisten Fällen sagen, man hätte das gewachsene System besser nicht angetastet. Das können wir nur schwer begreifen, und wehe einer stellt die Sinnfrage; dann wird man moralisch abgekanzelt mit Sprüchen wie "lieber in Freiheit sterben als in Knechtschaft leben". Wir gewichten die Freiheit also höher als das Menschenleben. Normativ mag das ein gutes Leitbild sein. Aber wenn dieses Prinzip über 20 Jahre mit Gewalt durchgesetzt wird und dabei einen höheren Body Count zeitigt als eine stabile Diktatur es getan hätte, dann muss man ganz genau überlegen ob man da nicht irgendwie den Kompass verloren hat, und die ideologischen Prioritäten noch den Blutzoll wert sind. 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Hotas: Manchmal ist eine stabiles Regime die bessere Option als ein ewiger Krieg in einer erzwungenen Demokratie. Vollkommen d'accord, aber das darf man heute nicht tw. mehr laut aussprechen, denn man billigt damit quasi - aus der Sicht vieler - das, für was das neue Regime steht und outet sich als eine Art vermeintlicher Unmensch. Dies ist nicht zwangsläufig der Fall (ich persönlich finde die Säkularisierung gut), aber es geht darum, dass endlich mal Ruhe einkehrt. Man kann auch sagen: ab und zu muss man ein Antibiotikum oder Cortison nehmen, damit der Körper als Ganzes sich erholen kann, auch wenn es lokal Nebenwirkungen gibt, die ebenfalls Schäden hinterlassen können. Das mag für viele kaltherzig und technokratisch klingen (aber wir leben eh im Zeitalter des heraufziehenden Transhumanismus mit Musk und Kurzweil als "Helden"), wobei aber eben so eine Art Chaos nur durch eine "feste Hand" beherrschbar wird, und ich dergleichen für uns auch bis 2030 prophezeie. Deshalb können wir uns hier nicht zurücklehnen und denken, dass nach uns getrost die Sintflut kommen könne. Wir sehen in Afghanistan, was uns in einer anderen Schattierung auch widerfahren dürfte/könnte. Und dann könnte die erste Flüchtlingswelle aus dem westlichen Europa seit den 30er Jahren eintreten... Von außen betrachtet mag man sich auch fragen, warum es in Afghanistan quasi keinen Kampf um die errungenen Freiheiten gab. Scheinbar verblieb diese Möglichkeit aktionistisch gesehen weit unterhalb einer kritischen Masse - somit formierte sich nichts. Das ist für mich auch ein Zeichen, denn die Geschichte zeigt Aufstände und Bürgerkriege um weit weniger, als hier am Spiel stand/steht. Eine Hypothese kann sein, dass die westliche Demokratie "verweichlichte" Verhaltensweisen in Gesellschaften hervorbringt, welche - in diesem Fall nach 20 Jahren - den ursprünglichen und tief in einem Glauben verwurzelten Motiven und Werten einer invasiven Bewegung/eines Resets nichts entgegenzusetzen haben. Gruß Johannes Bearbeitet 2. September 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LS-DUS Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 Man darf in solchen Ländern auch die Frauen nicht vergessen. Die werden ja am meisten unterdrückt. In Afghanistan konnten die 20 Jahre lang zur Schule gehen, Arbeiten etc. Ob man die auf Dauer unterdrücken kann? Die Bildungsschicht in solchen Ländern wird nach und nach das Land verlassen, wenn die keine Perspektive sehen. Die haben auch das Geld dafür. Die wichtigsten Prinzipien einer Gesellschaft sind Gerechtigkeit (unabhängige Justiz) und die Gleichheit der Menschen. Geradezu ein Krebsgeschwür ist die Korruption. vor 7 Stunden schrieb Phoenix 2.0: zudem halten sich seit Jahren die Informationen, dass die CIA damals (ganz zu Beginn) die Taliban indirekt mit Waffen unterstützt hatte, weil es ja gegen den Klassenfeind UDSSR ging und eine Einvernahme Afghanistands durch Letztere verhindert werden musste. Das war auch so. Zuletzt haben die den Taliban Stinger Raketen geliefert und damit waren die Kampfhubschrauber der Sowjets keine Gefahr mehr. vor 5 Stunden schrieb Hotas: er Erfolgsausweis der letzten 50 Jahre, aus gestürzten Regimes, arabischem Frühling, Nation Building etc. ist nicht berauschend. Rückblickend könnte man in den meisten Fällen sagen, man hätte das gewachsene System besser nicht angetastet. Das stimmt leider. Alleine Irak, Libyen usw. Da fehlt es an einem Nationalstaat. Es gibt zu viele Interessengruppen. Einzelne Clans. Aber auch wenn man nichts macht, können solche Staaten kollabieren, siehe Libanon. Auch da fehlt es völlig an einer Gewaltenteilung, an einer Gemeinwohlorientierung. Im Grunde haben nur die Länder "Erfolg" gehabt, wo die Wissenschaft zum Zuge kam. Die Kirche hier hat ja auch lange versucht das zu unterbinden, weil damit die Macht verloren geht. Der Nachteil der Wissenschaft ist aber die Atombombe, oder auch die Umweltzerstörung. Also die Trennung zwischen Staat und Religion ist als erstes unabdingbar. Auch die Gewaltenteilung. Unabhängigkit der Justiz. Solche Systeme mögen schwächer sein als Diktaturen, jedoch sind sie erstrebenswerter. In "Freiheit" zu leben hat doch viele Vorteile. Ein Problem im arabischen Frühling war auch die Bevölkerungsentwicklung. Es gibt in vielen Ländern mit einem hohem Bevölkerungswachstum viel zu viele junge Menschen, welche keine Perspektive haben auf Arbeit. Auch Heiraten ist dann in solchen Ländern schwierig ohne Einkommen. Wenn die ganze Welt aus Schweizer Staatsbürgen bestehen würde, dann wäre die Welt im politischen und wirtschaftlichen Sinne gut aufgestellt. Nur bei der Anzahl der Bürger von 8 Milliarden und dem Fussabdruck der Bevölkerung, wäre die Welt wohl schon 5 Grad wärmer. Aber ideal wäre so ein weltweiter und einheitlicher Rechtsstaat mit Gewaltenteilung. Aber wohl auch da würde man eine Partei wählen, die einem gefällt. Auch da ist Zwietracht möglich. Aber das wird immer eine Utopie bleiben, dass alle Menschen friedlich zusammenleben. Dazu bedarf es erst wohl wieder die totale Zerstörung, wie z.B. im dreizigjährigen Krieg, bis sich die Menscheit besinnt, für einige Zeit. 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 (bearbeitet) vor 43 Minuten schrieb LS-DUS: Aber ideal wäre so ein weltweiter und einheitlicher Rechtsstaat mit Gewaltenteilung. Aber wohl auch da würde man eine Partei wählen, die einem gefällt. Auch da ist Zwietracht möglich. Aber das wird immer eine Utopie bleiben, dass alle Menschen friedlich zusammenleben. Dazu bedarf es erst wohl wieder die totale Zerstörung, wie z.B. im dreizigjährigen Krieg, bis sich die Menscheit besinnt, für einige Zeit. Da ist wenig hinzuzufügen. Das Erstere wird m. E. nie funktionieren, da es wohl so ausginge, wie mit JFK damals (entweder ein Irrer oder sinistre Mächte würden das beenden). Zweiteres aus Deinem Zitat erscheint leider realistisch. "Dumm gelaufen" wäre es wohl dann, wenn der Green Deal sich in 50 Jahren als Hoax entpuppte, welcher nur als Verlängerung des Wirkens der alten Machteliten initiiert bzw. inszeniert wurde, und wir dann einerseits auf einem kaputten Planeten leben UND das in einer mitunter digitalen "Super-Diktatur". Dann wird es in jeder Hinsicht zu spät für alles sein. Aber so zu denken, geht sogar mir zu weit... Gruß Johannes Bearbeitet 2. September 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 2. September 2021 Teilen Geschrieben 2. September 2021 vor 4 Stunden schrieb LS-DUS: Also die Trennung zwischen Staat und Religion ist als erstes unabdingbar. Auch die Gewaltenteilung. Unabhängigkit der Justiz. Solche Systeme mögen schwächer sein als Diktaturen, jedoch sind sie erstrebenswerter. In "Freiheit" zu leben hat doch viele Vorteile. Auch das ist wahr! Leider hat es dort keinen Afghanischen Kemal Atatürk gegeben. Dann sähe es etwas besser aus. Zitat Turkey may consider future request to run Kabul airport: Ironischerweise scheint sich die Türkische Regierung, sprich Erdogan, bereit erklärt zu haben, KBL zu managen: Der Flughafen ist in schlechtem Zustand...wen wundert's, nach den vergangenen Tagen. Wird wohl schlussendlich darauf ankommen, wer sich durchsetzt. Auch die Taliban sind im Jahr 2021 angekommen. Selbst dort gibt es heutzutags relativ "progressive" Strömungen (Frauen dürfen zwar nicht autofahren, jedoch, wie in Saudi Arabien, gewisse Ämter bekleiden) sowie Erz Fundis. Und selbst die sind manchen immer noch nicht "fundamental" genug. Die wandern dann ab, zur sogenannten A-ISIS! Eine Gemengelage sondergleichen. Prost Mahlzeit Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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