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Quo Vadis Boeing?


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Geschrieben

let's face it - die Herkules Aufgabe, Boeing von einer Commercial Company zurück zu einer Engineering Company zu führen, ist unabhängig vom aktuellen zurücktretenden CEO. Wunder dauern eben etwas länger und ein CEO shake-up ist in so einer kritischen Phase ein Politikum (cover my ass vom VR) und nicht zielführend für die Firma.

 

Der Mann musste etwas aufräumen, unter kommerziell schlechten Voraussetzungen, was viele Jahre zuvor verbockt wurde. Dass er jetzt Verantwortung übernimmt und abtritt kann man auch als "Verantwortung übernehmen" sehen.

 

Was viel übler wäre: er sieht keine Chance mehr, dass die Firma worst case nicht in Chapter 11 fallen könnte - das Potential dazu bekommt sie langsam - und abtritt. Das wäre dann hingegen schwach. 

  • 3 Wochen später...
Frank Holly Lake
Geschrieben

B kommt nicht mehr zu Ruhe.

Aufgrund der vielen FAA  Kontrollen und Nachbesserungen bricht die Serienfertigung der 737 weiter zusammen.

 

Nun kommen auch beim Dreamliner Mängel ans Licht, die schon seit Jahren exestieren.

 

Boeing weist Whistleblower-Vorwürfe zurück

Einem ehemaligen Mitarbeiter zufolge soll der US-Flugzeugbauer Qualitätsprobleme bei der Produktion ignoriert haben. Unterdessen wirft die Pannenserie den Konzern weit hinter Airbus zurück.

Boeing muss sich gegen neue Vorwürfe zur Qualität seiner Flugzeuge verteidigen.

Der Konzern wies Kritik eines Mitarbeiters zurück, einige Maschinen des Modells 787 "Dreamliner" könnten eine verkürzte Lebensdauer haben, weil sich der Konzern technische "Abkürzungen" erlaubt habe, um die Produktion zu beschleunigen.

 

Was das genau heißt, schreib keiner.

 
 Boeing liefert weit weniger Flugzeuge aus als Airbus
Angesichts der zahlreichen Skandale fällt der US-Flugzeugbauer derweil immer weiter hinter den Marktführer Airbus zurück. Im März lieferte der europäische Hersteller Airbus 63 Verkehrsflugzeuge aus und damit mehr als doppelt so viele wie sein Rivale aus den USA,

Die US-Aufsichtsbehörde FAA hat deshalb die Produktionszahlen für die meistverkaufte Maschine 737 Max auf das Niveau von 2023 gedrosselt. Boeing darf 38 Maschinen pro Monat herstellen. Geplant hatte das Unternehmen eigentlich mit 50 Maschinen ab 2025. 

Im März waren es wohl nur etwas über 20 Maschinen. Deutlich zu wenig.

Grüße Frank

 

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.3.2024 um 11:23 schrieb Gulfstream:

lDer Mann musste etwas aufräumen, unter kommerziell schlechten Voraussetzungen, was viele Jahre zuvor verbockt wurde. Dass er jetzt Verantwortung übernimmt und abtritt kann man auch als "Verantwortung übernehmen" sehen.

So weit ich weis, war der CEO gezielt von der Blackstone GRP (Hedgefonds) eingesetzt worden, um den Banken eine Sicherheit zu geben.

Boeing ist hoch verschudet und eine Insolvenz sollte so verhindert werden, weil es den Banken viel Geld gekostet hätte, mit der Abschreibung von Krediten.

Und in seinem Alter tritt der sowieso  ab, Er wird im April 67.

Grüße Farnk

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube das passt hier rein.

 

In den 1970 gab es den Spruch, wie komme ich zu einem Tornado?

Ich kaufe in Ostfreisland ein Stück Land und warte bis was vom Himmel fällt...

 

Ab und zu fällt mal ein Teil ab vom einer Boeing.

Das kann man  sammel und eine 737 daraus bauen ...  Echt jetzt?

Na ja die Quelle ist nicht sehr vertrauenswürdig, aber einige Teile hat er schon gesammlet.

 

https://www.der-postillon.com/2024/04/boeing-teile.html

 

Endlich komplett: Sammler baut sich aus verlorenen Boeing-Teilen sein eigenes Flugzeug

 

Jahre ist es dem Sammler und Hobbybastler Jörg Thomann aus Frankfurt gelungen, genügend hinabgefallene Boeing-Teile zusammenzubekommen, um sich ein eigenes Flugzeug zu bauen.

"Ja, also das hat alles 2018 angefangen, als ich in der Nähe des Frankfurter Flughafens ein gut erhaltenes Turbinenstück von einer Boeing 737 MAX gefunden habe", erklärt Thomann. "Das muss wohl beim Start oder bei der Landung abgefallen sein. Jedenfalls hat mich da die Sammelleidenschaft gepackt."

Seitdem ging der 41-Jährige in seiner Freizeit immer wieder in der Nähe von Flughäfen und bekannten Einflugschneisen auf die Suche nach Boeing-Teilen.

"Das klingt erstmal nicht ganz einfach, aber diese Flugzeuge verlieren in letzter Zeit wirklich sehr oft etwas", so Thomann. "Googeln sie mal 'Boeing'. Dann wissen Sie schon, was ich meine."

Die restlichen fehlenden Teile  wurde ja nicht von Boeing gebaut, sondern von mir.

Nun ist dass Flugzeug komplett.

 

Grüße Frank

 

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben
Am 13.4.2024 um 12:24 schrieb Frank Holly Lake:

Ich glaube das passt hier rein.

 

In den 1970 gab es den Spruch, wie komme ich zu einem Tornado?

Ich kaufe in Ostfreisland ein Stück Land und warte bis was vom Himmel fällt...

 

Ab und zu fällt mal ein Teil ab vom einer Boeing.

Das kann man  sammel und eine 737 daraus bauen ...  Echt jetzt?

Na ja die Quelle ist nicht sehr vertrauenswürdig, aber einige Teile hat er schon gesammlet.

 

https://www.der-postillon.com/2024/04/boeing-teile.html

 

Endlich komplett: Sammler baut sich aus verlorenen Boeing-Teilen sein eigenes Flugzeug

 

Jahre ist es dem Sammler und Hobbybastler Jörg Thomann aus Frankfurt gelungen, genügend hinabgefallene Boeing-Teile zusammenzubekommen, um sich ein eigenes Flugzeug zu bauen.

"Ja, also das hat alles 2018 angefangen, als ich in der Nähe des Frankfurter Flughafens ein gut erhaltenes Turbinenstück von einer Boeing 737 MAX gefunden habe", erklärt Thomann. "Das muss wohl beim Start oder bei der Landung abgefallen sein. Jedenfalls hat mich da die Sammelleidenschaft gepackt."

Seitdem ging der 41-Jährige in seiner Freizeit immer wieder in der Nähe von Flughäfen und bekannten Einflugschneisen auf die Suche nach Boeing-Teilen.

"Das klingt erstmal nicht ganz einfach, aber diese Flugzeuge verlieren in letzter Zeit wirklich sehr oft etwas", so Thomann. "Googeln sie mal 'Boeing'. Dann wissen Sie schon, was ich meine."

Die restlichen fehlenden Teile  wurde ja nicht von Boeing gebaut, sondern von mir.

Nun ist dass Flugzeug komplett.

 

Grüße Frank

 

 

Du wirst es nicht glauben, aber ein östreichisches "Qualitätsmedium" hat das doch tatsächlich in vollem Ernst als Meldung abgedruckt😲🤦‍♂️

 

https://twitter.com/FritzJergitsch/status/1778406563050307657?t=YtC9_rKC6D0uuQyEbEx2jA&s=19

 

  • 1 Monat später...
Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Nun doch strafrechtliche Ermittlungen gegen Boeing?

 

Durch dei 737-Max-Abstürze:

Justizministerium wirft Boeing vor, Vereinbarung gebrochen zu haben

Geld hat Boeing viel gezahlt, doch strafrechtlich belangen konnte man das Unternehmen in Folge der Abstürze der 737 Max nicht. Doch die Vereinbarung, auf der das beruht, soll der Konzern laut dem Justizministerium nicht eingehalten haben.

Die Familien der Absturzopfer verlangen daher schon lange, dass der Flugzeugbauer für die Fehler strafrechtlich verfolgt wird. Doch das war aufgrund eines Vergleichs mit der US-Regierung nicht möglich. Bis jetzt. Denn die Rahmenbedingungen haben sich nun so geändert, dass eine strafrechtliche Verfolgung des Flugzeugbauers wieder möglich wird.

Da Boeing die Bedingungen und Verpflichtungen im Rahmen der Vereinbarung über den Aufschub der Strafverfolgung nicht vollständig erfüllt hat, unterliegt das Unternehmen der Strafverfolgung durch die Vereinigten Staaten für jeden strafrechtlichen Verstoß auf Bundesebene, von dem die Vereinigten Staaten Kenntnis haben», heißt es in einem Schreiben an den zuständigen US-Bezirksrichter.

Boeing hatte sich zudem bereit erklärt, ein Compliance- und Ethikprogramm zu entwickeln, einzuführen und durchzusetzen, um Verstöße gegen die US-Betrugsgesetze in allen Geschäftsbereichen zu verhindern und frühzeitig aufzudecken.
Das, so das Justizministerium, sei nicht geschehen. Daher ist jetzt auch wieder eine strafrechtliche Verfolgung des Konzerns möglich und nötig.

Ob das wirklich passiert, ist nicht klar. Man habe noch nicht entschieden, wie man weiterfahre. Bis zum 7. Juli will die Regierung dann über das weitere Vorgehen entscheiden.

 

https://www.aerotelegraph.com/boeing-kann-wegen-abstuerzen-der-737-max-strafrechtlich-verfolgt-werden

 

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Aktuelles zur Boeing-Causa:

 

 

Gruß

Johannes

Geschrieben

Das Rechtssystem da ist nicht objektiv. Wäre VW da als Beispiel verantwortlich, also keine Amerikanische Firma, dann wären die Strafen viel höher. Von VW wurde damals ein Manager zu einer Gefängnissgrafe verurteilt, wegen dem Abgasskandal. 

Wenn Boeing immer noch die Shareholder Value über die Qualität stellt, dann muss der Gesetzgeber da einschreiten. Die gesamte Führung scheint den Sinn des Unternehmens nicht zu verstehen, gute Flugzeuge zu bauen. Die sehen da zuerst die Gewinnmaximierung und dann das Produkt. 

Da muss man mit empfindlichen Strafen reagieren, damit jeder in dem Laden weiß, was Sache ist. Ich denke schon fast, die Firma ist von der fehlerhaften Firmenskultur nicht mehr zu retten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb LS-DUS:

Das Rechtssystem da ist nicht objektiv. Wäre VW da als Beispiel verantwortlich, also keine Amerikanische Firma, dann wären die Strafen viel höher. Von VW wurde damals ein Manager zu einer Gefängnissgrafe verurteilt, wegen dem Abgasskandal.

 

Stimmt, da wird offenbar immer wieder mal mit zweierlei Mass gemessen! 

 

Bislang hieß es ja immer: "If it's not Boeing I ain't going!". 😅

 

Solange die Masse noch Kredite für Urlaub kriegt oder sich wo anders beschränkt (z.B. beim Kauf von EVs), wird geflogen werden - egal mit was. 95% der Leute die ich kenne, erkundigen sich beim Buchen von pauschalen Packages nicht, was für eine Airline sie transportieren wird, und bei Direktbuchungen ist es ihnen egal, was für ein Flugzeugmuster bzw. welche Version.

Zwar passiert es heute nicht mehr, dass beim Boarden plötzlich eine uralte DC-10, L-1011 (war bis in den Nullerjahren in den USA und auch im int. Charter durchaus möglich) oder eine abgeranzte MD-80-Version oder B727 vor einem steht, oder man von einem fragwürdigen Carrier mit verschachtelten Firmenstrukturen (wie z.B. damals Birgenair) kutschiert wird (in Europa zumindest) - da hat sich schon was getan.

 

Fazit: Kaum jemand wird wegen einer Boeing zuhause bleiben! Ich fliege heuer zum ersten mal seit 2005 wieder mit einem LCC, weil es anders nicht sinnvoll möglich ist. "Augen zu und durch" ist da mittlerweile selbst meine Devise - besser zweimal 2h so, als - ggf. weit außerhalb der "Ideallinie" - Umsteigen oder gar zweimal einen Tag mit der ollen Bahn!

Direktflug geht in meinem Alter vor - das Rumhängen auf Flughäfen und "Abhaken" von Airlines und Mustern zählt für mich nix mehr; ich bin froh, wenn ich wo halbwegs unzerknittert ankomme und das ganze Brimborium hinter mit habe! Ich schau' zwar immer noch gerne aus dem Fenster nach unten, aber das war's auch schon.

 

Danke an dieser Stelle an Urs, er hat mir hier mit seinen Reiseberichten nach Bulgarien geholfen, mein bisheriges Prinzip ("Legacies um jeden Preis") zumindest tw. zu brechen. Nun nehme ich doch den LCC - auch wenn ich mir wie eine Sardine vorkommen werde und für mein Gepäck zahle. Zudem ist der maximal minimalisierte legroom und "Anti-Service" bei den Legacies auch mittlerweile Usus, und unsere AUA-Kapitäne gehen (angeblich) in einer Superzelle pinkeln... (Achtung - Ironie 😜).

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
  • 3 Wochen später...
  • 3 Wochen später...
Frank Holly Lake
Geschrieben

Führungswechsel bei Boeing: Der US-Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsriese hat einen neuen Konzernchef bestimmt.

Mit Kelly Ortberg wird ein 64-jähriger Ingenieur mit Jahrzehnte langer Branchenerfahrung das Unternehmen als Vorstandschef und Präsident leiten. Er übernimmt ein schwieriges Erbe
Mit der Wahl entschied sich Boeing für einen ausgewiesenen Fachmann, der nach den Irritationen seit den MAX-Abstürzen, nach Baumängeln und Programmverspätungen wieder Ruhe in den amerikanischen Branchenriesen bringen soll.

 

https://www.flugrevue.de/zivil/calhoun-nachfolger-mit-ingenieurs-hintergrund-kelly-ortberg-wird-neuer-boeing-konzernchef/

 

Grüße Frank

  • 1 Monat später...
Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)


Streik
33000 Mitarbeiter gehen in den Streik die angeboten 25 % Gehaltsplus ist den Mitarbeitern zu wenig.

Das decke nicht mal die in den letzten 3 Jahren gestiegen Lebenshaltungskosten in den USA.

 

Auch will man eine Betriebsrente erstreiten. Fast alle Großkonzerne haben eine Betriebsrente, nur Boeing nicht.  
Der Streik kostet 108 Millionen Dollar pro Tag.

Die Rating  Agenturen erwägen Boeing nun  auf "Ramsch" abzustufen.

 

Hintergrund:
Zwar hat die USA keine nennenswerte Steuer auf z.B Benzin. Deshalb war Benzin dort relativ günstig.
Derzeit in Nevada und an der Ostküste sieht man bis zu 4$ die Galone.
Auch wenn der Preis wieder runter geht, Über 4 Jahre gesehen ist es deutlich teurer geworden.
Und der Spritpreis  treibt alle Verbauerpreise in der USA nach oben. 

Von 2020  49 Cent auf 1,30 Dollar in 2022 der Liter , mehr als eine Verdopplung.  Derzeit um ein Euro der Liter.

Auch wenn der Preis derzeit unter 4 Dollar die Galone   wieder runterkommt und weiter sinkt.

Z.B die Lebensmittelpreise sind extrem gestiegen und bleiben weiter hoch.

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben
30 minutes ago, Frank Holly Lake said:

25 % Gehaltsplus ist den Mitarbeitern zu wenig.

Das decke nicht mal die in den letzten 3 Jahren gestiegen Lebenshaltungskosten in den USA.

Ja, gerade gestern erfuhren die X-Leser, dass die amtliche Inflationsrate im  Antrittsjahr  des Präs. Jo Biden schon bei 1% lag, und im aktuellen Jahr im Moment bei 9.1% ist. Biden behauptete, dass er die Inflation schon vor seinem Amtsantritt bei 9% lag, das musste die Administration zähnknirschend korrigieren...

Nun, bei solchen Inflationsraten ist für Arbeiter ein Wahljahr ein Kampfjahr...

Cosy

Geschrieben (bearbeitet)

@Cosy: Bei uns würden sie angesichts der Teuerung der letzten Jahre auch gerne mehr kämpfen, aber das liegt nicht in uns. Wir schauen immer bewundernd nach FR und so, aber selbst kriegen wir es mit einer kritischen Masse nicht hin. Wir sind schon ergebenst dankbar, in solchen Zeiten 8% bis 10% zu bekommen. Vereinzelte Ausnahmen siehe letzter Absatz!

 

Boeing - womöglich das "VW Amerikas"..., nur dass volkswirtschaftlich weniger dranhängt, als bei VW in Deutschland. UND: Boeing ist für die USA "too big to fail". Alleine wegen der Rüstungssparte wird man es niemals fallen lassen.

 

Bei der AUA hatte man im Frühjahr 19,4% für das gesamte fliegende Personal (wenn ich mich recht erinnere) herausverhandelt. Das ist ganz ordentlich! Wer ko, der ko! 💪

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
  • 2 Wochen später...
Frank Holly Lake
Geschrieben

Das ist richtig großes Kino.

Boeing bietet 30 % + im Gehalt über 4 Jahren  ihrem Mitarbeitern.

Das ist den Arbeitern zu wenig, die wollen mindestens 40% mehr.   Und streicken weiter...

 

Ich möchte mal wissen was passieren würde, wenn in D oder der CH eine Belgschaft in Streik

geht  und midestens 40 % mehr Gehalt fordert.

Grüße Frank

 

 

Geschrieben

Boeing hat ein weiteres Ereignis zu verdauen, das gestern einen Rüffel seitens des NTSB (des US Unfall-Untersuchsausschuss)an die FAA

In Sachen:

 

Blockierung der Ruderpedale in der Phase der Landung, betrifft 737-8 MAX (einige S/N)  

 

Am 6. Februar 24 erlebte die Crew von  im Anflug auf Newark (NJ)- respektive im Übergang nach RWY-Kontakt, dass die Ruder sich nicht mehr steuern liessen. Sie konnten mit der Bugradsteuerung (fürs Rollen bei Low Speed gedacht) die Maschine einigermassen auf der Piste halten. Als dann die Geschwindigkeit reduziert war, ging auch die Pedalsteuerung wieder.

Die Aktienkurse von Boeing brachen am Tag darauf um 2.7% ein.

Die spätere Zerlegung der Bugradansteuerung und Expertise zeigte, dass ein Servomotor (Rollout Guidance Servo), der die Steuerung beim Abrollen im Autoland - Modus übernimmt- klemmte.

Bei  normalen Temperaturen war die Mechanik einwandfrei, war der Servo respektive die Abtriebswelle unterkühlt, wurde die Steuerung des Rads blockiert (die hydr. Arbeitszylinder bewegten sich nicht mehr aus der Neutralstellung).

DCA24LA094%20Image%202.png

Dieses Problem sei schon 2019 bei einer anderen Gesellschaft beobachtet worden.

 

Die FAA hat 6 Monate gebraucht seit erscheinen des Vorberichts gebraucht, um ein dringliches AD zu publizieren.

Es seien 271 Maschinen betroffen von insg. über 40 Betreibern, wovon 16 US-registriert sind.

Zudem gebe es 75 Maschinen aus dem After-Market, die auch das Mangelteil verbaut hätten.

Das Problem: Die nicht-US-Gesellschaften wurden bisher nicht in Kenntnis gesetzt vom kritischen Mangel. 

 

Sieht irgendwie aus, wie wenn auch hier falsche QS-Kultur zuschlägt und B. nach all der Prügelei von Aussen eher verdeckt und untransparent mit Q-Problemen umgegangen wird.

Publikation dazu auf der NTSB-Website mit Link zum Vorbericht:

https://www.ntsb.gov/investigations/Pages/DCA24LA094.aspx

 

Cosy

 

Geschrieben
Zitat

Das Problem: Die nicht-US-Gesellschaften wurden bisher nicht in Kenntnis gesetzt vom kritischen Mangel. 

Mhhh, ich frage mich gerade wie das denn funktioniert? Entweder habe ich ein AD welches vom Luftamt des TC Holder (in dem Fall BOE + FAA) herausgegeben wird und jeder Betreiber, egal wo er operiert, muss diesem folgen. Auch wenn nur Boeing ein Service Letter oder Service Bulletin herausbringt sind alle Betreiber egal in welchen Land informiert.

 

 

Geschrieben

Vermutlich ist nichts herausgegeben worden, weil der Premiliary Report von NTSB im Februar als Class 3 eingestuft war:

 

In diesem Fall lässt man den Untersuchern und der Intustrie Zeit, bis der final Report publiziert ist. Erst dann wird aufgrund der Findings / Empfehlungen der Experten u.U. Massnahmen wie ein Alert oder Mantatory SB..

 

Class 3 
  • Class 3 investigations seek to identify safety issues that reveal underlying cause(s) of the accident.
  • The investigation is led by an investigator-in-charge, who may be assisted by other NTSB subject matter experts if the investigation requires an in-depth focus on a specific area. The investigative team may travel to the scene of the accident or to other follow-up activities, or the entirety of the investigation may be conducted remotely.
  • Following a final technical review of the gathered facts and analysis of those facts, a final report will be made available to the public following Board approval that identifies the probable cause(s) of the accident and factors that contributed to the outcome of the accident, if any.
  • Findings from these investigations may be used to support recommendations, or the investigative team may work with industry stakeholders directly to resolve safety issues identified during the investigation. Accidents that involve recurring safety issues may be accompanied by a safety message that includes practical strategies to avoid future accidents.  
Frank Holly Lake
Geschrieben

Was es hier so außergewöhnlich macht ist, das die NTSB der FAA Verscheppung und Untätigkeit/ Unfähigkeit vorwirft.

 

https://www.aerotelegraph.com/nahm-die-faa-das-neueste-problem-mit-der-boeing-737-nicht-ernst-genug

 

 

Eine Behörde pöbelt in den USA die andere an: Die Chefin des Verkehrssicherheitsbehörde NTSB wirft den Kollegen der Luftfahrtbehörde FAA vor, Probleme bei der Boeing 737 lange nicht ernst genommen zu haben.

 

Es war eine dringende Empfehlung des National Transportation Safety Board NTSB an die Federal Aviation Administration. Nach einem Zwischenfall auf einem Flug einer Boeing 737 Max von United Airlines hatte sie festgestellt, dass es in 353 Fällen Probleme mit Aktuatoren gab, die die Eingaben der Pedale im Cockpit in die Ruderbewegungen des Seitenruders umwandelt.

 

Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde forderte die Luftfahrtbehörde dringend auf, zu prüfen, ob betroffene Aktuatoren aus den Flugzeugen entfernt werden sollten und die Flugzeuge am Boden bleiben müssen, bis Ersatzgeräte installiert sind. Die FAA sollte auch die internationalen Luftfahrtbehörden benachrichtigen, wenn sie entscheidet, dass die Komponenten entfernt werden sollten.

 

FAA wusste schon länger vom Problem

Jetzt stellt sich heraus: Die FAA wusste bereits seit Februar von dem Problem, hat aber nicht gehandelt. Das wirft NTSB-Chefin Jennifer Homendy ihrem Kollegen bei der Luftfahrtbehörde, Mike Whitaker, jetzt in einem Brief vor, über den Medien in den USA berichten. «Ich bin nach wie vor besorgt darüber, dass die FAA als Ganzes dieses Problem nicht ernster genommen hat, bis wir unseren Bericht mit den dringenden Sicherheitsempfehlungen herausgegeben haben», fährt Homendy fort.

Und das, «obwohl die Gefahr besteht, dass ein Flugzeug die Kontrolle verliert oder von der Landebahn abkommt, weil das Rudersteuersystem blockiert oder eingeschränkt ist», kritisierte Homendy in ihrem Schreiben an Whitaker. Sie sei enttäuscht, dass die FAA in sechs Monaten «offenbar keine dringenden Maßnahmen eingeleitet hat, um das Risiko einer blockierten Rudersteuerung anzugehen».

 

Wurde die Ernsthaftigkeit heruntergespielt?

Seit 2017 wurden 353 fehlerhafte Aktuatoren vom Hersteller Collins Aerospace an Boeing geliefert. Einige der Bauteile wurden noch nicht verbaut, aber bis zu 271 betroffene Teile wurden wohl in Flugzeuge eingebaut, die von bis zu 40 verschiedenen ausländischen Fluggesellschaften betrieben werden. In den USA sind laut FAA keine Flugzeuge betroffen.

Homendy bemängelt, dass es bereits 2019 zwei Vorfälle mit fehlerhaften Aktuatoren gab und die FAA keine Maßnahmen ergriffen hatte, obwohl sie in den letzten sechs Monaten von diesen Vorfällen wusste. Man befürchte sogar, dass die FAA die Ernsthaftigkeit des Problems heruntergespielt haben könnte.

 

Vorwurf an Boeings Adresse

Auch gegen Boeing teilt dei NTSB  aus. Der Flugzeugbauer habe es versäumt, die Betreiber über das Problem zu informieren. «Es ist inakzeptabel und kann nicht länger toleriert werden, dass die Betreiber nicht umfassend über die installierten Systeme und Ausrüstungen der an sie ausgelieferten Flugzeuge informiert werden»,

 

Auf das Unternehmen ist die NTSB-Chefin ohnehin nicht gut zu sprechen. Im Zuge der Ermittlungen zu Qualitätsproblemen in der 737-Produktion zeigte sie sich zuletzt immer wieder frustriert davon, dass Boeing nicht genügend kooperierte. «Warum braucht es erst eine schwere Tragödie, die so viel schlimmer hätte sein könnte, damit sich etwas ändert?»,

so ihr Vorwurf – sie bezieht sich dabei auf den Zwischenfall, als ein Türpaneel einer 737 Max 9 von Alaska Airlines im Flug herausgefallen war. Die folgenden Ermittlungen brachten viele Probleme bei Boeing ans Licht.

 

Habe es mal komplett reingestellt.  Grüße Frank

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Die Investoren sind nervös, die Rating-Agenturen müssen handeln

rating-agenturen-alleaktien-sp-moodys-fi

Bloomberg meldet, dass die wichtigsten Ratingagenturen (Fitch, Moody's, S&P Global) alle sämtliche (börsenkotierten) Positionen von Boeing einer Prüfung unterziehen werden (sog. Credit Watch). Aktuell ist Boeing BBB bewertet.

 

Dies würde bedeuten, dass der "Fall Boeing" * der grösste 'Fallen Angel' wird in der Börsengeschichte. Bisher war es Fordaktien, die 2020 mit ihren 51.7 Milliarden Schulden als Ramschpapier in den Keller abglitt.

 

Bei Boeing sind die offenen Verpfichtungen ('index-eligigle depts') im Moment auf 52 Milliarden USD.  

Der Auslöser für die Neubewertungen ist die aktuelle Arbeitsniederlegung und die Bewertung deren Folgen. Ausserdem sei auch der Umstand, dass Boeing das Personal über alle Bereiche kürzt ein Problem für den zukünftigen Inflow (weniger Produktion= weniger Debitoren Inflow) , aber genau dies hätte Boeing dringend nötig.

Die Ratingagenturen schätzen den Rückgang an Cash auf geschätzte 10 Milliarden USD für 2024.

 

*doppeldeutig; Fallen Angels werden börsenkotierte Unternehmen genannt, deren Rating auf Ramsch-Niveau gesunken ist

 

Cosy

 

Frank Holly Lake
Geschrieben

Der neue Boeing-Chef bereitet Anleger und Mitarbeiter nach über fünf Jahren Dauerkrise auf eine noch längere Durststrecke vor. Es werde Zeit brauchen, um den Konzern wieder zu alter Stärke zurückzubringen, sagte Kelly Ortberg am Mittwoch angesichts eines weiteren Milliardenverlusts im dritten Quartal.

 

Zudem seien im ganzen Unternehmen "schwerwiegende Leistungsmängel zu verzeichnen, die viele unserer Kunden sehr enttäuscht haben". Jetzt müsse der Konzern sich neu ordnen und ein schlankeres Unternehmen werden.

 

Wegen des wochenlangen Streiks von 33.000 Beschäftigten, einer weiteren Verzögerung beim modernisierten Großraumjet 777X und milliardenschweren Mehrkosten in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte stand unter dem Strich ein Minus von fast 6,2 Milliarden US-Dollar (5,7 Mrd Euro). Boeing auf dem Zettel.

 

Angesichts der Verluste braucht der Konzern dringend frisches Geld. Dank einer neuen Kreditlinie von 10 Milliarden Dollar hat der Hersteller nach eigenen Angaben jetzt Zugriff auf 20 Milliarden Dollar von den Banken. Zudem plant er nach jüngsten Angaben eine Kapitalerhöhung und die Aufnahme neuer Schulden in Höhe von bis zu 25 Milliarden Dollar.

 

Im Tarifstreit mit der Gewerkschaft IAM zeichnet sich inzwischen eine Lösung ab. Der Flugzeugbauer bietet den Mitarbeitern nun unter anderem eine Einkommenserhöhung von 35 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren an.

 

Um die Kosten zu senken, will Ortberg rund jede zehnte Stelle im Konzern streichen. Zum vergangenen Jahreswechsel zählte Boeing noch insgesamt 170.000 Beschäftigte, 17000 Leute sollen weg.

Grüße Frank

 

https://www.aero.de/news-48547/Neuer-Boeing-Chef-erwartet-laengere-Durststrecke.html

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hier die (übersetzte) Meinung des Bloggers @Sillysillylittleman: (;=))

 

BOEING's grösste Ängste:

1. Sinkender Aktienkurs

2. Auseinanderfallende Flugzeuge

3. Ex-Boeing Angestellte

4. Untersuchungen wegen Mordes

5. Qualifizierte QS-Mitarbeiter

6. Zusatztrainings für Piloten

7. Ausgaben

8. Ingenieure

9. Neuentwickelte Flugzeuge

10. Qualitätrsprodukte

11. Zeit, die es braucht (bräuchte) um Bohrspäne aus Kabelkanälen zu entfernen

12. Teure Schliessbolzen

13. Dokumentierte Spuren

14. Astronauten mit Heimweh

 

(aus dem Kommentarbereich hier: Link)

 

Cosy

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Die  Einigung ist nun da.

Das Angebot des Flugzeugbauers mit einem Einkommensplus von +38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren wurde von  den Mitarbeitern in einer Abstimmung angenommen.  Eine Mehrheit von 59 Prozent akzeptiert  nun die Vereinbarung.

Mit dem neuen Vertrag bekommen jeder Arbeiter auch eine Einmalzahlung von 12.000 Dollar

Damit kehrten rund 33.000 Boeing-Beschäftigte aus der Gegend von Seattle wieder an die Arbeit zurück.

 

Dennoch will Boeing ca 17 000 Stellen streichen, ca 10% der Beschäftigten.  Vor allem in der Raumfahrt und Rüstung.

Der Flugzeughersteller verbuchte zuletzt tiefrote Zahlen und ist mit über 60 Milliarden Dollar hoch verschuldet.

 

Grüße Frank

 

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben

Kaum zu glauben. Ist das der Inflation geschuldet? Kennt jemand von euch den US-Arbeitsmarkt? Mein Arbeitgeber könnte jedenfalls morgen zumachen wenn alle plötzlich 38% mehr Lohn kriegen würden.

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