tomjnx Geschrieben 26. Juni 2020 Teilen Geschrieben 26. Juni 2020 https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/pilot-sirbt-bei-flugzeugabsturz-in-reinsfeld-100.html Die derzeit anscheinend wahrscheinlichste Hypothese scheint ein Auseinanderbrechen in der Luft nach Einflug in einen CB unter IFR/IMC zu sein. https://www.jetphotos.com/registration/D-GEMZ Hier ein Bild des Flugzeuges aus glücklicheren Tagen, allerdings mit schicken "Propeller Winglets". 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 26. Juni 2020 Teilen Geschrieben 26. Juni 2020 (bearbeitet) SN 48006 war "unsere" HB-LQY die lange in Bern für Schulung und Charter zur Verfügung stand. Die Seneca III gelten eigentlich als "robust" da bekannte Schwachstellen der Seneca I bereits ab Werk behoben waren. Die Untersucher werden die Trennstellen metallurgisch untersuchen und die Ursache des Strukturversagens wohl finden. Ein Gewitter soll eine Rolle gespielt haben. A propos "propeller winglets": Das scheinen keine Q-Tips zu sein, schon gar nicht nur auf einer Seite. Hatte der Bodenberührung und allenfalls div. Schäden? Senecas können am Start hüpfen (wenn man nicht aufpasst) und mit dem Propeller den Boden berühren (*). Daher gehört die Inspektion der Propellerblätter zum pre-flight check! Stefan *) Dann müssten sie allerdings eher nach vorne gebogen sein !? Bearbeitet 27. Juni 2020 von teetwoten Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 28. August 2020 Teilen Geschrieben 28. August 2020 Hier das Bulletin des BFU Deutschland, der Absturz der ehemaligen HB-LQY wird ab Seite 49 behandelt https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Bulletins/2020/Bulletin2020-06.pdf?__blob=publicationFile Kurzzusammenfassung: Die Maschine war im Reiseflug auf FL090 als der Pilot "some turbulence" meldete und die Flugverkehrsleitung feststellte, dass die Seneca vom Kurs abwich. Kurz darauf zerbrach sie in der Luft und kam nahe Reinsfeld in einem weit verstreuten Trümmerfeld zu Boden. Die Maschine hatte rund 6000 Stunden, die Motoren allerdings nur knapp 22 (seit neu wie es aussieht). Der Pilot hatte um die 550 Stunden total. Was das Wetter betrifft, hat das BFU eine Analyse in Auftrag gegeben. Zur Zeit schreiben sie nur, Zitat Zitat Für das Gebiet, in dem sich der Unfall ereignete, waren vereinzelt ein-gebettete Kumulonimbuswolken vorhergesagt. Zur Unfallursache gibt der Zwischenbericht nochkeine Angaben. Man muss sich allerdings schon fragen, wie es um die Strukturfestigkeit der Piper Modelle wirklich aussieht. Für meinen Geschmack kenne ich mittlerweile zu viele Pipers, die in der Luft auseinandergebrochen sind und zwar querbeet von Malibus über Senecas zu PA28. 2 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 28. August 2020 Teilen Geschrieben 28. August 2020 Auszug: Die abgerissene äußere linke Tragfläche lag verkehrt herum 392 m nordwestlich von dem Hauptwrack entfernt im Wald. Der Randbogen der linken Tragfläche lag 870 m westlich des Hauptwracks und damit am weitesten entfernt. Die komplette rechte Tragfläche einschließlich Motorgondel und Motor war an der Wurzelrippe vom Rumpf abgerissen. Sie lag verkehrt herum 124 m westlich von dem Hauptwrack im Wald. Das Seitenleitwerk war vom Rumpf getrennt und in 2 Teile zerbrochen. Der obere Teil des Ruders einschließlich Ausgleichsmasse lag 573 m von dem Hauptwrack entfernt. Die Seitenleitwerksflosse mit dem unteren Ruderteil lag 636 m westlich des Hauptwracks. Teile des Höhenleitwerks wurden 427 m bzw. 669 m nordwestlich des Hauptwracks gefunden. Wie lässt sich das erklären? Wie kann sich der Randbogen vom Flügel lösen? Wie können sich soviele Teile abtrennen und so weit auseinander am Boden liegen. Ich kann mir fast nur folgendes vorstellen: Der musste mit hoher Vorwärtsgeschwindigkeit aufschlagen, so dass sich die Teile beim mehrfachen "Überschlagen" lösten und sich mit der eigenen Restenergie weiterbewegten. Warum ging er so zu Boden? Vielleicht wurde ein Steuerorgan (Pendel-Höhenruder) durch Blitz oder Böe beschädigt und machte das Flugzeug unkontrollierbar... Stefan N.B. Es wäre interessant unter vielem anderem zu wissen: 1) Ob es Blitzeinschlagspuren gab. 2) Wie sich der Randbogen abtrennte und wo er beschädigt war. 3) In welcher Richtung die getrennten Teile lagen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 28. August 2020 Teilen Geschrieben 28. August 2020 Stefan, Augenzeugen haben berichtet, die Maschine ist nicht intakt sondern in Teilen runtergekommen. So sieht auch das Trümmerfeld aus und so schreibt es das BFU auch im Titel. Die ist in der Luft auseinander gebrochen, wie die Malibu von Urs Käppeli und verschiedene andere Pipers. Klar war hier Turbulenz im Spiel, möglicherweise ein CB, aber gleich so sollte das nicht enden. Die Maschine hatte auch Wetterradar. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 28. August 2020 Teilen Geschrieben 28. August 2020 (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Die ist in der Luft auseinander gebrochen, ..... Aber wie kann sich ein Randbogen in der Luft vom Flügel lösen? Und wieso kam er in sovielen Teilen runter? Dann musste er tatsächlich durch einen initialen Schaden unkontrollierbar und extrem schnell geworden sein und sich dann in der Luft mehrfach "überschlagen" haben, damit Teile serienweise wegbrachen. Dann wäre das Runterkommen eher ballistisch gewesen, wenn alle Teile innerhalb Radius 870m zu liegen kamen. Stefan Bearbeitet 28. August 2020 von teetwoten Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Christian Forrer Geschrieben 29. August 2020 Teilen Geschrieben 29. August 2020 Hallo Stefan Das kann ich mir schon vorstellen, wenn du dir bewusst machst, dass die Tragfläche sich wohl bei sehr hoher Geschwindigkeit "gelöst" hat. Dabei kann sich sehr leicht ein "Luftstrom etablieren" (wie viel könnten das gewesen sein 200, 250 km/h...?), der durch die Bruchstelle eindringend kurzzeitig das Innere der Tragfläche unter einen hohen Überdruck setzt und so den Randbogen sozusagen von Innen vom Flügel "wegsprengt". Das Teil ist ja nicht gebaut um Innendrücken standzuhalten, was die Befestigungen angeht. Und so eine Tragfläche ist eine durchgängig "offene, dünnwandige Hülle" mit eingebauten Tanks... So stelle ich mir das spontan vor... Gruss Christian 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teetwoten Geschrieben 29. August 2020 Teilen Geschrieben 29. August 2020 @Christian Forrer Danke für Überlegung. Zu diesem Mechanismus hätte ich aber Zweifel. Der Staudruck bei Reisefluggeschwindigkeit dürfte grob geschätzt etwa 5300 N/m2 (*) betragen. Schätze ich den Profilflächeninhalt auf 0.33 m2 so ergäbe das eine Kraft von rund 1700 N, was einem gut verschraubtem Randbogen als achsiale Kraft von innen nichts anhaben sollte. Zudem müsste der abgebrochene Flügel eine gewisse Zeit in Spannweitenrichtung angeblasen werden, damit sich im Inneren ein Druck aufbauen könnte. Man sollte die Trennstellen sehen, um den Mechanismus einschätzen zu können. Irgendwie musste er ja abgerissen werden.... Stefan *) ro = 1.225 kg/m3, v = 93 m/s, Staudruck = ro/2 * v * v 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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