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Fliegerärztliche Eignungsuntersuchung


Roland320

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich habe vor vielen Jahren einmal in einem Buch gelesen, dass die Höhentauglichkeit des fliegenden Personals in einer Unterdruckkammer getestet wird, die langsam immer weiter rauf (oder runter?) gefahren wird, um zu ermitteln, ab welcher Höhe es zu Beeinträchtigungen des physischen Wohlbefindens kommt.

 

Kann mir jemand von den Piloten oder den Flugbegleitern sagen, wie diese Testverfahren heute in der Praxis ganz konkret ablaufen, welche Aufgaben man evtl. in dieser Kammer während der Druckveränderung lösen muss und wie es sich "anfühlt", wenn man tatsächlich in die Höhen vorstößt, in denen einem langsam "die Sinne schwinden"?

 

Gehört zu solchen Tests auch noch die Zentrifuge?

 

Was gehört geschieht während dieses Testes?

 

Vielen Dank.

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Hallo Roland!

 

Untersuchungen in Unterdruckkammer und Zentrifuge kommen höchstens noch bei Militärpiloten zum Einsatz, jedoch nicht bei Linienpiloten...

 

Kenne die Unterdruck-Übungen nur aus Filmen. Dort geht's hauptsächlich darum, den Piloten, resp. dem Filmpublikum, die Auswirkungen von Sauerstoffmangel aufzuzeigen! Den Testpersonen werden da bestimmte Aufgaben gestellt, wie z.B. einfache Matheaufgaben, die eigene Adresse aufschreiben,... etc. Meines Wissens dienen diese Übungen aber nicht der Tauglichkeitsüberprüfung, sondern "nur" um sich die menschlichen Limitationen bewusst zu machen!

 

Zur Zentrifuge meine ich schon mal einen Film über die Auswahl deutscher Militärpiloten gesehen zu haben, wo das Bestandteil der Selektion war! Genaueres kann ich Dir dazu aber nicht sagen. In der Schweiz ist die Zentrifuge, soweit ich mich erinnern kann, kein Bestandteil des Auswahlverfahrens...

 

Gruss, Robi

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Original geschrieben von Roland320

....welche Aufgaben man evtl. in dieser Kammer während der Druckveränderung lösen muss und wie es sich "anfühlt", wenn man tatsächlich in die Höhen vorstößt, in denen einem langsam "die Sinne schwinden"?....

 

 

Hallo

 

Jeder Mensch reagiert unter Sauerstoffmangel anders. Das kann ein Wärmegefühl, ein Kribbeln in den Händen und Füssen, Schwindel oder andere Symptome sein. Beim Auftreten der ersten Symptome ist man noch fähig einigermassen normal zu reagieren. Es ist aber der späteste Zeitpunkt um tiefere Regionen aufzusuchen. Bleibt man in der Höhe oder steigt sogar noch weiter, kann das zu einem euphorischen Gefühl führen. Das heisst man meint man habe alles im Griff. In Wirklichkeit ist es aber so, dass sogar einfachste Rechnungen nicht mehr oder nur sehr schwer gelöst werden können. Schreibt man einen einfachen Text hat man das Gefühl es sei überhaubt kein Problem. Liest man aber nachher diesen Text ist er voller Rechtschreibfeher, Doppelnennungen, verändertem Schriftbild usw. Zusätzlich treten Muskelzuckungen auf, welche zu einem ganz spannenden Schriftbild führt wenn man seinen eigenen Namen oder sonst was schreiben soll. Irgendwann führt der Sauerstoffmagel dann zur Bewusstlosigkeit.

Auf welchen Höhen die verschiedenen Phasen beginnen ist ebenfalls wieder von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auf jedenfall sollte ab spätestens 4000 m/M mit Sauerstoff geflogen werden.

 

Gruss, Thomas

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