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15.8.2021 | Cessna P210 N| N450SC | Ludwigsburg | Notlandung nach Hagelschlag.


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

Eine Cessna P210N musste wegen Hagelschlag nahe Ludwigsburg notlanden. Verletzt wurde niemand aber die Maschine ist ziemlich demoliert.

 

Die Maschine war von Nürnberg nach Zürich unterwegs

 

https://aviation-safety.net/wikibase/266784

 

 

https://www.lkz.de/lokales/stadt-ludwigsburg_artikel,-hagel-zwingt-sportflugzeug-zur-notlandung-in-poppenweiler-_arid,648574_type,amp.html

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Da stellen sich gleich mehrere Fragen:

1) Hatte ihm das Wetterradar die Gewitterzelle nicht angezeigt?

2) Hatte er kein Stormscope, welches Hagel infolge der vertikalen Entladungen auch anzeigen kann?

3) Warum stellte der Motor ab? Ein verschlossener Luftfilter kann es nicht sein, weil die Alternate-Air automatisch öffnen müsste (so jedenfalls bei der T210N). Oder sind Hagelkörner in den Motorraum gelangt und haben die Benzinzufuhr beschädigt (Manifold-Valve liegt oben drauf)?

4) Für die Insassen war die gear-up Landung wohl am sichersten. Sollte der Weg früh genug ausgemacht worden sein, wäre auch eine gear-down Landung möglich gewesen, um das Flugzeug (oder das was nach dem Hagel noch übrig blieb) zu retten?

 

Stefan

 

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Die Stromleitungen, da haben sie aber Glück gehabt, nicht in dem Spinnennetz hängengeblieben zu sein.

 

Der Hagel muss sehr plötzlich gekommen sein, in Ludwigsburg hätte sich sonst Pattonville zur Notlandung angeboten, aber vielleicht konnten sie nicht.

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Frank Holly Lake

Wenn man bedenkt, das es kein schnellfliegender Jet war, sind die Beschädigungen beachtlich groß.

Das müssen Baseball große Hagelkörner gewesen sein.

Erstaunlich, das die Scheiben gehalten haben.

Was muss das für ein Horrortrip für den Piloten gewesen sein.

Zumindest hat der Pilot die Maschine in einem Stück runter gebracht.

Grüße Frank

 

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Bearbeitet von Frank Holly Lake
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Wetterradar kaputt? Oder Defizite beim ablesen und interpretieren des Radarbildes? Gerade mit einem Kleinflugzeug ist mit CBs und TCUs nicht zu spassen, selbst ohne Hagel. Die haben Glück gehabt und eine super Landung hingelegt.

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vor 43 Minuten schrieb FalconJockey:

Wetterradar kaputt? Oder Defizite beim ablesen und interpretieren des Radarbildes?

Wahrscheinlich eine Kombination. Bei einer Flugzeit von rund einer Stunde von Nürnberg nach Zürich, könnte man schon denken, das man das Wetter für dieses kurze Leg im Griff hat. Insbesondere bei den gestrigen Forecasts und Warnungen.

 

vor 46 Minuten schrieb FalconJockey:

CBs und TCUs nicht zu spassen,

Das ist so. Was vielfach vergessen wird ist die Tatsache, das man auch neben einem CB/TCU verhagelt werden kann, der Hagel wird je nach Wind und Zugbahn der Zelle auch horizontal versetzt eine grosse Gefahr. Darum = Abstand, Abstand, Abstand.

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Wir waren gestern von LKKV via Nürnberg nach LSPL unterwegs und sind aufgrund des Wetters so früh wie möglich gestartet. Für mich ist diese Aussenlandung und deren Gründe fraglich. Ich verstehe 1. einen Flug am Nachmittag bei diesen klaren Wettervorhersagen TCU in Süddeutschland und Schweiz und 2. einen Flug in eine Hagelwolke nicht wirklich. ABER wie gesagt, ich selbst sass nicht in der C210.

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2 hours ago, Dierk said:

Die Stromleitungen, da haben sie aber Glück gehabt, nicht in dem Spinnennetz hängengeblieben zu sein.

1 hour ago, FalconJockey said:

Gerade mit einem Kleinflugzeug ist mit CBs und TCUs nicht zu spassen, selbst ohne Hagel. Die haben Glück gehabt und eine super Landung hingelegt.

Ja. Wenn ich die Hochspannungsleitungen ein paar hundert Meter hinter der Landestelle sehe und mir die Sicht in einer Gewitterzelle dazu vorstelle wirds mir ganz schlecht.

Wahrscheinlich haben sie sich auf ihr Wetterradar verlassen und da ging was ordentlich schief.

Gruss

Bearbeitet von spornrad
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vor 41 Minuten schrieb CS_72:

Wir waren gestern von LKKV via Nürnberg nach LSPL unterwegs und sind aufgrund des Wetters so früh wie möglich gestartet. Für mich ist diese Aussenlandung und deren Gründe fraglich. Ich verstehe 1. einen Flug am Nachmittag bei diesen klaren Wettervorhersagen TCU in Süddeutschland und Schweiz und 2. einen Flug in eine Hagelwolke nicht wirklich. ABER wie gesagt, ich selbst sass nicht in der C210.

Aber sie flogen doch IFR, da kann nix passieren!

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vor 2 Stunden schrieb FalconJockey:

…..und eine super Landung hingelegt.


Ich verstehe den Sinn nicht, unter diesen Umständen ( langer gerader Weg, links und rechts Felder ) das Fahrwerk drinn zu lassen.
 

Wenn die so toll war, die Landung, dann bedeutet das, bei RG immer das Fahrwerk drinnen lassen bei Notlandung, denn bis auf die Hochspannungsleitung geht es nicht viel besser. 
 

Möglichkeit könnte sein, dass auch die Elektrik ausgefallen ist, er keine Zeit mehr zum Pumpen hatte. 
 

micha

 

Edit : Auf einigen Bildern ist zu erkennen, dass die Klappen gefahren sind, also Strom war da …

Bearbeitet von simones
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Moin,

das Wetter wurde schon gegen Mittag auf einer breiten Front ab abeam KRH über LBU bis nach München heftig und zog schnell und kompakt nach Nordost.

Das sah auf dem Radar wirklich gruselig aus und es schien kein Durchkommen: auf der kompletten Breite Violett, Blau, sonst immer rot und rote Kreuze = Starkregen, Hagel und Gewitter! (ich versuche mal ein Archivbild vom WebGamet o.ä. vom besagten Zeitpunkt zu bekommen).

Ich verstehe daher auf der anderen Seite des Funkgeräts nicht, wie man bei solchen Wetterbedingungen mit so einem relativ kleinen Flieger versucht, in FL130 von EDDN nach LSZH zu fliegen.

Schlechte Flug-/Wettervorbereitung?

Immer wieder ‚gern‘ gehört:

„wir schauen uns das mal an…“, „eine Lücke wird sich finden…“, „wir fliegen dann IFR…“ 

In diesem Zusammenhang fiel auch auf, das etwa ein Dutzend VFR-Flieger in dem Gebiet mächtig Probleme bekamen und alle ihren Flug unter teilweise widrigen Umständen ab-/ bzw. unterbrechen mussten!

Auch hier: keine oder schlechte Flugvorbereitung und Wetterberatung? 

Die Sonne schien ja auch lange nach dem Start und das zu oft nur als einziges Hilfsmittel benutzte GAFOR als Vorbereitung zeigte das ganze Unwettergebiet als „grün“, bzw. maximal in wenigen Gebieten „gelb“.

Also überall schönes Wetter?!

Wohl kaum, wie es mal wieder zu erleben war.

 

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Die andere Frage ist, wieso überhaupt eine Flugroute nordwestlich von Stuttgart (=Ludwigsburg) gewählt wurde.

Nürnberg-Zürich würde man zumindest VFR unter Vermeidung der CTR Stuttgart sehr viel weiter östlich fliegen, z.B. über Ulm. 

Warum weicht eine IFR Route soweit westlich ab?

Bearbeitet von Dierk
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@Boeing707 Frage an den Fluglotsen: Oft weist einem die ATC doch auch darauf hin, wenn es sehr kritisch ist. Ich wurde auch schon gewarnt, obwohl ich am Stormscope nichts ungewöhnliches sah und auch nichts ungewöhnliches daher kam. Aber lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig!

 

Stefan

 

 

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Zitat

Was vielfach vergessen wird ist die Tatsache, das man auch neben einem CB/TCU verhagelt werden kann, der Hagel wird je nach Wind und Zugbahn der Zelle auch horizontal versetzt eine grosse Gefahr. Darum = Abstand, Abstand, Abstand.

Genau das denke ich war hier sehr wahrscheinlich. 

 

Ich erinnere mich an diverse Wellblech Fälle in der Region Lyon die alle tw weit außerhalb der Echos erwischt wurden. Eine Caravelle der Air Inter landete kurz nach mir in Grenoble St. Geoirs in den 80gern. Wir waren Avignon  Genf unterwegs aber landeten dort weil es eben nach Norden blitzte und donnerte. Die Caravelle kam aus Paris und wollte nach Satolas aber wurde im Intermediate Approach verhagelt. Da sie praktisch keine Sicht mehr hatten wegen zerdepperten Windschutzscheiben kamen sie ins VMC Grenoble. Die Mühle sah ähnlich aus wie die Cessna. 

 

Auch eine L1011 kam in der Region zu Schaden und eine 737 der Easyjet. Alle flogen außerhalb der CBs tw sogar in VMC als es knallte. 

 

Daher bin ich vorsichtig mit Vorveruteilungen. Sowas kann schneller passieren als erwartet. 

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vor 5 Stunden schrieb Dierk:

Die andere Frage ist, wieso überhaupt eine Flugroute nordwestlich von Stuttgart (=Ludwigsburg) gewählt wurde.

Nürnberg-Zürich würde man zumindest VFR unter Vermeidung der CTR Stuttgart sehr viel weiter östlich fliegen, z.B. über Ulm. 

Warum weicht eine IFR Route soweit westlich ab?

Das ist die Standard IFR-Route in Richtung LSZH, der Verkehrsfluss wird so gelenkt. Das heisst aber nicht, dass man dann in der Luft massgeblich abweichen darf, wenn es das Wetter erforderlich machen sollte.

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Hier mal als Referenz das Wetterradar von Kachelmann zum Zeitpunkt, als FL140 verlassen wurde:

https://kachelmannwetter.com/de/regenradar/baden-wuerttemberg/20210815-1500z.html

sceenshot_08162021_214134.jpg

 

Und dazu der Flugverlauf:

https://flightaware.com/live/flight/N450SC/history/20210815/1413Z

sceenshot_08162021_214359.jpg

 

Das Tracklog sieht nach Einflug in die Zelle aus, so wie es da runterging: https://flightaware.com/live/flight/N450SC/history/20210815/1413Z/tracklog

 

Diese Zellen konnte man meiner Meinung nach gut umfliegen, was auch versucht wurde. Aber offenbar nicht gut genug, nicht ausreichend weit ausgeholt, um Zeit zu sparen.

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vor 1 Stunde schrieb FalconJockey:

Das Tracklog sieht nach Einflug in die Zelle aus, so wie es da runterging: https://flightaware.com/live/flight/N450SC/history/20210815/1413Z/tracklog

 

Sie sollen doch einen Motorausfall gehabt haben... könnte das nicht den Sinkflug erklären?

 

Hatte die den 310 hp (231 kW) TSIO-520-R Turbo-Einspritzer oder die einfache Vergaserversion?

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Es ging erst einmal runter, wieder stark rauf, dann endgültig runter. Da war der Motor dann wohl aus. Bin gespannt auf die Details der Untersuchung.

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vor 11 Stunden schrieb teetwoten:

@Boeing707 Frage an den Fluglotsen: Oft weist einem die ATC doch auch darauf hin, wenn es sehr kritisch ist. Ich wurde auch schon gewarnt, obwohl ich am Stormscope nichts ungewöhnliches sah und auch nichts ungewöhnliches daher kam. Aber lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig!

 

Stefan

 

 


Hallo,

im VFR-Bereich geben wir oft schon lange im Voraus den ein oder anderen Hinweis, dass da auf dem Weg Wetter steht. Für mich persönlich ist das aber eine Art Selbstschutz, um weitere Probleme und späteren Trouble zu vermeiden, wenn dann der Flieger im Wetter steckt und selbst Umdrehen nicht mehr möglich ist.
Wenn der erste VFR‘ler schon mächtig am rumkurven ist und ich sehe, dass da noch ne Handvoll Kollegen hinterherkommen, „entschärfe“ ich das Ganze dann lieber rechtzeitig.

Glaub‘ mir, das mit dem Wetter geht regelmäßig schief; für mich die Erkenntnis, das sich zu wenig, falsch oder oft gar nicht in der Flugvorbereitung darum gekümmert wurde (s. „nur“ GAFOR und das wird dann falsch interpretiert!)

 

 

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vor 9 Minuten schrieb Boeing707:

im VFR-Bereich.....

 

Ja und wie ist es im IFR? Da habt Ihr oft bessere Anzeigen zu "embedded" und so, als wir in den GA-Flugzeugen. Die letzte Entscheidung liegt natürlich beim Piloten doch ist es oft hilfreich früh genug "alerted" zu sein.

 

Stefan

 

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