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Wie gefährlich sind Turbulenzen?


Johnny

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Hallo, 

ich würde gerne mal herausfinden, ob heftige Turbulenzen (z.B. bei Flug in Gewitter) ein ernsthaftes Risiko sind oder ob diese mit heutiger Flugzeugtechnik "daily business" sind. 

Zudem würde mich interessieren, ob die Flugzeuggröße dabei auch eine Rolle spielt.

 

Wie empfindet ein Pilot oder die Crew den Flug durch eine Schlechtwetterfront mit heftigen Turbulenzen? 

 

Ich habe nämlich kürzlich einen Flug durch Gewitter mit einer Embraer 190 mitgemacht und das Ding hat es die ganze Zeit hin und her geschüttelt, einige Male gab es auch ein "totales Wegbrechen" nach links oder recht inkl. freiem Fall. Als Passagier steht man da Todesängste durch, während man das ganze vom Boden aus sicherlich differenzierter betrachten kann. Dennoch habe ich in einer solchen Situation immer Angst vor einem Strömungsabriss o.ä. - begründet oder nicht?

 

Mir kommen da z.B. der Air France A330 oder der Air Asia A320 in den Sinn, deren Absturzursache durch Schlechtwetter zumindest begünstigt wurde, wenn auch nicht ursächlich war.

 

Viele Grüße

Tobias 

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Hallo Tobias,

 

grundsätzlich versucht man unter allen Umständen, Gewitter zu umfliegen. Was Du erlebt hast war eher ein Umfliegen von Gewittern, d.h. die von Dir geschilderten Turbulenzen war noch Kindergeburtstag. Die Fall- und Steigwinde in einer Gewitterzelle sind kräftig und können so manches Flugzeug und seine Insassen beschädigen, oder eben schlimmer. Auch ein ordentlich aufgebauter TCU (Towering Cumulus, die Vorstufe eines CB, Cumulonimbus) hat schon so starke Auf- und Abwinde, dass man sie nicht direkt durchfliegen will.

 

Allerdings kommt es ab und zu vor, dass solche Wolken unabsichtlich durchflogen werden, weil das Radarbild falsch interpretiert wurde oder sich eine weitere Zelle hinter der vorderen Zelle versteckt hat: Die Radarstrahlen können durch starke Regengebiete komplett absorbiert werden, sodass der Bereich hinter dem Gewitter klar zu sein scheint. Dem ist dann aber nicht so...

Bearbeitet von FalconJockey
umfliegen, durchfliegen
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3 minutes ago, FalconJockey said:

............grundsätzlich versucht man unter allen Umständen, Gewitter zu durchfliegen. .........

Andreas, 

Glaub das hast Du anderherum schreiben wollen.... ?

Bearbeitet von Brufi
tipo
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LOL ?

 

...zu UMfliegen.... meinte ich natürlich ?

 

Ich vergass noch zu erwähnen: Manchmal findet man sich in der Situation, dass vor einem eine ganze Wand/Reihe von CBs steht. Entweder kehrt man um (will man eher nicht), umfliegt sie großräumig (nicht immer möglich) oder sucht sich mit Hilfe des Radar eine Lücke, an der es weniger wild zugeht.

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Frage an die Profis:

Beim Sim fliegen sind habe ich in letzter Zeit (Sommermonate) oefter CBs im Approach oder schon am top of decent gehabt. 

 

Umfliegen macht ja in solchen Faellen keinen Sinn, sondern man sollte sie unterfliegen, oder?

 

Sagen wir die CB ist direkt ueberm oder kurz vor dem Platz (von meinem Flugweg aus gesehen), wuerde man dann erstmal 90 Grad vom Flugweg wegdrehen um die Hoehe abzubauen? Oder am besten frueher Planen und frueher Sinken?

(Sorry fuer die wahrscheinlich fuer IFRler recht trivialen Fragen)

 

Vg

Kjeld

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Hallo Andreas,

danke, sowas dachte ich mir schon. War übrigens ein Flug ab Frankfurt, so wie ich gelesen hatte, warst du am letzten Montag 11.6. auch in FRA am Gate in Terminal 2 ... hätt ich es früher gelesen hätte man sich auf nen Kaffee treffen können ;)

An diesem Tag waren ja viele Unwetter unterwegs, warst du auch zufällig betroffen?

 

Denke auch dass meine Turbulenzen Kindergeburtstag waren (Bordservice fiel komplett aus, falls das ein Hinweis auf starke Turbulenzen ist?) , dennoch hatte es bereits ausgereicht dass ich mich fast eingenässt habe. Wie habe ich mir denn richtig üble Turbulenzen, bei denen es ans eingemachte geht, vorzustellen?

Ich gehe mal davon aus, dass solche "normalen" Turbulenzen zwar für Passagiere unangenehm sind, aber ansonsten kein großes Risiko darstellen?

 

Der Flighttrack bei FR24 zeigt übrigens deutlich dass das Gewitter umflogen wurde. Kann es grade nicht hochladen- bin von Arbeit aus... irgendwo musste er aber dennoch durch da zwischen Paris und Frankfurt komplett Schlechtwetterfront war.

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vor 32 Minuten schrieb Kjeld:

Frage an die Profis:

Beim Sim fliegen sind habe ich in letzter Zeit (Sommermonate) oefter CBs im Approach oder schon am top of decent gehabt. 

 

Umfliegen macht ja in solchen Faellen keinen Sinn, sondern man sollte sie unterfliegen, oder?

 

Sagen wir die CB ist direkt ueberm oder kurz vor dem Platz (von meinem Flugweg aus gesehen), wuerde man dann erstmal 90 Grad vom Flugweg wegdrehen um die Hoehe abzubauen? Oder am besten frueher Planen und frueher Sinken?

(Sorry fuer die wahrscheinlich fuer IFRler recht trivialen Fragen)

Doch, die umfliegt man schon. Unter einem CB durchfliegen ist ein no-go: Dort kommt es manchmal zu Microbursts

https://en.wikipedia.org/wiki/Microburst

https://www.skybrary.aero/index.php/Microburst

Ganz abgesehen von normalen Turbulenzen, Starkregen, Blitzschlag und anderen Gemeinheiten. Wenn ein CB auf dem Endanflug steht, muss man halt ins Holding und warten, bis er weg ist.

 

vor 31 Minuten schrieb Johnny:

Hallo Andreas,

danke, sowas dachte ich mir schon. War übrigens ein Flug ab Frankfurt, so wie ich gelesen hatte, warst du am letzten Montag 11.6. auch in FRA am Gate in Terminal 2 ... hätt ich es früher gelesen hätte man sich auf nen Kaffee treffen können ?

An diesem Tag waren ja viele Unwetter unterwegs, warst du auch zufällig betroffen?

 

Denke auch dass meine Turbulenzen Kindergeburtstag waren (Bordservice fiel komplett aus, falls das ein Hinweis auf starke Turbulenzen ist?) , dennoch hatte es bereits ausgereicht dass ich mich fast eingenässt habe. Wie habe ich mir denn richtig üble Turbulenzen, bei denen es ans eingemachte geht, vorzustellen?

Ich gehe mal davon aus, dass solche "normalen" Turbulenzen zwar für Passagiere unangenehm sind, aber ansonsten kein großes Risiko darstellen?

 

Der Flighttrack bei FR24 zeigt übrigens deutlich dass das Gewitter umflogen wurde. Kann es grade nicht hochladen- bin von Arbeit aus... irgendwo musste er aber dennoch durch da zwischen Paris und Frankfurt komplett Schlechtwetterfront war.

Ach, Du warst da auch in FRA? Tja, hätte man wissen müssen, ich war auf dem Weg nach London mit der not-so-lovely BA. Wir waren von dem Wetter nicht betroffen, an dem Tag...

 

Der Bordservice wird meist schon bei mittleren Turbulenzen eingestellt. Man kann nicht riskieren, dass die Insassen heißen Kaffee, Flaschen oder ganze Catering-Trolleys auf den Kopf kriegen. Gibt dann Streit mit den Versicherungen.

Mittlere Turbulenzen sind kein Problem, man kann halt nicht mehr herumlaufen. Schwere Turbulenzen soll und muss man vermeiden, aber das Flugzeug hält sie aus. Danach kann dann aber eine Kontrolle durch die Maintenance fällig werden.

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Das was du als freien Fall gespürt hast, waren einfach Luftmassen die sich nach unten bewegt haben. Das Flugzeug ist normal weitergeflogen.

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Zitat

eine ganze Wand/Reihe von CBs

 

Passiert nach meinem Meteostand gerne an sehr breiten Hindernissen wie z.B. den Rocky's in den USA oder aber auch an den Alpen oder Anden. Die Amerikaner nennen das nach meinem Kenntnisstand 'Squall lines'. In den USA fliegt man deshalb von der Ost- an die Westküste und umgekehrt im Sommer bevorzugt früh am Morgen weil die Nachmittagsflüge häufig aufgrund der viel zu grossen (und nicht in Kauf genommenen) Umwege gestrichen werden.

 

In FL180 und 200 hatte ich schon das 'Vergnügen' Randzonen von CB's durchfliegen zu müssen, mit den von Tobias beschriebenen Effekten der Turbulenz und 'einem Bisschen' Eis.

 

Markus

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Mächtiger sind die Gewitterlinien an der ITCZ (Intertropical Convergence Zone), dort geht es richtig zur Sache: tops FL600+, Abweichungen vom Flugweg von 200 NM sind dort keine Seltenheit. Da können unsere Linienpiloten hier mehr sagen, die dort immer wieder durchfliegen, wenn sie nach Südafrika müssen. Meine bisherigen Afrikaflüge waren in der Hinsicht langweilig.

 

Diese Mini-Squall habe ich vor ein paar Wochen in der Nähe von Paris aufgenommen, sind aber allesamt harmlose Zellen:

 

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vor 13 Minuten schrieb MarkusP210:

...............

mit ................ Effekten der Turbulenz und 'einem Bisschen' Eis.

 

Markus

War das dann geschüttelt, oder gerührt? ?

 

Manfred

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Zum Durchqueren der ITCZ. Ich spreche hier von Flügen Zürich-Rio vv und Dakar Rio vv. Ich bin diese Strecke so zwischen 30 und 50 mal geflogen. Ist zwar schon eine Weile her, doch das Wetter wird sich immer noch gleich präsentieren. Nur in ca 20-30% der Flüge war das Durchqueren der Squall-Line ein Thema. Allerdings hat Andreas schon recht, dass man teilweise grosse Abweichungen vom Track fliegen musste, um eine Lücke zum Durchschlüpfen zu finden. Eine meiner grössten offtrack-distance lag bei gut 150NM. Uebrigens ergab ein Umfliegen nach RECHTS unter normalen Umständen immer den kleineren Umweg.  (Track ca. 040°/220°)

 

Gruss Hausi

Bearbeitet von Hausi122
mit Track ergänzt
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Uebrigens ergab ein Umfliegen nach RECHTS unter normalen Umständen immer den kleineren Umweg.  (Track ca. 040°/220°)
 
Gruss Hausi



Und warum?

Markus

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vor 11 Minuten schrieb Gulfstream:

Und warum?

Markus

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Ohne die Frage aus dem Stegreif kompetent beantworten zu können, spekuliere ich mal, daß da vielleicht der Herr Coriolis seine Finger im Spiel gehabt haben könnte. ?

 

Gruß

Manfred

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Die Tage hat’s einen Ballon erwischt.

Absturz Heißluftballon

und wenn man sich TAF und Metar des nächsten Flugplatzes (30 km entfernt, EDDG) anschaut, dann liest man von TCU, CB, Rainshower .... 

allerdings um die 4000 Fuß, scheint aber für einen Ballon schon zu reichen...

Gruß Udo

Flying Bull

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vor 43 Minuten schrieb Flying Bull:

Die Tage hat’s einen Ballon erwischt.

Absturz Heißluftballon

und wenn man sich TAF und Metar des nächsten Flugplatzes (30 km entfernt, EDDG) anschaut, dann liest man von TCU, CB, Rainshower .... 

allerdings um die 4000 Fuß, scheint aber für einen Ballon schon zu reichen...

Gruß Udo

Flying Bull

Wer überhaupt freiwillig in einen Ballonkorb steigt.?.........?

 

Manfred

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vor 10 Stunden schrieb Gulfstream:


 

 

 

 

 


Und warum?

Markus 

Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk
 

 

 

Eigentlich sollte ich eine Zeichnung einstellen.... Annahme Flug Rio-Dakar. Track 040°. Die ITCZ liegt parallel zum Aequator und ist kompakt. Fall 1: ich fliege parallel zur Front mit Kurs 090° Richtung Ost. Nach 100 NM finde ich ein Loch in der Front und kann zurück in Richtung Track. Etwa mit HDG 360°. Fall 2: Ich fliege parallel zur Front mit Kurs 270° , also nach links, ebenfalls 100 NM, bis ich ein Loch finde. Ich fliege nun mit HDG 080° ebenfalls in Richtung Track. Zeichne die Sache mal auf, dann wird es plausibel.

Hat relativ wenig mit Corioliskraft zu tun.

 

Gruss Hausi

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vor 46 Minuten schrieb Hausi122:

Eigentlich sollte ich eine Zeichnung einstellen.... Annahme Flug Rio-Dakar. Track 040°. Die ITCZ liegt parallel zum Aequator und ist kompakt. Fall 1: ich fliege parallel zur Front mit Kurs 090° Richtung Ost. Nach 100 NM finde ich ein Loch in der Front und kann zurück in Richtung Track. Etwa mit HDG 360°. Fall 2: Ich fliege parallel zur Front mit Kurs 270° , also nach links, ebenfalls 100 NM, bis ich ein Loch finde. Ich fliege nun mit HDG 080° ebenfalls in Richtung Track. Zeichne die Sache mal auf, dann wird es plausibel.

Hat relativ wenig mit Corioliskraft zu tun.

 

Gruss Hausi

Stimmt! Das ist ja auch relativ trivial. Ich dachte schon, ihr mußtet da komplexere Überlegungen anstellen............?

Es hätte ja sein können, daß man auf der Südhalbkugel beim Umfliegen einzelner Zellen rechtsrum längere Tailwind-phasen abbekommt, als umgekehrt. Deshalb fiel mir der gute alte Coriolis ein....?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
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Hier mal eine PAXsicht beim Umfliegen einer dieser grossen Gewitterzellen (Ambosse)

Nett aus der Ferne aber auf gar keinen Fall zum Durchfliegen geeignet..

 

 

https://www.liveleak.com/view?i=73a_1471483671

 

 

 

saluti del?Ticino

jens

Bearbeitet von kruser
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