Chris87 Geschrieben 5. März 2021 Teilen Geschrieben 5. März 2021 Hallo zusammen Im Rahmen meiner PPL-Ausbildung steht demnächst ein Flug von Zürich nach Locarno und dann weiter nach Samedan an. Hier sind mir bei der Planung ein paar Fragen gekommen: Beim Anflug auf Locarno ist ja die minimale Höhe auf der ICAO-Karte bis Biasca mit minimum 8200ft angegeben. Bleibt man also bis zu diesem Punkt auf der Minimalhöhe, dann müsste man mit sehr hoher Sinkrate runter, um bei Arbedo auf vernünftiger Höhe zu sein. Wie teilt ihr euch das ein? Früher sinken, 360° Kurven um Höhe abzubauen, ... ? Dann kommt die Frage betreffend die TMA (Ost) Locarno. Wird erwartet, dass man bis zur CTR darunter bleibt? Oder bekommt man standardmäßig eine Erlaubnis in die TMA einzufliegen? Wegen der Minimalhöhe von 1000ft über der Stadt müsste man ja sonst auf genau 2000ft bis zur CTR fliegen. Spielraum gibt's dann keinen mehr. Beim Weiterflug nach Samedan ist die kürzeste Strecke über die Italienische Grenze. Muss man da mit, in dem Fall Milano Informationen, Kontakt aufnehmen ? Was gilt in der Hinsicht generell bei Grenzüberflügen? Ist Funkkontakt Pflicht? Vielen Dank für eure Hilfe! Gruss Christoph Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
fixusc Geschrieben 5. März 2021 Teilen Geschrieben 5. März 2021 Hoi Christoph Ich bin kein Locarno Experte, aber hier mal meine Gedanken: 1) Der Tower kontrolliert CTR und TMA (falls diese überhaupt aktiv ist). Demnach wäre es ziemlich unsinnig, dass er dich "unten durch" schickt, es sei denn das ist wegen Traffic gerade nötig. Die TMA ist ja genau für den Anflug gedacht und je früher du im kontrollierten Luftraum bist und im Kontakt mit dem Tower bist, desto besser. Dann hast du keinen Stress und kriegst Hinweise auf Traffic. Solange du mit dem Tower in Kontakt bist, kann dir egal sein, ob du in einer TMA oder in einer CTR fliegst. 2) 6000 ft abbauen auf 30 km sollte durchaus möglich sein (Motor nicht unterkühlen!). Ich denke aber nicht, dass du direkt über Biasca (was auf ca. 1000 ft liegt) noch 8200 ft brauchst, wenn du dem Tal entlang fliegst. Es ist einfach wichtig, dass du im richtigen Moment mit dem Sinkflug beginnst und nicht zu lange oben bleibst. Auf https://map.geo.admin.ch kannst du dir die ICAO Karte anschauen und mit dem Messtool deine Route zeichnen. Dann werden dir die Distanzen und ein Höhenmodell des darunterliegenden Geländes ausgegeben. Sehr hilfreich, um das Vertikalprofil deines Fluges zu planen. 3) Wenn du über Italien willst, dann musst du sowieso einen Flugplan aufgeben. Der Tower in Locarno aktiviert diesen und wird dir wahrscheinlich sagen, ob du beim Verlassen der CTR direkt auf Milano gehen sollst (ZRH Info für so eine kurze Strecke bis zur Grenze macht wahrscheinlich keinen Sinn). Wenn Locarno unkontrolliert wäre, würdest du nach dem Start auf Zürich Info gehen und diese aktivieren den FPL für dich. Beim Erreichen der Grenzen würden sie dich an Milano übergeben. Samedan im Winter ist übrigens der Hammer! Such dir einen schönen Tag aus, es lohnt sich. Gruss Felix 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 6. März 2021 Teilen Geschrieben 6. März 2021 vor 14 Stunden schrieb Chris87: Beim Anflug auf Locarno ist ja die minimale Höhe auf der ICAO-Karte bis Biasca mit minimum 8200ft angegeben. Bleibt man also bis zu diesem Punkt auf der Minimalhöhe, dann müsste man mit sehr hoher Sinkrate runter, um bei Arbedo auf vernünftiger Höhe zu sein. Wie teilt ihr euch das ein? Früher sinken, 360° Kurven um Höhe abzubauen, ... ? Da hast du was nicht richtig verstanden. Die empfohle minimale Flughöhe gilt für die Alpenüberquerung, d. h. für "über den Pass", nicht für "den Anflug auf Locarno". Studiere die Karte und entscheide, wann du über den/die Pässe bist und ab wann das Tal breit genug ist, um von den 8200 Fuss abzusinken, ohne potentiell in den Gegenverkehr zu kommen. Es ist ein Alpeneinweisungsflug, das Ziel ist nicht, deine Ausdauer auf 8200 oder mehr Fuss zu trainieren bzw. zu schauen, wie hoch der Flieger steigen kann. Sobald die orographischen Hindernisse überwunden sind, wird das korrekte Fliegen auf mittlerer Höhe im Tal geübt. Die tiefere Höhe hat allerdings den Effekt, dass im Tal bis unmittelbar vor Arbedo wegen Abschattung kein Funkkontakt mehr möglich ist. Wir mussten dann hinter Arbedo ein 360 machen, nicht um Höhe zu verlieren, sondern um kurz zu warten, weil vor uns bereits andere gecleared für den Landeanflug in Locarno waren. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chris87 Geschrieben 6. März 2021 Autor Teilen Geschrieben 6. März 2021 Ich danke euch für die Informationen! Damit werde ich definitiv auf den Flug besser vorbereitet sein Beste Grüsse Christoph Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
HB-JAN Geschrieben 6. März 2021 Teilen Geschrieben 6. März 2021 @Chris78 Auf Facebook werden jeweils die geplanten Aktivierungszeiten der TMA publiziert: TMA Locarno | Facebook Zudem kannst du auch vorgängig das ATIS per Telefon abhören: +41 91 816 17 44 Lg Jan 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chris87 Geschrieben 6. März 2021 Autor Teilen Geschrieben 6. März 2021 Also wird man, insbesondere wegen dem Absinken, wohl kaum vor Arbedo das ATIS abhören können. Falls rwy 26 in use ist, nehme ich an, dass dann ein straight in approach gemacht wird, sofern kein Verkehr in der Volte ist? Und muss bei Grenzüberflügen grundsätzlich Funkkontakt aufgenommen werden, oder kommt es auf die Regelungen der jeweiligen Länder an? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 6. März 2021 Teilen Geschrieben 6. März 2021 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Chris87: Also wird man, insbesondere wegen dem Absinken, wohl kaum vor Arbedo das ATIS abhören können. Falls rwy 26 in use ist, nehme ich an, dass dann ein straight in approach gemacht wird, sofern kein Verkehr in der Volte ist? Und muss bei Grenzüberflügen grundsätzlich Funkkontakt aufgenommen werden, oder kommt es auf die Regelungen der jeweiligen Länder an? Genau, weil wir damals nicht sofort Funkkontakt herstellen konnten (es waren schon zwei Flieger "on Air") wurde es plötzlich knapp und wir mussten (ich glaube es war vor oder unter der TMA) den 360 machen. Danach kam der straight-in. Rückflug war nach Westen via Italien, mit Flugplan und Funkkontakt (Flugplan aktivieren = Funkkontakt nötig). Flugplan ist für grenzüberschreitende Flüge (CH-Landesgrenze) Pflicht, auch wenn nicht im Ausland gelandet wird. Bearbeitet 6. März 2021 von Dierk 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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