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  1. Hallo zusammen, und willkommen zu einem kleinen Flugabenteuer aus der Schweiz! Am Anfang stand der Wunsch von ein paar Freunden, endlich mit Pilatus‘ wohl urchigstem Flugzeugmodell fliegen zu gehen: Dem PC-6 Porter. Auch als Schweizer Sackmesser unter den Fliegern bekannt, ist sich der Porter für keine Aufgabe zu schade, und wird aufgrund seiner einzigartigen Flugleistungen weltweit dort eingesetzt, wo Zuverlässigkeit, Robustheit, und ein Extra-Quäntchen an Power überlebenswichtig sind. Fast 600 Exemplare wurden seit dem Erstflug vor über 55 Jahren gebaut. Eigentlich hatten wir ja gehofft, den Porter auf einen Gletscher oder einen französischen Altiport ausführen zu können – doch sämtliche zu diesem Zweck kontaktierten Betriebe meldeten sich entweder gar nicht, oder konnten resp. wollten nicht kooperieren. Schliesslich fanden wir über einen befreundeten Piloten bei der Fallschirmgruppe Sittertal wenigstens einen Porter, der überhaupt zur Verfügung stand – und bei den Flugleistungen wird ja auch ein normaler Flug zu einem Abenteuer! Also, los geht’s! Der bunt zusammengewürfelte Haufen von sieben Flugverrückten traf langsam im äussersten Thurgau ein, doch wie es sich gehört, war der Porter schon bereit. Natürlich musste uns niemand mehr antreiben – sofort stürmten wir die schnittige Maschine. Nachdem sich auch der Pilot häuslich eingerichtet hatte, wurde mit einigem Heulen das PT6-Triebwerk hochgefahren, einige Checks absolviert, und schon rollten wir zur Piste 08. Obwohl er mit sieben Personen vollbesetzt war, hob der Porter in weniger als 20 Sekunden ab, und bald bretterten wir an den lokalen Sehenswürdigkeiten vorbei: Roads to Nowhere Bald stiegen wir auf 3'000 Fuss und schlichen in gemächlichem Tempo der Autobahn A1 entlang in Richtung Westen. Hier unten war ich vor einer Stunde noch langgefahren! Einige Szenen des östlichen Schweizer Mittellandes Schon kommt Winterthur in Sicht, mit etwas über 105‘000 Einwohnern die sechstgrösste Stadt der Schweiz Der nächste Höhepunkt: Wir verlangen ein Midfield Crossing beim Flughafen Zürich, welches dank der nachmittäglichen Traffic-Flaute auch anstandslos genehmigt wird. Und so geniessen wir einen atemberaubenden Blick auf den grössten Schweizer Flughafen, an welchem gerade der Emirates-A380 nach Dubai abgefertigt wird. Wir verlassen ZRH in Richtung Südwesten, überfliegen ein weiteres Mal die A1 – und langsam entdecke ich ein gewisses Faible für Autobahn-Schleifen :-) Wir nähern uns der Stadt Zürich, und überfliegen das Aussenquartier Affoltern, mit seinen ziemlich interessanten Bauten Nächstes Quartier: Höngg, in sonniger Hanglage, daneben die von der Innenstadt her fliessende Limmat Über ebendiesem Limmattal drehen wir ab und nehmen Kurs auf die Innenstadt und den See Hier begrüsst uns Zürich West, geprägt von der Eisenbahn-Hauptachse, dem 126 Meter hohen Prime Tower, dem Fussball- und Leichtathletikstadion Letzigrund, und den vier imposanten Hochhäusern der Überbauung Hardau Den Stadtkern sehen wir nur aus der Ferne, gleichwohl sind der Hauptbahnhof, das Landesmuseum und der Central-Platz gut auszumachen Bereits befinden wir uns querab des Seebeckens, und sehen im Schulterblick die Kirche Enge, den Bellevue-Platz und die Altstadt Wir lassen Zürich zurück, und folgen dem See südostwärts. Auch hier werden mannigfaltige Perspektiven geboten! Eines meiner Lieblingsbilder :-) Etwa in der Hälfte des Sees angekommen blicken wir auf Richterswil und Wädenswil, den Obersee und die Ostschweizer Alpen, während der Blick zurück noch immer bis nach Zürich reicht Auch ein paar genauere Blicke lohnen sich! Nur wenige Minuten später überfliegen wir bereits das Ziel unseres kleinen Rundfluges, den herrlich gelegenen Flugplatz von Wangen/Lachen Ab in den righthand-downwind! Base Leg über dem wunderschön gefärbten Obersee Zack, schon sind wir im Final, und schleichen mit 65 Knoten der 500 Meter langen Piste entgegen Am kleinen Vorfeld angekommen, merken wir sofort, dass wir der Star auf dem idyllischen Plätzchen sind. Gefühlt hundert Augenpaare starren uns aus der gut gefüllten Flughafenbeiz entgegen, und beobachten, wie unser Pilot den im Vergleich riesigen Porter mit viel Fingerspitzengefühl durch den Porzellanladen dirigiert. Später kommt sogar noch ein weiteres Pilatus-Exponat zu Besuch! Wer entdeckt die drei Flightforum-Urgesteine? Schön, wie solche Freundschaften über Jahrzehnte hinweg Bestand haben! Während unser Pilot im C-Büro die Rechnungen begleichen geht, vertreten wir uns kurz die Beine (das mit dem Legroom ist an Bord so eine Sache). Doch nach nur einer Viertelstunde sind wir schon bereit für den zweiten Flug! Der Porter benötigt vielleicht 250 Meter Startrollstrecke, und schon ist er wieder in der Luft! Ein Blick hinunter auf den sehr sympathischen Platz! Dann geht’s mit diesen Villen weiter – hier kommt fast so etwas wie Florida-Feeling auf! Dafür sind wir hier schon wieder unverkennbar zurück in der Schweiz, über dem historischen Stadtkern von Rapperswil Jaja, auch der Zürichsee kann (fast) Karibikflair versprühen! Jaaaa, schon wieder eine Autobahnschleife – diesmal ist es die A53 bei Rüti, die unseren Blick in Richtung Zürcher Oberland und Pfäffikersee leitet Den Einwohnern von Eschenbach in die Gärten geschaut :-) Oh, da kommen Berge in Sicht. Wunderbar! Auch auf 12 Uhr zeigt sich Cumulus Granitus! Einer meiner Lieblingsberge darf natürlich bei einer Ostschweiz-Tour nicht fehlen: Der 2503 Meter hohe Säntis! Mit 260 Sachen schiessen wir am Gipfelhotel “Alter Säntis” vorbei, und dann genügt ein kurzer Druck am Stick, und schon rasen wir mit -3000ft/min auf die Felswand zu und gehen die Bergdolen erschrecken. Wenn man schon so eine Maschine chartert, muss etwas Spass schon auch sein...:-) Tschüss Säntis, bis bald – diesen Sommer werde ich dich wieder erwandern! Im steten Sinkflug geht’s nun auf Sitterdorf zu, wobei wir erst die Eigenbrötlerhöfe des Appenzellerlandes passieren… ...und dann die Kuschelfläche für die etwas weniger einsiedlerisch veranlagten Ostschweizer, die Stadt St. Gallen Nach 20 Minuten Flug sind wir schon wieder overhead Sitterdorf, auf stattlichen 1‘800 Fuss über Platzhöhe. Aber das ist natürlich gewollt, denn es wurde gewünscht, uns doch bitte die Steep-Approach-Fähigkeiten des Porters zu demonstrieren... Enger Base Turn… …und schon befinden wir uns eine ¾ Meile vor der Piste, 500 Fuss über Platzhöhe, und sinken mit 2‘000 Fuss pro Minute und einem negativen Pitch von 20 Grad unserem Ziel entgegen. So mag ich’s! Natürlich kennt unser Pilot seinen Heimat-Anflug aus dem Effeff, und bringt uns sicher zurück auf die Graspiste. Danke für den wunderbaren Flug! Auf den Bildern kommt der steile Anflugwinkel leider nicht so gut rüber - daher sei hier das von Roli aufgenommene Video unserer Landung empfohlen: www.youtube.com/watch?v=KOTFYowP9xU Nach dem Flug bleiben viele tolle Erinnerungen an den Porter, seine eindrückliche Performance, und die schönen Landschaften entlang der Route. Ich bin mir bewusst, dass wir nur eine kleine Facette unzähligen Stärken des Porters erleben durften - aber die Lust auf mehr, die ist definitiv geweckt! Liebe Grüsse, Tis
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