Urs Wildermuth Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 Wenn wir die Lage in Europa anschauen im Moment denke ich es wird über kurz oder lang erneut zu massiven Massnahmen kommen müssen, da die aktuell verfügten offensichtlich nicht genug greifen. Die Schweiz hat einen markanten Anstieg der Fälle nahezu alle anderen auch. Dies ist die direkte Konsequenz der Öffnungen, aber nicht nur. Lockdown per se wird es wohl nicht mehr geben und auch nicht in der Form brauchen, aber generelle Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen und draussen wo man die Distanzen nicht einhalten kann sowie Schliessen nicht essentieller Risikoherde dürfte da weit vorne stehen. In wie weit die Quarantäneregeln so wie sie jetzt umgesetzt werden griffig sind ist im Moment offenbar zweifelhaft, ca 10 % der Fälle seien importiert, was im Verhältnis eher wenig ist. Ich denke aber das wird man erst rausfinden wenn die Ferien durch sind. Ich gehe dennoch davon aus, dass wir von einer Rückkehr zu einer Normalität noch sehr weit entfernt sind. Speziell Veranstaltungen sowie Reisen und Sport dürften wohl auf Jahre hinaus betroffen sein. Wir werden uns wohl auf ein neues Normal einstellen müssen, jedenfalls bis ein wirklich funktionierender Impfstoff vorhanden ist. Dies u.a. auch weil sich je länger je mehr herausstellt, das diese Krankheit selbst bei denen die mit milden Symptomen durchkommen zu massiven Langzeitschäden führt, siehe diverse Beiträge oben. Schon allein deswegen sind Durchseuchungsfantasien völlig unsinnig. Es nutzt wohl kaum etwas wenn man darauf ausgeht, eine Durchseuchung anzustreben bei der ein hoher Teil der "genesenen" danach auf Lebenzeit geschädigt ist. Dies ist auch für Piloten sehr relevant: Ich gehe mal davon aus, dass die meisten der erwähnten Langzeitschäden wie Herz und Lungenprobleme eine weitere fliegerische Tätigkeit verunmöglichen. Daher ist wohl jeder von uns der mit Covid in Berührung kommt in seinem Medical massiv gefährdet. 1 1 1
Amira Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 @Urs Wildermuth Bis auf das „Jahre“ bin ich mit deiner Aussage völlig einverstanden. Es gibt vielversprechende Impfstoff-Studien und Experten gehen davon aus, dass wir in der zweiten Hälfte 2021 einen haben werden. Was ich jedoch nicht verstehe: Maskenpflicht in ÖV aber nicht in Läden? (beides geschlossene Räume) Kinder bis 12 Jahre keine Tragpflicht? Warum jetzt rigoros Essen und Trinken im ÖV nicht verboten wird verstehe ich auch nicht, wie haben ja ne Pandemie und man trägt ja Masken nicht zum Spass. Ich darf mich aufgrund starker Erkältungssymptomen auf Sars-CoV-2 testen lassen und bin heilfroh haben wir genügend Tests da ein klares Ergebnis besser ist als mich auf Verdacht hin 2 Wochen isolieren zu müssen. 1
Tobisky Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 vor 5 Stunden schrieb FalconJockey: Trotzdem weiss man immer noch nicht, ob die Leute "mit" oder "durch" Corona gestorben sind. Statistisch gesehen dürfte es einem schon einen Hinweis darauf geben, aber bewiesen ist da gar nichts. Ich höre immer wieder das Argument (nicht von dir), dass niemand durch Corona stirbt und es deshalb nicht schlimmer ist wie eine Grippe. Es stimmt, es gibt dazu noch zu wenige Kenntnisse. Aber was man mit ziemlicher Sicherheit sagen kann ist, dass viele Patienten ohne Coronainfektion nicht in die lebensbedrohliche Situation geraten wären. Ob dann die Lunge oder das Herz versagt ist nur die Folge der Infektion. Auslöser war Corona, welches das Organ angegriffen hat. Und da wir keine Immunität gegen das Virus haben, hat es leichteres Spiel, als bekannte Grippeviren, gegen die man sich sogar noch impfen kann, wenn man denn möchte. 3 1
Gast Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 vor 7 Stunden schrieb FalconJockey: Trotzdem weiss man immer noch nicht, ob die Leute "mit" oder "durch" Corona gestorben sind. Statistisch gesehen dürfte es einem schon einen Hinweis darauf geben, aber bewiesen ist da gar nichts. Es gab hier mehr Tote, weil Leute mit Erkrankungen wegen Corona nicht ins Krankenhaus gegangen sind, was zu Komplikationen führte, die wiederum in deren Ableben mündete. Eine Studie aus Norditalien die sich genau mit diesem Thema beschäftige, besagt: Bei 89 Prozent der offiziellen Covid-19-Opfer sei das Virus die direkte Todesursache gewesen. Dies ergab eine Analyse der obersten italienischen Gesundheitsbehörde Iss und des Istat, die die Krankenakten von rund 5000 Covid-19-Toten ausgewertet hat. Bei den übrigen elf Prozent habe zwar eine Infektion vorgelegen, konstatiert das Istat in seinem Bericht, diese Menschen seien aber an anderen Erkrankungen gestorben, darunter Herzleiden, Krebs, Diabetes und Demenz. (Zitat Tagesanzeiger von heute, Abo+ kostenpflichtig) Jama Internal Medicine 2020 Jul 20;e202543. doi: 10.1001/jamainternmed.2020.2543. Online ahead of print. Comparison of Reported Deaths From COVID-19 and Increase in Total Mortality in Italy Manfredi Rizzo 1 2, Luca Foresti 3, Nicola Montano 4 5 1Department of Health Promotion, Mother and Child Care, Internal Medicine and Medical Specialties, University of Palermo, Italy. 2Department of Medicine, University of South Carolina, Columbia. 3Medical Center Santagostino, Milan, Italy. 4IRCCS Ca' Granda Foundation, Hospital Maggiore Policlinic, Milan, Italy. 5Department of Clinical Science and Community Health, University of Milan, Italy.
reverser Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 vor 3 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Wir werden uns wohl auf ein neues Normal einstellen müssen, jedenfalls bis ein wirklich funktionierender Impfstoff vorhanden ist. Sieht so aus. Aber schlussendlich muss eine Balance gefunden werden. Ein schwieriges Unterfangen, denn je rigoroser die Massnahmen, desto grösser die sozio-politischen Nebenwirkungen: Diese fangen mit A wie Arbeitslosigkeit an, und hören bei Z wie Zusammenbruch auf. In etwa ähnlich wie bei den Medikamenten - je "durchschlagfähiger" sich diese erweisen, desto grösser und unvorhersehbarer deren Nebenwirkungen. Gruß Richard
Gulfstream Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 Die Maske scheint nun auch in den Läden und öffentlichen Gebäude zu kommen. Endlich.Wir dürfen aber nicht aus den Augen lassen, und daran halte ich mich persönlich fest, dass ein sehr grosser Teil unproblematisch verläuft. Ich will damit nichts beschönigen, aber man spricht oft von Infiszierten aber dann nicht mehr davon, wieviele von denen effektiv Schäden haben oder maximal sterben.Ist eine Frage der Perspektive. Wir müssen uns an diesen Mist gewöhnen, leider.... Und das Üble ist, sollten wir einen Impfstoff haben, dass das Virus ähnlich wie ein Grippe Virus mutiert und damit die Impfung erneut angepasst werden muss. Wie lange dann das dauert? Markus Gesendet von meinem SM-G975F mit Tapatalk
Urs Wildermuth Geschrieben 30. Juli 2020 Geschrieben 30. Juli 2020 vor 2 Stunden schrieb Gulfstream: Wir dürfen aber nicht aus den Augen lassen, und daran halte ich mich persönlich fest, dass ein sehr grosser Teil unproblematisch verläuft. Ich will damit nichts beschönigen, aber man spricht oft von Infiszierten aber dann nicht mehr davon, wieviele von denen effektiv Schäden haben oder maximal sterben. Wir wissen auch darüber viel zu wenig. Aber was bekannt wird macht die Sache nur noch schlimmer und zwar heftigst. Covid 19 ist schon lange keine reine Lungenerkrankung mehr, das geht viel weiter und so wie es aussieht kann dieses Virus nahezu alles befallen und dann auch bei den Menschen, die keine oder nur leichte Symptome haben, zu Schäden führen, die zunächst gar nicht mit dem Virus in Zusammenhang gebracht werden. Ich glaube, Covid 19 ist noch um ein vielfaches gefährlicher als es anfänglich ausgesehen hat. Was langsam klar wird ist allerdings auch, dass die Massnahmen differenzierter angeordnet werden können als im Frühjahr. Draussen zum Beispiel ist das Virus um Klassen weniger ansteckend als in geschlossenen Räumen. Heisst, man kann sich draussen freier bewegen als das anfänglich angenommen wurde, solange nicht extreme Situationen wie zum Beispiel Fussballspiele oder Demos involviert sind, wo die Leute Sardinenmässig nebeneinander stehen und rumbrüllen. Normales Bewegen draussen scheint relativ safe zu sein. Drinnen schaut es aber ganz anders aus und daher stellt sich die Frage, was man da ausser Masken und Handhygiene noch tun kann. Denke da ist noch einiges möglich, auch Homeoffice sollte wieder rigoros durchgezogen werden wann auch immer möglich. Klar wird aber je länger je mehr, dass die Menschheit vor allem in den sogenannt demokratischen Staaten den Zug endgültig verpasst hat, diesem Virus mit einem kurzen, schmerzhaften Lockdown endgültig den Garaus zu machen. Stattdessen sind die ganzen Bemühungen durch die zu frühen und zu halbherzigen um nicht zu sagen ignoranten Massnahmen wieder zunichte gemacht worden, was die jetztige 2. Welle provoziert. Wir sind heute wieder bei Zahlen, die unakzeptabel sind, entsprechend stellt sich die Frage, ob wir nicht im Begriff sind den Fehler vom Frühjahr zu wiederholen und mit mutlosen Massnahmen eine neue Explosion der Fallzahlen provozieren. Ich fürchte genau dieses wird passieren nach den Ferien, vor allem auch im Bereich der Schulen und wenn alle wieder im Büro sitzen... ganz zu Schweigen was auf uns im Herbst/Winter zukommt. Ob es ohne 2. Lockdown abgehen wird weiss niemand im Moment, ich persönlich denke eher, dass die ganz grosse Katastrophe ala USA und Süd Amerika bei uns durchaus möglich ist falls er nicht kommt. Was dann die schlimmeren Schäden verursacht mittelfristig und langfristig darauf wird man noch warten müssen. 1
AnkH Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 Die Gefahr besteht, insbesondere auch deshalb, weil der Sommer schon wieder ein absehbares Ende hat und die kühleren Zeiten die Leute wieder nach drinnen drücken. Jetzt ist es natürlich "einfach", man kann draussen bei vielen Restaurants entspannt etwas grössere Distanz zwischen den Tischen haben, es sind viele Leute draussen unterwegs in der Freizeit, auch in einer Badi kann man eigentlich problemlos Abstand halten (sofern nicht gerade völliger Menschenauflauf) und und und. Was aber, wenn die Temperaturen wieder im Keller sind und draussen nicht mehr viel zu machen ist? Dann wird die Unruhe in der Bevölkerung sofort wieder ansteigen. Dann wird es sich zeigen, wieviel Durchhaltewillen tatsächlich da ist. Keine tolle Vorstellung, aber es ist schon ganz klar so: die Geschichte ist noch längst nicht überstanden... 1
Gast Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 (bearbeitet) vor 10 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Klar wird aber je länger je mehr, dass die Menschheit vor allem in den sogenannt demokratischen Staaten den Zug endgültig verpasst hat, diesem Virus mit einem kurzen, schmerzhaften Lockdown endgültig den Garaus zu machen. Du symphatisierst wieder mal mit Kim-yong-un und Konsorten und verkennst den Umstand, dass in den "sogenannten demokratischen Staaten" es eine freie Presse gibt die Zugang zu Gesundheitsdaten hat. Diese lückenhaften und gefälschten Zahlen die aus diesen Ländern kommen, sind sicher nicht Beweis für wirksame Massnahmen und Bevölkerungsschutz im Umgang mit der Pandemie. Die Freiheiten die wir im Gegensatz zu autokratisch oder diktatorischen Systemen haben, gehen mit Verantwortung einher. Wenn dir gewisse "Verantwortungslosigkeiten" ein Dorn im Auge sind, dann sollten diese auch so gezielt benannt werden. Der grosse und überwiegende Teil der deutschen und Schweizer Bevölkerung wird dieser Verantwortung gerecht und es gibt überhaupt keinen Grund freiheitlich-demokratische Rechte einzuschränken. Das Arsenal an ordnungspolitischen Massnahmen ist noch lange nicht ausgeschöpft und Stand heute werden diese auch von den Behörden mit Augenmass angewandt. Es gehört eben "zum demokratischen Geschäft", dass über gesetzliche Grundlagen, Optionen, Anordnungen und Akzeptanz gestritten werden kann und muss. Jeder einzelne hat auch das Glück, sich nicht nur von Information berieseln lassen zu dürfen, er darf sie auch vertiefen, verarbeiten und nutzen. Eine Untersuchung der Pressearbeit in der Schweiz über die Coronazeit hat übrigen ergeben, dass sie gute gearbeitet hat. Was bemängelt wurde war das fehlen von wissenschaftlichen Kompetenzen in den Redaktionen. Wenn natürlich Wissenschafts-Redaktionen in den Medien als nicht notwendig erachtet werden und landauf und ab geschlossen werden, rächt es sich. Dies war in diesem Fall nicht so schlimm, weil die unterschiedlichen Positionen der Virologen nicht so weit auseinanderlagen. Könnte aber in anderen Fälllen problematischer werden. Meiner Meinung nach haben wir bei Prävention, Diagnose und Behandlung von COVID-19 und generellem Umgang mit der Pandemie viele Fortschritte gemacht. Bei fehlendem Impfstoff bleibt derzeit aber nichts anderes übrig als weiter "auf Sicht zu fahren", d.h. die Zahlen im Auge behalten und Massnahmen bei Bedarf gezielt anpassen. Das kann man jetzt, denn es ist eine andere Situation als im Februar. Es braucht aber eine Bevölkerung die sich informiert und weiter eigenverantwortlich handelt. Bernd Bearbeitet 31. Juli 2020 von Venturi-Sim typo
Walter_W Geschrieben 31. Juli 2020 Autor Geschrieben 31. Juli 2020 (bearbeitet) Dass mit den Lockerungen die Fälle wieder ansteigen werden, war allen Verantwortlichen klar. Entscheidend ist, dass die Fälle in der Menge beherrschbar bleiben und die Spitäler dies bewältigen können. Der Ansatz, das Ganze lokal anzugehen, scheint zweckmässig zu sein. Was zu denken gibt, ist die Lockerheit mit der ein Teil der Bevölkerung mit der drohenden Gefahr umgeht. Und es sind beileibe nicht nur die Jungen, welche feiern möchten, deren Feiergrund ist allerdings unklar. Bedenklich sind Aussagen von Fussballprominenzen, dass der Bund ihr Geschäft kaputtmache. Die können offenbar nur bis zum Spielfeldrand denken. Sollte es nicht gelingen, die Pandemie auf einem tiefen Niveau global zu stabilisieren, drohen sehr ernste Gefahren. Irgendwann würde die Gesellschaft und die Behörden auf den Ueberlebensmodus umschalten müssen. Damit würden die Priorität auf Ernährung, Gesundheit und Bildung gelegt und andere Branchen wie der ganze Freizeitbereich und Kultur dem Untergang Preis gegeben. Weitere Finanzpakete um all die Branchen am Leben erhalten zu können, kann weder die EU noch die Schweiz stemmen. Bearbeitet 31. Juli 2020 von Walter_W Forum macht selber Zeilenumbrüche 2 2
Alexh Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 (bearbeitet) Einfach eine kleine Info aus meiner Familie. Wir waren seit über 4 Monaten isoliert, hatten keinen Kontakt zu Freunden oder Familie, sind nur einmal in der Woche einkaufen gegangen, wir waren nicht arbeiten, haben immer Masken getragen und Abstand gehalten, Hände desinfiziert, uns beim nach Hause kommen immer umgezogen und Haare gewaschen und sind trotzdem nicht verschont geblieben. Die Infektion muss asymptomatisch verlaufen sein, aber nach Wochen oder Monaten zeigen sich jetzt plötzlich Lungenschäden und Atembeschwerden. Wahrscheinlich sind die Schäden im recht jungen Alter regenerierbar, aber das wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Unterschätzt diese verdammte Krankheit nicht! Ich vermute, dass einige Leute da draußen mit etwas Husten oder anderen Symptomen rumlaufen, sich keine Gedanken machen und Corona hatten. Gruß Alex Bearbeitet 31. Juli 2020 von Alexh 1 4 1
Amira Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 @Alexh Shit! Ist es denn klar dass die Symptome von einer Covid-19 Erkrankung stammen? Ich glaube dir, bin aber gerade etwas schockiert. Das hiesse ja, dass die gängigen Regeln nicht viel nützen.
Urs Wildermuth Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 5 Stunden schrieb Venturi-Sim: Du symphatisierst wieder mal mit Kim-yong-un und Konsorten und verkennst den Umstand, dass in den "sogenannten demokratischen Staaten" es eine freie Presse gibt die Zugang zu Gesundheitsdaten hat. Diese lückenhaften und gefälschten Zahlen die aus diesen Ländern kommen, sind sicher nicht Beweis für wirksame Massnahmen und Bevölkerungsschutz im Umgang mit der Pandemie. Bernd Du solltest mich nach all den Jahren besser kennen als so einen Unsinn zu verzapfen. Es geht nicht um kommunistische Idioten, sondern darum, dass in Krisenzeiten die normalen Mechanismen nicht immer schnell genug greifen. Was hier passiert ist, hat mit Diktaturen gar nichts zu tun sondern "lediglich" damit, dass viele Länder nicht den Mut hatten, ihre eigentlich in der Schublade liegenden Pandemiepläne zeitgerecht und ohne Rücksicht auf Lobbys umzusetzen. In sehr vielen Ländern haben die dafür zuständigen Leute zur Kenntnis nehmen müssen, dass ihre Pläne für solche Fälle den Politikern zu heikel waren. Dort wo umgesetzt wurde, auch in Demokratien, ging es solange gut, wie das die Umsetzung relativ streng erfolgte: Siehe Oesterreich, Bulgarien nur als 2 Beispiel von einigen. In die Hose ging es nach den Lockerungen, vor allem aber bei der zu schnellen Rückkehr zur Reisetätigkeit im Rahmen der Sommerferien. Bei Oesterreich muss man dazu berücksichtigen, dass zwar die Reaktion richtig war aber ebenfalls viel zu spät und vor allem erst nachdem halb Europa sich in Ischgl mit dem Müll eingedeckt hatte..... Die Schweiz hat spät reagiert, zu spät für mein Dafürhalten, dennoch stimme ich mit Dir überein, das vor den Lockerungen die Resultate gut waren, sieht man mal von der Tatsache ab, das bei schnellerem Einführen der Massnahmen und durch weitere wie damals schon Quarantäne e.t.c. die Zahlen viel tiefer geblieben wären. Dazu kommt die Maskenlüge, die auf Grund der missachteten Bestimmungen zur Vorratshaltung entstand, die man aber wie anderenortes zur Überbrückung auch mit Behelfsmaterial hätte abfedern können. Lieber eine Maske die 70% des Materials abgfangen kann wenn man keine hat die 90 kann als nix. Dann wäre die Schweiz heute wohl bei den Totalzahlen deutlich besser dran. Ebenso die zögerlichen Grenzschliessungen e.t.c. waren viel zu langsam. In der EU gab es diverse Staaten die schnell und radikal reagiert haben und zumindest initial deutlich besser abschnitten als wir. Ich habe Bulgarien aus Eigentinteresse sehr deutlich verfolgt und war jetzt auch 5 Wochen im Land. Die Leute dort haben die klare Kommunikation der Regierung anfänglich voll mitgetragen und sich an die radikalen Schritte wie Maskenpflicht, anfänglich praktisch nur mit selbst gemachten Stoff bzw Papiermasken aus Haushaltpapier e.t.c., Rayonsperren und ähnliches gehalten, obwohl sie sozial sehr viel schlechter abgefedert waren als wir. Das Resultat war, dass sie bis Mitte Juni nur zweistellige Zahlen hatten und faktisch nur importierte Fälle. Erst als dann dem Druck der Wirtschaft und Strasse nachgegeben wurde und die Experten zum Teufel geschickt wurden, sind wir heute bei einem Schnitt von 250 pro Tag als Konsequenz der Freigabe von einem (!) Fussballmatch, den Demonstrationen auf der Strasse und dem Tourismus. Solange die mit Quarantäne und (bis heute) strikter Maskenpflicht arbeiteten, war es im Rahmen. Ohne Maskenpflicht wäre BG heute wohl ausser Kontrolle. Auch heute ist z.b der Flughafen Sofia ein sehr gutes Beispiel wie soziales Distanzing und Hygiene problemlos eingehalten werden, während unser Abflug in Zürich im Juni aus der Sicht ein Skandal war. Der Gegensatz sind Länder wie die USA, Schweden und Grossbrittannien, von SAM mal abgesehen, wo man mit der Begründung, dass Lockdowns von den Leuten nicht aktzeptiert würden und aus politischer Häscherei mittlerweile bei horrenden Zahlen ist. Ist Dir das wirklich lieber? Die USA sind wohl auf lange Zeit total erledigt, von Südamerika brauchen wir gar nicht reden. Wolltest Du wirklich sowas? Meine Argumentation geht nicht in die Richtung, dass es Diktaturen braucht, sondern dass in begründeten und offensichtlichen Notfällen mit Notrecht auch einmal radikal gehandelt werden kann. Wie ja auch geschehen wurde das Notrecht anschliessend im demokratischen Prozess abgearbeitet, was auch nötig ist. Heute haben wir trotz Lockerungen mehr Leute, sie freiwillig auf Schutz setzen. Hätte man rechtzeitig mit einem Lockdown reagiert, wie er de facto dann ja auch kam, hätte man sofort mit Quarantäne für Einreisende (die wir jetzt haben) und Maskenpflicht reagiert und wären hart geblieben bis die Seuche wirklich weg war (heisst keine neuen Fälle in 2 Wochen) wäre die Chance gross gewesen, dass wir bereits im Mai oder Juni grösstenteils Normalität gehabt hätten. Stattdessen haben wir alle zugelassen, dass wir nun über Jahre mit dem Virus leben müssen, weil ihm nicht mehr beizukommen ist. Ein Virus, notabene, von dem wir heute wissen dass es sehr viel schlimmere Wirkungen hat als das zunächst bekannt war, inklusive Spätfolgen e.t.c. Wo wir heute nun sind: Wir haben Quarantäne, wir haben Maskenpflicht (die wohl nun auch in den Geschäften endlich kommen wird) und wir haben eine zweite Welle die wohl zu weiteren immensen Schäden führen wird. Ist das wirklich besser als eine schnelle und durchgezogene Reaktion, die vielleicht 2 Monate nötig gewesen wäre? So wie es jetzt aussieht werden wir im Halblockdown mit einschneidenden Massnahmen und weiter steigenden Zahlen leben müssen, auf Jahre hinaus. Und wenn die Schulen wieder anfangen knallt es erst richtig, wenn man ja jetzt auch gelernt hat das auch die Kinder stark infektiös sind, auch wenn sie selber meist assymptomatisch sind. Solche Krankheiten werden von Leuten wie Dir, nämlich Fachpersonen und Aerzten besiegt, nicht von Politikern. Aber diese wären gut beraten, in solchen Fällen mal wirklich auch auf die Fachleute zu hören. Nicht jeder Politiker der sich gegen die Sperren engagiert lernt auf die Weise wie Boris Johnson was der Virus wirklich kann.... 1
Urs Wildermuth Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 4 Minuten schrieb Amira: Das hiesse ja, dass die gängigen Regeln nicht viel nützen. Nein das heisst es nicht, denn ohne diese würden noch viel mehr Leute infiziert! Was es heisst ist wohl eher, dass Covid 19 sehr viel gefährlicher ist, als man angenommen hat, da es eben nicht nur Risikopatienten in gut 3 Wochen umbringt sonder auch die sehr viel grössere Anzahl überlebende Patienten dauerhaft schädigen kann. Umso mehr müssen wir alle die Massnahmen vollumfänglich und mit grösstmöglicher Sorgfalt einhalten!! 1 2
Urs Wildermuth Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 3 Stunden schrieb Alexh: Die Infektion muss asymptomatisch verlaufen sein, aber nach Wochen oder Monaten zeigen sich jetzt plötzlich Lungenschäden und Atembeschwerden. Wahrscheinlich sind die Schäden im recht jungen Alter regenerierbar, aber das wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Erst mal vielen Dank für Deinen Post. Es ist sehr notwendig, solche Dinge zu posten! Ich nehme an, Ihr habt duch Tests bestätigt, dass Ihr wirklich eine Covid Infektion durchgemacht hattet? Kann man diese Tests heute haben? Es hiess doch immer, die Antibody Tests gäbe es nach wie vor nicht. Liege ich da falsch?
Amira Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 21 Minuten schrieb Urs Wildermuth: Es hiess doch immer, die Antibody Tests gäbe es nach wie vor nicht. Liege ich da falsch? Ich weiss nicht ob diese für normale Leute zu kriegen sind, aber innerhalb von Studien gibt es die (nehme selber an einer teil).
Gast Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 1 Stunde schrieb Urs Wildermuth: Meine Argumentation geht nicht in die Richtung, dass es Diktaturen braucht, sondern dass in begründeten und offensichtlichen Notfällen mit Notrecht auch einmal radikal gehandelt werden kann. Wie ja auch geschehen wurde das Notrecht anschliessend im demokratischen Prozess abgearbeitet, was auch nötig ist. Heute haben wir trotz Lockerungen mehr Leute, sie freiwillig auf Schutz setzen. Hätte man rechtzeitig mit einem Lockdown reagiert, wie er de facto dann ja auch kam, hätte man sofort mit Quarantäne für Einreisende (die wir jetzt haben) und Maskenpflicht reagiert und wären hart geblieben bis die Seuche wirklich weg war (heisst keine neuen Fälle in 2 Wochen) wäre die Chance gross gewesen, dass wir bereits im Mai oder Juni grösstenteils Normalität gehabt hätten. Stattdessen haben wir alle zugelassen, dass wir nun über Jahre mit dem Virus leben müssen, weil ihm nicht mehr beizukommen ist. Ein Virus, notabene, von dem wir heute wissen dass es sehr viel schlimmere Wirkungen hat als das zunächst bekannt war, inklusive Spätfolgen e.t.c. Das ist genau der Punkt den ich bei Dir angreife! Für Notrechte bzw. "radikales Handeln" o.ä. gab es und gibt es keine Notwendigkeit! Das ist ja das entscheidende Merkmal von Diktaturen, dass sie vorgeben, es müsste eben "durchgegriffen" werden. Dir geht das scheinbar leicht aus der Feder, aber weisst Du was das bedeutet? Polizeimassnahmen bis zum Einsatz des Militärs. Kannst Du dir vorstellen, welche Konflikte sich daraus noch ergeben könnten? Findest Du das wirklich in der Schweiz notwendig? Ich möchte mir andere Szenarien in denen ebenfalls rasch nach "Notrechten und radikalem Handeln" gerufen wird nicht ausmalen, das öffnet Tore die geschlossen bleiben müssen! Mündige und informierte Bürger die wissen was zu tun ist, das ist es was es braucht. Nochmal, die grosse Mehrheit ist das auch. Deshalb sollten wir unsere Freiheitsrechte und demokratischen Kontrollmöglichkeiten nicht so leichtfertig hergeben. Ein paar Idioten die den Schuss noch nicht gehört haben gibt's immer. Das ist eine kleine Minderheit, die kriegt man ordnungspolitisch in den Griff. Sie können aber nicht als Argument gelten, grundlegengende politische Rechte aufzuheben. Bernd
Walter_W Geschrieben 31. Juli 2020 Autor Geschrieben 31. Juli 2020 Die heutige Presse weiss zu berichten, dass 2/3 der eruierten Ansteckungen aktuell im Ausgang in der Bar oder den Clubs stattfindet. Nein, das sind keine mündigen Bürger sondern verantwortunglose Egoisten, die um des Spasses Willens die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer Menschen aufs Spiel setzen. Der Kanton Genf zieht die Konsequenzen und schliesst die Clubs ab heute abend. 2
Urs Wildermuth Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 50 Minuten schrieb Venturi-Sim: Findest Du das wirklich in der Schweiz notwendig? In diesem Fall ja. Das hat sich bewiesen damit, dass die Leute sich eben NICHT wie mündige Bürger benommen haben und es ein zu grosser Teil auch heute nicht tut. Was in den USA abgeht, wo sich die Bürger genau darauf berufen und dabei sind ,das gesamte Land zu verseuchen hat mit der Freiheit nix zu tun. Gar nix. Das ist purer Egoismus und eine sehr falsch verstandene Freiheitsidee. Wenn es nur darum ginge, dass Du Dich schützen sollst um Deinetwegen, ist das eine Sache. Darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass jeder Mensch heute potentieller Virenträger ist und damit für ANDERE Verantwortung zeigen sollte, dies aber in zu vielen Fällen nicht tut! 1
Gulfstream Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 Das ist purer Egoismus und eine sehr falsch verstandene Freiheitsidee. .... Verbunden mit Wohlstand und Nicht-Bereitschaft zum Verzicht.Wer würde das schon überleben, 6 Monate ohne Club Besuch oder so..... Geht nicht. Offenbar.Und ja, für die Clubs ist es ökonomisch besch*****, aber hier gehts um mehr.P.S. Muss aber auch ne Lanze brechen für all die Jungen, die begriffen haben, worum es geht. Die gibt es auch, fallen aber weniger auf.Markus Gesendet von meinem SM-G975F mit Tapatalk 3
Gast Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 im Vergleich zur USA: - wir haben ein viel besseres Gesundheitssystem - wir haben und hätten auch ohne Trump eine vielfach bessere Gesundheitsfürsorge und Politik - wir haben eine insgesamt bessere Sozialpolitik mit funktionierenden Systeme. Wenn Du in Amerika den Job verlierst, verlierst Du KK und vieles mehr und kannst wählen zwischen verhungern und Covid-19 (in Indien, Brasilien und anderen Ländern ist es noch schlimmer)! - wir sind mehr dem Gemeinwohl verpflichtet und viel besser informiert und ja, der Bildungsgrad ist auch höher was in den USA und anderswo passiert ist himmeltraurig und macht mich wütend. Aber wir in der Schweiz und Europa haben hier eindeutig die besseren Karten. Bernd
Gulfstream Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 Aber wir in der Schweiz und Europa haben hier eindeutig die besseren Karten. In der CH definitiv und ich bin super froh, dass ich hier behandelt werden würde, sollte es mich erwischen. Geh mal nach Italien.... Europa ist nicht gleich Europa, sorry.Um auf die diskutierte Hypothese zurück zu kommen: schaut euch mal die seit Monaten tiefen Zahlen in LT oder LV an. Bewundernswert? Ja, aber dort wurde durchgegriffen und die Maske war u. A. seit März Pflicht bevor unser BR wusste, wie man Maske schreibt. Ergo weniger Wunder als Wert... Kein Platz drin im Restaurant? Einfach. Öffentlicher Raum durfte genutzt werden für mehr Plätze und damit Abstand, etc. Bei uns? Undenkbar. MarkusJetzt eben in EDDK vorm Rückflug: freier Test für alle.... Gesendet von meinem SM-G975F mit Tapatalk 1 1
Gast Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 56 Minuten schrieb Walter_W: Die heutige Presse weiss zu berichten, dass 2/3 der eruierten Ansteckungen aktuell im Ausgang in der Bar oder den Clubs stattfindet. Nein, das sind keine mündigen Bürger sondern verantwortunglose Egoisten, die um des Spasses Willens die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer Menschen aufs Spiel setzen. Der Kanton Genf zieht die Konsequenzen und schliesst die Clubs ab heute abend. Ich habe hier die Meldung aus dem Tagesanzeiger und die Daten von SFR herein kopiert 15:51 Uhr Wo die Corona-Ansteckung droht Das Bundesamt für Gesundheit hat für die neuen Corona-Infektionen der letzten zwei Wochen die häufigsten Ansteckungsorte zusammengestellt. Die Daten wurden von srf.ch veröffentlicht. Anzahl Prozent Keine Angabe 1035 58.67 Club/Disco 306 17.18 Bar/Restaurant 195 11.05 Familienmitglied 90 3.23 Als medizinisches Personal 57 3.23 Anderer Kontakt 21 1.19 Spontane Menschenansammlung 17 0.96 Bei der Arbeit 14 0.79 An privatem Fest 14 0.79 Demo/Veranstaltung 13 0.74 Fehlende Angaben 4 0.23 Schule/Kindergarten/Krippe 1 0.96 Total 1764 Von den 1764 Fällen zwischen 16. Juli und 30. Juli ist bei über 1000 nicht bekannt, wo die Infektionen stattfanden. Von den restlichen 41 Prozent steckten sich die meisten Personen in Clubs, Bars oder Restaurants an. Ob sich jemand beim Einkaufen oder im öffentlichen Verkehr angesteckt hat, ist nicht nachvollziehbar, da Ärztinnen und Ärzte dies auf dem Formular nicht ankreuzen können, wie srf.ch schreibt. Zehn Prozent der Ansteckungen finden im Ausland statt, wie das BAG schon am Donnerstag bekannt gab. Als Ansteckungsort wird dabei aber nicht Ausland gelistet, sondern eine Kategorie wie «Restaurant» oder «Familienmitglied», je nachdem, wo die Übertragung stattfand. Die Anzahl «ohne Angaben» finde ich graviert, dass ist mehr als die Hälfte. Das wäre also weitesgehend der öffentliche Raum. Ein klares Argument für Masken in geschlossenen Räume und Verkehr. Das dies auf einem Formular nicht zu finden ist leuchtet ein, denn es ist ja nicht nachprüfbar. Was zu diesen Zahlen auch dazugehört ist, wie viele waren COVID-19 App assoziiert? Bernd
Varga Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 Was hier in diesem Thread geschrieben wurde ist zu 90% Schrott. Gruss Werner
DaMane Geschrieben 31. Juli 2020 Geschrieben 31. Juli 2020 vor 4 Minuten schrieb Varga: Was hier in diesem Thread geschrieben wurde ist zu 90% Schrott. Gruss Werner Könntes du deine Meinung vielleicht auch estwas substanzieller artikulieren, damit auch Normalsterbliche was damit anfangen können (sofern sie das wert wäre)? Manfred
Empfohlene Beiträge