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EC145 des Zivilschutz durchschneidet 3 20'000V Hochspannungsleiter in Martinique


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Geschrieben

Dies geschah nach einer Seenotrettung an der Winde.

Er wollte den Geretteten und den Retter am Strand absetzen und übersah die HS-Leitung.

Die Rotorblätter durchtrennten die Seile, es gab drei Lichtbögen.

Sehr erstaunlich, dass der Heli noch eine normale Landung machen konnte, nachdem die zwei Personen an der Winde ins küstennahe Wasser gefallen sind.

 

Unfallrapport

 

Geschrieben



Kabel sind und bleiben nach wie vor der schlimmste Feind jedes Helipiloten. Hier war sehr viel Glück im Spiel ...
Geschrieben
13 minutes ago, Young Pilot said:

 

 


Kabel sind und bleiben nach wie vor der schlimmste Feind jedes Helipiloten. Hier war sehr viel Glück im Spiel ...

 

Frage an Kenner:

Ist das rote Teil am Dach vor dem Hauptrotor (Mast ) nicht ein Kabelschneider?

Das würde helfen, denn die modernen HS-Kabel sind meist aus einer Alu-Legierung , welche extreme Streckgrenzen hat und das Teil eher wie eine Boa Constrictor "zuwürgen" würde als sofort brechen (zudem sind die frühren Stahlseil-Fäden durch Milar- oder Karbonfäden ersetzt, was auch weniger Steifigkeit bringt und mehr Biegbarkeit)

 

So ein Kabel (20kV) wird, wenn neue Generation, mit bis zu 3000A betrieben und ein Drestrom-Leiterbündel (3 Seile) kann somit bis zu 100 Megawatt Leistung führen. Im Kurzschlussfall ist die freiwerdende Energie abhängig von der Abschaltcharakteristik. Bei Phasenfehlern vermute ich Abschaltzeiten von 100 Milisekunden. Aber in dieser kurzen Zeit können Kurzschlussströme vom 10-fachen Wert und mehr auftreten (Je nach Distanz der Trafos und den Belagen (Reaktanz..)

Bruno

 

Geschrieben

Yepp, das Teil oben auf dem Kabinendach ist ein Cable Cut.
Genauso wie unter der Nase und an den Kufen Verlängerungen, um Kabel nach unten abzuführen.
Nur - das ganze System ist ausgelegt für "Reise(tief)flug" - sprich mit Fahrt ins Kabel.
Das Kabel wird dann "angeritzt" und am Ende gekappt.
Funktioniert grundsätzlich- aber eben nur bei bestimmten Parametern.
Hier ist er seitlich in die Leitung reingehovert und hatte mehr Glück wie Verstand.

Mein Französisch ist jetzt nicht gut genug für den Bericht, aber das Ganze könnte man kritisch sehen.
Vom Windenmanöver an sich - bis einschließlich den Einflug.

 

Ich habe es so gelernt, dass sobald ich jemanden an der Winde habe - und die Möglichkeit sicher zu sinken, ich die Personen an der Winde nicht mehr als drei bis fünf Meter über dem Wasser halte - sprich ich sinke mit dem Hubi, während der Windenoperator die Personen einwinscht. Abfliegen erst, wenn die Personen an Bord sind.
Damit eröffne ich mir Optionen für Störfälle - sprich, bevor die in der Maschine sind, kann ich das Windeseile absprengen, ohne größere Verletzungen der Personen zu riskieren - und wenn sie drin sind, kann ich normal fliegen.

 

Zu den Leitungen selbst - ja, sie sind schwer zu sehen - deshalb sucht man auch nicht nach Leitungen sondern nach Masten.
Und ohne vorherige Aufklärung muss man in der Hindernisskulisse (also unter dem Horizont) immer mit Leitungen rechnen.
Deshalb entweder so hoch fliegen, dass man auf jeden Fall drüber ist - oder nach Masten Ausschau halten - und die waren deutlich sichtbar.
Hat man einen, die anderen suchen und so den Verlauf der Leitung ermitteln.
Crossing auch nicht zwischen Masten - sondern immer über einen Mast - oder wenn man drunter durch muss, nah an einem Mast (aber da muss man aufpassen, ob nicht noch seitlich versetzt parallele Leitungen laufen)

Wenn man sich an die Regeln hält, braucht man eigentlich kein Cabel Cut.

 

Gruß Udo

Flying Bull

Geschrieben
8 hours ago, Flying Bull said:

Zu den Leitungen selbst - ja, sie sind schwer zu sehen - deshalb sucht man auch nicht nach Leitungen sondern nach Masten.
Und ohne vorherige Aufklärung muss man in der Hindernisskulisse (also unter dem Horizont) immer mit Leitungen rechnen.
Deshalb entweder so hoch fliegen, dass man auf jeden Fall drüber ist - oder nach Masten Ausschau halten - und die waren deutlich sichtbar.
Hat man einen, die anderen suchen und so den Verlauf der Leitung ermitteln.
Crossing auch nicht zwischen Masten - sondern immer über einen Mast - oder wenn man drunter durch muss, nah an einem Mast (aber da muss man aufpassen, ob nicht noch seitlich versetzt parallele Leitungen laufen)

Wenn man sich an die Regeln hält, braucht man eigentlich kein Cabel Cut.

Danke für die Ausführungen.

Die Crew sollte ja eigentlich die Gegend genaustens kennen und so auch die Hindernisse. Und 20kV - Leitungen werden ja nicht mal über nach gebaut, elektrische Netzte sind in solchen Tourismusdestinationen ausserhalb grossen Städten auch oft rel. einfach aufgebaut (keine Hochspannungs-Ringleitungen und komplexe Koppelfelder).

 

Wie man Leitungen im Flug erkennen kann:

Das hab ich genauso schon von meinem Kollegen gehört, der privat auf E2, Lama und Alouette II fliegt.

Als Flächenflieger, der häufig die Alpen crosst, sind solche Flugtaktischen Empfehlungen viel wert im Falle einer Aussenlandung.

Man kann Solches auch nie genug höhren/lesen, so dass es im Notfall  die Entscheidungsprozesse richtig beeinflusst und abkürzt.

Geschrieben

Ich habe Google mal den Bericht übersetzen lassen 

Viele Human Factors

Maschine ausgerüstet für Landrettung, weils eilig schien, hat man auf die Plane verzichtet, die verhindert, dass Meerwasser in den Hubi gelangt, wenn man bei der Wasserrettung Personen an Bord nimmt.

Vorher auch Winde im Gebirge geflogen, wo es durchaus mal üblich ist, Personen an der Winde zu haben und damit umzusetzen anders wie über See...

Leitung soll beim Anruf gemeldet worden sein, Aufzeichnungen sind aber weg...

Über Funk war kein Hinweis darauf.

Tja, und ohne Kenntnis der Leitung, die dazu noch keine Markierungen hatte- und ohne auf die Masten zu achten....

Kritisiert wurde auch, das Verhalten danach - Sprich noch schauen und schließlich zurück fliegen, statt sich ein nahes Landegelände zu suchen und zügig zu landen.

Hatte ich zwar auch im Video gesehen, aber nicht angesprochen.

Das trotz (oder wegen) hoher Flugstundenzahl.

Gruß Udo

Flying Bull

ueberflieger90
Geschrieben

von dem Unfall habe ich gar nichts mitbekommen gehabt. danke fürs posting! ?

 

huihuihui die sind nochmals mit einem tief dunkelblauen Auge davongekommen wenn ich mir das Video & die Bilder im Bericht so anschaue... Wie die angehängten Personen da nach dem Kabel durchtrennen einfach so runter aufs Wasser klatschen, uff!!!!?

 

Aber wenn ich mir den Bericht so zu Gemüte führe, dann war das ganze schon auch ein bisschen Murphy?! Etwa auf Seite 27 steht unterhalb des dortigen Bildes 20 geschrieben, das dies der einzige(!) Ort sei, an welchem eine Mittelspannungsleitung auf der ganzen(!) Insel das Meer überspannt (-> Definition Spannungsbereich Mittelspannung: 1kV-52kV, teilweise aber auch bis um die 60kV). Und dann die Leitung gemäss Bericht auch weder auf den verfügbaren Karten noch im Bewusstsein der 3 Crewmitglieder war. Nur auf der Versorgungsnetzkarte auf Seite 14 im Bericht auf Bild 8 ist das Kabel verzeichnet.

 

Warum aber keine Sicherheitslandung gemacht wurde, wie im Handbuch vorgeschrieben (Bericht S.34 / Bild 25) kann ich nur schwer nachvollziehen... Auch wenn er noch etwas Weg hätte zurücklegen müssen... Gut, die vorgeschriebenen Rettungswesten wurden ja auch nicht getragen... (S. 34 / 3. Zeile)

Kein gutes Zeugnis für die Retter, zum Glück "nur" Blechschaden & leichte Verletzungen bei den "abgestürzten" zwei Personen?

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