Flug über die Baugrube

[Zeder]

Hallo,

Wir waren letzthin in Kloten unterwegs (meinem Wohnort) und ua. fast
genau unter dem 'Ostanflug-Pfad'.

 

Es gibt da noch eine leere Landfläche, welche mit 4 Mehrfamilienhäusern

'bewirtschaftet' werden wird. Vorgesehen sind Miet- und Eigentumswohnungen.

Als wir an der Baugrube standen, donnerten die
Flieger im 4Minutentakt (Nachmittags 15 Uhr) über uns hinweg, ich schätzte

die Höhe ca. 120 Meter.

Heute nun habe ich im Flightradar den Ostanflug beobachtet und 2 Screenshots

gemacht.

Finde es einfach mutig, solche Bauvorhaben zu realisieren. In der Gewissheit,

dass dann wieder über die Fluglärmbelastung geschimpft wird.

Aber ich habe diesen Thread nicht deswegen geschrieben, sondern einfach so

als Info über die Launen der Gesetze.

Bild mit Baugrube...

 

 

Anflugschneise am 18.6.18

 

 

Gruss

Ruedi

[mds]

Heute wird eigentlich nur noch dort gebaut, wo die Standortqualität schlecht ist. Wenn der Grund dafür beim Lärm liegt, rückt man Minergie in den Vordergrund, weil damit automatisch Schallschutz verbunden ist …

 

Immerhin: Die Anflüge auf Piste 28 finden nicht den ganzen Tag und vor allem nicht kaum je am frühen Morgen statt. Am Abend finden sie auch nicht immer statt. Da gibt es in der Flughafenregion viele Standorte mit mehr Lärm, zumal es ja nicht «nur» Fluglärm gibt, sondern Eisenbahn und Strassen auch ein wesentlicher Faktor sind. Aber klar, wer es sich leisten kann, wohnt nicht lärmexponiert, aber die paar Millionen haben die meisten halt nicht zur Hand …

[Wisi]

Wird dann sicher wieder Banner gegen Fluglärm an den Balkonen hängen haben, noch während die Häuser im Bau stehen...Analog Opfikon vor ein paar Jahren.

[Ted]

Ja, diese Neuzuzüger tun mir jetzt schon unheimlich leid...

Zuerst flüchteten sie wegen der Eisenbahn, die schon seit 100 Jahren dieselbe Strecke fährt. Dann wegen der Autobahn,

die auch schon 40 jährig ist, dann an die Zürcher Langstrasse, man wollte ja IN sein, aber auch die ist die ganze Nacht viel zu laut .

Dann wird aufs Land gezügelt, wenn nur die elenden Kuhglocken nicht wären.

Also weiter zügeln in die Agglo. Aber da sind diese verdammten Kirchenglocken.

 

Da kommt der Rat eines linken Anwaltes gerade zur rechten Zeit: Zügelt in die Nähe eines Flughafens!  Die Mieten sind sehr günstig.
Wir werden beim ersten Flugzeugstart mit gelben Protestflaggen die Bahnhofstrasse besetzen und gleichzeitig mit unserem Anwaltskollektiv beim zuständigen Gericht die ersten vorbereiteten Klagen anbringen!

 Gleichzeitig werden wir auch dem Gemeinderat Bülach, dem Kantonsrat Zürich, und dem Bundesrat geharnischte Protestschreiben gegen den Flughafen senden!

 

Mietet oder kauft diese Wohnungen: Dann könnt ihr täglich in der Presse oder im Fernsehen sehen, was für bedauernswerten Geschöpfe ihr seid.

 

Mir kommen die Tränen. Fast.

[Oli88]

Es zeigt deutliche eines, die absolute Dummheit der Menschheit.

Rund um den Flughafen wird gebaut und im selben Moment nur gejammert wegen dem Fluglärm. Bülach ist auch so ein Fleck, man jammert sich die Zunge wund, aber gebaut wird auf jedem cm Wiese...

Falls da aber Aviatik Fans einziehen und bewusst dahin wollen und es geniessen, dann nehm ichs zurück und freu mich für die neuen Anwohner.

[Zeder]

Zur Vervollständigung:

- wir wohnen in Kloten an der Hauptverkehrsstrasse und kommen
  des öfteren in den Genuss des 'Dynamic-Mode' Lärmes   , von
  den zahllosen BauLastwagen ganz zu schweigen

- uns macht der Fluglärm überhaupt nichts aus, im Gegenteil, wir schauen
  fast jedem Flieger nach (warum bin ich den im ILS und in der IG
  Flughafen ???) 

 

 

 

 

 

[ErnstZ]

vor 3 Stunden schrieb Oli88:

Es zeigt deutliche eines, die absolute Dummheit der Menschheit.

Rund um den Flughafen wird gebaut und im selben Moment nur gejammert wegen dem Fluglärm. Bülach ist auch so ein Fleck, man jammert sich die Zunge wund, aber gebaut wird auf jedem cm Wiese...

 

Es zeigt vor allem die absolute Arroganz der Menschheit...

 

Es gibt Familien, welche nicht 250'000 Franken verdienen und sich mit ihrer Familie mit vielleicht 2 Kindern auch ein Haus oder eine grössere Wohnung leisten wollen, welche nicht gerade abgelegen auf dem Sternenberg oder sonstwo ist... Da wird man ja regelrecht gezwungen an Lagen zu ziehen, welche sonstige Standortnachteile haben.

 

Grüsse

Ernst

[FalconJockey]

Man kann halt nicht alles haben und wenn man dann bewusst in eine billigere Ecke zieht, weiss man das vorher und sollte einfach seine Klappe halten. Man will ja nicht die wirtschaftliche Grundlage der Region zerstören, denn der Flughafen wirft eben doch eine Menge Geld ab, das dann auch vor Ort ausgegeben wird.

[Romair]

Wir könnten ja hier einen neuen Thread eröffnen. Wo wohne den ich als ILS Gönner oder Mitglied wenn nicht in der Kloten Umgebung

Ich z.B. auf der Ostseite eines Stahlwerkes. Bei Westwind haben wir Schlackekörner im Haus und sonstiges und die Motorengeräusche der DA42 der SAT im Steigflug von Grenchen. Diese sind ja in dieser Konfiguration auch nicht leisesten.

Dazu ein doch grösserer Rangierbahnhof mit alten Schrottwagen die quitschen. Die scheppern schon wenn sie entladen werden.

Dann haben wir einen überaus grossen Lastwagenverkehr vom und zu dem Stahlwerk das mitten durchs Dorf. Die Nummern der  sind meistens PL - LT - BG - SK - TR und viel andere. 

Der Baustahl muss ja billig in Europa verteilt werden.

 

 Genau hier haben wir viele Familien die nicht das grosse Geld für Villen verdienen Also leben wir beim und mit dem Stahlwerk. Wir würden auch in Kloten oder Glattbrugg leben können.

Der Lärm ist einfach anders.

Soviel ich festgestellt habe, motzt hier niemand über den Lärm. Würde man das Stahlwerk in einen engeren Lärmkataster nehmen und die Stahl AG würde gezwungen zu investieren,

würde der  Eigentümer das Werk schliessen.  Es sind immerhin 500 Leute beschäftigt.

 

Man kann es in der CH auch mit Lärm schön genug haben. 

 

Roger

Bearbeitet 19. Juni 2018 von Romair

[Phoenix 2.0]

Dieses Phänomen gibt es in den westlichen Nationen überall (zuerst billig Grund kaufen und dann einer Anti-initiative beitreten). 

 

Beim Lärm - bzw. ob etwas Lärm ist oder nicht - hat jeder subjektive Massstäbe. Ich denke auch, dass die Kindheit und deren Rahmenbedingungen eine Rolle spielen. Wer in Kalkutta in einem Slum 5 Meter neben den Gleisen aufgewachsen ist, schläft selbst bei wahrhaftigem Lärm mitunter viel besser, als wenn man auf einem Berghof aufgewachsen ist, wo die Straße vor der eigenen Einfahrt endet. Asiaten nappen auch in jeder Stellung und an jedem Ort.

Meine Mutter genoss ihre Ruhezeiten und wollte, dass ich als Baby möglichst durchschlafe. Somit musste es still sein, dafür hat mich auch dann schnell mal was aufgeweckt und für Muttern war es vorbei mit dem Chillen.  Andere haben sich nichts gedacht und es rumorte stets und die Kids lernten damit umzugehen.

 

Heute gehöre ich trotz allen Bemühungen zu den sehr lärmempfindlichen Zeitgenossen, weshalb ich ins Grüne gezogen bin. Wird ein neues Haus gebaut, dann kann ich mich ob der Antizipation der ein bis zweijährigen LKW-Armada sowie Klopfgeräusche und Handwerker-Schreiereien in einen veritablen Ärger reinsteigern. Deshalb wohne ich zur Miete in einer Siedlung mit Einfamilienhäusern, wo man rundherum nicht mehr bauen darf. Sollte zukünftig ein Politiker weich werden und umwidmen, ziehe ich ganz einfach weg. Ich sehe mich im Alter in einer Alleinlage... mit Schrotflinte und zwei Dobermännern ...  Kann auch sein, dass meine nordischen Wurzeln mitmischen, denn Alleinlage ist dort oben am Land eigentlich was Normales.

Gut finde ich auch Japan, wo man per Kultur dazu erzogen wird, in öffentlichen Verkehrsmitteln leise zu sein und den anderen Mitmenschen nicht zur Last zu fallen; lautes Reden gilt dort als rüpelhaft, während bei uns das Zugreisen in der normalen Klasse fast schon unerträglich geworden ist (viele hören laut Musik oder schauen Filme via Handy-Lautsprecher, andere telefonieren als wäre der Gesprächspartner schwerhörig, Halbstarke und Zugewanderte machen in Gruppen/Gangs einen auf cool und dicke Hose, usw. Bei uns ist dieser Anstand ab den 80ern verloren gegangen, heute dürfen die alles - könnte ja sein, dass die Seele des Kindes Schaden erleidet, wenn man ihm Grenzen setzt..., und wenn sie älter sind, haben Schaffner und andere Angst vor ihnen. 

 

Eine nette Szene aus dieser sehr empfehlenswerten Serie:

 

Sorry für das OT...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet 19. Juni 2018 von Phoenix 2.0

[FalconJockey]

Ja, ja, die wohltuende Selbstjustiz. Wobei das eher Zivilcourage war. Heutzutage muss man ja eher aufpassen, dass man nicht abgestochen oder totgeprügelt wird.

[Phoenix 2.0]

@Andreas: Naja, die Serie geht überspitzt mit dem Thema um, dass die skandinavischen Länder besonders "luschenhaft" sind und politische Korrektheit sozusagen über allem steht. Der Mafiosi im Zeugenschutzprogramm mischt halt dann ordentlich auf... 

 

Ja, wir sind soweit, dass wir heute lieber die Klappe halten, anstatt Tausende für ein neues Gebiss ausgeben zu müssen...

 

Gruß

Johannes

 

[INNflight]

Gibt allerdings auch das Gegenteil. Ich kenne viele Klotener, welche die Nähe zum Flughafen und zur Stadt Zürich schätzen. Man ist schnell im Wald, schnell in der Stadt und ja... auch schnell am Flughafen. 

 

Nicht immer alles so schwarz sehen... gibt viele, die ganz bewusst nach Kloten ziehen und auch gerne am Balkon sitzen, wo sie trotz startender Mittagswelle genüsslich in der Sonne grillieren können, ohne 2000 CHF pro Monat mehr Miete für die selbe Wohnung in der Stadt Zürich zu zahlen, wo einem notabene zwischen 5 und 23:30 Uhr das Tram alle fünf Minuten vorm Haus vorbeischäppert. 

Bearbeitet 19. Juni 2018 von INNflight

[Ueli Zwingli]

Ich kann ja wieder einmal ein Bild von meiner exklusiven Wohnlage posten. Ich habe das Foto aus meinem Schlafzimmer gemacht. Diese grossen Vögel stören mich überhaupt nicht im Gegensatz zum Amselgezwitscher um 5 Uhr am frühen Morgen. (Déformation professionnelle ;-))

 

Bearbeitet 19. Juni 2018 von Ueli Zwingli
Bild wird nicht angezeigt, darum letztes Foto von mir.

[Phoenix 2.0]

@Ueli: WOW - ziemlich beeindruckend... und "gläserklirrend" zugleich..., oder?

Gut, ist jede/r anders - so gleich sich alles aus (Dickschiffe, Amseln, etc.).

Gruss

Johannes

[Wisi]

Ich seh nix. Hat wohl mit dem neuen Forumupdate zu tun 

[Zeder]

Ich auch nicht.

11:56 Uhr

Nach Installation der PlugIns für Irfan-View hats

funktioniert.

Bearbeitet 20. Juni 2018 von Zeder

[Ted]

Ueli, ich beneide dich. Von der eigenen Wohnung aus auf solche Monster zu sehen, ist doch ein Traum.

 

Bei mir, Region Reppischtal/Säuliamt, sind die leider schon auf ca. 2100 bis 2500m.

 

Und wenn ich darauf im Bett liege, und warte bis am Abend der letzte nach Brasilien fliegt, oder am Morgen die ersten mit dem Südanflug aus den USA kommen, höre ich leider kaum etwas.

 

Könnte man in meiner Region nicht tiefer fliegen?

 

Gruss Erich

 

 

 

[Parachutesj]

Wir wohnen ebenfalls in Flughafen-Nähe, nicht direkt in einer der Achsen aber man hört schon die Flieger vor allem je nach Lärm. Wir sind hier bewusst hin gezogen, ist noch ZH-Stadtgebiet, ÖV-Anschluss vor dem Haus, Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten alles da. Es ist eine Stadt, es hat Lärm. Ja und wir sind glücklich nicht nur mit dem Postauto angeschlossen zu sein welches alle 30 Minuten fährt.

So eben jedem das was er will. Wenn dort neue Häuser gebaut werden wird sich da schon jemand finden der dort gerne wohnt. Vielleicht auch jemand der dort nur zum Schlafen ist und von 23-06 ist ja eh Ruhe.

[MarkusP210]

Zitat

rückt man Minergie in den Vordergrund, weil damit automatisch Schallschutz verbunden ist …

 

Stimmt wenn man das Mass an Gasdichtheit das Minergie (A oder P) verlangt berücksichtigt, Lärmschutz direkt ist keine Anforderung aus dem Minergie-Standard (Quelle: https://www.minergie.ch/de/zertifizieren/minergie-p/ oder https://www.minergie.ch/de/zertifizieren/minergie-a/)

 

Zitat

Man kann es in der CH auch mit Lärm schön genug haben

 

Trotz Lärm und Gesetztesflut ein wahres Wort! Wer's nicht glaubt dem empfehle ich einen Besuch bei EFH-Bewohnern im mittleren Westen der USA (ich war da vorletzte Woche bei Freunden und als am Samstag Nachmittag die Nachbarn als Party-Gag mit Schnellfeuerwaffen rumzuballern begannen setzte bei mir der Fluchtinstinkt ein).

 

Markus

Bearbeitet 21. Juni 2018 von MarkusP210

[kruser]

Diese neue Wohnsiedlung in Kloten heisst dann ja vermutlich "Im grünen Park" resp. "Silent green Parkhill" oder so..

Zusätzlich natürlich überteuert angeboten (Wohneigentum, Ihre Zukunft, Ihre Renditenanlage im Alter.. ) und die armen Bewohner träumen dann davon, diese in 20J zum vierfachen Preis wieder abzustossen.

 

Würde Flug"lärm" gerne ertragen, ABER nur wenn ich die Zigarren starten/landen sehe und zwar aus Nähe.

 

 

Saluti delTicino

jens

[cosy]

Am 20.6.2018 um 20:28 schrieb Parachutesj:

Vielleicht auch jemand der dort nur zum Schlafen ist und von 23-06 ist ja eh Ruhe. 

Noch...

 

Mittelfristig ist nichts garantiert. Laut Eurocontril will sich der Europäische Luftverkehr bis 2025 verdreifachen(basis mitte oder ende 70er).zwei Dichtemaximas bilden sich heraus:Grossraum München Grankfurt sowie die CH nördlich der Alpen.

[Peter Gloor]

On 6/20/2018 at 6:47 PM, Ted said:

Ueli, ich beneide dich. Von der eigenen Wohnung aus auf solche Monster zu sehen, ist doch ein Traum.

Gruss Erich

 

 

 

Du bist ein Kandidat, der nach Höri ziehen soll. Glattbrugg oder Rümlang.

Peter

[pxl_martin]

https://www.nzz.ch/zuerich/bauen-mitten-in-die-anflugschneise-ld.1398089

[reverser]

vor 1 Stunde schrieb pxl_martin:

https://www.nzz.ch/zuerich/bauen-mitten-in-die-anflugschneise-ld.1398089

Hear hear!    Höri;-)    "die Dächer des Ortes sind die letzten, die landende Maschinen überfliegen", heisst es da im Artikel; und in "Endhöri", zu guter Letzt, sollen sich weitere Dächer hinzugesellen. Diese wären dann noch ein paar Meter näher dran, an der Lande- bzw. Startpiste.

 

So what? Wo ist das Problem? Schliesslich wird niemand gezwungen, dort einzuziehen, wenn die Neubauten fertiggestellt sind.

Ich meinerseits würde lieber dort wohnen, als in nahegelegener Autobahn Nachbarschaft oder beim Fernzugs-Geleise.

 

Gruss

Richard