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Neue PPL und ein paar Sorgen


GurkenPilot

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On 3/23/2019 at 8:57 AM, MikeWhiskey said:
Quote

Verwendet ihr wirklich 100% von was ihr gelernt habt? Bestimmt nicht. 

 

Wohl kaum. Ich hab jetzt nicht den Syllabus durchforstet aber ich würde hier auf die typische 80/20-Regel tippen: Gefühlt 20% fand ich für die Tonne.

Ich getraue mich sogar zu sagen, dass in der PPL-Ausbildung nur 20% von dem, was mengenmässig gelehrt wird, wirlich angewendet wird oder anwendbar ist.  Aber vieles ist wirklich nur eine Krücke auf einem langen Weg. Wer zum Beispiel nie selbst eine Wägung machen muss, wird die Vorgehensweise (von Hand mit Meter und drei Wagen bestückt) nie mehr brauchen nach der Prüfung- und kann das dann auch nicht (z.B. Bugrad vs. Spornrad). Deswegen ist er kein schlechterer Pilot, wenn er immer Wight and Balance gemäss Handbuch des Flz's und letztem Wägereport macht.

 

Zur FAA:  dieser Link führt zu einer Menge von Publikationen, aber bitte mit Vorsicht verdauen: manche sind alt und eigentlich fast ungültig. So finde ich z.B. "Mountain Flying" schlecht und unvollständig. Da ist diese Info der Vereinigung der Schweizer Gletscherflieger auf weniger "Seiten" schon sehr viel besser und vor allem praxiserprobt.

Auch im Bereich Technik gibt es einiges an Veraltetem..

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Was die Theorie oft macht ist, sie siebt Kandidaten aus, die ein sehr schlechtes Durchhaltevermögen haben und daher am Ende vermutlich nach dem erhaltenen PPL eh nicht weiterfliegen oder bis ans Lebensende nicht aus der Komfortzone (C150/Platzrunde) rausfinden. Das mag brutal tönen, aber ich habe Mühe mit dem ständigen "Muss ich nicht wissen" Tenor von Lernfaulen. Die Aviatik ist so extrem vielseitig und man kommt in der Fliegerei mit so vielen Themen zusammen und hat wieder und wieder etwas zu lernen, dass eine gesunde Grundlage weiterhilft. Da gehören auch Themen dazu, die beim ersten Blick vielleicht für die Tonne scheinen und dann 15 Jahre später plötzlich wieder relevant werden... dann ist man vielleicht froh das mal gehört zu haben.

 

Ballaststoffe gibt's bei jeder Schule, egal ob Deutsche Literatur im Gymi (Stichwort Simplizissimus) oder Alt Griechisch und Latein als Siebfächer zur Bevölkerungsregulierung an den Universitäten... aber gerade in der Aviatik ist Lernbereitschaft und Hintergrundwissen das A und O dafür, dass man sich auch mal weiterentwickeln kann. Ob ich wissen "muss" wie man ein Flugzeug wiegt ist mal eines (ich meine ja, jedenfalls für jeden der eventuell mal selber eins haben will) aber die Technik dazu kann auch mal helfen wenn man den Wägebereich einer normalen Personenwage überschritten hat und dann weiss wie man mit einer 2. Waage das Problem löst... funzt genau gleich... geht übrigens auch mit übergrossen Handgepäckstücken die das Display einer normalen Waage abdecken.. Und auch die vielgeliebten Altimeterfragen in der Meteo... was man mal gelernt hat und was den Boulemieeffekt überlebt hat kann auf einmal sehr wichtig werden. Und dann wird der Weg zum Ziel... auch der Theorieunterricht.

 

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Theorie allein vor dem PC Büffeln extrem öde sein kann. Ich fand das Klassenerlebnis damals wesentlich besser und vor allem auch unterhaltsamer, weil man eben in den Pausen auch mal Dinge diskutieren konnte.

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Urs Wildermuth:

Das mag brutal tönen, aber ich habe Mühe mit dem ständigen "Muss ich nicht wissen" Tenor von Lernfaulen.

 

Nur weil man manchmal anzweifelt ob das was man macht wirklich immer so wie man es macht nötig ist, ist definitiv nicht ein Zeichen von Faulheit. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Hinterfragen und kritisches Denken. Dies kann nämlich dazuführen, dass man früh genug merkt, dass man etwas falsch macht. Faulheit wäre wenn man möglichst wenig macht, trotz Abklärung, dass man es doch braucht. Es ist ja schön wenn alle Zeit haben immer alles 100% perfekt zu machen, aber das ist dann schon ein Luxus, das die meisten Leute nicht haben. Wenn man mehr als eine Sache gescheit machen will, dann muss man halt Kompromisse finden, so weit es möglich ist.

 

Das war in der Schule schon so (mehrere Fächer gleichzeitig wollen auch immer alles 100% perfekt haben), und das ist  auch jetzt im Leben so. 

 

Grüsse,

 

Christopher

 

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vor 4 Stunden schrieb GurkenPilot:

Nur weil man manchmal anzweifelt ob das was man macht wirklich immer so wie man es macht nötig ist, ist definitiv nicht ein Zeichen von Faulheit.

Christopher,
Urs hat nicht das kritisiert, was Du machst. Deine Frage (vorallem an Dich selber) ist ja "soll ich das überhaupt in Angriff nehmen".
Lernfaule haben es eher so mit "das nehme ich sicherlich in Angriff - aber muss es so aufwändig sein".
Du bist genug kritisch, dass Du weisst, sobald Du JA zur Ausbildung gesagt hast, führt kein Weg dran vorbei, es von A bis Z seriös durchzuziehen.
Die Gründe, wieso es hier eben keinen Sinn macht, vielleicht im Gegensatz zur Schule, Abkürzungen zu nehmen, stehen hier im Thread. ?

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vor 6 Stunden schrieb bleuair:

Christopher,
Urs hat nicht das kritisiert, was Du machst. 

Ups, dann habe ich das wohl falsch verstanden!

 

Dann stimme ich Urs wohl zu!

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On 3/10/2019 at 5:49 PM, GurkenPilot said:

Ich habe gerade noch gesehen, dass es auch noch Fehraltdorf gibt. Dort ist das ganze etwas günstiger und ist auch näher als Birrfeld. Werde es wahrscheinlich dann doch dort machen.

Speck (LSZK), eine gute Wahl, da hat es keine "Gurken" in der Schulflugzeugflotte..

Gutes Gelingen!

 

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19 hours ago, Urs Wildermuth said:

oder Alt Griechisch und Latein als Siebfächer zur Bevölkerungsregulierung an den Universitäten...

selten so gelacht!! wie treffend!!?

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vor 15 Minuten schrieb cosy:

Speck (LSZK), eine gute Wahl, da hat es keine "Gurken" in der Schulflugzeugflotte..

Gutes Gelingen!

 

Danke aber habe mich schon für Mfgz entschieden. 

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  • 2 Wochen später...
Am 28.3.2019 um 10:33 schrieb GurkenPilot:

Danke aber habe mich schon für Mfgz entschieden. 

Hast Du jetzt doch aufgehört?

Gruss

 

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On 3/6/2019 at 10:00 PM, GurkenPilot said:

Ich würde gerne eine Kaufreue verhindern....

Kaufreue.. Kau die Bedenken , schluck sie runter und freu Dich auf das, was Dich in der Fliegerei erwartet..Faszination, ein Virus halt..

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Zitat

Geschrieben 28. März
habe mich schon für Mfgz entschieden.

Zitat

Geschrieben Mittwoch um 19:35
Ich habe den Aufwand unterschätzt. Und leider ist mir der Stress zu viel geworden.

Lebe ich unter einem Stein oder sind zwischen den beiden Posts nur gerade 2 Wochen gewesen? Da war doch erst mal nur ein Gespräch bei der Ausbildungsstätte drin, vielleicht noch das Anmeldeformular ausgefüllt und einen Schnupperflug gebucht (wenn das Wetter überhaupt schnupperflugtauglich gewesen ist)?! Das kann doch kein Stress sein.

Kann nur für mich sprechen, aber das passt irgendwie ins ganze Bild der Diskussion hier. Schade, aber der Slot wird sicher vom nächsten Schüler gerne genommen.
Viel Erfolg bei Deinen anderen Projekten!

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Ich glaube, es ist für den TS eine gute Entscheidung. Wenn man "Kaufreue" befürchtet, liegt schon darin ein großes Mißverständnis. Eine Pilotenlizenz kann man zum Glück(!!!) nicht regulär kaufen, und deshalb kann es auch keine Kaufreue geben.

Der Weg zur PPL führt über eine Ausbildung, die nicht billig sein kann und entsprechende Ausgaben verlangt. Und auch damit ist das Wissen noch nicht erworben, sondern der Zugang dazu. Lernen muß man selber. Und erst am Ende, wenn das alles geschafft ist, steht die Aushändigung der Pilotenlizenz, was zu diesem Zeitpunkt dann aber nur mehr eine Verwaltungsangelegenheit ist (und vermutlich die billigste Ausgabe nach all dem Aufwand). Der persönliche "Gewinn" liegt also im Erwerb von Wissen und den Fähigkeiten,   dieses zu nutzen.

 

Gruß

Manfred

aka "Tüpflischisser" ?

Bearbeitet von DaMane
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Am 6.3.2019 um 22:00 schrieb GurkenPilot:
  • "Lohnt" es sich? Ich habe etwas Angst, dass ich jetzt zwar sehr interessiert bin, viel Geld investiere und dann irgendwann gelangweilt werde. Ich würde gerne eine Kaufreue verhindern....

 

Kommt darauf wieviel Flüssiges du investieren kannst. Ich habe damals mit dem Fliegen aufgehört weil 600-1000.-

pro Monat für ein paar Jurarunden dann einfach zu krass waren. Gleichzeitig fehlte aber auch das Geld für mehr.

Wenn du genug Kohle hast steht Dir in der Welt der Fliegerei jede Tür offen.

 

Ich möche aber trotzdem keine Sekunde missen, die ich im Cockpit verbracht habe.

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Denke der Entscheid des TS war richtig. Wenn man schon in den ersten paar Theoriestunden das Interesse verliert, dann hat das keinen Zweck.

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  • 4 Monate später...

Der Thread ist mittlerweile ziemlich alt und abgeschlossen, sorry fürs ausgraben. In der Hoffnung, ein paar Neueinsteiger zu motivieren hier aber auch noch positive News:

Ich hab den ersten Solo nun hinter mir und Theorie (online) bald Prüfungsreif, es geht also durchaus auch mit Familie und 100+ % Job. Es ist taff, aber der Spass ist da ?

Was mit geholfen hat:

1) Viel Unterstützung durch die beste und auch flugbegeisterte Familie ?

2) Platzrunden im Simulator (FS2, VR)

3) Ich mach die Ausbildung parallel mit einem Freund -> wir können jeweils beim anderen mitfliegen und uns Zeit fürs Vorbereiten, putzen etc. teilen.

4) Pendeln im Zug -> Genug Zeit für Theorie

 

Ich steh zwar noch mittendrin, habe aber viel Spass und vor allem: selbst wenn ich es jetzt noch abbrechen würde, hat mir das bisher erlernte auch ausserhalb des Fliegens viel gebraucht!

 

lg, Dani

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vor 6 Stunden schrieb durito:

vor allem: selbst wenn ich es jetzt noch abbrechen würde, hat mir das bisher erlernte auch ausserhalb des Fliegens viel gebraucht!

Dein Wort in Gottes Ohr. Eine Erkenntnis, die wohl alle PilotInnen so unterschreiben würden.

Für den zweiten, grösseren, schöneren Praxisteil viel Erfolg, auch Deinem Kollegen !

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  • 1 Jahr später...
On 8/19/2019 at 5:37 PM, durito said:

Der Thread ist mittlerweile ziemlich alt und abgeschlossen, sorry fürs ausgraben.

Ich tu's schon wieder und setze noch einen drauf, indem ich mich selbst zitiere ? Mea culpa.

 

Immerhin mit einem hoffentlich motivierenden Update für neue Schüler. Definitive Antwort (seit gestern ?): Ja, PPL geht auch parallel zu Job und Familie.

Der Aufwand war aber doch grösser als erwartet. Definitiv eher ein berufsbegleitendes Studium denn eine "Autoprüfung"... Mit Unterstützung und Ausdauer aber machbar, insbesondere da ja genügend Zeit zur Verfügung steht. Beste Voraussetzungen sind IMHO noch die gleichen wie schon beschrieben:

  1. Einfach probieren - Selbst wenns nicht klappt hast Du dennoch profitiert und viel gelernt
  2. Familiäre Unterstützung
  3. Ausbildung zeitgleich mit Freunden zusammen 
  4. Simulator!

Guete Flug!

- Dani

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