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20.07.2021| HB-UVC | Bücker Jungmann | Subingen SO | Absturz


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen

 

So wie es scheint ist eine Bücker Jungmann, ich gehe mal davon aus, dass es die von der Flugschule Grenchen ist bei Subingen abgestürzt

Zustand der Insassen noch unbekannt.

 

Polizei bestätigt Bergung: Doppeldecker-Flugzeug bei Subingen SO abgestürzt (blick.ch)

Grossaufgebot vor Ort  - Kleinflugzeug in Subingen abgestürzt - 20 Minuten

 

 

Bearbeitet von MartinM
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb MartinM:

ich gehe mal davon aus, dass es die von der Flugschule Grenchen ist bei Subingen abgestürzt

 

 

 

Die Flugschule Grenchen besitzt keinen Bücker...

 

Gruss, Pascal

Geschrieben (bearbeitet)
4 hours ago, teetwoten said:

Scheint den Photos (https://www.bernerzeitung.ch/doppeldecker-in-subingen-abgestuerzt-456094406120) zufolge kein umgebauter (Lycoming durch Ateller de Précision Morand = APM) gewesen zu sein!

 

Stefan

 

In Langenthal steht ein Bücker mit Walter-Minor Motor. Das wäre dann die HB-UVC

 

Ja, ist die HB-UVC. Eindeutig zu erkennen am Solarpanel auf dem oberen Flügel (Bild 4 bei der Bernerzeitung). Das wurde für das LX-5000 verbaut. Zudem ist der Flick auf dem Höhensteuuer eindeutig. 

Bearbeitet von aka
Geschrieben
7 minutes ago, PiperCruiser said:

Bei Blick haben sie ein Video publiziert. Sehr undeutlich aber am Anfang erkennt man gut das Trudeln.   

https://www.blick.ch/schweiz/mittelland/zwei-insassen-verunfallt-doppeldecker-flugzeug-bei-subingen-so-abgestuerzt-id16691823.html

 

 

Motor läuft im Hintergrund noch aber klingt nach Standgas. Ich bin diesen Bücker oft geflogen und habe auch auf ihm Trudeln ausleiten gelernt. So einfach wie mit dem Bücker kontne ich sonst noch nie Trudeln ausleiten. Daher scheint mir dieser Absturz sehr seltsam. 

 

Habe in der Zwischenzeit Nachricht der Polizei erhalten da ich einen Insassen kenne. Ist definitiv die HB-UVC.

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb aka:

So einfach wie mit dem Bücker kontne ich sonst noch nie Trudeln ausleiten. Daher scheint mir dieser Absturz sehr seltsam. 

Kaum nachvollziehbar, warum die Vrille nicht gestoppt werden konnte, es sei denn etwas, oder jemand, hat die Freigängigkeit der Steuerung beeinträchtigt. Normalerweise braucht der Bücker weniger als eine Umdrehung, um eine Vrille zu stoppen.

 

Hausi

Geschrieben

Auf den Fotos ist zu erkennen, dass das linke Querruder fehlt, der Flügel im Vergleich zum rechten aber recht unversehrt ist. 

Geschrieben (bearbeitet)
1 hour ago, Hausi122 said:

Kaum nachvollziehbar, warum die Vrille nicht gestoppt werden konnte, es sei denn etwas, oder jemand, hat die Freigängigkeit der Steuerung beeinträchtigt. Normalerweise braucht der Bücker weniger als eine Umdrehung, um eine Vrille zu stoppen.

 

Hausi

ja das hat mich auch erstaunt. Ich fliege mit dem Bücker in LSGT akro und kann bestätigen, dass das Ausleiten einer Vrille eigentlich nie ein Problem darstellt und du in der Regel in einer halben Umdrehung raus bist. Auch aus einem flat spin kommt er gut raus. Aber wie PiperCruiser erwähnt hat, scheint tatsächlich das linke Querruder zu fehlen. Was wir jetzt nicht wissen, ist ob es beim Aufschlag abgerissen wurde und dort am Boden liegt oder effektiv in der Luft verloren ging. Das würde vermutlich eine Vrille nach links erklären (ohne jetzt ein Spezialist in Aerodynamik zu sein). Du hast zwar noch das zweite am unteren Flügel, ich weiss aber ehrlicherweise grad nicht ob die innen verbunden sind oder nur über die äussere Strebe.

Bearbeitet von patbuser
Geschrieben
3 hours ago, patbuser said:

 Was wir jetzt nicht wissen, ist ob es beim Aufschlag abgerissen wurde und dort am Boden liegt oder effektiv in der Luft verloren ging. Das würde vermutlich eine Vrille nach links erklären (ohne jetzt ein Spezialist in Aerodynamik zu sein). Du hast zwar noch das zweite am unteren Flügel, ich weiss aber ehrlicherweise grad nicht ob die innen verbunden sind oder nur über die äussere Strebe.

Das obere Querruder bewegt sich über die Strebe vom unteren Querruder. Innen verbunden sind sie nur unten. Allerdings kann es auch gut sein, dass das Querruder einfach abgerissen wurde beim Aufprall, wenn das Querruder unten zerstört wurde und es grossen Zug über die Strebe gab. 

  • Urs Wildermuth änderte den Titel in 20.07.2021| HB-UVC | Bücker Jungmann | Subingen SO | Absturz
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Der Vorbericht des SUST wurde veröffentlicht hier ist der Link. Der PAX ist offenbar verstorben .

Mein herzliches Beileid zu diesem tragischen und unnötigen Unfall.

Cosy

  • 1 Jahr später...
Geschrieben (bearbeitet)

Der Schlussbericht ist erschienen

 

Quote

Der Unfall, bei dem das Flugzeug mit dem Boden kollidierte, ist drauf zurückzuführen, dass das Flugzeug in eine Vrille geriet und der Pilot diese nicht beenden konnte. Die Untersuchung hat folgende Faktoren ermittelt, die für die Entstehung des Unfalls kausal waren:

-Der Pilot übergab dem Passagier kurzzeitig die Steuer.

-Der Passagier zog das Flugzeug hoch, bis es in Rückenlage in einen Strömungsabriss und anschliessend in eine Vrille geriet.

-Der Pilot war mit dem Beenden einer Vrille nicht vertraut.

Zum Unfall hat möglicherweise beigetragen, dass der Passagier an einer Erkrankung litt, welche die Führung eines Luftfahrzeuges beeinträchtigen kann.

 

Bearbeitet von ArminZ
Ergänzung
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Geschrieben

Aus dem Schlussbericht:

Der Pilot verfügte über keinerlei Ausbildung im Kunstflug und hatte auch nie eine Einführung in das Erkennen, Verhindern oder Beenden von aussergewöhnlichen Fluglagen (Upset Recovery Training) erhalten. Das Verfahren zum Beenden einer Vrille kannte er nur theoretisch. Gemäss eigener Angaben hatte er während seiner gesamten fliegerischen Laufbahn nie eine Vrille eingeleitet oder beendet.

 

Finde ich gruselig, dass man eine Lizenz bekommen kann, ohne jemals eine Vrille / Trudeln erlebt und ausgeleitet zu haben. Ist das normal?

(Bei mir war der Anfang Segelflug, und Trudeln war ein Steckenpferd unserer leicht gelangweilten Fluglehrer. Mussten wir in den ersten paar Stunden können. )

Gruss

Albrecht

Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb spornrad:

Ist das normal?

Denke schon, mit dem normalen Schulungs-Flugis ist Trudeln explizit verboten. Selbst wenn ich das mal in einem speziellen Gefahrenflug gemacht hätte, ob das nach 10,20,30 Jahren ohne Auffrischung in einer kritischen Situation abrufbar ist? Finds aber auch eher speziell, dass jemand Bücker fliegt und keine Akro Lizenz oder wenigstens etwas Erfahrung hat. Mit einem normalen, nicht kunstflugtauglichen, Flieger hätt ich dem PAX viel früher "auf die Finger geklopft"

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb ArminZ:

-Der Passagier zog das Flugzeug hoch, bis es in Rückenlage in einen Strömungsabriss und anschliessend in eine Vrille geriet.

-Der Pilot war mit dem Beenden einer Vrille nicht vertraut.

Zum Unfall hat möglicherweise beigetragen, dass der Passagier an einer Erkrankung litt, welche die Führung eines Luftfahrzeuges beeinträchtigen kann.

Das liest sich wie....ich bin höchst erstaunt.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde das auch sehr überraschend.

 

Ausleiten der Vrille ist Pflicht im Segelflug-Syllabus. Jemand mit Segelflug-Brevet muss das also einmal gemacht haben.

Der Pilot ist auch noch nicht so alt und hat frühestens 1994 sein Brevet gemacht - da war der Syllabus vermutlich schon ähnlich?

 

Ausserdem sind 900 Stunden ja schon einiges an Zeit - da hat man das Thema doch auf vielen Saisoneröffnungen, Gesprächen mit Flugschülern, Checkflügen, Safety-Refreshern etc. mal angeschnitten (auch wenn es keiner mehr beweisen kann).

 

Sust-report.png

Bearbeitet von wendezeiger
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Geschrieben (bearbeitet)

"Pilot und Passagier" ist zwar juristisch wohl korrekt, aber in Wirklichkeit waren das zwei befreundete Piloten, von denen der "Passagier" ein paar Monate vorher wegen beginnender Demenz sein Medical verloren hat, was der "Pilot" wohl nicht im Detail wusste.

Hätte der "Pilot" das Gas rausgezogen und ins richtige Seitenruder getappt wär da gar nix passiert. Eine Tragödie, dass ein Pilot in einer gutmütigen Bücker eine hohe Vrille nicht gestoppt kriegt, weil er null Ausbildung/Erfahrung im Umgang mit so einer simplen Fluglage hat.

Wenn Trudeln mit ner Cessna nicht erlaubt ist, warum nicht mal 1 h Citabria für echte Stalls, Trudeln, und einfache Rollen? (War in meiner US Motorflugschule so Standard)

Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
Geschrieben (bearbeitet)
Am 6.2.2023 um 15:22 schrieb spornrad:

.....................

Wenn Trudeln mit ner Cessna nicht erlaubt ist, warum nicht mal 1 h Citabria für echte Stalls, Trudeln, und einfache Rollen? (War in meiner US Motorflugschule so Standard)

Gruss

Albrecht

Trudeln ist m.W. mit allen 2-sitzigen Cessnas (C150/-152), und mit allen 172ern erlaubt, solange sie nach Gewichts- und Schwerpunktgrenzen  in die sog. "Utility"-Kategorie fallen. Meine Flugschule im Großraum L.A., wo ich den ersten Teil meiner CPL-Ausbildung absolvierte, hatte ausschließlich Piper SEPs in der Flotte - welche alle nicht zum Trudeln zugelassen sind - was zu der kuriosen Situation führte, daß Teilnehmer an den CFI-Lehrgängen zur Konkurrenz auf der anderen Flugplatzsseite ausweichen mußten, um dort das für Fluglehrer vorgeschriebene Trudeltraining auf Cessnas zu erhalten.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben (bearbeitet)
On 2/6/2023 at 3:20 PM, wendezeiger said:

Ich finde das auch sehr überraschend.

 

Ausleiten der Vrille ist Pflicht im Segelflug-Syllabus. Jemand mit Segelflug-Brevet muss das also einmal gemacht haben.

Der Pilot ist auch noch nicht so alt und hat frühestens 1994 sein Brevet gemacht - da war der Syllabus vermutlich schon ähnlich?

 

Ausserdem sind 900 Stunden ja schon einiges an Zeit - da hat man das Thema doch auf vielen Saisoneröffnungen, Gesprächen mit Flugschülern, Checkflügen, Safety-Refreshern etc. mal angeschnitten (auch wenn es keiner mehr beweisen kann).

 

Sust-report.png

Ich denke, dass der Autor dieses Textes ein Experte für Motorflugzeuge ist, und die Ausbildungsdetails im Segelflug gar nicht kennt.

 

In der Schweiz ist seit mindestens 50 Jahren im Ausbildungsprogramm ein Programm absolvieren, das Sackflug, Steilkurven ausleiten grösser 60° und andere 'schräge Dinge' enthält. 

Ich habe selbst in meiner Segelfliegerausbildung die Grundschulung noch bis zum ersten Alleinflug in der Röhnlerche absolviert. Dabei hatte ich bereits die Gelegenheit,
eine Vrille - netterweise vom FI 'serviert' - nach drei Umdrehungen mit Anweisungen auszuleiten. Danach kam später auf dem kunstflugtauglichen Blanik die eigentliche Instruktion erhalten. Nach diesem Ausbildungsblock  und vor den finalen Flugprüfungsflügen ist ein Segelfliegerschüler sehr wohl in der Lage, das Trudeln korrekt auszuleiten, und nicht nur das.

 

Dass er in der Ausbildung zum PPL nie getrudelt hat, ist mir auch klar, und danach nie. Das ist eine andere Schublade. Womöglich hatte der Autor des Berichts nur diese Brille an.

 

Cosy

Bearbeitet von cosy
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Letzte Woche ist der Abschlussbericht der SUST in diesem tragischen Unfall erschienen.

Bitte lest den Bericht (in deutsch) selbst :

Schlussbericht HB-UVC

 

Was mich hier veranlasst, diesen Bericht mit Euch zu teilen, ist

1. Flugerfahrung

Offenbar werden Segelflug und Motorflug (sowie Motorsegler) insgesamt als "Flugerfahrung" gewertet für ein PPL. Das ist neu für mich

(Die Flugerfahrung des  Piloten wird mit  1016h angegeben. Im Text steht dann, dass er über 900h Segelflugerfahrung hätte und total 77h Motor- und Motorsegler- Erfahrung).

 

Ich bin etwas erstaunt (gerade weil ich nach 8 Jahren Segelfliegen und 4 Jahren Gleitschirm während der Studienzeit selbst ein 'Übertreter' in die CO2-Fraktion war).

 

2. die Empfehlung am Schluss:

4.2.1.1 Sicherheitsdefizit

Selbst gut ausgebildete und erfahrene Piloten sind oft nicht in der Lage, unerwartet auftretende Flugzustände mit ungewöhnlichen Fluglagen zu erkennen und das Luftfahrzeug innert nützlicher Frist wieder in eine normale Fluglage zu bringen.

4.2.1.2 Sicherheitshinweis Nr. 46

Zielgruppe: Piloten ohne Kunstflugerfahrung

Eine Ausbildung in Kunstflug oder eine Einführung in das Erkennen, Verhindern und Beenden von ungewöhnlichen Fluglagen mit hohen Querlagen oder grossen positiven bzw. negativen Längsneigungswinkeln im gesamten Geschwindigkeitsbereich (Upset Recovery Training) ist deshalb für jeden Piloten als sicherheitsfördernde Massnahme zu empfehlen.

 

4.3 Seit dem Unfall getroffene Massnahmen

Keine

001248326.jpg

Cosy

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Geschrieben

Diesen Beitrag könnte man an den schon existierenden Thread anhängen: 

 

Geschrieben
29 minutes ago, ArminZ said:

Diesen Beitrag könnte man an den schon existierenden Thread anhängen: 

 

Wie? kann das der Moderator machen?

Geschrieben

Voilá !

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