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11.11.2018 | Air Astana | Embraer ERJ190LR | P4-KCJ | Lissabon | Massive Kontrollprobleme Notlandung in Beja


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

37 minutes ago, Ueli Zwingli said:

3D Darstellung des Fluges von Flightradar 24:

 

Schaut aus wie eine Übung für einen "unlimited aerobatic contest"….der Flieger hebt sicher nicht mehr von dem Platz ab, wo er gelandet ist…kann man ein Kaffeehaus draus machen für Eltern auf einem Kinderspielplatz…die Hütte ist strukturell fertig...

 

Dosen kann man sicher auch noch draus machen..

 

Gerd

 

 

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Also, da wäre ich nicht ganz so schnell. Man kann die Grundregel für starke Böen (zB Gewitter), nämlich unterhalb der Manövergeschwindigkeit (Va) zu bleiben, auch umdrehen. Wenn sie Ca max überschritten haben sollten, jedoch unterhalb Va blieben, so wären sie von einem kurzzeitigen stall * zum anderen geschlittert, ohne die Struktur zu überlasten. Das sind Situationen, welche zwar unangenehm, aber nicht unmittelbar gefährlich sind. Eine Serie von Stalls könnte auch die erlittenen Strapazen durch die Crew miterklären. Wir werden sehen...

 

Stefan

 

*) Oder wenn sie erhebliche Querruderprobleme hatten, von einem Abschmieren zum anderen!

 

Bearbeitet von teetwoten
Abschmieren
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3 minutes ago, teetwoten said:

Das sind Situationen, welche zwar unangenehm, aber nicht unmittelbar gefährlich sind. Eine Serie von Stalls könnte auch die erlittenen Strapazen durch die Crew miterklären. Wir werden sehen...

 

 

Wissen wir nicht…aber so wie die Crew laut Berichten nach dem Flug beinand war, und einer dürft sich ein Bein gebrochen haben….dürfte es sich ordentlich abgespielt haben…G-mässig..was in der Situation nicht verwunderlich wäre...

 

Gerd

Bearbeitet von Falconer
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vor 6 Minuten schrieb Falconer:

 

Wissen wir nicht…aber so wie die Crew laut Berichten nach dem Flug beinand war, und einer dürft sich ein Bein gebrochen haben….dürfte es sich ordentlich abgespielt haben…G-mässig..was in der Situation nicht verwunderlich wäre...

 

Gerd

 

Es braucht beispielsweise nur wenige negative g um an die Decke zu fliegen (falls nicht angegurtet) mit ausreichend Verletzungspotential beim anschliessenden Herunterkommen. Darum sind die Zero-G Flieger so gut gepolstert ?

 

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2 minutes ago, teetwoten said:

 

Es braucht beispielsweise nur wenige negative g um an die Decke zu fliegen (falls nicht angegurtet) mit ausreichend Verletzungspotential beim anschliessenden Herunterkommen. Darum sind die Zero-G Flieger so gut gepolstert ?

 

 

absolut...

 

aber "wenige" negative Gs reichen auch um die Büchse strukturell fertigzumachen..ich tippe aber auch auf 3 - 6 G positiv, wenn nicht sogar mehr, bei der Sache…wenn Roll Control spinnt und kurzfristig Pitch dazukommt..das Ding hat wahrscheinlich auch ein paar gerissene und eventuell auch gestossene Rollen geflogen, bevor die Crew halbwegs Kontrolle erlangt hat

 

Gerd

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Die Kisten sind auf +/- 2,5 g ausgelegt.

Bei 3 G auf dem Flugschreiner minnimum D Check Struktur, oder üblicher in sochen Fällen, Ausmusterung.

Ausmusterung  auch schon bei weniger G , da reicht schon , wenn im Rumpf ne kleine Welle gefunden wurde.

( z.B .Nosewheel first contact)  

Grüße Frank

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KC1388-3D-Track.jpg

 

"Wenn sie Ca max überschritten haben sollten, jedoch unterhalb Va blieben, so wären sie von einem kurzzeitigen stall * zum anderen geschlittert, ohne die Struktur zu überlasten. Das sind Situationen, welche zwar unangenehm, aber nicht unmittelbar gefährlich sind. Eine Serie von Stalls könnte auch die erlittenen Strapazen durch die Crew miterklären. Wir werden sehen...

 

Stefan

 

*) Oder wenn sie erhebliche Querruderprobleme hatten, von einem Abschmieren zum anderen!"

 

 

Ein Gefühl aus dem hohlen Bauch heraus sagt mir, daß derart abrupte Höhenwechsel und Richtungsänderungen wie in der Graphik dargestellt, nicht ohne entsprechend massive Kräfteeinwirkung bzw. Belastung für das Flugzeug möglich sind ?(naturwissenschaftlich gebildetere Menschen als ich verweisen in dem Zusammenhang immer gerne auf die Newtonschen Gesetze. ?).

Ich meine, bei jeder Zero- oder low-G-Flugphase mit hoher Sinkrate führt die Beendigung der Bodenannäherung  zwangsläufig zu hohen G's (oder alternativ Bodenkontakt).

 

Gruß

Manfred 

Bearbeitet von DaMane
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vor 5 Stunden schrieb DaMane:

Ein Gefühl aus dem hohlen Bauch heraus sagt mir, daß derart abrupte Höhenwechsel und Richtungsänderungen wie in der Graphik dargestellt, nicht ohne entsprechend massive Kräfteeinwirkung bzw. Belastung für das Flugzeug möglich sind ?

 

Da hast Du sicher recht. Ja, es ginge noch viel weiter: Bei solchen Spitzkehren dürften die Beschleunigungen sogar unendlich werden. Nun aber sind das Aufzeichnungen von FR24 mit einer limitierten Tastrate, weshalb diese Zacken wohl eher Artefakte denn physikalisch abgelaufene Bewegungen eines Flugzeuges endlicher Masse waren!

 

Stefan

 

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vor 9 Stunden schrieb Frank Holly Lake:

Die Kisten sind auf +/- 2,5 g ausgelegt.

Bei 3 G auf dem Flugschreiner minnimum D Check Struktur, oder üblicher in sochen Fällen, Ausmusterung.

Ausmusterung  auch schon bei weniger G , da reicht schon , wenn im Rumpf ne kleine Welle gefunden wurde.

( z.B .Nosewheel first contact)  

Grüße Frank

 

Richtig: Airliner müssen nicht gleich hohe Beschleunigungen ertragen wie GA-Flugzeuge (vgl normal category 3.8g limit), nicht zuletzt, weil sie denselben Böen mit höheren Geschwindigkeiten begegnen und damit weniger Anstellwinkeldifferenz erfahren. Bei 2.5 limit load factor (Grenzlastivielfaches) beträgt der ultimate load factor 3.75 (Bruchlastvielfaches) und muss min. 3 Sekunden ertragen werden (FAR Para 25.303, 305). Danach dürfen sich die Fäcken verabschieden. Da der Vogel seine Fäcken bis zur Landung behalten konnte, dürfte seine vertikale Beschleunigung unterhalb 3.75g geblieben sein. Aus Gewichtsgründen werden diese Forderungen nicht beliebig übertroffen, es sei denn, infolge Spannungsreduktion aus Ermüdungsgründen.

 

Stefan

 

Bearbeitet von teetwoten
Spannungsreduktion wegen Ermüdung
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vor 11 Stunden schrieb Falconer:

 

Schaut aus wie eine Übung für einen "unlimited aerobatic contest"….der Flieger hebt sicher nicht mehr von dem Platz ab, wo er gelandet ist…kann man ein Kaffeehaus draus machen für Eltern auf einem Kinderspielplatz…die Hütte ist strukturell fertig...

 

Dosen kann man sicher auch noch draus machen..

 

Gerd

 

 

Na wenn das Teil nun sowieso direkt auf dem Schrottplatz endet kann man sich ja die Fehlersuche sparen.?

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1 hour ago, Baeriken said:

Na wenn das Teil nun sowieso direkt auf dem Schrottplatz endet kann man sich ja die Fehlersuche sparen.?

 

Nein, aber im Ernst, das wird sehr genau analysiert werden, eventuell wird es Mods an den Fliegern geben,  Emergency Procedures und Wartungsanleitungen werden überprüft und geändert werden usw usw..

 

Aber, wenn eine Crew "intense G Loads" meldet, und ein Mitlglied offenbar auch eine Kompressionsstauchung oder Knochenbruch bei einem Fuss hat..glaube ich kann man davon ausgehen, dass dieser Flieger strukturell ein write-off werden wird…der Flieger hat ja offenbar mehrere extreme Flight Path Excursions über längere Zeit mitgemacht...

 

Gerd

Bearbeitet von Falconer
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vor 2 Stunden schrieb Baeriken:

Na wenn das Teil nun sowieso direkt auf dem Schrottplatz endet kann man sich ja die Fehlersuche sparen.?

Im Gegenteil! Man kann die Folgen am Flugzeug-Body studieren, die man einem "gesunden" Flieger auch auf Testflügen nie zugemutet hätte.

 

Gruß

Manfred

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Klar, aber wieviel Gs positiv wie negativ der Flieger draufgehabt hat, werden die eh schon aus dem FDR Readout wissen..

 

Gerd

 

 

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Ein Vorbericht aus Portugal ist erschienen:

 

http://www.gpiaa.gov.pt/

 

"2018-11-13
Nota Informativa do Incidente com o Embraer 190 - registo P4-KCJ, ocorrido no dia 11 de novembro, Aterragem no Aeroporto de Beja - Base Aérea n.º 11 (Novo / New) "

 

Anwählen

 

Interessantes Foto zu den STeuerflächen ist enthalten ?

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Ja, die Crew ist ein Flugzeug offenbar in einer Konfiguration geflogen, wie es sicher noch nie vorher, auch nicht bei den Zulassungstests geflogen wurde..

 

Der Crew gehört jetzt eigentlich eine Ehrenmitgliedschaft in der Experimental Test Pilots Association angeboten..

 

Gerd

 

 

Bearbeitet von Falconer
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Wenn ich mir die Grafik auf dem Dispay ansehe, stelle ich mir die Frage, ob die Piloten beim Rudertest am Boden

doch was übersehen haben.

Grüße Frank

 

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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5 minutes ago, Frank Holly Lake said:

Wenn ich mir die Grafik auf dem Dispay ansehe, stelle ich mir die Frage, ob die Piloten beim Rudertest am Boden

doch was übersehen haben.

Grüße Frank

 

 

OK, das ist wieder eine andere Baustelle, ja, möglich..

 

Gerd

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Naja, das Gehirn spielt einem da einen Streich, man sieht was man sehen will, zumal die Spoiler korrekt ausgeschlagen haben. Natürlich hätten sie das sehen müssen, das war ihre Aufgabe!

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aber ich glaube mit solchen Aussagen muss man jetzt noch sehr vorsichtig sein…ist ja noch nicht bekannt was für ein Failure Mode das war…kann sein, dass am Boden vor dem Flug Alles richtig angezeigt hat, aber dann erst nach dem Abheben sich was abgespielt hat, sollte es an den "Bit & Bytes" vom FBW liegen...

 

Gerd

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  • 1 Monat später...

OGMA ist das Servicecenter für Embraer Europe-Asia. Die in Alverca (ICAO LPAR) ansässige Firma wurde in den Nuller-Jahren von Embraer gekauft. Der Staat behielt eine 35% Minderheitsbeteiligung.

OGMA ist auch Tier1 Lieferant für Pilatus und fabriziert die Rümpfe, Leitwerk der PC12 (green hull). Kürzlich haben sie die Auslieferung des 1500 sten "Kit" gefeiert.

Dieser Vorfall wird wohl Wellen werfen, und einige Zertifizierungsinstanzen werden gerne Visits organisieren und verrechnen..

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