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Kaufberatung - Privatflugzeug/SEP


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hoi Zäme

 

Der laufende Thread "Flugzeuge im Privatbesitz in der Schweiz" hat mich wieder etwas zum träumen gebracht.

Urs hat dort meiner Aussage widersprochen und mich wieder etwas zum träumen gebracht.

 

   Am 2.6.2020 um 07:25 schrieb  derfisch: 

Nur tue ich mich irgendwie schwer mit dem Gedanken, einen Betrag in der Grössenordnung weit über 100'000.- in ein Gerät zu investieren welches 40 Jahre oder noch älter ist.

 

Kommt drauf an was Du suchst. 100k ist ein recht hoher Betrag. Je nach Anforderungen kann man sehr gute Reisemaschinen für sehr viel weniger kaufen. 

 

Den Traum eines eigenen Fliegers hege ich schon lange. Finanziell und Familienpolitisch wäre das grundsätzlich möglich.

Mission:

- Reiseflugzeug für mich und meine Familie (4 - Köpfig) inkl. Gepäck

- 4 gerne auch 6 Plätzer ( wobei es weniger um die 6 Sitzplätze als um den Platz in der Kabine geht)

- Reisegeschwindigkeit > 130 kts

- Mit einer 600 m Piste zurecht kommen

- Endurance min. 4,5h inkl. 45 Minuten Reserve

- möglichst tiefer Verbrauch, sprich umweltfreundlich soweit das überhaupt möglich ist

- RG oder fix Gear spielt zwar primär keine Rolle, aber der zusätzliche Hebel macht halt schon Spass und wohl auch Speed

- Zeitgemässe Avionik:

  • Transponder Mode S
  • 8,33 Funk (2 Stück)
  • GNS430/530 oder besser. Gerne auch etwas was sich mit Garmin Pilot (iPad) koppeln lässt.
  • Autopilot gekoppelt mit GPS und mindestens Altitude Hold

- IFR Zertifizierung wird nicht vorausgesetzt. Aber wenn sie vorhanden ist wäre das wohl ein Antrieb mehr, diese Lizenz zu erlangen

 

Der Preis soll unter 100'000.- sein inkl. allfälliger upgrades nach dem Kauf. Der Motor und Prop sollen noch mindestens 5 Jahre Laufzeit bzw. 350h  vor TBO haben.

 

Aktuell verwenden wir für unsere Missionen / Familienreisen meist eine Rockwell Commander 114B. Die Maschine gefällt uns sehr gut und erfüllt den grössten Teil der Anforderungen. Etwas mehr Speed würde ich gerne noch nehmen ?

 

Was bietet sich aus eurer Sicht an? Gerne direkte Links zu Angeboten.

 

Bin gespannt.

 

Timo

 

 

Bearbeitet von derfisch
Transponder Mode korrigiert
Geschrieben

Danke fixusc 

 

Wenn ich solche Inserate sehe habe ich jeweils grosse Zweifel, ob der Verkäufer das Inserat ernst meint.

Kaum Angaben zum Flieger. Keine vernünftigen Fotos vom Panel.

Eher schwer....

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb derfisch:

Transponder Mode C

 

Zur Info:
Seit ein paar Jahren ist in der Schweiz ein Mode-S Transponder vorgeschrieben, wenn Du z.B. im Luftraum Echo über 7000 Fuss, generell in den Lufträumen Charlie oder Delta, oder im Luftraum Golf nach reduzierten Mindestwerten fliegen willst. Mode -C reicht also nicht mehr.

 

Zitat
  Art. 291Mitführ- und Betreibungspflicht

1 Motorisierte Luftfahrzeuge müssen für Flüge nach Sichtflugregeln in den folgenden Fällen einen Mode-S-Transponder von mindestens Level 2 mit SI-Code und Elementary-Surveillance-Funktionalität mitführen und betreiben:

a. bei Flügen in den Lufträumen der Klassen C und D;
b. bei Flügen in den Lufträumen der Klasse E ab 2100 m (7000 ft) über mittlerem Meeresspiegel;
c. bei Sichtflügen bei Nacht in allen Luftraumklassen.

2 Ein Transponder nach Absatz 1 muss auch mitgeführt und betrieben werden:

[...]

b.2 bei Flügen nach Sichtflugregeln mit [...]  Luftfahrzeugen, bei welchen in der Luftraumklasse G in einer Höhe über 300 m (1000 ft) über Grund nach den Mindestwerten gemäss Artikel 23 Absatz 3 geflogen wird;

[...]

 

Quelle:

https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20141955/index.html#id-3-2

 

Gruss

 Bernie

  • FalconJockey änderte den Titel in Kaufberatung - Privatflugzeug/SEP
Urs Wildermuth
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb derfisch:

Wenn ich solche Inserate sehe habe ich jeweils grosse Zweifel, ob der Verkäufer das Inserat ernst meint.

Das gibts häufig. Kann viele Gründe haben. "Siehst Du Schazi, habe den Flieger inseriert, jetzt musst Du Geduld haben". Oder schlicht ahnungslos, was nicht immer so schlecht sein muss. Wenn die Maschine dem entspricht was man sucht, ruhig mal anfragen....

 

Mode C reicht in der Tat nicht mehr. Das ist allerdings ne sehr kleine Uebung das zu ändern. Bei King Cockpits geht das oft sogar via plug and play mit etwas zusätzlichem Aufwand, etwa via einen Trigg TT23 der den KT76A ersetzt.

 

Mit Deinem Profil gibt es einige Varianten. Wobei hilfreich wäre zu wissen was 4 köpfig mit Gepäck gewichtsmässig bedeutet. Es gibt zwar sehr wohl 4 Plätzer die das können, das hängt aber u.a. auch von der Familie ab ?

 

Die andere Frage ist, wie weit Du bereit bist ausserhalb des Rahmens zu schauen. Ich zum Beispiel suchte eine Cherokee 140 und fand eine Mooney.... nur so als Idee.

 

Eine weitere Frage: Ist N-Reg eine Option?

 

Du sagst also 100k max ready to fly. Ok, damit kann man arbeiten :). Wobei Du im Frühling generell höhere Preise findest als im Herbst/Winter, aber Geduld gehört bei dem Game sehr intensiv dazu.

 

Generell:

 

Für das Profil und einer bisherigen Rockwell Commander 114 kommen mir einige Geräte in den Sinn, die das erfüllen, einige besser, andere weniger. Daher kommt der Definition Familie mit Gepäck Bedeutung zu. Das kann von 250 - 400 kg alles bedeuten... und es gab da mal einen, der unter dem Hashtag #ineedafkgtransall suchte und mit einer AN2 glücklich wurde... Die Rockwell lass ich mal aus, da sie ja bekannt ist.

 

Aber im normaleren Sinn:

- Cessna:  dort sind die 182 Serien als Familienkutschen bewährt, aber meist teuer. Die RG noch mehr so.

- Wo es aber durchaus interessante Objekte gibt immer wieder sind die 210er. 4-6 Sitzig, bringen die Performance und haben in der Regel sehr gute Reichweiten. Zur Zeit sehe ich 2 die in Frage kommen, die eine sogar in der Schweiz.

 

Beech: Dort sind die Debonairs und Bonnies interessant. Über die gibts aber ganze Bücher geschrieben.... soviele Varianten gibts, die alle was total unterschiedliches können.

 

Mooney: Bei denen ist die Familiendefinition wirklich ausschlaggebend. Ansonsten können F, J und K Modelle sein die Deinen Kostenrahmen gut können und mit 150-180 kt mehr als schnell genug sind. Aber Du wolltest Platz...

 

Grummann: Eine Tiger kann die Anforderungen recht gut: Sie ist 140 kt schnell, hat in der Regel die Zuladung und kann alles was ne Archer kann nur schneller. Und ist ein Sparschwein dank Fix Gear und Prop, mit dem sie aber eine Arrow II oder III trotzdem um 5-10kt übertrifft. Auch als "Poor Man's Cirrus" bekannt.

 

Piper: Unterster Nenner wäre dort die Dakota, gleichzeitig aber auch ein Geheimtipp. Sie hat gute Zuladung und ist für ne PA28 akzeptabel schnell mit etwa 130 kt.

 

Bei den Arrows würde ich nicht unter eine Arrow III gehen von wegen Treibstoffkapazität. Die Arrow II hat zwar ne gute Zuladung, aber nur 50 USG Treibstoffvorrat. Ein Super Loadhauler ist sie allerdings nicht, solle aber die Rockwell Ladungen auch können.

 

Dann aber gibt es die Cherokee 6. Im Endeffekt eine Seneca Kabine mit einem 260 oder 310 hp IO540 drauf, 6 Sitze und RICHTIG viel Zuladung. Mit vollen 84 USG Avgas beladen kann die immer noch über 430 kg! Pilots Reports geben der Cherokee 6-260 rund 140 kt Cruise bei ca 14 GPH, was für einen solchen Load Hauler sehr gute Werte sind. Geben tut es die leidlich ausgerüstet im Budget. Die Cherokee 6 gibt's als Lance auch mit Einziehfahrwerk und dann 170 kt, aber nicht im Budget normalerweise.

 

Socata: Die TB20er Reihe gibt es ebenfalls oft im Budget und sie macht 150 kt, 1000 NM range und hat normalerweise auch die Zuladung die eine Rockwell kann. Zur Zeit gibt es da einige die in Frage kommen, weitere werden auftauchen.

 

 

Und dann kann man den Rahmen noch etwas weiter stecken. Es gibt eine ganze Kategorie Flugzeuge, die im Budget mitmachen, die Zuladung haben und familienfreundlich sind, wo aber viele eine gröbere Hemmschwelle davor haben: Leichte Kolbentwins.

 

Für Deine Mission verglichen mit den Leistungen einer Rockwell 114B kommen einige in Frage. Grumman Cougar, Piper Twin Commanche und Seneca II (allenfalls sogar I), Beech 95 Travel Air sind da die gängigsten die mir einfallen. Mit der Zuladung die Du brauchst wäre sowohl die Travel Air aber besser die Seneca II ein heisser Kandidat. Twin Coms findet man wenige unter EASA Register, wenn es auch N-Reg sein muss gibt es auch da sehr interessante Flieger. Auch die Piper Seminole kann interessant sein, es gab hier mal eine sehr schöne mit Vollenteisung und Turbos, die war aber im nullkommanix weg.

 

Bevor man nun schreiend davonläuft bei der Idee einer Twin: Ja klar, sie sind im Betrieb teurer, keine Frage. Aber sie sind halt auch sehr fähige Flugzeuge in aller Regel. Eine Seneca II zum Beispiel kann alles was eine Cherokee 6 kann aber ist 160-170 kt schnell, enteist (IFR) und hat die Sicherheit des 2. Motors. Seneca II mit half time Motoren gibt es sehr oft zu Preisen um 50-80k, manchmal sogar IIIer. Twin Commanches haben Reichweite und Zuladung und sind in der Regel günstiger, auch im Betrieb. Mit 2 160 HP Motoren mit Handturbo bringt aber auch die 160-170 kt und das mit Verbräuchen die nicht so sehr über einer 300 HP Single liegen. Twins, solange sie unter 2 Tonnen sind bei IFR (Eurocontrol) sind oft die Lösung für verschiedene Probleme, sie sind meist im Budget, sie haben die Zuladung und Reichweite und geben halt Sicherheit, die eine Single selbst mit Fallschirm nicht bietet. Vor allem IFR und in der Nacht.

 

Apropos Fallschirm: Kürzliche Rechnung: Einer wollte eine SR22 G3 oder 4 mit Budget knapp bei 300k Euros. Geworden ist es eine Seneca II für knapp 100k mit G500 e.t.c, fast neuen Motoren und Props. Die 200k die er beim Kauf der Cirrus vor der ersten Flugstunde investiert hätte dürften ihm für ein paar Jahre zum Fliegen reichen....

 

So, mal ein paar Denkvarianten.

 

Wenn Du möchtest können wir uns über konkrete Ideen auch per PM unterhalten oder (mit 2 m Abstand ? ) auch mal direkt.

 

 

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb bhoeneis:

Seit ein paar Jahren ist in der Schweiz ein Mode-S Transponder vorgeschrieben, wenn Du z.B. im Luftraum Echo über 7000 Fuss, generell in den Lufträumen Charlie oder Delta, oder im Luftraum Golf nach reduzierten Mindestwerten fliegen willst. Mode -C reicht also nicht mehr.

Danke Bernie

Ist natürlich klar. Das zeigt wie lange meine PPL Prüfung her ist ?

Geschrieben

HI Urs

 

Danke für deine ausführliche Antwort.
Du stellst gute Fragen.

 

vor 40 Minuten schrieb Urs Wildermuth:

Mit Deinem Profil gibt es einige Varianten. Wobei hilfreich wäre zu wissen was 4 köpfig mit Gepäck gewichtsmässig bedeutet. Es gibt zwar sehr wohl 4 Plätzer die das können, das hängt aber u.a. auch von der Familie ab ?

Das ändert leider laufend und liegt nicht nur an meiner Gewichtszunahme. Wir haben zwei Kids welche aktuell 10 und 13 sind. Wir haben schon mehrmals Sommerferien mit dem Flieger gemacht. Mit Schrecken stelle ich fest, das für Gepäck immer weniger Gewicht übrig bleibt. Die Kids legen jährlich zu.
Kommt dazu, dass es zwei Mädchen, also total 3 Frauen sind. Muss ich mehr zum Thema Gepäck ausführen ?

 

Wenn ich deine Vorschläge lese merke ich, dass der Flieger durchaus komplex sein darf. Wir haben die Grumann AA5 vor einigen Jahren mal für Sommerferien gehabt (Die Lisa von Pilot und Flugzeug). Sehr einfacher Flieger, vom Speed her am untersten Limit und irgendwie zu einfach.

 

vor 50 Minuten schrieb Urs Wildermuth:

Eine weitere Frage: Ist N-Reg eine Option?

Keine Ahnung was das bedeuten würde. Die "FAA based on" Lizenz hätte ich schon. Da gibt es was mit Trust und so, was ich gelesen habe. Mehr weiss ich nicht.

 

Twin klingt spannend wobei wohl hier das IR fast zwingend wäre. Zumindest alle Vercharterer (CH wie auch USA) verlangen dies.

 

Grundsätzlich muss ich mir aber deine Infos noch zwei, drei mal durchlesen und "verarbeiten" bevor ich weiteres sagen kann.

 

Danke auf jeden Fall schon mal für deine Infos. Habe gehofft, dass du dich zu Wort meldest.

 

Lieber Gruss

 

Timo

 

 

Geschrieben

Hallo Timo

Hab eine Turbo Arrow IV N-reg. Können uns gerne mal austauschen. Hab Dir eine PM gesendet

Urs Wildermuth
Geschrieben
Am 4.6.2020 um 21:14 schrieb Urs Wildermuth:

Piper: Unterster Nenner wäre dort die Dakota, gleichzeitig aber auch ein Geheimtipp. Sie hat gute Zuladung und ist für ne PA28 akzeptabel schnell mit etwa 130 kt.

 

Ich hab mir die nochmal näher angeschaut. Familienkutsche in der Tat! Und wie!

 

Ein durchaus gut ausgerüstetes Exemplar brachte es tatsächlich auf 530 kg Payload, bei vollem Fuel auf 330 kg. Das ist ziemlich heftig für eine PA28. Speed mässig, wenn ich das POH lese dann wären 130 kt bei 75% im tieferen Raum und bis zu 140 kt TAS auf 8000 ft drin. Auch nicht schäbig. Die Reichweite ist mit 77 USG und Balls to the Wall bei rund 600 NM, mit 65% auf 11000 ft und etwas gemächlicherm Speed 128 kt bis zu 700 NM, wobei das mit einem mickrigen Restfuel gerechnet ist. Immerhin, mit der Zuladung... imho ein echter Kontender für ne Familienkutsche!

 

Geschrieben

Hallo Timo

 

Ich werfe noch eine andere Option in den Raum. Du gibst an, dass du jeweils für deine Reisen die Rockwell mietest. Ich würde dies für die nächsten Jahre so belassen und dich danach für einen Flieger entscheiden. Du sagts, du würdest den Flieger für Familienreisen brauchen. Ich selber habe auch Kinder und meine 13 jährige Tochter rümpft bereits jetzt schon die Nase wenn sie mitkommen muss. Ich denke mit 18 Jahren wird sie dann sagen: "geht ihr ruhig alleine, ich komme klar".

Was ich damit sagen will, wie oft willst du in den nächsten paar Jahren eine Reise mit der gesamten Familie (evtl. ist sogar ein Jahr ohne Reise dabei, da wetterbedingt nicht möglich) unternehmen? Wäre da die Miete nicht idealer? 

Ich spielte auch mit dem Gedanken einen eigenen Flieger zu kaufen. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich warte bis die Kinder erwachsen sind und ich mit meiner Frau einen Flieger besitzen kann, welcher unsere Bedürfnisse (4-plätziges Reiseflugzeug für 2 Personen) abdeckt und mit welchem wir dann gemeinsam, flexibel und nach Lust und Laune die neu gewonnene Freiheit geniessen können. Soll jetzt nicht so rüberkommen als seien meine Kinder nicht willkommen, aber ich merke einfach, neben meinen Bedürfnissen wachsen auch die Bedürfnisse der Kinder und diese sind nicht mehr so deckungsgleich mit meinen. Ich will dir keineswegs den Flieger ausreden, dir aber auch noch eine andere Überlegung aufdecken. 

 

Gruss Adi 

Geschrieben

HI Adi

 

Sehr guter Input. Wir haben gestern das alljährliche Wiegen gemacht. 18 kg mehr "Lebendgewicht" als letztes Jahr. Die Reserven werden weniger. 
Noch 70 kg Gepäck möglich.
Deine Einschätzung ist absolut richtig. Die Kids sind noch weniger Jahre mit dabei und dann ändern sich die Anforderungen markant.
Von daher gesehen absolut richtig. 

 

Gruss

 

Timo

Urs Wildermuth
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Aliu:

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich warte bis die Kinder erwachsen sind und ich mit meiner Frau einen Flieger besitzen kann, welcher unsere Bedürfnisse (4-plätziges Reiseflugzeug für 2 Personen) abdeckt und mit welchem wir dann gemeinsam, flexibel und nach Lust und Laune die neu gewonnene Freiheit geniessen können

 

Wie lange geht denn das noch? Ich möchte Dir das nicht madig machen aber leider kenne ich solche Beispiele zur völligen Genüge, mich eingeschlossen. Das mit dem Abwarten auf Godot, wenn die Kinder raus sind, wenn man pensioniert ist, wenn man im Lotto gewinnt, und was nicht sonst...  Ich muss Dir sagen, ich halte davon gar nichts.  Warum? Weil das praktisch immer damit endet, das man das Vorhaben aufgibt oder dass sich die Umstände ändern oder man selber keine Lizenz mehr hat, was weiss ich. Ist mir x-mal passiert sowas, würde ich nie mehr machen. Im Jetzt leben, nicht in einer Zukunft von der keiner weiss was sie bringt.

 

Das mag als Torschlusspanik durchgehen, ist es vielleicht auch. Aber mir ist es im Leben so oft passiert, dass ich dachte das kann ich dann noch machen und Schwups, weg war die Gelegenheit und kam nie wieder. Hätte ich gewartet und Däumchen gedreht in den letzten Jahren, ich hätte kein Flugzeug mehr gekauft, das weiss ich 100%. Denn jetzt mit Kind und über alle Ohren in der Arbeit stehe ich davor, zu VERkaufen, da es sich nicht mehr ausgeht.

 

Wenn die Gelegenheit jetzt da ist, MACHEN. Sonst wird es nix mehr. Morgen schon kann die 2. Welle kommen, kann ein Krieg ausbrechen, kann man den Job verlieren und dann kein Geld mehr oder im neuen Job keine Zeit, die Gründe sind unendlich.

Geschrieben

Urs, das ist absolut richtig und entspricht meiner Lebenseinstellung.
Nichts desto trotz ist es auch richtig, dass sich das Missionsprofil markant ändern wird. Vielleicht also das Missionsprofil schon jetzt in diese Richtig anpassen.

Aber als Laie, und das bin ich wenn es um Ownership geht, gibt es tausend Fragen

 

Ich meine mal in den 90-zigern im Buchladen ein Taschenbuch gesehen zu haben welches alle gängigen GA Flugzeuge mit den technischen Daten aufgelistet hatte und auch die damit verbundenen Kosten (Anschaffung und Wartung). Kennt das Buch jemand von euch? Gibt es das noch? Ev. sogar aktualisiert?

Urs Wildermuth
Geschrieben

Ich habe das Buch mal gesehen, muss mal stöbern vielleicht hab ich es noch. Viel hat es mir nicht gesagt damals, die meisten Typen wurden schlicht aus den Katalogangaben aufgeführt und dann mit Überschlagsrechnungen für Deutschland versehen.

 

Die Zahlen für Typen kriegt man am ehesten von Eignern, die selber eine gute Buchhaltung führen über ihren Flieger.

Urs Wildermuth
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb derfisch:

Nichts desto trotz ist es auch richtig, dass sich das Missionsprofil markant ändern wird. Vielleicht also das Missionsprofil schon jetzt in diese Richtig anpassen.

 

Das kann sein, wobei man mit Zuladung eigentlich nie falsch liegen kann. 4 Plätzer sind sicher hierbei sinnvoller als dann plötzlich mit ner 2 Plätzigen rumzueiern wo man in dem Moment wo dann doch mal noch jemand mitkommen mag am Anschlag ist.

 

Sicher, wenn man auf 2 mit Gepäck geht, dann gehen auch sehr andere Flieger, die u.a auch recht günstig zu betreiben sind. Vintage Mooneys zum Beispiel. Mit den kleineren Motoren und der unanfälligen Technik sind die ne Stange günstiger zu betreiben als Flieger die mit komplexen Fahrwerken und sonstigen Systemen daherkommen. Wobei die auch alle 4 können, aber halt nicht mit viel Gepäck oder vollgetankt.

 

Meine "C" habe ich mit dem Hintergrund gekauft, zur Hauptsache 2 plus viel Gepäck, was sie locker macht. 2 plus Kind plus Gepäck geht auch immer noch gut. Und das ganze bei ca 140-150 kt und 8-9 GPH.

 

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
On 6/4/2020 at 9:14 PM, Urs Wildermuth said:

Cherokee 6. Im Endeffekt eine Seneca Kabine mit einem 260 oder 310 hp IO540 drauf, 6 Sitze und RICHTIG viel Zuladung. Mit vollen 84 USG Avgas beladen kann die immer noch über 430 kg! Pilots Reports geben der Cherokee 6-260 rund 140 kt Cruise bei ca 14 GPH

Bei solchen Werten kommt mir manchmal der Angstschweiss..

 

Es geht auch mit weniger CO2-Produktion:

Robin DR 500   super Zuladung: 500kg bei MTOM 1150*, Cruise 143 kts  mit Lico IO360 200PS  , eine riesige (!) Kabine , je nach Land 5-sitzig zugelassen (wenn Du die Versicherung dazu wagst) Fuel:  186 lt Standard, opt. +90l* (bei der opt. das sehr grosse Bagage comp. 1 wenig kleiner)  Autonomie:   1500 km

 

Die HB-KEZ des BAZL soll scheinbar zu verkaufen sein ! Da hättest Du wohl NULL Stau für Reparaturarbeiten und Instandstellung für die Zulassung ???

EASA Type Certificate hier , ab Seite 168

* es gibt 4-sitzige Varianten, welche nur 50 l Zusatztank haben und MTOM 1100 kg., da ist die Zuladung 'nur'  450kg..

 

Fand diese Daten zur 1999 gebauten Lady:

 

ROBIN DR 500 President
Serial Number: 12
TTAF: 3338
Engine Time: 1232
Number of Seats: 5
Airport: LSZB

 

 

-----------------------------------

Robin wurde von Mistral Aviation übernommen.

Diese haben ein gängiges Modell (DR 401 mit Conti CDI 155 ) verglichen mit

- Diamond DA40NG

- Tecnam P2010

- Cirrus SR20

- PA28-161

- C172 Jet-A (mit dem gleichen Motor)

hier

schon erstaunlich, was da rauskommt (bis auf die cruise speed, die sie wissentlich verschweigen..)

aber wenn man ein eigenes Flugzeug fliegt, entdeckt man, dass man nicht mehr auf die Flugzeit erpicht ist wie vorher- weil einem 3h bis Corsica in etwa gleich viel kostet wie 2h..

... und besonders mit der Robin und seiner hervorragenden Autonomie.

 

Die DR500 ist natürlich nochmal ne andere Klasse

Bearbeitet von cosy
Geschrieben (bearbeitet)
On 6/8/2020 at 11:59 AM, derfisch said:

Sehr guter Input. Wir haben gestern das alljährliche Wiegen gemacht. 18 kg mehr "Lebendgewicht" als letztes Jahr.

/spass Die Personen innerhalb der Familie  oder der Flieger? /spass off ?

 

Ich habe andere Erfahrung beim Leergewicht gemacht: Durch wegschmeissen* von Kurskreisel, k. Horizont, 2. Alti und so weiter , ach ja neues Funkgerät, neues GPS..

Hat meine Kiste insgesamt fast 23 kg abgenommen bei der letzten Wägung!!

*dafür gabs ein tolles EFIS und ein elektr. Busmaster

Bearbeitet von cosy
Geschrieben

Bin ebenfalls grosser Fan von Robins (DR40, DR401). Der Flieger fliegt einfach gut und ist super im Handling sowohl in der Luft als auch am Boden. Allerdings kann ich die im verlinkten Dokument versprochenen Werte nicht ganz nachvollziehen. Zumindest hat bei uns der 155CDI eine etwa 50kg geringere Zuladung. Ok, wir haben eine Schleppkupplung, aber die ist wohl kaum 50kg?

Natürlich ist die Kiste nicht besonders aerodynamisch und entsprechend langsam/nur fuel efficient, wenn man langsam genug fliegt. Wenn es aber darum geht, mit einem simplen Flieger 3 Paxe komfortabel in die Luft zu kriegen, dann macht sie aber einen super Job. Und mit der Turboladervariante steigt es wirklich viel besser in der Höhe, zudem kann man in grosser Höhe verhältnismässig schnell und effizient cruisen.

Es gibt übrigens neben der DR500 noch weitere interessante Robins: Die R3000 (Reisemaschine) und die HR/DR200 (zweisitzig, teilweise leicht kunstflugtauglich).

 

LG Felix

Geschrieben

Ich denke, für einen Kaufentscheid ist es auch wesentlich ob der "Traumflieger" in einem Hangar untergebracht werden kann oder ob er das ganze Jahr draussen der Witterung ausgesetzt werden muss.

 

Geschrieben
2 hours ago, Walter_W said:

das ganze Jahr draussen der Witterung ausgesetzt

solche Maschinen werden - auch wenn sie aus Blech sind- nicht 30 Jahre alt, oder sie werden von evtl. "frustrierten Nachbesitzern" teuer in Stand gehalten

 

Die Luftfahrtlegierungen sind extrem auf Zug und Scherfestigkeit ausgelegt, dafür musste leider die Korrosionsfestigkeit leiden. 

Bleche mit 2017, 2024 und verwandten Legierungen (Avional..) koridieren extrem schnell und nachhaltig in einem nass-feuchten Klima. Risse, Durchbohrungen (nachträglich, Reparaturarbeiten), Lackschäden und Nietreihen mit Kapillaren bieten das Eindringen förmlich an, dann auch Kondensate durch erhitzung von Hohlräumen am Tag und Abkühlung in der Nacht unter den Taupunkt.

 

Nur so als 'Faustformel':

Jedesmal , wenn am Morgen Dein Flugzeug überall Tau hat an der Haut, dann kannst Du Dir sicher sein, dass er auch Kondensat an allen inneren Stellen hat: an den Lagern, den Zugstangen, den Steuerseilen, den Elektronikgehäusen in Bereichen der Zelle und des Motoraums usw.

Das ist an und für sich kein Problem für ein paar Nächte im Frühling oder im Herbst beim Trip.

Wenn das aber das ganze Flugzeugleben so ist, dann werden die unscheinbaren "Schwachstellen" wie ich es oben antönte, zum Einfallstor von späteren Korrosionsschäden, die man beim Menschen vielleicht "Krebs" nennen würde..

 

Schliesslich aber hat die bespannte Holzkonstruktion bei Nässe und Feuchte Vorteil gegenüein bischen ein Vorteil gegenüber Alu oder Carbon: Sie trocknet rascher vollständig aus, auch Innen. Das Klima- also die absolute Luftfeuchte - wird in der ganzen Konstruktion  ausgeglichen. Das ist beim Metall und Carbon wenig der Fall.

 

 

Geschrieben

Hoi Zäme

 

Danke für die vielen Rückmeldungen. War einige Tage offline.

 

Am 17.6.2020 um 16:01 schrieb cosy:

spass Die Personen innerhalb der Familie  oder der Flieger? /spass off ?

Die Kids werden grösser und schwerer. Ich versuche verzweifelt, mein Abfluggewicht zu halten.

 

Am 8.6.2020 um 21:09 schrieb Urs Wildermuth:

Das kann sein, wobei man mit Zuladung eigentlich nie falsch liegen kann. 4 Plätzer sind sicher hierbei sinnvoller als dann plötzlich mit ner 2 Plätzigen rumzueiern wo man in dem Moment wo dann doch mal noch jemand mitkommen mag am Anschlag ist.

Absolut meine Meinung. Ein 2-Plätzer ist keine Option. Aber ein 4-Plätzer  welcher mit 2 + Reisegepäck so richtig aufblüht, wäre wohl was.

 

Geschrieben (bearbeitet)
Zitat

welcher mit 2 + Reisegepäck so richtig aufblüht, wäre wohl was

 

Hier schon genannt, aber gerne wiederholt: das einzige Flugzeug was dein Profil wirklich und zufriedenstellend erfüllt ist die C182.

 

Zitat

solche Maschinen werden - auch wenn sie aus Blech sind- nicht 30 Jahre alt, oder sie werden von evtl. "frustrierten Nachbesitzern" teuer in Stand gehalten

 

Die Aussage ist schlicht und ergreifend falsch, es existieren Heerscharen von Blechflugzeugen die auch mit über 40 Lenzen wenig bis keine Korrosion zeigen; wenn du es nicht glaubst frag einfach bei einem Wartungsbetrieb nach (meine Beech war beim Kauf 43 Jahre alt und noch nicht mal an den Magnesium-Rudern war Korrosion).

 

Bearbeitet von MarkusP210
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb MarkusP210:

Die Aussage ist schlicht und ergreifend falsch, es existieren Heerscharen von Blechflugzeugen die auch mit über 40 Lenzen wenig bis keine Korrosion zeigen; wenn du es nicht glaubst frag einfach bei einem Wartungsbetrieb nach (meine Beech war beim Kauf 43 Jahre alt und noch nicht mal an den Magnesium-Rudern war Korrosion).

 

Ich hoffe doch die Arme ist nicht 43 Jahre draussen gestanden so wie oben angesprochen wurde?

 

Fred

Geschrieben

Nein, die nicht. Aber z.B. die Cessnas von Toni Birrer, die stehen schon so lange draussen und auch die haben keine nennenswerte Korrosion.

 

 

Geschrieben

Hi All,

 

Regarding Load-Hauler und STOL... Wäre eventuell ne Maule M6/M(x)7/M9 (oder auch MT7/MXT7) ne Variante...?

 

Die gibts für relativ kleines Geld, machen viel Spass, haben (gerade mit dem IO540) richtig Dampf.

 

Ist vom Unterhalt her (Ersatzteilpreise) relativ günstig, kann zur Not als 5-Plätzer geflogen werden - oder aber mit richtig viel Gepäck als guter Vierplätzer herhalten.

 

Ersatzteilversorgung ist problemlos (die Firma ist seit Anbeginn immer im Firmenbesitz und noch nie pleite gegangen).

 

Die IO540er gibts mit MOGAS STC. Reisegeschwindigkeit ist so bei 120-130KTS, IFR ist möglich. Die O360-Derivate sind etwas langsamer und sparsamer,

 

Da der Rumpf bespannt ist sollte ein Hangarplatz vorhanden sein...

 

Korrosion kann ich nicht viel zu sagen, man liest aber nicht viel über Probleme.

 

Ich weiss, ist nicht das, was man sich unter "Hochglanzflugzeug" und "Prestigeobjekt" vorstellt - gibt sicher auch bequemere Flugzeuge. Trotzdem: Wäre bei mir in der engeren Auswahl weil einfach ultra vielseitig.

 

Gruss

Tobias

 

 

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