flycaravelle Geschrieben 13. Dezember 2019 Geschrieben 13. Dezember 2019 Hallo! manch einer hat mich vielleicht schon am Benutzernamen flyCaravelle erkannt da einige aus diesem Forum bereits zu Besuch bei mir waren :-) Ich betreibe in München einen Caravelle III Simulator, der aus einem Originalcockpit entstanden ist. Vier Jahre und 5000 Stunden Arbeit habe ich in das Stück gesteckt, um alles 100% original wieder instand zu setzen. Dementsprechend bin ich sehr verbunden mit der ehemaligen "Poitou" (so hieß die Maschine bei Air France). Leider haben sich meine beruflichen und familiären Umstände sehr geändert und ich habe keine Zeit mehr den Simulator zu betreiben aber auch nicht den Platz sie einfach zu beherbergen. Zusätzlich habe ich mich für die Entwickelung eines 707 Simulators verpflichtet, dass mich auch sehr beansprucht aber auch begeistert. Jetzt überlege ich schweren Herzens mich von "Poitou" zu trennen. Ich suche also für die Madame ein neues zuhause und gute Hände die genauso liebevoll damit umgehen wie ich. Ideal wäre natürlich ein Luftfahrtmuseum, aber keine lieblose Massenabfertigung wie Sinsheim / Speyer. Das Deutsche Museum hatte großes Interesse sich aber wegen fehlenden Platz und fehlenden Ressourcen dagegen entschieden. Hätte jemand Interesse den Simulator zu erwerben und zu betreiben in der Schweiz? Ich möchte keinen Gewinn damit machen, sondern ein gutes zu Hause finden aber verschenken kann ich Sie leider auch nicht. Bei ERNSTHAFTEM Interesse würde ich mich freuen von Ihnen zu lesen ( info (@) flycaravelle.com ). Mit besten Grüße aus München Nils Zitieren
danlu Geschrieben 16. Dezember 2019 Geschrieben 16. Dezember 2019 (bearbeitet) Ich hatte vor ca. drei Jahren in München/Ismaning die Gelegenheit, in diesem Caravelle FBS zu "fliegen". Ich habe nebst der realen Fliegerei Erfahrung in Dutzenden von FBS und auch FFS sammeln dürfen (F-100 in Neusiedl a.S., B757 BAFT in London, MD-83 SAT und praktisch alle in der CH stehenden FBS) etc... , aber diese Caravelle stellte meiner Meinung nach alles in den Schatten. Okay, die Connie in Gattbrugg ist auch einzigartig, zugegeben. Aber die Caravelle ist unvergleichlich tiefer simuliert. Es wäre wunderbar, der Madame "Poitou" in der CH ein neues Zuhause zu bieten. Ich bin gerne dabei, allerdings fehlt mir die räumliche Infrastruktur :=). Vielleicht überlegt es sich Herr Seipel von der Simacademy, für die Caravelle etwas Platz zu machen, sie würde jedenfalls perfekt zu seiner draussen schwebenden Dassault Mirage III S passen. Ich sähe die Caravelle durchaus auch im FFA Altenrhein, dort wäre durchaus Platz für sie, auch oben in den Zwischendecks. Man könnte eine schöne Citroën DS danebenstellen! Oder im Airforce Center, wobei ich nicht sicher bin, ob die Herren Binz & Co dort ihren B743 konkurrieren wollen ... Oder gibt es sonst jemanden hier im FF, der dem Projekt "Caravelle de retour en Suisse" etwas abgewinnen könnte? I däm Sinn. Dänu Hier noch meine Rezension für das Schweizer Luftfahrtmagazin Sky News vor ca. drei, vier Jahren (es gibt dort keinen Link und ich habe die PDF vernurschet). Aviatischer Leckerbissen: weltweit einzigartiger Caravelle Simulator in München Es sind 20 S-Bahnfahrt Minuten vom Münchner Flughafen oder von der Innenstadt, danach steht ein kurzer Spaziergang an - und schon steht man in München-Ismaning in einem unterirdischen Hangar vor einer kompletten Bugsektion einer Sud-Aviation SE210 Caravelle III in Air France-Farben. Die vordere Passagiertüre ist einladend geöffnet, warmes Licht strahlt heraus, eine echte Gangway führt ins verheissungsvolle Innere. Wie damals, als man eine Swissair- oder CTA-Caravelle nach London oder Samos bestieg. Nils Alegren, der als F/O für eine deutsche Airline A320/330 fliegt, hat das Caravelle-Cockpit in mehr als 5000 Arbeitsstunden originalgetreu restauriert und als Fixed-Based Simulator wieder aufgebaut. Seit jeher habe er davon geträumt, aus einer Bugsektion einer echten Caravelle einen Simulator zu bauen, fasziniere ihn der elegante französischen Zweistrahler doch schon seit frühester Jugend. Begreiflich: Alegren ist in Toulouse aufgewachsen, seine deutsche Mutter flog als Stewardess bei Air France –auch in „seiner“ Caravelle. Alegren’s schwedischer Vater wechselte in den Achtzigern von Lufthansa zu Airbus als Werk- und Testpilot, bevor er die letzten Berufsjahre in einem Airbus A-340 iranische Präsidenten herumkutschierte. Doch auch in Alegren’s gegroundeter Caravelle (F-BHRU, Name: „Poitou“, Jahrgang 1960) flog einst Prominenz: auf dem Jumpseat, auf dem man sich beim Briefing räkelt, sass erwiesenermassen Charles de Gaulle. Während der Cockpitsanierung fand Alegren auch eine Bordkarte auf den Namen „Lennon“. Nach Recherchen erwies sich, dass die Beatles in den Sechzigern in exakt dieser Maschine von Manchester an ein Konzert nach Paris geflogen waren. Es gäbe dazu ein Zeitungsfoto, dass dies beweist. Er habe in vielen Ländern nach einer intakten Caravelle gesucht, fügt Alegren bei. Im französischen La Ferté-Alais habe er dann besagtes Cockpit nach zähen Verhandlungen erstehen können. Die altehrwürdige Kanzel fühlt sich höchst authentisch an, es riecht nach Metall und von fern meint man auch Öl-, Leder-, Parfumduft und Zigarettenrauch wahrzunehmen. Die Steuerelemente waren während 37 000 Flugstunden dreissig Jahre lang täglich benutzt worden - und so fühlen sie sich auch an: schwergängig, metallisch-kühl und seltsam lebendig. Diese echte Hardware wurde hochprofessionell mit unzähligen Potentiometern verbunden, die die Mechanik der Steuerungen in digitale Informationen umwandeln. Letztere setzen nun perfekt die Kräfte um, die damals die Caravelle-Piloten aufbringen mussten: den Zweistrahler am Yoke hochziehen, die Speedbrakes betätigen, das Fahrgestell ausfahren und permanent am grossen, stählernen Rad von Hand zu trimmen – dies bei einen Jet! Auto-Trim gab es damals noch nicht, jedoch einen bequem auf dem Pedestal montieren Autopiloten, der dem Flugkapitän erlaubte, an einem tropfenförmigen Schalter unaufwendig und elegant mittels Zeigefinger und Daumen das Heading zu ändern. Nach dem Start in Zürich geniesst man es, VFR Richtung Südwesten zu „fliegen“. Man nähert sich den heimischen Berner Voralpen und konstatiert verblüfft, dass die hochaufgelöste X-Plane-Standardszenerie genaueste Geländedetails bietet, man entdeckt vertraute Bergwege. Bei all dieser landschaftlichen Pracht bietet sich ein Sichtanflug nach Sion an, wo nach einem gelungenen Touch-and-go in Bern der Schreibende allerdings zu hoch ins Wallis einfliegt und im engen Tal eine Zusatzrunde einlegen muss, um die alte Dame auf die Piste 07 zu nötigen - selbst wenn die Caravelle bekannt dafür war, bei ausgefahrenen Speedbrakes unglaubliche Sinkraten hinlegen zu können. Danach wechseln wir nach Hongkong an den alten Airport Kai-Tak, ein Klassiker. Doch der berühmt-berüchtigte Checkerboard-Anflug ist selbst in der gutmütigen Caravelle ein herausforderndes Erlebnis. Erst beim dritten Mal trifft man die Center Line mittels korrektem Anflugwinkel und Final Speed. Ein etwas entspannterer Flug führt zum Schluss von New York’s JFK Airport entlang der Skyline von Manhattan nach La Guardia. Fazit: Alegren’s Carvelle III ist überraschend tief simuliert. Ausfälle wie Hydraulikprobleme werden erkannt und haben Konsequenzen, VOR/ILS und NDB/DME-Anflüge funktionieren perfekt, die Packs rauschen in echt, praktisch alle komplexen Systeme der alten Dame wurden 1:1 implementiert - selbst Rauch im Cockpit ist möglich! Für alle Fans des frühen Jetzeitalters ist dieser einzigartige Caravelle-Simulator eigentlich Pflicht. München ist nahe und die Preise durchaus fair. www.fly-caravelle.com http://sudaviation.com/ Bearbeitet 16. Dezember 2019 von danlu 1 Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.