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Die SUST muss ihre Verantwortung wahrnehmen!


Andy_Fly2Sky

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In der neuen Ausgabe des Magazin Position Report Nr. 276 der AOPA Schweiz fiel mir ein lesenswerter Artikel vom AOPA Vorstandspräsident besonders ins Auge.

Der Artikel, der auf Seite 10 beginnt, heisst «Die anderen Lehren aus dem Unfallbericht der SUST zur HB-HOT».

Hierbei geht es mir nicht explizit um den Vorfall der HOT, sondern im ganz allgemeinen um die Tätigkeit der SUST.

Zitat

...Die SUST besitzt eine rechtliche Sonderstellung, nimmt aber im Gegenzug die damit ausserordentlich verbundene Verantwortung nicht wahr...

Lest den Artikel durch. Wehrt euch mit Händen und Füssen solltet ihr jemals das Gefühl haben ungerecht behandelt zu werden. Ich bin der Meinung das unsere Safety & Melde Culture darunter leidet.

 

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Aber in diesem Fall hat die SUST doch Recht, ich sehe da keine "Ehrverletzung". Wenn der Rest der Firma nachweislich Regeln bricht und "Nestbeschmutzer" bestraft, dann hängt man da auch als ehrlicher Pilot mit drin. Wer solch ein Verhalten in einer so kleinen Firma nicht mitkriegt, muss komplett blind sein und ich kann mir unter keinen Umständen vorstellen, dass dies der Fall gewesen ist. Diejenigen, die selbst keine Regeln mit Absicht gebrochen haben, hatten trotzdem die Pflicht, diese "normalization of deviation" intern anzuprangern und bei Nichterfolg darüber Meldung abzugeben. Macht man unter Freunden natürlich nicht...

 

Was allerdings nicht geht ist, dass die Staatsanwaltschaft in der Schweiz regelmässig Anklage gegen Involvierte erhebt, auch wenn die SUST eindeutig feststellt, dass lediglich ein Fehler passiert ist, ohne Absicht, ohne Fahrlässigkeit.

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Ich habe den Artikel durchgelesen und bleibe dabei. Die JuAir war ein Saftladen, ich kenne es ja noch ansatzweise von der Crossair.

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Sonst wird ja gern kritisiert, es werden nur wischi-waschi Formulierungen in diversen Unfallberichten (nicht nur SUST) verwendet. Jetzt gibt es zur Abwechslung mal einen (sehr erwarteten) Bericht mit klarer Ansage. Und nun ist es auch nicht recht?

 

Das Problem ist aus meiner Sicht nicht die SUST, sondern eher wie Gerichte das während der Untersuchung gewonnenen Material verwenden und mit den Schlussfolgerungen der Unfallberichte umgehen. 

 

Zitat

Art. 23 Koordination mit Strafverfolgungs- und Administrativbehörden

1 Die Untersuchung erfolgt unabhängig von einem Straf- oder einem Administrativverfahren.

2 Die Strafverfolgungs- und die Administrativbehörden sowie die SUST koordinieren ihre Tätigkeiten.

3 Sie stellen einander Untersuchungsunterlagen wie Auswertungen und Aufzeichnungen unentgeltlich zur Verfügung.

https://www.sust.admin.ch/inhalte/pdf/Andere_Dokumente/742.161_dt.pdf

 

Einerseits erfolgt die Untersuchung "unabhängig", andererseits gibt es einen regen Austausch mit der Strafverfolgung... 

 

Das Problem in der Aviatik ist wohl, dass es wohl relativ schwer ist, ein solides Gegengutachten vorzulegen.

 

Bei Sachverhalten, welche spezifisches Fachwissen voraussetzen, werden Staatsanwaltschaft und Richter sich immer auf ein Sachverständigen-Gutachten zu dem Fall stützen (in der Aviatik dann eben der Unfallbericht). Im Verfahren können die Betroffenen aber Fragen an den Gutachter stellen, sei es im Vorfeld, oder wenn das Gutachten schon geschrieben ist. Diese müssen dann vom Gutachter beantwortet werden.

 

Das ist vielleicht etwas, was beim einem Unfallbericht so nicht vorgesehen ist, und warum man als potentiell Betroffener ein fehlendes Einsprache/Mitsprache-Recht hat? 

 

Andererseits könnten solche Fragen oder Einwände doch immer noch während einem z.B. Strafprozess an die Autoren des Unfallberichts, die dann wohl als Sachverständige geladen werden, gestellt werden? 

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vor 2 Stunden schrieb Andy_Fly2Sky:

Hierbei geht es mir nicht explizit um den Vorfall der HOT, sondern im ganz allgemeinen um die Tätigkeit der SUST.

 

Löst eure Gedanken bitte vom JU Unfall, siehe mein Zitat ⬆️oben:

 

vor 48 Minuten schrieb FalconJockey:

Ich habe den Artikel durchgelesen und bleibe dabei. Die JuAir war ein Saftladen, ich kenne es ja noch ansatzweise von der Crossair.

 

vor 18 Minuten schrieb Dierk:

Und nun ist es auch nicht recht?

 

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Ja, die SUST soll Unfallursachen herausstellen, damit man daraus lernen kann. Das haben sie getan und dabei halt klipp und klar diese Ursachen benannt, weil ihnen die Ermittlungen durch die ewig lange Liste von Verfehlungen leicht gemacht wurden.

Ich bin auch nicht immer einer Meinung mit der SUST, siehe die Sache mit der Falcon in Zürich.

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Der letzte Abschnitt ist meiner Ansicht nach auch etwas stossend:

 

- Art und Ton, mit der mit die SUST das BAZL angreift und heruntermacht, ist einer ausserparlamentarischen Kommission nicht würdig und wird im besten Fall mit Kopfschütteln quittiert, im wahrscheinlichsten Fall wird damit die Autorität des BAZL untergraben. Ganz sicher trägt dieses Vorgehen nicht zur Erhöhung der Sicherheit bei.

 

Ich raffs nicht. Wenn das BAZL offensichtliche Verfehlungen begangen hat, darf es nicht (konstruktiv) kritisiert werden ?

Ich habe den Unfallbericht fast gänzlich durchgelesen und von "heruntermachen" oder Tonvergreifungen habe ich nirgends etwas gelesen, im Gegenteil. Meiner Meinung nach war es an der Zeit, das die Misstände (beim BAZL und bei der Ju Air) publik gemacht werden.

 

Kleines Detail am Rande: Das NTSB / US National Transportation Safety Board ist auch unabhängig, genau wie die SUST ...

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Mich stört der Artikel des AOPA Präsidenten enorm, er ist anmassend. Der Artikel lässt den Verdacht aufkommen, dass der Verfasser seine eigenen Interessen gefährdet sieht, wenn das BAZL und die JuAir schlecht wegkommen. Ja, es ist auch tatsächlich so, der Oldtimerfliegerei in der CH wurde ein schlechter Dienst erwiesen, aber nicht durch die SUST sondern durch jene, die es jahrzehntelang zugelassen haben, dass der Sicherheitsstandard immer weiter degradierte und es schliesslich zu diesem grässlichen Unfall kam.

Es ist Aufgabe der SUST die Ursachen von Unfällen zu untersuchen und aufzuzeigen. Genau dies hat sie getan. Der Unterschied zwischen dem AOPA Präsidenten und der SUST ist wohl, dass der erstgenannte wahrscheinlich noch nie mit der Realität einer Unfallstelle mit 20 Leichen in den Trümmern eines Flugzeugwracks konfrontiert wurde.

Nach so einem Anblick kann man sich nicht mehr mit einer oberflächlichen Untersuchung begnügen und alle die "old fellas" unerwähnt lassen.

 

Ausserdem:

Die SUST ist nicht völlig unkontrolliert, sie untersteht dem UVEK.

Gemäss ICAO Annex 13 muss die Unfalluntersuchungsbehörde unabhängig sein.

 

Gruss

Philipp

 

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vor 20 Stunden schrieb Dierk:

Sonst wird ja gern kritisiert, es werden nur wischi-waschi Formulierungen in diversen Unfallberichten (nicht nur SUST) verwendet. Jetzt gibt es zur Abwechslung mal einen (sehr erwarteten) Bericht mit klarer Ansage

Danke Dirk und Andreas. Es gibt sie zum Glück noch: Schriften, die schlicht und einfach das benennen was tatsächlich passiert ist - nicht mehr und nicht weniger. Mit Unterschrift und Namen des Verfassers. Aus meiner Erfahrung gibt es das fast nur noch in technischen Domänen, Tendenz auch dort abnehmend, je näher die Berichte an den C-Level gelangen.

 

In allen anderen Bereichen - Politik, Polizeiberichten, sicherheitspolitischen Berichten, bis hin zu Wirtschafts- und Naturwissenschaften, alle werden sie mit Weichspüler behandelt bevor veröffentlicht wird. Zuerst durch die Rechtschreibe- und Lektorenabteilung, dann durch die Rechtsabteilung, dann die Marketingabteilung, dann Datenschutzbeauftragte, dann Ethikabteilung, dann Political-Correctness-Abteilung, Genderpolizei und zuletzt durch ein Entscheidungsgremium, das den Bericht nochmals nach dem grössten gemeinsamen Nenner filtert.

 

Das Resultat sieht man heute in allen offiziellen Pressemitteilungen aus Politik & Wirtschaft, Geschäftsberichten von börsenkotierten Unternehmen: Sie sind kaum noch zu lesen, sie triefen vor Allgemeinplätzen und Plattitüden. Die Kernaussagen finden sich nur noch im Subtext, mit dem Ziel dass man zwar mit logischen Schlüssen auf die Wahrheit kommt, jedoch ohne dass man sie explizit zur Sprache bringt. Warum tut man uns das an? Weil heute niemand mehr zu seinem Wort stehen kann und will, keiner will mehr die Wahrheit verkünden, und keiner will mehr die Wahrheit hören. Erst recht will man verhindern, dass das Geschriebene auf den juristischen Prüfstand gestellt wird. Und durch diese nur andeutungsweisen Vermittlung von Botschaften -selbst bei glasklarer Sachlage- kann man im Nachgang jeden Angriff abwehren mit "DAS habe ich so nicht geschrieben - das folgerst vielleicht DU".

 

Aber ich kann verstehen, dass sich in unserer Empörungsgesellschaft niemand mehr exponieren will. Wir haben uns bereits so an dieses langweilige, nichtssagende Geschwurbsel gewöhnt, dass wir uns sofort empören wenn sich jemand klar ausdrückt. Noch schlimmer: Weil wir wissen dass alles durch den Weichspülgang geht, sind wir gezwungenermassen darin geübt, zwischen den Zeilen nach mehr Informationen zu suchen. Schon fast nach japanischer Art. Deshalb kann man heute auch kein Arbeitszeugnis mehr ehrlich schreiben. Noch peinlicher; man muss sogar noch dazuschreiben dass es so gemeint ist wie geschrieben. Wie dämlich ist das denn? Von daher überrascht es überhaupt nicht, dass die letzten Vertreter der klaren Sprache irgendwie doch sehr faszinieren und schon fast zu Kultfiguren werden (Niki Lauda, Thilo Sarrazin, FalconJockey, Brufi..).

 

Zurück zum SUST Bericht:

An der Schonungslosigkeit merkt man erstens, dass die Verfasser einen technischen und sicher keinen politisch- juristischen Background haben (Fakten sind Fakten, ein Brückeneinsturz kann man einfach nicht politisch korrekt beschreiben, Punkt). Zweitens merkt man, dass sie wegen ihrem institutionellen Sonderstatus keine Klagen von der Genderpolizei&Co. zu befürchten haben. Dann kommen eben solche Berichte in unerwarteter Klarheit raus. Die Bevölkerung und die Gerichte sind sich dies vielleicht so nicht gewohnt und können dann nicht damit umgehen (beurteilen es viel zu hart), aber das ist sicher nicht das Problem der SUST.

 

Zur Unangreifbarkeit der SUST als Institution: Ich finde, das ist der eigentliche Kern des Artikels (der Autor hat ihn leider verwässert indem er Beispiele aufgezählt und sich die Diskussion nun darauf einschiesst). Ich bin einverstanden, dass Institutionen ohne Aufsichtsbehörde kritisch sind. Gleichzeitig müssen sie eben völlig frei von sachfremden Interessen sein (Beispiel Abschuss MH17 über Ostukraine). Vielleicht gibt es positive Beispiele von anderen Ländern, wie sie dieses Dilemma lösen.

 

Bearbeitet von Hotas
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45 minutes ago, Hotas said:

Danke Dirk und Andreas. Es gibt sie zum Glück noch: Schriften, die schlicht und einfach das benennen was tatsächlich passiert ist - nicht mehr und nicht weniger. Mit Unterschrift und Namen des Verfassers. Aus meiner Erfahrung gibt es das fast nur noch in technischen Domänen, Tendenz auch dort abnehmend, je näher die Berichte an den C-Level gelangen.

 

In allen anderen Bereichen - Politik, Polizeiberichten, sicherheitspolitischen Berichten, bis hin zu Wirtschafts- und Naturwissenschaften, alle werden sie mit Weichspüler behandelt bevor veröffentlicht wird.

Und WAS MICH AM MEISTEN NERVT ist der seit Jahr(zehnt)en herschende Trend, das Erstellungsdatum nicht nur wegzulassen, sondern regelrecht zu verschleieren- und das sogar bei offizielen Dokumenten zu Forschung, im Bereich der Legislative usw.

 

Dagegen wurde uns vor- 2000 geborenen eingetrichtert, ein Dokument, das konform sein will (ISO-Norm usw.) MUSS einen Datumshinweis tragen, zumindest in den eingepflegten Metadaten.

 

Eine Sauerei...

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vor 4 Minuten schrieb cosy:

Berühmte Namen und berüchtigte Namen in einem Atemzug..😉

🤣 in einem Satz mit Trump, Mugabe und Dieter Bohlen genannt zu werden ist allerdings eine zweifelhafte Ehre...! Oh maaaan! 😂😂😂😂😂

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Urs Wildermuth
vor einer Stunde schrieb Hotas:

Von daher überrascht es überhaupt nicht, dass die letzten Vertreter der klaren Sprache irgendwie doch sehr faszinieren und schon fast zu Kultfiguren werden (Dieter Bohlen, Gordon Ramsey, Trump, Mugabe, FalconJockey, Brufi..).

Wie bitte? Notorische Lügner und Verhetzer wie Trump und Verbrecher wie Mugabe, Mobber wie ein Bohlen? Sorry, aber dieser Vergleich ist komplett daneben und dient der Sache überhaupt nicht.

 

 

 

 

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Eben! Mit Trump und Mugabe verglichen zu werden ist okay, aber mit dem Dieeeeeeeter? 😄 Ich fand es sehr unterhaltsam, wir sind ja hier alle Erwachsene und können das im Kontext und mit einem Grinsen verstehen. Political Correctness hat hier nichts zu suchen, dafür ist das Thema zu ernst.

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Ah komm jetzt Urs. 😄 Schon gut, ich korrigiere ja sofort (habe harmlosere Beispiele eingesetzt); ich habe ja schon befürchtet dass ich jemandem auf den Fuss trete. Ich formuliere es deshalb noch allgemein, also unabhängig von irgendwelchen Namen:

 

In der gegenwärtigen Strömung der hochgradig politisch korrekten Ausdrucksweise, halte ich es für ein positives Persönlichkeitsmerkmal, wenn sich jemand genau so äussert wie er es meint. Auch wenn er sich dabei angreifbar macht. Genau das macht ihn glaubwürdig und integer; selbst wenn er dabei auch mal falsch liegt. Wenn man den Fehler zugibt (wie Merkel kürzlich), macht das einen noch glaubwürdiger und menschlicher. Es zeugt von Rückgrat, denn man entscheidet sich bewusst für den unbequemen Weg, in das zu erwartende Gegenfeuer der medialen Öffentlichkeit.

 

Es ist der erfrischende Gegenentwurf zum vorherrschenden abgehobenen Ton der Diplomatie, wo nur angedeutet wird, ohne konkret zu werden, ohne sich auch nur irgendwo angreif- oder zitierbar zu machen, sich festzulegen. Wenn dies aus Anstand und Respekt geschieht, ok. Aber das wahre Motiv ist in den meisten Fällen, dass man immer ein Fuss in der Tür behalten will; dann kann im Nachgang immer noch behaupten man hätte dies nicht so gesagt. Und dieses System perpetuiert sich selber, weil es zur Gegen-Wissenschaft wurde, aus diesen Andeutungen die dahinter stehenden Botschaften herauszulesen, und so muss man sich noch viel vorsichtiger und allgemeiner ausdrücken, usw usf.

 

Deshalb - heben wir ein Glas auf Niki Laudas blasphemischen -aber exakt zutreffenden- Satz: "Signore Ferrari, das ist ein Schäss Auto."

 

 

Bearbeitet von Hotas
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Urs Wildermuth
Am 7.4.2021 um 13:46 schrieb Hotas:

In der gegenwärtigen Strömung der hochgradig politisch korrekten Ausdrucksweise, halte ich es für ein positives Persönlichkeitsmerkmal, wenn sich jemand genau so äussert wie er es meint.

 

Da bin ich bei Dir und meine, dazu hab ich mir auch schon genügend Ärger angeschrieben um da mit von der Partie zu sein.

 

Nur eben: Rein dieses Persönlichkeitsmerkmal nutzt wenig, wenn der Betreffende dabei jeglichen Anstand beiseite lässt (und das ist ein Riesenunterschied zwischen PC Zensur und Anstand) und vor allem was er rauslässt nicht auch Hand und Fuss hat. Aufrufe zu Gewalt, willentliche Falschaussagen, Aufhetzen der Bevölkerung mit selbigen oder schlimmeres machen aus einem Persönlichkeitsmerkmal dann bald mal etwas, das bereits in Ansätzen Konter braucht. Und da war Deine Auswahl eher kontraproduktiv als Beispiel. Weder Trump und schon gar nicht Mugabe sind da Rollenmodelle, sondern eher Leute, die mit ihrer Art ihren Anliegen einen Bärendienst erweisen.

 

Was den AOPA Artikel betrifft:

 

Die Frage in diesem Kontext ist eher die, wenn von einem zwar durchaus eklatanten Einzelfall auf ganze Institutionen oder Berufsgruppen geschossen wird. Oder auch wenn Einzelfälle, aus denen man lernen könnte, dazu missbraucht werden, per Verallgemeinerung Policy oder Politik zu machen.

 

Der Annex 13 jedenfalls ist kein Gefährt für sowas, zumindest war das nie die Idee der ICAO.

 

 

Bearbeitet von Urs Wildermuth
Fokus auf das Wesentliche.
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Urs,

 

Bei der Ursachenfindung geht es meistens - und im JuAir Fall insbesondere - nicht nur um die eigentliche Unfallsequenz vom Start zum Unfallflug bis zum Eintritt des Unfalls. Die aerodynamischen und flugdynamischen Zusammenhänge, welche zum Absturz geführt haben, sind zwar interessant und werden im Bericht ausführlich und detailiert dargelegt. Aber, das ist doch nur ein Drittel der ganzen Geschichte. Die Ursache hört doch nicht beim überzogenen Flugzustand auf, in welchen das Flugzeug hineinmanöveriert wurde, das wäre viel zu einfach.

Es stellt sich doch die Frage, wie es dazu kommt, dass zwei altgediente Flugkapitäne das Flugzeug ohne Not in diese Situation hineinsteuern. Dieser Frage wurde intensiv nachgegangen und wie der Bericht nun zeigt, sind da schlimme Zustände ans Tageslicht gekommen.

Es gibt sogenannt "systemische" Ursachen, Mängel im Flugbetriebsunternehmen, in der Organisation, in der operationellen und technischen Führung und Kontrolle und eben auch in der übergeordneten Aufsicht. 

Der Unfall war letztendlich die tragische Konsequenz aus der riesigen Summe all dieser Unterlassungen und Sünden.

Es wäre vollkommen falsch all dies nicht prominent im Bericht darzustellen.

 

Gruss

Philipp

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vor 12 Stunden schrieb Hotas:

Aber ich kann verstehen, dass sich in unserer Empörungsgesellschaft niemand mehr exponieren will. Wir haben uns bereits so an dieses langweilige, nichtssagende Geschwurbsel gewöhnt, dass wir uns sofort empören wenn sich jemand klar ausdrückt. Noch schlimmer: Weil wir wissen dass alles durch den Weichspülgang geht, sind wir gezwungenermassen darin geübt, zwischen den Zeilen nach mehr Informationen zu suchen.

Ja, das fällt wirklich immer mehr auf. Heute will auch niemand mehr geradestehen und auf Vorwürfe reagieren. Früher sah man bspw. in Sendungen wie Kassensturz oder Rundschau immer mal wieder Exponenten von Firmen, welche auf Vorwürfe  reagiert haben. Heute heisst es meistens, es wollte niemand vor der Kamera Stellung nehmen, die Firma hat dagegen eine schriftliche Erklärung abgegeben. Natürlich von der Medienstelle und ohne einen Namen dazu...

 

Grüsse Ernst

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Walter Fischer

Hoi Ernst, also bei der reisserischen Vorgehensweise des Kassensturz Investigativteams würde ich auch meinem Hausjuristen Folge leisten, erstmal auf eine Gegenrede zu verzichten. Wie so oft, nachdem sich der Pulverdampf verzogen hat, erfährt man, dass gar nicht soviel Fleisch am Knochen war, wie der schnappatmende Quotenknilch der linkslastigen SRG dem Empörbereiten Couchpotatoe Reaktionär Futter vor die hochgelagerten Füsse wirft.

 

Gruss Walti

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Urs Wildermuth
Am 7.4.2021 um 19:59 schrieb Brufi:

Es wäre vollkommen falsch all dies nicht prominent im Bericht darzustellen.

 

Ich stimme mit Dir da überein. Und es liegt mir sehr fern, Leute, die Fehlverhalten toleriert oder gar gefördert haben, zu unterstützen und schon gar nicht diejenigen, die es begangen haben, im Gegenteil. Ich denke, allein alle die Leute, die völlig unbeteiligt durch diesen Unfall und seine Folgen Schaden genommen haben, verdienen es, dass dies geschieht.

 

Die systematischen Ursachen e.t.c. stelle ich auch nicht in Frage, zumindest nicht solange sie eben in dem Garten bleibt, wo sie hingehören. Wie gesagt, ich finde den Bericht zu 99% ein exzellentes Beispiel dafür, wie man unter schwierigsten Bedingungen eine Unfallursache ermittelt.

 

Nur glaube ich ebenfalls, dass dies auch ohne die erwähnten Verallgemeinerungen gegenüber direkt Unbeteiligten möglich sein muss, die dann zur Konsequenz haben, das viele Leute in einen Topf gezogen werden, in den sie nicht gehören.

 

 

 

 

 

 

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