Phoenix 2.0 Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Venturi-Sim: [...] aber könntest Du jetzt doch mal deine wirkliche Position jetzt darlegen? Für oder gegen anthropogenem Klimawandel ? DAS ist m. E. das Grundproblem der Menschheit an sich - der Dualismus! Polarisiert ergibt sich aus jenem nur Schwarz-Weiß, Freund-Feind, Ein-Aus, etc. Viele - auch sehr intelligente - Mitmenschen können das anscheinend nicht "computen". Beispiel: wenn man derzeit ein Covid-Vollimmunisierter ist und dennoch diese ganzen Maßnahmen nicht gut findet, etwa weil man darin eine Demontage demokratischer Freiheitswerte sieht und diesbezüglich befürchtet, dass dies zukünftig auch in anderen Zusammenhängen ausgenutzt werden dürfte, wird man schief angeschaut. Es steht der klassische Elefant im Raum: "Bist Du nicht für uns, bist Du gegen uns!" Fuzzy Logik, Grautöne, etc. - Fehlanzeige. So wird diese Welt nie ein harmonischer Ort des Zusammenlebens - schon gar nicht in einer digitalisierten Welt, wo Musk, Gates, Bezos, Zuckerberg und Co. immer mächtiger werden..., aber dazu habe ich hier schon genug geschrieben. Back2Topic: Ich etwa bin überzeugt ("glauben" tut man aus meiner Sicht z. B. in der Kirche, "für oder gegen" etwas ist man m. E. im Stadion), dass wir in einer Phase des Klimawandels UND Artensterbens leben. Und obgleich z. B. das Zumüllen der Welt mit Plastik zu 100% dem Menschen zugeschrieben werden kann, könnten beim Klima noch andere Variablen mitreinspielen. Zudem bin ich der Ansicht, dass der menschliche Anteil am Klimawandel das Erreichen einer Art Tipping Point beschleunigen oder per se auslösen kann. Aber diese Studien alleine vermögen auch mich nicht restlos zu überzeigen, in das allgemeine Eifern einzustimmen. ABER: ich halte nichts davon, die Massen zu emotionalisieren, zu hysterisieren und die Kinder und die Jugend in Angsstörungen und Depressionen zu treiben, in dem man ein Mädchen, welches in ihrer Emotionalität gestört ist (sie ist sich dessen selbst bewußt), als Gallionsfigur und PR-Instrument vor den "Klima-Krisen-Karren" spannt und unsere Volkswirtschaften sowie deren Grundversorgung (Energie, Verkehr, etc.) in einem Narrativ der Ängste voreilig ruiniert und hofft, "das Neue" ergebe sich schon aus der "kreativen Zerstörung" selbst - Hauptsache wir tun was! Und da in diesem Zusammenhang quasi stets aus der selben Quelle der Eimer raufgeleiert wird (Cook-Studie, IPCC, etc.), müssen sich diese Quellen eben auch gefallen lassen, von kritischeren Geistern analysiert und ggf. kritisiert zu werden. Aber natürlich lauern - neben dem "ungläubigen" Wasserholer am Brunnen - die "Hüter der einzig wahren Wahrheit" im Gebüsch, und es entsteht schließlich ein Gezerre um das Wasser im Eimer, welches aus deren Sicht nur den "Getreuen der wahrsten Wahrheit" zustehe, und so könnte es sein, dass am Ende alles Wasser ausrinnt, im Boden versickert, es dennoch keinen Konsens gibt und am Ende alle verdursten... Kritiker an einer Sache (ganz gleich an was) haben es Zeit ihres Lebens schwer(er) und werden in der Regel verlacht, verhöhnt, gerichtet, ausgebootet, denn die Vertreter der "allgemein anerkannten Wahrheit" sind immanenterweise immer in der Mehrzahl und ziehen daraus sehr viele Vorteile - selbst wenn sie irrten. Haben die Kritiker am Ende jedoch recht, erinnert sich oft niemand, oder dem Kritiker dürstet nicht nach spätem Ruhme - vor allem wenn sich etwas eingestellt hat, was als beizeiten auch als nicht so prickelnd antizipiert wurde: "Seht Ihr, ich habe vor 15 Jahren gesagt, dass wir...!" Fazit: viele wissen m. E. noch gar nicht, was da alles auf uns zukommt. Und ich meine nicht alleine Feuer, Überschwemmungen, tauenden Permafrost, unterbrochenen Golfstrom, etc. - ich meine die "totale Erosion" der westlichen Demokratien. Bei uns etwa wurde in einem progressiven Leitmedium (derStandard) letztens schon ein Artikel publiziert, wo es darum ging, ob die demokratischen Werte mitunter hinderlich sein könnten, wenn es um die effektive sowie schnelle Umsetzung der notwendigen Schritte gegen die "Klimakrise" gehe und ob man da mit der Autokratie liebäugeln sollte. Viele der User im Forum waren dafür und können sich sogar eine Weltregierung vorstellen. So ähnlich hat es immer angefangen, lehrt die Geschichte. Stellt euch vor, Trump erwacht dann aus dem Cryo-Schlaf und beherrscht nach einen Coup die Welt. Kann nicht passieren? Dream on... Oha - auch ich war nicht in der Lage, einen Artikel im handlichen Bernd-Format abzuliefern. C'est la vie... Gruß Johannes Bearbeitet 11. November 2021 von Phoenix 2.0 RS 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kruser Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 (bearbeitet) Naja.. Diese Coronapandemie ist zu vergleichen mit Krieg: Es geht um Leben und Tod, um Fortbestand der Gesellschaft, Demokratie so wie wir diese seit XX-Jahren kennen und schätzen, um nicht mehr - um nicht weniger. In einer solchen Bedrohung ist es geradezu Pflicht des Staates Kräfte zu bündeln, flankierende Gesetze, Verordnungen zu erlassen um die Gefahr abzuwenden oder zumindest zu mildern. Im Kern haben die umherschreienden Chaoten, Spinner und Verschwörer recht: Es gibt tatsächlich Einschränkungen. A B E R diese sind nötig um Gesellschaft vor sehr grossen Schäden zu bewahren. Ausserdem überschreiten diese Lügner mit ihren verqueren, abstrusen Behauptungen jegliches Mass an gesundem Menschenverstand und Logik. Wenn ich allerdings sehe wie selbst Personen mit Bildung und Erziehung (Lehrer, Aerzte usw.) an diesen Verschwörungen teilnehmen vermute ich diesen "gesunden Menschenverstand" tatsächlich inzwischen auf aller tiefstem Niveau. Diese in Welle4 grasierende Corona-Deltavariante ist ja sehr, sehr viel ansteckender als alle Vorherigen. Anstecken, erkranken mit sehr starkem, bösem Verlauf werden sich also vor allem diese Neinsager, Verschwörer und Aufwiegler. So gesehen könnte sich das Problem bis nächsten Sommer teilweise auf natürliche Weise erledigen.. gruss jens Bearbeitet 11. November 2021 von kruser 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 vor 29 Minuten schrieb kruser: Diese Coronapandemie ist zu vergleichen mit Krieg: Es geht um Leben und Tod, um Fortbestand der Gesellschaft, Demokratie so wie wir diese seit XX-Jahren kennen und schätzen, um nicht mehr - um nicht weniger. In einer solchen Bedrohung ist es geradezu Pflicht des Staates Kräfte zu bündeln, flankierende Gesetze, Verordnungen zu erlassen um die Gefahr abzuwenden oder zumindest zu mildern. Ja und das muss durchaus mal auch ausgesprochen werden. Krieg. Genau das ist es. Und leider mittlerweile an mehreren Fronten. Wir kämpfen nicht mehr nur gegen einen Virus sondern vor allem auch gegen Desinformation, Fake News und Egoismus. Die Gesellschaft, wie wir sie kannten ist daher bereits tot. Daran kann man leider nix mehr ändern. Das ist bei Kriegen leider nicht selten. vor 30 Minuten schrieb kruser: Diese in Welle4 grasierende Corona-Deltavariante ist ja sehr, sehr viel ansteckender als alle Vorherigen. Anstecken, erkranken mit sehr starkem, bösem Verlauf werden sich also vor allem diese Neinsager, Verschwörer und Aufwiegler. So gesehen könnte sich das Problem bis nächsten Sommer teilweise auf natürliche Weise erledigen.. Leider nein, denn auch geimpfte werden mit abnehmendem Schutz vermehrt erkranken. Daher sind die Boosters jetzt überlebenswichtig. Nur kommen die nicht oder zu spät einmal mehr. Aber lassen wir das hier bitte. Covid Threads entgleisen praktisch sofort in dieser zerstrittenen Gesellschaft. Also mal bitte wieder zurück zum Klimawandel. 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 (bearbeitet) vor 40 Minuten schrieb Urs Wildermuth: Die Gesellschaft, wie wir sie kannten ist daher bereits tot. Daran kann man leider nix mehr ändern. So ist es - und das meinte ich! Wir haben für Covid (fast) alles in die Wagschaale geschmissen, und die Frage, welche man sich sehr wohl stellen darf ist, wieviel davon uns die Politik in der Zeit danach, bzw. wenn wir es im Griff haben, wieder zurückgeben wird. Und ja stimmt, die Medien und die Politik greifen auch bewußt auf Kriegsrhetorik zurück. Derzeit heißt es: "Lock-Down und andere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie" Mittlerweile läßt man es tw. schon parallen einblenden: "(XYZ) als Maßnahmen im Kampf gegen die Klima-Krise" Fazit: die Zukunft ist m. E. eine Zukunft der ständigen Ängste ("Shock and awe"). Nicht die "fetten Jahre" sind vorbei, sondern die Jahre der "smooven" hedonistischen Relaxedheit im Sinne der Massen, jedoch nicht zwingend des reflektierten Einzelnen (der z. B. durch Yoga, Tai Chi oder dgl. dennoch im inneren Gleichgewicht/Frieden sein kann). Sorry für das Intermezzo - so lasset den Diskurs unserer "Schwergewichte" wieder weitergehen. Gruß Johannes Bearbeitet 11. November 2021 von Phoenix 2.0 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ILS28 Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 Am 9.11.2021 um 18:06 schrieb Dierk: Very likely range für das "very low GHG emission scenario" SSP1-1.9, mid-term 2041-2060: 1.2 - 2.0 °C angeblich soll es extrem unwahrscheinlich sein, das 2.0 °C übertroffen werden, obwohl es gleichzeitig sehr wahrscheinlich ist, dass 2.0 °C erreicht werden können Very likely range für das "low GHG emission scenario", SSP1-2.6, mid-term 2041-2060: 1.3 - 2.2 °C, angeblich soll es unwahrscheinlich sein, das 2.0 °C übertroffen werden, gleichzeitig soll es sehr wahrscheinlich sein, dass der Temperaturanstieg sich in einem Bereich 1.3 - 2.2°C befindet, finde den Fehler Ich verstehe nicht ganz, wo da der Wurm drin sein soll. Wenn ich eine Normalverteilung veranschlage und Zahlen einsetze, dann erhalte ich für das erste Beispiel: Erwartungswert: 1.6, Standardabweichung 0.2, ergibt: P(1.2 < X < 2.0) = 95% (= very likely (90-100%)) P(X > 2.0) = 2.3% (= extremely unlikely (0-5%)) Bei Beispiel 2: Erwartungswert: 1.75, Standardabweichung 0.225, ergibt: P(1.3 < X < 2.2) = 95% (= very likely) P(X > 2.0) = 13.3% (= unlikely (0-33%)) Erscheint mir in sich stimmig? Gruss, Dominik 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 vor einer Stunde schrieb Urs Wildermuth: Leider nein, denn auch geimpfte werden mit abnehmendem Schutz vermehrt erkranken. Daher sind die Boosters jetzt überlebenswichtig. Nur kommen die nicht oder zu spät einmal mehr. Aber lassen wir das hier bitte. Covid Threads entgleisen praktisch sofort in dieser zerstrittenen Gesellschaft. Also mal bitte wieder zurück zum Klimawandel. ...und wann müssen wir "re-boostet" werden, wenn auch diese Impf-Auffrischungen verfallen? Stellt sich mir die Frage. Tja, Fragen über Fragen; Einwände, Entgegnungen, Zweifel, Skepsis: Du hast recht - Covid Threads geraten in Kürze neben die Spur, und das darauf folgende Kuddelmuddel ist doch nur noch ermüdend und kaum mehr lesenswert... Gut moderiert, Urs - das mit den entgleisenden Threads leuchtet ein. Somit back to climate change und den hier erörterten statistics. Sehr interessant und differenziert, was ich an Kontroversen hier darüber lese. Gruss Richard 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb ILS28: Ich verstehe nicht ganz, wo da der Wurm drin sein soll. Wenn ich eine Normalverteilung veranschlage und Zahlen einsetze, dann erhalte ich für das erste Beispiel: Erwartungswert: 1.6, Standardabweichung 0.2, ergibt: P(1.2 < X < 2.0) = 95% (= very likely (90-100%)) P(X > 2.0) = 2.3% (= extremely unlikely (0-5%)) Bei Beispiel 2: Erwartungswert: 1.75, Standardabweichung 0.225, ergibt: P(1.3 < X < 2.2) = 95% (= very likely) P(X > 2.0) = 13.3% (= unlikely (0-33%)) Erscheint mir in sich stimmig? Gruss, Dominik Ah, danke für die Rechnung. Ja genau, bei einem Vertrauensintervall 1.2 - 2 °C ("very likely range") ist der erwartete Mittelwert 1,6 °C und bei angenommener Normalverteilung kann man die Intervallbreite durch 4 teilen, ergibt eine Standardabweichung von 0,2 und das Intervall enthält mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,45% den tatsächlichen Mittelwert, womit p<=0.05 erfüllt ist. Die 2.0 °C sind genau die obere Grenze dieses Vertrauensintervalls. Beim ersten Beispiel hat mich die Kombination der beiden Aussagen irritiert (ich hatte es nicht nachgerechnet), die harte Grenze konnte ich nicht nachvollziehen, aber vom rein statistisch-mathematischen Standpunkt stimmt es natürlich, alles was jenseits der 95,45 liegt kommt per Definition selten vor, ein Überschreiten der Obergrenze von 2.0° wäre extrem unwahrscheinlich (1/40). Ich muss daher der Aussage im IPCC zustimmen... Jetzt das zweite Beispiel: Hier ist das Intervall 1.3 - 2.2 °C (very likely range), unter Annahme einer Normalverteilung ist der erwartete Mittelwert 1,75 °C, die Standardabweichung wäre wieder 1/4 des Intervalls = 0.9/4 = 0,225 und der tatsächliche Mittelwert sollte in 95,45 % der Fälle im "very likely range" von 1.3 - 2.2 °C liegen. Es soll nun aber unwahrscheinlich sein, das 2.0°C überschritten werden. Diese Aussage kann man aber ohne Änderung des Signifikanzniveaus gar nicht machen. Wenn man wissenschaftlich bleiben will und nur in jedem 20. Fall einen Fehler machen will, der auf Zufall beruht, muss man akzeptieren, dass der wahre Mittelwert irgendwo zwischen 1.3 °C und 2.2 °C liegt, mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit liegt er ausserhalb. Es macht daher keinen Sinn, Wahrscheinlichkeiten abzustufen, denn wenn man nun das Intervall vom Mittelwert bis zur Obergrenze auf 2°C verkleinert, schneidet man oben und unten 0.2°C ab, berücksichtigt also einen Teil der möglichen Outcomes, d.h. wo der tatsächliche Mittelwert liegt, nicht mehr. Entweder ist die Standardabweichung kleiner als 0,225, d.h. die Werte streuen weniger stark, dann hätte man von vornherein ein kleineres Intervall angeben müssen, oder sie ist unverändert, dann kann man auch nicht sagen, ein Treffer innerhalb des erwarteten Bereichs sei unwahrscheinlich. Um es vielleicht verständlicher auszudrücken: Du zielst auf eine Zielscheibe, 10 m entfernt, mit einer Waffe. Angenommen du bist ein Meisterschütze und deine Zielerfassung ist absolut perfekt. Leider streut die Waffe aufgrund Fertigungstoleranzen über diese Entfernung horizontal und vertikal, nach 100 Schüssen hat man eine Standardabweichung von 5 cm statistisch errechnet. Die Zielscheibe enthält einen roten Ring, dessen Durchmesser genau 4 x die Standardabweichung beträgt, d.h. 95,45 % aller Schüsse sind Treffer, 4,55 Prozent gehen über den Ring hinaus. Nun kann man sagen, das der nächste Schuss sehr wahrscheinlich trifft. Wenn jemand behauptet, der nächste Schuss treffe das Ziel mit Sicherheit, kann man das zumindest statistisch nicht widerlegen, solange man eine Irrtumswahrscheinlichkeit der Behauptung von p<=0.05 akzeptiert (nur jede 20. Behauptung wäre ein Irrtum). Was wissenschaftlicher Publikationsstandard ist. D.h. nach wissenschaftlichem Standard würde die Waffe sozusagen nie danebenschiessen. So und jetzt kommt einer und malt noch einen kleineren, gelben Ring in die Zielscheibe, Durchmesser z.B. 8 cm. Hätte man wieder 100 Schüsse zur Verfügung, könnte man noch eine Statistik machen und sagen: ok, leider verfehlt die Kugel den gelben Ring öfter als in 5% aller Schüsse, weshalb die Behauptung, die Kugel trifft den gelben Ring immer, wissenschaftlich (bei einem Signifikanzniveau p=<0.05) nicht haltbar ist. Man kann aus diesem Grund eben nicht sagen, es sei unwahrscheinlich, dass sie den gelben Ring verfehlt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Schuss den gelben Ring verfehlt, ist zu hoch, um sie als mit statistischer Signifikanz als unwahrscheinlich = falsch zu klassifizieren. Das Problem der Sprachregel des IPCC ist, dass eigentlich nur Aussagen mit "virtually certain" zumindest vom statistischen Standpunkt die p<=0.05 erfüllen, jede Aussage, die das verwässert "wahrscheinlich" nimmt automatisch eine höhere Fehlerhäufigkeit als 1/20 an. Solche Aussagen in einen Bericht zu schreiben ist doch weder wissenschaftlich noch seriös. Hier nochmal die Sprachregel: Zitat A level of confidence is expressed using five qualifiers: very low, low, medium, high and very high, and typeset in italics, for example, medium confidence. The following terms have been used to indicate the assessed likelihood of an outcome or a result: virtually certain 99–100% probability, very likely 90– 100%, likely 66–100%, about as likely as not 33–66%, unlikely 0–33%, very unlikely 0–10%, exceptionally unlikely 0–1%. https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/#FullReport Eigentlich sollte es nur einen einzigen "Level of confidence" geben, nämlich den der Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% oder seltener für die jeweilige Aussage. Das entspräche dann dem Level 95-100% für eine bejahende Aussage, oder 5%-0% für eine verneinende Aussage (ob man bei der Hypothesenprüfung den Satz verneint oder bejaht formuliert ist vom statistischen Standpunkt gesehen egal). Dann kann man nämlich der Behauptung die Bezeichnung "wahr" (im wissenschaftlichen Sinn der Hypothesenprüfung) geben, ansonsten muss man sie als "ungesichert, wahrscheinlich Zufall" klassifizieren. Wenn man sich jetzt die Aussagen des IPCC nochmal anschaut: überall dort, wo dieses Level nicht erreicht wird, kann man die Aussage getrost streichen. Leider gibt es in der Sprachregelung noch nicht einmal ein Level 95-100%. Sondern nur die oben zitierten. D.h. man muss sich mit den "virtually certain 99-100%" begnügen. Bei diesen wäre die Irrtumswahrscheinlichkeit kleiner als in der wissenschaftlichen Publikationspraxis gefordert, und die Aussage entsprechend glaubwürdig (rein statistisch gesehen, Methodenfehler vorbehalten). Tut man das aber nicht und akzeptiert z.B. das als "very likely" klassifizierte Level ab 90%, wäre bereits jede 10. Aussage zu verwerfen. Akzeptiert man sogar "likely" d.h. alles ab 66% (p=0.33), ist jede dritte Kernaussage für die Tonne, weil sie nur auf Zufall beruht und nicht das übliche Signifikanzniveau erreicht. Weil aber das Autorenteam des Berichts selbst nach Gusto solche Etiketten vergeben darf (Expertenmeinung), die keinerlei statistische Basis haben, und man offenbar eine Abstufung wollte, und weil ohne die Sprachregelung aufgrund der immer noch grossen Unsicherheit bezüglich eines Teils der Aussagen sehr viele davon gar nicht publiziert werden könnten (können sie wissenschaftlich gesehen auch so nicht, aber das scheint egal zu sein), haben wir diese lustige "Vielfalt" an zugeordneten Wahrscheinlichkeiten. Bearbeitet 11. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 vor 3 Stunden schrieb Dierk: Wie jetzt schon öfter dargelegt, kritisiere ich den Teil der Primärliteratur, welcher auf tatsächlich gemessenen Daten beruht, nicht. Der Blick in die Vergangenheit, auch mit statistischen Methoden verfeinert, ist in Ordnung. Es entsteht aber ein Problem, wenn es im IPCC Bericht eine Sprachregel gibt, welche die Kernaussagen mit Wahrscheinlichkeiten verbindet, welche suggerieren, diese Kernaussagen wären tatsächlich mit statistischen Methoden evaluiert worden und man könnte ihnen daher vertrauen. Dabei kann es sich lediglich um Expertenmeinungen handeln. Also nicht nur Du hast mit der Organisation des IPCC und seiner Berichte Schwierigkeiten. Wenn man aber konkret nachfragt, stellt sich oft heraus, dass die meisten kaum was über das IPCC wissen und die meisten nicht mal das Akronym richtig entschlüsseln können. Du spricht von einer Sprachregelung, die ich in der Form nicht sehen kann. Eine Zweckbeschreibung auf deutsch fand ich auf die schnelle auf einer Seite des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dies ist eine gute Übersetzung die man auch auf der IPCC-Seite direkt unter Organisation in englischer Sprache finden kann. About — IPCC Der Weltklimarat IPCC und die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle – FONA Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) ist eine Einrichtung der Vereinten Nationen. Seit seiner Gründung 1988 stellt er die Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Klimapolitik bereit, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder politische Handlungsempfehlungen zu geben. Die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle fungiert als nationale Anlaufstelle für Wissenschaft, Regierung, Behörden, Öffentlichkeit und Medien bei Fragen zum Weltklimarat und berät die Bundesregierung in IPCC-Angelegenheiten. Dann kritisierst Du weiter, dass in IPCC-Berichten Kernaussagen mit Wahrscheinlichkeiten verbunden werden, welche suggerieren, diese Kernaussagen wären tatsächlich mit statistischen Methoden evaluiert worden und man könnte ihnen daher vertrauen. "Dabei kann es sich lediglich um Expertenmeinungen handeln". Sorry, das ist totaler Quatsch! Jetzt muss ich schon mal konkret nachfragen, sind Dir Übersichtsarbeiten (im englischen Reviews oder Systemic Reviews oder Metaanalysen --> zum Beispiel in der Medizin über PubMed zu filtern) bekannt? Für nicht-wissenschaftlich Bewanderte. Es sind Auswertungen mehrerer wissenschaftlicher Arbeiten über ein Thema. Es müsste Dir daher bekannt sein, dass für solche Arbeiten genau die gleichen wissenschaftlichen Kriterien gelten wie für die Primärarbeiten. Das betrifft ebenso die Fragestellung, im Methodenteil speziell die Auswahlkriterien der Studien und verwendete Hilfsmittel, wie Datenabschnitt, Diskussion und Konklusion. Es gibt bei den wissenschaftlichen Kriterien keine Unterschiede zu einer primären Arbeit! Der IPCC 6 Bericht ist nichts anderes als eine Ansammlung von Übersichtsarbeiten. Schau' Dir mal die Literaturverzeichnisse zu einzelnen Kapitel an. Die sind z.T. 20-30 Seiten lang mit bis zu 100 Primärarbeiten. Jetzt kann man noch die Auswahl der Experten u den jeweiligen Kapitel anschauen die diese Reviews anfertigen. Nichts zu beanstanden! Der IPCC hat sinnvolle Vorgaben publiziert und hält sich daran. Das war mal ein Kritikpunkt ich glaube es war bei IPCC4 wo es Ungereimtheiten gab weil ein paar aus dem Expertenrat zumindest als Co-Autoren von Primärarbeiten auftauchten. Nicht in den zu bearbeitenden Kapitel, aber trotzdem, es wurde als Kritik angebracht. Das sind die wichtigen Qualitätsregeln die der IPCC für sich beschlossen hat. An diesen Kriterien sollte man IPCC-Berichte messen und ich gebe zu, diese Arbeit mache ich mir nicht. Brauch' ich als "interessierter Konsument" auch nicht, denn ich bin mir sicher, wenn hier gravierende Kritikpunkte an der Qualität auftauchen würden, wären sie Thema in den Berichterstattungen. Ältere Berichte wurden da auch schon ordentlich wegen kleiner Fehler zerzaust...Wenn Nature, Science oder wer auch immer von den hochangesehenen Wissenschaftszeitschriften darüber berichten würden, ginge das auch in jede bessere Tageszeitung. Haben wir etwas davon gehört? ich nicht. Deshalb greift deine Kritik an angeblichen "Geschichte" oder neu-deutsch "Narrativ" die das IPCC angeblich erzählt nicht. Es ist eine durch und durch wissenschaftliche Publikation! Das Zitat von einer EU-Seite funktioniert auch nicht in deinem Sinne. Es ist lediglich ein Verweis auf einen Artikel in dem Satelliten-Daten (Sentinel-Satellit Sentinel-2 - Missions - Sentinel Online - Sentinel Online (esa.int) ) real-time Vorhersage über den aktuellen CO2-Gehalt der Atmosphäre machen. Es hat "nur" festgestellt, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre Tagesschwankungen unterworfen ist in Abhängigkeit von Lokalisation, Nähe zu den Tropen und der Jahreszeit. Es erklärt den Sägezahn-artigen Verlauf der CO2-Kurve, diese Kurve zeigt auch in diesem Text einen Anstieg. Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ILS28 Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 (bearbeitet) vor 44 Minuten schrieb Dierk: Hier ist das Intervall 1.3 - 2.2 °C (very likely range), unter Annahme einer Normalverteilung ist der erwartete Mittelwert 1,75 °C, die Standardabweichung wäre wieder 1/4 des Intervalls = 0.9/4 = 0,225 und der tatsächliche Mittelwert sollte in 95,45 % der Fälle im "very likely range" von 1.3 - 2.2 °C liegen. Es soll nun aber unwahrscheinlich sein, das 2.0°C überschritten werden. Diese Aussage kann man aber ohne Änderung des Signifikanzniveaus gar nicht machen. Wenn man wissenschaftlich bleiben will und nur in jedem 20. Fall einen Fehler machen will, der auf Zufall beruht, muss man akzeptieren, dass der wahre Mittelwert irgendwo zwischen 1.3 °C und 2.2 °C liegt, mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit liegt er ausserhalb. Es macht daher keinen Sinn, Wahrscheinlichkeiten abzustufen, denn wenn man nun das Intervall vom Mittelwert bis zur Obergrenze auf 2°C verkleinert, schneidet man oben und unten 0.2°C ab, berücksichtigt also einen Teil der möglichen Outcomes, d.h. wo der tatsächliche Mittelwert liegt, nicht mehr. Entweder ist die Standardabweichung kleiner als 0,225, d.h. die Werte streuen weniger stark, dann hätte man von vornherein ein kleineres Intervall angeben müssen, oder sie ist unverändert, dann kann man auch nicht sagen, ein Treffer innerhalb des erwarteten Bereichs sei unwahrscheinlich. Ich habe mir den näheren Kontext im Bericht nicht gegeben, aber ich denke, hier passieren zwei Dinge: 1. Durch die Entmathematisierung, resp. Laientauglichkeitsmachung, wird das Ganze verwirrender als eigentlich sein müsste. Aber ich vermute man kann die "very likely range" durchaus als 2-Vertrauensintervall interpretieren, auch wenn die 95% nicht explizit erwähnt sind (aber zumindest im Intervall für "very likely" liegen). 2. Ich vermute man will in diesem Abschnitt darlegen, in welchem Modell mit welcher Wahrscheinlichkeit die Schwelle von 2° überschritten wird. D.h. im ersten Beispiel kann dies als "extrem unwahrscheinlich" gewertet werden (ausserhalb des Vertrauensintervall), im zweiten Beispiel halt nur noch als "unwahrscheinlich" (aber möglich). Ein drittes Modell ergibt vielleicht, dass die 2° praktisch sicher überschritten werden, weil schon der Erwartungswert bei 3° liegt. Aus der Perspektive einer Risikobewertung macht eine solche Betrachtung durchaus Sinn. Gruss, Dominik Bearbeitet 11. November 2021 von ILS28 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 vor 25 Minuten schrieb ILS28: 2. Ich vermute man will in diesem Abschnitt darlegen, in welchem Modell mit welcher Wahrscheinlichkeit die Schwelle von 2° überschritten wird. D.h. im ersten Beispiel kann dies als "extrem unwahrscheinlich" gewertet werden (ausserhalb des Vertrauensintervall), im zweiten Beispiel halt nur noch als "unwahrscheinlich" (aber möglich). Ein drittes Modell ergibt vielleicht, dass die 2° praktisch sicher überschritten werden, weil schon der Erwartungswert bei 3° liegt. Aus der Perspektive einer Risikobewertung macht eine solche Betrachtung durchaus Sinn. Gruss, Dominik Mehrere Modelle aufzuführen macht schon Sinn, aber dann einen festen Grenzwert zu definieren und jedes Modell darauf abzuklopfen, ob exakt dieser Grenzwert erreicht oder überschritten wird, macht für eine Risikobewertung weniger Sinn, wenn dieser Grenzwert ohnehin im Bereich des Erwartbaren (= im Vertrauensintervall) liegt. Es macht einen Unterschied, ob du eine Aussage über z.B. die nächsten 100 Schüsse machst oder eine Aussage nur über den nächsten Schuss. Wenn du weisst, deine Waffe streut 95% ihrer Projektile in einen Bereich 10 cm um das Ziel, gleichzeitig behauptet aber jemand: du kannst problemlos deine Hand bis an 8 cm des Ziels annähern, es ist nämlich "unwahrscheinlich", dass du beim nächsten Schuss tatsächlich getroffen wirst, dann würdest du das wohl kaum tun, weil du nicht sicher ausschliessen kannst, dass du nicht doch getroffen wirst. Zwar ist der Mittelwert aller Schüsse exakt im Ziel, aber der nächste Schuss kann soweit davon abweichen, dass es dir die Hand zerfetzt, und im Mittel passiert das auch nach deutlich weniger als 20 Schüssen. Ob es tatsächlich schon beim nächsten Schuss passieren wird weiss natürlich niemand. Bei der Aussage, wie wahrscheinlich nun bei diesem Szenario, welches Temperaturen bis 2.2°C vorhersagt, genau 2.0 Grad überschritten werden, macht bei nur einem Versuch kaum einen Sinn. Es ist ja nicht so, dass wir das mal laufen lassen und in 100 Jahre die Zeit um 100 Jahre zurückstellen und das Ganze noch 100 weitere Male laufen lassen. Wenn das Überschreiten der Grenze von 2.0 Grad so wichtig ist, dass man ein Szenario finden muss, welches ein solches Überschreiten sicher ausschliesst, dann muss ein Szenario, welches einen Erwartungsbereich bis 2.2 Grad hat, eben als ungeeignet deklariert werden, statt zu suggerieren, diese Grenze würde bestimmt nicht überschritten werden, versuchen wir es einfach, vielleicht haben wir Glück. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ILS28 Geschrieben 11. November 2021 Teilen Geschrieben 11. November 2021 Ich glaube genau darum gehts. Im Grunde geht es bei diesen Berichten ja um eine Zusammenfassung des gegenwärtigen wissenschaftlichen Standes (mit allen Unsicherheiten) zuhanden derjenigen, welche daraus politische Massnahmen ableiten sollen. Bei einer Risikobewertung führst du ein gewisses Ereignis auf ("Die Temperatur steigt um mehr als 2° C"). Dieses bewertest du anhand Wahrscheinlichkeit, sowie Impact im Falle des Eintritts; das Produkt daraus ergibt das Risiko. Zusätzlich leitest du daraus Mitigationen, also Massnahmen zur Verhinderung dieses Ereignisses, sowie Contingency-Pläne, welche im Falle des Eintritts zum Zug kämen, ab. Wenn beispielsweise bei vier von fünf Modellen der Eintritt des Ereignisses im Bereich des Möglichen liegt (ob das jetzt 13% oder 90% sind), dann ergibt dies ein ganz anderes Bild, als wenn der Eintritt des Ereignisses nur in einem von fünf Modellen möglich ist (und dann evtl. auch noch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit). Im ersten Fall musst du wohl davon ausgehen, dass das Ereignis zumindest ohne Gegenmassnahmen mit grosser Wahrscheinlichkeit eintreffen wird und dich entsprechend auf Massnahmen zur Schadensminderung / Schadensbewältigung fokussieren. Im letzteren Fall ist das Ereignis zwar möglich, aber unwahrscheinlich. In diesem Fall wäre es vielleicht besser, genauer zu untersuchen, inwiefern dieses Modell aus der Reihe tanzt und zu versuchen, die Prognosen zu verfeinern. Zudem könnte man die Realität darauf überwachen, ob nicht doch dieses eine Modell Recht hatte, damit man dies frühzeitig feststellen könnte und allenfalls den Kurs korrigieren könnte. Gruss, Dominik Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 (bearbeitet) vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Du spricht von einer Sprachregelung, die ich in der Form nicht sehen kann. Ich habe sie bereits weiter oben als Dokument verlinkt. Es handelt sich darum, wie man beim IPCC mit Ungewissheit umgehen möchte. Uncertainties Guidance Note - IPCC AR5 Zitat A level of confidence is expressed using five qualifiers: “very low,” “low,” “medium,” “high,” and “very high.” It synthesizes the author teams’ judgments about the validity of findings as determined through evaluation of evidence and agreement. Figure 1 depicts summary statements for evidence and agreement and their relationship to confidence. There is flexibility in this relationship; for a given evidence and agreement statement, different confidence levels could be assigned, but increasing levels of evidence and degrees of agreement are correlated with increasing confidence. Confidence cannot necessarily be assigned for all combinations of evidence and agreement in Figure 1 (see Paragraph 8). Presentation of findings with “low” and “very low” confidence should be reserved for areas of major concern, and the reasons for their presentation should be carefully explained. Confidence should not be interpreted probabilistically, and it is distinct from “statistical confidence.” Additionally, a finding that includes a probabilistic measure of uncertainty does not require explicit mention of the level of confidence associated with that finding if the level of confidence is “high” or “very high.” Das Autorenteam ist demnach frei in seiner Bewertung/Evaluierung der Primärliteratur. Es handelt sich tatsächlich um subjektive Wahrscheinlichkeiten, nicht um objektive. Das Beste, man kann sich das "confidence level" sogar nach Belieben aussuchen, unabhängig von Evidenz und Konsensus : "for a given evidence and agreement statement, different confidence levels could be assigned". Zitat Likelihood, as defined in Table 1, provides calibrated language for describing quantified uncertainty. It can be used to express a probabilistic estimate of the occurrence of a single event or of an outcome (e.g., a climate parameter, observed trend, or projected change lying in a given range). Leider basiert diese "probabilistische Schätzung" nicht in jedem Fall auf echter Statistik. Fragen wir doch einfach mal den Experten und ordnen wir seine Antwort einer Wahrscheinlichkeit zu: Zitat Likelihood may be based on statistical or modeling analyses, elicitation of expert views, or other quantitative analyses. Schade, dass sowohl beim "level of confidence" als auch beim "likelihood" für den Leser intransparente Begriffsverwirrung betrieben wird, die sich den Hauch der Wissenschaftlichkeit gibt, indem Vokabular aus der Statistik benutzt wird. Zitat A statement that an outcome is “likely” means that the probability of this outcome can range from ≥66% (fuzzy boundaries implied) to 100% probability. Haha wenn etwas so unsicher ist, dass die Aussage es mangels Signifikanz in keine Publikation schaffen würde... normalerweise würde man hier von "die Daten zeigen einen leichten Trend, der statistisch jedoch nicht signifikant ist" sprechen. Zitat When there is sufficient information, it is preferable to specify the full probability distribution or a probability range (e.g., 90- 95%) without using the terms in Table 1. In den anderen Fällen gibt es offensichtlich nicht "sufficient information". Wenn also die "full probability distribution" nicht mit angegeben ist, handelt es sich um einen Mangel an Informationen, dem trotzdem eine Bedeutung zugewiesen wird. Es gibt auch eine Präsentation dazu, die sehr aufschlussreich ist IPCC_WGI12-IPCCUncertaintyLanguage.pdf (rutgers.edu) Das Beispiel auf Seite 10: Zitat Assessment: “The current centennial rate of global mean sea level rise is unusually high in the context of centennial-scale variations over the last two millennia (medium confidence).” ... Discussion: – There is very high confidence in estimates of the rate of sea-level rise over the past century – Estimates of rates of sea-level change during earlier centuries are based on limited local tide-gauge and proxy records, and thus there is insufficient evidence to allow higher than medium confidence Medium confidence, könnte also sein, vielleicht auch nicht. Eigentlich haben wir zu wenig Daten über die vergangenen zwei Jahrtausende, wie hoch nun der Meeresspiegel war, um wirklich mit Bestimmtheit etwas schlussfolgern zu können. vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Dann kritisierst Du weiter, dass in IPCC-Berichten Kernaussagen mit Wahrscheinlichkeiten verbunden werden, welche suggerieren, diese Kernaussagen wären tatsächlich mit statistischen Methoden evaluiert worden und man könnte ihnen daher vertrauen. "Dabei kann es sich lediglich um Expertenmeinungen handeln". Sorry, das ist totaler Quatsch! denke, ist klar geworden, dass dies leider kein Quatsch ist. vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Jetzt muss ich schon mal konkret nachfragen, sind Dir Übersichtsarbeiten (im englischen Reviews oder Systemic Reviews oder Metaanalysen --> zum Beispiel in der Medizin über PubMed zu filtern) bekannt? Eine Metaanalyse ist eine eigenständig, auf statistischer Analyse beruhende Arbeit, welche sich auf die Daten der zugrundeliegenden Studien stützt. Es ist keine Kaffeesatzleserei. In der Regel haben Metaanalysen mehr Aussagekraft als die einzelnen Studien für sich genommen. Im Ergebnisteil stimmt sich niemand über ein "level of confidence" mit seinen Kollegen ab. Raum für eigene Interpretation, eine Einordnung und Ausblick in die Zukunft bietet lediglich der Diskussionsteil, der sich aber nicht komplett von der Datenbasis ablösen darf. Reviews (=Übersichtsartikel) sind eine nüchterne Zusammenfassung des zu einem Fachthema bekannten Wissens aus Primärliteratur (= wissenschaftlichen Studien). Falls Studien sich widersprechen, wird dies thematisiert. Der Autor bzw. das Autorenteam soll sich mit persönlicher Interpretation möglichst zurückhalten, kann diese aber äussern, wenn es entsprechend als eigene Meinung gekennzeichnet ist. Ich habe noch nie einen medizinischen Übersichtsartikel gesehen, wo die Aussagen anderer Studien systematisch in ihrer "Wahrscheinlichkeit" bewertet wurden. So ein Vorgehen erscheint mir völlig unseriös, schliesslich geht man davon aus, dass veröffentliche Studien nur Aussagen treffen, die (mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von maximal 1/20) wahr sind, sie werden daher für "wahr" gehalten, eine zusätzliche Bewertung der Wahrscheinlichkeit ihres Zutreffens erübrigt sich vollständig. Sollten andere Studien den ersteren widersprechen, muss klar gesagt werden, dass die Datenlage widersprüchlich ist und nichts geschlussfolgert werden kann. Weitere Forschungsarbeiten sind nötig... solch ein Satz liest man oft am Ende des Diskussionsteils. Ich habe kein Problem mit Übersichtsartikeln. Da die Autorenteams des IPCC jedoch systematisch Bewertungen nach Wahrscheinlichkeiten vornehmen, fehlt meines Erachtens die Neutralität, die bei einem Übersichtsartikel erforderlich wäre. vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Der IPCC 6 Bericht ist nichts anderes als eine Ansammlung von Übersichtsarbeiten. Aufgrund der zusätzlichen Sprachregelung mit intransparenter Einteilung in "likelyhoods" und "probabilities" bezweifele ich das. Gäbe es diese Sprachregelung nicht, würden die Studien ohne Wertung vorgestellt, dafür aber eine evtl. unzureichende Datenlage auch als solche klar kommunziert, würde der IPCC an wissenschaftlichem Anspruch klar gewinnen. vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Schau' Dir mal die Literaturverzeichnisse zu einzelnen Kapitel an. Die sind z.T. 20-30 Seiten lang mit bis zu 100 Primärarbeiten. Jetzt kann man noch die Auswahl der Experten u den jeweiligen Kapitel anschauen die diese Reviews anfertigen. Nichts zu beanstanden! Der IPCC hat sinnvolle Vorgaben publiziert und hält sich daran. Nicht alle Vorgaben sind sinnvoll, siehe oben. vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Deshalb greift deine Kritik an angeblichen "Geschichte" oder neu-deutsch "Narrativ" die das IPCC angeblich erzählt nicht. Es ist eine durch und durch wissenschaftliche Publikation! Es handelt sich nicht um eine von mir erfundene angebliche Geschichte. Das Wort "narrative" kommt 63 mal in dem 3949 seitigen Bericht vor, die Ausführungen dazu lesen sich so: Zitat Initially, the term ‘SSP’ described five broad narratives of future socio-economic development only (O’Neill et al., 2014). However, at least in the WGI 29 community, the term ‘SSP scenario’ is now more widely used to refer directly to future emission and concentration scenarios that result from combining these socio-economic development pathways with climate change mitigation assumptions. Ja, das Wort "narrative" hat halt in letzter Zeit in den Medien einen teils negativen Beiklang bekommen. Zitat Since the AR5, physical climate storyline approaches have emerged as a complementary instrument to provide a different perspective on or additional climate information, to facilitate communication of the information or provide a more flexible consideration of risk. Storylines that condition climatic events and processes on a set of plausible but distinct large-scale climatic changes enable the exploration of uncertainties in regional climate projections. For example, they can explicitly address low-likelihood, high-impact outcomes, which would be less emphasized in a probabilistic approach, and can be embedded in a user’s risk landscape, taking account of socio-economic factors as well as physical climate changes. Storylines can also be used to communicate climate information by narrative elements describing and contextualising the main climatological features and the relevant consequences in the user context and, as such, can be used as part of a climate information distillation process. Zitat Since AR5, the ‘storylines’ or ‘narratives’ approach has been used to address issues related to deep uncertainty, for example low-likelihood events that would have high impact if they occurred, to better inform risk assessment and decision making (see Section 1.4.4) Es gibt sogar ein eigenes Unterkapitel "story lines" Zitat 1.4.4.2 Storylines As societies are increasingly experiencing the impacts of climate change related events, the climate science community is developing climate information tailored for particular regions and sectors. There is a growing focus on explaining and exploring complex physical chains of events or on predicting climate under various future socio-economic developments. Since AR5, ‘storylines’ or ‘narratives’ approaches have been used to better inform risk assessment and decision making, to assist understanding of regional processes, and represent and communicate climate projection uncertainties more clearly. The aim is to help build a cohesive overall picture of potential climate change pathways that moves beyond the presentation of data and figures ... Man erzählt also Geschichten. In meiner Kritik weiter oben meinte ich aber noch nicht mal das, sondern etwas anderes. Da menschliches Verhalten in der Zukunft einen gewissen chaotischen Anteil hat und nicht wie die Gezeiten vorhergesagt werden kann, werden Szenarien bzw. Narrative entwickelt. Diese repräsentieren die Entwicklung der sozioökonomischen Co-Variablen, welche als Ausgangsbasis für die Klimamodelle gebraucht werden. Wächst die Bevölkerung weiter? Industrialisieren sich die Schwellenländer? Steigt der Energieverbrauch? Nehmen die Erdgas- Kohle und Erdölreserven ab, so dass der Energiepreis steigt und weniger CO2 durch den Mensch in die Luft geblasen wird? Beschliessen die Industrienationen eine CO2 Steuer und beschränkt sie tatsächlich wirksam die Emissionen? Oder gehen wir mal vom worst-case aus, Bevölkerungsexplosion und weiteres Wirtschaftswachstum, jeder Afrikaner hat 5 Kinder und fährt sie mit dem SUV in die 10 km entfernte Schule... solche Hypothesen können beliebig zusammenphantasiert werden, natürlich wird man versuchen, die aktuelle Entwicklung auf die Zukunft zu extrapolieren, dabei ergeben sich eben mehrere Narrative bzw. Szenarien. Die langfristigen Prognosen der Klimamodelle stehen auf diesen "tönernen Füssen". Zitat In the broader IPCC context, the term ‘scenario storyline’ refers to a narrative description of one or more scenarios, highlighting their main characteristics, relationships between key driving forces and the dynamics of their evolution (for example, short-lived climate forcers emissions assessed in Chapter 6 are driven by ‘scenario storylines’, see Section 1.6). WGI is mainly concerned with ‘physical climate storylines’. These are self-consistent and possible unfolding of a physical trajectory of the climate system, or a weather or climate event, on timescales from hours to multiple decades (Shepherd et al., 2018b). This approach can be used to constrain projected changes or specific events on specified explanatory elements such as projected changes of large-scale indicators (Chapter 10, Box 10.2). For example, Hazeleger et al. (2015) suggested using ‘tales of future weather’, blending numerical weather prediction with a climate projection to illustrate the potential behaviour of future high-impact events (also see Hegdahl et al. 2020). Several studies describe how possible large changes in atmospheric circulation would affect regional precipitation and other climate variables, and discuss the various climate drivers which could cause such a circulation response ... Physical climate storylines can also help frame the causal factors of extreme weather events (Shepherd, 2016) and then be linked to event attribution vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Das Zitat von einer EU-Seite funktioniert auch nicht in deinem Sinne. Natürlich tut es das. Ich habe erklärt, dass die Photosynthese grundsätzlich das Potential hat, den anthropogenen CO2-Eintrag rückgängig zu machen, das macht sie jeden Sommer auf der Nordhalbkugel ein bisschen. Die Südhalbkugel hat weniger Landmasse und hat eine schwächere CO2-Aufnahme als die Nordhalbkugel, weshalb jeden Winter die CO2 Konzentration der Atmosphäre um eine kleine Treppenstufe ansteigt. Mit Aufforstungsmassnahmen und Erhöhung der Photosynthese in den Ozeanen, evlt. durch genetisch modifiziertes Phytoplankton was so die Ausdehnung seines Lebensraums bzw. sein Temperaturoptimum erweitern könnte (nur eine Idee) wäre es zumindest denkbar, den Anstieg mittel- bis langfristig zu kompensieren und rückzubauen. Es geht in diesem Faden ja auch um Lösungen, wie man die CO2 Problematik entschärfen könnte. Irgendwelche Pumpen zu bauen um komprimiertes CO2 in stillgelegte Salzbergwerke zu leiten ist wohl kaum eine sinnvolle Idee. Edit: andere hatten die Idee auch, hier ein Link zur Photosynthese in Ozeanen http://carbon.ycombinator.com/ocean-phytoplankton/ vor 11 Stunden schrieb Venturi-Sim: Es ist lediglich ein Verweis auf einen Artikel in dem Satelliten-Daten (Sentinel-Satellit Sentinel-2 - Missions - Sentinel Online - Sentinel Online (esa.int) ) real-time Vorhersage über den aktuellen CO2-Gehalt der Atmosphäre machen. Es hat "nur" festgestellt, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre Tagesschwankungen unterworfen ist in Abhängigkeit von Lokalisation, Nähe zu den Tropen und der Jahreszeit. Es erklärt den Sägezahn-artigen Verlauf der CO2-Kurve, diese Kurve zeigt auch in diesem Text einen Anstieg. Bernd Klar zeigt die Kurve einen Anstieg, wäre auch komisch wenn nicht. Kennst du die Regelzeit, wie lange es dauert, bis durch vermehrtes Pflanzenwachstum die Sägezähne so gross werden, dass die im Moment nach oben zeigende Kurve abflacht? Sie kann mehr als nur ein paar Jahre betragen. Wenn Permafrost-Regionen auftauen, müssen sich dort zunächst Pflanzen neu etablieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Bearbeitet 12. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 (bearbeitet) Noch was zur Photosynthese in den Ozeanen: Zitat We begin by characterizing the thermal responses of key phytoplankton functional types (PFTs)... Zitat The Southern Ocean, for example, may see an average of a 7.2% proportional growth increase among diatoms, dinoflagellates, and coccolithophores. In addition, warming in the Southern Ocean has the potential to increase iron supply through ice melt56 and induce stratification55, easing the nutrient and light limitation that currently impact the region. Together, these support the prediction that temperature could be the principal driver of biomass and productivity changes in the future Southern Ocean5,56. The North Atlantic may similarly be subject to a 21% proportional growth increase among all PFTs based on temperature alone. https://www.nature.com/articles/s41467-021-26651-8 Die Biomasse steigt mit einer Temperaturerhöhung also an, nimmt aufgrund höherer, temperaturabhängiger Stoffwechselraten CO2 vermehrt auf, wächst schneller und wirkt gegenregulierend. Die lokale Zusammensetzung dieser Biomasse kann sich in Abhängigkeit lokaler Umweltbedingungen ändern. Bearbeitet 12. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 zu Umgang des IPCC mit "Ungewissheiten" https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/05/uncertainty-guidance-note.pdf Zur Erinnerung, das IPCC ist eine global vernetzte Organisation wissenschaftlicher Zusammenarbeit der Klimaforschung. Ich sehe überhaupt kein Problem darin wenn Standards definiert werden. Das steht auch klar in der Einleitung diese Textes (das ist übrigens ein wissenschaftlicher Text. Nicht einfach nur eine Direktive eines Leitungsgremiums...) These guidance notes are intended to assist Lead Authors of the Fifth Assessment Report (AR5) in the consistent treatment of uncertainties across all three Working Groups. These notes define a common approach and calibrated language that can be used broadly for developing expert judgments and for evaluating and communicating the degree of certainty in findings of the assessment process. These notes refine background material provided to support the Third and Fourth Assessment Reports1,2,3; they represent the results of discussions at a Cross-Working Group Meeting on Consistent Treatment of Uncertainties convened in July 2010. Der Hinweis auf eine Cross-Working Group verdeutlich nochmals das dies als Notwendigkeit der Zusammenarbeit angesehen und thematisiert wurde. Die stöpseln sich nicht einfach etwas zusammen! Ausserdem finden sich im Literaturverzeichnis (12 Artikel) zu diesem grundlegenden Problem naturwissenschaftlicher Arbeiten). Z.B. Morgan, M.G. and M. Henrion, 1990: Uncertainty: A Guide to Dealing with Uncertainty in Quantitative Risk and Policy Analysis. Cambridge University Press, Cambridge, UK, 348 pp. (see particularly Chapter 6, “Human judgment about and with uncertainty”.) The authors explain the ways in which uncertainty is an important factor in the problems of risk and policy analysis. This book outlines the source and nature of uncertainty, discusses techniques for obtaining and using expert judgment, and reviews a variety of simple and advanced methods for analyzing uncertainty. Powerful computer environments and good graphical techniques for displaying uncertainty are just two of the more advanced topics addressed in later chapters. Es ist also nicht so, dass Unsicherheiten in wissenschaftlicher Ergebnisse nicht auch über entsprechende Verfahren und natürlich Kenntlichmachung bearbeitet und gewertet werden können. Eine Qualitätsminderung ist nicht zwingend daraus ableitbar. Zu den Level of Confidence: Zweck und Verwendung dieser Stufen wir klar in der Einleitung zur Kurzfassung des IPCC-Berichts 6 für die politische Entscheidungsfindung definiert (Summary for Policymaker). Einleitung: Diese Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers, SPM) enthält die wichtigsten Erkenntnisse („Schlüsselerkenntnisse“, key findings) des Beitrags von Arbeitsgruppe I (WGI) zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6)1 über die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Der Bericht baut auf dem Beitrag von Arbeitsgruppe I zum Fünften IPCC-Sachstandsbericht (Fifth Assessment Report, AR5) von 2013 sowie den IPCC-Sonderberichten von 2018-20192 des sechsten Berichtszyklus auf und bezieht danach erschienene neue Belege aus der Forschung zum Klimawandel ein (3) Diese SPM bietet eine übergreifende Zusammenfassung des Wissens über den aktuellen Zustand des Klimas – einschließlich darüber, wie es sich verändert und welche Rolle der Einfluss des Menschen dabei spielt –, den Kenntnisstand über mögliche Klimazukünfte, für Regionen und Sektoren relevante Klimainformationen sowie über die Begrenzung des vom Menschen verursachten Klimawandels. Auf der Grundlage des wissenschaftlichen Verständnisses können Schlüsselerkenntnisse als Tatsachenaussagen formuliert oder mit einem bewerteten Vertrauensniveau verbunden sein, das in der IPCC-Sprachregelung (4) angegeben wird. Einleitung: Diese Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers, SPM) enthält die wichtigsten Erkenntnisse („Schlüsselerkenntnisse“, key findings) des Beitrags von Arbeitsgruppe I (WGI) zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6)1 über die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Der Bericht baut auf dem Beitrag von Arbeitsgruppe I zum Fünften IPCC-Sachstandsbericht (Fifth Assessment Report, AR5) von 2013 sowie den IPCC-Sonderberichten von 2018-20192 des sechsten Berichtszyklus auf und bezieht danach erschienene neue Belege* aus der Forschung zum Klimawandel ein 3. Diese SPM bietet eine übergreifende Zusammenfassung des Wissens über den aktuellen Zustand des Klimas – einschließlich darüber, wie es sich verändert und welche Rolle der Einfluss des Menschen dabei spielt –, den Kenntnisstand über mögliche Klimazukünfte, für Regionen und Sektoren relevante Klimainformationen sowie über die Begrenzung des vom Menschen verursachten Klimawandels. Auf der Grundlage des wissenschaftlichen Verständnisses können Schlüsselerkenntnisse als Tatsachenaussagen formuliert oder mit einem bewerteten Vertrauensniveau verbunden sein, das in der IPCC-Sprachregelung (4) angegeben wird. ---> (4)Jede Erkenntnis stützt sich auf eine Bewertung der zugrundeliegenden Belege und deren Übereinstimmung. Ein Vertrauensniveau wird unter Verwendung von fünf Abstufungen angegeben: sehr gering, gering, mittel, hoch und sehr hoch, und kursiv gesetzt, zum Beispiel mittleres Vertrauen. Folgende Begriffe wurden verwendet, um die bewertete Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses anzugeben: praktisch sicher 99–100 % Wahrscheinlichkeit, sehr wahrscheinlich 90–100 %, wahrscheinlich 66–100 %, etwa ebenso wahrscheinlich wie nicht 33–66 %, unwahrscheinlich 0–33 %, sehr unwahrscheinlich 0–10 % und besonders unwahrscheinlich 0–1 %. Zusätzliche Begriffe (extrem wahrscheinlich 95–100 %, eher wahrscheinlich als nicht >50–100 % und extrem unwahrscheinlich 0–5 %) werden ebenfalls verwendet, wo angebracht. Die bewertete Wahrscheinlichkeit wird kursiv gesetzt, zum Beispiel sehr wahrscheinlich. Gleiches gilt für den AR5. In diesem Bericht werden, sofern nicht anders angegeben, eckige Klammern [x bis y] verwendet, um die bewertete sehr wahrscheinliche Bandbreite bzw. das 90 %-Intervall anzugeben. Dieser 45 Seiten lange Text ist eine Zusammenfassung des gesamten Berichts einschliesslich der technischen Zusammenfassung. Es ist doch völlig klar, dass hier ein Weg gefunden werden muss die technischen und statistischen Bestandteile zu minimieren. Ausserdem zu jedem Abschnitt sind die entsprechenden Verweise auf Erklärungen in der technischen Zusammenfassung und von dort zu den Quellen im Haupttext zu finden. Hier ein Beispiel: A.1 It is unequivocal that human influence has warmed the atmosphere, ocean and land. Widespread and rapid changes in the atmosphere, ocean, cryosphere and biosphere have occurred. {2.2, 2.3, Cross-Chapter Box 2.3, 3.3, 3.4, 3.5, 3.6, 3.8, 5.2, 5.3, 6.4, 7.3, 8.3, 9.2, 9.3, 9.5, 9.6, Cross-Chapter Box 9.1} (Figure SPM.1, Figure SPM.2) Wenn man dann z.B. über PDF-Suchfunktion zur Cross-Chapter Box 2.3 geht, kommt man zum Haupttext mit allen detaillierten statistischen Angaben. Die entsprechende Grafik kann man ebenfalls über die PDF Suchfunktion finden, hier z.B. Figure SPM.1 Mühsames Geschäft! Braucht schon eine gewisse Zeit und starkes Interesse am Thema..... Somit ist klar für welchen Zweck dieses sprachlich Set von statistischen Angaben genutzt wird. in wissenschaftlichen Sessions z.B. in der Medizin wird es auch verwendet. Wissenschaftliche Sessions sind Veranstaltungen, zum Beispiel auf medizinisches Kongressen wo die Teilnehmer in einem Kurzreferat über 7 min ihre Arbeiten vorstellen können. Die Ergebnisse und die statistischen Werte werden gezeigt. Sprachlich wird aber fast der gleiche Code benutzt. Ich bleibe dabei, die Kernaussagen sind korrekt statistisch belegt. Der Satz "Dabei kann es sich lediglich um Expertenmeinungen handeln". kann man so überhaupt nicht stehen lassen. Er denunziert ja den ganzen Bericht, daher ist er Quatsch.. "Narrative" wird unglücklicherweise nur mit einer "Geschichte zum Erzählen" . Im wissenschaftlichen Kontext passt die "Darstellung" besser. Man kann einen Zusammenhang in einer Kurz- oder auch Langfassung präsentieren. Es wird also keine Geschichte erzählt. Wissenschaft wird dargestellt. Ob gelungen oder nicht? Somit kommt auch ein Hauptproblem dieses Threads zum Vorschein. Wie soll Wissenschaft den nicht Wissenschaftsbewanderten dargeboten werden? Nicht nur nach Meinung der Vorsitzenden des Schweizer Wissenschaftsrats ist die Kommunikation der Wissenschaft nach "Aussen" dürftig und es wird zu wenig erklärt. Aber vielleicht ist auch kein Bedarf? Schnelle kleine verführerische Video-Clips kann man "schneller reinziehen"...... Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Es ist also nicht so, dass Unsicherheiten in wissenschaftlicher Ergebnisse nicht auch über entsprechende Verfahren und natürlich Kenntlichmachung bearbeitet und gewertet werden können. Eine Qualitätsminderung ist nicht zwingend daraus ableitbar. Und was ist, wenn ein Bericht zum überwiegenden Teil aus Unsicherheiten besteht, die dann mittels Expertenmeinung zu Sicherheiten aufgewertet werden, indem man ihnen eine Sprachregelung mit Wahrscheinlichkeiten zuordnet, die statistisch gar nicht begründet sind? Ich finde es seltsam, dass du auf das IPCC-Zitat oben nicht eingegangen bist, wo doch klar dargelegt wird, dass es sich bei den "Likelihoods" nicht um Wahrscheinlichkeiten im statistischen Sinn handelt, sondern um Abschätzungen des Autorenteams? vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Dieser 45 Seiten lange Text ist eine Zusammenfassung des gesamten Berichts einschliesslich der technischen Zusammenfassung. Es ist doch völlig klar, dass hier ein Weg gefunden werden muss die technischen und statistischen Bestandteile zu minimieren. Ausserdem zu jedem Abschnitt sind die entsprechenden Verweise auf Erklärungen in der technischen Zusammenfassung und von dort zu den Quellen im Haupttext zu finden. Was hilft das, wenn gerade auch diese Quelldaten mit Unsicherheit behaftet sind und das wissenschaftlich korrekt so auch diskutieren, diese Unsicherheit aber durch die Interpretation der Experten zu "Schlüsselaussagen" werden, bei denen dann eine kategorisch anzuwendende Sprachregel mehr Sicherheit vorgaukelt, als tatsächlich vorhanden ist? Wenn Unsicherheit vorhanden ist, erhöht dies das Risiko, die Schlüsselaussage stimmt dann möglicherweise gar nicht und ist nur zufallsbedingt - wie soll man sinnvoll ohne Bias mit solchen Daten arbeiten können, die aufgrund ihres Informationsmangels eine nicht-rationale Einschätzung der Sachlage mit entsprechender Entscheidungsfindung aufdrängen ("Bauchgefühl", "Intuition", "Gestalt" usw.). Es überrascht mich, dass bei der Einleitung zum Bericht diese Problematik gar nicht diskutiert wird und man gewisse Informationen, wie diese Bewertungen ablaufen, nur nach einer Suche in diversen weiteren Dokumenten des IPCC überhaupt findet, dann jedoch ohne die nötige transparente Diskussion der Vor- und Nachteile, welche eine solche Sprachregel mitbringt. Ich bin nicht der Erste, da darauf hinweist, wäre auch seltsam, schliesslich bestehen diese Probleme schon länger. Zitat The language adopted by the IPCC, and in particular how uncertainty is communicated by using different ranges for certainty and confidence levels, has been seen as unhelpful (Patt and Schrag, 2003; Budescu et al., 2009, 2014), which could be interpreted as limiting its salience and legitimacy as a tool according to the Cash attributes. Hollin and Pearce (2015) explored how effectively IPCC scientists addressed uncertainty when presenting the findings of the WGI report at the press conference in September 2013. They argued that the scientists fell into what they called the “IPCC’s certainty trap”, and inconsistencies led to confusion within the press conference and subsequent condemnation in the media. Quelle: Exploring the science–policy interface on climate change: The role of the IPCC in informing local decision-making in the UK | Humanities and Social Sciences Communications (nature.com) Das es tatsächlich ein Bias gibt, zeigt dieses "Climagate": Met office proof that global warming is still 'on pause' as climate summit confirms global temperature has stopped rising | Daily Mail Online Zitat Bjorn Lomborg, director of the Copenhagen Consensus Center, said that since 1980, climate models had on average overstated the extent of warming by between 79 and 159 per cent. ‘This does not mean that there is not some global warming, but it likely means that temperature rises will be lower than originally expected. That fact makes alarmist scenarios ever more implausible.’ In 2013 wollte man die Computermodelle trotz des langjährig fehlenden Temperaturanstiegs noch immer nicht anpassen: seit 1997 hatte sich keinerlei Temperaturänderung nachweisen lassen. Seltsam, wo doch bekannt war, dass die Modelle bereits seit 1980 falsch hohe Projektionen machten und dieses Problem bereits seit Jahren diskutiert wurde: Zitat In 2009, Professor Phil Jones, head of the East Anglia University Climatic Research Unit, said in a leaked ‘Climategate’ email: ‘Bottom line: the no upward trend has to continue for a total of 15 years before we get worried.’ Tja, auf den Alarmismus, der dank inadäquat pessimistischer Klimamodelle möglich ist, wollte man offenbar nicht verzichten. vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Somit ist klar für welchen Zweck dieses sprachlich Set von statistischen Angaben genutzt wird. Nochmal: es handelt sich nicht um statistische Angaben, sondern um Einschätzungen, denen subjektive Wahrscheinlichkeiten (jene des Expertenteams) zugeordnet werden. Bei den "likelyhoods" steht das so ausdrücklich in den IPCC Dokumenten, dass es sich nicht um echte Statistik handelt, siehe mein früherer Post oben. vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Wissenschaftliche Sessions sind Veranstaltungen, zum Beispiel auf medizinisches Kongressen wo die Teilnehmer in einem Kurzreferat über 7 min ihre Arbeiten vorstellen können. Die Ergebnisse und die statistischen Werte werden gezeigt. Sprachlich wird aber fast der gleiche Code benutzt. In Wissenschaftlichen Sessions auf medizinischen Kongressen wird mit Vertrauensintervallen gearbeitet, welche aus tatsächlich durchgeführten statistischen Tests stammen. Das sprachlich fast der gleiche Code benutzt wird, ist ein Problem der Sprachregel des IPCC , nicht der medizinischen Kongresse. Das hier eine Verwechslungsgefahr besteht, ist ja gerade das Problem. vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Ich bleibe dabei, die Kernaussagen sind korrekt statistisch belegt. Der Satz "Dabei kann es sich lediglich um Expertenmeinungen handeln". kann man so überhaupt nicht stehen lassen. Er denunziert ja den ganzen Bericht, daher ist er Quatsch.. Weil es etwas nicht geben kann, das es nicht geben darf? Was ist denn das für eine Logik. Die Kernaussagen sind nur zum kleinen Teil korrekt statistisch belegt, ansonsten sind es Schätzungen der Experten, die dann auf Primärliteratur verweisen, wo sich in den einzelnen Publikationen allerdings eine statistische Analyse finden mag. Weil sie aber mehrere Publikationen zu einer Kernaussage synthetisieren, und irgendwie die Glaubwürdigkeit dieser Kernaussage belegen wollen, gibt es wohl diese Sprachregel. Abgesehen davon sind die Kernaussagen eher eine sprachliche Verkürzung / Vereinfachung einer komplexeren Materie. vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: "Narrative" wird unglücklicherweise nur mit einer "Geschichte zum Erzählen" . Im wissenschaftlichen Kontext passt die "Darstellung" besser. Man kann einen Zusammenhang in einer Kurz- oder auch Langfassung präsentieren. Es wird also keine Geschichte erzählt. Wissenschaft wird dargestellt. Ob gelungen oder nicht? Wissenschaft wird jenseits von Daten und Tabellen laut IPCC durch "storylines" dargestellt, offenbar soll dies die Kommunikation mit Laienpublikum verbessern. Das kommt eigentlich aus der Kommunikationsforschung, Fakten und Hypothesen können in erzählerischer Form leichter vermittelt werden. Bei Narrativ und Szenario geht es aber um Zukunftshypothesen, wie der menschliche Einfluss auf die Welt in 10, 20, 30 usw Jahren aussehen mag. Das ist ein Unterschied. Weil die Wortwahl "Narrativ" unglücklich war, wurde sie offenbar zugunsten von "Szenario" aufgegeben. vor 2 Stunden schrieb Venturi-Sim: Somit kommt auch ein Hauptproblem dieses Threads zum Vorschein. Wie soll Wissenschaft den nicht Wissenschaftsbewanderten dargeboten werden? Nicht nur nach Meinung der Vorsitzenden des Schweizer Wissenschaftsrats ist die Kommunikation der Wissenschaft nach "Aussen" dürftig und es wird zu wenig erklärt. Aber vielleicht ist auch kein Bedarf? Schnelle kleine verführerische Video-Clips kann man "schneller reinziehen"...... Bernd Ich zitiere Exploring the science–policy interface on climate change: The role of the IPCC in informing local decision-making in the UK | Humanities and Social Sciences Communications (nature.com) Zitat Cash et al. (2002) suggest that evidence used to inform decision-making requires three key interconnected attributes: credibility (of the information produced through peer review and of those producing and reviewing it), salience (relevance of the information produced to decision makers), and legitimacy (the extent to which the information produced is fair and considered the values and needs of different actors). Als allererstes muss die Quelle ihre Aussagen glaubwürdig vorbringen. Als zweites muss die Information für den Leser relevant sein. Als drittes sollte die Aussage den Sachverhalt fair und ausgewogen, ohne Bias darstellen. Ehrlich gesagt lese ich lieber die Primärliteratur, mit den verkürzten Kernaussagen des IPCC kann ich aufgrund der oft zugrundliegenden Unsicherheit und den intransparenten Bewertungsmassstäben nicht viel anfangen. Bei letzteren sollte bei jeder Kernaussage Transparenz geschaffen werden, wie die Einschätzung bezgl. ihrer Glaubwürdigkeit (zu sagen, etwas trifft wahrscheinlich zu) zustande kam. Zitat Levels of evidence for rating review articles I a) Comprehensive search for evidence b) Avoidance of bias in the selection of articles c) Assessment of the validity of each cited article d) Conclusions supported by the data and analysis presented II Meets only 3 of the criteria in I III Meets only 2 of the criteria in I IV Meets only 1 of the criteria in I V Meets none of the criteria in I llman-05_01.pdf (awmf.org) Würde ich dem Bericht II bis III geben. a) scheint der Fall zu sein b) gebe ich mal Vertrauensvorschuss c) ja, aber zu intransparent d) tendenziell eher nein, Daten mit zu grosser Unsicherheit behaftet, Fehlerrate erhöht, Vorgehen wegen Sprachregel zu intransparent Bearbeitet 12. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 Kommt jetzt die K.O-Runde? Wo ist der Schiedsrichter? Vielleicht wird's schlussendlich ein technischer knockout, nach dreimaligem Anzählen.... Im Ernst: Super anspruchsvolle Diskussion der Kombattanden., aufgrund derer ich nach wie vor dabei bin, mir meine eigene Meinung zu bilden. Gruß Richard 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 (bearbeitet) Für Dich sind IPCC und der IPCC-Bericht 6 scheinbar "vollständiger Rubbish". Ich denke wenn es den IPCC nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Ich bin kein Klimawissenschaftler und möchte "nur" soweit möglich Forschung, Ergebnisse und mögliche Konsequenzen daraus verstehen. Das es Kritik an diesem Projekt gibt finde ich natürlich, im Gegenteil, gäbe es sie nicht, wäre es für mich alarmierend. Ich finde den IPCC ein spannendes Projekt, weil es (wissenschafts-) historisch es in diesem globalen Umfang noch nie gegeben hat. Am IPCC 6 Bericht haben ca. 200 Wissenschaftler direkt mitgearbeitet, die Anzahl der Publikation und die dahinter stehenden Forscher kenne ich nicht. Daher bin ich eher geneigt dieser Gruppe erst mal notwendigen Respekt und Vertrauen entgegen zu bringen und meine Kenntnisse nicht zu überschätzen. Soweit ich es beurteilen kann gibt der aktuelle Bericht selbst sowie die sekundäre Literatur dazu keinen Anlass zur fundamentalen Kritik oder gar Ablehnung. Was daraus auf politischer Ebene gemacht wird, haben Wissenschaftler nicht zu verantworten! Das sollte jedem klar sein. Wer den resultierenden politischen Prozess kritisiert, muss hier auch scharf trennen. Nicht nur bei der Klimawissenschaft..... Ich kann deine Einwände teilweise nachvollziehen, beurteile sie jedoch anders und sicher als nicht so gravierend, zum Teil sind sie dem Umfang geschuldet. Das heisst aber auf keinen Fall das im Bericht nicht wissenschaftlich gearbeitet wurde! Das bestreite ich vehement. Vielleicht benötigt dieses Projekt in der Darstellung auch andere Formen... Darum habe ich auch mehr die Grösse des IPCC Klimaprojekts und die daraus resultierenden kommunikativen Probleme mit im Blickfeld, wenn man will, die berühmte Transmission der Wissenschaft in die Gesellschaft...... An der Stelle schlage ich deshalb vor diesen Aspekt der Klimadiskussion zu beenden. Gruss einstweilen Bernd Bearbeitet 12. November 2021 von Venturi-Sim typo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
reverser Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 vor 55 Minuten schrieb Venturi-Sim: Vielleicht benötigt dieses Projekt in der Darstellung auch andere Formen... Darum habe ich auch mehr die Grösse des IPCC Klimaprojekts und die daraus resultierenden kommunikativen Probleme mit im Blickfeld, wenn man will, die berühmte Transmission der Wissenschaft in die Gesellschaft...... An der Stelle schlage ich deshalb vor diesen Aspekt der Klimadiskussion zu beenden. Vielleicht weit jenseits des Horizonts von Hinz & Kunz und Otto Normaldiskutierer: Aber durchaus wertvoll, die Diskussion hier, IMO. Hochwissenschaftliche Erkenntnisse (selbst in diesen Kreisen nicht gänzlich unumstritten, wie man/gender hier sieht):-( Diese werden zusammengefasst, auf einen vereinfachten Nenner gebracht, um nicht zu sagen runtergeschreddert, zu politischen Vorgaben. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse , demokratischerweise vereinfacht, werden dem Stimmvolk zur Abstimmung vorgeworfen. Können dann bejaht werden, oder verworfen. Womit wir wieder bei besagter "Transmission" -sprich Übersetzung- der Wissenschaft in die Gesellschaft angelangt wären... Gruß Richard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Phoenix 2.0 Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 So wird es ewig gehen, bis die Menschheit den Dualismus überwindet..., aber das dürfte noch dauern... Auch von meiner Seite Dank an die Aufarbeitung und Darlegungen! Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: Für Dich sind IPCC und der IPCC-Bericht 6 scheinbar "vollständiger Rubbish". Nein, aber ich lasse nur Kernaussagen gelten, die mit "virtually certain", "extremely likely" oder "extremely unlikely" bzw. "exceptionally unlikely" evaluiert wurden. Eine Suche nach den Worthäufigkeiten in den 3949 Seiten ergibt: 463 mal "virtually certain" (99-100% probability = die Evidenz ist sehr gut, diese Aussage ist mit sehr grosser Sicherheit wahr) 213 mal "extremely likely" (95-100% probability = die Evidenz ist gut, diese Aussage ist mit hinreichender Sicherheit wahr) 1029 mal "very likely" (90-100% probability = dem Trend nach könnte diese Aussage wahr sein, für mehr gibt es keine Evidenz) 1245 mal(1) "likely" (66-100% probability = es gibt unsichere Hinweise, dass diese Aussage evtl. wahr sein könnte) 37 mal "more likely than not" (50-100% probability = es gibt sehr unsichere Hinweise, dass diese Aussage eher wahr als falsch sein könnte) 4 mal "about as likely as not" (33 to 66% probability = reines Zufallsergebnis; die Aussage kann weder bejaht noch verneint werden) 47 mal(2) "unlikely" (0-33% probability = es gibt unsichere Hinweise, dass diese Aussage evtl. falsch sein könnte) 28 mal "very unlikely" (0-10% probability = dem Trend nach könnte diese Aussage falsch sein, für mehr gibt es keine Evidenz) 17 mal "extremly unlikely" (0-5% probability = die Evidenz ist gut, diese Aussage ist mit hinreichender Sicherheit falsch) 3 mal "exceptionally unlikely" (0-1% probability = die Evidenz ist sehr gut, diese Aussage ist mit sehr grosser Sicherheit falsch) (1) "likely" = alle Vorkommnisse von "likely" - ("extremely likely" + "very likely" + "more likely than not" + "about as likely as not") = 2528-(213+1029+37+4) = 1245 (2) "unlikely" = aller Vorkommnisse von "unlikely" - ("very unlikely" + "exceptionally unlikely" + "extremely unlikely") = 95-(28+3+17) = 47 Der Vorteil der Sprachregel ist, man kann die einschlägigen Wortverbindungen im pdf suchen, dabei zählt Adobe Acrobat die Vorkommnisse. Es handelt sich um eine Schätzung. Die Sprachregel wird an drei Stellen im Bericht erklärt, d.h. die Wendungen kommen in diesem Rahmen alle drei mal vor, weshalb "exceptionally unlikely" genau genommen überhaupt nicht mit einer Aussage verknüpft ist, da es insgesamt im Bericht nur 3 mal vorkam; "likely" könnte für sich genommen auch ausserhalb der Sprachregel vorkommen, ich habe dies stichprobenmässig überprüft, es scheint nicht der Fall zu sein, die Wörter der Sprachregel scheinen sehr spezifisch verwendet zu werden. Weiterhin fällt auf, dass negative Aussagen generell vermieden werden. Schätzung Anzahl der vertrauenswürdigen Aussagen: Summe von "virtually certain" + "extremely likely" + "extremly unlikely" + "exceptionally unlikely" = 463+213+17+3 = 696 Aussagen Schätzung Anzahl der Aussagen ohne hinreichende Evidenz: Summe von "very likely" + "likely" + "more likely than not" + "about as likely as not" + "unlikely" + "very unlikely" = 1029+1245+37+4+47+28 = 2390 Aussagen Geschätzte Zahl an Aussagen insgesamt: 696+2390 = 3086 Anteil vertrauenswürdige Aussagen: 696/3086 = 22,6% Anteil Aussagen ohne hinreichende Evidenz = 2390/3086 = 77,4% Wie soll man nun wohl einen Bericht einstufen, der geschätzt 77,4% Aussagen ohne hinreichende Evidenz enthält? Als Bullshit-Bericht? vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: ... Was daraus auf politischer Ebene gemacht wird, haben Wissenschaftler nicht zu verantworten! Das sollte jedem klar sein. Wer den resultierenden politischen Prozess kritisiert, muss hier auch scharf trennen. Nicht nur bei der Klimawissenschaft..... Vergleichen wir das mal mit der Pandemie. Da gibt es Beratergremien, und es gibt Virologen, die sich teils an die Öffentlichkeit wenden, um zu informieren. Dann gibt es noch ein paar Leute mit Titel, die leider auf die dunkle Seite gewandert sind und einen Haufen Unfug erzählen, unter Leugnung der Evidenz. Bleiben wir jetzt mal bei den seriösen. Z.B. Professor Drosten, dessen Podcast sowie Interviews in Zeitungsartikeln ich mit gewisser Regelmässigkeit verfolge. Soweit ich es mitbekommen habe, stellt er immer wieder klar, er würde über die evidenzbasierte Sachlage informieren, d.h. er spricht allgemein, inwiefern diese oder jene Massnahme die Situation beeinflussen könnte, trennt aber scharf zwischen Informieren und Handlungsanweisungen an die Politik und will sich auf keinen Fall als Influenzer der Politik verstanden wissen, auf dessen Drängen die Politik dann irgendwelche Entscheidungen fällt. Das gleiche Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik besteht beim IPCC Bericht bzw. Vorträgen der Autoren genauso. Die Sprachregeln scheinen unter anderem auch deswegen eingeführt worden zu sein, um einen stärkeren Einfluss auf Policy Makers nehmen zu können, da zu "wissenschaftliche" Aussagen erst gar nicht verstanden werden. Hier besteht die Gefahr, dass beratende Neutralität zugunsten einer Einflussnahme aufgegeben wird, ob nun beabsichtigt oder nicht. Man hat sogar linguistische Untersuchungen mit den Adressaten der Berichte angestellt, um zu untersuchen, ob sie die Wahrscheinlichkeit der Aussagen tatsächlich so verstehen, wie sie sie verstehen sollen. Es gibt speziell noch ein (übrigens ziemlich gut geschriebenes) Kommunikationshandbuch für IPCC Autoren: Climate-Outreach-IPCC-communications-handbook.pdf Die wissenschaftliche Kommunikation wird hier soweit perfektioniert, unter anderem mithilfe von "Framing", "storytelling", Analogien und Metaphern sowie anderen bekannten Techniken aus den Kommunikationswissenschaften und der Rhetorik, dass manche IPCC Autoren Bedenken angemeldet haben: Zitat There is strong resistance from some IPCC authors and chairs to communication specialists as they fear that they will distort the science or have too much influence Quelle: Full_Report_final_4_March_2016.pdf (ipcc.ch) Ziel eines Berichts ist ja, die Faktenlage verständlich zu präsentieren sowie möglichst korrekt evaluierte Chancen und Risiken aufzuzeigen; die eigentlichen Entscheidungen sollten dann jedoch den Politikern überlassen werden. vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: Das heisst aber auf keinen Fall das im Bericht nicht wissenschaftlich gearbeitet wurde! Das bestreite ich vehement. Ja, ich habe mir ein paar Dokumente zum Review-Prozess angesehen, der Review-Prozess selbst enthält peer-review-Kontrollen. Das Zusammentragen der Daten und Besprechen im Team auf Experten-Niveau hat sicherlich wissenschaftlichen Anspruch. Nur was dann damit gemacht wird (Sprachregel für Unsicherheiten) und dass trotz unzureichender Evidenz dennoch versucht wird, Aussagen mit dem Etikett "wahrscheinlich" oder gar "sehr wahrscheinlich" zu schmücken, anstatt diese aus dem Bericht zu streichen. Der Bericht ist ja mit knapp 4000 Seiten ohnehin zu lang, und dann gibt es noch zwei weitere Teile. vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: Vielleicht benötigt dieses Projekt in der Darstellung auch andere Formen... Darum habe ich auch mehr die Grösse des IPCC Klimaprojekts und die daraus resultierenden kommunikativen Probleme mit im Blickfeld, wenn man will, die berühmte Transmission der Wissenschaft in die Gesellschaft...... An der Stelle schlage ich deshalb vor diesen Aspekt der Klimadiskussion zu beenden. Gruss einstweilen Bernd Gute Nacht, Dierk Bearbeitet 13. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 12. November 2021 Teilen Geschrieben 12. November 2021 vor 4 Minuten schrieb Dierk: Gute Nacht, Na aber sowas von.... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 13. November 2021 Teilen Geschrieben 13. November 2021 Da hast Du dir einige Mühe gemacht. Aber lohnt es sich? Glaubst Du wirklich Du kannst mit so einer Abiturienten-Schnurre (Schnarre, ein Krachinstrument) einen fast 4000 seitigen Bericht einfach kippen? Wir wissen, Nietzsche hatte Kopfschmerzen. Geh’ auf Nietzsche Source – Home und gib’ Kopfschmerzen ein. Da bekommst Du 47 Stellen in seinen Briefen. Weisst Du jetzt warum Nietzsche Kopfschmerzen hatte? Es hilft also nichts, wir müssen diesen fast 4000 Seiten Schinken angehen! (am besten mit ein oder zwei Tassen Kaffee, vielleicht etwas Radiomusik im Hintergrund (Swissjazz-Radio z.B.) Mit dieser Anleitung sollte jeder in der Lage sein so weit das Interesse reicht, sich selbst ein Bild über den Wert des IPCC-Berichts zu machen. Zur Struktur des Berichts: Zu Beginn findet man auf 47 Seiten eine hochkomprimierte Version des ganzen Berichts, englisch: Summary for Policymakers. (Diesen Teil gibt es auch in einer deutschen Übersetzung). Dort wimmelt es tatsächlich von den statistischen Klassifikationen an den sich Dirk stösst. Den Grund dafür hatte ich ja versucht zu erklären. Dann kommen ca. 200 Seiten eine technische Zusammenfassung in dem die Entwicklung der Studien- und Auswertungsmethoden aufgezeigt wird und dann der Hauptteil (ca. 3600 Seiten)der sich Final Governmental Distribution nennt. Wenn man den Bericht derzeit herunterlädt bekommt man einen akzeptierten finalen Entwurf. Als grobe Anleitung kann gelten: Wenn einem die Summary für Policymakers nicht genügt, dann geht man in die entsprechenden Kapitel in der geschwungenen Klammer und sucht sich dort im Inhaltsverzeichnis eine der sogenannten Cross-Chapter-Boxes und verschafft sich einen ersten Überblick in diesem Kapitel. Dann kann man zu den einzelnen Abschnitten gehen in dem die laut Board relevanten Artikel bzw. deren Ergebnisse aufgeführt sind. Ihr wolltet es so, richtig? Wenn man diesen "Pfad" einmal durchgegangen ist, hat man Ahnung von der globalen Erwärmung der Ozeane und mögliche Auswirkungen, aber nicht mehr!!! Der Bericht ist kein geistiges Zuckerschlecken.... An der Stelle sei auch noch mal an den Titel des IPCC 6 Berichts erinnert. The Physical Science Basis. Es geht also nur um physikalische Grundlagen.... Also spielen wir es durch! Im SFP (Summary for Policymakers) findet man z.B.: A.1.6 It is virtually certain that the global upper ocean (0–700 m) has warmed since the 1970s and extremely likely that human influence is the main driver. It is virtually certain that human-caused CO2 emissions are the main driver of current global acidification of the surface open ocean. There is high confidence that oxygen levels have dropped in many upper ocean regions since the mid-20th century, andmedium confidence that human influence contributed to this drop. In der geschwungenen Klammer finden wir 6 Verweise) gehen wir diese also einzeln durch: {2.3, 3.5, 3.6, 5.3, 9.2, TS.2.4} Im ersten Verweis zunächst zwei Definitionen und Verweise auf den online Atlas (das erkläre ich jetzt hier nicht). Im Abschnitt 2.3.1.1 geht’s dann los. Ozeantemperatur, Wärmegehalt (ja, ja die Wärmelehre…) und Ausdehnung von Flüssigkeit. Die einzelnen herangezogenen Artikel kann man über die Suchfunktion (Verfasser eingeben) bzw. Literaturverzeichnis (zuweilen bis zu 40 Seiten lang!) abrufen und im Orginal anschauen. Dort sind dann natürlich auch alle statistischen Verfahren zu diesen Ergebnissen detailliert erklärt. Kapitel 2.3 START CROSS-CHAPTER BOX 2.2 HERE] (Die gesamte Box habe ich nicht kopiert, nur diese zwei Punkte. In solchen Boxen findet man eine Übersicht über das Kapitel) Defining large-scale Understanding of large-scale climate variability and change requires knowledge of both the response to forcings and the role of internal variability. Many forcings have substantial hemispheric or continental scale variations. Modes of climate variability are generally driven by ocean basin scale processes. The climate system involves process interactions from the micro- to the global-scale and as such, any threshold for defining "large-scale" is arbitrary, but, within these chapters on the basis of these considerations large-scale is defined to include ocean basin and continental scales as well as hemispheric and global scales. Defining a key set of climate indicators Key climate indicators should constitute a finite set of distinct variables and / or metrics that may collectively point to important overall changes in the climate system that provide a synthesis of climate system evolution and are of broad societal relevance. Key indicators have been selected across the atmospheric, oceanic, cryospheric and biospheric domains, with land as a cross-cutting component. These indicators, and their use across chapters 2 to 4, as well as the broader report, are summarized in Cross- Chapter Box 2.2 Table 1. All selected indicators are Essential Climate Variables as defined by the Global Climate Observing System (Bojinski et al., 2014) 2.3.3 This section focuses on large-scale changes in a subset of physical components of the ocean (Cross-Chapter 4 Box 2.2). Chapter 7 assesses the role of the ocean in Earth system heating and evaluates the Earth’s energy 5 budget. Chapter 9 undertakes a holistic assessment of changes in the ocean integrating observations, 6 modelling and theoretical understanding. Chapter 11 assesses extremes such as marine heat waves and storm 7 surges. SSTs are assessed in Section 2.3.1.1 as they constitute a critical component of GMST estimation. 2.3.3.1 Ocean temperature, heat content and thermal expansion AR5 assessed that since 1971, global ocean warming was virtually certain for the upper 700 m and likely for 13 the 700–2000 m layer. SROCC reported linear warming trends for the 0–700 m and 700–2000 m layers of the ocean of 4.35 ± 0.8 and 2.25 ± 0.64 ZJ yr-1 over 1970-2017; 6.28 ± 0.48 and 3.86 ± 2.09 ZJ yr-1 14 over 1993–2017; and 5.31 ± 0.48 and 4.02 ± 0.97 ZJ yr-1 15 over 2005–2017. Both AR5 and SROCC assessed that 16 the ocean below 2000 m had likely warmed since 1992. SROCC reported global mean thermosteric sea level (ThSL) rise, associated with thermal expansion of the ocean, with a trend of 0.89 ± 0.05 mm yr-1 17 for 1970– 2015; 1.36 ± 0.40 mm yr-1 for 1993–2015; and 1.40 ± 0.40 mm yr-1 18 for 2006–2015, and also reported that the 19 rate of ocean warming over 1993-2017 had likely more than doubled since 1969–1992. New ocean heat content (OHC) reconstructions derived from paleo proxies (Baggenstos et al., 2019; Bereiter 22 et al., 2018; Gebbie, 2021; Shackleton et al., 2019) indicate that the global ocean warmed by 2.57°C ±0.24°C, at an average rate of ~0.3°C ka-1 (equivalent to an OHC change rate of 1.3 ZJ yr-123 ) from the LGM 24 (∼20 ka) to the early Holocene (∼10 ka) (Figure 9.9, Section 9.2.2.1). Over the LDT, ocean warming 25 occurred in two stages, offset by some heat loss during the Antarctic Cold Reversal (14.58–12.75 ka). Only 26 during a short period of rapid warming at the end of the Younger Dryas (12.75–11.55 ka) were rates 27 comparable to those observed since the 1970s (Bereiter et al., 2018; Shackleton et al., 2019). Ice cores imply 28 a small decrease in the global mean ocean temperature during the early Holocene (<0.4°C) (Baggenstos et 29 al., 2019; Bereiter et al., 2018). Sediment cores from the equatorial Pacific and Atlantic Ocean (0–1000 m) 30 indicate a stronger regional cooling (compared to mean ocean temperature) of 1.0°C ± 0.7°C to 1.8°C ±31 0.4°C from the early/mid-Holocene to ca.1750 CE (Kalansky et al., 2015; Morley et al., 2014; Rosenthal et 32 al., 2017; 2013). Sediment cores from the western equatorial Pacific suggest 0.8°C ± 0.1°C higher 33 temperatures in the upper 700 m of the ocean during 950–1100 CE compared to 1400–1750 CE. These 34 changes are consistent with a global estimate derived from combined surface and subsurface ocean 35 temperature proxy records (McGregor et al., 2015; PAGES 2k Consortium, 2013). A combined study of 36 model and observational data further confirmed these results, treating temperature as a passive tracer 37 (Gebbie & Huybers, 2019) and addressing the role of circulation dynamics (Scheen and Stocker, 2020). 38 Collectively, the proxy records indicate a global OHC decrease of ~400 ± 70 ZJ (~170 ± 100 ZJ in the 39 Pacific) in the upper 700 m between 950–1100 CE and 1400–1750 CE, and also suggest that the deep Pacific 40 is still adjusting to this cooling (Rosenthal et al., 2013), partially offsetting the global increase since 1750 CE 41 (Gebbie & Huybers, 2019; Gebbie, 2021) {2.3, 3.5, 3.6, 5.3, 9.2, TS.2.4} 3.5 Human Influence on the Ocean 3.5.1.2 Tropical Sea Surface Temperature Evaluation Tropical Pacific Ocean In CMIP5, mean state biases in the tropical Pacific Ocean including the excessive 1 equatorial cold tongue, erroneous mean thermocline depth and slope along the equator remained but were improved relative to CMIP3 (Flato et al., 2013). Misrepresentation of the interaction between the atmosphere and ocean via the Bjerknes feedback and vertical mixing parameterizations, and a bias in winds were among the suggested reasons for the persistent biases (Li et al., 2014; Zhu and Zhang, 2018). Moving to CMIP6, a reduction of the cold bias in the equatorial cold tongue in the central Pacific is found on average in the CMIP6 models (Figure 3.24b; Grose et al., 2020; Planton et al., 2020), however, this reduced bias is not statistically significant when considered across the multi-model ensemble (Planton et al., 2020). It is also noteworthy that the longitude of the 28°C isotherm is closer to observed in CMIP6 than in CMIP5, with a coincident reduction in the CMIP6 inter-model standard deviation (Grose et al., 2020). The latter result implies that there is an improvement in the representation of the tropical Pacific mean state in CMIP6 models. Comparison of biases in individual HighResMIP models with biases in lower resolution versions of the same models indicates that there is no consistent improvement in SST biases in most of the equatorial Pacific with resolution (Figure 3.3e; Bock et al., 2020). Tropical Atlantic Ocean Fundamental features such as the mean zonal SST gradient in the tropical Atlantic were not reproduced in CMIP5 models. Studies have proposed that weaker than observed alongshore winds, underestimation of stratocumulus clouds, coarse model resolution, and insufficient oceanic cooling due to a deeper thermocline depth and weak vertical velocities at the base of the mixed layer in the eastern basin, underpinned these tropical Atlantic SST gradient biases (Hourdin et al., 2015; Richter, 2015). The SST gradient biases still remain in CMIP6. On average the cold bias in the western part of the basin is reduced while the warm bias in the eastern part has slightly increased (Figure 3.24 b,c) (Richter and Tokinaga, 2020a). Several CMIP6 models, however, display large reductions in biases of the zonal SST gradient, such that the eastern equatorial Atlantic warm SST bias and associated westerly wind biases are mostly eliminated in these models (Richter and Tokinaga, 2020a). The high resolution (HighResMIP) CMIP6 models show a better representation of the zonal SST gradient (Figure 3.24 b,c), but some lower resolution models also perform well suggesting that resolution is not the only factor responsible for biases in Tropical Atlantic SST (Richter and Tokinaga, 2020a). {2.3, 3.5, 3.6, 5.3, 9.2, TS.2.4} 3.6 Human Influence on the Biosphere 3.6.1 Terrestrial Carbon Cycle The AR5 did not make attribution statements on changes in global carbon sinks. The IPCC Special Report on Climate Change and Land (SRCCL) assessed with high confidence that global 1 vegetation photosynthetic activity has increased over the last 2-3 decades (Jia et al., 2019). That increase was attributed to direct land use and management changes, as well as to CO2 fertilisation, nitrogen deposition, increased diffuse radiation and climate change (high confidence). The AR5 assessed with high confidence that CMIP5 Earth System Models (ESMs) simulate the global mean land and ocean carbon sinks within the range of observation-based estimates (Flato et al., 2013). The IPCC SRCCL, however, noted the remaining shortcomings of carbon cycle schemes in ESMs (Jia et al., 2019), which for example do not properly incorporate thermal responses of respiration and photosynthesis, and frequently omit representations of permafrost thaw (Comyn-al., 2018), the nitrogen cycle (Thomas et al., 2015b) and its influence on vegetation dynamics (Jeffers et al., 2015), the phosphorus cycle (Fleischer et al., 2019), and accurate implications of carbon store changes range of land use and land management options (Erb et al., 2018; Harper et al., 2018) (see Sections and 5.4, Figure 5.24 and Table 5.4 for details). {2.3, 3.5, 3.6, 5.3, 9.2, TS.2.4} 5.3 Ocean Acidification and Deoxygenation keine Änderungen seit dem IPCC-Report 5 5.3.1 Paleoclimate Context 5.3.1.1 Paleocene-Eocene Thermal Maximum . 48 5.3.1.2 Last Deglacial Transition 8 5.3.2 Historical Trends and Spatial Characteristics in the Upper Ocean 9 5.3.2.1 Reconstructed Centennial Ocean Acidification Trends 5.3.2.2 Observations of Ocean Acidification over the Recent Decades 5.3.3 Ocean Interior Change 52 5.3.3.1 Ocean Memory – Acidification in the Ocean Interior 52 5.3.3.2 Ocean Deoxygenation and its Implications for GHGs53 5.3.4.1 Future Projections with Earth System Models 54 5.3.4.2 Reversal of Ocean Acidification by Carbon Dioxide Removal 56 5.3.5.1 Drivers 56 5.3.5.2 Spatial Characteristics {2.3, 3.5, 3.6, 5.3, 9.2, TS.2.4} Chapter 9: Ocean, cryosphere and sea level change 9.1 Introduction BOX 9.1: Key processes driving sea level change 9.2 Oceans 9.2.1 Ocean surface 9.2.1.1 Sea Surface Temperature (SST) 9.2.1.2 Air-sea fluxes 9.2.1.3 Upper Ocean Stratification and Surface Mixed Layers .. BOX 9.2: Marine Heatwaves Marine heatwaves (MHW) are periods of extreme high sea temperature relative to the long-term mean seasonal cycle (Hobday et al., 2016). Studies since the SROCC (Collins et al., 2019) confirm the assessmentthat MHW can lead to severe and persistent impacts on marine ecosystems, from mass mortality of benthic communities including coral bleaching, changes in phytoplankton blooms, shifts in species geographical distribution, toxic algal blooms to decline in fisheries catch and mariculture (Smale et al., 2019; heatwaves (Section 11.3), MHWs can extend for millions of square kilometres, persist for weeks to months, and occur at subsurface (Bond et al., 2015; Schaeffer and Roughan, 2017; Perkins-Kirkpatrick et al., 2018; Laufkötter et al., 2020).The SROCC established that MHWs have occurred in all basins over the last decades. Additional evidence documenting widespread occurrence of marine heat waves in all basins and marginal seas continues to accumulate (Li et al., 2019c; Yao et al., 2020). The SROCC highlighted the role of large-scale climate modesof variability in amplifying or suppressing MHW occurrences, which has since been further corroborated, increasing confidence in climate modes as important drivers of MHWs (Holbrook et al., 2019; Sen Gupta etal., 2020). More generally, understanding of processes leading to MHWs has increased since the SROCC, including air-sea heat flux (Section 9.2.1.2), increased horizontal heat advection, shoaling of the mixed layer and suppressed mixing processes (Section 9.2.1.3), reduced coastal upwelling and Ekman pumping (Sectionanomalies (Holbrook et al., 2020; Sen Gupta et al., 2020). The SROCC reported with high confidence that MHWs (defined as days exceeding the 99th percentile in SST from 1982 to 2016) have very likely doubled in frequency between 1982 and 2016. Additional observation28 based evidence and acquisition of longer observation time-series since the SROCC have confirmed and expanded on this assessment: since the 1980s MHWs have also become more intense and longer (Frölicher and Laufkötter, 2018; Smale et al., 2019; Laufkötter et al. 2020). Satellite observations and reanalyses ofSST show increase in intensity of 0.04°C per decade from 1982 to 2016, an increase in spatial extent of 19 % per decade from 1982 to 2016, and an increase in annual MHW days of 54 % between the 1987-2016 period compared to 1925-1954 (Frölicher et al., 2018; Oliver, 2019). The SROCC assessed that 84-90% of all MHWs that occurred between 2006 and 2015 are very likely caused by anthropogenic warming. There is new evidence since SROCC that the frequency of the most impactful marine heatwaves over the last few decades has increased more than 20-fold because of anthropogenic global warming (Laufkötter et al., 2020). In summary, there is high confidence that MHWs have increased in frequency over the 20th century, with an approximate doubling from 1982-2016, and medium confidence that they have become more intense and 9.2.2 Changes in Heat and Salinity 9.2.2.1 Ocean Heat Content and Heat Transport 9.2.2.2 Ocean Salinity 9.2.2.3 Water Masses 9.2.3 Regional Ocean Circulation 9.2.3.1 Atlantic Meridional Overturning Circulation 9.2.3.2 Southern Ocean 9.2.3.3 Tropical Oceans 9.2.3.4 Gyres, Western Boundary Currents, and Inter-Basin Exchanges Systems 9.2.3.6 Coastal Systems and Marginal Seas 9.2.4 Steric and dynamic sea-level change 9.2.4.1 Global mean thermosteric sea-level change 9.2.4.2 Ocean dynamic sea-level change 9.3 Sea ice 9.3.1 Arctic Sea Ice 9.3.1.1 Arctic Sea-Ice Coverage 9.3.1.2 Arctic Sea-Ice volume and thickness 9.3.2 Antarctic Sea Ice 9.3.2.1 Antarctic sea-ice coverage 9.3.2.2 Antarctic sea-ice thickness 9.4 Ice Sheets So kommt man durch den Bericht und hat je nach Bedarf seine notwendigen Information. Ein besonderer Aspekt finde ich sollte man den Information im Technical Summary widmen. Hier finden sich Informationen wie Klimadaten gesammelt und aufbereitet werden. Zum Beispiel über stationäre Sonden die Daten in Echtzeit liefern, oder Satelliten und so weiter. Auch dort wieder Hinweise auf Kapitel in denen zum Beispiel das derzeitige Verständnis des menschliche Einfluss auf das Klima dargestellt wird. TS.1.2.4 Understanding of Human Influence The evidence for human influence on recent climate change has strengthened progressively from the IPCC Second Assessment Report to the AR5 and is even stronger in this assessment, including for regional scales and for extremes. Human influence in the IPCC context refers to the human activities that lead to or contribute to a climate response, such as the human-induced emissions of greenhouse gases that subsequently alter the atmosphere’s radiative properties, resulting in warming of the climate system. Other human activities influencing climate include the emission of aerosols and other short-lived climate forcers, and land-use change such as urbanisation. Progress in our understanding of human influence is gained from longer observational datasets, improved paleoclimate information, a stronger warming signal since AR5, and improvements in climate models, physical understanding and attribution techniques (see Core Concepts Box). Since AR5, the attribution to human influence has become possible across a wider range of climate variables and climatic impact-drivers (CIDs, see Core Concepts Box). New techniques and analyses drawing on several lines of evidence have provided greater confidence in attributing changes in regional weather and climate extremes to human influence (high confidence). {1.3, 1.5.1, Appendix 1A, 3.1-3.8, 5.2, 6.4.2, 7.3.5, 16 7.4.4, 8.3.1, 10.4, Cross-Chapter Box 10.3, 11.2-11.9, 12.4, TS.3} in den einzelnen Kapitel also ganz wenige statistische IPCC-Klassifikationen! Es ist einfach ganz harter Stoff und deshalb reichen mir die ersten 50 Seiten und entsprechende Artikel aus sekundären Quellen (Zeitschriften mit entsprechenden wissenschaftlichen Redaktionen, TV). Zu allerletzt noch ein Grafik die erklärt wie der IPCC Berichte erstellt: Schönes Wochenende Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dierk Geschrieben 13. November 2021 Teilen Geschrieben 13. November 2021 (bearbeitet) vor 5 Stunden schrieb Venturi-Sim: Da hast Du dir einige Mühe gemacht. Aber lohnt es sich? Glaubst Du wirklich Du kannst mit so einer Abiturienten-Schnurre (Schnarre, ein Krachinstrument) einen fast 4000 seitigen Bericht einfach kippen? Wir wissen, Nietzsche hatte Kopfschmerzen. Geh’ auf Nietzsche Source – Home und gib’ Kopfschmerzen ein. Da bekommst Du 47 Stellen in seinen Briefen. Weisst Du jetzt warum Nietzsche Kopfschmerzen hatte? Es hilft also nichts, wir müssen diesen fast 4000 Seiten Schinken angehen! Es ging mir darum, aufzuzeigen, dass der überwiegende Teil der Aussagen des Berichts mit einer im Wissenschaftsbetrieb ungewöhnlich hohen Irrtumswahrscheinlichkeit behaftet ist. Dabei habe ich noch den vertrauenswürdigsten der drei Berichte ausgewählt, den mit den physikalischen Grundlagen! Diese Berichte gibt es bzw. sind in Entstehung: Zitat AR6 Synthesis Report: Climate Change 2022 AR6 Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability AR6 Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change AR6 Climate Change 2021: The Physical Science Basis Es wäre weniger ein Problem, wenn Aussagen mit hoher Irrtumswahrscheinlichkeit nur sehr selten vorkämen. vor 5 Stunden schrieb Venturi-Sim: in den einzelnen Kapitel also ganz wenige statistische IPCC-Klassifikationen! Ja, was hilft das, wenn die in den ersten 50 Seiten mit den Kernaussagen genau diese Klassifikationen enthalten. Wie gesagt, die Primärliteratur ist zum überwiegenden Teil nicht das Problem, noch nicht einmal die Zusammenfassung dieser in den Unterkapiteln. Es sind die mit der Sprachregel klassifizierten Kernaussagen, welche sich primär an die "Decision makers" richten. Kein Politiker hat die Zeit, einen 4000 Seiten Bericht zu lesen, bereits nach einer halben Seite wird er entnervt das Handtuch werfen. Man fragt sich an dieser Stelle allerdings zurecht, warum mit Unsicherheit behaftete Kernaussagen in einem Bericht zu den physikalischen Grundlagen überhaupt vorkommen. Warum sollte man physikalische Grundlagen auf unsichere Aussagen basieren? Reicht es nicht, wenn schon die Klimamodelle, die sich auf diese Aussagen stützen, per se unsicher sind, weil sie die Zukunft prognostizieren? Wieviel unsicherer werden diese denn dann sein? Wenn man nun der Sprachregel eine Irrtumswahrscheinlichkeit zuordnet "virtually certain" (99-100% probability) = jede hunderste Aussage ist Zufall "extremely likely" (95-100% probability) = jede zwanzigste Aussage ist Zufall "very likely" (90-100% probability) = jede zehnte Aussage ist Zufall "likely" (66-100% probability) = jede dritte Aussage ist Zufall "more likely than not" (50-100% probability) = jede zweite Aussage ist Zufall "about as likely as not" (33 to 66% probability) = jede Aussage ist Zufall "unlikely" (0-33% probability) = jede dritte Aussage ist Zufall "very unlikely" (0-10% probability) = jede zehnte Aussage ist Zufall "extremly unlikely" (0-5% probability) = jede zwanzigste Aussage ist Zufall "exceptionally unlikely" (0-1% probability) = jede hunderste Aussage ist Zufall dann bedeutet ein vermehrtes Vorkommen von Aussagen, die das im Wissenschaftsbetrieb übliche Signifikanzniveau von p<=0.05 nicht erreichen, vermehrt auf Zufällen begründete Falschaussagen in die "physical science basis" einzuführen. Will man das? Um das Problem zu umgehen habe ich in meinem Beitrag eins weiter oben das Signifikanzniveau auf die üblichen p=0.05 gesetzt und nur die hier fettgedruckten Wahrscheinlichkeiten als einer wissenschaftlichen Publikation würdig zugelassen... das sollte doch von jedem, der sich ernsthaft mit wissenschaftlichen Grundlagen beschäftigt, nachvollziehbar sein? Bearbeitet 13. November 2021 von Dierk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 13. November 2021 Teilen Geschrieben 13. November 2021 vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: Weisst Du jetzt warum Nietzsche Kopfschmerzen hatte? Nö, aber ich kann mir vorstellen wieso er bei mir langsam brummt vor 4 Stunden schrieb Venturi-Sim: wir müssen diesen fast 4000 Seiten Schinken angehen Das Ding schlägt ja sowohl den Simplizissimus und Kriech und Friesen... Danke für die Zusammenfassung auf jeden Fall. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 13. November 2021 Teilen Geschrieben 13. November 2021 vor 2 Stunden schrieb Urs Wildermuth: Danke für die Zusammenfassung auf jeden Fall. Da muss ich Dich leider enttäuschen. Das war keine Zusammenfassung des gesamten IPCC6 Berichts. Das war nur "exemplarisch" der Weg wie man z.B. sich über den Punkt A1.6 "Zunahme der Oberflächentemperatur der Oceane" in der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (englisch Summary for Policymakers) die Hintergrundinformationen im Hauptbericht und in der technischen Zusammenfassung erarbeiten kann. In der 47 seitigen Zusammenfassung gibt es ca. 60 solcher Einstiegspunkte. Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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