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Ein etwas anderer Reisebericht zu Zeiten von Corona


Urs Wildermuth

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14 minutes ago, ErnstZ said:

 

Genau das wird ja gemacht. Wie bei mir selber kenne ich einige, die in Zürich nicht kontrolliert wurden bei der Rückkehr aus den Sommerferien, aber beim Check-in Dokumente vorlegen mussten.

 

Bei meinem Bekannten, welcher kürzlich aus Costa Rica angekommen ist, wurden in Zürich bei der Ankunft sämtliche Passagiere des Fliegers beim Aussteigen kontrolliert und mussten sowohl das PLF als auch Zertifikat bzw. Impf-/Testnachweis zeigen. 

 

Grüsse Ernst

 

Hä? Beim Checkin muss man ja das Zertifikat zeigen, dann wird es ja kontrolliert (beim Abflug). Logisch wird es dann bei Ankunft nicht noch einmal kontrolliert. 

 

 

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Glaubst Du, dass das in allen Ländern ausführlich kontrolliert wird? Vorallem, wenn man dem Mitarbeiter ein paar Dollares zusteckt?

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Na gut, interkontinental/nonschengen (mit Ausnahmen, z.B. UK) kann man ja anders behandeln als Schengen (was mein Beispiel war). 🙂

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vor 34 Minuten schrieb oneworldflyer:

Na gut, interkontinental/nonschengen (mit Ausnahmen, z.B. UK) kann man ja anders behandeln als Schengen (was mein Beispiel war).

 

Naja, bei meinem Check-In in Nizza wurde ich gefragt, ob ich in Basel nach Frankreich oder in die Schweiz einreise. Das eine hätte die ganzen Papiere erfordert, das andere nicht (Inlandflug). Kontrollieren konnten Sie beim Check-In nicht, wo ich effektiv einreisen würde. Deshalb macht eine erneute Kontrolle bei der Ankunft Sinn, aber dies ist natürlich auch ein Sonderfall mit dem EAP. Sonst könnten wir ja auch gleich die Pass- und Visakontrolle gänzlich den Airlines abgeben, deren Check-In Personal keine grenzpolizeiliche Ausbildung hat? Das würde ja kein Land machen.

 

Letztendlich ist das Credo beim Fliegen, dass man lieber einmal "zu viel" kontrolliert, z.B. mit Checklisten. 🙂

Bearbeitet von SierraCharlie
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Danke für deinen Bericht Urs, es ist ja unglaublich was da momentan für ein Chaos herrscht. Es braucht einheitliche Regeln die "verhebet", zum Beispiel wenn man das Impf-Zertifikat hat, gilt man nicht als gefährdet - punkt. Keine Quarantäne, keine Testpflicht.

 

 

Am 3.8.2021 um 22:07 schrieb Urs Wildermuth:

- Die Einreisebestimmungen für Deutschland, auch wenn man dort nur im Transit ist, denn man verlässt via Deutschland Schengen. Nach Studium der Bestimmungen ist klar: Impfzertifikat der Schweiz ist genug und Kinder unter 12 brauchen nix. Das Dokument ist allerdings für einen Nichtanwalt nicht gerade einfach zu entziffern.
- Einreisebestimmungen für Bulgarien. Diese waren einfach zu lesen zum Zeitpunkt der Buchung, jedenfalls war es schnell klar, Impfzertifikat reicht, Kinder brauchen nix.

Wie der Rückflug Ende August aussieht ändert faktisch täglich. :
- Deutschland einmal mehr, weil man dort in die Schengen Zone einreist. Heisst bisher gleich wie zuvor.
- Schweiz braucht ein pre-avis per Internet, welches spätestens 24 Stunden vor Einreise ausgefüllt werden muss, für jeden Pax, dazu die Impfung. Kinder brauchen nix ausser dem Einreisedokument.

Das ist noch gar nichts. Hier in Vietnam haben die Behörden die Grenzen im März 2020 komplett geschlossen und bis heute nicht wieder geöffnet. Als Ausländer kommt man nur mit einem Sponsor, also einem Arbeitgeber der für einen garantiert, rein. Dazu braucht man die Autorisierung des Arbeitsministeriums, der Gesundheitsbehörde, eine Flugbuchung via einem lokalen Büro der Airline, Buchung eines von der Regierung genehmigten Quarantäne-Hotels für 14 Tage plus Buchung des Transfers vom Flughafen dahin.

Die Kosten variiren von ca. 3'000 bis 5'000 USD, mir ein ein Japaner bekannt der 30'000 Dollar bezahlt hat nur um einzureisen.

 

Das ganze System wurde dann auch noch "missbraucht" von Visa-Agenturen, die Ausländer mit Scheinfirmen ins Land geholt haben. Diese werden nun aussortiert und drakonisch bestraft.

 

Ausgerechnet eine Gruppe Chinesen hatte Ende April 2021 das Gefühl, sie müssten sich nicht an die Quarantäneregeln halten nach der Einreise und könnten ein wenig umherfahren - das Resultat: inzwischen sind wir seit über 3 Monaten in der desaströsen 4. Welle, der grössten bisher mit 175'000 Fällen und inzwischen über 2'300 Toten.

Zum Vergleich: die vorherigen 3 Wellen von Anfang der Pandemie bis April 2021 beinhalteten knapp 3'000 Fälle und 35 Toten INSGESAMT ...

 

Hier in Ho Chi Minh City ist alles abgeriegelt, man kann sein Wohnviertel nicht verlassen ausser in einem Notfall. Im Viertel bewegen und Essen einkaufen geht noch, aber die allermeisten Lieferungen wurden eingestellt, nur die allernötigsten Geschäfte haben offen. Teilweise liegen die Patienten in zeltartigen Not"spitälern", angeschlossen an Sauerstoffgeräte. Die leicht symptomatischen und wenig gefährdeten Fälle (aber nur die) und wo jemand aufpassen kann, dürfen das Virus zu Hause auskurieren ...

 

Die Warenvorräte sind immer ruckzuck ausverkauft (Fleisch, Gemüse, Babymilch, Hygieneartikel, ... ), die Leute hamstern und frische importe hinken hinterher, weil fast niemand zur Arbeit geht oder gehen kann.

 

Auf den Highways rundherum gab es Karawanen von Motorrädern (angeführt von der Polizei) , auf denen ihre Besitzer zurück in ihre Heimatprovinz gereist sind. Was sollen sie auch in der Stadt, wo gähnende Leere herrscht ... ?

 

Die Impfkampagne kommt schleppend voran, inzwischen ist man hier in HCMC dran zu verabreichen was man kann, ich selber bin mittlerweile auch angemeldet (meine Frau kann nicht wegen einer kürzlichen Geburt). 7,3 Millionen Menschen sind mittlerweile einmal geimpft, vollständig immunisiert sind 744'000. Von 97 Millionen ...

Verabreicht wird vornehmlich das berühmte AstraZeneca als 1. Dosis und als zweite Pfizer.

 

 

Und dann gibt es Leute, die sich beschweren das ihr Impftermin zu einer Zeit ist, die ihnen nicht genehm ist.

Anyway, sorry für den doch etwas längeren Exkurs. Nochmals danke für die Bilder, hoffen wir das bessere Zeiten kommen.

 

Gruess aus Südostasien

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Danke Jan. Immer wieder gut zu hören, wie es in anderen Ländern geht - oder eben nicht.

Vielleicht besinnen sich ein paar Leutchen in der Schweiz und sehen ein, wie gut es uns eigentlich in der Krise ergangen ist.

Markus

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vor 52 Minuten schrieb Gulfstream:

Vielleicht besinnen sich ein paar Leutchen in der Schweiz und sehen ein, wie gut es uns eigentlich in der Krise ergangen ist.

Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland. Was bei uns gemacht wurde ist immer noch Kindergarten gegen das oben beschriebene.

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On 8/4/2021 at 6:31 PM, JanBu said:

das Resultat: inzwischen sind wir seit über 3 Monaten in der desaströsen 4. Welle, der grössten bisher mit 175'000 Fällen und inzwischen über 2'300 Toten.

Zum Vergleich: die vorherigen 3 Wellen von Anfang der Pandemie bis April 2021 beinhalteten knapp 3'000 Fälle und 35 Toten INSGESAMT ...

Die Zahlen allein sagen nichts aus.. Darum hier die Anteile in % der Gesamtbevölkerung anhand der von JanBu gemachten Angaben:

 4. Welle:    1.3 % der als infiziert Erkannten starben

3. Welle:    1.16% der als infiziert Erkannten starben

 

Tuberkulose ist die 2.häufigste Infektionskrankheit in diesem Land.

Ausserdem ist die Kindersterblichkeit hoch:

1.7% der lebend geborenen Kinder sterben.

 

Es ist also wahrscheinlicher, dass in diesem Land das eigene Kind bei oder nach der Geburt stirbt, als dass ein an COVID leidendender stirbt.

 

Der Vergleich Deiner Zahlen mit den Tuberkuloszahlen gemäss WHO*):

Krankheit    nachgewiesen      davon tot    (in % der Gesamtbevölkerung**)

4. Welle        0.18%                   0.002%

3. Welle        0.003%                0.00004%

TB 2006      9.56%                   1.76%           (hier nur Neuansteckungen im Beobachtungsjahr)

TB 2017       0.18%                    0.017%        (dito)

 

Fazit

Diese 4. Welle von COVID ist also betr. Ansteckungsgefahr exakt gleich gross wie heute die Tuberkulose. Letztere gilt als bekämpft in diesem Land.

 

 

 

Dank dem WHO- Programm 'NTP' konnte TB eingedämmt und die Folgen für Erkrankte massiv gedämpft werden.

Die Ziele wurden erreicht (70% aller Neuansteckungen rechtzeitig erkennen, 85% aller Erkrankten durch Behandlung heilen).

Betr. Kindersterblichkeit und genereller Gesundheit: durch den massiven Einsatz des Nervengiftes Agent Orange wurde ein Viertel der Fläche vollständig entlaubt. Nach dem Vietnamkrieg gab es eine Million Fehlgeburten, inkl. Todesfälle durch Missbildungen und Organversagen von nicht überlebensfähigen Säuglingen.

Die gesamte Nachkriegsgeneration trug schwere Gesundheitsschäden vom Krieg davon. Dadurch ist diese Bevölkerung noch immer geschwächt im statistischen Vergleich.

 

 

*) Dr. Kidong Park, WHO Delegierter

**) Zensus 2019

 

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Intressante Einsichten, da will ich auch mal ein paar Erlebinsse schildern.

 

Das grösste Problem meiner Ansicht nach, sind nicht die Regeln an sich - dass sich diese ständig ändern, ist sicher ein PITA. Ärgerlich ist aber viel mehr, dass viele Flughäfen zwar jammern "mimimi, seid früher da, mimimi Abfertigung braucht mehr Zeit, blablabla", aber keinen Finger krumm machen, entsprechend Personal bereitzustellen. Wenn wieder alle Paxe an den Schalter müssen wie früher, als es noch kein online-check-in gab und zusätzlich auch noch mehr Dokumente überprüft werden sollen, dann kann man halt nicht mit dem vorher üblichen minimal Staff arbeiten, gerade auf Geschäftsreise-lastigen Städteverbindungen, die vorher viel Reisende vom Typ "online-CI+nur Handgepäck" aufwiesen.

 

Ich war Juni/Juli zwei mal unterwegs, einmal nach Island und einmal für ein Wochenend-Städtetrip, Städte bewusst in plural. Island ab Genf via Kopenhagen mit SAS und Icelandair habe ich mir aus diversen Gründen in Business gegönnt, einer davon war die Idee, dass man eben die Corona-Party am check-in umschiffen kann. Könnte, der Wunsch blieb Vater des Gedanken - 40 Minuten am Schalter angestanden ("fast lane", my ass), obwohl vor mir gerade mal acht oder neun weitere Passagiere zu finden waren, hauptsächlich Paare und eine Familie. Wo die individuellen Probleme lagen, dass man im Schnitt 10 Minuten pro Buchung zum einchecken braucht, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich war in 2 Minuten durch. Mit 2 Gepäckstücken. Sehen wollten sie bloss das Impfzertifikat, der Barcode, den man durch einreichen der online-Einreiseregistrierung für Island erhält, war für den Hüpfer nach CPH logischerweise nicht relevant. Sollen sich die Dänen damit rumschlagen, auch wenn ich die Bordkarten bereits bis Keflavik erhielt.

 

Umsteigen in Kopenhagen war problemlos, boarding in die MAX 8 von hinten nach vorne. Automatische Gates interessieren sich einen feuchten Müll für Impfzertifikate oder Einreiseregistrierungen.

 

Ankunft in Island sehr vorbildlich: alle mussten Test- oder Impfnachweise, sowie ihren Barcode vorweisen und bekamen dann ein Testset ausgeteilt, mit dem man sich in den Test-Container vor dem Terminal begen soll (das war Ende Juni, da haben die Isländer noch konsequent jeden bei der Einreise getestet). Hat problemlos geklappt, ich war in unter fünf Minuten durch das Prozedere durch. Sechs Stunden später hatte ich das Testresultat und konnte mir mangels vorhandener Coronaviren noch ein, zwei Bier in Reykjavik gönnen.

 

Rückreise war ähnlich smooth. Impfnachweis am Check-in vorgezeigt, Bordkarte zwar nur bis CPH bekommen, aber was solls, ich hatte ohnehin um die vier Stunden layover. Jetzt kommts: auf Grund eines Missverständnisses ging ich zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass das CH PLF für die Rückreise in die Schweiz nur ungeimpfte Reisende ausfüllen müssen. Hat das in Kopenhagen am Transferschalter oder am Gate jemand nachgefragt? Nein, Impfzertifikat genügte. Ich bin also ohne den Fackel und auch ohne online-Registrierung in die Schweiz eingereist. Hat in Genf am Flughafen ohnehin so ausgesehen wie immer. Sprich, kein Schwein vor Ort. Es hat mich also auch nie jemand auf meine Fehlannahme aufmerksam gemacht.

 

Eine gute Woche später stand Amsterdam auf dem Plan. Freitagabends mit der KLM ab Züri, mal wieder für wenig Geld ein Upgrädli gelöst, schlussendlich musste ich noch meine beiden Gutscheine vom letzten Jahr verbraten. Online check-in klappte einwandfrei, also keine Kontrolle irgendwelcher Dokumente. Impfzertifikat war natürlich dabei, bloss sehen wollt es erneut niemand. Weder das automatische Gate, noch der nicht vorhandene Einreisebeamte in AMS. Rückreise zwei Tage später mit SAS via Kopenhagen, erneut nach Genf, ganz popelig in Economy. Check-in war eine Katastrophe. Ich meine, so ein CRJ900 ist jetzt nicht gerade ein riesiges Flugzeug, aber so um die 90 Paxe passen dann schon auch rein. Die Mühle war pumpevoll und alle mussten an den Schalter. Ja, genau: DEN Schalter, den einzigen besetzten. Einer. Für 90 Passagiere. Mit so spannenden Problemen, wie dass etwa mein Mitreisender (Patrick @eldior, wer sonst😆) zwar ein schweizer Impfzertifikat hatte, aber nur einen niederländischen Pass und damit keinen Nachweis eines schweizer Wohnsitzes... Nimmt mich wunder, wie die das gelöst hätten, wenn da plötzlich tatsächlich so ein Star Gold Superkunde aufgekreuzt wäre und der auch in der einzigen vorhandenen Schlange so gute 50 Minuten hätte anstehen müssen.

 

Umgestiegen sind wir nicht klassisch, da sich mit 6 Stunden Aufenthalt ein Besuch von Kopenhagens Innenstadt anbot, bzw. dies von vorne herein so beabsichtig war. Einreise nach Dänemark war wie immer, sprich, es hat sich niemand für irgendwas interessiert. Weiterflug nach Genf dito; an der SiKo prüft sowieso niemand irgendwas, also waren wir wieder ohne Überprüfung unserer Dokumente Airside. Auch am Gate wollte man bloss die Bordkarte sehen, weil Impfnachweis und PLF wurden ja am Check-in geprüft... Natürlich nicht, aber das kann ja der Gate Agent nicht wissen.

 

Fazit: ich bin zwei mal mit mehreren Stopps durch Europa gereist und auch zwei mal wieder in die Schweiz eingereist, immer ohne PLF. Ohne dass ich mir bewusst gewesen wäre, dass ich das Mistding auch hätte ausfüllen sollen. Und auch ohne dass mich jemand auf meine Fehlannahme aufmerksam gemacht hätte. Letztes Jahr haben sie im Flieger noch welche aus Papier mitgeführt, für Leute, die keins hatten. Meine beiden 2020-er Exemplare liegen immer noch zu Hause, weil auch die niemand eingesammelt hat. Man kann also mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass das ganze Contact Tracing des Bundes völlig für die Tonne ist und ohne merklichen Folgen für den Pandemieverlauf eingestampft werden könnte. Oder von vorne herein nur der Abschreckung wegen aufgezogen wurde.

 

Ach ja: das Impfzertifikat hat ja so einen schönen QR-Code drauf, so dass man das Ding einfach scannen könnte. Hat auch noch nie jemand gemacht, es wurde immer händisch kontrolliert. Empfehlung: nehmt ein ausgedrucktes Exemplar mit auf eure Reisen und markiert Namen, Impfdatum und Impftyp mit Leuchtstift, das geht viel einfacher für das Personal zum kontrollieren...

 

 

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Danke für die interessanten Zahlen @cosy

 

Aber, wie so oft - der Vergleich hinkt. Gegen TB z.B. kannst du schon jahrelang effektiv impfen.

 

Ansteckungsgefahr hin oder her, es kommen hier noch andere Faktoren ins Spiel. Einer davon ist, das die ganze Gesundheits-Infrastruktur in Vietnam schlicht nicht auf eine Epi- oder Pandemie dieses Ausmasses vorbereitet ist, geschweige denn Imstande ist, sie aufzunehmen. Die öffentlichen vietnamesischen Spitäler waren schon vor Covid chronisch überlastet, Wartezeiten von mehreren Stunden ganz normal.

Nun werden notfallmässig Zelt-Spitäler aufgebaut und bestehende umfunktioniert, so das man die Leute überhaupt behandeln kann.

 

Ein Beispiel: In ganz Ho Chi Minh City gibt es 10'000 ICU-Betten. Diese sind bei so einer Welle schnell voll, bei einer Gesamtbevölkerung der Stadt von 9 Millionen ... wenn sich noch mehr und mehr Leute anstecken würden, würde das gesamte System zusammenbrechen und wir hätten den asiatischen Salat.

 

Die vietnamesischen Behörden betreiben die ganze Covid-Strategie (auf zero-covid ausgelegt) rigoros und konsequent. Wird irgendwo ein F0 (positiver Corona-Fall) entdeckt, wird sofort der gesamte Wohnblock/Strasse/Quartier unter Quarantäne gestellt, alle Bewohner getestet und unter Quarantäne beobachtet. Je nach dem werden dann die Kontakte zurückverfolgt und getestet.

Unter Quarantäne gestellt heisst dabei, keiner kommt mehr rein und raus. Egal wer gerade zu Hause war, wer gerade drin ist bleibt drinnen.

 

Auch die Maskenpolitik ist sehr strikt. Überall ausser in den eigenen vier Wänden wird konsequentes Maskentragen von den Behörden durchgesetzt und bei Nichtbefolgung mit einer Busse bestraft. Um die 3-6 Millionen Dong pro Schnauz (meinte ich), das sind 130-260 CHF.

Verweigerer oder Zweifler gibt es so gut wie keine, nur ein paar ganz wenige. Zum Glück ?

Die Bevölkerung hält sich an die Massnahmen, auch wenn die Wirtschaft natürlich enorm leidet. Für einfache Geschäfte ist dieser momentane Lockdown ein Desaster, aber trotzdem hilft man einander und gegenseitig - zum Beispiel wurden Stadtbusse zweckentfremdet, um herumzufahren udn den Leuten Gemüse zu Verkaufen. 😄 Einige Restaurants geben gratis Mahlzeiten ab !

 

 

Dazu muss man sagen, das die Regierung sehr schnell, strikt und effektiv gehandelt hat - aus diesem Grund vertraut die Bevölkerung ihr auch mehr und ist bereit, den Massnahmen zu folgen, auch wenn sie selber darunter leiden. Ausser bei der neuesten Welle seit Ende April, hier hat man es verschlafen, schnell zu handeln. Resultat: siehe meinen letzten Beitrag. Auch wurde versäumt, genügend Impfstoff zum richtigen Zeitpunkt zu reservieren - man hat sich lieber auf den bisherigen Erfolgen ausgeruht. Geimpfte geniessen vorerst noch keinerlei Privilegien, allerdings hat man kürzlich bekannt gegeben, die Quarantäne auf 7 Tage zu reduzieren.

 

 

Mittlerweile kommt die Impf-Kampagne auf Touren, ich selber werde den ersten Schuss am Montag bekommen. Dabei wird nicht zwischen Ausländern oder Einheimischen unterschieden, ganz im Gegensatz zu Thailand, das zuerst die eigene Bevölkerung immunisiert und sich einen Dreck um die Ausländer schert ..

 

vor 18 Stunden schrieb Gulfstream:

Danke Jan. Immer wieder gut zu hören, wie es in anderen Ländern geht - oder eben nicht.

Vielleicht besinnen sich ein paar Leutchen in der Schweiz und sehen ein, wie gut es uns eigentlich in der Krise ergangen ist.

@GulfstreamMerci, kein Problem! Man vergisst immer wieder, wie gut es uns eigentlich geht in der Schweiz im Vergleich zu anderen Orten.

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  • 3 Wochen später...

Um abzuschliessen noch ein kurzer Bericht zum Rückflug, ohne Bilder allerdings.

 

Plan war Sofia - Frankfurt - Zürich, es wäre jedoch fast sehr anderst gekommen. Corona hatte da aber keinen Einfluss drauf.

 

In Sofia war alles sehr unaufgeregt und es gab lediglich an der Passkontrolle eine kurze Wartezeit. Unser Flug LH1427 war knapp 20 Minuten verspätet eingetroffen, auch das kein Thema bei einem 3 stündigen Umsteigezeitplan in Frankfurt. Die Covid Unterlagen wurden sowohl am Check in als auch bei der Passkontrolle gescannt, ebenso konnte man die Bording Passes nicht online kriegen. Ansonsten alles wie normal.

 

Mit schlussendlich 30 Minuten Verspätung ging es auf Piste 09 raus. Der Flug war zunächst normal für LH Verhältnisse, es gab eine Buddel Wasser und sonst gar nix. Dann kam der Descent, alles sah gut aus.

 

Es kam jedoch ganz anderst. Nach knapp 2 Stunden Flugzeit gingen wir ins Hold über Würzburg, es war von einer starken Gewitterfront die Rede. Das Holding war ruppig teilweise sowie ging länger und länger, sogar eine WC Pause für Paxe wurde eingeschaltet. Und dann kam der Knaller, zumindest für uns:

 

"Liebe Fluggäste, das wird im Moment nix mit Frankfurt, wir können das nicht verantworten bei dem Wetter, daher habenwir uns entschlossen nach Zürich zu fliegen!"

lh1427.jpg

Grosses Gemurre, nur in Reihe 15 verhaltener Jubel. Die Frage war, werden die uns rauslassen oder nicht?

 

Nach der Landung in Zürich meldete ich mich sofort bei der Kabinencrew, nach kurzer Koordination mit PIC und Swissport war der Deal perfekt: Wir und 4 weitere Passagiere dürfen raus, aber Gepäck macht eine Runde nach Frankfurt und zurück. War ok für uns, also endeten wir gute 4 Stunden früher in Zürich. Ein Gepäckrapport musste erstellt werden, das war es dann.

 

(Als ich mich bei der Kabinencrew und dem Swissport Redcap als Meteo Arbeiter auf dem Airport identifizierte kam die Reaktion der Crew sofort: "Na das haben Sie ja dann toll hingekriegt!" Ich wünschte der Crew beim Aussteigen noch alles Gute für die Weiterreise, die konnten es wohl brauchen... kaum ein Pax würde heute noch heim kommen...)

 

In der Nacht kam dann der Knall: unsere Umbuchung wäre erst auf heute Nachmittag um 1530 ex FRA gewesen, was ein ziemliches Problem gewesen wäre, da sowohl ich zur Arbeit als meine Tochter in die Schule muss heute. Am Abend ging ich nochmals kurz zum Airport um diese Flüge zu canceln und die Plätze freizugeben, da man auf der LH Service CenterLinie keine Chance hat. Dabei erfuhr ich, dass unser Gepäck um 23.50 auf LX1077 ankommt. Nach dem Reisetag entschied ich mich aber, das nun am heutigen Tag abzuholen, was ich jetzt gleich tun werde.

 

Nach dem Horrorflug von Zürich nach Sofia war hier wohl sehr viel Glück im Spiel, dass wir am gleichen Tag noch heim kamen. Frankfurt war wohl komplett überlastet und damit wäre auch kaum ein Hotel zur Verfügung gestanden. Wären dann wohl die Cots geworden, die dort meist zum Einsatz kommen. So aber kamen wir gut und früh nach Hause.

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vor 14 Stunden schrieb reverser:

Das war diese Kaltfront, welche den letzten richtig heissen Sommertag schlagartig beendete.

Jup, das Tief "Manfred" wie ich heute erfahren habe.

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Am 23.8.2021 um 08:47 schrieb Urs Wildermuth:

In der Nacht kam dann der Knall: unsere Umbuchung wäre erst auf heute Nachmittag um 1530 ex FRA gewesen, was ein ziemliches Problem gewesen wäre, da sowohl ich zur Arbeit als meine Tochter in die Schule muss heute.

Oder den ICE ab Frankfurt Flughafen genommen. Ihr wärt dann zwar spät, aber wohl mit Gepäck in Zürich angekommen.

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vor 45 Minuten schrieb FalconJockey:

Oder den ICE ab Frankfurt Flughafen genommen. Ihr wärt dann zwar spät, aber wohl mit Gepäck in Zürich angekommen.

Und nochmal den gleichen Preis gezahlt wie für das Flugticket?

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Das sollte Dir die LH zahlen, als Ersatzbeförderung. Klar, ist einfacher gesagt als getan, aber wenn es wirklich wichtig ist, macht man das halt so.

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  • 2 Wochen später...

Am Freitag ZRH-HEL-TLL geflogen und es war sehr erfrischend:

 

- Online checkin, boarding passes via App erhalten

- Keine Doc checks am Gate in Züri

- Keine Doc checks beim Umsteigen in HEL

- Keine Checks in TLL bei Ankunft (gibt nur Stichproben).

 

Es hat sich also niemand für das Covid-Zertifikat oder den PLF interessiert. Es war wie vor Covid, ganz normales intra-schengen reisen.

 

Heute TLL-ZRH dann eine andere Geschichte mit Covid-Zertifikat und PLF Check beim Checkin in Tallinn. Wieso Swiss es nicht wie z.B. BA schafft, dass man sämtliche Dokumentation im Voraus via App hochladen kann um die Schlangen fürs "Checkin" zu vermeiden (v.a., wenn man Hand Baggage Only fliegt), ist mir schleierhaft. Die Schlange in TLL wurde immer länger und es ging nur zögerlich vorwärts, da die meisten Leute schlecht vorbereitet waren und sich so alles verzögerte.

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vor 2 Stunden schrieb oneworldflyer:

Wieso Swiss es nicht wie z.B. BA schafft, dass man sämtliche Dokumentation im Voraus via App hochladen kann um die Schlangen fürs "Checkin" zu vermeiden (v.a., wenn man Hand Baggage Only fliegt), ist mir schleierhaft. Die Schlange in TLL wurde immer länger und es ging nur zögerlich vorwärts, da die meisten Leute schlecht vorbereitet waren und sich so alles verzögerte.

 

Eigentlich geht das bei Swiss auch mit dem Hochladen. Kein Schimmer wieso das in TLL nicht klappt, aber ex ZRH und ex SOF ging das problemlos. Man kriegt dann ne Mail ca 1 Tag vor Abflug, die man präsentieren kann.

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