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SWISS und Corona, wie geht‘s weiter in der Zukunft?


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Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne einige Leute, die ihren Job kündigen werden bzw. sich kündigen lassen, wenn es bei ihnen soweit kommt. Sie rechnen damit und sind mental und auch materiell vorbereitet. Darunter Menschen, die im Spital arbeiten, in großen Banken, in der Unterhaltungsbranche, im Hochschulbetrieb, etc. Ich spreche hier von bürgerlichen "Studierten", und keinen klassischen Stammtisch-Schwurblern mit einem "rechtsrechten" Devotionalien-Keller und "Neuschwabenland-Fantasien".

Manche werden sich auch eine notariell beglaubigte Patientenverfügung ausstellen lassen (man kann dann persönlich verhindern, auf die Intensivstation bzw.  generell ins Spital eingeliefert zu werden, falls man Covid hat), um der "anderen Seite" ihre Ernsthaftigkeit zu beweisen. Starker Tobak aus meiner Sicht...

 

Regionale Wahlen in AUT haben vergangenes Wochenende aufgezeigt, dass in etwa 25% der Bevölkerung zu den sog. "Impfskeptikern" und "Impfgegnern" gehören. Manche haben schwachsinnige Argumente, manch andere regen einen durchaus auch mal zum Nachdenken an.

 

Mir geht es hier nicht darum, Partei zu beziehen (mich nervt das auch alles schon), aber wir müssen uns in gewisser Hinsicht darauf vorbereiten, dass in den "Wakes" dieser Entscheidungen mitunter personelle Herausforderungen in kritischen Bereichen auftreten - zumindest temporär. In den USA musste bereits eine Geburtenabteilung nachhaltig geschlossen werden, weil sich ein Großteil der Belegschaft nicht impfen lassen wollte und folglich gekündigt hat, und bei uns in AUT könnte es die Pflege-Branche sowie Lehrkräfte betreffen (Jobs, die bei uns zudem eh niemand mehr wirklich gerne macht und auch Migranten nehmen derzeit nicht alles an - die Gastrononomie etwa taumelt und hat viel zu wenige Leute).
 

Diese 25% gehen nun auch - wie man in öffentlichen Foren des Boulevards und dgl. mitbekommt - vermehrt dazu über, gezielt bzw. bewusst die Gastronomie sowie die Unterhaltung (Kino, Theater, Ringelpiez, etc.) zu boykottieren und auch den stationären Handel. Man bestellt nun "aus Prinzip" bei Amazon (auch wenn man davon kein wirklicher Fan ist) und über andere online-Quellen, und geht einfach nicht mehr zum Essen aus und machen auch keinen Urlaub (ohne es als Strafe zu sehen - sie werden befeuert von einer Art Geist einer Resistance). Das Bier wird vor der Garage getrunken, im Kellerstüberl oder beim Angeln.
Auch Junge praktizieren dies (vor allem am Land). Nachdem der Handel in der Vergangenheit schon geklagt hatte, wenn im Advent das Geschäft im Vgl. zum Vorjahr um 0,5% schlechter anlief, kann man sich ausmalen, was dies bedeutet, wenn jener - trotz "neuer Normalität" nachhaltig um 15 bis 20% einbräche.

 

Lösung habe ich auch keine parat - ein Spaltkeil steckt im Volke, und es verhärtet sich. Man kann nur hoffen, dass es zu keinen Krawallen kommt, wie u. a. in Australien bereits der Fall. Arbeiter und auch LKW-Fahrer lassen sich eben weniger schnell etwas wissenschaftlich argumentieren, als besser Ausgebildete.
Den "Verweigerern" ist auch egal, wenn sie durch ihr Gebaren die eigene Volkswirtschaft und indirekt (Steuern, Transfers, etc.) ihr eigenes Auskommen schädigen. Wir befinden uns in einem Kampf, in welchem manche bereit sind, (für eine verfassungsmäßig garantierte "körperliche Unversehrtheit") mehr einzusetzen, als die meisten "Vernunftsmenschen" zu realisieren vermögen. Man wehrt sich somit gegen eine - diese Verfassung aushebelnde - Argumentation einer "solidarischen Maßnahme zur Volksgesundheit" und im weiteren Sinne auch gegen eine baldige Wiederherstellung einer herbeigesehnten Art von Normalität.

 

Bei Piloten würde es bzgl. allfällige Kündigungen wohl kaum ein Problem darstellen, derzeit qualifizierten Ersatz zu finden und bei den F/As wohl auch nicht. In anderen Bereichen könnte es zumindest einige Zeit problematisch werden, bis man einen kritischen Teil der "25%" auch noch "überzeugt" hat und die anvisierte "Herdenimmunität" (ich mag dieses Wort nicht, weil es uns irgendwie als "Vieh" zu klassifizieren scheint) erreicht.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Phoenix 2.0:

Arbeiter und auch LKW-Fahrer lassen sich eben weniger schnell etwas wissenschaftlich argumentieren, als besser Ausgebildete.
 

Ich würde sagen es ist nicht eine Frage der Ausbildung, sondern eine reine Charaktersache.

 

Gruss

Diego

Geschrieben (bearbeitet)

Die "besser Ausgebildeten" sind eher "der Wissenschaft" hörig, mitsamt ihren Statistiken. Arbeiter und Handwerker vertrauen eher auf ihren "Hausverstand" (= aus ihrer Sicht "gesunder Menschenverstand"). Dieser hat in den vergangenen Jahren zunehmend das Etikett "irgendwie rechts angehaucht" verpasst bekommen, was zusätzlich Öl ins Feuer gießt.

 

Jemand, der am Land wohnt, Handwerker ist und an sich keine manifesten Ängste hat (oder zulässt), wird angesichts dieser Maßnahmen eher skeptisch sein, als ein Molekularbiologe aus der Stadt. Der Charakter kommt da m. E. erst als zweites, weil ja neben der subjektiven Bewertung auch die Peer (persönlichen sozialen Netzwerke und die vorherrschende Meinung hierin) eine Rolle spielt. Wenn die Schrauber-Kumpels sich z. B. als FPÖ-Wähler prinzipiell nicht impfen lassen, ist man der "Luschi", falls man sich selbst aus Angst u./o. aus einem kollektiven Verantwortungsgefühl heraus impfen läßt. Gleiches vice versa.
 

Somit braucht man schon einen wirklich stärkeren Charakter, um sich da drüber hinweg zu setzen und auch mit den Konsequenzen zu leben, und wir wissen ja, dass trotz des nun auslaufenden Megatrends Indiviualismus der "westliche Mensch" trotz allem ein "Herdentier" ist, welches nur allzu gerne dem Mitläufertum frönt...

 

Einer meiner Nachbarn gehört zur oben beschribenen Gattung. er kann nicht nachvollziehen, dass ein afghanischer geflüchteter Jugendlicher mit nachgewiesenem kriminellen Background (in anderem EU-Land) mehr Rechte und Fürsorge erwarten kann, als jemand wie er, der 40 Jahre lang gearbeitet und Abgaben geleistet hat und sich nun nicht einem - aus seiner Sicht - unausgereiften Pharmaprodukt exponieren möchte.

 

Fazit: verfahrene Situation! Ich gehe davon aus, dass der Mob bald die ersten Impfgegner lyncht, wenn der Boulevard davon berichtet, dass z. B. ein Krebspatient wegen der "Leuger" nicht intensivmedizinisch behandelt werden konnte und dies zu dessen frühzeitigen Tod führte. Dann sind wir mit einem Schlag zurück in den 30er-Jahren...

 

Gruß

Johannes
 

Bearbeitet von Phoenix 2.0
ERGÄNZUNG
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Geschrieben
10 hours ago, FalconJockey said:

Wenn ich mich nicht gegen Gelbfieber&Co. impfen lasse, kann ich meinem Beruf nicht nachgehen und verliere ebenso meinen Arbeitsplatz. Wo ist der Unterschied zu Corona? Ich finde das richtig, es sollen sich alle impfen lassen, bei denen es keine Indikationen dagegen gibt. Wir müssen endlich wieder zur Normalität zurückkehren, einen weiteren Lockdown wollen und brauchen wir nicht!

Ganz genau so ist es. Ich hab die Schnauze voll von den Massnahmen.

 

Von mir aus kann man auch gleich alles aufheben und die Impfgegner ihrem Schicksal überlassen - Darwin wirds richten und wahrscheinlich sind die Impfquoten in Portugal + Spanien auch deshalb so hoch weil die Todeszahlen dort auch entsprechend eingefahren sind...

 

Wieso soll ich eine Maske tragen und muss für alles einen QR Code zücken? um irgend einen Globuli essenden Traumfängerverkäufer zu schützen?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb onLoad:

Wieso soll ich eine Maske tragen und muss für alles einen QR Code zücken? um irgend einen Globuli essenden Traumfängerverkäufer zu schützen?

 

Theoretisch geb ich Dir Recht - Problem ist nur, dass das Virus in solchen Umgebungen munter vor sich hin mutiert und dann auch wieder gefährlicher für die Geimpften sein kann.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 30 Minuten schrieb AirBuss:

Theoretisch geb ich Dir Recht - Problem ist nur, dass das Virus in solchen Umgebungen munter vor sich hin mutiert und dann auch wieder gefährlicher für die Geimpften sein kann.

 

[Edit] Sorry, hatte das vorher falsch verstanden...

 

Das Virus kann aber rein theoretisch auch in einer zu 100% geimpften Gruppe mutieren und für diese wieder gefährlich werden, da es ja weiter übertragen werden kann - auch von und unter "Vollimmunisierten". Nur der Krankheitsverlauf ist nur sehr selten (und wegen anderer Gründe wie Vorerkrankungen und dgl.) schwer.

 

Aber wir werden erst wissen was wirklich Sache ist, wenn wir in manchen (oder unseren) Ländern die Herdenimmunität erreichen. Dann wird sich zeigen, ob alles Bangen und Hoffen sich ausgezahlt hat, oder ob der nächste Mist schon um die Ecke wartet...

 

[/Edit]

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
  • 4 Monate später...
Frank Holly Lake
Geschrieben

Aufgrund der starken Omikron Fälle gibt es einen hohen Krankenstand bei der Swiss´.

Nun wird die angekündigte Maßnahme "Kündigung bei nicht Impfung" umgesetzt.

 

Während es bei den Piloten nur vereinzelte Fälle gibt, sieht das in der Kabine anders aus. 

Da redet man von ca . 15  % die nicht geimpft sind. Zieht man Kranke, medzinische Eigeschränke, Schwangerschaft ruhende Arbeitsverträge ab,  bleibt laut Swiss die Kündigungswelle im einstelligen Prozentbereich.

 

Aus Aero.de 

"Über den Umfang der Entlassungen machte Swiss zunächst keine Angaben. Die Airline wertet das im August 2021 eingeführte "Impfobligatorium" aber als Erfolg.
"Seit Dezember sind nur noch geimpfte Cabin und Cockpit Crew Members im Flugeinsatz", hatte eine Swiss-Sprecherin aero.de im diesem Monat gesagt. "Bei den Pilot:innen haben sich nahezu alle geimpft, bei der Kabinenbesatzung lag der Wert jener, die kein Zertifikat eingereicht haben, im einstelligen Prozentbereich."
Personalengpässe bei Swiss
Besatzungsmitglieder ohne Impfzertifikat haben sich laut Swiss "entweder für ein zeitlich limitiertes ruhendes Arbeitsverhältnis entschieden" oder befanden sich zuletzt im sogenannten Stufenverfahren - einem tarifvertraglich fixierten Eskalationsprozess vor Beendigung des Arbeitsverhältnisses".
 

Grüße Frank

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich packe es mal hier rein, es geht ja auch um die Zukunft der Swiss und post-koronär ist es auch...

 

...allerdings, als inzwischen auch nicht mehr blutjunger AvGeek mit reichlich nutzlosen Fachwissen, finde ich die Formulierung «Wir wollen First Choice Airline sein» eher unglücklich gewählt🤣🤣🤣

 

https://abouttravel.ch/sonstiges/wir-wollen-first-choice-airline-sein/

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