Phoenix 2.0 Geschrieben 9. Februar 2021 Teilen Geschrieben 9. Februar 2021 (bearbeitet) Wir retten das Klima und die Welt m. E. nur durch mehr Verzicht! Das ist seit langem meine Meinung. Ich verzichte z.B. darauf, ein neues Auto zu kaufen und fahre das Alte länger. Nicht gut genug für die "Stinker-Hasser", ich soll mir gefälligst einen E-Karren kaufen (inkl. "CO2-Rucksack"). Gleiches beim Staubsauger und dem anderen Schrott: ich soll gefälligst das alte Zeug wegschmeissen und neues kaufen, das weniger Leistung hat. Was für ein Schwachsinn... Ein TESLA-Fahrer ist aus meiner Sicht keiner, der das Klima wirklich rettet. Er steht einem Cayenne-Fahrer um wenig nach, nur dass er sich im Sinne der politischen Korrektheit besser vorkommen kann ("ich mache das Richtige, Du pöhser Stinker nicht!" *zeigefingerfuchtel*). Am besten für das Klima und die Umwelt wäre, wenn der TESLA-Fahrer gar keinen TESLA gekauft hätte, sondern Öffis nutzte. So schaut's aus... Natürlich kommt dann die Argumentation, dass manche beruflich auf den Indivudialverkehr angewiesen sind und so. Stimmt, doch wer wirklich das Klima retten will, muss auch verzichten. Auch auf die Emirates-Flüge in die weite Welt, und so weiter, und so weiter. Diese derzeitigen E-Autos sind für mich "Spielzeuge" für solvente "Kinder". In 5 Jahren kann das ganz anders aussehen, aber derweil kommt der Zwang, es in die Masse zu bringen, zu früh! Diese Politiker*innen lassen sich von ihren Beratern und Experten doch alles Mögliche einreden... Elon Musk sollte aufpassen, wenn er mit China dealt. Zumindest kann er froh sein, nicht von dort zu sein..., sonst hätten sie ihn vlt. schon an den Eiern. Gruß Johannes Bearbeitet 9. Februar 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ErnstZ Geschrieben 9. Februar 2021 Teilen Geschrieben 9. Februar 2021 vor 5 Stunden schrieb Touni: Wenn man daher mit dem E-Antrieb den gleichen Spass haben kann ohne andere Menschen zu stören, warum nicht? Das stimmt vielleicht was die laut röhrenden oder knallenden Autos oder Motorräder angeht beim starken Beschleunigen. Wenn Du aber an der Strasse wohnst wird sich nicht viel ändern, weil ab ca. 40 km/h das allgemeine Rollgeräusch den Motor im "Normalbetrieb" bereits übertönt. D.h. auch innerorts mit 50 km/h hast du nach wie vor die gleiche, permanente störende Geräuschkulisse. Um das zu ändern müsste man dann mit dem Tempo auf 30 km/h runtergehen, dort macht es definitiv etwas aus. Grüsse Ernst Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LS-DUS Geschrieben 9. Februar 2021 Teilen Geschrieben 9. Februar 2021 vor 5 Stunden schrieb Phoenix 2.0: Diese derzeitigen E-Autos sind für mich "Spielzeuge" für solvente "Kinder". In 5 Jahren kann das ganz anders aussehen, aber derweil kommt der Zwang, es in die Masse zu bringen, zu früh! Diese Politiker*innen lassen sich von ihren Beratern und Experten doch alles Mögliche einreden... Die Politiker wollen ja wieder gewählt werden und irgendwie handlungsfähig erscheinen. Daher ist eine Veränderung in dem Bereich am einfachsten. Man kann es ja auf Andere schieben, wenn es nicht klappt. Also der Verbraucher ist dann selber Schuld. Dabei könnte man schon mit sehr einfachen Mitteln einiges erreichen, wie hier in D. durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung. vor 5 Stunden schrieb Phoenix 2.0: Wir retten das Klima und die Welt m. E. nur durch mehr Verzicht! Das ist seit langem meine Meinung. Ich verzichte z.B. darauf, ein neues Auto zu kaufen und fahre das Alte länger. Das wäre der richtige Weg. Nur sieht das die Wirtschaft völlig anders. Die will ja verkaufen. Das ist ja auch nicht verwerflich. Nur wenn damit die Umwelt geschädigt wird, sollte das bekannt sein und vermieden werden, im Jahr 2021. Auch wollen viele auf Konsum nicht verzichten. Viele hatten auch bisher keinen Konsum, wie in der dritten Welt. Wenn die alle noch so konsumieren, wie wir das machen, dann wird das nicht möglich sein, weil es nicht genug Ressourcen gibt. Auch gibt es bisher keine anderen bewohnbaren Planeten, wo wir übersiedeln können, wenn die Erde zerstört worden ist. Da findet gerade in Real eine Art Forschungsprojekt statt, was die Erde aushalten kann, bevor sie für große Teile der Menschheit unbewohnbar wird. Wie ein Drogenabhängiger, der sich mit Crystal Meth nach und nach zerstört. Optimisten hoffen auf die Innovationskraft der Menschheit um noch "Wundermaschinen" zu entwickeln, welche die Probleme lösen. Wie z.B. das CO2 herauszufiltern. Hoffen wir mal auf solche Wunder? Es wäre doch besser frühzeitig zu reagieren. Ich glaube Realisten bereiten sich auch auf negative Szenarien vor. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 (bearbeitet) Da findet gerade in Real eine Art Forschungsprojekt statt, was die Erde aushalten kann, bevor sie für große Teile der Menschheit unbewohnbar wird. Wie ein Drogenabhängiger, der sich mit Crystal Meth nach und nach zerstört. (by User LS-DUS) Der "zivilisierte Mensch" nach westlichem Vorbild weist ja eine starke unbewußte Selbstzerstörungstendenz auf. Rauchen, Alkoholabusus, ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker, Fett, Weissmehl und unzähligen Zusatzstoffen; zudem von allem zuvor genannten zu oft und zu viel, zu wenig körperliche Aktivität, Stress in Beruf, Familie und Freizeit (hyperkompetitiver Sportsgeist, Freizeitstress, etc.), ein eher negatives emotionales "Grundrauschen" (Wut, Hass, Angst, Neid, etc.), zu wenig geistige und spirituelle Beschäftigung, etc. Gruß Johannes Bearbeitet 24. Mai 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 (bearbeitet) Am 9.2.2021 um 14:09 schrieb Phoenix 2.0: Wir retten das Klima und die Welt m. E. nur durch mehr Verzicht! Ich hatte schon früher in diesem Thread beschrieben, dass mich viele Überlegungen zur These führen: Der ökologische Impact eines Produktes ist direkt am Priesschild ablesbar; nicht nur für die Herstellung sondern auch für dessen Betrieb. Zumindest in erster Ordnung; und das gilt auch (gerade) für Dienstleistungen. Deshalb bin ich höchst skeptisch gegenüber Angeboten, die teurer "aber dafür umweltschonender" sein sollen. Besonders gerne erkläre ich dies am Beispiel des E-Autos, dort ist der finanzielle Payback im Bereich der Kilometerzahl wo auch der ökologische Payback liegt. Am Anfang teurer/schlechter, auf lange Sicht günstiger/besser. Szenenwechsel: Ein Liter Evian hat gemäss SRF 1000x mehr graue Energie drin als ein Liter Leitungswasser, und kostet auch ungefähr 1000x so viel (Quelle: Trust me baby). So ein Zufall. Liste beliebig erweiterbar, achtet mal bei solchen Öko-Ranglisten wie gut die Korrelation von Preis und ökologischem Impact sind. Deshalb; mein frustrierendes und unpopuläres Rezept um den Planeten zu retten: Gebt weniger Geld aus, dann werden im Zuge dessen auch weniger Ressourcenabbau-, Verarbeitungs- und Verbrennungsprozesse in Gang gesetzt. Zahlt nicht einen höheren Preis für etwas, das im Gegenzug ökologischer sein soll. Kauft die billigsten Bananen, zahlt auch nicht mehr für Fair Trade, sonst wird sich der letzte Bananenpflücker irgendwann noch ein Auto kaufen können. Wenn ihr wissen wollt wie man Energie spart: Lernt von den Armen. Zu Johannes' Zitat oben. Ja; im Endeffekt geht es um weniger Konsum, weniger Geld ausgeben. Hingegen bin ich der Überzeugung, dass man erhebliche Einsparungen auch ohne substantiellen Verzicht erreichen kann. Wo ist das möglich? Sucht nach Konstellationen in eurem Leben, wo ihr den Nebeneffekt eines teuren Produktes mit einer ebenso teuren Leistung ausgleichen müsst. Zum Beispiel verstehe ich nicht, wenn jemand jede Kurzstrecke per Auto zurücklegt, und sich am Abend im Fitnesscenter abquält. Man zahlt/konsumiert ja dann doppelt, einmal fürs bequeme Auto und einmal fürs Fitnesscenter um seine angestauten Kalorien zu verbrennen. Der Weg zu Fuss hätte beide Zwecke erfüllt, Transport und Gesundheit, und dies erst noch ohne Kosten. Ein anderes Beispiel ist teures / fleischlastiges Essen, man zahlt schon dafür viel mehr, und später verdient auch noch der Arzt daran. Oder ein weiteres Unding: Warum müssen Skipisten mit ungeheurem Aufwand zu langweiligen Autobahnen planiert werden, wo sind alle die Kicker am nachmittäglichen Pistenrand geblieben? -Ah, jetzt sehe ich es, die wurden mit viel Aufwand nebenbei als Funpark nachgebaut. Ein teurer Ausgleich zur teuren Autobahn. Ich weiss es ist Geschmackssache, aber mir hats immer getaugt wenn die Piste nicht "geschenkt" war, und dies erst noch zu tieferen Kosten. So Dinge halt. Aber was sage ich, Verzicht ist halt nicht so sexy, schon nur deshalb weil Verzicht keine Lösung ist die jemand verkaufen kann. Verzicht hat keine Lobby. Über Verzicht kann man nicht sprechen, worüber denn, hat ja nicht stattgefunden. Verzicht hat man nicht "erlebt". Bearbeitet 10. Februar 2021 von Hotas 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 (bearbeitet) "Verzicht" wird bei uns in Mittel- und Nordeuropa negativ bewertet, weil es etwas Rückschrittliches in sich zu tragen scheint bzw. nur "Loser" oder "Drückeberger" sich mit "wenig" zufrieden geben. In einem modernen Gefüge zählt nur der forsche Innovationsschritt nach vorne, und seit den 50er Jahren auch ein scheinbar ewiger Wohlstandsanspruch, denn nur so brummt der Motor der Wirtschaft - von einem Volk an "Drückebergern" kann schließlich kein allgemeiner Wohlstand ausgehen, und auch nicht einige wenige unverhältnis viel Reichtung abschöpfen, nicht wahr!? Sagen wir also statt "Verzicht" einfach "Bescheidenheit", das klingt zumindest für manche schon etwas besser. Viele von uns werden m. E. damit ohnehin in absehbarer Zeit konfrontiert werden - und ich ahne, dass die Meisten es als Verlust/Schaden bewerten werden. Mir graut schon.... weniger vor dem Einschnitt, als vor dem Gejammere... Gruß Johannes Bearbeitet 27. Februar 2021 von Phoenix 2.0 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 vor 4 Stunden schrieb Hotas: Kauft die billigsten Bananen, zahlt auch nicht mehr für Fair Trade, sonst wird sich der letzte Bananenpflücker irgendwann noch ein Auto kaufen können. "Autofahrender Fair-Trade-Bananenpflücker" - darauf bin ich noch nicht gekommen... 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 vor 4 Stunden schrieb Hotas: Über Verzicht kann man nicht sprechen, worüber denn, hat ja nicht stattgefunden. Verzicht hat man nicht "erlebt". Du bist gut: Ich hab mal eine Fastenkur gemacht: Eine gewisse Zeit später machte sich der "Verzicht" bemerkbar. Ich habe ihn "erlebt". Hatte mir gut getan übrigens, die Kur; u.a. konnte ich "den Gürtel enger schnallen". Ein durchaus positiver Befund; obwohl sonst eher negativ belastet, falls unfreiwillig... Diese ganze CO2-Diskussion und eine damit verbundene Verbesserung der Allgemeinsituation lebt wohl davon, dass 20 Millionen Egoisten mal einen Anfang machen, und wo es angebracht ist, auch kürzertreten. Gruß Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LS-DUS Geschrieben 10. Februar 2021 Teilen Geschrieben 10. Februar 2021 Der Konsum wird natürlich extrem durch Werbung angefacht. Konsum kann auch eine Kompensation für einen Mangel sein, oder als Ausgleich für den Streß im Hamsterrad. Der wahre Luxus ist heutzutage Zeit. Zeit kann man sich erkaufen durch weniger Konsum. Wir leben ja nicht im Manchesterkapitalismus, wo man sich zu tode gearbeitet hat, nur um zu überleben. Das gab es ja auch mal. Es muss eine ethische Form des Konsums geben wodurch weder die Menschen, noch die Natur ausgebeutet werden. Aber solche Dinge können nur global Erfolg haben. Und dazu wird es leider nie kommen. Alleine durch die Verschiedenheit der Religionen wird das nicht möglich sein. Momentan findet der Kampf der Systeme statt. Also China gegen USA und Europa. Trotzdem kann jeder versuchen seinen CO2 Fussabdruck zu verringern. Auch sollten erhebliche Forschungsgelder investiert werden für erneuerbare Energien. Zumindest sollte man noch versuchen zu bremsen, bevor man gegen die Wand fährt. Oder ein Virus bremst uns aus. Zum Glück versucht das Virus sich zu verbreiten und daher seine Wirte nicht umzubringen. Ansonsten, bei einer sehr hohen Sterblichkeitsrate, egal welches Alter, wäre der völlige Zusammenbruch der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systeme zu befürchten. Leider kein Science Fiction mehr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 Am 9.2.2021 um 14:09 schrieb Phoenix 2.0: Wir retten das Klima und die Welt m. E. nur durch mehr Verzicht! Und genau das ist bereits der Punkt, wo die gesamte Klimabewegung scheitert. Sie versucht ihre Ziele durch Zwang und Drängerei durchzusetzen und ist dabei auch durchaus bereit, jegliche demokratischen Grundsätze über Bord zu werfen. Siehe den hervorragenden Artikel, den Bernd hier gepostet hat: Am 9.2.2021 um 13:32 schrieb Venturi-Sim: Äußerungen wie »Wenn eine Gesellschaft so unmoralisch handelt, wird Demokratie irrelevant« von Roger Hallam (Quelle: Interview in Spiegel Online, 13.9.2019), einem der Gründer von Extinction Rebellion, einer Naturschutzgruppierung, betrachte ich mit großer Sorge. Sie diskreditieren vernünftige Forderungen zum Klimaschutz und unterminieren die Suche nach gesellschaftlichen Mehrheiten. Damit fügen sie dem Schutz des Klimas enormen Schaden zu. Also stehen die eigenen Forderungen zum Klimaschutz über der Demokratie und der Gesellschaft. Damit bringt Hallam klar zum Ausdruck, was Gegner der radikalen Umweltschützer seit Jahren heraufbeschwören: Klimaschutz geht nur mit Ökodiktatur. Das ein Predigen zum Verzicht keine Chance hat haben wir wohl in der Corona Krise klar und deutlich gesehen. Man hat von der Bevölkerung verlangt, sich KURZFRISTIG einzuschränken, zeitlich begrenzt auf gewisse Errungenschaften zu verzichten und man hat gesehen, wie das innert weniger als einem Jahr zur totalen Gesellschaftsspaltung bis hin zu Unruhen, zivilem Ungehorsam und, sollte es weitergehen, zum Bürgerkrieg führen kann. In Deutschland weiss man nun: Die Querdenker haben die 3. Welle mit ihren Demos und Paraden massiv begünstigt, in Oesterreich muss man Lockdowns zurückfahren, weil die Leute schlicht in den Untergrund gehen um zu feiern, e.t.c. Und hier geht es um eine UNMITTELBARE Gefahr für Leib und Leben, nicht um eine von vielen als Diffus empfundene Bedrohung, die irgendwann kommen könnte oder auch nicht. Erfolg hatten die Massnahmen nur in Ländern die ihre Bevölkerung entweder durch geschicktes politisches Handeln mitnehmen konnten (NZ, Australien) oder aber die ein authoritäres Regime haben, dem es egal sein kann was die Leute denken (China, Taiwan, Nord Korea, e.t.c.) In Europa und den USA sind jegliche Versuche die Corona Wellen durch Selbstbeschränkung und Aufrufe einzudämmen gescheitert, weil zuviele Menschen ihr persönliches Wohlbefinden über alles stellen. Und hier geht es um temporäre Massnahmen die, wären sie befolgt worden, heute schon Geschichte wären. Beim Klimaschutz geht es jedoch nach der Lehre der radikalen Klimaschützer um umfassende und permanente Umformungen der Gesellschaft. Damit ist sonnenklar: ein Klimaschutz mit dem Holzhammer geht nur in dem man die Demokratie abschafft und gegen die Gesellschaft mit Gewalt durchsetzt. Daher kann man dem Ersteller des obig zitierten Artikel nur gratulieren, denn er spricht das aus, was 100% zutrifft. Am 9.2.2021 um 13:32 schrieb Venturi-Sim: Jede noch so gut gemeinte Forderung muss auch die mögliche Gegenreaktion der Gesellschaft im Auge haben. Es geht nicht um den lautesten Applaus derjenigen, die sowieso für drastische Klimaschutzmaßnahmen sind. Genauso ist es auch nicht hilfreich, sich an wenigen Unverbesserlichen abzuarbeiten, die sich nicht werden überzeugen lassen. Vielmehr geht es um die Überzeugung der Vielen, die schwanken. Sie durch überzogene plakative Forderungen abzuschrecken führt nicht zu mehr Klimaschutz. Polarisierung hilft uns nicht weiter. Wir müssen nach Wegen suchen, die breit akzeptiert werden können. Genau so ist es. Wie das Gegenteil aussieht haben wir bereits gesehen. 2016 gewann in den USA einer die Präsidentschaft damit, dass er der Bevölkerung die Angst vor ständig neuen Einschränkungen und Verzichtspredigten der Umweltverbände vertreten durch Obama nahm. Jemand, der den Klimawandel leugnet und damit vielen Bürgern aus der Seele sprach, die mit dieser Neureligion nichts anfangen können, weil sie eben rein auf Verzicht basiert und den Leuten ihre sauer erarbeiteten Wohlstandsperks wegnehmen will. Wir sollen wie die Chinesen alle Velo fahren, Autos sind böse, Einfamilienhäuser werden verboten (siehe Hamburg) es soll nur noch Hochhausgettos geben, e.t.c. das alles sind dystropische Horrorvisionen, die klar und deutlich und richtigerweise Widerstand provozieren. Ebenso wenn es um den Zwang hin zu Elektrokarren geht, die für viele Leute sogar sehr akzeptabel wären, gäbe es nicht die fanatische Gefolgschaft, die dieser Bewegung frontalen Schaden zufügen, in dem sie religiös eifernd jeden zum Dummkopf reduzieren, der ihr Heilsversprechen nicht folgt. Wo ist hier die Grenze? Tesla hat ihre Marktübermacht nicht mit Dystopischen Visionen gewonnen sondern mit dem Gegenteil: Musk ist der Messias einer neuen Technologie und macht das so, das viele Menschen mitgerissen werden. Also gibts halt Beschleunigung ohne Ende, weil viele Zipfifahrer das brauchen und ansonsten nicht mitmachen. Also lockt man mit Luxus, mit positiven Weltbildern und, ach ja, Klimaschutz, bemerkenswert weit hinten. Warum? Weil dieser eben bei vielen zum Reizwort geworden ist, durch die fantatischen Rants der radikalen Klimaverbesserer. In diesem Forum haben wir es gesehen, wohin diese Radikalisierungen führen. Tesla ist zum Unwort geworden wegen den Posts eines einzigen radikalen Fanboys, der in Finkelstein's Manie selbst die Päpste bekehren will. Es war nicht möglich, eine Corona Diskussion zu führen ohne das Forum in der Existenz zu gefährden, die Polarisation ist zu gross. Wir müssen WEG von den Extremen. Weg von Polarisierung durch die Dämonisierung der andersdenkenden Bevölkerungsschichten. Nur so hat Veränderung in irgend einer Form Chancen. Und wir müssen uns davor hüten, langfristige Gesellschaftsumbildungen mit Diktatur und Demokratieverlust zu erzwingen. Auch wenn in direkten Krisensituationen genau dies kurzfristig und unter der Absegnung durch die demokratischen Prozesse notwendig sein kann, hilft es im Endeffekt nicht. Ohne die Gesellschaft geht am Ende gar nichts, im Gegenteil. Corona hat gezeigt, dass man am Ende in die Katastrophe läuft wenn die Gesellschaft sich gegen selbst direkt lebenserhaltende Massnahmen auflehnt. Der Hauptgrund dafür war die miserable Kommunikation, die wischi-waschi Massnahmen, die keine Glaubwürdigkeit mehr haben, und die für den Laien total verwirrende Studienschlacht der Akademia, die die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft auf Jahrzehnte hinaus untergraben hat. Wer nach diesem Beispiel immer noch glaubt, man könne einer Gesellschaft den Klimaschutz durch Verzicht einfach so unterjubeln, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Am besten, man druckt sich den Artikel, den Bernd gepostet hat, aus und schaut ihn wirklich jedes Mal an, wenn man neue Ideen zur Klimaverbesserung hat. Und man kann durchaus auch bei Elon Musk lernen dabei. Der kommt mit seiner heilen Welt ohne Drohungen, Lenkungsabgaben und Endzeitprophezeiungen aus, der hat es mit schlicht einer positiveren Weltsicht geschafft, zur grössten Automarke der Welt zu werden. Und das trotz den Eiferern und Fanboyradikalen, die ihm da im Weg stehen. 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 (bearbeitet) Danke Urs, wie immer sehr gut formuliert; gleichzeitig möchte ich zur Radikalität der Klima- und Umweltbewegung schon noch ein "ganz bisschen" relativieren. Ein Handlungsbedürfnis zum Umweltschutz wird zwar mit radikalen Bildern und Geschichten vermittelt, da und dort mit spektakulären und manchmal illegalen Protestaktionen, aber im Grossen und Ganzen findet das auf demokratischen Weg statt. Seitenwechsel. Schauen wir mal was auf der Gegenseite passiert. Die freie Wirtschaft, als Einheit betrachtet, ist um Welten, Galaxien, ja Universen grösser als ein Klimaspaziergang einer Schulklasse. Sie setzt ihre Interessen mit einer solchen unglaublichen Macht und Brutalität durch, da werden ganze Feldzüge geführt, eine endlose Anzahl Menschen getötet und zwangsumgesiedelt, Lebensräume ausradiert, ja ganze Staaten werden zur winzigen Spielfigur auf dem Schachbrett von Kissinger&Co. Und das nennt sich dann auf der Gewinnerseite "Freiheit" und "Sicherung des Wohlstandes". Völlig legal, denn die Gewinner unterwerfen sich keinem Gerichtsprozess. Die Stimme der Verlierer hört man nicht; wenn sie überhaupt noch eine Stimme haben dann ist sie zu leise. Wenn man sich nur mal die unterschiedlichen Skalen vor Augen hält, dieses krasse Missverhältnis. Dann finde ich es so etwas von unwürdig und grotesk, wie man sich derart nerven kann ab einem unterjährigen Gretchen, oder meinetwegen einer aktivistischen Lobby hinter ihr. Denn, das System Greta ist wirklich (!) ein unendlich mickrig kleiner Furz im Vergleich zu der Lobby-Armada und institutionellen Macht des globalen wirtschaftlich-politischen Establishments. Einfach dass wir uns mal wieder das Verhältnis bewusst sind. Eine Klimadiktatur gibt es nicht. Die findet in erster Linie an Bahnhöfen mit Sammeln von Unterschriften statt; und wenn da und dort mal eine Mehrheit zustande kommt, was ist daran falsch. Im Gegenteil, angesichts der mickrigen Mittel der "Verhinderungsparteien" und dass sie auch keine Panzerbatallione haben um sich durchzusetzen, finde ich es ein ziemlich starkes Signal der Bevölkerung, wenn ein grünes Anliegen eine Mehrheit gewinnt. Man stelle sich nur vor, die hätten gleich viele Mittel zur Verfügung wie die Gegenseite. Den Weltuntergang predigt übrigens auch die freie Wirtschaft zur Genüge, eigentlich bei jeder Abstimmung. Mein Gott, wie habe ich erleichtert aufgeatmet als sich die Erde noch drehte obwohl eine CO2-Abgabe eingeführt wurde. Bearbeitet 11. Februar 2021 von Hotas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 Hallo Ismar, vor 2 Stunden schrieb Hotas: Eine Klimadiktatur gibt es nicht. Zur Zeit stimme ich mit Dir da überein, obwohl es schon Auswüchse gibt. Mir geht es hier aber primär darum, dass so wie Klimaaktivisten ihre Sache propagieren sie sehr oft ihr eigener grösster Feind sind. Da brauchen sie gar keine Wirtschaftslobby die dagegen hält, das schaffen sie selber. Ein Beispiel: Zitat https://m.focus.de/politik/deutschland/rubriken-wie-die-gruenen-verbieter-die-haeusle-traeume-vieler-deutscher-zerstoeren-moechten_id_12947106.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online&fbc=facebook-focus-online&ts=202102071241&cid=07022021 Wer so mit den Träumen der Leute umgeht, wird niemals ihre Herzen gewinnen, von den Stimmen ganz zu schweigen. Was tut sowas? Es polarisiert, ja es bewirkt sogar Hass. Genau darum geht es wohl auch Markus Rex, der von Bernd zitiert wurde. Die Alternative ist klar: Man propagiere umweltfreundliche Bauweisen, man fördere und erleichtere umweltfreundliche Heizungen e.t.c. anstatt das man über die Verbotsschiene einen sehr grossen Teil des Mittelstands schlicht so verärgert, dass die den Klimawandel nur noch als Vorwand der links-grünen Sozialisten- und Neidlobby sehen und generell als bösen Feind der ihnen ihre Lebensart klauen will verstehen. Das Dumme dabei ist: Vielfach haben sie mit dieser Analyse sogar recht, zumindest was die Absichten und politischen Ziele angeht. Nur, so holt man die Leute nicht ab. Im Gegenteil, so antagonisiert man sie bis hin zum Punkt wo sie schlicht in die volle Verweigerug gehen. Schau mal an wie das in Amerika ging 2015/16. Man hatte eine Regierung, die gut 50% der Bevölkerung, ihre Ängste, Sorgen und durchaus berechtigten Bedenken auf die Seite gewischt hat. Dann kam einer, der urplötzlich Abhilfe versprach, der ihre Sprache sprach und das repetierte, was die eh schon polarisierte Masse hören wollte: Und plötzlich hatten die einen Präsidenten, der vom Klimawandel nix wissen wollte und alles abschoss, was zuvor beschlossen wurde. Sinnvoll oder nicht, weg damit. Klar, als Resultat jaulte die Gegenseite umso lauter und hat jetzt einen Präsidenten der alles wieder rückgängig macht. Da ist doch das Resultat nur klar: 2024 kippt das Pendel wieder, wenn nicht im WH dann im Kongress kommt dort wieder die Gegenseite zum Zug und macht die jetzt wieder aktivierten Umweltziele gleich wieder dicht. Das ist ein Lehrstück, welches sich vor allem die Grünen und Umweltverbände die wirklich das Ziel haben das Klima zu verbessern gaaanz genau analysieren müssen, denn genau das droht ihnen mit solchen Aktionen wie in Deutschland auch hier. vor 2 Stunden schrieb Hotas: Sie setzt ihre Interessen mit einer solchen unglaublichen Macht und Brutalität durch, da werden ganze Feldzüge geführt, eine endlose Anzahl Menschen getötet und zwangsumgesiedelt, Lebensräume ausradiert, ja ganze Staaten werden zur winzigen Spielfigur auf dem Schachbrett von Kissinger&Co. Und das nennt sich dann auf der Gewinnerseite "Freiheit" und "Sicherung des Wohlstandes". Völlig legal, denn die Gewinner unterwerfen sich keinem Gerichtsprozess. Die Stimme der Verlierer hört man nicht; wenn sie überhaupt noch eine Stimme haben dann ist sie zu leise. Tja, solange sehr viele Mitbürger aus sehr guten Gründen die Wirtschaft als die einzigen sehen, die ihnen ihren Wohlstand erhalten will, aus purem Eigeninteresse während die Gegner solcher Praktiken diese primär mit ständigen Verboten und Verzichtsszenarien erreichen wollen, werden die Bürger nicht mitspielen. Stell Dir mal vor, Musk wäre ein distropischer Grunzwurzler der zwar brilliante Ideen hat, aber versucht potthässliche Karren mittels Beschimpfungen und Drohungen oder auch nur penetrantem Predigen und "ihr seid alle Idioten weil ihr nicht so denkt wie ich" an den Mann zu bringen: Glaubst Du wirklich Tesla hätte die Marktmacht die sie heute hat? In der Luftfahrt gibts da ein ähnliches Beispiel: Die Klappmeiers und ihre Cirren. Die haben einen fast fanatischen Followership der oft genug die Eigner anderer Marken derart plump und penetrant verärgern, dass viele eine Cirrus trotz der vielen Vorteile nicht mit der Kneifzange anfassen, einfach weil sie nicht in diese Meschpoke hineingehören wollen. Diese Leute schaden Cirrus enorm, weil sie potentielle Kunden abschrecken anstatt anzuziehen. Die gesamte Klimapolitik hängt an einem: Wie kann man sie dem Volk so verkaufen, dass sie mitziehen. Das wird NICHT über Verbote, Abgaben, Einschränkungen und den Weg in eine Sozialistische Dystropie geschehen, soviel bin ich mit Herrn Rex mehr als einig. Es wird dann geschehen, wenn die Leute mitmachen wollen. Vorher nicht. Ebenso die Probleme die Du ansprichst werden garantiert nicht gelöst in dem man dem Bürger sagt, damit Ungerechtigkeiten beseitigt werden musst Du jetzt auf Auto, EFH, Ferien, e.t.c. verzichten und zur Chinesischen Velodrohne mutieren. Die schicken solche Leute mit Recht zum Ornithologen um mal rauszufinden, welchen Vogel die eigentlich haben. Absichtlich überspitzt aber Du verstehst was ich meine. Wenn Du aber die Leute mit Alternativen und mit Fair Trade e.t.c an Bord holst ist die Chance viel besser graduell etwas zu erreichen. Eine zutiefst gespaltene Gesellschaft wird sich am Endeffekt zerfleischen und erreicht gar nix. Und Sozialismus war noch nie ein guter Treiber für Umweltschutz oder hat man schon vergessen, was für Sauereien die ex Oststaaten zurückgelassen haben? Du hast recht, wir haben bisher (noch) keine Ökodiktatur, aber die Visionen diverser radikaler Umweltfanatiker lassen sich nicht ohne eine solche erreichen, denn sie basieren auf Zwang, Verbot und Ausgrenzung anstatt einer nachhaltigen Reformation. und selbst wenn man sie mit solchen Brachialmethoden erreichen würde ist es nur eine Frage der Zeit, bis dann die Revolution dem Ganzen ein Ende bereitet. Nachhaltig geht anderst. 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Urs Wildermuth Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 Am 9.2.2021 um 13:32 schrieb Venturi-Sim: "Eingeschlossen im Polareis", ein Wissenschaftsbericht von einem Expeditionsleiter eines multinationalen Teams auf dem Forschungsschiff Polarstern Bernd, hast Du da mal einen Link zu? Ist das das hier? https://www.amazon.de/Eingefroren-Nordpol-»Polarstern«-Arktisexpedition-Expeditionsbericht/dp/3570104141 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 vor 2 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Bernd, hast Du da mal einen Link zu? Ist das das hier? https://www.amazon.de/Eingefroren-Nordpol-»Polarstern«-Arktisexpedition-Expeditionsbericht/dp/3570104141 Richtig. Absolut lesenswert. Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Und man kann durchaus auch bei Elon Musk lernen dabei. Der kommt mit seiner heilen Welt ohne Drohungen, Lenkungsabgaben und Endzeitprophezeiungen aus, der hat es mit schlicht einer positiveren Weltsicht geschafft, zur grössten Automarke der Welt zu werden. Und das trotz den Eiferern und Fanboyradikalen, die ihm da im Weg stehen. Absolut!! Der "Fanboy nummero uno" hier hat unbewusst seinem "Idol" und dessen Marken und Projekten einen "Bärendienst" erwiesen, denn kein "aufgeklärter" Mensch steht auf "marktscheierische Missionare", selbst wenn das Produkt per se gar nicht so schlecht sein mag. Für mich wird es immer heißen.... "TESLA.... T wie Touni". Ich könnte meiner persönlichen "Ehre" nicht zumuten, ein Auto zu kaufen, wo ich dann jedes mal daran denken müßte... Leider sehe ich es als fast gegeben, dass eine Art Öko-Diktat kommt. Die Jugend wurde aufgescheucht, dies zu fordern. Bei der Konfetti-Parade vorne weg fahren die TESLA-Fanboys und winken frenetisch aus ihren Ego-Schaukeln, hinterher marschieren Extinction Rebellion, Fridays for Future und die anderen..., und wer nicht applaudiert sowie grüne Fahnen schwenkt, ist "gegen sie" und ihre hehre Agenda... Das war nun etwas überspitzt und sarkastisch,... aber das müssen sie aushalten. Wobei - die sind ja alle weitgehend humorbefreit. Die "schlimmste Combo" ist m. E. (Achtung - Sarkasmus): nördlich gelegenes Nachbarland + Klimaeiferer*in. Da ist der "Humorfaktor" quasi im Minusbereich... Gruß Johannes Bearbeitet 11. Februar 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Wir müssen WEG von den Extremen. Weg von Polarisierung durch die Dämonisierung der andersdenkenden Bevölkerungsschichten. Nur so hat Veränderung in irgend einer Form Chancen. Und wir müssen uns davor hüten, langfristige Gesellschaftsumbildungen mit Diktatur und Demokratieverlust zu erzwingen. Auch wenn in direkten Krisensituationen genau dies kurzfristig und unter der Absegnung durch die demokratischen Prozesse notwendig sein kann, hilft es im Endeffekt nicht. Das möchte ich noch etwas ergänzen und konkretisieren. Das Problem "Klimawandel" wird sich nur mit vielen Einschränkungen in die üblichen politischen Kategorien wie Rechts/Links-Schemata, pro-contra Verteilung/Militär/Finanzmachts-Positionen einordnen lassen. Es gibt da ja spannende Varianten. z.B. die Grünen in Deutschland kommen durch die Friday-for-Future-Bewegung unter Druck. Selbst bei Christdemokraten und Liberalen ist Umweltschutz und Klima inzwischen ein Thema. Blackrock Financal Management, der Inbegriff des Finanzkapitalismus fordert zu mehr Umweltschutz auf. Also wo verlaufen die Konfliktlinien? Einerseits eine zunehmend grösser Gruppe, die die Notwendigkeit zu Umweltschutz und Klimapolitik bejaht und einer zweiten - die verschwindende Minderheit - , die das nicht so sieht oder z.B. aus religiösen Gründen meint ignorieren zu können. Spannend ist die Vielfältigkeit in der ersten Gruppe, denn dort sind die Konfliktlinien verdeckt! Es zeigen sich zwei Extreme: einerseits wird die Brisanz und die Notwendigkeit zu Veränderungen von beiden in den extremen Ausprägungen bejaht, nur die politischen Strategien sind sehr unterschiedlich. Es gibt in zwei Hauptströmungen oder Pole, wenn man will, zwei Arten von "Öko-Fundamentalisten". Einerseits eine moralisch-idealistische Strömung (Fridays-for-Future; Extiction-rebells etc.) andererseits eine herrschaftsbezogen-elitäre Strömung. Beiden gemeinsam ist - und das macht sie meiner Meinung nach so gefährlich - sie scheren sich nicht um Demokratie! Die einen sagen ganz klar, wenn's nicht demokratisch geht, dann braucht's eine Ökodiktatur. Die herrschaftsbezogen-elitäre Strömung sagt das zwar nicht so offen, es ist aber für sie offensichtlich, beim Klimawandel wird es Verlierer und Gewinner geben und sie werden alles dafür geben, dass sie auf der Gewinnerseite stehen. Demokraten waren sie eh immer nur so lange, so lange ihre Interessen nicht in Gefahr waren. Merkmale ihrer Strategien war schon immer ihre Ziele zu verdecken und mit populistischen unverfänglichen Strategien die Massen zu gewinnen. Wenn dann z.B. in Krisenzeiten die Demokratien notgedrungen geschwächt sein werden, reichen u. U. nur 35% in einem Parlament um eine Machtergreifung zu organisieren, oder ein Mob.... Also geht es darum kreative Lösungen zu finden, auf ihre Mehrheitsfähigkeit und gesellschaftliche Verträglichkeit zu prüfen und diese demokratisch zu verabschieden. Für und wieder Elektroauto und Privatfliegerei, Urlaubsflüge etc. sind nur kleine Teilaspekte. Die müssen sicher diskutieren und dann gesellschaftsverträglich auf demokratische Weise gelöst werden. Das stärkt demokratischen Positionen und verhindert antidemokratische Tendenzen. Wir sollten also sollten unbedingt darauf schauen, dass wir uns nicht um "die Wurstpelle" streiten, wenn andere sich schon die Filets sichern...... Bernd Bearbeitet 11. Februar 2021 von Venturi-Sim typo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LS-DUS Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 Globale Probleme kann man nur Global lösen. Das versteht ja auch die Greta. Selbst in Europa gibt es keine Einigkeit, siehe Polen mit der Kohle. Eine Ökodiktatur in wenigen Ländern würde nichts bringen, höchstens Unruhen und große Probleme mit der Wirtschaft. Die Wirtschaft wird immer Vorrang haben, weil die Menschen Geld verdienen müssen. Die freie Marktwirtschaft ist das beste denkbare System, zerstört aber die Umwelt. Der Kommunismus hat die Umwelt zerstört. Es gibt leider kein System, was mit den Menschen und der Natur gut umgeht. Nur die Naturvölker, wie am Amazonas, schaffen das. Nur so will ja hier keiner mehr leben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Touni Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 Was man meint zu wissen und die Realität sind zwei paar Schuhe. Zum Glück In der EU ist die Stromerzeugung innert 5 Jahren um 29% sauberer geworden auf 226g CO2eq/kWh mit Weg auf 75g CO2eq/kWh bis 2030. und Polen macht nicht mal 6% der Stromproduktion in der EU aus... Hier der ganze Bericht: https://ember-climate.org/project/eu-power-sector-2020/ Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 11. Februar 2021 Teilen Geschrieben 11. Februar 2021 (bearbeitet) @Touni: Du solltest vielleicht doch den von mir verlinkten Vortrag von Prof. Sinn (laut Dir und Deiner Mitstreiter "Prof. Unsinn") anschauen, denn nur weil er paar Flaws in seinen Quellen und Statistiken hat, heißt dies nicht, dass das Gesamte per se "Unsinn" sei. Ganz gegenteilig geht es bei seinen Ausführungen eigentlich um das big picture. Nur Kleingeister verbeissen sich da m. E. in Details... Ihr wendet die selben billigen Tricks an, die ihr uns Skeptikern vorwerft - und zwar indem ihr Fragmente rauspickt, welche sich einfach widerlegen lassen (ggf. auch, weil sie wirklich nicht (mehr) aktueller Stand sind), um dann das Gesamte zu diskreditieren und in den Schmutz zu ziehen. Wie gesagt, schau es Dir mal an, denn es geht u. a. darum, warum es nicht so einfach ist, auf diese 100% grüne Energie zu kommen, von denen ihr Träumerleins so träumt... Er geht auf die verschiedenen Aspekte und Größen ein, die unabdingbar sind für die Steigerung des Prozentsatzes. U. a. Atomenergie und Speicherkapazitäten (für die Wind- und Solarspitzen). Und es geht um die "die Physik" in unseren Netzen, welche die Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke als Back-ups brauchen, um die Volatilität des grünen Stroms abzufedern bzw. auszugleichen. Elon's Superspeicher-Konzepte brauchen da noch andere Technologien, sonst wird das nix. Rund 12% des grünen Stroms (von Deinen 29%) kommen übrigens aus Wasserkraftwerken. Die meisten dieser KW gab es schon, bevor Du geboren warst. Also - ich verrate abschließend ein Geheimnis: der Windrad-Strom kommt nicht einfach so aus der Steckdose, so wie auch im Bankomat kein kleines Männchen sitzt... Gruß Johannes Bearbeitet 11. Februar 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hotas Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 Nach 50-jährigem Diskurs über Energieverbrauch darf man auch mal auf das Erreichte zurückblicken. Je nachdem kann man das Glas halb voll oder halb leer sehen, ich tendiere zu halb voll: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/energie/verbrauch.html Jetzt frage ich vor allem die lebenserfahrenen Foristen: Wie viele von diesen Einsparungen, vor allem in der Gebäudetechnik und auch in der Automobilität, wurden freiwillig von der Wirtschaft angetriggert? Und wie viele vom Gesetzgeber aufgedrückt? Mein Gefühl ist, dass sich folgender Ablauf wiederholt: 1.) In fast allen Bereichen zieht der Gesetzgeber die Schraube an (Gebäudeisolation, Verbot von Widerstandsheizungen, Verbot von Glühbirnen, Rauchverbot, Verbot von DDT, Lärmbegrenzung...). 2.) Es folgt der Aufschrei, Wirtschaft bekämpft Vorschriften mit allen mitteln, Leute rufen "Ökodiktatur" 3.) Der Erfolg stellt sich langsam ein 4.) Es wird selbstverständlich 5.) Rückblickend finden es alle toll, und keiner möchte mehr die Zustände von 1980 6.) Die Wirtschaft brüstet sich, dass dies dank ihrer Innovation und unbändigen Willen zur Nachhaltigkeit und Umweltschutz ermöglicht haben (aber jetzt ist wirklich genug gemacht, mehr Vorschriften würden nur noch schaden). Gibt es Beispiele, wo es umgekehrt ist? Also die Elektromobilität zum Beispiel, da hat es der Staat nie geschafft etwas aufzudrücken (auch wenn er es nachwievor versucht). Wie Urs sagt, war es eher ein Musk der hier einen entscheidenden positiven Impuls gab, anstatt von der Negativseite mit Verboten zum Umstieg zu bewegen. Aber viele Beispiele sind mir nicht bekannt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
liddl Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 vor 14 Stunden schrieb Phoenix 2.0: Der "Fanboy nummero uno" hier hat unbewusst seinem "Idol" und dessen Marken und Projekten einen "Bärendienst" erwiesen, denn kein "aufgeklärter" Mensch steht auf "marktscheierische Missionare", selbst wenn das Produkt per se gar nicht so schlecht sein mag. Für mich wird es immer heißen.... "TESLA.... T wie Touni". Ich könnte meiner persönlichen "Ehre" nicht zumuten, ein Auto zu kaufen, wo ich dann jedes mal daran denken müßte... ... man würde lügen, wenn man sagen täte, dass du ihm da auf der anderen Seite viel nachstehst... 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 (bearbeitet) vor 51 Minuten schrieb liddl: ... man würde lügen, wenn man sagen täte, dass du ihm da auf der anderen Seite viel nachstehst... Das heißt, Du kaufst Dir einen bzw. erfreust Dich an Deinem TESLA/E-Auto u./o. gehst in die aktive Klimabewegung, weil ich (beziehe das nur auf mich) so ein blasiertes Ars....ch bin? Kein Problem für mich - jedem sein Spaß. So wie Touni bin auch ich überzeugt, dass meine Prognosen eher real werden, als jene der "Gegenseite". Man darf gespannt sein was kommt, die Kugel rollt. Aber am Ende wird die Politik jedoch in den Kessel greifen und die Kugel auf die grüne Null setzen (Green Deal, Reset, etc.). Langweiliges Spiel.... Man könnte auch sagen, wir Kritiker kämpften einen sinnlosen Kampf, aber besser mit Überzeugung in der Versenkung verschwinden, als "gehirngewaschen" zu sein und beim nächsten Autohaus voller Freude ein E-Auto bestellen, um geile Beschleunigung zu erleben und gleichzeitig "grün" zu sein. "Mitläufer" ist man auch aus Überzeugung, selbst wenn man eben keine wirkliche Überzeugung hat... Es spricht auch nichts gegen Enthusiasmus und Überzeugtheit - wir sind hier im FF alle gewissermaßen "Fanboys", nämlich der Aviatik. Wenn wir aber unsere Kumpels und Herzallerliebsten ständig damit beehrten, säßen viele von uns schnell alleine da. Man "darf" also natürlich E-Autos geil finden und selbst seinen Lebenszweck darin sehen, aber man sollte andere mit einer Missionierung verschonen, sonst kriechen auf der anderen Seite so Typen wie ich aus dem Schlamm und lassen auch nicht mehr locker. Wir Österreicher sind mittlerweile empfindlicher, wenn jemand mit allzu großen Heilsversprechungen daherkommt... Gruß Johannes Bearbeitet 12. Februar 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LS-DUS Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 vor 9 Stunden schrieb Touni: In der EU ist die Stromerzeugung innert 5 Jahren um 29% sauberer geworden auf 226g CO2eq/kWh mit Weg auf 75g CO2eq/kWh bis 2030. Das stimmt. Man muss auch die positiven Dinge sehen. Wenn das Weltweit wäre, dann gäbe es merkbare positive Effekte. Weltweit hat nur das Corona Virus einen zeitlich sehr begrentzen Effekt gehabt. Trotzdem muss Europa den Weg weiter gehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Touni Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 (bearbeitet) Corona hat endlich HomeOffice zum standard gemacht. Büros werden massenweise kleiner gemacht. Auch in meiner Firma. Niemand will mehr die ganze WOche im Büro verbringen. Der Weg dorthin alles Zeitverschwendung. Die Mitarbeiter sind sogar produktiver. Das wird sicher eine nachhaltigen Einfluss auf die Emissionen haben: Edit: was mir am meisten gefällt: Zitat "Flattened orgs: middle management is in trouble, an unnecessary bottlenecks which serve no tangible purpose inside async organizationsCompanies need coaching and facilitators to maximize organizational effectiveness" Weg mit den "Möchtegern" Managern. Ihre Zeit hat geschlagen. Bearbeitet 12. Februar 2021 von Touni Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 12. Februar 2021 Teilen Geschrieben 12. Februar 2021 (bearbeitet) Am 12.2.2021 um 08:56 schrieb Touni: Weg mit den "Möchtegern" Managern. Ihre Zeit hat geschlagen. Wer selbst Erfahrungen im untern und mittleren Management hat weiß, dass in der Regel der "Fisch vom Kopfe stinkt". Wird die Mitte ausgedünnt ist eher zu erwarten, dass allfälliger Bullshit ohne "Dämpfung" ins untere Management dringt. Ich arbeite auch in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien. Es gibt dadurch ein gutes Klima, aber wenn Entscheidungen schnell getroffen werden müssen, gerät das Ganze unter Druck, auch weil es relativ viele junge Emporkömmlinge (aka "High Potentials") hat, die für manche Entscheidungskategorien zu wenig Lebenserfahrung haben. Prinzipiell ist die Auflockerung der Anwesenheitspflicht im Zuge des Teleworkings zu begrüßen. Grade wir im deutschsprachigen Raum vertreten ja den Ansatz: "Ist die Katze aus dem Haus, haben die Mäuse Kirtag". Dennoch gilt es, mit kritischem Auge auf andere Nebeneffekte zu blicken - z. B. die Problematik des Verschwimmens der Barrieren zwischen Arbeit und Freizeit. Menschen, die nicht wirklich trennen und somit abschalten können, werden ggf. schneller Überforderung und erschöpfung erfahren - trotz Home Office. Gruß Johannes Bearbeitet 27. Februar 2021 von Phoenix 2.0 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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