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PAX als Co-Pilot?


Gast Saint-Exupéry

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Gast Saint-Exupéry

Saletti zäme!

 

Vielleicht kennt ihr das:

Du fliegst mit einem guten Kollegen der selber Inhaber des PPL ist und sich auf dem rechten Sitz befindet. Nach dem obligaten Kaffee werden die Plätze für den Rückflug getauscht und Du bist nun Pax.

 

Ich als links sitzender PIC und gleichzeitig PF delegiere dann gerne 'niedrige arbeiten' wie 'mixern' oder Frequenzwechsel an den rechts sitzenden Co, damit ich mehr freie Kapazitäten habe. Umgekehrt helfe ich als PAX, bzw. Co auch gerne bei der Ausführung von (ausschliesslich kommandierten) Anordnungen, statt nur dumpf aus dem Flieger zu schauen.

 

Leider musste ich in meinem Fall feststellen, dass mein Co dies als Freibrief sah, auch nicht von mir gewünschte, bzw. kommandierte Handreichungen auszuführen.

 

Als es auf einem vom Wetter her kritischen Auslandsflug soweit kam, dass er eigenmächtig die Funkfrequenz änderte ohne mir dies mitzuteilen und ich dadurch den Kontakt mit FIS verlor, entstand unnötiger Stress. Die Folge: Ich delegiere seither gar nichts mehr und mache alles alleine.

 

Bin ich nun zu naiv im Glauben, sowas wie eine seriöse Arbeitsteilung auch im Cockpit einen Kleinflugzeuges im Sinne der 'safety' anwenden zu können?

 

Was sind Eure Erfahrungen?

 

Mit fragendem Grusse Reto

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Hallo

 

doch, doch, mit dem richtigen 'Partner' geht das schon. Ich fliege öfters mit einem befreundeten PPL-Piloten, entweder in meiner Maschine, oder dann bei ihm im Flugi. Wir treffen vor dem Flug genaue Abmachungen, wer wann was macht. Bei Meinungsverschiedenheiten inflight wird zuerst darüber diskutiert um nachher das Sinnvolle / Machbare durchzuführen. So hat sich eine abwechslungsreiche 'Zusammenarbeit' ergeben, die noch heute gut funktioniert.

 

Heinz

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Hallo Reto,

 

20 Mal geht es gut und einmal macht ein "Kollege" was er will. Konsequenz: Du delegierst gar nix mehr? Ich finde das nicht die richtige Reaktion. Die beste Reaktion ist: In der Situation dem Copiloten klarmachen, dass er nix zu ändern hat, solange das nicht von BEIDEN gecheckt/gesehen/besprochen wurde - so funktioniert Two-Man-Operation. Man muss aber auch in der Lage sein, in einer möglicherweise kritischen Situation, schnell und eigenmächtig eine richtige Entscheidung zu treffen. Dazu bist Du ja PIC, Du hast die Verantwortung!

Weil ihr PPL-er solche eine Arbeitsteilung eher nicht gewohnt seid, empfiehlt es sich VOR dem Flug mal mit dem künftigen Copiloten ein paar Worte zu wechseln und mit ihm die Regeln abzusprechen. So sollte nix schiefgehen.

 

 

Kommunikation ist alles in der Fliegerei. Dann funktioniert der Rest. Fliegen können wir eh....

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Hallo zusammen

 

Also ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, wenn man sich die Arbeit im Cockpit teilt. Meist sieht es so aus, dass der Links fliegt (da gehört bei mir aber mischen dazu) und der rechts sitzende funkt und die Navigationsgeräte bedient und natürlich auch navigiert. Nach Absprache soll er dies auch "eigenmächtig" machen, mir jedoch jede Aktion laut mitteilen bevor er sie ausführt, damit ich als PIC immer auf dem aktuellen Stand der Dinge bin. Das schöne daran ist, dass so beide mehr Zeit haben um rauszusehen und auch zu geniessen. (Ausser man fliegt die der Küste von Südfrankreich entlang, da hats der Funker viel stressiger als der Pilot. Gell Dominik?! :D )

 

Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass ich ziemlich schnell erkenne mit wem ich eine solche Arbeitsteilung machen kann und mit wem nicht.

 

Gruss

Tom

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Original geschrieben von EmbraerJockey

. Fliegen können wir eh....

Könnte ja sein, dass gerade das nicht stimmt?

 

Nein im Ernst; das Piloten Niveau und die individuellen Grenzen sind beim VFR Fliegen extrem unterschiedlich, dies habe wir ja hier im Forum auch schon diskutiert und festgestellt. Damit ist natürlich vorprogrammiert, dass es irgendwann zu Differenzen im Flugzeug kommen muss.

 

Während des Fluges ist da wohl nichts mehr zu machen, und man muss ihn irgendwie durchziehen. Am Boden ist dann aber zu überlegen, ob man mit einem Partner, mit dem man das fliegerische Heu nicht auf der gleichen Bühne hat, wirklich noch einmal fliegen will. Wenn der Kollege gefährlich fliegt oder einem masslos nervt, dann lasse man es doch besser. So bleibt auch die Freundschaft am Boden intakt.

 

Hans

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Gast Saint-Exupéry

...tja Hans,

 

ganz richtig! Ich denke, 'inflight' ist keine Zeit mehr für Grundsatzdiskussionen.

 

Natürlich war vor dem Flug abgesprochen, welche arbeiten ich zu delegieren gedenke und welche nicht. Das ging auf einigen Flügen auch ganz gut. Aber gerade auf dem vom Wetter her kritisch werdenden Flug (oder vielleicht auch deshalb) bat ich meinen 'Co' sich die Anflugkarten der umliegenden Flugplätze bereitzulegen (für den Fall der Fälle) was er einfach nicht tat. Stattdessen wollte er über Funk Wetterinformationen einholen.

Natürlich habe ich ihn sogleich gebeten, die Frequenz nur noch mit meinem Einverständnis zu wechseln. Aber ich merkte seine Nervosität und wollte die Situation nicht noch mit Zurechtweisungen verschärfen.

 

Nach dem Flug wollte ich ein debriefing machen und den Flug und auch das Teamwork analysieren. Mein Kollege aber meinte dazu lachend und sichtlich erleichtert planmässig angekommen zu sein, das sei unnötig, es sei doch alles gut gegangen.

 

Okay, vielleicht war ich zuwenig hartnäckig, aber ich wollte die Kameradschaft, die mir ja auch etwas bedeutet, nicht belasten.

Schade das ganze! Vielleicht liegt es halt auch daran, dass mein Kollege deutlich jünger und deshalb leichtfertiger ist, bzw. ich halt älter und vielleicht ein Sicherheitsneurotiker?!

 

Reto

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Hallo Leute.

 

Hans hat meines Erachtens den Finger in der Wunde. Das fliegerische Niveau kann sehr unterschiedlich sein und es ist daher sehr schwierig ein Level zu finden, wo beide Spaß haben, wenn es Niveauunterschiede gibt.

 

Da gibt es sehr viele Tücken über die man stolpern kann:

 

1.) Der Überlegene führt aus einer Profilierungsneurose heraus den Unterlegenen über seine Angstgrenze.

 

2.) Der Überlegene erkennt den Zustand des Unterlegenen nicht und denkt es sei alles okay und der andere hat voll die Krise.

 

3.) Der Unterlegene reagiert panisch und greift ein und der Überlegene ist doch nicht so gut, um die Fehlreaktion wieder aus bügeln zu können.

 

Eine alte Weisheit lautet, daß unerfahrene Piloten nur mit Paxen und sehr sehr guten Lehrern fliegen sollten. Die Graustufen dazwischen sind gefährlich!

 

Ein guter Freund von mir erzählte mir da mal ein Erlebnis. Er war Fluglehreranwärter und flog mit einem Piloten Motorsegler, dessen Lizens am Auslaufen war. Nach 10 Minuten wollte der Pilot nicht mehr fliegen und mein Freund übernahm und setzte zur Landung an. Zwei Meter über der Piste griff der Klient dann panisch ein und zog den Knuppel auf Anschlag zurück und lies wieder los. Die Kiste stieg bis 20 Meter über die Piste und stallte. Hätte mein Freund nicht sehr beherzt reagiert und sehr sehr viel Glück gehabt, wäre der schöne Mose futsch. Ganz lustig ist dann noch, daß der Klient kein gutes Haar an meinem Freund in der Kneipe lies. :-(

 

Fliegen mit Pilotenkollegen macht sehr sehr viel mehr Spaß, als alleine. Das ist ein Fakt. Aber ich passe zwischen zeitlich sehr darauf auf, mit wem ich fliege.

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Ich selbst fliege öfters mit Kollegen, die selbst kein Brevet haben, aber eine grundsätzliche Ahnung vom Fliegen...und sehr viel Ahnung vom Funk und Navigation. Die lasse ich eigentlich immer diese Aufgaben übernehmen. Oder auch ab und zu lasse ich sie fliegen, natürlich immer ohne ein Risiko einzugehen.

 

Recht oft fliege ich mit einem Freund, der die Ausbildung bei Crosscat gemacht hat. Da wird dann wirklich die Arbeit aufgeteilt, zudem lernen wir beide eine Menge. Ich als 'mit dem A....-Flieger' und ehemaliger Segelflieger schätze die Situationen häufig sinnvoller ein als er, im Gegenzug tut es mir gut, ab und zu mal mit jemandem zu fliegen, der auch im Descent ein vordefiniertes Power-Setting benutzt und nicht einfach NUR nach Gefühl absinkt. Was auch interessant ist mit ihm: manchmal wird so aufgeteilt, dass der rechts sitzende Pilot das Flugzeug fliegt....was auch interessant ist.

 

Bin ich mal mit einem Piloten im Flugzeug, den ich gar nicht kenne (kommt ab und zu vor bei Ueberflügen zwecks Wartung oder ein Kontrollflug), so erledige ich alles selbst. Im Gegenzug lasse ich auch die Finger von ALLEM, sollte ich da mal auf dem rechten Sitz sein....ausser, er bittet mich um etwas.

 

Das Wichtigste beim zusammen Fliegen ist meiner Meinung nach, dass man den Kollegen gut kennt und auch seine Art zu fliegen gutheissen kann

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Hallo zusammen

 

Ich schliesse mich Toms Meinung an - wir hatten auf unseren Flügen ein sehr gutes, cooperatives Arbeitsverhältnis - und ich denke wir werden das auch wieder haben.

(Da gehört auch dazu, dass der eine dem anderen mal kurz rein redet "Haben wir eigentlich schon die Landefreigabe...? :D :D )

 

Ernsthaft: Folgende Punkte sind meines Erachtens wichtig:

 

1. Single Pilot-Flugzeuge: Der PIC hat das Sagen. (und der sitzt meistens links*)

Sicherheit contra Freundschaft. Für mich bitte die Sicherheit.

 

2. Arbeitsteilung: Klare Vereinbarung beim Briefing.

Jeder macht seinen Job. Wer fliegt - fliegt (Mixer inkl.), wer navigiert - navigiert, wer funkt - funkt. Kommunikation ist selbstverständlich!

 

3. Kritische Situationen: Der PIC hat das Sagen. (und der sitzt meistens links*)

... und muss alles alleine können!

 

Im übrigen glaube ich, dass eine qualifizierte Zurechtweisung einer Freundschaft keinen Abbruch tut. Auch im Flug!

 

ilsnicco.gif

 

 

 

* Es ist mir durchaus klar, dass ich auch auf dem linken Sitz zum CP werde, wenn z.B. ein Fluglehrer an Bord ist. Um weitere unnötige Diskussionen zu verhindern habe ich meinen Text angepasst. Falls sich noch ein Schreibfehler verstecken sollte, bitte ich dies jetzt schon zu entschuldigen!

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Marc

 

du hast schon Recht. Es kommt nicht drauf an, wo der PIC sitzt, ob rechts oder links. Diese 'linke' Meinung kommt wohl daher, weil die Hauptinstrumentierung auf den linken Sitz ausgerichtet ist. Ich fliege bald genauso gerne rechts, wie links.

 

Bis bald mal wieder in LSZG.

 

Heinz

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Hallo zusammen

 

Dazu noch zwei Fragen:

 

1. Ist es legitim, dass ich rechts sitze und das sagen habe, ohne dass ich rechts fliegend trainiert bin? Legitim nicht sinnvoll!

 

2. Ich habe mal gehört, dass wenn ein FI an Bord ist, dieser immer die Verantwortung trägt, auch wenn es keine eigentlicheFlugstunde ist. Stimmt das?

 

Gruss

Tom

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Hallo Tom

 

 

1. Ja das ist eigentlich legitim..Einzige Bedingung: Du musst jederzeit alle Flugzeugeinrichtungen bedienen können...

 

2. Soweit ich informiert bin eigentlich ja... Ausser man hat vor dem Flug vereinbart wer genau die verantwortung trägt (am besten schriftlich auf dem Startflugplatz hinterlegen)...

 

Marc

 

 

http://michelweb.ch.vu

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Hoi Marc

 

Danke

 

Zu 2. Nur bei FI oder kann man sagen dass grundsätzlich, also ohne Vereinbarung, immer der mit der höheren Lizenz die Verantwortung trägt?

 

Edit: Wenn ich einen Flugplan mache und als PIC eingetragen bin, reicht das nicht?

 

Gruss

Tom

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Gast
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