Zeder Geschrieben 27. Juni 2018 Autor Geschrieben 27. Juni 2018 Zitat https://www.nzz.ch/zuerich/bauen-mitten-in-die-anflugschneise-ld.1398089 "Zahlungskräftige Mieter/Bewohner", welche Phantasie! Warum sind heute wohl die meisten Bewohner in der Schneise Ausländer?? Alte Häuser >> günstige Mieten. Und die neuen Wohnungen werden sicher teurer sein. Mir ist sporadisch die Rosengartenstrasse von Zürich in den Sinn gekommen... Wohnungen, die nicht mehr zu lüften sind 1 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb reverser: Ich meinerseits würde lieber dort wohnen, als in nahegelegener Autobahn Nachbarschaft oder beim Fernzugs-Geleise. Das ist aus meiner Sicht nicht ganz vergleichbar. Der Verlauf der Geräuschentwicklung eines tieffliegendes Flugzeug sowie eines passierenden Zuges weisen für einen stationären Beobachter eine Art Hüllkurve auf, welche im Koordinatensystem (Amplitude und Zeit) langsam an Intensität zunimmt und dann wieder abebbt, bis die nächste Quelle (Flugzeug, Zug) kommt und einen ähnlichen Verlauf erzeugt (Unterschiede nach Typ, Gewicht, Anzahl Waggons, etc.). Das Event ist sozusagen prominent (wird definitiv wahrgenommen), und Fluglärm landet zudem weitgehend ohne Abschirmung (Botanik, Lärmschutzwände, Baumasse, etc.) beim Empfänger (Apron, Taxi, Startlauf und Landung auf Piste ausgenommen). Wohnt man neben einer Autobahn oder in der Stadt an einer stark befahrenen Straße, erzeugen die einzelnen Emissienten (Verkehrsteilnehmer sowie die Stadt per se) ab einer gewissen Anzahl ein Grundrauschen, welches wahrnehmungsbezogen in den Hintergrund rückt und somit von vielen Menschen als angenehmer empfunden wird, als isolierte Ereignisse, welche unterbewußt u./o. bewußt wahrgenommen werden. Es stechen dann nur besondere Lärmerzeuger heraus (Einsatzfahrzeuge, Harleys, Oldtimer, etc.). Und ja, wenn es Nacht wird, hört man jedes Moped wieder als einzelnes Event. Es gibt Studien, wo in Schlaflabors nachgewiesen wurde, dass tieffliegende Flugzeuge physische Stressreaktionen induzieren, auch wenn man schläft. Ich würde das nicht auf alle Menschen ausweiten (Ueli beispielsweise scheint resistent zu sein ), aber für mich etwa würde das zutreffen. Bedauernswert finde ich jene Menschen, die seit Generationen wo leben und die wegen einer neuen Piste oder eines neuen Flughafens plötzlich in der Einflugschneise liegen. In Erding (MUC) gab es das damals, wo Bauern unter Tränen Interviews gaben. Denen kann man nicht vorwerfen, deren Urgroßeltern hätten im Jahr 1850 ihren Hof doch besser wo anders hinbauen sollen. Die Anwohner von Riem hingegen hatten allen Grund happy zu sein, da sie plötzlich Ruhe hatten und ihre Grundstücke rasant im Wert gestiegen waren. Um VIE und LHR kommt auf einige Leute wieder was zu... es sind neue Pisten in Planung. Die Armen, das Prekariat und Zugewanderte werden auch in Zukunft überall Leben, wo sie ein beheiztes Domizil finden. Man erinnere sich an die Häuser in Hong Kong, wo man beim Eindrehen vom Fensterplatz aus die Marke des T-Shirts erkennen konnte, das am Dach zum Trocknen hing. Wer die Wahl hat, hat leicht reden. Wem es egal ist und trotz allem gut schläft, der hat Glück, spart er sich doch einen Haufen Stutz an Miete oder Grundstückskosten... Gruß Johannes Bearbeitet 27. Juni 2018 von Phoenix 2.0 2 Zitieren
ErnstZ Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 Ich muss bei diesen Diskussionen immer über Beiträge lachen wie "ich würde lieber dort wohnen" oder "Flugzeuge so nahe über dem Haus ist doch ein Traum"... Ueli ausgenommen, aber 99% solcher Aussagen kommt jeweils von Leuten, die gar nicht dort wohnen und noch nie an so einem exponierten Ort gelebt haben. Wenn das denn so ein Traum ist, wieso zieht man denn nicht dorthin? Meist sind die Steuern und Mieten auch noch günstiger und es gibt meist auch freie Wohnungen... Und zu den neuen Häusern die in Höri geplant sind. Dorthin ziehen dann vermutlich mittelständische Familien, weil es dort in der Nähe von Zürich noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Über solchen Marketingbrimborium wie schallisolierte Fenster und eine Lüftung, damit man die Fenster gar nicht mehr öffnen muss, Leben wie in einem sterilen Bürokomplex Grüsse Ernst 2 Zitieren
Tis Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 vor 3 Stunden schrieb ErnstZ: Ich muss bei diesen Diskussionen immer über Beiträge lachen wie "ich würde lieber dort wohnen" oder "Flugzeuge so nahe über dem Haus ist doch ein Traum"... Ueli ausgenommen, aber 99% solcher Aussagen kommt jeweils von Leuten, die gar nicht dort wohnen und noch nie an so einem exponierten Ort gelebt haben. Wenn das denn so ein Traum ist, wieso zieht man denn nicht dorthin? Meist sind die Steuern und Mieten auch noch günstiger und es gibt meist auch freie Wohnungen... Ich bin einer derjenigen, die dann aber auch so konsequent waren, wie hier gefordert - und bereue es nicht . Vielleicht kann ich daher mal etwas berichten... Nachdem ich in einem ruhigen Quartier der Stadt Zürich aufgewachsen war, zog ich nach Oberglatt, mit genügend Lärm von den Departures 28 und 32/34. Prnzipiell war der Lärm kein Problem. Einfach wenn man sich vorstellt, dass man den jeden Tag hat und er nie, aber auch gar nie Pause macht und es quasi kein Entkommen gibt, kann das im ersten Moment etwas einschnürend wirken. Im Alltag störte mich der Lärm nur, wenn ich mal wieder eine Nacht durcharbeitete und dann wusste, dass ich um 6 Uhr ruckzuck einschlafen musste, weil es sonst lärmtechnisch etwas schwer wird. Aber schläft man mal, hat man sich nach etwa einem Monat an den Lärm gewöhnt, und schläft auch bei offenem Fenster gut durch. Nach zwei Jahren dort ging es kürzlich darum, mit der Freundin zusammenzuziehen, und wir waren uns beide einig, dass wir in der Flughafenregion bleiben wollen. In der Tat fielen für uns aber Rümlang und Glattbrugg wegen zu starkem Fluglärm aus der Auswahl, Kloten und Bülach weil zu städtisch, und Winkel und Höri wegen fehlender S-Bahn. Blieben noch Niederglatt und Oberglatt, denn "Flugzeuge sehen wollen" war noch immer eines der Requirements - das Hören müsste für mich nicht unbedingt sein, aber das eine gibt's halt ohne das andere nicht. Fündig geworden sind wir dann in Niederglatt, in einer dieser verpönten Neubauwohnungen. Und was ist das erste, was wir am Tag gemacht haben, als wir den Zuschlag erhielten? Nachts um 11 zur Wohnung rausgefahren, um vom Strassenrand aus den startenden Widebodies zuzuschauen. Ja, wir sind etwas crazy...;) Hier haben wir nun tagsüber einen wunderschönen Blick auf die Arrivals Rwy 14, die im perfekten Fotowinkel am Bürofenster und dem Balkon vorbeisegeln. Da es Anflüge sind, ist der Lärm im Vergleich zu den Abflügen in Oberglatt nicht so einschneidend und penetrant. Hörbar sind sie definitiv, störend allerdings nicht (ausser der Neugierde wegen). Mehrmals täglich schreit mir die Freundin quer durch die Wohnung freudig zu "Oh, lueg d'777!" oder "Oh, de Bangkok chunnt!" - für uns das Grösste! Und wenn man wirklich in die Arbeit, den TV oder Gespräche vertieft ist, sind die Flieger komplett ausgeblendet - es kann also durchaus auch zu einer Art "Hintergrundrauschen" werden, obwohl Johannes' Argumentation oben schon stimmt. Morgens und abends, wenn die Departures zwecks Entlastung von Nord-Zürich hier vorbeidonnern, ist es dann schon etwas lauter. Die Abend-Abflüge geniessen wir dabei sogar sehr - liegen auf der Terrasse im Liegestuhl, schauen erst wehmütig der Emirates nach und spitzen dann die Ohren, um dem sonoren Startup-Sound der GE90-Triebwerke der Swiss-777 zu lauschen, der sich magischerweise über 5 Kilometer von den Midfield-Gates bis zu uns ausbreitet - himmlisch! Dann verabschieden wir die Swiss-Widebodies in alle Himmelsrichtungen, und geschlafen wird in der Regel erst, wenn alle Schäfchen in die Ferne entschwunden sind - nicht wegen dem Lärm, sondern einfach, weil wir ihnen gerne zuschauen. Wenn die Freundin Frühdienst hat, ist es aber auch kein Problem, um 9 schon ins Bett zu gehen - aufgeweckt haben mich die Abend-Departures noch nie. Morgens ist es eine etwas andere Geschichte. Da hat mich doch schon der eine oder andere Flieger aus dem Schlaf gerissen, speziell wenn sie mal morgens einen Heavy rausjagen. Und wir dann, wenn alle anderen ausschlafen (Sa/So) bis um 9 Uhr den Startlärm haben, juble ich auch nicht unbedingt. Aber ja, damit muss man wohl leben, wir haben es ja gewusst. In etwa 8 von 10 Fällen schlafen wir aber trotzdem störungsfrei durch, trotz offenem Fenster. Dafür geniessen wir sonst alle Vorzüge und sind komplett happy. Ich bilde mir auch ein, dass wir diese wunderschöne 4,5 Zimmer Attikawohnung mit 3 Terrassen an lärmgünstigeren Standorten nicht für diesen Preis bekommen hätten, und freue mich daher diebisch, quasi doppelt von den Fliegern zu profitieren - als Attraktion und als Rabattgrund. Hier in Niederglatt bin ich in zwei Minuten beim Joggen, Fahrradfahren oder Inlinen an der Glatt oder auf den weitläufigen Feldern und kann toll abschalten. Im Buurelädeli gibt's jeden Samstag feine Produkte der lokalen Bauern, der hervorragende Metzger im Nachbarort sorgt für das perfekte Grillgut (ebenfalls mit Fleisch aus der Region), und innerhalb eines 10min-Radius finden sich zig grosse Einkaufszentren und Baumärkte (nur ein grosser Elektronikmarkt fehlt...). Und natürlich der Flughafen mit seinem 365 Tage geöffneten Shopping- und Versorgungstempel. Vermisse ich die Stadt und den See doch mal, bin ich in 22 Minuten am Zürcher HB. Und zuhause unterhalten mich all die Arrivals beim Essen, beim Arbeiten, auf dem Liegestuhl oder sogar beim Wäsche aufhängen. Was will ich mehr? Und gerade, als ich diesen Beitrag am Schreiben bin, segelt am Bürofenster der Emirates A380 vorbei - und ich habe noch immer, 2 Monate nach Einzug, eine Sch***freude daran! Die Wohnung hat übrigens an drei Fenstern (von total etwa zwölf...) automatische Steuerungen installiert - gemäss Verwaltung eine Auflage der Gemeinde, damit die Fenster automatisch zugehen, wenn doch mal während der Nachtruhe-Zeiten in Flieger vorbeikommt. Hat der Tower-Lotse da eigentlich ein rotes Knöpfchen bei sich im Turm, und kann dann, wenn der REGA-Jet mal nachts um zwei reinbrettert, überall im Umkreis von 20km die Schotten dichtmachen, oder wie soll das funktionieren? Naja, jedenfalls ist der Antrieb dieser Fenster dermassen laut und langanhaltend (20sek), dass er mich wohl eher wecken würde, als der Flieger - ergo hab' ich das Zeugs deaktiviert. Mir sind manuelle Steuerungen auch aus anderen Gründen lieber. All dem oben Gesagten zum Trotz: Wenn ich ganz objektiv und ehrlich bin, habe ich schon das Gefühl, dass ich an einem fluglärmfreien Standort vielleicht etwas ruhiger und entspannter leben und v.a. schlafen würde, und vielleicht noch ein Quäntchen erholter wäre. Auch die Studien über die negativen Auswirkungen auf die Schlafqualität sind durchaus im Hinterkopf präsent und nagen etwas am Hochgefühl. Daher weiss ich nicht, ob ich bis ins hohe Alter hier leben will. Aber für den Moment überwiegen die Vorteile mehrfach, es macht grossmehrheitlich Spass, ich geniesse dieses Privileg tagtäglich und ich bin ja noch jung...:-) Wer mal vorbeikommen will, ist herzlich eingeladen. Ein Schlafsofa stünde zur Verfügung, Hardcore-Fluglärm-Fans dürften auch auf der Terrasse ein Zelt aufschlagen LG, Tis 12 3 Zitieren
Heiri_M Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 Ich kann nur für mich sprechen. Könnte es sein, dass irgendwo im Gehirn ein Filter vorhanden ist? Dieser nimmt alle Geräusche während des Schlafs wahr. Entscheidet er, dass Gefahr lauert, oder dass ein Feind kommt, unterbricht er den Schlaf. Sonst nicht. Es kommt jetzt darauf an, wie der Filter konditioniert ist, was Freund oder Feind ist. Ich wohnte einige Zeit an einer stark befahrenen Bahnlinie. Nach kurzer Zeit konnte ich ohne Probleme schlafen. Der Filter entschied: Normal. Ich hatte das „Vergnügen“, im Militär zeitweise in einem Massenschlag zu schlafen, und da kam es bisweilen vor, dass sich die Blase meldete. Das Schnarchkonzert war unbescheiblich! Aber deswegem erwachte ich nicht, sondern wegen der Blase, und konnte nach dem Toilettengang ohne Probleme wieder einschlafen. Auch wegen des eigenen Schnarchens wachte ich nicht auf. Der Filter entschied: Normal. Dann kommt noch dazu, ob man ausgeschlafen ist oder nicht. Ich erwache morgens, will aber noch weiterschlafen, weil das Bett so wohlig warm ist. Nur die Amsel stört mich. Kann ich deswegen nicht schlafen? Nein, es ist nicht die Amsel. Es ist, weil ich ausgeschlafen und eigentlich wach bin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich müde bin, schläft es, obwohl neben meinem Ohr eine Musik läuft, die ich unbedingt zu Ende hören möchte. Nichts da, es schläft, und ab und zu wird die Musik ein einen Traum eingebaut. Oder ein spannender Krimi am TV. Ich verpasse das Ende, weil es schläft, weil ich müde bin. Mein Büsi schläft tief. Im TV lärmt es ab und zu recht laut. Es schläft. Oeffne ich jedoch leise den Kühlschrank, ist es aber sofort da, und streicht mir um die Beine. Der Filter weckt es: Es könnte ja etwas leckeres zu fressen geben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine Mutter, deren Baby schreit, sofort wach wird, während der Alte nebendran nichts mitbekommt. Verschiedene Filter. Das mit dem Filter ist vielleicht ein wenig einfach gedacht, aber ich glaube, dass bei mir etwas ähnliches eingebaut ist. Und wenn der Filter sagt: Schon wieder so ein böses verdammtes Flugzeug, das jeden Moment aufs Haus fallen kann, weckt er, um Schaden zu vermeiden. Es kommt eben drauf an, wie der Filter konditioniert ist. Wie gesagt, ich kann nur für mich sprechen. 3 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 (bearbeitet) @Tis: das nennt man wahre Leidenschaft - unter Kalkulation aller Variablen eine Entscheidung treffen und das Positive überwiegen lassen! Natürlich findet man das als Enthusiast geil, als Besucher ist das der Oberhammer. Selbst dort wohnen ginge leider - wie weiter oben beschrieben - einfach ned, den Filter kriege ich nicht mehr installiert. @Heiri: Viele Menschen gewöhnen sich an alles, aber nicht alle an alles und jeden Umstand. Es gibt ja auch Menschen, welche die chemischen Verbindungen bei Fume-Events ohne jegliches Symptom wegstecken, wohingegen andere in Frühpension gehen müssen, weil das bei ihnen anders an den Nervenzellen andockt und sie Jahre "unter einer Käseglocke" leben müssen, bis eine Therapie greift. Das sind also nicht per se "Luschen", sondern physiologisch anders Gebaute. Über seine Rezeptoren und Neurotransmitter hat man in dieser Hinsicht keine Herrschaft... Ähnliches beim Lärm, wobei hier Konditionierung auch eine Rolle spielt. Da gibt es einfach sensiblere Zeitgenossen, die scheinbar besser hören oder das Gehörte auch anders reinbekommen. Hier ist für den einen belastend, was für den anderen gar nix ist. Ich für meinen Teil hätte keine Ängste, dass mir ein Flugzeug auf die Birne fällt oder der Zug entgleist - es ist das Geräusch an sich, dass mich aufwecken kann (aber nicht muss). Das Nervigste ist und bleibt der Wecker..., den habe ich noch nie in meinem Leben verschlafen. Und beim Militär habe ich die Ohrenstöpseln, die man für das Schiessen braucht, zum Schlafen genommen, denn wir waren in der Grundausbildung auch zu 20igst im Schlafsaal; ein Sägewerk war nichts dagegen. Den Tumult in der Früh bei der Tagwache hat man ohnehin auch so mitbekommen - habe nie verratzt... Gruß Johannes Bearbeitet 29. Juni 2018 von Phoenix 2.0 Zitieren
reverser Geschrieben 27. Juni 2018 Geschrieben 27. Juni 2018 Super Beitrag, Tis - kann ich voll nachvollziehen, denn ich habe auch mal in Niederglatt gewohnt, in einem Haus vielleicht noch näher dran als Deins, direkt angrenzend an die Anflugschneise: Habe die Spaziergänge auf deren weiten, unbebauten Feldern (im Sommer hörte ich dem Gezwitscher der Feldlerche zu, wenn nicht gerade "Action" war:-)) sehr genossen. Zu allen Jahres-Tag und Nachtzeiten war ich dort unterwegs. Fotografiert habe ich nicht allzu oft, aber viele atmosphärische Bilder und Spotter-Highlights haben sich mir eingeprägt, bis zum heutigen Tage. An den Geräuschpegel hatte ich mich gewöhnt - eine Rolle spielte wahrscheinlich und grundsätzlich auch die mentale Einstellung , indem ich die Flugis nicht als "feindliche Objekte" wahrgenommen hatte, sondern als "Freunde"....Meiner Aviatischen Leidenschaft sei's gedankt;-) Viel penetranter waren die Autos: Die Wohnung befand sich etwas oberhalb einer Ansteigung: Um diese zu bewältigen, wurde runtergeschaltet und noch mal kräftig Gas gegeben, zu allen Tages- und Nachtzeiten...vrrrooomm...da konnte der Luftverkehr, lärmpegelmässig, nicht mithalten. Auch nördlich von Stadel im Zürcher Unterland war ich wohnhaft, ebenfalls in der Anflugschneise. Da waren die Flieger noch nicht ganz so tief unterwegs. Es war genau die Höhe, wo nachts, bei tiefliegender Bewölkung, noch kein Flieger zu sehen war. Nur die Scheinwerfer mit ihren Lichtkegeln tasteten sich spukhaft durch das Dunkel, bevor das Flugzeug unter der Wolkendecke durchbrach. Das hatte UFO-Qualität; es war ein ausserirdischer Anblick... Bin eben zurück von Bern - von einem Besuch bei Bekannten meiner Frau. Sie wohnen genau in der Anflugschneise von Bern-Belp und haben sich etwas gewundert, warum ich bei jedem Skywork-Saab oder Helvetic-F-100-Anflug zum Fenster gerannt bin... Gruss & Cheers Richard Zitieren
Hunter58 Geschrieben 28. Juni 2018 Geschrieben 28. Juni 2018 Ich habe vor gaaaanz langer Zeit in Bern an einer ganz minimen Trankurve gewohnt, und je nach Tages- oder besser Nachtform hat mich das erste Tram des Tages wachgequietscht. Ich habe auch mehrere Monate direkt unter dem Anflug in IAD verbringen können (am CAT I minimum hat einer ein long term hotel / short term appartment aufgezogen) und da waren 737-200 und DC-9-30 noch nicht absolute exoten sondern Mainfleet einiger US Airlines. Es gab keine extra Schallisolierung und ich bin trotz 24h - Betrieb nie wegen den Fliegern aufgewacht, sondern ein paar mal wegen amorösem Gestöhne beim Nachbar! 1 1 3 Zitieren
ErnstZ Geschrieben 28. Juni 2018 Geschrieben 28. Juni 2018 Am 27.6.2018 um 16:16 schrieb Heiri_M: Könnte es sein, dass irgendwo im Gehirn ein Filter vorhanden ist? Dieser nimmt alle Geräusche während des Schlafs wahr. Entscheidet er, dass Gefahr lauert, oder dass ein Feind kommt, unterbricht er den Schlaf. Sonst nicht. Es kommt jetzt darauf an, wie der Filter konditioniert ist, was Freund oder Feind ist. Das ist schon möglich... Was sicher stimmt, dass sich die meisten Personen an Lärm gewöhnen können und nach einer gewissen Zeit deswegen nicht mehr aufwachen. Was aber bei vielen Personen eben dennoch darunter leidet, ist die Qualität des Schlafs. Pro Nacht wird man ja unbewusst diverse Male kurz wach ohne dass man sich nachher daran erinnern kann und fällt dann wieder in eine andere Schlafphase. Und es ist auch bei Personen die an Lärm gewöhnt sind erwiesen, dass dies häufiger passiert und man in den "Lärmzeiten" eine schlechtere Schlafqualität hat. Ich konnte das selber an mir beobachten. Ich gehe seit Jahren immer etwa um 22:30 Uhr ins Bett und stehe um 06:30 Uhr auf, egal ob Wochenende oder Ferien etc. Vor ein paar Jahren war ich einmal für drei Monate in Australien bei Bekannten, welche an einer viel befahrenen Strasse gewohnt haben. In den ersten 1-2 Wochen bin ich regelmässig aufgewacht ab einem lauten Auto, danach hat sich das bis auf 1-2 Ausnahmen gelegt und ich habe gefühlt gleich lange geschlafen wie zu Hause. Trotzdem kam ich oft schlechter aus dem Bett und habe mich über den Tag und v.a. am Abend müder und weniger unternehmungslustig gefühlt als zu Hause. Kaum zurück (und den Jetlag besiegt) war es wieder wie vorher. Aber schlussendlich geht man im Leben immer Kompromisse ein, und wenn man den Fokus auf Flugzeuge beobachten legt wie Tis dann nimmt man den Lärm in Kauf. Ich wohne im Zürcher Oberland in der Nähe des Greifensees an einem ruhigen Fleck und gehe halt den Kompromiss ein dass ich zum Einkaufen etc. auf das Auto angewiesen bin. Und dass ich die Flugzeuge, welche auf den Vektoren zur RWY28 oder 34 geleitet werden, mit dem Feldstecher beobachten muss und dafür nicht so gut höre... Grüsse Ernst 1 Zitieren
iprigger Geschrieben 28. Juni 2018 Geschrieben 28. Juni 2018 Hallo Ernst, On 6/19/2018 at 1:20 PM, ErnstZ said: Es zeigt vor allem die absolute Arroganz der Menschheit... Es gibt Familien, welche nicht 250'000 Franken verdienen und sich mit ihrer Familie mit vielleicht 2 Kindern auch ein Haus oder eine grössere Wohnung leisten wollen, welche nicht gerade abgelegen auf dem Sternenberg oder sonstwo ist... Da wird man ja regelrecht gezwungen an Lagen zu ziehen, welche sonstige Standortnachteile haben. Grüsse Ernst Ja. Das stimmt. Aber Sternenberg ist da ein gaaanz schlechter Ort... da hast Du regelmässig den Fluglärm von Dübendorf, jede Nacht ein bis zwei Helioktober, die CavokAir Tupolev, den Einflug ZH (die machen da grad die Klappen raus). Und... am Wochenende hast Du noch vermehrt den Einflug nach LSZK, wo da auch reihenweise drübergebrettert wird. Zudem hast Du am Wochenende dann all die Harley- und anderen Motorräder... und Oldtimer... und... und... und. Also was nu? Balkon an den Säntis? Da hast Du auch immer wieder Flug- und anderen Lärm. Fakt ist: Wir leben in einem kleinen Land mit relativ hoher Bevölkerungsdichte. Wenn man sich über Lärm aufregen möchte gelingt einem das hier überall. Gibt eigentlich nur eines: Eine einsame Insel und auswandern. Da ist das dann aber etwas blöd, wenn man um Mitternacht noch n Bier an der Tankstelle holen möchte. Klar, Lärm ist doof - vor allem wenn er unnötig verursacht wird (wobei das auch wieder ne Interpretationssache ist...) Aber... im 21. Jahrhundert sollte es doch möglich sein, ein Bisschen Toleranz zu üben. Mich nerven die Rasenmäher und Laubbläser viel mehr als der ganze Flug- und Fahrlärm. Und auch da kann ich meine Contenance wahren... Gruss! Tobias 1 3 Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 28. Juni 2018 Geschrieben 28. Juni 2018 So etwas perverses, wie die Fahrzeuggeräusche in dieser unserer Zeit, habe ich über 6 Jahrzehnte zuvor noch nie erlebt. Vermutlich wird dies sich in naher Zukunft für lange Zeit ändern mit dem Aufkommen von Elektroautos und immer leiseren Jets, sowie scharfen Vorschriften beim Motorfahrzeug Hersteller. Aber heute kann ich sog. Klappenauspufffahrer und Motorräder, die ich hier am Hönggerberg aus 5 Kilometer Distanz penetrant heraushöre, "geniessen", während Elektroautos mit künstlichen Geräuschen versehen werden müssen, damit man sie überhaupt kommen hört. Bin kürzlich mal einen Mini gefahren, bei dem man per Knopfdruck einen Furz aus dem Auspuff produzieren konnte, wenn man genug Gas vor dem Hochschalten gab. Gruss Walti, vor 3 Jahren den V8 ausser Verkehr gesetzt, da nicht mehr zeitgemäss. 1 Zitieren
reverser Geschrieben 28. Juni 2018 Geschrieben 28. Juni 2018 (bearbeitet) Zitat Obwohl sie mit höchster Intensität hochfrequent rotieren, können sie nicht fliegen... Sind aber trotzdem nicht ohne: Übertreffen so manchen Fluglärm. Richard Bearbeitet 28. Juni 2018 von reverser spelling Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 (bearbeitet) Sofern man aus finanziellen Gründen nicht ohne jegliche Wahl ist, kann man meiner Ansicht nach den Spruch "jedem Tierchen sein Pläsierchen" gelten lassen. Dann kann jeder dort wohnen, wo er will - ob es neben der Großindustrie, unter dem short final, neben den Gleisen von Erzgüterzügen oder als Alp-Öhi ist. Die Nachbarn hingegen kann man sich allzu oft nicht aussuchen, denn meistens merkt man erst nach einer gewissen Zeit, ob man sich in ein verträgliches Umfeld gesetzt/gebaut hat, oder nicht. Viele ZeitgenossInnen verstellen sich beim ersten Gespräch am Zaun oder auf der Straße allzu gut. Später gilt dann mitunter schnell mal die "Auge um Auge"-Regel (macht ihr eine laute Party, machen wir auch eine, kaufst Du eine laute Harley, kauf ich mir einen lauten VW Käfer oder Mustang Shelby). Gegen die Gartengerätschafts-Armada kann man nix ausrichten - das kann man nur mit Humor nehmen. Deshalb geniesse ich es auch, nun knapp unter 1000 Höhenmetern zu leben, da liegt oftmals längere Zeit Schnee und die Übergangsjahreszeiten dauern länger, was bedeutet, dass die "unruhigen Geister" unterm strich Monate (!) weniger Zeit haben, Lärm zu machen, als ihre Artgenossen im Zentralraum. Und natürlich gibt es Nachbarn mit benzingetriebenen Schneefräsen, aber das wird dann gedämpft durch den Schnee und keiner ist - von den Kindern und uns Langläufern/Schneeschuhwanderern ausgenommen - freiwillig länger draußen, als notwendig... Fazit: Am schönsten ist, wenn man wo lebt, wo jeder sich wohnortsmäßig weitgehend verwirklichen kann und dabei auch noch die Wahl hat. Ich denke, wenn man nicht grade in Zürich leben will, dann bietet die Schweiz da doch einiges und liegt in dieser Sache gewiss weltweit ganz vorne unter den top 3. Ich kenne einige Landsleute, die sich in der Schweiz als Migranten bzw. Gastarbeiter verdingen, und die leben ganz gut... Gruss Johannes Bearbeitet 29. Juni 2018 von Phoenix 2.0 Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 (bearbeitet) Zitat vor 3 Jahren den V8 ausser Verkehr gesetzt, da nicht mehr zeitgemäss Ich habe meinen vor zwei Jahren in Betrieb genommen... Im Moment herrscht zwar ein Hype für Elektroautos (und der Elektromotor ist aus meiner Sicht auch tatsächlich der effizienteste von allen) leider beherrschen wir aber weder den Transport der Fahrenergie (sprich: die Speicherung) noch die saubere Erzeugung der selben in genügendem Masse was dazu führt dass heutige Elektroautos geladen am schweizer Stromnetz wahre CO2-Schleudern sind. Kommt hinzu dass die Fahrzeuge (in der gleichen Klasse) überproportional schwer sind was den Sinn des sparsamen Antriebs auch wieder untergräbt und dass das Recycling der Batterien zwar technisch möglich ist aber die notwendige Industrie dafür gar nicht existiert. Ausserdem ist die Zeit der Verbrenner noch lange nicht zu Ende, umso mehr als sich aus Strom über Wasserstoff auch CO2-neutrale Brennstoffe (Diesel, Benzin und Jet A1) herstellen lassen. Vor dieser Kulisse ist ein (moderner) V8 Motor eigentlich gar nicht mehr unzeitgemäss. Markus Bearbeitet 29. Juni 2018 von MarkusP210 4 Zitieren
Ted Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 Ohne viel Erklären zu müssen: Wer etwas von Ottomotoren versteht, und einen V8 unzeitgemäss findet, soll nie mehr ein Flugzeug betreten, aber auch keinen TESLA fahren. Und täglich in die Kirche gehen und beten: Lieber Gott, bestätige mir doch, dass ich besser bin als alle anderen. Amen. Erich Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 Du Erich, ich war tatsächlich kürzlich in der Kirche, um zu beichten, dass ich neuerdings einen Jaguar XJS mit 12 Zylinder Motor fahren muss, um endlich besser zu sein, als die anderen Gruss Sir Walt 2 2 Zitieren
Ted Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 Sir Walt, den XJS mit seinen 12 Töpfen kenne ich zur genüge. Das günstigste an diesem Wagen waren die Garagen: Bevor du überhaupt mit dem Garagen Chef gesprochen hast , hat er dir mit wilden Gesten erklärt, dass man weiterfahren soll. Nicht einmal die Motorhaube will er öffnen. Da drin ist alles so eng, dass keine Pinzette runterfalle könnte. Wahrscheinlich schon das dümmste Auto, dass meine Lieblingsmarke Jaguar jemals herstellte. Erich. Ohne Sir... 1 Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 29. Juni 2018 Geschrieben 29. Juni 2018 (bearbeitet) Naja, hab nur deren acht aber mit ordentlich bang for the buck! Markus Bearbeitet 29. Juni 2018 von MarkusP210 Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 30. Juni 2018 Geschrieben 30. Juni 2018 Man kann damit auch tief fliegen.... insofern:Fluglärm Markus 2 Zitieren
Mäsi Geschrieben 1. Juli 2018 Geschrieben 1. Juli 2018 Und ich war immer der Meinung, die mit den vielen grossen Kübeln sind eher fürs cruisen gemacht. Zum tief fliegen sind doch eher die mit wenig, dafür kleineren Töpfchen geeignet. Zitieren
reverser Geschrieben 1. Juli 2018 Geschrieben 1. Juli 2018 (bearbeitet) Am Samstag, 30. Juni 2018 um 19:25 schrieb MarkusP210: Man kann damit auch tief fliegen.... insofern:Fluglärm Markus Tief(st)-Flieger-Fluglärm? So wie diese hier: Zitat 125ccm und Konsorten...Es gibt immer mehr davon, scheint es mir: Als ob ich nicht nur in Flughafen-Nähe wohnte, sondern direkt auf'm Runway!! Gruss Richard Bearbeitet 1. Juli 2018 von reverser Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 2. Juli 2018 Geschrieben 2. Juli 2018 Geht neuerdings beides sehr gut, cruisen und tief fliegen und im Gegensatz zu den wahrlich nervenden Zweitaktern die vor allem laut und langsam sind (und die Ohren schon lange vor und noch lange nach der Vorbeifahrt malträtieren) ist die Lärmbelastung im Flugmodus (sprich mit offenen Klappen) von extrem kurzer Dauer. Markus Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 3. Juli 2018 Geschrieben 3. Juli 2018 Am 29.6.2018 um 20:07 schrieb Walter Fischer: Du Erich, ich war tatsächlich kürzlich in der Kirche, um zu beichten, dass ich neuerdings einen Jaguar XJS mit 12 Zylinder Motor fahren muss, um endlich besser zu sein, als die anderen No Shit!? Reschpekt...! Superschönes Auto, aber ggf. eine Diva (wenn man am Motor Fehler suchen muss) - vor allem mit 12 Töpfen; war ja beim E-Type auch schon so, aber vor allem wegen der Vergaser, die es im XJS nicht mehr hatte. In AUT kostet eine professionelle V12 Motorrevision wohl so um die EUR 5000 bis 6000 inkl. Materia,l und allfällige Karrosseriearbeiten sind auch ned günstig. Bin mir aber sicher, dass Walter sowohl beim Motor als auch beim Blechkleid keine Kompromisse eingegangen ist... Darf man noch wissen, welche Farbe? Gruss Johannes Zitieren
Ted Geschrieben 3. Juli 2018 Geschrieben 3. Juli 2018 Eine Motorenrevision beim XJ 12 (ohne S geschrieben ) für 5000 bis 6000 Euro? Da kostet in der Schweiz das Material schon mehr. Z.B. Kerzen Wechseln: So ca Arbeitszeit mit Spezialwerkzeug : 7 Std. Handbremsscheiben wechseln: Hinterachse demontieren. Usw. Beim E hingegen geht alles wunderbar: Motorhaube inkl. Radkästen öffnen, und das ganze Herzstück liegt mit samt seinen SU Vergasern vor dir. Aber jetzt müssen wir zur Baustelle zurück. Sonst gibt es haue Zitieren
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