Zum Inhalt springen

04.08.2018 | Ju-Air JU 52 | HB-HOT | Piz Segnas (Graubünden) | Absturz


haefeli

Empfohlene Beiträge

vor 7 Stunden schrieb kuno:

Das hat Ju-Air-CEO Kurt Waldmeier am Montag gegenüber TeleZüri gesagt. «Die meisten Leute sterben im Bett, wenn man etwas erleben will, dann hat man ein gewisses Risiko.»

......................

 

Und was soll jetzt daran falsch sein? Der Mann hat einen klaren Blick auf die Welt, wie sie ist.

Vertragen wir das nicht mehr?

Was er mit Sicherheit nicht sagen wollte, ist, daß es einer über das normale Maß hinausgehenden Risikobereitschaft bedarf, um Sightseeingflüge mit der Ju-52 zu buchen.

Das ist ja auch nicht der Fall.

 

Gruß

Manfred

  • Gefällt mir 1
  • Danke 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Minuten schrieb matt_ch:

.......................

Ein Flugzeug hat "beliebig viele kinetische Energien", ............. Diejenige zur Erde macht sich bloss am häufigsten bemerkbar.

 

OK, damit kann ich leben. Von all den anderen, wovon du sprichst, habe ich zum Glück noch nie was bemerkt.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb iprigger:

............... Fuel Burn bei Vollgas bei drei Motoren rund 1500l/h - wie's bei 80% oder 90% aussieht weiss ich nicht.

 

Auf alle Fälle scheint mir, dass die Ju52 nicht wirklich zu viel Tankvolumen hat (2500l) für das, was sie maximal wegschlucken kann...

........................

I

Tobias

 

Kein Flieger hat wirklich zuviel Tankvolumen, höchstens zuwenig Zuladung. ?

 

Der Verbrauch von 1500l/h bezieht sich mit Sicherheit auf Startleistung, welche höchstens für 1 Minute gesetzt bleibt (je nach Hindernissituation). Wenn ich richtig gerechnet habe, werden in dieser 1 Minute 25 l weggeschluckt, was ich bei einem Tankvolumen von 2500 l für durchaus vertretbar halte.

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb iprigger:

.............

Der Gleitwinkel der Ju52 sei ca. 1:12 - nur: Hat das irgendwer mal mit 20 Personen an Bord versucht?

 

Gruss

Tobias

 

Wo hast du denn das her? Wenn eine vergleichsweise aerodynamische Cessna 172 auf 1:9 kommt, gebe ich einer Ju-52 nicht mehr als 1:4 .

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Thiemo:

........................

Jeder Absturz ist Ergebnis menschlichen Versagens...

 

In welcher Welt lebst Du denn? ?

Kein Flugzeug kommt ohne menschliche zutun wieder heil auf den Boden.

 

OK, nichts, was von Menschen geschaffen wurde, ist perfekt. ?

 

Aber - auch wenn es schwer fällt, das angesichts von zig Millionen Flügen jährlich richtig in Relation zu setzen -

"Jeder erfolgreich durchgeführte Flug ist ein Triumph des menschlichen Geistes!" ?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb DaMane:

Kleines Gedankenspiel zur Veranschaulichung:

 

Stell Dir mal folgendes vor: Flugzeug fliegt mit 200 km/h in einer Luftmasse, welche sich relativ zur Erde absolut gleichfoermig ohne jede Turbulenz etc mit sagen wir 200 km/h bewegt. Nun fliegt das Flugzeug mehrere Vollkreise, schoen ausgetrimmt weder steigend noch sinkend. Was wird der Fahrtmesser waehrend der Kreise anzeigen?

 

Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaub mein Browser hat einen Darstellungsfehler... ich seh auf dieser Seite nur mehr Postings von einem Member... ?

 

Leute, Tis (glaub ich) hatt einige Seiten vorher Infos zum Tankvolumen und dem Standardprocedure bzgl Tanken und allfälligem Zwischenstop geschrieben. Es müsste - wenn ich mich recht erinnere - Sprit für 3h in den Tanks gewesen sein, bei 1h Flugzeit für den Returnleg. Nur weil es kein post-crash-Feuer gab, muss noch lange nicht der Sprit ausgegangen sein (auch dazu gab es glaub ich was hier zu lesen). Zudem hat der Einwurf, dass die ansonsten auf dem Geröllfeld oder so eine Notlandung versucht hätten - was für sich.

 

Fazit: "Quereinsteiger" und im Diskussionsverlauf Neuangemeldete sollten den ganzen Thread durchackern, bevor sie hier was in die Runde werfen, weil manches für die Mitleser der ersten Stunde einfach nur Wiederholungen von bereits durchgeackterten Hypothesen sind. 

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Phoenix 2.0:

Leute, Tis (glaub ich) hatt einige Seiten vorher Infos zum Tankvolumen und dem Standardprocedure bzgl Tanken und allfälligem Zwischenstop geschrieben. Es müsste - wenn ich mich recht erinnere - Sprit für 3h in den Tanks gewesen sein, bei 1h Flugzeit für den Returnleg.

 

Mit den 2500l hat sie eine max Flugzeit von 6h ?

 

An alle Physiker und Kinetiker da drausen -> Was würde passieren wen beim Wenden, aus versehen es eine leichte Berührung mit dem Fels gab, mit der rechten Tragfläche?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

u.a.

@Hausi122

@Urs Wildermuth

Voni

 

Angesichts des Umstands, dass die Toten noch nicht mal identifiziert, geschweige den beerdigt sind und ein viele duzend Menschen jetzt mit ihrer Trauer fertig werden müssen, ist so ein Satz wie Kurt Waldmeier gesagt hat, einfach nicht zu entschuldigen! Wenn sich dann auch noch "Freunde" berufen fühlen so einen Satz kumpelhaft zu relativieren oder zu verteidigen, ist das ebenfalls nicht zu entschuldigen und ist gegenüber den Toten genauso respektlos!

Die Passagiere der  CH-HOT haben einen Alpenpanoramaflug in einem Oldtimer-Flugzeug gebucht und keine potentiell tödlichen Flugmannöver am Martinsloch! Sie haben der Firma Ju-Air und ihrem CEO vertraut! 

Ich möchte daran erinnern, in Japan gab es mal eine Zeit da sind CEO von Airlines nach Abstürzen zurückgetreten.

Ein Absturz als solcher war schon genug....

Herr Waldmeier redet sich dagegen um Kopf und Kragen,  als ginge es nur darum, das "Business" zu retten.

 Vielleicht sind damals in Japan die CEO zurück getreten, weil sie wussten, in solchen Situation findet niemand die richtigen Worte und haben geschwiegen. Eine noble Haltung, wie man weiss, nicht viel mehr, aber immerhin.

Für W.  und manche Beiträge in diesem Zusammenhang hier im Forum wäre das auch besser gewesen.....

 

Bernhard (LSZH)

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb DaMane:

Aha? Leider ist deine Begründung wieder von ähnlicher Qualität wie deine bestimmte Aussage zur Gutmütigkeit der Tante Ju......

 

Gruß

Manfred

Ich denke matt_ch hat das ganz gut beschrieben. 

 

Lg micha

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb matt_ch:

 

Du darfst mich gerne korrigieren.

 

 

Hattest dich ja selber schon „verbessert“ ( luftleer ohne reibung / Widerstand Motorreibung ect.  ... ). Vielleicht habe ich das deswegen auch etwas falsch verstanden weil es halt vollkommen aus der Praxis ist. 

 

Lg micha 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Manfred,

3 hours ago, DaMane said:

Wo hast du denn das her? Wenn eine vergleichsweise aerodynamische Cessna 172 auf 1:9 kommt, gebe ich einer Ju-52 nicht mehr als 1:4 .

 

Gruß

Manfred

 

http://www.fzt.haw-hamburg.de/pers/Scholz/arbeiten/TextTaschner.pdf Kapitel 4.5, Seite 51 sowie Kapitel 5.5

 

Ich weiss nicht, wie genau das an der Realität dran liegt, sind aber immerhin auch Flugversuche dabei.

 

 

 

Gruss

Tobias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Manfred,

3 hours ago, DaMane said:

Kein Flieger hat wirklich zuviel Tankvolumen, höchstens zuwenig Zuladung. ?

 

Der Verbrauch von 1500l/h bezieht sich mit Sicherheit auf Startleistung, welche höchstens für 1 Minute gesetzt bleibt (je nach Hindernissituation). Wenn ich richtig gerechnet habe, werden in dieser 1 Minute 25 l weggeschluckt, was ich bei einem Tankvolumen von 2500 l für durchaus vertretbar halte.

 

Gruß

Manfred

 

Wie gesagt: Wissen tu ichs nicht. Die Angabe mit 322g/kw/h bezieht sich auf das Rating der Motoren.

 

Tobias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb iprigger:

Hi Manfred,

 

http://www.fzt.haw-hamburg.de/pers/Scholz/arbeiten/TextTaschner.pdf Kapitel 4.5, Seite 51 sowie Kapitel 5.5

 

Ich weiss nicht, wie genau das an der Realität dran liegt, sind aber immerhin auch Flugversuche dabei.

 

 

 

Gruss

Tobias

 

Spannend !

 

Zwei Dinge die mir bei D-AQUI auffallen.

1. 3-Blatt Propeller

2. 1830 l Tankinhalt

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hoi Martin,

1 minute ago, MartinM said:

 

Spannend !

 

Zwei Dinge die mir bei D-AQUI auffallen.

1. 3-Blatt Propeller

2. 1830 l Tankinhalt

 

Ja, fand ich auch spannend...

 

Über die D-AQUI gabs mal nen Bericht... die haben einen Dreiblattpropeller UND ein Reduktionsgetriebe. Das gab es wohl später um den Lärm zu reduzieren.

 

Woher die Differenz mit dem Tank kommt kann ich Dir aber beim besten Willen nicht sagen. Evtl. haben die ne andere Version oder nen anderen Nachbau? Generell: Laut Wikipedia wir das Tankvolumen allgemein mit 2450l angegeben.

 

Die D-AQUI scheint die älteste der noch fliegenden JU52 zu sein, kann also auch sein dass dort während der Produktion noch was verändert wurde...

 

Du weisst ja: Steht im Internet, muss stimmen ?

 

Tobias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@quinto55

Ich wünsche dir, dass du dich nie erklären musst, während dir die halbe Welt wie Geier über dem Kopf kreisen, nur um möglichst schnell mit dem Finger auf den Schuldigen zeigen zu können. Hoffentlich findest du dann immer für alle die passenden Worte. Wer in ein Flugzeug steigt setzt sich grundsätzlich einem höheren Risiko aus, als wenn er daheim auf dem Stuhl sitzen bleibt. So spielt nun mal das Leben. Nur weils Jahre lang keinen Unfall gegeben hat heisst das nicht, dass kein Risiko mehr vorhanden ist und ich einfach bedenkenlos durch die Lüfte schwirren kann. Du sagst es ja selbst; Alpenflug, Oldtimer... Nicht per se gefährlich, aber mit kleineren Margen in gewissen Bereichen und Umständen.

Dass Herr Waldmeier das "Business retten" möchte ist als CEO wohl selbstverständlich. Hinzustehen und die unangenehme Verantwortung in dieser Situation wahrzunehmen, das ist für mich nobel. Einfach zurücktreten und die wohl schlimmste Arbeit seines Lebens anderen zu überlassen wäre zumindest für mich zum jetzigen Zeitpunkt nichts als feige.

  • Gefällt mir 2
  • Danke 8
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 37 Minuten schrieb quinto55:

Die Passagiere der  CH-HOT haben einen Alpenpanoramaflug in einem Oldtimer-Flugzeug gebucht und keine potentiell tödlichen Flugmannöver am Martinsloch! Sie haben der Firma Ju-Air und ihrem CEO vertraut! 

 

Traurig, aber wahr.

 

Anscheinend häufen sich die Stimmen und Kommentare, dass diese Art der (riskanten) Fliegerei Programm und Teil der Firmenkultur der Ju-Air war.

 

Vor dem Hintergrund, dass dies kein bedauerlicher Einzelfall war, halte ich eine zeitnahe Wiederaufnahme des Flugbetriebs für völlig verfehlt.

 

Meines Erachtens sollte erst einmal der Unfallbericht der SUST abgewartet und entsprechende Sicherheitsempfehlungen in den Flugbetrieb implementiert werden.

 

Dies setzt natürlich voraus, dass der Untersuchungsbericht vollständig, offen und schonungslos ist.

Ich hoffe sehr, dass nicht irgendwelche alten Seilschaften dies verhindern werden.

 

 

Beispiel 1: 

Bibiana  Schlossgestern, 11:11 Uhr

Nur mit Glück ist nicht schon früher ein solches Unglück geschehen. Kritische Stimmen, die vor Angst in der Ju gezittert haben gibt es genug, obwohl ununterbrochen versichert wird, wie sicher das Flugzeug doch ist. Ich würde nicht einmal geschenkt mit der Ju mitfliegen.

 

Beispiel 2:

Alfred  Gerberaus Goldingen
gestern, 07:36 Uhr

Eigentlich ist es unglaublich, wie tief über Felsgrate hinweg und wie nahe an Felswänden vorbei mit solchen Passagiermaschinen geflogen werden darf. Ein Wunder, dass nicht schon früher etwas geschehen ist. Das wissen viele Bergwanderer.

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Noch einmal, Herr Waldmeier ist hingestanden, bei der Presskonferenz und im Fernsehen und hat sachlich und ruhig Erklärungen abgegeben, auch wenn er wahrscheinlich innerlich sehr aufgewühlt war. Und jetzt, nach 36 Jahren kommen die Geier und hacken auf der Ju - Air und ihrem Ceo herum. Warum haben sie sich, wenn so alles stimmt, nicht schon früher gemeldet. Darum für mich, unterste Schublade !

  • Gefällt mir 3
  • Danke 12
  • Traurig 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb teetwoten:


 

Im bodenfesten Koordinatensystem ist das richtig: Fliegt einer mit 100KMH eine Umkehrkurve und fängt in x-Richtung an, so beträgt anfänglich vx=100KMH und Vy=0KMH. Im Scheitel beträgt Vx=0 und Vy=100KMH. Am Ende der Umkehrkurve beträgt vx=-100KMH und Vy=0KMH.


 

Im flugzeugfesten Koordinatensystem wird nichts abgebremst. In IMC merkt ein Passagier nicht wenn eine Kurve mit geringer Schräglage geflogen wird.


 

Alles eine Frage des Beobachtungspunktes.


 

Stefan

Hallo Stefan,

 ein bodenfestes Koordinatensystem ist nicht zwingend erforderlich.   Ein  sinnvoller Bezugspunkt für das umkehrende   Flugzeug wäre z.B. ein Heißluftballon. Von dort aus  könnte ein Beobacher direkt auf die Kräfte schließen, die das Flugzeug mit den Passagieren auf den Gegenkurs zwingen.  Vom Boden aus wäre das nur bei Windstille direkt  möglich.

 

Gruß!
Hans

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zu Herr Waldmeier und allgemein zur Krisenkommunikation von Ju-Air:

 

Man sieht daran natürlich den gewaltigen Unterschied zwischen einem professionellen Krisenstab eines Flag Carriers, und einem (ehrenamtlich geführten?) Kleinunternehmen. Wenn es bei Lufthansa kracht, dann steht ein Operations Center und ab sofort eine 24h7 Notfallorganisation mit Krisenstab, studierten Kommunikationsprofis, Pressesprecher, professionelles Care-Team, Telefon-Hotline, Content Manager für die Meldungen via Website etc. zur Verfügung.

 

Ich kann mir gut vorstellen warum es so lange gedauert hat bis man überhaupt einen minimalen Überblick hatte (z.B. ob Passagiere an Bord waren). Ich kenne Ju-Air nicht, aber ich glaube nicht dass die am Wochenende eine stehende Organisation in Dübendorf haben, deren Dispatcher jederzeit die Passagierliste abrufen können. Vielleicht waren die Piloten die einzigen on Duty, haben das Flugzeug selbstständig vorbereitet und wenn sie nicht zurückkehren dann ist eben niemand da.

 

Man darf die Erwartungen an die Krisenkommunikation deshalb nicht gleich hoch ansetzen. Zweifelsohne hat sich der CEO unangemessen ausgedrückt. Es hat nicht jeder das rhetorische Talent in einem Live-Interview auf einen Schuss eine knappe, exakte, treffende Antwort zu geben die auch emotional abgewogen ist. Ein Fulltime-Kommunikationsprofi hätte ihm in dieser Situation vielleicht zu einem schriftlichen Interview geraten und ich glaube dann hätte er abgeklärter geantwortet.

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Danke 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb DaMane:

Jeder sich im Schwerkraftfeld der Erde  bewegende Körper hat eine kinetische Energie, die auf die Erde referenziert. Worauf denn sonst?

Der Einfachheit halber sollten wir uns dabei allein auf die Betrachtung der horizontal wirksamen Energiekomponente beschränken.

Auch die Geschoßenergie einer Gewehrkugel ist nichts anders als kinetische Energie, die sich aus der Fluggeschwindigkeit über Grund ergibt. Warum soll das beim Flugzeug anders sein?

 

Kleines Gedankenspiel zur Veranschaulichung:

 

wir hängen ein antriebsloses Flugmodell an einem Faden in einen Windkanal, in dem wir eine Luftströmung erzeugen, der das Flugmodell in einer horizontalen Fluglage hält.

Der Punkt ist also, daß das Modell eine entsprechende Airspeed hat, aber die Groundspeed ist Null. Nach meiner These sollte es dann auch keine kinetische Energie enthalten.

 

Was passiert jetzt mit dem Flugmodell, wenn wir

a) bei anhaltendem Luftstrom den Faden abschneiden?

b) den Faden abschneiden und gleichzeitig den Luftstrom schlagartig abstellen?

 

Ich behaupte, bei

a) wird das Flugmodel fast verzögerungsfrei von 0 auf die Strömungsgeschwindigkeit der Luft beschleunigt*), wobei die Beschleunigung am Anfang am größten ist. Das führt natürlich dazu, daß die ursprüngliche Airspeed in gleiche Maße verloren geht, und das Modell mangels Auftrieb, und rückwärtsfliegend(!) in einem Bogen zu Boden fällt.

 

*) man denke dabei an Videoaufnahmen aus Monsterstürmen, wo beliebig große und schwere Gegenstände losgerissen, und scheinbar trägheitslos beschleunigt davonfliegen.

 

b) das Flugmodell wird an Ort und Stelle senkrecht wie ein Stein zu Boden fallen, da es keine Bewegungsenergie gespeichert hat.

 

Gruß

Manfred

 

Das stimmt so nicht.

 

1.) Die kinetische Energie hat nichts mit dem Schwerkraftfeld der Erde zu tun. Kinetische Energie habe ich auch im Weltraum fernab von jeglichem Gravitationspotential. (Auch da ist man bei einem Einschlag gegen Fels tot). Das sieht man auch ganz einfach daran, dass in der Formel für kinetische Energie nirgendwo die Gravitation auftaucht.

 

Daraus ergibt sich auch gleich mehr oder minder zwangsläufig der nächste Punkt:

 

2.) Kinetische Energie ist relativ (es gibt keine absolute kinetische Energie). Wie richtig im anderen Post dargestellt, knallt man dann mit 0,8 Mach gegen den Berg. Die Aufschlagsenergie ist definiert durch den relative Geschwindigkeitsunterschied beider Objekte im selben Koordinatensystem (Kinetische Energie, relativ zum Berg). Begebe ich mich in ein x-beliebiges anderes Koordinatensystem (z.b. TGV der mit 111m/s entgegen des Aufschlags an der Tragödie vorbeifährt ändert sich überhaupt nichts.

 

Beispiel: Aus dem Erdkoordinatensystem. Flugzeug fliegt 200 m/s und wiegt 5000kg

Ekin/Flugzeug = m/2 * v^2 = 5000kg/2 * (200m/s)^2 = 100000000J

v: Geschwindigkeit ist hier also einfach 200 m/s da der Berg sich nicht bewegt.

 

 

Selbes Beispiel aus dem TGV Koordinatensystem

Ekin/Flugzeug = m/2 * v^2 = 5000kg/2 * (200m/s)^2 = 100000000J

Siehst erst mal komisch aus, da steht ja einfach das selbe....

Aber so ist es. Aus dem TGV, der dem aufschlagenden Flugzeug entgegenfährt, heraus gesehen bewegt sich der Berg mit +111m/s und das Flugzeug natürlich mit 200m/s + 111m/s, macht also als delta Geschwindigkeit wieder genau unsere 200m/s

 

 

Jetzt zum Beispiel mit dem Wind. Egal wie groß der Wind ist. Sehen wir uns nur die Groundspeeds an von einem Flugzeug was 180 km/h fliegt.

Alles GS!

 

Bei 0 Wind: Vor der Kurve 180 km/h, nach der Kurve - 180 km/h (entgegengesetzt). Delta = -360 km/h

 

Bei 180 km/h Wind: Vor der Kurve 0 km/h, nach der Kurve - 360 km/h. Delta = -360 km/h

 

Bei 1000 km/h Wind: Vor der Kurve - 820 km/h, nach der Kurve -1180 km/h, Delta = -360 km/h

 

Die Geschwindigkeitsänderung des Flugzeugs bleibt in jedem Koordinatensystem und unabhängig von Wind immer die selbe. Und diese Geschwindigkeitsänderung ist proportional zu einer Kraft/Beschleunigung in der sich die Massenträgheit wiederfindet.

Das ganze kannst du in jedes x-beliebige inertiale Koordinatensystem transformieren, es kommt immer das selbe heraus. Der einfachkeithalber denken Piloten im TAS Koordinatensystem, also im Koordinatensystem relativ zur Luftmasse.

 

Mit Massenträgheit hat das nichts zu tun, die tritt bei jeder Kurve auf. Die 360 km/h muss entgegen der ursprünglichen Bewegungsrichtung beschleunigt werden.

Wichtige Bemerkung: Wir reden hier von gleichmäßigem Wind, nicht von Windgradienten oder Böen.

 

Die Quintessenz ist, man kann auch mit einem A380 im Jetstream einen 180 Turn machen ohne aus der Luft zu fallen.

 

Grüße

Thomas

 

 

Bearbeitet von DTomas
Ergänzung
  • Gefällt mir 2
  • Danke 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Leider ist es so: solange alles gut geht und nichts passiert, wird kein Stein umgedreht. Wenn's dann passiert, drehen sich die Steine von selbst oder werden gedreht....

War kürzlich in NZL und habe einen Alpenflug gemacht mit einer Caravan - und auch 2 mal leer geschluckt, es dem Piloten aber danach gesagt: musste das sein....? Es hätte keinen Unterschied gemacht, 200m weiter vom Felsen vorbei zu fliegen. Vielleicht weil ich wusste, was allenfalls passieren kann/könnte....andere PAXen wissen das nicht und schweigen....bis es halt passiert und dann kommts raus. Die Ursache völlig negierend.

 

Ich masse mir nicht an, die psychische Stress Situation des CEO bei diesem GAU nachvollziehen zu können. Was ich mir aber anmasse ist, dass man als CEO für solche GAUs vorbereitet sein muss, in der Hoffnung, dass es nie notwendig sein wird, diese besagte Notfall-Schublade zu öffnen und die Pläne rauszuziehen. Insbesondere wenn ich andere Menschen gefährden kann.

 

Und dort steht ziemlich weit oben auf der Checkliste: Krisen Kommunikation.

 

Er hätte sehr gut darauf vorbereitet werden können, durch einen Profi, der nur das macht, nichts anderes. In Sachen was er wie sagt und was nicht. Insbesondere nach 50 Stunden. Zeit dazu war da.

 

Und dann selbst hinstehen. Ja, das muss ein CEO in einer solchen Situation. Aber eben, entsprechend vorbereitet, damit das ver(m oder h)indert werden kann, was passiert ist.

 

Markus

 

Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb Pioneer300:

 

Stell Dir mal folgendes vor: Flugzeug fliegt mit 200 km/h in einer Luftmasse, welche sich relativ zur Erde absolut gleichfoermig ohne jede Turbulenz etc mit sagen wir 200 km/h bewegt. Nun fliegt das Flugzeug mehrere Vollkreise, schoen ausgetrimmt weder steigend noch sinkend. Was wird der Fahrtmesser waehrend der Kreise anzeigen?

 

Chris

Allein der Umstand, daß Du es scheinbar für möglich hältst, daß jemand nicht der Meinung sein könnte, immer 200 km/h angezeigt zu bekommen, zeigt, daß Du den Kern der Diskussion leider nicht verstanden hast. Sorry......

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

1 hour ago, silverchord said:

@quinto55

Hoffentlich findest du dann immer für alle die passenden Worte. Wer in ein Flugzeug steigt setzt sich grundsätzlich einem höheren Risiko aus, als wenn er daheim auf dem Stuhl sitzen bleibt.

 

Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem, dass jeder in so einer Situation ein Statement erwartet. Das daraus entstehende Problem ist, dass Herr Waldmeier sich offensichtlich (gegen die Vernunft) zu einem solchen Statement hat hinreissen lassen.

 

In solchen Fällen (siehe auch Germanwings) wäre es vermutlich wirklich besser gewesen wenn er nicht selbst die Krisenkommunikation gemacht hätte.

 

Ich persönlich finde das Wording von Herrn Waldmeier unglücklich. Als Aussenstehender empfinde ich das allerdings mit Sicherheit anders als direkt betroffene - für die dürfte das ein Affront sein.

 

Gruss

Tobias

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...