paedu812 Geschrieben 6. April 2021 Teilen Geschrieben 6. April 2021 Hallo zusammen Seit bald einem Jahr bin ich stolzer Halter des PPL und fliege in Bern sowie Zürich. Seit ich das PPL besitze frage ich mich ob es keine Möglichkeiten gibt, nur eine Strecke zu fliegen, sodass jemand anderes zurückfliegen kann. Damit wäre das Flugzeug auch als Transportmittel einsetzbar. Meine Überlegung wäre folgende: Ich will ein Weekend im Tessin verbringen und fliege am Samstagmorgen von Zürich nach Locarno. Der zweite Pilot, welcher vielleicht vorher ein paar Tage im Tessin war, fliegt das Flugzeug von Locarno zurück nach Zürich. Oder im Geschäftlichen Bereich, falls ich am Nachmittag ein Meeting in Lausanne habe könnte ich am Morgen mit dem Flieger hin, jemand anderes wer auch in dieser Region ist, kann dann das Flugzeug am Nachmittag zurückfliegen. Damit könnte man viel mehr Möglichkeiten zum Fliegen schaffen, und die lästigen Mindestflugzeiten würden beim Weekendtrip entfallen. Mir ist klar, dass im aktuellen Modell jeweils nur Mitglieder der jeweiligen Fluggruppe zugelassen würden, jedoch sind die meisten Cessna 172 ziemlich ähnlich zu fliegen ;-). Und ja, ich habe die Möglichkeiten von Wingly & co ebenfalls bereits angeschaut, jedoch sind diese jeweils nur auf die Aufteilung von Flugkosten konzentriert. Habt ihr hier bereits Erfahrungen gesammelt, oder bin ich der einzige mit diesem Bedürfnis? Liebe Grüsse Patrick Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Andy_Fly2Sky Geschrieben 7. April 2021 Teilen Geschrieben 7. April 2021 (bearbeitet) Hallo Patrick Der Gedanke ist interessant, fliegen wie «mobility» Auto fahren. Ein Verein als «Anbieter» kannst du schon mal aus deinen bereits genannten Gründen vergessen. Wenn ich das aus unternehmerischer Sicht betrachte, sehe ich vor allem Risiken (zb. Flugzeugrückführungen von unrentablen Standorten, Versicherungsfragen, Currency Status der Piloten usw.) Als Pilot würde ich mir das aber auch wünschen. Ich denke, wenn sowas in den USA noch nicht etabliert ist, können wir das bei uns als Traum archivieren Bearbeitet 7. April 2021 von Andy_Fly2Sky Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Michi Moos Geschrieben 7. April 2021 Teilen Geschrieben 7. April 2021 Gestern hab ich das zum ersten Mal gelesen und sofort gedacht, das wäre ja super genial. Nachdem ich es etwas mehr überlegt habe, gibt es da aber ein paar Probleme, für die ich im Moment nicht wirklich schlaue Lösung finde. Zuerst mal das von Andy genannte "formelle" Problem mit Currency etc. Hier sehe ich auch weniger einen neuen Verein als Anbieter; ich vermute das Unterfangen ist finanziell absolut nicht lukrativ. Könnte mir aber sogar Lösungen vorstellen, als Beispiel sehe ich bestehende Vereine, die sich zusammenstellen und jeweils die anderen Mitglieder mit Checkrides etc. anerkennen. Ein bisschen im Stile von EASA mit Pilotenlizenzen. Jeder hat dann seinen Heimatverein, dieser bescheinigt die Currency, Checkflüge usw. Mit dieser Mitgliedschaft kann ich dann bei zusammenarbeitenden Vereinen Flieger mieten. Nur stellt sich für mich aber die viel praktischere Frage, wie denn die jeweils andere Partei überhaupt den zweiten Teil der Reise macht. Praxisbeispiel: Ich fliege morgen nach Locarno / Korsika / Wangen Lachen und du nimmst dann übermorgen meinen Flieger mit. Ja schön, aber...? Fahr ich mit Fähre / Zug / Velo nach Hause? Der zweite praktische Punkt ist für mich Wetter und Planbarkeit dieser Trips. Beispiel: Die Abmachung zwischen uns beiden steht, dass du morgen vom Tessin mit dem Flieger weiter nach Salzburg willst. Leider hängen die Wolken am Gotthard und ich schaffe es heute nicht über die Berge. Heisst, du musst auch mit dem Zug zurück, genau wie der arme Typ, der dann in Salzburg auf dich wartet und wieder nach Hause möchte. Der Flieger sitzt inzwischen hier bei bestem Wetter auf dem Vorfeld und die frustrierten Piloten mit Passagieren im Zug 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
fixusc Geschrieben 7. April 2021 Teilen Geschrieben 7. April 2021 Ich fände es auch sinnvoller, bei mehreren Vereinen mieten zu können als eine One-Way Miete. Das funktioniert in der Praxis einfach nicht, da es nur wenige Szenarien gibt, wo wirklich Nachfrage vorhanden ist. Dazu kommen die von Michi erwähnten Schwierigkeiten mit Wetter, etc. Ich würde viel lieber einmal auf einem Ausflug im Tessin direkt einen Flieger mieten können, wenn ich eh schon da bin. Das Hauptproblem neben Checkout und Procedures sind aus meiner Sicht die Kosten. Die allermeisten Vereine haben teure Pauschalen, mit denen man sich in einen tragbaren Stundenpreis "einkaufen" muss. Somit lohnt sich die Miete in mehreren Vereinen nicht. Würden z. B. solche Pauschalen gegenseitig anerkannt, sähe es natürlich ganz anders aus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
paedu812 Geschrieben 7. April 2021 Autor Teilen Geschrieben 7. April 2021 @Michi Moos; Ja, das Thema Wetter ist mir auch bereits durch den Kopf, das senkt die Planungssicherheit enorm. Deine Praktische Frage; wenn du anyway mit dem Zug ins Tessin fährst, spielts keine Rolle ob du auch so retour kommst, nicht? Bleiben wir der Einfachheit halber mal auf dem Festland... Evtl. wäre es sinnvoller wenn man sich auf wenige/einfachere Strecken beschränken würde? @fixusc das wäre bereits ein richtiger Schritt in diese Richtung, eigentlich wären die Flugschulen ja bereits zu einem sehr grossen Teil standardisiert (jedenfalls wenn ich SwissPSA anschaue...). Und zu guter letzt @Andy_Fly2Sky; die Vereine profitieren ja auch von mehr "produzierten" Flugstunden auf ihren Fliegern... Ich bin unschlüssig was es braucht damit die Fliegerei in diese Richtung geht, aber die Freiheiten und entsprechenden Möglichkeiten wären ziemlich cool! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SierraCharlie Geschrieben 30. April 2021 Teilen Geschrieben 30. April 2021 (bearbeitet) Am 7.4.2021 um 17:19 schrieb paedu812: Ich bin unschlüssig was es braucht damit die Fliegerei in diese Richtung geht, aber die Freiheiten und entsprechenden Möglichkeiten wären ziemlich cool! Meist braucht es eine innovative Geschäftsidee, Mut und Investoren, die einem das ermöglichen. Ich befasse in meinem Studium gerade mit Geschäftsmodellen und dort hat man die Erkenntnis, dass die meisten guten Geschäftsmodellinnovationen am etablierten Denkmuster der Industrie/Branche scheitern. So werden meist gute Ideen einfach verworfen anstelle von optimiert. Ich finde den Denkanstoss von @fixusc & @Michi Moos mit der gegenseitigen Anerkennung sehr gut. Ich denke dies wäre bereits ein erster Schritt in Richtung des Modells von @paedu812. Aber ich vermute, dass viele Vereine gar kein Interesse haben. Einerseits macht es die Buchhaltung leicht komplexer, andererseits kommen bestimmt Befürchtungen auf, dass Mitglieder dann nur noch die Flotte des anderen Vereins bewegen (z.B. wegen besserem Fluggerät, besserer Verfügbarkeit, Wetter, Pistenzustand etc.). LG Chris Bearbeitet 30. April 2021 von SierraCharlie Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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