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04.08.2018 | Ju-Air JU 52 | HB-HOT | Piz Segnas (Graubünden) | Absturz


haefeli

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb cosy:

............. Nun ist es si, dass im Weg vom Tank bis sur Einspritzdüse resp. Vergaserdüse diverse rabiate Druckänderungen vorkommen. Man spricht vom (inneren) Dampdruck beige Flüsdigkeiten, Ab dann zergast es aux der Stelle bon selbst. Je nach dem kann dièse Gasphase si schnell wie sur entstanden ist auch wieder zerfallen und Guy ist.

Kannst Du mir bitte mal weiterhelfen, um die Information zwischen den Tippfehlern herauszufiltern? ?

 

Dank und Gruß

Manfred ?

 

Bearbeitet von DaMane
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Hallo Zusammen,

 

ich habe bisher zwar nur mitgelesen, bin am Thema aber zum Einen wg. allgemeiner Affinität zur Fliegerei (wenn auch nicht aktiv) und vor allem, weil ich im September 2017 mit der HOT Dübendorf / Endagin Airport und zurück geflogen bin natürlich stark interessiert.

 

Vorweg: Ich war begeistert und würd's wieder tun. Habe aber auch bewusst aus drei angebotenen Terminen der gleichen Tour den im September bzw. explizit nicht den im Hochsommer gewählt. Da ich schon mal im Airliner durch eine dicke Gewitterwolke geflogen bin, umgeben von herumfliegenden Löffeln aus dem Servicewagen, wollte ich mir das in einer JU ersparen.

 

Der Flug war natürlich genial. Auf dem Hinweg 0% Bewölkung und wenn ich mich nicht komplett getäuscht habe ging es auch über den Segnas. Konnte die Ansagen nicht alle verstehen, da ich mir den Sound der BMW Motoren nicht mit Kopfhörern vermiesen wollte... Zurück lag die Bewölkung stellenweise auf und es ging weiter östlich am Rheintal entlang.

 

Ok, wollte aber keinen Reisebericht posten. Natürlich macht die Faszination dieses Fluges aus, dass man eben nicht über die Berge sondern durch die Berge fliegt. Gefühlt hätte ich auch gesagt, dass man das Weisse in den Augen evtl. erkennbarer Personen hätte sehen können. Wenn ich ehrlich bin, muss ich aber sagen, dass die Entfernungen so lange da nicht wirklich Personen sind extrem schwer zu schätzen sind. Die Felsen sind teils viel mächtiger als man denkt und somit weiter weg. Und die Wahrnehmung ist vom Airliner her obendrein völlig andere kalibriert.

 

Die Querung des Passes habe ich noch gut in Erinnerung. Ich Stand in den Moment im Cockpit und die Beiden (war nicht verunglückte Crew) flogen in aller Seelenruhe auf eine Wand zu, die wir nie schaffen konnten. Natürlich sind wir dann zur rechten Zeit abgedreht und weiter links über den Pass. Habe mittlerweile gelernt, dass das der hier beschriebene Ansatz: Rechts einfliegen, Linkskurve und dann drüber oder 180 Grad Kurve fertig fliegen war. Trotz klarem, kalten Septembermorgen hat man, vor allem stehend, die Winde über der Passhöhe deutlich bemerkt.

 

Der Unfall war ja in Gegenrichtung. Wenn ich mir das letzte Foto vom "Blick Leserreporter" anschaue, dann zeigt das die JU vor dem Atlas. Links am Bildrand ist der/die/das Fuorcla dil Segnas Sura (2827m). Danach kommt weiter links erst noch der südliche Vorgipfel des Segnas, dann der Segnas selbst und erst noch weiter links der Pass dil Segnas (2627m). Das muss man sich in einem Halbkreis vorstellen. Das hintere Ende des vielzitierten Kessels. D.h. die Kurve die man da sieht könnte noch Teil des geplanten Manövers sein oder die Einleitung einer Wende.

 

Was man auf dem Bild absolut nicht erkennen kann ist, wo die JU wirklich ist. Ich fürchte, weiter in der Talmitte als man denkt. Der Altas dahinter verläuft praktisch Nord/Süd. Die Sonne stand aber nicht mehr auf High Noon. Für den Schattenwurf wie man ihn sieht, schätze ich, dass sie eine gut 3-stellige Zahl an Metern vom Altas weg waren. Höhe hatten sie ja zumindest deutlich mehr als der Fotograf, der glaub' ich in der "Mountain Logde" am Segnaspass war.

Um den Pass zu überqueren müsste sie letztlich ungefähr über den Fotografen wegfliegen. Schaut man sich die Gegend in Maps in 2D und 3D an glaube ich, dass man o.g. Strategie folgend um den Pass im Ausflug aus dem Kessel zu nehmen hätte eher noch weiter einfliegen müssen (Spekulation). Denn das Foto zeigt nicht die gegenüberliegende Talseite sondern talabwärts, weiter südöstlich.

 


Ok, Höhe hatten sie, der Kurs hat gestimmt, aber passiert ist es trotzdem. Zu einigen Theorien meine Meinung:

 

Schlagseite weil alle rüber schauen? Glaub' ich nicht. Die Kabine ist, noch dazu vor dem Hindergrund der großen Spannweite, so schmal, dass sich das nicht nennenswert auswirken sollte. Wir hatten immer wieder Situationen wo es auf einer Seite was zu sehen gab und die Leute gewandert sind. Die JU hat darauf nicht erkennbar reagiert. Die neu eingeführte Anschnallpflicht ist für mich zumindest diesbezüglich ein Plazebo.

 

Zu weit in der Talmitte geflogen, um näher am Martinsloch zu sein? Ersteres könnte man meinen. Aber das sollte die SUST ja anhand des Fotos, Brennweite etc. abklären können. Aber sich wegen des Martinslochs die Exitstrategie verbauen? Mag ich auch deshalb nicht glauben, weil ich aus dem Flug so viele Erinnerungen mitgenommen habe, dass es auf ein Martinsloch mehr oder weniger nicht angekommen wäre.

 

Sprit ausgegangen? Ja, ob des fehlenden Brandes war das auch mein erster Gedanke. Liegt einfach auf der Hand. Aber: Es sind Tankanzeiger auf den Tragflächen. Die auf meiner Seite stand beim Start auf ca. 2/3 bei knapp über 800 Liter. Bei der Landung im Engadin waren es noch etwas über 600. Nochmal so viel für den Rückweg, dann kann man davon ausgehen, dass etwa Faktor 2 des zu erwartenden Verbrauchs an Bord war. Es gibt ein Foto einer Passagierin aus dem Unglücksflug vom Hinweg. Da sieht man, dass die Anzeige noch bei ca. 800 steht. Die sind also mit etwas mehr gestartet als wir damals. Die Streckenlänge dürfte zumindest von der Größenordnung her gleich sein. Hat ja hoffentlich in der Nacht keiner was abgeschlaucht.

 

Dampfblasen? Erster Gedanke: Von eiem stotternden Motor vor dem Absturz unmittelbar müsste jemand bereichtet haben. Andereseits gabs ja einen ähnlichen  Bericht, allerdings wenn ich's richtig verstehe ein gutes Stück früher. Tatsache ist, dass es eh schon ungewöhnlich heiß war und die JU obendrein erstmals schwarz foliert war, was sich mit Sicherheit nochmal im Einen oder anderen extra Grad bemerkbar macht. Da sie anscheinend auch noch den Tag über in der Sonne stand dürfte zumindest die Aussage: "Die JU ist noch nie mit so heissem Sprit gestartet" zutreffen. Obs für ein Problem reicht, mag ich nicht zu beurteilen.

 

Das Wetter. Jörg Kachelmann hat sich die Mühe gemacht, alle Fakten und Karten zusammenzutragen und zu bewerten. Für mich hängengeblieben ist, dass die Gewitterwolken auf der Norseite des Passes so versetzt aufgestellt waren, dass "sie eine einheitliche Kulisse von mehr oder weniger hohen und nahen Wolken bildeten". Und dass der Sichtflug unter diesen Bedingungen "keine leichte Aufgabe war und ein geradliniger Kurs ausgeschlossen scheint". Diese Fronten waren zwar just in diesem Moment erst im Entstehen, haben sich aber trotzdem an die Vorhersage gehalten, welche im Absturzgebiet wohl für 17:00 Gewitter angekündigt hatte.

 


Wenn ich das alles zusammenzähle, ist für mich folgendes wahrscheinlich:

 

In dem Moment, als die Piloten über den Pass sehen wird ihnen klar, dass sie da in dem Moment nicht rüber wollen. Sollten sie aber tatsächlich schon relativ weit in der Talmitte gewesen sein und die Entscheidung "Abbruch" auch noch ein paar Sekunden diskutiert haben, hätte es schon einer "sportlichen" Kurve bedurft. Dazu kommen noch die zum Unfallzeitpunkt von Norden über den Pass kommenden Böen mit ca. 50 km/h.

 

Ob das trotzdem hätte "reichen müssen" und am Ende doch ein bis dahin unentdecktes, technischens Problem das Zünglein an der Waage war? Oder man halt doch bei den Piloten landet? Keine Ahnung. Wie Eingangs ausgeführt, lehne ich solche Flüge keinesfalls ab. Und hinterher ist man eh immer schlauer. Ich denke aber die Frage, ob man bei dieser Vorhersage nicht besser eine weniger anspruchsvolle Route geflogen wäre ist berechtigt.

 

Aber von meiner Seite trotz allem und mit entsprechendem Respekt vor den Opfern: Daumen hoch, dass sie weiter machen.

 


Viele Grüße und sorry für den vielen Text

 

Michael

 

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On 11/15/2018 at 3:44 PM, DaMane said:

Kannst Du mir bitte mal weiterhelfen, um die Information zwischen den Tippfehlern herauszufiltern?

Sorry, ich lebe hier auf franzözisch und schreibe häufig in drei Sprachen, darum geht Autokorrektur gar nicht. Aber leider hab ich noch nicht raus, wie man das auf meinem neusten Handy fertigbringt..

 

Also: VAPOR LOCK, Gasblasen:damit sind nicht etwaige aufsteigende Luftblasen in den von der Sonne beheizten Tanks gemeint, sondern das plötzliche Ereignis, wenn eine in den Leitungen wandernde Benzinmenge durch die physikalischen Bedingungen Schlagartig in dem Bereich ist, wo die Benzinmoleküle im gasförmigen Zustand sind. Die Parameter sind {innerer} "Dampfdruck" (an der btr. Stelle x) UND Temperatur! es kann vorkommen, dass konstruktiv bedingt hinter einem Hahn oder in einem Flowmeter aufgrund der schlagartigen Druckänderung plötzlich Gasphase ist, und ein paar cm weiter alles wieder flüssig (ist}. Dumm ist, wenn das z. b. im Ansaugbereich von Kraftstoffpumpen vorkommt, z. B. an der Kugel ei nes Rückschlagventils oder nach dem Feinfilter, und desswegen die Flüssigkeitssäule abreisst (im Unterdruck) und nicht mehr selbständig ansaugen kann. Moderne Konstruktionen haben alle Zwangsrückführung und absoluten Überdruck im Gesamten weg, das hilft gasförmige Phasen einfach bis zum Tank zurück "zu stossen". Kenne die Anordnung dieser hist. BMW Motoren gar nicht!!!

 

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Ich lese hier schon lange mit. Die verschiedenen Theorien sind sehr spannend aber am Ende werden wohl sehr viele enttäuscht sein über den Bericht vom Sust der erwähnen wird so à la "falsche Taktik im Gebirge" und "Kurve zu langsam geflogen und abgschmiert". Wir können gerne Wetten abschliessen?

 

Wie komme ich darauf? Bei den meisten Abstürzen in der Kleinaviatik geht irgendwo am Ende die Geschwindigkeit aus und das Flugzeug schmiert ab. Dann stellt sich nur noch die Frage wie es dazu kommt? Aber ich die erfahrensten Piloten sind nicht von Fehlern befreit.

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vor 30 Minuten schrieb aka:

Ich lese hier schon lange mit. Die verschiedenen Theorien sind sehr spannend aber am Ende werden wohl sehr viele enttäuscht sein über den Bericht vom Sust der erwähnen wird so à la "falsche Taktik im Gebirge" und "Kurve zu langsam geflogen und abgschmiert". Wir können gerne Wetten abschliessen?

 

Wie komme ich darauf? Bei den meisten Abstürzen in der Kleinaviatik geht irgendwo am Ende die Geschwindigkeit aus und das Flugzeug schmiert ab. Dann stellt sich nur noch die Frage wie es dazu kommt? Aber ich die erfahrensten Piloten sind nicht von Fehlern befreit. 

Ich finde es schön und klug, dass es die SUST vermeidet, aufgrund von Wahrscheinlichkeiten irgend ein (Vor-)Urteil zu fällen oder Wetten abzuschliessen. Die statistisch wahrscheinlichste Ursache ist den meisten schon ab Seite 1 klar.

Bearbeitet von Hotas
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vor 1 Stunde schrieb aka:

...........

Wie komme ich darauf? Bei den meisten Abstürzen in der Kleinaviatik geht irgendwo am Ende die Geschwindigkeit aus und das Flugzeug schmiert ab. Dann stellt sich nur noch die Frage wie es dazu kommt? Aber ich die erfahrensten Piloten sind nicht von Fehlern befreit.

 

Hmmm, ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, eine Ju-52 zur "Kleinaviatik" zu rechnen. ?

Spätestens ein 2-Crew Cockpit ist üblicherweise ein Merkmal von "richtigen Flugzeugen". ?

 

Gruß

Manfred

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Quote

Technische Mängel: Ju-Air ab sofort gegroundet
Das Bazl verbietet der Airline bis auf Weiteres den Flugbetrieb.

 

Der Absturz der Unglücksmaschine JU-52-HB-HOT der Ju-Air am 4. August 2018 ist offenbar nicht auf technische Mängel zurückzuführen. Dies teilt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Dienstag in einem Zwischenbericht mit. Trotzdem hat das Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) der Airline den Flugbetrieb untersagt.

 

https://bazonline.ch/panorama/vermischtes/technische-maengel-juair-ab-sofort-gegroundet/story/18583250

Bearbeitet von AirBuss
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20 Minuten schreibt hier etwas weniger reisserisch:

 

Zitat

An einem zerstörten Flügel des Unfallflugzeuges wurden Korrosionsschäden entdeckt, die laut SUST aber keine Absturzursache sind. Bis diese Schäden genau untersucht sind und sichergestellt ist, dass die anderen Flugzeuge keine solchen Schäden aufweisen, müssen zwei der Flugzeuge der JU-Air, welche punkto Hersteller und Alter dem Unfallflugzeug entsprechen, vorübergehend am Boden bleiben.

 

Und auch ein wenig detaillierter:

 

Zitat

Die Untersuchung hat keinerlei Hinweise ergeben, dass ein technisches Problem zum Unfall geführt hätte. So führte das Flugzeug genügend Treibstoff mit und alle drei Motoren liefen mit hoher Drehzahl.

 

Die hier auch geäusserten Theorien mit zuwenig Treibstoff und "Problemen mit den Motoren" sind damit widerlegt.

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- genug Benzin an Bord

-  Motoren liefen mit grosser Drehzahl beim Aufprall

- technische Mängel angeblich keinen Einfluss auf Absturz

 

sieht leider nach einem ganz "einfachen" Abschmieren aus.....

 

 

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vor 2 Stunden schrieb AirBuss:

Hier noch der verlinkte Zwischenbericht

https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/HB-HOT_ZB_D.pdf

 

 

Interessant finde ich hier noch die Seite 2 "Aufruf an die Bevölkerung", wo die SUST um Fotos/Videos/GPS-Aufzeichnungen von JU-Flügen der Jahre 2016-2018 bittet. Scheint ganz, man wolle die Flugpraktiken der JU-AIR etwas genauer unter die Lupe nehmen.

 

Grüsse Ernst

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www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/eine-moeglichkeit-waere-solche-teile-zu-roentgen/story/28354652

 

 

Das sind schon recht eindrückliche Bilder der aufgefundenen Schwachstellen...

 

Spekulation: mir scheint aufgrund der im Interview von Herrn Gartmann gemachten Aussagen , dass zwischen Ju-Air und BAZL in Sachen "schwerwiegende Schäden und deren Graviertheit" im Moment  etwas Unstimmigkeit herrscht..  Was mich ebenfalls wundert, ist, dass die zwei verbliebenen JU-52 erst jetzt gegroundet werden, perfekt auf Abschluss der Saison. Ich kann mir nicht vorstellen, dass SUST/BAZL nicht schon längst von eben diesen "schwerwiegenden"  Schäden wussten... vielleicht wollte man aber der Ju-Air die restliche Saison nicht vermiesen. Dann aber wäre der Terminus "schwerwiegende Schäden" von seiten der Behörde nicht nachvollziehbar. 

 

Dänu

Bearbeitet von danlu
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"Ju-Air-Chef hinterfragt Ermittlungen

Airline-Chef Kurt Waldmeier kann die Mängel offenbar nicht verstehen: «Ich werde in den Hangar nach Payerne gehen, um mir über die Dinge, die auf den Bildern zu sehen sind, ein eigenes Urteil zu bilden.»

Erwiesen ist, dass die Mängel bei sämtlichen Kontrollen nicht aufgefallen sind. Von schlechter Wartung oder Kontrolle will Waldmeier dennoch nichts wissen. Im Gegenteil.

Seine steile These: «Das Flugzeug lag einige Tage an der Absturzstelle. Trümmerteile mussten von Menschenteilen getrennt werden. Es kam Feuchtigkeit dazu, zwischenzeitlich hat es auch geregnet. Und wir wissen nicht, wie die Teile nach dem Abtransport gelagert wurden.» 

Der Ju-Boss führt damit indirekt Ermittlungspannen ins Feld. Ein Ablenkungsmanöver? Denn Untersuchungsleiter Daniel Knecht sagt nüchtern: «Die Schäden sind mit grösster Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitpunkt entstanden.» Bergung und Lagerung könnten als Ursache praktisch ausgeschlossen werden."

 

Aus dem Blick: https://www.blick.ch/news/schweiz/chef-der-ju-air-hinterfragt-ermittlungen-entstand-der-rost-erst-nach-dem-absturz-id15028450.html

 

Ich fürchte, sofern der Blick richtig zitiert hat, Waldmeier lehnt sich sehr weit aus dem Fenster. Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass es besonders klug ist, zu diesem Zeitpunkt der Sust Ermittlungspannen vorzuwerfen.

 

Und wenn die Korrosion in der kurzen Zeit vom Absturz bis zur Bergung, oder in Payerne (sofern das Flugzeug draussen gelagert wurde) entstanden wäre... dann hätten die Leute von der Sust nicht "die Bremse gezogen" - denn dann wäre es an vielen, leicht zugänglichen Stellen auch zu Korrosion gekommen... und ich mute den Leuten, die die Untersuchung führen durchaus zu, dass sie das erkannt hätten.

 

Für mich tönt es etwas stark nach "Es kann nicht sein, was nicht sein darf!"

 

 

 

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39 minutes ago, Kuno said:

Und wenn die Korrosion in der kurzen Zeit vom Absturz bis zur Bergung, oder in Payerne (sofern das Flugzeug draussen gelagert wurde) entstanden wäre... dann hätten die Leute von der Sust nicht "die Bremse gezogen" - denn dann wäre es an vielen, leicht zugänglichen Stellen auch zu Korrosion gekommen... und ich mute den Leuten, die die Untersuchung führen durchaus zu, dass sie das erkannt hätten.

 

Für mich tönt es etwas stark nach "Es kann nicht sein, was nicht sein darf!"

 

 

 

 

Voll einverstanden, Kuno. Ich gehe ebenfalls nicht davon aus, dass die SUST Wrackteile draussen gelagert haben soll.  Allein nur schon schon der Gedanke daran ist lächerlich - bei allem Respekt für den Herrn Waldheim und seinem Kommunikationsverantwortlichen Gartmann. Ich denke eher, dass die Ju-52-Führung mit ihrem Sermon, die Ju's seien in perfekt gewartetem Zustand,  etwas gar viel Schönfärberei betrieben haben. Die Bilder sprechen für sich, es sind Facts. In so eine verrottete Kiste würde ich nie steigen - hätte ich die Möglichkeit, vor dem Flug, sowas zu sehen. Hat man aber in der Regel nicht, die versteckten Schäden sind oft die problematischsten - die akribischen Connie-Leute können ganze Arien davon singen.  Bin gespannt, was unsere Techniker und Flugzeugmechaniker im Forum dazu sagen.

 

Dänu

Bearbeitet von danlu
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Dänu - wenn du nun die "Connie" als Referenz heranziehst: Ist es da nicht auch so, dass sie, nachdem sie den Vogel stehen lassen mussten, "jeden Tag" etwas neues gefunden haben, was auch ersetzt werden musste?

 

Die Fotos, die jetzt in den Medien gezeigt werden, sagen mir nicht viel. Ich kenne die Teile nicht und weiss nicht, ob es Korrosion an Stellen ist, die relevant für das Flugzeug sind. Ju 52 sind früher auch mit ziemlichen Beschussschäden noch sicher nach Hause geflogen... Auch wenn da im Boden ein paar Bretter angefault sind und man es nicht entdeckt hat: Davon stürzt so ein Flugzeug nicht ab.

 

Ich kann mir aber vorstellen, dass man bei der Unfallmaschine jetzt an Stellen hinsehen kann, die bei Inspektion und Wartung kaum einsehbar sind - und die können durchaus sicherheitsrelevant sein.

 

 

 

 

 

 

 

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vor 5 Stunden schrieb ErnstZ:

 

Interessant finde ich hier noch die Seite 2 "Aufruf an die Bevölkerung", wo die SUST um Fotos/Videos/GPS-Aufzeichnungen von JU-Flügen der Jahre 2016-2018 bittet. Scheint ganz, man wolle die Flugpraktiken der JU-AIR etwas genauer unter die Lupe nehmen.

 

Grüsse Ernst

Hallo,

das habe ich doch schon geschrieben. hier gab es keine Sicherheitsstucktur.

Normalerweise sollen sich hier die Piloten gegenseitig prüfen , um Sicherheit herzustellen. 

Die habe sich gegenseitig nur durchgewunken, ohne in erster Line auf die Sicherheit zu achten.

( Wie fliege ich wo in welcher Höhe). Dazu benötigen die nun Zeugenaussagen , um gegen die Firma

vorgehen zu können, Thema Aufsichtspflichtverletzung.

 

Der  Anblick der Mängel der Trümmer macht mich sparchlos 7,8,9 sind ,Entschudigung nicht sachgemäß ausgeführte Reparaturen.

Solche angebochen Teile haben ersetzt zu werden,. Irgendwas Rüber zu nieten bei  Rohen ( tragende Struckturen)

ist schlicht weg unzulässig in der gewerblichen Fleigerei und hat dort nichts zu suchen.

Flicken kann man auf der Hülle setzten,  aber nicht an den Stellen.

Ich habe noch nie gesehen, das so eine Reperatur bei einem Airbus bei der LH durchgeführt wurde.

Da würden wenigstens die Lizenzen den Leuten entzogen werden, wenn sogar gleich Köpfe rollen

So etwas gibt es bei der LH JU 52 nicht!

Genau so die überalterten Benzinleitungen

Da rollen sich mir die Fußnägel hoch! Unglaublich.

 

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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Es ist erschreckend, was für ein Bild dieser Zwischenbericht zeigt. Selbst der Holzboden war morsch! (Und das Flugzeug war im Eigentum der Luftwaffe!)

Es wäre höchste Zeit, Herrn Waldmeier definitiv zu grounden. Ausserdem sollte man ihn sowie die ganzen Verbindungen zwischen Ju-Air, Luftwaffe und BAZL unter die Lupe nehmen, auch in finanzieller Hinsicht. Wer hat zum Beispiel wie an Ju-Air-Betrieb verdient?

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Hoi Kuno,

 

Einfach, falls jemand fragt: Nein, ich habe keinen Hintergrund als Mechaniker oder Metallbauer - kann also zu dem Thema nicht viel beitragen.

55 minutes ago, Kuno said:

Dänu - wenn du nun die "Connie" als Referenz heranziehst: Ist es da nicht auch so, dass sie, nachdem sie den Vogel stehen lassen mussten, "jeden Tag" etwas neues gefunden haben, was auch ersetzt werden musste?

 

Die Fotos, die jetzt in den Medien gezeigt werden, sagen mir nicht viel. Ich kenne die Teile nicht und weiss nicht, ob es Korrosion an Stellen ist, die relevant für das Flugzeug sind. Ju 52 sind früher auch mit ziemlichen Beschussschäden noch sicher nach Hause geflogen... Auch wenn da im Boden ein paar Bretter angefault sind und man es nicht entdeckt hat: Davon stürzt so ein Flugzeug nicht ab.

 

Ich kann mir aber vorstellen, dass man bei der Unfallmaschine jetzt an Stellen hinsehen kann, die bei Inspektion und Wartung kaum einsehbar sind - und die können durchaus sicherheitsrelevant sein.

 

 

Dass die Maschinen alt sind ist allgemein bekannt - und auch nichts neues.

 

Dass man im Zuge der Untersuchung jetzt Stellen findet die Korrosion haben dürfte auch nicht weiter verwunderlich sein. Der angerissene Holm könnte auch aufgrund eines früheren (eventuell unbekannten) Vorkommnis entstanden sein.

 

Das ist wie bei einem alten Auto - irgendwo hat's immer irgendwas rostiges dran. Wenn nicht ists entweder nicht mehr orginal oder abgefallen (i.e.: abgerostet)

 

Eher bedenklich finde ich da eher die Nockenscheibe und (vor allem) die im Bericht abgebildeten Schläuche... 30 jahre alte Gummischläuche sind wahrlich (zumindest optisch) nicht toll.

 

Den Aufruf auf Seite zwei interpretiere ich als Misstrauensvotum gegen die Crews der Ju-Air (ob gerechtfertigt oder nicht kann / will ich nicht entscheiden (müssen)).

 

Dass man jetzt die ganze Flotte groundet ist aus Sicht des BAZL verständlich und mindestens juristisch gesehen im Moment alternativlos. Die Reaktion von Herrn Waldmeier finde ich jedoch heikel. Sie belegt (in meinen Augen) nicht die hohen kommunizierten Sicherheitsstandards der Ju-Air.

 

Gruss

Tobias

 

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Hi Frank,

5 minutes ago, Frank Holly Lake said:

Der  Anblick der Mängel der Trümmer macht mich sparchlos 7,8,9 sind ,Entschudigung nicht sachgemäß ausgeführte Reparaturen.

Solche angebochen Teile haben ersetzt zu werden,. Irgendwas Rüber zu nieten bei  Rohen ( tragende Struckturen)

ist schlicht weg unzulässig in der gewerblichen Fleigerei und hat dort nichts zu suchen.

 

Naja, eigentlich war die Ju-Air ja ein Verein und somit nicht kommerziell... Ich kann die technische Wertigkeit der Reparaturen nicht beurteilen, einen Schönheitspreis würde ich den Flicken jedoch nicht geben.

 

Was Bild 9 betrifft: Wenn ich das richtig verstanden habe ist diese Stelle im Normalfall nicht sichtbar sondern verdeckt (und somit wohl auch der Grund dass die anderen Maschinen gegroundet wurden - einfach, weil man nicht weiss, ob die anderen Flugzeuge das Problem teilen)

 

Gruss

Tobias

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vor 10 Minuten schrieb mds:

Es ist erschreckend, was für ein Bild dieser Zwischenbericht zeigt. Selbst der Holzboden war morsch!

Ich kann mich erinnern das eine 737 der LH beim D Check ebenfalls am Boden  durch war.

Hat die LH sogar gegroundet und die andern Maschienen ebenfalls untersucht, mit erschreckendem

Ergebnis.

Im Bereich der Toiletten und vor allem der Küche. Das sieht man aber erst, wenn der verklebte Teppich

hochgenommen wird.

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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16 minutes ago, Frank Holly Lake said:

Da rollen sich mir die Fußnägel hoch! Unglaublich.

 

Grüße Frank

 

Das geht mir bei der Anzahl deiner Schreibfehler in deinem hysterischen Beitrag auch so, Frank.

Bleibt doch bitte einfach sachlich bei diesem Thema. Ich vermute mal ganz stark, dass keiner von denen, die jetzt so schrill losheulen, je beim Unterhalt einer Ju 52 mitgearbeitet haben und keiner von euch sagen, kann, wie/ob die Teile, die Korrosionsspuren zeigen zugänglich / bei der Wartung so ersichtlich waren. Zudem würde ich doch auch noch unterscheiden zwischen oberflächlicher Korrosion und Korrosion die wirklich tief ins Material hineingeht und dieses substantiell schwächt.

 

Wenn du sagst: "Sowas gäbe es bei der LH Ju 52 nie", dann machst du grad dasselbe, was die Chefs der Ju Air gemacht haben.

 

 

Bearbeitet von Kuno
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