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07.01.20 | C152 | HB-CCN | Schongau LU / Buttwil | Absturz in den Wald


Empfohlene Beiträge

  • Tis änderte den Titel in 07.01.20 | ? | ? | Schongau LU | Kleinflugzeug abgestürzt
Geschrieben

Das scheint in der Volte von Buttwil zu sein. 20min schreibt, Abgestürzt ist das Rüedikerwald auf dem Lindenberg um ca 15 Uhr.

 

Blick meldet 1 Insasse der leider ums Leben kam. Ein Bild zeigt eine total zerstörte Maschine. Dem Logo nach von der örtlichen Schule... 

Geschrieben

Ungeheuerlich: Der nackte Motor (ohne Propeller) im zerstörten Heck. Wo ist der Rest des Flugzeuges (Flügel. etc)? Schon eher selten, dass auch das Heck derart beschädigt wird. Was ihm wohl passiert ist? Dachte immer, dass Baumkronen ein Flugzeug "abfedern" könnten...

 

Stefan

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin mir fast sicher, dass es sich um die HB-CCN handelt.

(Notabene ausgerechnet das Flugzeug, mit dem ich damals den Skill-Test zum Erwerb meiner PPL Lizenz absolviert hatte...)

 

?

 

Gruss

 Bernie

Bearbeitet von bhoeneis
  • Urs Wildermuth änderte den Titel in 07.01.20 | C152 | ?HB-CCN? | Schongau LU / Buttwil | Absturz in den Wald
Geschrieben

Flightradar hat ihn überhaupt nicht erfasst, fragt sich, woher Flightaware den Track hat.

Geschrieben (bearbeitet)
10 hours ago, Urs Wildermuth said:

Flightradar hat ihn überhaupt nicht erfasst, fragt sich, woher Flightaware den Track hat.

 

Auf Glidertracker zeigt es mit den Flarm-Aufzeichnungen einen ähnlichen Track. Kann jedoch immer noch fehleranfällig sein.

 

Chris

Bearbeitet von SierraCharlie
Ausführung + Signatur
Geschrieben (bearbeitet)

Jetzt haben wir traurige Gewissheit. ? https://newsletter.lu.ch/inxmail/html_mail.jsp?id=0&email=newsletter.lu.ch&mailref=000flqq000eyq0000000000000q2rlvd Wir haben seit Jahresbeginn schon zwei Pilotenkollegen verloren, einmal in Arosa und gestern in Buttwil. Mein aufrichtiges Beileid den Angehörigen.

Bearbeitet von CS_72
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
  1. Es handelt sich hier definitiv die HB-CCN (d.h. die Fragezeichen im Titel dieses Themas können entfernt werden)
     
  2. Nach unbestätigten Informationen lagen die Wolken relativ tief und es hatte Wolkenfetzen im LH Downwind RWY 34, als der Unfall passierte. Das könnte zu Ausweichmanövern und/oder spatial Disorientation geführt haben. Das würde auch den seltsamen Track https://de.flightaware.com/live/flight/HBCCN/history/20200107/1412Z/LSZU/LSZU erklären, z.B.
    - eher tiefe Flughöhe über Grund (LH DW ist auf 3500 ft.)
    - zu Beginn LH Downwind RWY 34: Einleiten einer kontrollierten Links-Kurve in Richtung Osten oder Umkehrkurve (Ausweichmanöver?)
    - danach eher erratischer Track (spatial Disorientation?)
    Bemerkung: Alles spekulativ

 

 

 

  • FalconJockey änderte den Titel in 07.01.20 | C152 | HB-CCN | Schongau LU / Buttwil | Absturz in den Wald
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Der Schlussbericht ist erschienen:  https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/2387.pdf

 

Quote

Der Unfall, bei dem eine Cessna 152 während des Anflugs auf den Flugplatz Buttwil in einen Wald abstürzte, ist auf einen Kontrollverlust in Instrumentenwetterbedingungen zurückzuführen. Der Kontrollverlust war die Folge einer räumlichen Desorientierung in Instrumentenwetterbedingungen, einer durch einen Herzinfarkt hervorgerufenen Beeinträchtigung des Piloten oder einer Kombination beider Faktoren.

 

Geschrieben

Noch mehr zu den kardiologischen Problemen:

Quote

«Anhand der Zellveränderungen im Herzen11 konnte ein frischer Herzinfarkt nnachgewiesen werden, der rund 20 bis 30 Minuten vor dem Unfall aufgetreten war. Zudem fanden sich Vorschädigungen am Herzen in Form von Vernarbungen, die als Zeichen früherer, möglicherweise stummer Herzinfarkte12 zu interpretieren sind.»

 


Mehr dazu unter Ziff. 2.3 zu den medizinischen Aspekten. Eindrücklich!

 

Würden solche Vorschädigungen beim Medical mittels EKG erkannt werden?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb mds:

Noch mehr zu den kardiologischen Problemen:

 


Mehr dazu unter Ziff. 2.3 zu den medizinischen Aspekten. Eindrücklich!

 

Würden solche Vorschädigungen beim Medical mittels EKG erkannt werden?

Diese Frage ist berechtigt. Daher habe ich soeben im Internet BAZL den Oberexperten für Kardiologie gesucht, und auch antelefoniert. Das ist Dr. Burger in Bern. Dort hatte ich die Telefonistin am Telefon, und stellte die Frage an diese Dame. Die Antwort, im Ruhe EKG ist auch bei einen stummer Herzinfarkt die EKG Kurve etwas anders als eine gesunde Kurve. Das ist Bestand einer ärztlichen Ausbildung Zusatz Kardiologie. Meine nächste Frage war, warum kommt es zu einen Herzinfarkt, die Antwort ist, wenn sich an der Arterie Innenseite festgesetzte Partikel lösen, dann diese in das Herz verletzen, und daraus entsteht eine gewaltsdame Herzveränderung/Vernarbung, welche unter Umständen gar nicht als Herzinfarkt wargenommen wird, sondern eher als etwas klopfendes in der Brustregion. Warum gibt es Ablagerungen in den Blutgefässen? Weil viele Menschen im Wohlstand eine schlechte Ernährungslebeweise sich antrainiert haben, Cholesterin, Blutfettwerte. Daraus entstehen Ablasgerungen an die Innenwand der Blutgefässe. Das hat auch die Folge, dass die Elastizität der Gefässe geringer wird, und daraus der natürliche Regelungsmechanismus des Blutdruck nicht mehr funktioniert.

Im Gehirn führen Ablagerungen der Gefässe zu Schlaganfälle, wenn diese sich lösen und Gefässe verstopfen.

Ein Herzinfarkt hat immer eine Vorgeschichte, leider weisen viele Fliegerärzte ihre Kunden nicht noch deutlicher darauf hin.

In you tube finde ich einige Video Beiträge über stummer Herzinfarkt:

 

 

Bearbeitet von horst1
Geschrieben

Zu Herzinfarkten kommt es leider immer wieder tw völlig unerwartet und oft genug auch bei Leute, bei denen man das wirklich nicht erwarten würde. Oft genug passieren solche Dinge auch wenn zuvor EKG unauffällig und auch sonst keine Verdachtsmomente wie etwa hoher Cholesterin oder Blutdruck aufgetreten ist.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Der ist laut Pathologie ja eine Viertelstunde nach dem letzten stummen Herzinfarkt gestartet und konnte den Flieger ordentlich bedienen. Den Infarkt hätte er, wie die anderen davor, bestimmt auch wieder problemlos überlebt.

IMHO der wichtigste Faktor war, dass ihn Fluglehrer und Flugleiter bei aufliegender Bewölkung direkt neben dem Platz und Gafor=M/M/M auf einen Soloflug gelassen haben. Training =1 h Flug in den letzten 90 Tagen, 30 h in den letzten 5 Jahren! Er hat dann klassisch VFR in IMC gewürgt beim krampfhaften Versuch, die li. Platzrunde zu fliegen, die in den Wolken lag, und klassisch die Kontrolle verloren. Das bringt dich auch ohne Infarkt ganz sicher um.

"im Beisein des Flugdienstleiters und des Fluglehrers... hielt man gemeinsam am ursprünglichen Plan des Piloten fest, einen Flug alleine an Bord nach Westen durchzuführen. Dieser gemeinsame Entschluss erfolgte im Wissen um die lokal kritischen Wetterbedingungen, wobei auch die Informationen zum Trainingsstand des Piloten vorlagen"

 

Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
Geschrieben
On 9/17/2022 at 6:49 PM, spornrad said:

Der ist laut Pathologie ja eine Viertelstunde nach dem letzten stummen Herzinfarkt gestartet und konnte den Flieger ordentlich bedienen. Den Infarkt hätte er, wie die anderen davor, bestimmt auch wieder problemlos überlebt.

 

Aus dem SUST-Schlussbericht:

 

«Mit dem Antreten des Fluges stiegen die Anforderungen an die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit des Piloten. Diese Anforderungen wurden durch die anspruchsvollen Bedingungen hinsichtlich Wetter und Trainingsstand bzw. durch das in engen Umkehrkurven erhöhte Lastvielfache noch verschärft. Ein zunächst stummer Herzinfarkt konnte sich daher nach dem Start stärker auswirken als zuvor. Es ist wahrscheinlich, dass der Pilot während des Fluges zumindest zeitweise in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt war. Dies kann auch der Grund sein, weshalb er während des Fluges nicht mehr in der Lage war, auf die Aufrufe auf der Flugplatzfrequenz durch den Fluglehrer zu antworten.»

Geschrieben
On 9/17/2022 at 6:49 PM, spornrad said:

IMHO der wichtigste Faktor war, dass ihn Fluglehrer und Flugleiter bei aufliegender Bewölkung direkt neben dem Platz und Gafor=M/M/M auf einen Soloflug gelassen haben. Training =1 h Flug in den letzten 90 Tagen, 30 h in den letzten 5 Jahren! Er hat dann klassisch VFR in IMC gewürgt beim krampfhaften Versuch, die li. Platzrunde zu fliegen, die in den Wolken lag, und klassisch die Kontrolle verloren. Das bringt dich auch ohne Infarkt ganz sicher um.

 

Der Flugdienstleiter ist dafür meines Erachtens nicht verantwortlich. Beim Fluglehrer hingegen habe ich auch Fragezeichen. Wäre es nicht naheliegend gewesen, erst einmal zu zweit zu starten?

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb mds:

Wäre es nicht naheliegend gewesen, erst einmal zu zweit zu starten?

Rückblickend gesehen sicher.

 

Was ich schon beobachtet habe ist die Tatsache, dass man für einen Lokalflug das Grosse Ganze ausser acht lässt. In diesem Fall sehen nun die GAFOR Charts eindeutig aus, und man würde einen Streckenflug nicht antreten. Aber einen Lokalflug? Man kennt alles bestens, hat das schon x-mal so gemacht, und war nie ein Problem. Erinnert mich den Unfall in Kägiswil, bei welchem der damalige Präsi des Motorflugverbands von einem Gewitter überrascht wurde.

 

Im Bericht wird nicht darauf eingegangen, aufgrund welcher Einschätzung der FI den Flugauftrag unterschrieben hat. Falls er vorher selbst nicht in der Luft war, so ist die Beurteilung  der Wolken vom Boden aus schwieriger. Der zweite FI beurteilte die Lage als schwierig. Er ist selbst gestartet und hat beim Interview mit der SUST natürlich das Resultat gekannt… hat er unterdessen seine Meinung geändert? Siehe Abschnitt 1…

Geschrieben
10 hours ago, mountain_Andy said:

...dass man für einen Lokalflug das Grosse Ganze ausser acht lässt. In diesem Fall sehen nun die GAFOR Charts eindeutig aus, und man würde einen Streckenflug nicht antreten. Aber einen Lokalflug?

Das lokale Wetter war gruselig:

Ein Fluglehrer der ansässigen Flugschule, der um etwa 17:00 Uhr auf dem Flugplatz Buttwil gelandet war, gab an, dass unter der Wolkendecke eine maximale Flughöhe von 3000 ft AMSL möglich gewesen sei. In Flugplatznähe seien die Wetterbedingungen mit fast aufliegender Bewölkung sehr schwierig und ein Anflug nur auf die Piste 16 möglich gewesen. Es komme gelegentlich vor, dass über dem Lindenberg eine derartige Wolkenhaube hänge.
Der Lindenberg (2881 ft) liegt genau unter der Platzrunde (3500 ft) der Piste 34, die der Pilot hier versucht hat zu fliegen. Die Wolken lagen auf. Das ist der lokale Hausberg, 800 m von der Piste weg, aus dem Fenster zu sehen. Total unverständlich, einen so wenig erfahrenen Schüler bei diesem Wetter auf einen Soloflug zu schicken, finde ich.

Gruss

Albrecht

Geschrieben

ich würde den Mann nicht unbedingt "Schüler" nennen. Er hatte durchaus Erfahrung, war nur die letzten Jahre extrem wenig aktiv als Pilot. 

Geschrieben (bearbeitet)
1 hour ago, Dierk said:

ich würde den Mann nicht unbedingt "Schüler" nennen.

Die SUST sagt im Report er war Flugschüler:

 

Flugschüler Schweizer Staatsangehöriger, Jahrgang 1941
Ausweis Leichtluftfahrzeug-Pilotenlizenz (Light Aircraft Pilot Licence – LAPL)
nach EASA, ausgestellt durch das BAZL
Flugstunden insgesamt 366 h während der letzten 90 Tage 1 h
auf dem Unfallmuster 196 h während der letzten 90 Tage 1 h

 

Er hatte wohl schon 1973 einen PPL, aber über diese lange Zeit eben extrem wenig Erfahrung.

 

Nach dem 14. Oktober 2014 flog er nur noch Flugzeuge des Typs Cessna 152 und landete dabei ausnahmslos in Buttwil; die letzte Landung auf einem anderen Flugplatz war 2006 im Rahmen eines Trainingsfluges mit Fluglehrer erfolgt. Die im Zusammenhang mit der Gültigkeit einer LAPL vorgeschriebenen Bedingungen an
das fortlaufende Flugtraining (recency requirements) erfüllte er verschiedentlich nicht.

Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad

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