Phoenix 2.0 Geschrieben 6. November 2020 Teilen Geschrieben 6. November 2020 (bearbeitet) Das wird wohl ein wesentlicher Bestandteil unserer zukünftigen "neuen Welt" und "neuen Normalität": wer sich an moralische Kodizes, an Gesetze, an soziale Normen gehalten bzw. angepasst hat, wird belohnt ("Access granted"), wer nicht, betraft ("Access denied"). Schaut nach China..., dieses Social Crediting ist das "ideale Modell" einer Technokratie! Durch Corona wurde nun möglich, was viele vor einem Jahr noch für unmöglich hielten: wir fordern aus uns selbst heraus systemische Veränderungen hin zu einem Modell, welches weg vom Individualismus (bisher ein ultimativer Wert in unseren westlichen Gesellschaften), hin zu einem kollektiven Moralverständnis (z. B. "alle müssen verzichten, um eine Gruppe zu schützen", Ausgangssperren in Demokratien, etc.). Gleiches auf Ebene des Klimaschutzes. Der Megatrend des Indiviualismus geht dadurch viel schneller zu Ende, als man bislang anzunehmen wagte. Wie ich wo anders schon schrieb, geht es wohl in Richtung eines neo-marxistischen Konstruktes ohne Eigentum, Smart-World und "Schwarmintelligenz" - unterstützt durch A.I. und permanente Vernetzung aller untereinander und mit - sowie unter permanenter Observanz - der "Zentrale". Diese ganzen Themen wie etwa Musk's Satelliten/5G, A.I., Brain-Computer-Interfaces, usw., in Kombination/Wechselwirkung mit diesen politischen wie gesellschaftlichen Veränderungen durch Corona, in Kombination/Wechselwirkung mit dem Klimaschutz, in Kombination/Wechselwirkung mit den Werten und Skills der Generationen Y und Z, in Kombination/Wechselwirkung mit "new work" sowie anderen Aspekten, weisen für jeden, der ein wenig "Meta-Blick" hat, in eine ganz eindeutige Richtung. Für jemanden, der "im Labyrinth" unterwegs ist, erscheint natürlich jemand, der über die Kante hinwegsieht, als Spinner...., klarer Fall ("aber geh',... was der scho wieder siacht - i siach nix, oiso is do nix!"). Wer aufpasst merkt, dass ich das oben weitgehend frei von Tendenziösität geschrieben habe. Ich verurteile das gar nicht - es ist für mich einfach klar, dass es unaufhaltsam kommt - seit Jahren. Es ist einfach der nächste logische Schritt in einer kausalen Entwicklungsfolge zivilisatorischer Natur. Viele Science Fiction-Filme der Vergangenheit hatten seit jeher quasi-prohpetischen Charakter (siehe z. B. "Metropolis" aus 1927, von Fritz Lang, etc.). Die moderne Menschheit hat die Gabe oder gar Veranlagung, sich so zu entwickeln, wie deren früheren Visionen es antizipiert hatten. Ob dies nun per Definition gut oder schlecht ist, fällt unter subjektive Bewertung, welche ich mir hier nicht herausnehme. Mitunter hatte Gene Roddenberry * eine Vision für uns westliche Kulturen - jene in Raumschiff Enterprise/Star Trek. Wer sich auf soziologischer Ebene mit seinem Werk beschäftigt, wird auf interessante Sichtweisen und Visionen treffen. Die Föderation bzw. Star Fleet Command (abstrakte Instanzen) etwa bezahlen beispielsweise ihre MitarbeiterInnen nicht - jeder/r macht, was er/sie am besten beitragen kann für die Gemeinschaft aka Föderation. Und sie müssen sich auch dem Kampf gegen das "BORG-Kollektiv" stellen.... - sozusagen stellvertrendemd für die Option, dass eine Zivilisation einem "dunkleren Pfad" folgt... Gruß Johannes * Rodenberry war übrigens vieles in seinem Leben - B17-Pilot in WW2, Pan Am-Pilot (er überlebte als Crewmitglied den Crash in einer Constellation) und später LAPD-Polizist... Bearbeitet 6. November 2020 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bhoeneis Geschrieben 6. November 2020 Autor Teilen Geschrieben 6. November 2020 Der Tagi berichtet heute ebenfalls, ausführlich zu diesem Thema unter dem Titel: "Gesundheitsamt verschwieg Zahlen zu umstrittener Reisequarantäne": Quote Die Wirkung der Reisequarantäne ist zweifelhaft. Das Bundesamt für Gesundheit weiss seit längerem von entsprechenden Daten, stritt dies aber selbst auf Nachfrage noch ab. [...] Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/gesundheitsamt-verschwieg-zahlen-zu-umstrittener-reisequarantaene-644822952726 Wenn man bedenkt, was bei diesem (seit langem bekannten) zweifelhaften Nutzen für ein Riesen-Schaden an den Luftfahrtunternehmen (bzw. der ganzen international tätigen Reiseindustrie und den Reisenden) zugefügt wurde, hat das Potential für einen Skandal. Meine Meinung zur "Ausrede" des BAG: Selbst wenn im Sommer von allen, die am Ende nicht gereist sind, ein ähnlicher Prozentsatz sich angesteckt hätte, ist das immer noch unverhältnismässig und damit verfassungswidrig! 3 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 9. November 2020 Teilen Geschrieben 9. November 2020 Die Quarantänephase war ja relativ kurz, und seit einiger Zeit ist sie ja -bis auf einige Ausnahmen- aufgehoben. Das einzige, was man dem BAG nun vorwerfen kann, ist dass sie dazugelernt haben. Und nun? Nach deiner Logik müsste jetzt die Reisebranche ja regelrecht florieren, oder? Tut sie aber nicht. Obwohl nicht nur die Quarantänepflicht, sondern praktisch alle Reiseeinschränkungen aufgehoben sind. Und deshalb hat diese Geschichte auch kein Potential für einen Skandal. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 9. November 2020 Teilen Geschrieben 9. November 2020 Am 6.11.2020 um 17:27 schrieb Phoenix 2.0: Das wird wohl ein wesentlicher Bestandteil unserer zukünftigen "neuen Welt" und "neuen Normalität": wer sich an moralische Kodizes, an Gesetze, an soziale Normen gehalten bzw. angepasst hat, wird belohnt ("Access granted"), wer nicht, betraft ("Access denied"). Schaut nach China..., dieses Social Crediting ist das "ideale Modell" einer Technokratie! Da musst du nicht bis nach China schauen. Geh mal in eine ländliche Gegend wo jeder jeden kennt, über Generationen. Dort findet soziale Kontrolle genau so statt. Wenn du dort jemanden verarschst, dann weiss es das ganze Dorf, und je nach Schweregrad werden auch deine Kinder in der Schule darauf angesprochen. Sippenhaft sozusagen. Der Vorteil dabei ist, dass es die ganzen staatlichen Gütesiegel und Kontrollbürokratie, Leumundprüfung etc. nicht braucht. Im Gegensatz zu New York zockt dich in Appenzell ein Taxifahrer nur einmal ab - am nächsten Tag wissen es alle, er befördert niemanden mehr. In Millionenmetropolen löst sich eine Gesellschaft gänzlich in der Anonymität auf, da kann sich das Individuum unanständig bis zu moralisch verwerflich verhalten, ohne jemals ein Feedback oder eine Tracht Prügel dafür zu erhalten. Wenn sich Mitmenschen im Flieger ab meinen Stinkfüssen nerven - mir egal, wenn ich ausgestiegen bin, sehe ich diese Menschen nie mehr in meinem Leben. Genau in einem solchen Umfeld sind die Verhaltensregeln am strengsten und genausten definiert. Zu Recht! Sonst würde sich zu viele wie der letzte Sauhund verhalten. Dass dieses Social Crediting gerade in China angewendet wird, erstaunt mich nicht besonders. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 12. November 2020 Teilen Geschrieben 12. November 2020 (bearbeitet) Gebe ich Dir in allem recht - soziale Kontrolle in kleinen Systemen ist dennoch was anderes, als eine zentralisierte Kontrolle aka Überwachung durch eine Regierung. Wenn ich etwa nicht mehr meine Eltern in einem anderen Bundesland besuchen darf, weil mich automatische Systeme in der Stadt dreimal erwischt haben, wie ich in der Nacht bei leeren Straßen bei Rot über die Ampel bin, ist das m. E. überzogen. Kleine Dörfer sowie Weiler am Land - besonders in den Bergen oder abgelegenen Gegenden - sind seit jeher ein Hort gegenseitiger Kontrolle (schaut euch den Film "Schlafes Bruder" an). Außenseiter und allem voran Fremde sind unerwünscht - deshalb handeln sehr viele Märchen und Heldengeschichten von Außenseitern, die durch eine turbulente Reise ihre wahre Bestimmung finden müssen, indem sie verstossen werden, in die Welt ziehen und am Ende gestärkt daraus hervorgehen. Das ist am Land heute in abgeschwächter Form noch vorhanden. Ein Master-Degree für BWL oder gar Geisteswissenschaften wird am Land oft als hausverstandslose "Lusche" oder "Schwachmat" abgestempelt, auch wenn er an seinem Haus ordentlich mitangepackt hat. Hat man hingegen einen Dipl-Ing. für Maschinenbau oder Ähnliches und kann dem Nachbarn helfen, seinen hochgezüchteten Audi-Motor besser zu verstehen, so kann es sein, dass man in den "Club der Garagenbiertrinker" eintreten darf, obgleich alleine die Sprache immer allen weiterhin zeigt, dass man "nicht von hier" ist. Unsereins sagt "Fuuck!!", wenn ein geiler Oldtimer mit ordentlichem "Sound" vorbeifährt, während a Einheimischer sagt: "Hö Teifi...., ned schwoch...des is a gscheida Spruch!" (Teifi = Teufel, schwoch = schwach, Spruch = Motorengeräusch). Das Gute bei mir hier (schon ziemlich ländlich): die Meisten in der Siedlung stammen aus drei ursprünglichen Bauernfamilien, sind aber schon über zwei Generationen in Einfamilienhäuser ausgebreitet und leben bürgerliche Leben. Die reden aber teilweise untereinander nichts miteinander (spinnen quasi aufeinander), und ansonsten wird ohnehin über jeden getratscht. Wenn man seinen Hintern aus einer Runde dreht, wird schon geredet - aber eben über jeden, das ist eine Art quasi-Gerechtigkeit. Bei dem einen ist der Rasen zu kurz, beim anderen die Wiese zu hoch, der eine hat zu viele Kinder, der andere keine, des einen Haus ist zu pompös, des anderen zu armselig, etc. Im Mietshaus in Wien oder Salzburg war es aber auch ned viel anders, nur dass die Parteien tw. sogar gewußt haben, was die anderen in ihren Wohnungen so treiben (Ohren an der Wand, haben beobachtet, ob man eh alles in die richtigen Mülltonnen wirft - sowas nennt man bei uns "Müllnazis"). Im Haus am Land kriegen die Nachbarn zumindest ned mit, was ich in meinen vier Wänden mache..., aber das ländliche Altstoffsammelzentrum ist noch strenger, als jeder "Müllnazi"... Feuerwehr, Blasmusik, Schützen- und Trachtenvereine sind neben Stammtischen traditionelle Horte der ruralen Zusammenkunft. Wer wie ich keinen Alkohol mehr trinkt (schmeckt mir einfach nicht), ist am Land ein "Alien" erster Ordnung. "Zugereist" geht ja noch, solange er mitsäuft. Deshalb war ich damals ned lange bei der Musik, weil Saufen da einen so wichtigen Stellenwert hatte, und bei der Feuerwehr und auch nach der Kirche (Frühschoppen) ging es vielen darum, fernab ihrer "Alten" sich in Ruhe paar Biere zu zwitschern. Das muss man wollen, aber wer nicht will, wird von denen die wollen, als schräger Vogel gesehen. Fazit: eine gewisse Art von kollektiver Kontrolle und gar Überwachung ist seit jeher uns Menschen (Herdentier) zugehörig, denn wer in Urzeiten aus der Reihe tanzte oder als ungeschickter Träumer/"Depp" Raubtiere oder feindliche Krieger auf die Gruppe aufmerksam machte oder nicht mithalf, der lebte gefährlich. Scheint in uns gespeichert, und wenn heute junge hübsche Frauen aus dem hintersten schattigen Bergtal sagen, sie haben das satt und gehen - zum Leidwesen der im Wirtshaus zurückbleibenden Burschen - in die Stadt, dann treten sie quasi aus ihrem "Stamm" aus und werden selbst dann, falls sie eines Tages wiederkehren sollten, zumeist nicht mehr voll integriert. Man legt ihnen dann in den Mund, dass sie nun meinten, sie seien "was Besseres" und dgl. Derweil spricht der Neid aus vielen Daheimgebliebenen, weil sie außer ihres Tales, der Trachtengruppe und des Herdes nicht viel von der Welt gesehen haben. Leben und Leben lassen..., das wäre die Devise..., aber Corona mischt die Karten jetzt eh neu... Gruß Johannes Bearbeitet 12. November 2020 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 13. November 2020 Teilen Geschrieben 13. November 2020 (bearbeitet) Genau so ist es. Was mich einfach oft nervt an der nachbarschaftlichen Kontrolle, ist dass sie zuweilen willkürlich ist und stark von den lokalen Moralvorstellungen und Werten abhängt. Deshalb finde ich es gerade bei moralisch sensitiven Themen nicht mal so schlecht, wenn der Staat demokratisch legitimierte (!) Verhaltensnormen definiert. Bearbeitet 13. November 2020 von Hotas 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ErnstZ Geschrieben 13. November 2020 Teilen Geschrieben 13. November 2020 Am 9.11.2020 um 09:02 schrieb Hotas: Die Quarantänephase war ja relativ kurz, und seit einiger Zeit ist sie ja -bis auf einige Ausnahmen- aufgehoben. Das einzige, was man dem BAG nun vorwerfen kann, ist dass sie dazugelernt haben. Und nun? Nach deiner Logik müsste jetzt die Reisebranche ja regelrecht florieren, oder? Tut sie aber nicht. Obwohl nicht nur die Quarantänepflicht, sondern praktisch alle Reiseeinschränkungen aufgehoben sind. Und deshalb hat diese Geschichte auch kein Potential für einen Skandal. Der Unterschied ist jetzt, dass eben "der Wind gedreht" hat. Im Sommer/Herbst konnte man nicht uneingeschränkt reisen, weil man bei der Rückkehr in die Schweiz aus vielen Ländern in Quarantäne musste. Nun könnte man zwar problemlos wieder in die Schweiz zurück, aber viele klassische Feriendestination verlangen nun bei der Einreise einen negativen PCR-Test (wie neuerdings auch Spanien ab dem 23.11.), was dann das Reisen für viele auch wieder beschwerlich macht... Grüsse Ernst 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bhoeneis Geschrieben 13. November 2020 Autor Teilen Geschrieben 13. November 2020 5 hours ago, ErnstZ said: Der Unterschied ist jetzt, dass eben "der Wind gedreht" hat. Im Sommer/Herbst konnte man nicht uneingeschränkt reisen, weil man bei der Rückkehr in die Schweiz aus vielen Ländern in Quarantäne musste. Nun könnte man zwar problemlos wieder in die Schweiz zurück, aber viele klassische Feriendestination verlangen nun bei der Einreise einen negativen PCR-Test (wie neuerdings auch Spanien ab dem 23.11.), was dann das Reisen für viele auch wieder beschwerlich macht... Das gibt es in Griechenland schon seit längerem. Die Methode mit dem negativen PCR-Test hat zwar auch seine Schwachstellen (PCR-Test erzeugt viele Fehler insbesondere "false positives" und ist eigentlich nur für Forschung zugelassen), aber immerhin müssen so nicht über 99% unnötigerweise vorsorglich in Quarantäne. Doch wer Pech hat und zB. lediglich ungefährliche Virenbestandteile im Körper hat (auf die der PCR-Test auch anspricht), erhält de facto ein Reiseverbot, auch wenn er/sie gar nicht ansteckend ist. Die neuen Schnell-Tests scheinen diesbezüglich etwas besser. Ob die Testerei sinnvoll ist zwischen Ländern mit ähnlichen epidemiologischen Werten, sei mal dahingestellt... Sinnvoll könnte es allenfalls sein, (je nach epidemiologischer Lage) alle PAX und CREW vor dem Flug zu Schnell-Testen und im Gegenzug auf den Maskenzwang im Flugzeug zu verzichten. Gruss, Bernie Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 13. November 2020 Teilen Geschrieben 13. November 2020 Zitat Jetzt kommt noch Dänemark hinzu - auch hier eingeschränkter Reiseverkehr... Arme Tiere &Gruß Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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