JanBu Geschrieben 14. Februar 2021 Teilen Geschrieben 14. Februar 2021 (bearbeitet) Hallo zämä Weiter geht’s mit meiner Weltreise. An dieser Stelle noch einmal ein DANKE für die positiven Rückmeldungen zu den bisherigen Berichten, das motiviert! Dieses Mal nehme ich euch mit auf meine Rundreise durch den Kontinent der hüpfenden Beuteltiere: Australien! Die schon erschienenen Teile sind hier zu finden: - Teil 1, Mittlerer Osten mit VAE und Oman: https://www.flightforum.ch/board/topic/104365-weltreise-rtw-201415-teil-15-uae-und-oman-129x1024/ - Teil 2, Thailand, Malaysia, Singapore, Taiwan, Südkorea und Hong Kong: https://www.flightforum.ch/board/topic/104452-weltreise-rtw-201415-teil-25-kreuz-und-quer-durch-asien-208x1024 - Teil 3, Neuseeland: https://www.flightforum.ch/board/topic/104541-weltreise-rtw-201415-teil-35-neuseeland-161x1024 Wer mag, köpft sich nun ein Bundaberg Ginger Beer (cheers). Letztes Mal endete der Report am Flughafen Christchurch, somit steigen wir hier wieder ein: 29. Dezember 2014 – Tag 95: Christchurch => Sydney Nach einer der freundlichsten Ausreisekontrollen finde ich mich mit viel zu viel Zeitreserve am Gate ein. · NZ 883 CHC-SYD · STD: 15:50 · STA: 17:20 (3:30) · 1147 nm / 2126 km · A320-200 ZK-OJA (Bj. 2003) Der schon neu bemalte A320 würde mich in etwas mehr als 3 Stunden über die Tasmansee bringen. Der Waimakariri River kurz nach dem Start Richtung Norden … … sowie Christchurch Airport. Einen hab ich noch die Südalpen „winken“ zum Abschied beim Überqueren der Südinsel. Bye bye New Zealand! Während dem Crossing wird mir einmal mehr bewusst, wie abgeschieden Neuseeland liegt: die nächstgrössere Landmasse Australien liegt über 2‘000 km weit weg … Pünktlich machten wir an Gate 63 in Kingsford Smith fest. Schon vor dem Abflug hatte ich darauf geachtet, dass ich ja nichts zu futtern dabeihatte – die australischen Grenzer verstehen da gar keinen Spass. Die Einreise an sich ging schneller als gedacht und ich wurde kommentarlos ins Land gestempelt. 30. Dezember 2014 – Tag 96: Sydney Brütend heiss ist es an diesem Tag – aber was soll ich mich beklagen? Auf zur obligatorischen Stadtrundfahrt! A uch der Bondi Beach ist relativ gut besucht – nichts für mich! Dazu kundschaftete ich spätnachmittags meine Stellung für den Folgetag aus – wer einen Blick auf das Datum dieses Eintrages wirft, der weiss worauf ich hinauswill Im Volksmund genannt „the Coathanger“ (der Kleiderbügel) überspannt die Sydney Harbour Bridge seit 1932 die Hafeneinfahrt. Die Form stammt von einem Emblem auf der Uniform der australischen Soldaten, die die aufgehende Sonne darstellt. Sie wird zu jeder Zeit neu gestrichen, wenn man an einem Ende fertig ist, fängt man am anderen wieder an. Kleine witzige Anekdote am Rande: Als die Europäer das erste Mal in Australien an Land gingen, hatten sie keinen blassen Schimmer, was das für herumspringende Viecher mit Beutel waren – also deuteten sie auf die Tiere und fragten die Aborigines. Allerdings verstanden diese kein English und sagten nur „Kangaroo“ – das heisst in deren Sprache „Ich verstehe nicht, was du gesagt hast.“ Also nannte man die Beuteltiere Kangaroos … 31. Dezember 2014 – Tag 97: Sydney An diesem bewölkten Morgen trieb ich mich zuerst im Vergnügungs- und Ausgehviertel Darling Harbour herum. Queen Victoria Building, ursprünglich eine Markthalle, ist es heute ein Einkaufszentrum. Gegen Mittag bezog ich meine Position im Bradfield Park, auf der „anderen“ Seite der Downtown. Es gibt sogar Leute, die am 30. Dezember schon ihr Zelt an einer aussichtsreichen Position aufbauen. Selbstverständlich war mein Ziel das berühmte Neujahrsfeuerwerk in Sydney. 1,4 Millionen Menschen wurden an diesem Abend im ganzen Hafenbecken erwartet. Gegen 21 Uhr geht das Feuerwerk schliesslich los und dauert 8 Minuten. Nein, nicht das „richtige“: damit die Kinder nicht bis spät aufbleiben müssen, wird den Familien schon früher etwas geboten – kein schlechter Service! Die Spannung steigert sich immer weiter bis endlich um Schlag Mitternacht … HAPPY NEW YEAR 2015! Bilder vermögen das ganze gar nicht rüberzubringen, darum zum geniessen noch ein Video der restlichen Show. Ab etwa 9:45 Minuten das „Grande Finale“ Zwölf Minuten hatte das ganze Spektakel gedauert, auf das ich zwölf Stunden gewartet und mich dabei schön verbrannt hatte – aber es hatte sich mehr als gelohnt! Durch die Menschenmassen liess ich mich in Gesellschaft einer Gruppe junger Australier zurück Richtung Innenstadt treiben. 1. Januar 2015 – Tag 98: Sydney Zuerst schlenderte ich durch den ovalförmigen Hyde Park (einer ehemaligen Pferderennbahn – darum die Form) … … und stattete dem ANZAC-Memorial einen Besuch ab. Im 1. Weltkrieg rückten sowohl australische als auch neuseeländische Truppen zusammen nach Europa aus, weil das Mutterland Grossbritannien Deutschland den Krieg erklärt hatte. Das Memorial und der Pool of Rememberance sind diesen Soldaten gewidmet. Verbände kämpften in der Türkei (Schlacht von Gallipoli), in Frankreich und Belgien. Genannt wurde das ganze „Australian and New Zealand Army Corps“, abgekürzt „Anzac’s“. Kathedrale St. Mary’s, eine der grössten Kirchen des Landes mit der Archibald Fountain, ebenfalls zu Ehren von Australiens Teilnahme im 1. Weltkrieg gestiftet. Weiter zum Martin Square und Richtung Stadtzentrum, da und dort stehen noch Überbleibsel des Weihnachtsfestes. Die zwei Türme der oben erwähnten Kirche blieben lange Zeit unvollendet, da in Australien eine hohe Steuer auf vollendete Gebäude gültig war – nachdem man diese abgeschafft hatte, wurde die Kirche fertig gestellt. Durch den Botanischen Garten flanierte ich in Richtung Hafen … … bis ich schliesslich vor dem Sydney Opera House in die Knie gehe. Das Gebäude mit dem 67 Meter hohen, markanten Dach wurde 1973 fertig gestellt und beherbergt fünf Theater. Es finden jährlich etwa 2‘500 Aufführungen und Veranstaltungen mit etwa vier Millionen Besuchern statt. Das Dach besteht aus über einer Million Keramikfliesen und ist einer sich öffnenden Muschel nachempfunden. Ein paar Strassen weiter vom Verkehrsknotenpunkt Cirqular Quay entfernt, befindet sich die Altstadt Sydneys namens „the Rocks“. Hier landeten 1788 die ersten europäischen Siedler mit den Strafgefangenen, die aus dem Vereinigten Königreich deportiert und hierher verfrachtet wurden. Der Kontrast Sydney’s aus alt und neu gefällt - ein super Auftakt zu meinem Australien-Trip! 2. Januar 2015 – Tag 99: Sydney Bei bescheidenem Wetter lief ich in Port Botany im Stadtteil Mascot dem Strand entlang. Was ich hier machte? Na, was wohl Allerdings hatte ich mir die Verhältnisse besser vorgestellt und so belasse ich es bei gut 2 Stunden, viel tat sich eh nicht. Via Hafen brachte mich der Zug ein weiteres Mal über die Harbour Bridge, worauf ich auf den Fussgängerweg „Cahill Walk“ … … über besagte Brücke einbog. Langsam lässt sich meine Sammlung sehen, hatte ich 2013 doch schon die Brooklyn Bridge in New York auf diese Weise überquert. Einfach beeindruckend – das Alter von über 80 Jahren sieht man ihr gar nicht an! Blick zurück, im Park am Fuss der Brücke hatte ich ein paar Tage früher auf das Silvester-Feuerwerk gewartet Nein danke, das wäre dann wieder zu viel des Guten … Erschöpft, aber zufrieden packte ich zurück im Hostel meine Sachen zusammen, morgen würde es ans andere Ende des Kontinents gehen! 3. Januar 2015 – Tag 100: Sydney => Perth Per Nahverkehrszug traf ich für meinen Morgenflug am Flughafen ein, es stand ein Fünfstünder nach Perth auf dem Programm. Vor lauter Aufregung vergass ich beinahe meine Kamera an Gate 10. · QF 581 SYD-PER · STD: 10:20 · STA: 12:20 (5:00) · 1769 nm / 3277 km · A330-200 VH-EBR „Lockyer Valley“ (Bj. 2011) Australien hat überraschend abwechslungsreiche Landschaften: hier der Blue Mountains Nationalpark. Für einmal sass ich nicht am Fenster, sondern eine Italienierin hatte sich den Platz gesichert – ich musste mich mit dem Gangplatz begnügen. Jänu, der Flug ging sehr schnell vorüber und pünktlich setzten wir im brütend heissen Perth auf. Schon auf dem Transfer per Bus in die Stadt lief mir der Schweiss in Strömen über die Stirn – na das konnte ja heiter werden! Kurzer Walk um den Block für einen ersten Eindruck der Stadt. 4. Januar 2015 – Tag 101: Perth In der Stadt erledigte ich beim knackigen Wetter von 39° C nötige Besorgungen für meine Rundreise durchs Zentrum Australiens ein paar Tage später. Stichwort: Insektenspray … … um dann mit den vier Gratis-Buslinien die Innenstadt zu erkunden. Zum Abschluss setzte ich per Fähre nach South Perth rüber für ein schönes Skyline-Bild. Check! 5. Januar 2015 – Tag 102: Perth 44° C quakte der Wetterfrosch für heute. Da wäre es schade, den Tag nicht am Meer zu verbringen, und so nahm ich an diesem Morgen den Zug nach Fremantle und bestieg das Schnellboot nach Rottnest Island. Per Velo begab ich mich auf Erkundungstour über die Insel, welche die Heimat der Quokkas ist, einer Mischung aus Ratte und Kangaroo. … aber auch sonst ist es hier nicht übel! Am ganzen Körper sonnenverbrannt liess ich mir am Strand von Fremantle bei Sonnenuntergang Fish and Chips schmecken. 6. Januar 2015 – Tag 103: Perth Einmal mehr brannte die Sonne vom Himmel, so flüchtete ich in den kühlen Schatten des King’s Park … … und des Western Australia Botanical Garden. Vom 125 Meter hohen Mount Eliza bot sich mir ein Blick auf den CBD - doch doch, schon schön hier! Auch wenn Perth sehr isoliert liegt: die nächste Grossstadt Adelaide liegt über 2‘000 km weit weg. Für den Sonnenuntergang hatte ich mir schon lange vorher Cottesloe Beach nahe Fremantle eingeplant – oha! 7. Januar 2015 – Tag 104: Perth => Alice Springs Um eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Landes gebührend mit meinem Besuch zu würdigen, entschied ich mich für eine geführte Tour durch das „Red Centre“, das Zentrum Australiens. Dahin ging es mit einem Exoten: eine Boeing 717 der Qantas-Tochter Qantaslink würde mich dahin bringen. Das Vögelchen traf gerade ein, super! · QF 1938 PER-ASP · STD: 12:15 · STA: 16:30 (2:45) · 1067 nm / 1977 km · B717-200 VH-NXR „Murray River National Park“ (Bj. 2003) Aufmerksame Leser werden ob der An- und Abflugzeit respektive Flugdauer ins Grübeln geraten. Kleiner Tipp: das Nothern Territory hat 1 ½ Stunden Zeitverschiebung zu Western Australia. Mein besch … euerter Gangplatz in der Mitte verunmöglichte Fotos während des Fluges, so begutachtete ich die Landschaft auf der kurzen Fahrt vom Airport in die Stadt Alice Springs – das drohende Unwetter verhiess schon mal nichts Gutes … Als ich Abends hungrig durch den Regen streifte, regnete es munter weiter. Na toll, und ich war noch vor den hohen Temperaturen bis zu 42° C gewarnt worden. Mist! 8. Januar 2015 – Tag 105: Alice Springs => Ayers Rock Start meiner Tour durchs Red Centre, unser Guide Chief schiffte unsere Tourgruppe im strömenden Regen über topfebenes Land Richtung Uluru. Zwischenhalt auf einer Farm mitten im Outback ohne Handyempfang. Nun wurde auch klar, warum die Gegend „Red Centre“ heisst Und hier ist der Uluru – der Regen liess den ganzen Tag nicht nach. Aber wir könnten uns glücklich schätzen, meinte Chief, denn wir würden zu den 0,1 % aller Personen gehören, die den Ayers Rock mit Wasserfällen gesehen hätten. Na, danke … Nachmittags Exkursion zu den „Olgas“, der Kata Tjuta-Felsformation. Schon den ganzen Tag über beklagte sich Marylin, eine rüstige Britin im Frührentenalter über alles Mögliche. Beispiel: „Kann man die Zelte mit dem Gepäck darin abschliessen?“ – obwohl wir die einzigen Camper weit und breit waren. Den Rest tangierte das nur peripher Und zum Abschluss noch einmal der Uluru – mit Wolkenkrone. Der 3 km lange, 2 km breite und bis zu 350 Meter hohe Koloss ist wirklich beeindruckend! 9. Januar 2015 – Tag 106: Ayers Rock => King’s Canyon Immerhin zeigte sich der nächste Morgen trocken, als uns Chief um 4 Uhr früh aus den warmen Betten riss. Es galt, den Sonnenaufgang bei einem Rundgang um den Riesenfelsen zu bewundern! Der 8-Kilometer-Marsch um den Felsen gestaltete sich gewürzt mit beissfreudigen Ameisen - eine böse Überraschung für zwei nur mit Schlappen ausgerüstete Tour-Mitglieder (erster Kritikpunkt heute von Marylin). Und zweitens beklagte sie sich, dass sie am Morgen hätte nasse Schuhe anziehen müssen und dazu sei der Walk nicht acht, sondern zehn Kilometer lang gewesen. Uff … Da genossen wir lieber die interessante Führung mit einem Aborigine und einem Übersetzer. Mittlerweile waren Marylin samt Tochter im Schlepptau von dannen gezogen und einige von uns ahnten schon etwas … Die Führung war immens lehrreich und unterhaltsam: der Mala-Stamm der Aborigines lebte hier vor Urzeiten am Uluru. Die Ureinwohner Australiens besitzen keine geschriebene Sprache: Geschichten werden nur durch Lieder, Gesang und/oder Tanz weitererzählt. Der Weg auf den Uluru wurde Ende 2019 endgültig geschlossen – der Brocken ist den Aborigines heilig und Besteigungen unerwünscht, da dabei jemand tödlich verunglücken könnte (ist auch schon 37-mal passiert). Inzwischen hatte es Marylin endgültig den Deckel gelupft und während der Rest von uns gebannt dem Aborigine lauschte, versuchte sie an Chief’s Telefon vom Tourveranstalter ihr Geld zurück zu verlangen – erfolglos. Nur zu schade für ihre Tochter, die den Trip sichtlich genossen hatte. Schon den ganzen Tag war es trocken gewesen, nur spätnachmittags bei unserer Ankunft am Kings Canyon nach 3 ½ Stunden Fahrt beginnt es wieder aus allen Rohren zu schütten. Super. Und zum Schluss noch dies: Marylin und ihre Tochter sollten nach ihrem Ausstieg von einem „Luxus“-Tourbus um 12:45 Uhr beim Besucherzentrum Ayers Rock abgeholt werden. Dessen Fahrerin kannte unseren Guide Chief, hatte vorher alles mitgehört und sich dann eingeschaltet, worauf sie von Marylin mit Fragen bombardiert worden war. Später am Tag bei einem Zwischenstopp trafen wir nochmal auf die erwähnte Führerin, wobei sie uns erzählte, dass sich Madame Marylin anscheinend erneut, aber nun bei ihr beschwert habe. Offenbar sei sie 10 Minuten zu früh erschienen, um die beiden abzuholen - worauf sich Marylin darüber enervierte, weil sie zu früh abgeholt wurde. Kein weiterer Kommentar. 10. Januar 2015 – Tag 107: King’s Canyon => Alice Springs Die ganze Nacht über hatten Wind und Regen an unsere Zelte gehämmert. Die Tagwache von 5 Uhr früh half da unserer Stimmung auch nicht wirklich auf die Sprünge, aber sehen wir uns den King’s Canyon doch einfach mal an. Der Hike an sich wäre mit über 3 Stunden schon schön – würde nicht am Ende ein hüfthoher Strom (dem Dauerregen sei Dank) fliessen. Und ich Volldepp hatte keine Wechselkleider dabei, ich hätte mich selbst ohrfeigen können. Inzwischen spitzte sich die Lage zu: die Zufahrtsstrasse zum Canyon wurde während unseres Aufenthaltes gesperrt, die anderen Reisebuspassagiere sassen schon einmal fest. Gottseidank fuhr Chief ein Allradfahrzeug mit über einem Meter Bodenfreiheit. Allerdings würden die restlichen Strassen wahrscheinlich auch bald gesperrt werden, also nichts wie zurück nach Alice Springs! Fünf Stunden peitschten wir durch pausenlose Regenschauer über den schnurgeraden Highway zurück und nahmen dabei ein paar festsitzende Reisende mit, die unbedingt ihre Weiterflüge erwischen mussten. Im Ort angekommen, floss der Todd River munter durch das 25‘000-Einwohner-Städtchen. Dies ist insofern bemerkenswert, dass es ihn normalerweise gar nicht gibt. Den Abend liess ich mit meiner restlichen Reisegruppe im Casinorestaurant ausklingen. Bei gutem Essen, ein paar kühlen Bierchen und anregenden Gesprächen ging die Zeit im Nu vorüber. 11. Januar 2015 – Tag 108: Alice Springs Ursprünglich hätte ich noch einen Zusatztag nach Glen Helen auf der Tour gehabt. Aber genau, dank des Regens fiel dieser sprichwörtlich ins schlammfarbene Wasser und ich bekam einen freien Tag in Alice Springs serviert. Die unfreiwillige Zusatznacht im Hotel würde dann Stoff für die Versicherung sein. Die erwähnten Regenfälle waren die stärksten seit 1988 gewesen, ein paar Tage zuvor ertrank leider ein Mann, als er mit dem Gummiboot den Todd River hinabpaddelte. Den Tag verbachte ich mit ein paar neuen Freunden von meiner Tour (allerdings nicht Marylin ) im Hotelresort, wo wir den Pool sowie die Sauna unsicher machten, dazu eine kleine Erkundungstour zu „the Gap“, einer Lücke im Bergrücken, durch die sich der Fluss und die Strasse Richtung Flughafen zwängen. 12. Januar 2015 – Tag 109: Alice Springs => Cairns Vor meinem Abflug an die Nordostküste spätnachmittags erkundete ich die pulsierende Metropole Alice Springs – die einzige grosse Siedlung im ganzen Outback. Der Anzac-Hill verschaffte mir einen passablen Überblick. Im Bus zum Flughafen traf ich per Zufall ein Pärchen von meiner Neuseeland-Rundreise an, die den gleichen Flug wie ich nahmen. So klein ist die Welt manchmal! Das ansprechend gestaltete „Gate“ brachte mich zu meiner wartenden … Boeing 717 · QF 1948 ASP-CNS · STD: 17:20 · STA: 20:00 (2:10) · 785 nm / 1’455 km · B717-200 VH-NXN „ Freycinet National Park “ (Bj. 2001) Putziger Flughafen hier in ASP. Man beachte die Wetterverhältnisse auf dem obigen Bild … Alice Springs wird auch gerne als Zwischenlager oder Abstellparkplatz benutzt, so wie damals für die frisch ausrangierten B767 von Qantas. Abflug mit kernigem Triebwerks-Sound! Bei einbrechender Dunkelheit umkurvten die Piloten einige Gewitterzellen, bevor wir pünktlich im dunklen Cairns eintrafen. 13. Januar 2015 – Tag 110: Cairns Erst einmal erledigte ich die dringend nötige Wäsche und erkundete danach bei drückender Hitze und entsprechender Luftfeuchtigkeit Cairns, das Tor zum Great Barrier Reef. Abendlicher Rundgang durch den Hafen bei schöner Stimmung. In der Dämmerung erwachten die Fledermäuse, die sonst den ganzen Tag über in den Bäumen hingen. Und ich hatte mich noch über die komischen Vögel gewundert – ich fühlte mich wie in einem schlechten Horrorfilm! 14. Januar 2015 – Tag 111: Cairns => Townsville (370 km – 6:30 h) Schon bei der Planung meiner Reise stand ich vor einem grösseren Problem: gemäss Plan würde ich die ganze Ostküste Australiens bereisen, von Ort zu Ort. Problem: wie käme ich von A nach B? Zug? Nein, gibt es keinen. Selbst fahren? Wieder nein, konnte ich noch nicht. Fliegen? Auch nein, das käme zu teuer und umständlich. Blieb noch der Bus, und bei der Recherche und aufgrund einer persönlichen Empfehlung entschied ich mich für den … Greyhound! Und ich kenne einen, der jetzt ganz leuchtende Augen bekommt, nicht wahr @Tis …? Allerdings sind die hier feuerrot und nicht metallgrau, und fahren erst noch auf der falschen Strassenseite. Während der sechseinhalb Stunden der Küste entlang gestaltete sich die Landschaft abwechslungsreich. Angekommen im Kleinstädtchen Townsville, unternahm ich einen ersten Rundgang durch den Ort, inklusive Kraxelei auf den 286 Meter hohen Castle Hill. Zur Belohnung bekam ich eine tolle Aussicht über die Umgebung serviert … … sowie das Ziel des nächsten Tages vor Augen: Magnetic Island! 15. Januar 2015 – Tag 112: Tagesausflug nach Magnetic Island Vor den Toren Townsvilles liegt besagte Insel, bekannt für ihre Natur und Tierwelt. Zusammen mit zwei Engländern machte ich mich auf Erkundungstour, selbstverständlich tünkelten wir uns zuerst hier Nachher dislozierte unsere kleine Reisegesellschaft ins Bungalow Bay Koala Sanctuary – dort gab es drei Mal pro Tag Wildlife-Touren, bei denen man etwas über die lokalen und nationalen Tiere erfuhr. Erster Kandidat: Donatella, die Süsswasserschildkröte! Eher klein im Vergleich zu ihren grösseren Verwandten, der Meeresschildkröte, und statt Schwimmflossen besitzen diese Krallen. Nun kam die Fütterung des Kakadus Shadow an die Reihe: man nehme einen Sonnenblumenkern zwischen die Lippen und er ass ihn dann. Und ja, man kann nun sagen, das ich definitiv einen Vogel habe. Über den Kakasie Charlie … … geht es zu den Reptilien: dem Süsswasserkrokodil! Auch wenn er nur 60 cm misst, kann er einem dennoch übel bis tödlich verletzen, also Vorsicht! Von diesem Kandidaten wollen wir gar nicht erst anfangen! Selbstverständlich durfte das Nationaltier Australiens, der Koala nicht fehlen. Für 16 AUD mehr hätte man ihn noch halten können für ein Foto, aber das musste ich nicht haben. Mein Favorit dieses Tages: Jimmy die Pythonschlange. Mann war der schwer! Diesen Kasten wollte dann komischerweise niemand mehr halten: hatte es sich doch eine Tarantel darin gemütlich gemacht. Per Fähre setzten wir sonnenverbrannt zurück aufs Festland. 16. Januar 2015 – Tag 113: Townsville => Airlie Beach (285 km – 3:45 h) Kurzweilige Mittagsfahrt nach Airlie Beach. Das Kaff an sich wäre nur bedingt sehenswert, dafür recht sauber. Zur Hauptsehenswürdigkeit würde ich erst am Folgetag aufbrechen. Man beachte das passende Nummernschild unseres stählernen Windhundes 17. Januar 2015 – Tag 114: Abgeschnorchelt auf den Whitsunday Islands Früh am Morgen enterte ich mit 31 anderen Schnäuzen ein Schnellboot, welches uns in rasanter Fahrt zur Inselkette der Whitsundays brachte. Yeah! Heaven Island, eine der sieben Resortinseln der Inselkette, schob sich in Sicht. Diverse Superstars, darunter die Red Hot Chili Peppers, haben dort schon logiert und die Anlage bietet den fünftgrössten Aussenpool der Welt. Erster Tauchgang bei Hook Island – Unterwasserbilder kann ich leider keine bieten. Die Anzüge sehen zwar etwas eigentümlich aus, nützen dafür umso mehr gegen zwei der giftigsten Quallenarten, die sich in diesen Gewässern herumtreiben. Lunch am Whitehaven Beach, dem drittmeistfotografierten Ort Australiens (die ersten beiden Plätze hatten wir schon: Sydney Opera House und den Uluru). Einfach nur wow! Der Kollege hier ist nicht gefährlich, aber schön gezeichnet. Auf der einstündigen Rückfahrt nach Airlie Beach braute sich ein Gewitter zusammen, das uns ordentlich durchschüttelte und kurz vor unserer Ankunft auch noch -nässte. Inzwischen war ich ja abgehärtet … Abends traf ich ein kanadisches Paar, mit dem ich schon in Neuseeland unterwegs gewesen war. Dazu plante ich die nächsten paar Tage meines Trips und kippte den kleinen Küstenort Mackay zweieinhalb Stunden südlich aus dem Programm mangels Unterkunft. Ich würde nun sieben Stunden durchfahren bis nach Rockhampton. Puh! 18. Januar 2015 – Tag 115: Airlie Beach => Rockhampton (495 km – 7:20 h) Entspannter Morgen, an dem ich noch einmal durch das 2‘750-Einwohner-Städtchen Airlie Beach schlenderte. Der Name (ursprünglich hiess es nur Airlie) geht auf die gleichnamige Ortschaft in Schottland zurück. Das Hauptstandbein ist der Tourismus und die berühmteste Attraktion habe ich am Vortag schon vorgestellt Ich zeigte mich überrascht von der Pünktlichkeit der Greyhound-Busse, der Fahrplan wurde meistens sehr gut eingehalten – dazu gab es eine Toilette an Bord (nie probiert), einen Trinkwasserhahn sowie Gratis-Wifi. Die siebenstündige Fahrt verbrachte ich mit Musik hören, Landschaften begutachten und dann und wann knipsen. Stellenweise erinnerte die Landschaft etwas an Afrika. Australien erstaunte mich mehr und mehr, im positiven Sinne! Ankunft in Rockhampton, stetig bewegten wir uns in Queensland nach Süden. Beim abendlichen Blogschreiben im Hostel diente ich mangels Internet im Schlafsaal als Zwischensnack für die halbe lokale Mückenpopulation. 19. Januar 2015 – Tag 116: Rockhampton Den Morgen über hing ich am Telefon zwecks Buchung meines Ausfluges nach Fraser Island, hatte ich doch zu spät realisiert das alle Touren zwei Wochen im Voraus ausgebucht sind. Glücklicherweise zeigten sich noch 7 Plätze an meinen Wunschdaten frei und so das ganze kein Problem – ist halt Australien, hier geht alles ein wenig einfacher. Okay, Rockhampton. 60‘000 Einwohner und praktisch nichts zu sehen, mit einem Koreaner zusammen erkundete ich die begrenzt sehenswerte Innenstadt, worauf wir uns in den Botanischen Garten verzogen. Und einen Zoo gab es hier auch! So gefiel es mir schon besser. Das aufziehende Gewitter trieb uns immer schneller zurück Richtung Bus – ja, seit Cairns befinden wir uns in den Tropen! 20. Januar 2015 – Tag 117: Rockhampton => Hervey Bay (485 km – 7 h) Frühmorgens enterte ich ein weiteres Mal den roten Windhund Richtung Süden. MG_9633 Während der Fahrt wechselte das Wetter von schön zu Gewitter – aber ich sass ja im bequemen Bus, da kratzte mich das wenig Beinahe vergass ich beim Aussteigen in Hervey Bay meine Kamera im Bus, zum Glück hatte ich gerade danach gesucht – im Hostel quartierte ich mich ein und plante für den zweitägigen Ausflug nach Fraser Island, einem UNESCO-Weltnaturerbe. 21. Januar 2015 – Tag 118: Hervey Bay => Fraser Island Mit der Fraser Venture setzte meine Ausflugsgruppe über auf die 124 km lange und 13 km breite Fraser Island. Sie ist ihres Zeichens die grösste Sandinsel der Welt (1‘840 km2), wurde 1992 zum UNESCO-Welterbe erklärt und ist seitdem ein geschützter Nationalpark mit einigen naturbelassenen Regenwäldern, ellenlangen Stränden, Frischwasserquellen und –seen. Erster Halt am Lake Mackenzie, in dessen klarem Wasser wir uns anderthalb Stunden vergnügen konnten. Wenn ich mich bis zum Kinn ins Wasser stellte, konnte ich meine Füsse am Grund sehen! Marsch durch den naturbelassenen Regenwald – was aussieht wie ein Schlammstrom, ist in Wahrheit ein Bach – auch dessen Wasser ist kristallklar! Wir querten die einzigartige Dünenlandschaft nachmittags zum Lake Wabby, am Fusse einer riesigen Sanddüne gelegen. Während dem Rückweg begann es zu tröpfeln (gemäss Wettervorhersage) und vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon im Freistil herumschwimmen wie am Uluru … Glücklicherweise blieb es trocken und so genossen wir das Panorama am Strand. 22. Januar 2015 – Tag 119: Fraser Island => Hervey Bay Neuer Tag, neues Glück – ober eben nicht: die unpassierbare Stelle bei Flut behinderte unser Fortkommen etwas, währenddem wir einfach den Eli Creek erkundeten. Man beachte die dunklen Wolken, die sich schon zusammen brauten … Zwischenstopp am Wrack der SS Maheno. Das Dampfschiff wurde 1935 an diesen Strand gespült als Resultat eines Taifuns, seitdem rostet es vor sich hin. Natürlich öffnete der Himmel genau beim Aussichtspunkt Indian Heads seine Schleusen. Viel liess sich bei dem Mistwetter nicht mehr machen, so statteten wir den Champagne Rocks noch einen Besuch ab, respektive badeten darin – einer Art Naturbecken, in der sich die Brandung brach, davon gibt es keine Bilder. Unser Chauffeur Warren erntete eine begeisterte Runde Applaus, nachdem er uns wieder am Pier für die Fähre aufs Festland abgeliefert hatte. Definitiv ist Fraser Island einen Besuch wert! Dingos! Ja nicht zu nahe kommen, guter Hund. 23. Januar 2015 – Tag 120: Hervey Bay => Brisbane (345 km – 7:30 h) Wiederum ein reiner Reisetag, an dem ich den ursprünglich geplanten Aufenthalt in Noosa Heads strich und so bis Brisbane durchfuhr – und Überraschung: es regnete einmal mehr den ganzen Tag. Was soll’s, mir konnte es relativ egal sein. An der Sunshine Coast entlang (… kein Kommentar…) erreichten wir die drittgrösste Stadt Australiens spätnachmittags. Ihr Spitzname? „The Sunshine Capital of the World.” 24. Januar 2015 – Tag 121: Brisbane … genannt „Brissy“, Handels- und Wirtschaftszentrum des Bundesstaates Queensland, wurde nach einem ehemaligen Gouverneur von New South Wales benannt, nachdem es zuvor als Strafkolonie „Moreton Bay“ geheissen hatte. Heute ist sie eine der lebenswertesten Städte der Welt und weist eine sehr geringe Kriminalitätsrate auf im Vergleich zu ihrer Grösse von 2 Millionen Einwohnern. Das Anzac-Memorial versteckte sich hinter Bauabsperrungen, befand es sich doch gerade in Renovation. Auf dem Weg den Brisbane River entlang … … gelangte ich ins Fortitude Valley, dem Bar- und Vergnügungsviertel. Die CityCat-Flussfähre brachte mich zurück in Richtung CBD. 25. Januar 2015 – Tag 122: Brisbane Entspannter Tag auf der Stadtrundfahrt, hier am Kangaroo Point. Nice here! 26. Januar 2015 – Tag 123: Brisbane Ich Volltrottel hatte vollkommen das Feuerwerk zum Nationalfeiertag Australiens am Vorabend verpennt – jänu, ich hatte ja schon eines gesehen. Am Australia Day nahm ich für einmal den Stadtbus ins Lone Pine Koala Sanctuary, das nebst den erwähnten grauen Gesellen auch andere einheimische Tierarten beherbergt – gefährliche und weniger gefährliche _9923 Der Tasmanische Teufel döste vor sich hin – verständlich, er ist nachtaktiv. Demonstration mit einer 3 Meter langen Schlange … … gefolgt vom Koala Talk. Der Inlandtaipan – seines Zeichens die giftigste Schlange weltweit: ein Biss reicht um 250’000 Mäuse zu töten – oder 100 Menschen. Fun Fact: was haben die zehn gefährlichsten Schlangenarten der Welt gemeinsam? Sie kommen alle in Australien vor. Selbstverständlich darf das zweite Nationaltier Australiens nicht fehlen Allerdings zeigten sich die Beuteltiere eher faul und lagen in der Sonne herum. Momoll, Brisbane gefiel mir, hatte ich doch über drei Tage hier verbracht – es diente auch als Zeitpuffer, um eventuelle Zusatztage auszugleichen. Nun aber weiter im Text! 27. Januar 2015 – Tag 124: Brisbane => Gold Coast / Surfer‘s Paradise (80 km – 1:15 h) Frühmorgens schleifte ich mein Gepäck gen Greyhound-Station, um in den etwas südlicher gelegenen Strandort Surfer’s Paradise zu gelangen – der Partyhauptstadt Australiens. Keine schlechte Aussicht von meiner Herberge, ein weiterer Minuspunkt für das Wetter. Gleich nebenan befindet sich ein dem deutschen Fernsehzuschauer wohlbekanntes Hotel das Palazzo Versace. Gelegentlich „erholen“ sich hier D- oder E-Prominente von dschungelcampenden Kakerlaken, Monsterschlangen und üblen Lästereien. Das Städtchen an sich gefiel mir gar nicht, zu viel Party – so genoss ich den Strand umso mehr und war froh, dass ich nur einen Tag hierblieb. 28. Januar 2015 – Tag 125: Gold Coast / Surfer‘s Paradise => Byron Bay (115 km – 2:40 h) Morgendliche Weiterfahrt gen Süden, wobei wir nach etwa einer halben Stunde bei Coolangatta die Grenze von Queensland zu New South Wales überquerten. Das wäre nicht weiter besonderes, würde nicht auch die Tageszeit um eine Stunde nach hinten wechseln – Queensland kennt keine Sommerzeit. Rundgang durch das 5‘000-Einwohner-Örtchen Byron Bay, bekannt für seinen idealen Strand um surfen zu lernen. Bei dem Wetter machte mich das nicht wirklich an und so lief ich in Richtung … … Cape Byron Park, einem geschützten Naturreservat. Hier befindet sich der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Mit seinem Leuchtturm unverkennbar. Zurück im Hostel rieselte eine ausgewachsene Wüste Gobi aus meiner Hose – aber gelohnt hatte es sich, hier gefiel es mir schon um Welter besser als noch in Surfer’s Paradise 29. Januar 2015 – Tag 126: Byron Bay => Coffs Harbour (230 km – 3:30 h) Ich genoss einfach den Strand nochmals an meinem busfreien Morgen, während sich das Wetter für seine bisherigen Schandtaten revanchierte! Einmal mehr begeisterte die Landschaft auf der Weiterfahrt … … bis wir beim kurzen Stopp im Kaff Arrawarra stecken blieben – ein platter Reifen. Schwach erinnerte ich mich an den Oman und das wir dort am Ende gar den Bus hatten wechseln müssen … Schlussendlich brachten es die eigens einberufenen Mechaniker doch fertig und mit 1 ¾ Stunden Verspätung traf ich doch noch an meinem Tagesziel Coffs Harbour ein. 30. Januar 2015 – Tag 127: Coffs Harbour => Port Macquarie (170 km – 2:40 h) Einmal Rundgang durch das nette Städtchen, schöne Lage hier! Vorgelagert liegt das Vogelschutzgebiet Muttonbird „Island“ … … von dessen Spitze ich mir einen Überblick über die Umgebung verschaffe. Keinen blassen was das ist – kann hier jemand weiterhelfen? Lunch gönnte ich mir im Yacht-Club, bevor es nachmittags schon wieder weitergeht nach Port Macquarie! 31. Januar 2015 – Tag 128: Port Macquarie => Newcastle (280 km - 4:00 h) Auch hier halten sich die Sehenswürdigkeiten in Grenzen und ich lief um den Creek Walk, wobei ich etwas über die lokale Flora und Fauna lernte. Oha! Endlich gibt es mal wieder etwas für die Flugfans, und dann erst noch ein Seaplane! Über den Flaggstaff Point erreichte ich Oxley Beach, hier genoss ich die Brandung und das Meer Abends und zeitlich passend ging es weiter in die zweitgrösste Stadt New South Wales‘, Newcastle. 1. Februar 2015 – Tag 129: Newcastle Für einmal stand mir keine Windhund-Fahrt bevor, so ging es auf einen Stadtbummel. Sieht schon mal nicht schlecht aus! Civic Square, die 320‘000-Einwohner-Stadt ist bekannt für ihre aktive Musikszene und Studenten-Nachtleben. Die Christ Church Cathedral thront auf einem Hügel über der Stadt … … im treffend benamsten Stadtteil „the Hill“. Ganz oben steht ein weisser Obelisk: diesen hat man 1937 an Stelle einer Windmühle, die im frühen 19. Jahrhundert vielen Seefahrern als Navigationshilfe gedient hatte, gebaut. Als diese abgebrochen wurde, protestierten sowohl Kapitäne als auch Schifffahrtsgesellschaften, worauf man den Obelisken aufstellte. Nun zog es mich in Richtung Strand – doch, doch ganz nett hier! Auf einer Halbinsel gelegen befindet sich Nobby’s Lighthouse. Blick zurück auf das liebliche Städtchen. Abends stemmte ich mit einem Engländer ein paar Bierchen im Pub um die Ecke und feuerte dann Andy Murray an, der sich mit Novak Djokovic im Australian Open-Final abmühte – leider erfolglos. 2. Februar 2015 – Tag 130: Newcastle => Sydney (160 km - 2:30 h) & Sydney => Canberra (295 km – 3:35 h) An diesem reinen Reisetag zog ich mein Gepäck Morgens Richtung Busbahnhof. Ereignislose, aber komfortable Weiterfahrt nach Sydney, das hatten wir ja schon. Also rechtsum kehrt und weiter in die Hauptstadt Australiens: Canberra! Am Flughafen vorbei und durch einen Tunnel lenkte uns der Chauffeur auf den Highway, den wir bis ans Ziel nicht mehr verliessen. Unterwegs wechselten wir abermals den Bundesstaat, von New South Wales ins Australian Capital Territory. Einmal mehr genoss ich einfach die fantastische Landschaft! Angekommen stellte ich fest, das sich die ungewaschene Wäsche schon wieder in meinem Koffer stapelte – daher erledigte ich diese und ging italienisch essen, ich würde für die Stadt am nächsten Tag genug Zeit haben. 3. Februar 2015 – Tag 131: Canberra Okay, Canberra. Die Hauptstadt Australiens, was gibt es da zu sehen? Die Entscheidung, nur eine Nacht zu bleiben, stellte sich im Nachhinein als Glücksfall heraus … Das Australian War Memorial ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein riesiges Museum über die australische Beteiligung an beiden Weltkriegen sowie die Armee in neueren Zeiten und heute. Die anderthalbstündige, lehrreiche Gratistour ist empfehlenswert! Die ganze Stadt ist sehr offen und weiträumig gestaltet, stellenweise wirkte das ganze ein wenig ausgestorben. Das oben zu sehene Gebäude ist der australische Regierungssitz. Durch seine Bauweise ist es möglich, der Regierung sprichwörtlich aufs Dach zu steigen Während ich eine Runde fotografierend ums Gebäude lief, wurde ich von keinem behelligt und man liess mich gewähren! Ein Stück weiter befindet sich der 1927 errichtete alte Regierungssitz, heute beherbergt er das Parlamentsmuseum und einen Teil der National Portrait Gallery. Auf der Grünfläche vor dem Haus steht seit 1972 die Aboriginal Tent Embassy, die inoffizielle „Zelt-Botschaft“ der Aborigines. An diesem schönen Tag zog es mich in kein Museum, lieber spazierte ich um den Lake Burley Griffin … … und traf zum bestmöglichen Zeitpunkt beim National Museum of Australia ein: als es um 17 Uhr gerade schloss. Abends erledigte ich das übliche Blogschreiben und bestieg kurz vor Mitternacht meinen letzten Greyhound: den Nachtkurs nach Melbourne. 4. Februar 2015 – Tag 132: Canberra => Melbourne (710 km – 8:05 h) Während der Nachtfahrt liess der Fahrer die ganze Zeit das Fernlicht eingeschaltet: Känguruhs würden fröhlich im Vollmondlicht herumhoppeln. Von Zeit zu Zeit bremste er ruckartig und einige schraken aus ihren Träumen; es gelangen mir immerhin ein paar Stunden Schlaf. Gerädert traf ich an der Southern Cross Station ein, verzog mich ins Hostel – und beim ersten zaghaften Umherschauen draussen fror ich! Kühle Temperaturen und ein beissender Wind sorgten für die Kälte. Na toll. Immerhin heiterte mich die Flinders Street Station auf … Dennoch ist die zweitgrösste Stadt Australiens mit 4,25 Millionen Einwohnern eine der lebenswertesten der Welt, dazu sehr multikulturell: sie wird von Menschen aus 110 Nationen die 170 Sprachen sprechen bevölkert (dazu die grösste italienische Gemeinde ausserhalb Italiens) sowie eine der grössten Chinatowns. Stolz ist man auf die Trams, von denen es unzählige gibt – mit 238 km Linien das grösste Netz der Welt. Im Albert Park genoss ich nach einem Powernap im Hostel ein wenig Ruhe und Entspannung. Der geneigte Formel 1-Fan wird ob dem Namen des Parkes schon erraten haben, was hier jedes Jahr stattfindet Die Strecke befindet sich auf öffentlichen Strassen, jeweils 3 Monate vor dem Rennen beginnt man mit den Aufbauarbeiten. 5. Februar 2015 – Tag 133: Melbourne Es trieb mich zuerst ins Immigration Museum, gelegen im wunderschön restaurierten Customs Building aus dem frühen 19. Jahrhundert. Weiter zum Federation Square, dem Herzen der Stadt unmittelbar neben der Flinders Street Station. Auf der Freifläche gibt es gelegentlich Gratiskonzerte, drumherum Restaurants. Gleich nebenan befinden sich das Australian Center for the Moving Image, die National Gallery of Victoria und ein Theater. Beim Überqueren des Yarra River fiel mir die Rod Laver-Arena auf, wo ein paar Tage zuvor noch auf Filzbälle eingeprügelt wurde. Auch interessierte mich der Shrine of Rememberance, gelegen im King Domain-Park. Es wurde errichtet als Denkmal für alle Männer und Frauen aus Victoria, die im Ersten Weltkrieg dienten, aber bald wurde es das zentrale Landesdenkmal für alle 60’000 Australier, die im Krieg gestorben sind. Heute dient es als Gedenkstätte für alle Australier, die Kriegsdienst leisteten und hier werden die jährliche Zeremonie zum ANZAC Day (25. April) und Remembrance Day (11. November) abgehalten. Via den Royal Botanical Gardens … … erreiche ich den Queen Victoria-Markt – leider zu spät. Anyway, ein weiterer Punkt für nächstes Mal. Melbourne gefiel mir, allerdings beschlich mich das Gefühl, nicht genug gesehen zu haben. Schade eigentlich, und beim nächsten Mal würde ich mehr Zeit budgetieren! 6. Februar 2015 – Tag 134: Melbourne => Frühmorgens verabschiedete ich mich im Skybus zum Airport mental nicht nur von Melbourne, sondern auch von Australien. Das Land hatte mich mit seinen freundlichen Leuten, diverser Tierwelt und einzigartigen Landschaften extrem positiv überrascht, hatte ich doch sehr viel weniger erwartet. Dazu hatte ich bis dahin nicht als Imbiss für irgendwelches gefährliches Getier gedient Und jetzt? Langweiliger Umsteigeflug zurück nach Europa und das wars? Nein, nein, ganz im Gegenteil! Im nächsten (und letzten) Teil wird die Weltreise dann ihr Ende finden. Bis dahin bedanke ich mich einmal mehr fürs Lesen, hoffe das der Bericht gefallen findet und wünsche allen noch ein schönes Restwochenende. Euer - Jan Bearbeitet 14. Februar 2021 von JanBu Typo 3 7 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wulf Geschrieben 16. Februar 2021 Teilen Geschrieben 16. Februar 2021 Hallo Jan Solltest Du wieder mal nach Down Under reisen, kann ich Dir wärmstens die Kimberley Region empfehlen. Es gibt wohl kaum etwas Schöneres, Wilderes und Spannenderes als den Nordwesten von Australien Und unbedingt mit dem Auto bereisen. Dann sieht und erfährt (im wahrsten Sinn des Wortes) man, wie gross dieses Land wirklich ist. Bei der Dir unbekannten Echse ("Keinen blassen ...") handelt es sich um einen harmlosen "Blue Tongue Skink". Bei "Google Bilder" siehst Du auch warum er so heisst Und der "Tasmanische Teufel" in der Betonröhre im Lone Pine Koala Sanctuary ist in Wirklichkeit ein Wombat An Fraser Island habe ich schlechte Erfahrung. Meine beste Lebenspartnerin von allen und ich genehmigten uns seinerzeit (2013 oder 2014) an der "Sand Bar" beim "Kingfisher Bay Resort" eine Cheese Plate und ein Glas Weisswein zum Sonnenuntergang. Nach etwa 10 Minuten kam die Kioskbesitzerin und stellte uns die noch fast volle Flasche auf den Tisch und meinte nur: "Ich mache jetzt Feierabend und diese angebrochene Flasche kann ich heute nicht mehr verkaufen. Enjoy!" Mann, was hatten wir einen lustigen Abend ... Ich freue mich auf den abschliessenden Teil Deiner Weltreise! Mach's guet, Wulf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lubeja Geschrieben 23. Februar 2021 Teilen Geschrieben 23. Februar 2021 So, endlich komme ich dazu, mal ein paar Takte zu schreiben - meist daddelt man heutzutage halt aufm Handy rum und da sind längere Texte nicht so prickelnd... Auch hier wieder ein grosses Danke für die tollen Bilder! Für die Aussies konnte ich mich bisher noch nicht so erwärmen, weil eben halt oft warm oder gar heiss und so ein Zeugs - nicht so meins, lieber 2 Monate Sibirien. Obwohl, bei dem Regen... Ein, zwei comments: Am 14.2.2021 um 13:13 schrieb JanBu: Die Anzüge sehen zwar etwas eigentümlich aus, nützen dafür umso mehr gegen zwei der giftigsten Quallenarten, die sich in diesen Gewässern herumtreiben. Gibt es da spezielle und was ist daran so speziell? Ist das nicht ein normaler Neopren-Tauchanzug? Kevlar-Verstärkt oder so? Am 14.2.2021 um 13:13 schrieb JanBu: Boeing 717 Hätte ich dir übelgenommen, wenn du aus Australien ohne die Baby-Boeing im Gepäck heimgekommen wärst Abschliessend, egal was @Wulf sagt... Am 14.2.2021 um 13:13 schrieb JanBu: ...wenn einem in Australien etwas über den Weg läuft, dass aussieht als hätten ein Warran und eine Schlange zusammen unziemliche Dinge getan - dann renn!!! 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
JanBu Geschrieben 24. Februar 2021 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2021 Vielen Dank euch beiden für die netten Worte! Am 16.2.2021 um 22:15 schrieb Wulf: Solltest Du wieder mal nach Down Under reisen, kann ich Dir wärmstens die Kimberley Region empfehlen. Es gibt wohl kaum etwas Schöneres, Wilderes und Spannenderes als den Nordwesten von Australien Und unbedingt mit dem Auto bereisen. Dann sieht und erfährt (im wahrsten Sinn des Wortes) man, wie gross dieses Land wirklich ist. Nächstes Mal definitiv mit dem Auto (damals hatte ich noch keinen Führerschein), gibt noch so einiges sehenswertes in Down Under. Am 16.2.2021 um 22:15 schrieb Wulf: Bei der Dir unbekannten Echse ("Keinen blassen ...") handelt es sich um einen harmlosen "Blue Tongue Skink". Bei "Google Bilder" siehst Du auch warum er so heisst Und der "Tasmanische Teufel" in der Betonröhre im Lone Pine Koala Sanctuary ist in Wirklichkeit ein Wombat Vielen Dank für die Info und Korrektur. Grmpf, und ich Trottel habe noch extra den Wombat und Tasmanischen Teufel gegoogelt vor 14 Stunden schrieb Lubeja: Gibt es da spezielle und was ist daran so speziell? Ist das nicht ein normaler Neopren-Tauchanzug? Kevlar-Verstärkt oder so? NIchts spezielles eigentlich, normaler Neopren-Tauchanzug. Aber die Dinger waren eng geschnitten, so das ein normalerweise von aussen nicht genau zu bestimmende Grössen bestimmer Körperteile auf einmal genauer abzuschätzen waren vor 14 Stunden schrieb Lubeja: Hätte ich dir übelgenommen, wenn du aus Australien ohne die Baby-Boeing im Gepäck heimgekommen wärst Das kann ich mir nur allzu gut vorstellen . Leider ist die Ablöse in Form von langweiligem französischem Plastikschrott mittlerweile eingetroffen, also noch erledigen solange es dann irgendwann wieder einmal geht! vor 14 Stunden schrieb Lubeja: ...wenn einem in Australien etwas über den Weg läuft, dass aussieht als hätten ein Warran und eine Schlange zusammen unziemliche Dinge getan - dann renn!!! In etwa so wollte ich mich auch verhalten - aber zu meiner Überraschung habe ich in 6 Wochen kein einziges giftiges und/oder tödliches Getier in Natura zu Gesicht bekommen Vielleicht hatten die gerade Saisonpause? Anyway, Teil 5 ist in Arbeit und kommt so bald wie möglich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lubeja Geschrieben 4. März 2021 Teilen Geschrieben 4. März 2021 Am 24.2.2021 um 04:01 schrieb JanBu: NIchts spezielles eigentlich, normaler Neopren-Tauchanzug. Aber die Dinger waren eng geschnitten, so das ein normalerweise von aussen nicht genau zu bestimmende Grössen bestimmer Körperteile auf einmal genauer abzuschätzen waren Ach so, dass meinst du - ja, das haben die Dinger so an sich. Wobei, wenn man mal drin steckt, trägt es sich ja eigentlich ganz angenehm - bloss für das an- und ausziehen braucht man einen Master in Quantengeometrie 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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