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Arbeiten mit den Checklisten


teedoubleyou

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Hallo zusammen

 

Mich würde mal interessieren, wie ihr den Umgang mit den Checklisten handhabt, bzw. gelernt habt.

 

Ich musste alle Checks ab dem Lineup bis zur Landung auswendig können und abarbeiten.

 

Wie macht ihr das? Und was seht ihr für Vor- und Nachteile?

 

Gruss

Tom

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Hallo Tom

 

Du sprichst da ein "brisantes" Thema an. Auch ich höre immer

wieder verschiedene Aussagen dazu.

 

Gelernt habe ich es so wie Du: die Checks die man "am Boden" macht, werden abgelesen, im Flug geht alles auswendig.

Oberste Devise: FLY THE AIRPLANE!

 

Das geht natürlich nur bis zu einer gewissen Komplexität eines Flugzeugs. Ich denke aber nicht, dass 5 A4-Seiten Checks für eine Archer wirklich sinnvoll sind. (schon gesehen!!)

 

Und natürlich: die Emergency-Checks müssen absolut "im Schlaf" gekonnt werden, zumindest die ersten Handgriffe. Wenn's nach dem Start schlagartig ruhig im Cockpit wird, ist keine Zeit mehr zu lesen!! Auch hier: FLY THE AIRPLANE

 

Ich bin aber auch auf weitere Aussagen gespannt :)

 

Gruss, Andreas

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Sali Thomas

 

mir gings genauso und gelernt habe ich die beim Autofahren mit lauter Musik von DRS3. Die Musik lenkt einem ab wie etwa die ATC Grenchen und Autofahren verlangt die nötige Aufmerksamkeit wie im Flugi.

 

Ich halte mich strikte ans Gelernte, obwohl ich hin und wieder ins Stocken gerate und auch einen Punkt vergesse. Als ich letzhin mal wieder alleine unterwegs war, experimentierte ich was wohl rauskommt, wenn ich keine Checks mache. Und siehe da, ich bin sicher gelandet. Die notwendigen Operationen habe ich aus dem FF gemacht, sodass nie eine flugrelevante Gefährdung bestand. Ich muss aber anmerken, dass ich vor dem TO am Boden das Ganze theoretisch mal durchgespielt habe um abzuhacken, welche Checks nicht überlebenswichtig sind und oder logisch/automatisch daherkommen.

 

 

E Gruess

onderem Deckel

 

Heinz

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Hallo zusammen

 

Ich sehe das auch so. FLY THE AIRPLANE!

 

Es ist sicherlich auch so, dass man eine Archer noch an den Boden bringt, wenn man mal den einen oder anderen Punkt auf der Checkliste vergessen würde. Das absolut notwendige hat man wohl im Blut.

 

Dennoch frage ich mich, wie verfänglich ist es, wenn man zur Sicherheit in der Luft trotzdem mal zur Checkliste greift. Gerade bei Piloten, welche nicht sehr oft in der Luft sind, ist die Checkliste im Kopf bestimmt nicht so manifestiert, wie bei einem "Routinier".

 

Ich persönlich mache hin und wieder am Simulator Verfahrenstraining und spreche laut* die Checklisten, damit mir die die Items nicht verloren gehen.

 

 

*wie ist das, sprecht ihr die Checks laut?

 

Heinz, wer ist Thomas? ;)

 

Gruss

Tom

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Hi Fliegergemeinde,

 

ich habe beim Lufthansa-Sportfliegerclub geschult. Da ist es natürlich so, dass man die Checklisten i m m e r durchgeht!

Die Ausbilder sind Lufthansakapitäne, die bestehen darauf. Die Notfallprozeduren für das geflogene Muster sollte man auswendig können, und man musste dies auch beweisen!

Ich habe mir eine "verkleinerte" Checkliste für jedes von mir fliegbare Muster gemacht, die ich in der Brusttasche meines Hemdes unterbringe. Somit bin ich mir immer sicher, dass ich nichts vergessen habe.

Mit Sicherheit macht das Fliegen einfach Spass! ;)

 

PS: Wer solche kleine Checklisten z.B. für C172R, PA 28 haben möchte, möge sich an mich wenden!

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Hallo Zusammen

 

Ein wirklich gutes Thema.

 

Zu den Checks, gelernt habe ich da, dass man sie laut herunterspricht, so kann der Fluglehrer auch kontorllieren, ob nicht einen vergessen hat. Ich muss jedoch sagen, dass wenn ich alleine in Cockpit bin mir etwas doof vorkomme, wenn ich laut vor mich hin spreche, daher mache ich sie meistens leise. es wäre wahrscheinlich besser sie laut zu machen, da man so alles genau ausformulieren muss, und nicht nur in sich murmeln kann.

 

In der Pil-RS mussten wir sogar alle Checks auswendig kennen, mit Nummerierung. Da musste man wirklich mit allen Gedanken dabei sein. Es kommt für mich auch darauf an wie schnell man ist. Mit einer Cessna hat man noch Zeit die Checkliste oder eine VAC-Karte in der Ablage zu suchen. Beim P-7 hätte man da wahrscheinlich den Flugplatz schon längst hinter sich gelassen.

 

greetings

 

Ariella

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Hallo Zusammen

 

Das mit dem "laut sprechen" ist so eine Sache: ich denke, man realisiert wahrscheinlich besser, was man da gerade macht wenn man es laut ausspricht. So werden vielleicht unbewusste Fehler vermieden und man erkennt die Facts evtl. besser.

 

Beispiel: beim Climb FUEL PUMP OFF / PRESSURE CHECKED

Wer schaut da wirklich aufs Instrument und realisiert in ZAHLEN wie hoch der Pressure wirklich ist ?!?

 

Allerdings komme ich mir beim Fliegen mit Passagieren im ziemlich blöd vor, wenn ich laut vor mich hin brabbel :D

 

Je nachdem fliege ich dann auch schonmal "stumm" ;)

 

Gruss, Andreas

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Hallo Allerseits

 

Es gilt als erwiesen, dass laut ausgesprochene Checkpunkte auch besser selber kontrolliert werden. Diese Philosophie wird beispielsweise bei den SBB-Lokführern angewandt, welche jede Aktion laut aussprechen.

 

Ich persönlich spreche die Checkpunkte laut aus und tue es gleichzeitig. Damit kann ich mich selbst kontrollieren. In einer Notsituation siehts dann etwas anders aus, dort gilt wirklich: FLY THE AEROPLANE (hab' ich bereits erlebt, deine Kapazität nimmt mit zunehmender Pulsgeschwindigkeit ab).

 

Markus

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Gast Learjetbaby

Hi zusammen,

 

also bei mir in der Ausbildung ist es uns auch so beigebracht worden die Checklisten "laut" durchzugehen!

Wenn ich jetzt alleine Fliege, oder auch mit jemandem anders zusammen, gehe ich die Checklisten auch immer laut durch, was zumindest meiner Meinung nach den Vorteil hat, auch wirklich auf die entsprechenden Instrumente und Anzeigen zu achten.

 

Von Vorteil für Notsituationen ist es meiner Meinung nach auch wenn man vor dem Start ein kleines "Emergency Briefing" macht. Was zum Beispiel zu tun ist wenn beim Start der Motor ausfällt.

Bei uns war das auch immer ein extra Punkt in der " Bevore Take Off Checklist".

 

Happy Landings,

 

Diana

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Wichtig ist beim Emergency briefing vor dem Start vor allem, dass man einen Speed festlegt welchen man fliegen will wenn der Wecker abstellt und das man sich vor Augen führt, dass das Steuerhorn (der Steuerknüppel) unmittelbar nach dem Abstellen beherzt nach vorne gestossen wird um einen Stall unbedingt zu vermeiden!!! (Man ist ja schliesslich so oder so schon sehr langsam da man sich ja im climb befindet).

 

Denn die schönsten Emergency-procedures nützen nix wenn's einem bereits ausgeleert hat... :001:

 

Markus

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Hallo.

 

Wenn ich ehrlich bin, muß ich zum einen sagen, daß ich kein großer Freund von Checklisten bin. Einfach weil ich mich nur in einem Flugzeug wohl fühle, das ich mit dem Ars.. fliegen kann. Die wichtigen Prozeduren müssen meines Erachtens reflexartig kommen, damit man den Kopf frei hat fürs Geniesen und in Stresssituationen für das Wetter, den Luftraum, etc. Ich mag die Zettelfliegerei echt nicht.

 

Bin ich jetzt aber ganz ehrlich, muß ich zum anderen zugeben, daß ich die Zlin nur mit Checkliste fliege. Auf dem Vogel habe ich nur 7 Stunden Erfahrung und ich glaube, daß ich den Motor ohne so einen Zettel nicht zum Laufen bringen würde. Die ganzen Schalterstellungen, 7 Drehzahlen beim Abbremsen und x Temperaturen, um den Motor nicht zu zerstören, kann ich mir einfach nicht merken.

 

Deshalb meine ich: Das Optimum ist, wenn das Flugzeug unbewußt vom Hintern geflogen wird und der Kopf frei ist fürs Wesentliche. Das klappt bei mir mit der C172. Aber auf Fliegern wo man nicht ganz so fit ist, ist die Checkliste eine große Hilfe.

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Gast Saint-Exupéry

Meine Meinung zu den Checklisten:

 

Gelernt habe ich, dass alle Checks am Boden, mit Ausname des 'Line-Up Checks ab Liste gelesen werden. Das war vor rund 5 Jahren.

Aber auch jetzt noch halte ich mich daran. Ich denke, einiges was in der professionellen Luftfahrt bewährt hat, lässt sich auch auf 'unsere Kleinen' übertragen.

Gerade wenn man Routine hat und sich sicher fühlt, unterlaufen einem Fehler. Wem ist es noch nie passiert, dass das Amperemeter keine Ladung angezeigt hat und man dann festgestellt hat, dass vergessen wurde, der 'Alt/Gen' Knopf zu drücken?

Ist mir trotz Checkliste passiert, weil ich durch plaudernde Passagiere abgelenkt wurde. Ein Grund mehr, sich an der Nase zu nehmen und erst recht seriös die Liste abzuarbeiten. Wird mir nicht mehr passieren!

Auch ich bin der Meinung, dass eine laut gesprochene Checkliste das Bewusstsein für die Handlung, bzw. die Kontrolle schärft, aber ich halte mich auch nicht immer daran.

 

Was mir aber wichtig erscheint und noch nicht erwähnt wurde sind zwei folgende Sachen:

 

1. Ich habe für jeden Type den ich fliege kleine Notizzettel mit

folgenden 4 Speed's gemacht: Vr/Vx/Vy/Best glide.

Diesen Zettel klebe ich mir ins Cockpit und memorisiere

sie mir immer wieder vor dem Start.

 

2. Ich fliege in Lommis und Birrfeld und habe mir - wenn mal

wieder kein Flugwetter herrscht- schon die Zeit mit einem

Spaziergang in der Verlängerung der Piste verbracht mit

dem Ziel, mich mit dem Gelände vertraut zu machen, für

den Fall, dass mich einmal ein 'engine failure' nach dem

Start, oder ein 'overrun' ereilen sollte.

 

Generell aber gehe ich die Checkliste aber schon einen Tag vor dem Flug ein erstes Mal mental durch, auch wenn ich mich sicher fühle.

 

Gruss an alle: Reto

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Wie ich es gelernt habe:

Die checks ab Line-Up bis Touchdown auswendig, alle checks während der Ausführung laut aussprechen.

 

Wie ich es heute (nach einer Saison) mache:

Genau so

 

Was ich darüber denke:

Am Anfang bei den ersten Solovolten kam ich mir auch bedeppt vor, schliesslich hört ja niemand mit... Allerdings bemerkte ich beim vierten Touch&Go, dass irgendetwas nicht stimmt, dass der Flieger irgendwie nicht so recht beschleunigt, wie ich es gewohnt war. Wie beigebracht, zuerst mal fliegen. Gut. Dann Approach-check (laut) abgearbeitet. Problem gefunden: Carburetor Heat immer noch auf on... Beim reinstossen kam mir das wie eine Lachgaseinspritzung vor... :D Warum habe ichs vergessen: ich habe den Finalcheck nicht laut abgearbeitet, sondern ein bisschen hier betätigt, ein bisschen da geschoben.

Nicht, dass ich ein Verfechter der "Stummflieger" bin! Ich denke, dass jeder seine optimale Arbeitsweise hat. Und bei mir funktionierts halt eben mit gesprochenem.

Ausserdem kann das laut sprechen (nicht einfach nur auswendig gelerntes unverständliches runterschnetzeln) einen nicht PPL zur "Mitarbeit" befähigen. Denn Prompt hat mich einmal ein Freund darauf hingewiesen, dass der (etwas streng gehende und in der Archer etwas versteckte) Carburetor Heat nicht ganz auf off war. Woher weiss du, wo der Hebel stehen soll? fragte ich - Hast es ja soeben gesagt...

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Hallo zusammen!

Ich denke man muss gesunden Menschenverstand walten lassen.Was nützt Dir im Flug eine Checkliste in die Du vertieft bist,und nicht merkst dass das Teil in dem Du sitzt macht was es will.Ich leiste viele Stunden im Hangarpikett bei der Heliswiss in Bern und sehe da Sachen bei denen mir das Grauen kommt.Ich denke dass am Boden die Checklisten notwendig sind und immer abgearbeitet werden sollten,denn nichts ist gefährlicher als Routine.Ich sehe viele die in die Kiste sitzen die Maschine anwerfen und hopp und weg.Kein Outside Check,kein Check for Departure einfach nichts,denn man hat es ja mal gelernt,schaut schnell über die Instrumente und weg ist man!Für mich ist das punktgenaue Abarbeiten der Checklisten ein absolutes MUSS,ich mache dies auch laut vor mich hin,(kann auch für die Pax interessant sein,oder nicht?).In der Luft sollten dann die Checks im Blut sein,denn gerade auf grösseren Airports sollten die Augen draussen sein(Traffic)!Auch ich habe manchmal das Gefühl,ich kann das ja,warum noch in die Checkliste schauen,aber wehe dem der gerade beim Heli die Engine Oil Temp nicht checkt und 10 Meter über Grund der Sauger seinen Betrieb einstellt.......???

Ich für mich sehe hier das exakte Arbeiten als unerlässlich,denn Fehler können immer passieren,nur verzeiht es nicht wahnsinnig viel wenn in einer Notsituation mal was vergessen wurde.

MfG Martin

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Hallo zäme

 

Man hat schon einiges gehört, ich kann vielleicht noch kurz erläutern, wie's während der Grundausbildung bei der SRAS/SAT gemacht wird:

Gelernt habe ich es so: die Checks die man "am Boden" macht, werden abgelesen, im Flug geht alles auswendig.
Sowohl am Boden wie auch in der Luft werden CL auswendig wie auch abgelesen abgearbeitet. Beispiele anhand der SRAS-Archer CL: Outside Check auswendig, (Transit-)Cockpit Preparation, Before Engine Start abgelesen. Der Engine Start wird, bis man die AC-Lights (als Warnung für bevorstehenden Engine Start) einschaltet, abgelesen. Dann wird der Rest der CL auswendig abgearbeitet. After Engine Start abgelesen, Taxi Check und Run-Up Check auswendig, Check before Departure abgelesen, Complete Check before Departure (entspricht weitgehend dem Line-Up Check) auswendig.

 

In der Luft werden Climb, Descent, Approach und Final Check auswendig abgearbeitet, Cruise Check abgelesen. Und dann wieder am Boden After Landing Check und erster Teil vom Parking Check auswendig, sobald Motor aus ist, wird abgelesen gecheckt.

 

 

Recht viele Checks für einen Archer, wird aber angesichts des Workload bei grösseren Maschinen bewusst so trainiert.

 

Am Anfang bei den ersten Solovolten kam ich mir auch bedeppt vor, schliesslich hört ja niemand mit...
Checks werden laut ausgesprochen. Dies gilt auch für Procedures. Anfänglich wird verlangt, dass man jede Tätigkeit im Cockpit "beschreibt", damit der Instr. weiss, was man tut oder im Sinn hat. Je weiter man ist mit der Ausbildung, desto weniger werden die Procedures "beschrieben". Checks hingegen bleiben laut.

 

Anwendung von Checklisten sind, genau wie Inhalt der Checklisten abgesehen von den "must-item", eine Philosophiefrage der Schule oder des Halters der Flugzeuge. Es gibt kein eindeutiges "So-muss-es-sein!!".

 

Gruss

 

Tom

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