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7.8.2021 | N9156Z | Mooney M20M Bravo | Victoria, Minnesota | Absturz im Anflug


Urs Wildermuth

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Eine Mooney M20M Bravo ist in Victoria, Minnesota im Anflug verunglückt. Es wird von mehreren Toten gesprochen. Die Maschine schlug in einem Quarter von Victoria auf und explodierte beim Aufschlag.

 

Ein Webcambild unmittelbar vor dem Aufschlag zeigt beide Flügel nach oben gefaltet. Das ist extrem ungewöhnlich.

 

spacer.png

 

Die Frage ist jetzt natürlich wann sich die Flügel verformt haben. Ein Bild davor stellt das gerade wieder in Frage:

spacer.png

 

Auffallend ist auf jeden Fall der extrem hohe Anstellwinkel und kaum eine Vorwärtsgeschwindigkeit.

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Dass eine Mooney beide Flügel hochklappt, ist doch sehr aussergewöhnlich. Die Mooneys sind sehr stabil gebaut, und wie Hausi vermutet, scheint der linke Elevator zu fehlen. Vielleicht war dies der Auslöser. 

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vor 53 Minuten schrieb Heiri_M:

Dass eine Mooney beide Flügel hochklappt, ist doch sehr aussergewöhnlich.

 

Du kannst an jedem Flugzeug die Flügel hochklappen, wenn Du das zulässige Lastvielfache multipliziert mit dem Sicherheitsfaktor überschreitest. Bei GA Flugzeugen ist das iA 3.8g x 1.5 = 5.7g. Bloss braucht es hierzu ausreichend Energie, entweder viel Motorenleistung oder ein vorangegangener ausgeprägter Sinkflug. Man müsste die Phase vor dem Aufschlag dieser Mooney kennen.

 

Stefan

 

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Aber beide Flügel gleichzeitig, und Höhenruder fehlt auch, fällt wie ein Stein, schwanzlastig?
 

Sind die mit Vcruise mitten durch einen Cumulus mit plötzlichem 50 m/s Aufwind?

 

Im Anflug? Wie weit war die Landebahn noch entfernt?

 

Da passt doch einiges nicht zusammen.

 

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vor 22 Minuten schrieb teetwoten:

 

Du kannst an jedem Flugzeug die Flügel hochklappen, wenn Du das zulässige Lastvielfache multipliziert mit dem Sicherheitsfaktor überschreitest. Bei GA Flugzeugen ist das iA 3.8g x 1.5 = 5.7g. Bloss braucht es hierzu ausreichend Energie, entweder viel Motorenleistung oder ein vorangegangener ausgeprägter Sinkflug. Man müsste die Phase vor dem Aufschlag dieser Mooney kennen.

 

Stefan

 

Ja Stefan, das ist mir schon klar. Ist es aber nicht gewöhnlich so, dass sich zuerst ein Flügel verabschiedet, der andere bleib dran, da die Belastung wegfällt. Dass sich der Holm auf beiden Seiten gleichzeitig verbiegt habe ich noch nie gelesen, was aber natürlich nichts heissen will. 

Was ich weiss ist, dass die Mooney einen durchgehenden Holm hat.

Wie ist das mit der Höhenflosse? Nimmt diese auch g-Kräfte in gefährlicher Art auf?

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Frank Holly Lake

Bei allen Flugzeugen kann man die Flügel abreißen. Es sei den, man begrenzt die G Kräfte, z.B FBW. 

 

Wenn ich bei Geschwindigleit über das Leitwerk ausreichend Angel of Attack auf die  Flügel bekomme,

zerlegt es den Flieger.  Das kann ja auch bei Scherwinden innerhalb bestimmten Wolken erfolgen.

Bei vielen Flugzeugen brechen beide Flügel ab.

Grüße Frank

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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vor 7 Stunden schrieb Heiri_M:

................

Was ich weiss ist, dass die Mooney einen durchgehenden Holm hat.

Wie ist das mit der Höhenflosse? Nimmt diese auch g-Kräfte in gefährlicher Art auf?

Das Flugzeug hängt ja nur "an einem Hacken", dem Center-of-Lift.  Wenn ein Holm in der Mitte bricht, sind natürlich beide Seiten betroffen.

 

Und wenn sich am Höhenleitwerk eine größere Fläche verabschiedet, kann es zu schlagartige Anstellwinkeländerung führen, die eine Überschreitung der zulässigen G-Load am Hauptflügel  zur Folge haben. Just my 2 Ct......

 

 

Gruß

Manfred

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Teile des linken Elevators und Stabilizers wurden 2 Blocks von der Unfallstelle gefunden. Damit hat Hausi recht, das komplette linke Höhenleitwerk fehlt.

 

Was den Bruch des Holms betrifft ist ein seitenlanger Streit auf Mooneyspace im Gang, wo die Leute sich über das Video zoffen. Es scheint die Meinung zu obsiegen, dass ein derartiger Bruch unmöglich ist und es sich daher um eine optische Täuschung handelt.

 

Persönlich denke ich eher, dass die Mooney Truppe hier Mühe hat, das ungeheuerliche zu akzeptieren. In der Tat ist bis heute in den 60 Jahren der Operation noch NIE ein Mooney Spar in der Luft gebrochen. Sollte es wirklich hier passiert sein, und sei es in den Millisekunden vor dem Aufprall, dann könnte die gesamte Mooney Flotte ein Riesenproblem bekommen.

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Also, wenn ein Höhenleitwerk seine Wirksamkeit verliert, so dürfte sich die Nase senken, wenn der SP im zulässigen Bereich lag. Im Gegensatz zur Ente muss das Höhenleitwerk bei konventioneller Anordnung normalerweise Abtrieb erzeugen (auf Kosten der Flugleistungen). Eine g-Überschreitung durch Manöver wäre dann kaum möglich. Offen bliebe, ob er eine Überlast durch Böen erlitten hat (zB Gewitter).

 

Stefan

 

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Spekuliert typisches Szenario:

LOC bei Anflug in IMC, beim Rausstürzen aus der tiefen Wolkendecke = Bodennähe Panik / instinktives Ziehen -> Overspeed, Überlast, Strukturversagen. Zuerst bricht das Höhenleitwerk, später der Rest.

So kannst du jeden Flieger zerlegen, Konstruktion völlig egal.

@Hausi122, Respekt! Du hast das wesentliche Detail (fehlender Stab) sofort gesehen. In anderen Foren wird stattdessen seitenlang der (sekundäre) Holmbruch diskutiert, ob sowas bei dem Typ überhaupt denkbar wäre...

Bearbeitet von spornrad
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vor 50 Minuten schrieb spornrad:

Spekuliert typisches Szenario:

LOC bei Anflug in IMC, Panik / instinktives Ziehen beim Rausstürzen aus der tiefen Wolkendecke = Bodennähe -> Overspeed, Überlast, Strukturversagen. Zuerst bricht das Höhenleitwerk, später der Rest.

...................

LOC-Anflug in IMC, Bodennähe und Overspeed passen typischerweise nicht zusammen. Strukturversagen tritt am ehesten dort auf, wo es die höchsten Belastungen geben kann. Das ist nicht am Leitwerk. Wenn etwas vom Höhenleitwerk fehlt und diesen seine Aufgabe nicht mehr erfüllt, geht die Nase runter, und die Speed rauf. Alles sehr rätselhaft.....

 

 

Gruß

Manfred

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vor 4 Stunden schrieb teetwoten:

Also, wenn ein Höhenleitwerk seine Wirksamkeit verliert, so dürfte sich die Nase senken, wenn der SP im zulässigen Bereich lag. ...............

 

Stefan

 

Da hast Du natürlich recht.  Ich dachte an eine nose-down Vertrimmung*), wo plötzlich das Trimmruder wegfliegt.......

 

*) sowas soll schon vorgekommen sein, wenn in
Vereisungsbedinungen der Autopilot zum Anschlag kommt, und danach abschaltet. Hat aber nichts mit diesem Unfall zu tun

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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vor 36 Minuten schrieb Heiri_M:

Die Mooney hat kein Trimmruder. Getrimmt wird mit dem gesamten Leitwerk (incl. Seitenleitwerk).

OK, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Danke!

Bearbeitet von DaMane
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vor 9 Minuten schrieb DaMane:

OK, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Danke!

Wenn aber eine komplette Hoehenflosse wegfliegt, hat das natuerlich die gleichen Folgen wie ein fehlendes Trimmruder

 

Gruß

Manfred

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vor 5 Stunden schrieb Urs Wildermuth:

Teile des linken Elevators und Stabilizers wurden 2 Blocks von der Unfallstelle gefunden. Damit hat Hausi recht, das komplette linke Höhenleitwerk fehlt.

 

Was den Bruch des Holms betrifft ist ein seitenlanger Streit auf Mooneyspace im Gang, wo die Leute sich über das Video zoffen. Es scheint die Meinung zu obsiegen, dass ein derartiger Bruch unmöglich ist und es sich daher um eine optische Täuschung handelt.

 

Persönlich denke ich eher, dass die Mooney Truppe hier Mühe hat, das ungeheuerliche zu akzeptieren. In der Tat ist bis heute in den 60 Jahren der Operation noch NIE ein Mooney Spar in der Luft gebrochen. Sollte es wirklich hier passiert sein, und sei es in den Millisekunden vor dem Aufprall, dann könnte die gesamte Mooney Flotte ein Riesenproblem bekommen.


Mal ganz doof gedacht : Kurz vor dem Aufschlag kollidiert die Tragfäche mit einer Freileitung oder was anderem. Dann klappt es den / die Flügel hoch. Das hält auch der stärkste Mooney Holm nicht aus …..

 

lg micha

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vor 11 Minuten schrieb simones:


Mal ganz doof gedacht : Kurz vor dem Aufschlag kollidiert die Tragfäche mit einer Freileitung oder was anderem. Dann klappt es den / die Flügel hoch. Das hält auch der stärkste Mooney Holm nicht aus …..

 

lg micha

Das wollte ich eben auch gerade schreiben, bzw. war mein erster Gedanke: die Amerikaner hängen doch noch oft der Unsitte von "Wäscheleinen" zur Stromversorgung einzelner Häsuer nach. In dem Standbild in Urs' Post sieht man jedenfalls auch so Zeugs rumhängen. Wenn du da irgendwo einhäkelst, kann die schönste Notlandung in letzter Sekunde im Desaster enden...

Bearbeitet von Lubeja
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Die Vorwärtsgeschwindigkeit war beim Aufschlag relativ gering, die Vertikalkomponente hoch, der Sturz muss schon mehrere Sekunden von einer gewissen Höhe, die deutlich über tiefen Hindernissen liegt, stattgefundenen haben. Auch scheint das Flugzeug nach dem Hochklappen der Flügel und dem Verlust des Höhenruders (Teile wurden an einem zweiten Ort gefunden) mit einer quasi stabilen schwanzlastigen Lage abgestürzt zu sein. 

 

Es wäre interessant, ob der Flieger kurz zuvor den Flugweg einer deutlich schwereren Maschine gekreuzt hat, so wie die oben verlinkte Piper, und beim Anflug ebenfalls jenseits der Manövergeschwindigkeit unterwegs war. 

Bearbeitet von Dierk
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Ich denke, das müßten dann schon mindestens daumendicke Stahlseile sein, damit sie das aushalten und eine Tragflaeche so sauber durchtrennen.  Normale Stromeitungen sollten einfach abreissen..

 

Gruß

Manfred

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Für mich ist das wahrscheinlichste Szenario wie in tausenden solcher Unfälle, dass der Pilot aus irgendeinem Grund (CO, medizinisch, Vakuumproblem) in der Wolke die Orientierung verloren hat.

Spiralsturz aus der Wolke bei tiefer Basis, hohe Airspeed (slick Mooney, die wird schnell schnell)

Instinktiver Panik-Pull weil er den Boden auf sich zukommen sieht

Leitwerk fliegt weg

Unkontrollierter Sturz mit sekundärem Holmbruch wg. aerodynamischer Überlast

Fluglage vorm Aufschlag totaler Zufall

 

Wirbelschleppen oder Stromleitungen brauchts dafür meistens nicht. In dem Moment wo das Leitwerk fehlt ist der Flieger aus allen berechneten und getesteten Envelopes draussen.

 

Gruss

Bearbeitet von spornrad
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